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OlUllU! Die Weide «rrr WcuH. H)HLH Bon Marie Gerbrandt. Länger als er« Jahr war Trnchen Unruh un» ihre Muller als Flüchtlinge in Berlin gewesen, nun näherten sie sich wieder ihrer vftpreutzischen Heimat. Trnchrn tonnte vor Freude kaum rm Wagen stillsitzen, als gleich hinter be« Bahnhof daS hiigelige Wielenland vor ihr austanchte, Vie Birken gruppen und vereinzelte WeLen — hier und da ein kleiner Kiesernbestand —, in der Ferne die schimmernde Flache eines Sees. Die Mutter mutzte weinen. Jetzt «m ihr Dörfchen kn Sicht, oder vielmehr, was von ihrem Dörfchen noch übrig war. Tincheu hatte ost gehört, Vvtz es von Kosaken zerstört sei. und wunderte sich ietzt beinahe, drtz doch einzelne Gehöfte und Katen noch stan den. Freilich, die meisten hatten keine Dächer, und an den geschwärzten Mauern, dem neu leuchtenden Holz der Fenster «nd Türen merkte man, daß das Feuer an ihnen gewütet hatte. Jetzt mutzte gleich ihr Häuschen kommen — ja, wo war es denn? Tinchen blickte dir Mutter an, die kummervoll nickte. Sie hatten es ja gewußt, daß sie ihr liebes Haus nicht mehr finden wurden, und doch hat ten fre beinahe aufgeschrien, als sie die leere Stätte sah n. Die Bäume, die dem Hanse zunächst standen, waren auch verbrannt: «nd traurige Stümpfe ragten aus Ser Erde. Der Garten war ern^Unkrautwildnis, in der man doch noch die einst so gepflegten Blumenbeete unterscheiden konnte. „Der Herr hust- gegeben, der Herr hat's ge nommen!" dachte Frau Unruh. „Der Herr wird Kraft Verleihen zum nenen Anfang und uns weiterhellen." Nachdem sie den Lutscher abgelvhnt hatte, ivandeltc ste mit der Meinen über da? verwüstete Grundstück. Ihr Mann stand im Felde. Aber ihr Schwiegervater, der Zrmmcrmeister war, batte versprochen, das Haus auszu bauen. ,Sreh, Mutter, d e Eierpflaumca srnd schon reif!" rref Tinchen. Beglückt sammelte sie cnnge der goldgelben Früchte aus dem Gras. Auch der alte Weihnachtsüpfel- baum, der sonst am Zaun gestanden, prangte m rotglän- zendcr Last. Bon dem einstigen Strauchzaun war nichts geblreden, den batten wohl Notleidende im Winter ver hetzt. Hinter dem Garten floß ein kleines Wässerchen htn, und jenseits desselben stand eine alte Weide. Ihr Stamm war geborsten und zum Teil mit Erde gefüllt. Dies Unding von einem Baum war uiwersehrt geblieben. Tinchen sah es liebevoll an; sie wußte, weshalb; aber sie wollte dre Mutter jetzt nicht in ihren Gedanken stören. Ern Mädchen in weißer Schürze kam durch den Garren: Frau Lorenz lasse Fra« Unrud und Dnchen zum Kaffee bitten, sie hätte den Wage« kommen sehen. — Fra« Lorenz hatte de« größten Hof des Ortes, auch ihr Mann diente als Soldat, ste war aber schon vor einiger Zeit zurückgekehrt, um den Betrieb der Landwirtschaft wiener anfzunehmen. Ste war es gewesen, di« Frau Unruh und ihre Kleine in ihrer großen Kausche mitgenommen hatte, als eS hieß, bte Kvstcken WSten gleich da. O, Tinchen erinnerte sich noch ganz genau daran! Immer, wenn ste von Einfällen der Müssen hörten, hatten sie sich damit getröstet, daß die sieben Feldgranen kommen und ste beschützen würden. Und eines Tage- war die Frau Lehrer gestürzt gekommen und halte keuchend berichtet, wenn sie sich retten wollten, da sollten sw sofort auf Lorenz' Hof laufen, da werde schon äuge- spannt «nd in fünf Minuten müßten sie fort fein. In der -Mische dicht aneinandergepfercht, waren sie dann tage lang gefahren, bi? sie in Weftyreutzen Sicherheit und An- schstitz nach Berlin sanden. Es >var Tinchen eigentlich recht interessant gewesen, aber weil alle Leute so traurig waren, hatte ste dock nicht den rechten Spaß an all der Abwechs lung gehabt. Und rn Berlin, wo ste in einem ganz klei- neu Stübchen wohnten, war ihr'- anfangs angst nnd bnnge gewesen. Allmählich batte sie sich geivöhnt und ioar stolz gewesen, in der Hauptstadt zu sein. Nur in der Schule hatte ste sich nicht eingelebt, die Linder erschienen ihr ß» fern und sprachgelvandt, manchmal auch etwas frech und aber ihre vstpreutzischr Aussprache hatte ste Mel hören müsse«. Krau Unruh pflückte aus ihrem verwilderten Garten r«en Strauß, und dann gingen sie zu Frau Lorenz' Hof hinüber. Der Geruch frischer Waffeln empfing ste. „Jetzt haben wir ja wieder Weh!" rief Krau Lorenz, eine statt liche Erscheinung, die Tinchen gleich viel Lesser nestel als dte feinen Berliner Dame«. Aach die Soa« Lehrer war d«, d»e Tinchen beinahe ebensosehr verehrte wrr de» Herr» i Lechver sevbst. Tinchen »orrste zwischen de» Dam« am * Druck und Verlag von Mrnger «. «tnteeftch, West». — Kasfeetisch sitzen, bekam Milch» Waffeln und Zucker, so viel sie nur wünschen konnte, und war so voll Freude und Glückseligkeit, daß sie kaum wußte, was beginnen. „Wer hätte gedacht, daß wrr nach einem Jahr noch immer Krieg haben sollten!" sagten die Damen. „Das war eine Ueberstürzung damals! Bon dem, was man znrücklas en mußte, hat man nichts ivieder Mfundcn." „Sie auch nicht Ihr Silber, Frau Lehrer?" fragte Trnchens Mutter er schrocken. D»e Lehrersfrau schüttelte den Kopf. „Alle- spurlos verschwunden. Lauter Andenken von der Silber hochzeit meiner Elter«, dio-silbernen Leuchter und die Etz- und Teelöffel, und das Schreibzeug, das mein Mann von seinen Kollegen zur Hochzeit bekommen hatte. Es war ihm immer wie ein Heiligtