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UN untz fu und 85 »«» nm» Attttu fiE «iNEU haben Ne leim» Demokratie In den komm mutz jeder de rische Auteln der AlliiMen und.NnabbAnl,,,,,»»» u»ck Gerechtigkeit. Und diese wachsend« wehr noch al- da- Bewußtsein unserer mittel ihnen allen den Mut, gibt uns den Mut, btt- »um Ende »u kLmvfen. da wir voll und ganz wissen, daß Vir Ankunft der Menschheit zu erhalten und zu verteidigen un sere Ausgabe ist. , S« soll zugegeben werden, daß Llovd Georg« sich «sie- herum al« äußerst geschickter Redner erwiesen hat, aber ob «'n Optimismus, der au« seinen Zukunftsbetrachtung«» spricht den Tatsachen gegenüber wird.fiandbalten können, darf stark bezweifelt werde». Wenn er sich zu manchem Zuge« stSndniS an die Wahrheit verstand, so doch nur au« de« Grunde, um seine anderen Darlegungen, die ans die Beein flussung de« Ausland« und vor allen» der Stimmung in England berechnet waren, überzeugungSkräftiaer »u mache». Er irrt aber doch, wenn er alanbt, mit seinen Prophezei- miaen über den englischen Schiffsbau, di« englische Leben«- Mittrlloae und über Amerika in Deutschland iraend jemand einschuchtern,zn können. Wie es um di, Prophezeiungen englischer Minister bestellt ist. haben uns ja die seinerzeitt- «en Boraussagen. Churchills gezeigt. Unsere Zuversicht ans die Wirksamkeit de« U-vootkriegeS bleibt bestehen »roß aller feindlich«», Reden. denn sie ist auf sorgsam ««prüften Tatsachen gegründet. Dtitz Lloyd Georae unsere Fähigkeit. Entbehrungen standhaft zu tragen, anerkennen mußte, wol len wir uns, aber do» merken. Die Worte lagen mehr, als «S ,auk den ersten Blick scheint. Sein AnShunaernngSplan hat England nicht zu dem schnellen Erfolg verhalfen, den e« sich von . ihm versprach. Und das deutsche Volk wird auch fernerhin standhaft alle Leiden und Entbehrungen auf st» nehmen, wenn unsere Gegner sich nicht bereit finden lassen, die dargebotene Friedenshand anzunehmen. Die Übrigen AuSfuhrunaen Llovd Georae« »varen ein« Wieder- voluna der alten Anschuldigung, Deutschland treib« ein« Politik der Vergewaltigung. Wir »vollen gegenüber dieser Darlegung, dk schon oft widerlegt worden ist, diesmal nur darauf Hinweise»», daß Llovd George eigentlich,» aller, letzt so über Deutschland sprechen sollte. Denn er war es, der vor dem Kriege die bedrohte und gefährdete Laae Deutschlands innerhalb Guyovas anerkannt bat. Er ist also eigentlich der beste Zeng« für den BerteidigunoScharak- ter unseres Krieges. Die Antwort des englischen Minister- Präsidenten an den deutschen Reichskanzler ist zwar sehr vorsichtig gehalten, lauft aber letzten Ende« dock auf «ine Ablehnung hinaus. «riezsoachrichte«. vom Sees rmd Luftkrieg. Ver-eltuu-sangriffe. Reuter meldet au« London: Wie das Parlamentsmitglied Samuel mitteilt, beabsichtigt die Regierung, die deutschen Luftangriffe künftig mit Ver- «eltnngsangrisfen zu beantworten. versenkt. Am Juni 1018000 Donnen versenkt! Amtlich wird aus Berlin gemeldet: 1. Nack endgültiger Feststellung sind in» Monat Juni an Handelsschiffsraum insgesamt 1016000 Bruttoreglstertonnen durch Krieg-Handlungen der Mittelmächte versenkt worden. An diesen Erfolgen waren, hervorragend beteiligt die U-BootSkommandanten Kavitauleutnant Wü»»sche, Wilhelms. Adam, von Bothmer, Forstmann, Waßner, Viebeg, K. u' K. Linienschiffsleutnant Zdenko Hudeck, Oberleutnant zur See FÜrbringer, Voigt (Ernst), Hoewaldt. Einen guten Anteil daran haben auch di« Kommandanten unserer Minen-U-Boote, die unter be- sonders schwierigen Verhältnissen und bei stärkster feindli cher Gegenwirkung zu arbeiten hatten und deren Tätigkeit daher besonders hervoracbobcn zn »verden verdient. Seit Beginn des uneingeschränkten U-BootkriegeS sind mit dm Junierfolgen insgesamt 4671000 Bruttoregistertonnen des für unsere Feinde nutzbaren Handelsschiffsraumes versenkt worden. 2. Das englische Unterseeboot „C. 84" wurde in der Nordsee von einem unserer Unterseeboote, Kommandant Aapitanleutnant Walther, versenkt. Der einzige Urberle bende, ein Heizer, wurde als Gefangener eingebracht. 8. Durch emes unserer U-Boote w»»den in der Biskaya wieder 5 Dampfer und 3 Segler mit 22800 Bruttoregifter- kannt, als daß Girre Exzellenz in dieser Berufung einen Mangel an Vertraue» erolickeu dürften. In diese», Falle er fordert eben die schwere Erkrankung Seiner Majestät all, nur erdenklichen BorsichiSmaßregelu.- „O. bitte, Exzellenz," versicherte der Leibarzt zuvorkom mend. „Wir haben den Fall bereit- erwogen. Es dürste sicher die Billigung Ihrer Majestäten finden, iverrn sofort nach Ber lin telegraphiert wird und Professor —" „Nein, bitte, nicht, Exzeilen,. Ich glaube versichern z>; können, daß diese Matzregel Ihrer M ijestät Billigung nicht finden wird," entgegnete B ironin Lortzing rasch. „JyreM^e. stät sprach von einem hiesigen Arzt, von Professor v. Leon berg, Exzellenz." „Leonberg?" Um die Lippen des alten Herrn zuckten Spot» und Geringschätzung. „Ja, gewiß, Leonberg," betonte die Baronin Lortzing in ihrer kühle» Art. „Ihre Majestät hält große Stücke auf den jungen Mediziner. Ich darf daher wohl bitten, Exzellenz, die erforderliche» Schritte zur Berufung de» Herrn Profeffor von Leonberg so rasch al« möglich einznleiten. Und ohne Antwort abzuwarte», rauscht« die Oberhofinei- sterin, sich abermals grüßend nach all«» Seiten verneigend, hinan«. I», Profeffor von Leonberg» Arbeitszimmer schritt ein i»»na«r Mann auf und ab; er schien «rregt und ungeduldig. Er sah wiederholt »»ach der Uhr und trat dann ans Fenster, »Ni» finsteren Blicke» in da« dichte Schneetreiben hinau-zu- starren. Der mittelgroß«,, gedrungenen Gestalt mit den schräg ab- laufenden, ziemlich massigen Schulter»» tonnt« mich der gi»t gearbeitete, dunkelblau« Eheoiotanzug nicht da« seinem Trä ger sehr «wünscht« Gepräae äußerer Vornehmheit geben. E« »var Leonberg« Affisteuzarzt und. besonderer Schütz ling. Der jung« Man», hatte sein«» Profeffor viel -u verdan ken und machte auch kein Hehl daraus. 248 20 Al» dritter Sohn «tnerarn»«» Veamtenivitwe, sollte er sich nach dein plötzlichen Tod« seine» Vater», da die Mittel zum Uttiorrfltät»studium fehlten, der Postkarrtere widmen. Den» hochbegabten strebsame», Jüngling war da« ein furchtbar bitteres Muß Der Schmerz um «in Zusammenbruch seiner schöttjtou Letwushoffuuugeu warf tgu sogar aus» KrmUtUlager. Vivian schrak zusammen und trat eralühend von der Tee maschine zurück. Gräfin Lotti^hatte da« Zimmer »erlaffen. Der König war nicht unbedenklich erkrankt Eine doppel- fettig« Lungenentzündung, di« nach einem bösartigen Juflu- «uzaansall ansgetreten wgr, bedrohte da» Leben de» greisen, LVjährigen Monarchen. Täglich brachten di« Zeitung«, auSftthrltche, von den Leibärzten unterzeichnet« Bulletin». während di« Korridore und Antichambre» de« königlich«, Resideuzsckloffe» nicht leer wurden von Militä d und hohen Staatsbeamte,», di« sich sor genvoll nach den, Befinde»» de» Landesherr» erkundigten. Nach einer besonder» unruhigen Nacht schien «in« Ver schlimmerung «ingetreten zu sein, die da« Schimmst« befürch ten ließ. Die Königin, «zählte »»an sich flüsternd, hab« da« Kraukenzimmex ihre» Gemahl» noch keinen Augenblick ver lassen, fl, hab« soeben nach Baronin Lortzing g«sa»»dt, die am Hof« da« arößtt vertrauen genoß. „Ihre Majestät wünscht jedenfalls, daß noch «in hervor ragender Mediziner au» Berlin hinznguogeu werden soll," u»«inte der Hofmarschall, dir die mutmaßlichen Wünsch« dir hohen Frau al« strikt« Befehl« zu nehmen gewohnt war. „wozu dies« Zeitversäumni«« Wir haben doch auch hi« an unserer Universität, Gott Lob, tüchtig« Kräfte," gabel«, kleiner, dicker Präsident etwa« rechthaberisch zurück. „Hm — t Wen denn? Meinen Sie vielleicht —" Die Stimme de» Hofmarschall» klang etwa» gereizt. „Pst l Die Oberhofmeisterin l" „Na. von diesem Gesicht, da« «ine« Puch mit sieben Sie geln gleicht, ist nie da« Mindest« abzules«»," meinte et» an derer. Inzwischen hatten di« im großen GmofanaSsaale ver- sammelt«» Person»»» sich in Positur gestellt. Der Leibarzt de« König», Geh. Ober-Medizinalrat Dr. v. Klau«thal, Exzellenz, «in« ungemein distinguierte Erscheinung, folgt« inst einem jün ger«» ärztlich» Kollegen der Dam« aus den» Fuß«. Aller Augen hing«» gespannt an ihr«, Lippen; die va- roniu grüßt« freundlich nach allen Seit«», und trat, ohne je» mand anzusprechen, in «in, Fensternische. Dort sagt« st« zu de», Herr«»»: „Ich diu »an Ihr«: Majestät beauftragt, Exzel lenz, um di« Anrufung «in«: ärztlicken Autorität zu dir,«,. -Li« S«rdiWÜ« Em« Ezßcllm« stutz beiden Malistättn zu de- Schiff«, befanden -An-lo Pataao- »von Boston „Cambronne , .Erre«" (2V6 Lissabon nack i Sckiffe bestan- nnen M-Hl »an -lasckinenöl von -M«.» Erdnüssen, Palm- und etwa 5200 Tonnen Jür immer vereint. Rsiuan von Dori« Freiin v. Spättgen. 48 Und weshalb legt« e» Fräulein Behrinq darauf an, den einstigen FreiNid so zu veruiiglimpfen? welche Gründ« hatte st«? war da» Eifersucht? War das die Rache einer ver schmähten? „Ich weiß deren noch mehr!" stand wörtlich in jenem Briefe. War sie selbst vielleicht damit gemeint? Hatte Winfried Leonberg anch mit ihr gespielt, ste nach Rattos fängerartin de»» Zander seiner Persönlichkeit verstrick,? Nein, sie wollte diesen Verdacht nicht in sich anttonnnen kaff«». Schor» der bloße Eedanke daran schmerzte. Und sicher war alles Lng nnd Lrng, was jenes Mädchen ihr geschrieben haste. WaS unmer sich anch zwischen den beiden zua,tragen und znm Bruche geführt habe» mochte — Winfried Leonberg blieb in ihrer» Tinge»» ein tadelloser Charakter, ei»» Mann ohne Flecke»» und ohne Fehl. All ihr Gerechtigkeitsempfinden lehnt« sich heftig gegen diese ersichtlich stark ansgetragen«, Beschuldigungen auf. „Rattenfänger!" Ja, und wenn er tatsächlich jene Kraft besaß, die ihn» die Leute andichteten, den Zauber, der di« Herz«» bindet, »var er der erste, den die Natur einmal in ihrer Gebelaune mit solchen Vorzügen auägestattet hatte? Und wer durst« thin verbieten, sich dieser Vorzüge z» be dienen, wenn eß galt, die armen Krank«», di« in ihm ihren letzt«» Retter sahen, anfznrichten nnd zu beleben? Vielleicht wnßt« er selbst »»ich, einmal «was davon, welche Macht ihm gegeben war über die zarte»» schmiegsamen Gemüter, die sich in ihrer Lebensnot an ihn klammerten? Nein, nie wollt« sie unedel »der gar schlecht von ihm denk«», wen»» nur dies« sestsame, töricht« Furcht vor dem Wiedersehen nicht wäre. St« wußte selbst nicht, wie da» kam; aber t«d«S»nal schlug ihr Herz heftiger, wenn st, sich v««stellte, daß er wieder über die Schwell« ihre» Elternhaus«« steten sollt«. „AbiL Vivt, was st«hst Du drnu dort so weltvergrffm? Der waflerkfftt brodelt do- rein mitzlvä l Kein Mensch «rstikt mehr Le«. Kon»»»', fetze Dich hierher zu Papa oder biff« — hol« ihm Vab, herab: ich werd« inzwischen den Brief an dm Vrofistp« schreiben. Etz »«rgehm doch stumm noch «st» «am der RevolutionSregürung au« dieser au«, >md dü sozialre- »olutionär« Grupp« ist zu voll« «acht, ab« «uh zur »»Len Verantwortuna aüänat. Seit den ersten Taaen der Nmolunon und der Konftituierung de« k «per« war dieser Kamv um dl, vor»mrch,tftej n den Natlonal-Jnwerialtstrn u»»d den Sozial-RmolutionSren zu beobackten, ei» Kamps, der in, wesentlichen zwischen den Kadetten und den Arbeitern und Soldaten geführt wurde. Al« Führer der Gemäßigteren Arbeiterpartei, der sogenann ten Menschewiki, batte es Kerenski bereit» verstanden, feinen Einfluß auf die Regierung derart geltend zu macken, daß eine Macktverschiebnng innerhalb des Ministeriums vorgenommen wurde. Kerenski wurde bei diesen» ersten Wechsel Justizminister. Diese« Portefeuille sicherte ihm aber nickt den geringsten Einfluß. Eine wettere Bersckie- bung zu Ungunsten der Kadetten mackte ihn an Stelle de« Kadetten Gntschkow zum Kriegsminister. Als solcker hat er fick dl« Reorganisation de« russiscken Heeres anarleaen sein lassen und die Blutschuld der Brussilow'schen Offensive, die jetzt den Russe»» mit Zins und Zinkenszins beimg-zablt wird auf feine Verantwortung genommen. Die furchtba ren Rückschläge und die Autonomiebeftrebung der Ukrainer zwangen die letzten Kadettenminister Manuilow und Sckin- garew kttrzltck zum Rücktritt. Damit war da» ursprünglich von der Kadettenpartei beherrschte Ministerium bis auf die dekorative Spitze, den Fürstei» Lwow, und den Außenmini ster Tereschtschenko, einen nicht gerade sehr begabte,» jungen Mann, de» die Sozial-Revolutionäre als Nachfolger Mil jukows gelten ließen, in die Hände der Arbeiter- und Sol datenpartei überaegangen. Jetzt ist nm» auch Fürst Lwow von der Spitze abgedrängt worden: nur der bedeutungslose Tereschtschenko verharrt einsam als letzter Anbänger der Kadettenvartei auf seinem Dosten, auf den» ihn nicht eigene» Verdienst, sonder» der Wille anderer Männer stellte. Ke renski soll und will nun der „starke Mann" sein, der den ara verfahrenen russische» Regierung-wagen wieder auf die rechte Straße schiebt. Er bat das Ministerpräfidium mit dem Krieasmimfterium in seiner Verson vereinigt.' An seinen Fähigkeiten und seinem energischen Willen soll nickt gezweifelt werd«». Aber bereits droht in Rußland sehr deutlich die Gefahr einer neuen gewaltsamen Umwälzung, die auch für den nach kriegerisch-imperialistischen Grund sätze»« verschobenen sozialrevolutionären Kriegswillen eines Kerenski nickt zn haben ist. Gerade die Verdächtigungen Kerenskis, die Bolschewik!, die Anhänger Lenins, hätten die letzten Niederlage»» verschuldet, wie auch seine ebenso törichten wie demagogischen Anwürfe, deutsche Agenten seien die Urheber der neuen revolutionäre»» Unruhen in Petersburg gewesen, beweise» uns, daß Kerenski sich nickt -4» stark fühlt, wie er fick de»» Anschein gibt. Der Kampf gebt zwischen Lenin und Kerenski. Wenn jener auch einst weilen hat aus Petersburg fliehen müssen, so »nutz dock Kerenski mit seiner Rückkehr rechnen. Der Arbeiterrat fordert die Abberufung Brussilow-. Die „Basler Nachrichten" berichte»» nach der „Central News", daß der Arbeiter- und Soldatenrat mit geringer Mehrheit die Abberufung Brussilows forderte. Verfolgung Lenins und fest»er Auhänger. Der Peters burger Arbeiter- nnd Soldatenrat bat die Forderung aus gestellt, daß Lenin und seine Freunde als Landesverräter verhaftet und vqx ein Kriegsgericht gebracht werden sollen. Die amtliche Verfolgung Lenins hat mit aller Schärfe be gonnen. Innere Autonomie der Ukrainer. Nüch Meldungen, die in Stockholm eintrafen, hat die russische Regierung der Ukraine gegenüber auf der ganzen Linie nachgegeben. Sie hat die völlige innere Autonomie der Ukraine proklamiert und das ukrainische Ministerium als höchste Behörde des Landes anerkannt. Aufruf Kerenskis zur Sammlung. Ministerpräsident Kerenski hat nach Reval, Helsingfors und anderen Orten folgenden Funkspruch geben lassen: Es ist unwiderleglich sestgestellt, daß die Unordnung«« in Petersburg mit Be teiligung von Sendboten der deutschen Regierung veran staltet worden sind. (Natürlich!) Die Unordnungen sind letzt angesichts der Festnahme ihrer Führer und derjenigen Leute, Vie sich »nit den« Blute ihrer Brüder und mit Ver brechen gegen Vaterland und Revolution besudelt habe«, vollständig unterdrückt. Auch unter den Seeleuten, die ihre Bürger^ und Soldatenpflicht gebrochen haben, sind Verhaftungen vorgenomnren worden. Ich rufe alle wah ren Söhne der Demokratie auf, sich um die einstweilige Regierung und die demokratischen Vereinigungen vor» ganz Rußland zu scharen, um das Vaterland und die Revolution vor dein Feinde und seinen Verbündeten in» Jnlande zu schützen. — Kriegsininister Kerenski bat an das Heer einen Tagesbefehl gerichtet mitbezug auf die Revolution in Kronstadt und ckif gewissen Schiffen der Ostseeflotte, in dem es am Schluffe heißt: Die verräterische Tätigkeit einer Reihe von Personen zwangen die vorläufige Regierung die unvorzügliche Verhaftung der Anstifter zu befehlen. So- ließ d»e Regierung die Abordnung der Ostseeflottc in Pe» «Wfvrk nach ^Nantes, 2000 To», . »wyork na» Le Havre . 2000 Ton» kernen und Wach« nach Liverpool nn Kohlen von Glasgow nach Madeira. - Che! de» Admiralstabes der Marine. AMlich wird au» Berlin aeinrldet: Durch eine» unse rer u-Boote würden im Atlantischen Ozean wiederum 28 800 Bruttoregtstrrtonne« vernichtet. Unter den versenk- ten Schiffen befand«« sich drei bewaffnete -roße Dampfer, voü denen einer in Zerstörersicherung fuhr. Zwei Dampfer wurden au» rin und demselben Äeleitzug berauSgeschoffen. Der „Maasbode" meldet, daß der dänische Schoner >L«o" ««funken ist. Der französisch« Segler „Edyuard Eorblere" wurde am 1v. Juli im Mittekmeer vexsenkt. EerMrtez «U KriedAzsstristnuug«« tu Amerika. Zweifellos trifft die amerikanische Regierunp großzügige Maßnahmen, um da« amerikanische Heer so schnell wie möglich zu einen» für den modernen Krieg achtunabeischenden Faktor zu macken. Dennoch laßt sie kein Mittel unversucht, mit Hilfe einer raffinierte« Anleibepolitik den Krieg in Europa zur Ent- scheidung zu bringen, bevor ein« Beteiligung größerer amerikanischer Streitkräfte in Frage kommen kann. Wie da« Mißgeschick de» aus Wilson« ..Dollardiplomatie" zu neuen Angriffen anaestackelten russischen Heeres beweist, bildet jedoch der amerikanische Dollar für den amerikanische»« Soldaten «inen liü schlechten Ersatz, al« daß sein Gewicht stark in die Wagschale fallen könnte. Andererseits lehren die jüngsten Nachrichten ans den Vereinigten Staaten, daß Präsident Wilsoä gute Gründe hat, sich vor demTZeitpunkte zu fürchten, wo die Alliierten di« in Aussicht gestellte»» aro» ßen amerikanischen Hilfstruppe»» erwarten. Schon jetzt schwillt die kriegSfeindliche Bewegung in der Union von Tag z» Tag an. In» ColoradogebietMd 150000 Minenarbeiter und Arbeiter der verschiedensten Berufszweige in den Aus stand getreten, um gegen den Krieg und gegen die allge meine Wehrpflicht zn protestieren. Der Ausstand führte bereits zu blutigen Ausschreitungen, da die^Streikenden durch das Erscheinen von Militär dazu aufgestamelt würden. Andere amerikanische Meldungen berichten über Weigerungen von Bauernverbänden, landwirtschaftliche Erzeugnisse für den Kriea herzugeben, von Entschließungen in Versamm lungen, die den Sturz Wilsons fordern, von Erklärungen der Industriellen gegen Uebernahme weiterer KriegSaufträge wegen Arbeitermangel«. Einige Industriellen fordern freilich, daß chinesische Kuli« ins Land kommen sollten, um in den Munitionsfabriken zu arbeiten. Sie werden gewiß bei Wilson ein williges Ohr finden: nur fragt es sich, ob sich da» amerikanische Volk, da» bisher wie ein Mann der gelben Einwanderung di« Tür« zu ihrem Lande verschlossen hat, sich auch da» bieten lassen würde. Die Deutsch-Amerikaner Bürger minderen Rechts. Da» Staatsdepartement in Washington hat verfügt, daß Amerikaner deutscher und österreichisch-ungarischer Herkunft oder auch nur Abstammung zum Dienst beim Roten Kreuz nickt zuaelaffen werden sollen. Selbst Roosevelt bat gegen diese Erklärung der Deutsch-Amerikaner zu Bürgern min deren Reckt» in einer öffentlichen Versammlung Protest ringelet. UEbrrtvachung der Lebensmittel. Der Senat hat mit 81 gegen 8 Stimmen das Gesetz bete, die Ueberwachung der Lebensmittel angenommen. Der Wortlaut unterscheidet sich von dem vor eurem Monat angenommenen Entwurf, gfbt aber Wilson ausgedehnte Vollmachten, den Verkehr mit Lebensmitteln, Futtermitteln und Sprengstoffen zu regeln. Das Gesetz geht jetzt an einen gemeinsamen Aus- schu^ß von Senat und Repräsidentenhau«» um eine Einigung herbeizufu rm^ ^^ulfse i« Rlchlavd. Rücktritt deS russischen Ministerpäfidenten. Die Petersburger „Börsenzeitung" meldet, daß der Minister präsident Lwow zurückgetreten ist. Kerenski wurde zum Ministerpräsidenten ernannt und bleibt vorläufig auch Kriegsminister. Tseretelli wurde Minister des Innern und bleibt gleichzeitig Minister für Post und Telegraphie. Ni- krasow wurde provisorisch zum Jnstizminister ernannt. — DaS Bild in Rußland verschiebt sich. Der zweifellos hoch- begabte und eisern energische Kriegsminister Kerenski hat erreicht, was vielleicht nickt das Ziel seines Strebens war, was aber die Stunde der Not und der drohend« Zusammen- brück gebot. Er bat den al« Semstwo-Politirer weithin angesehene»» und volkstümlichen Ministerpräsidenten Für-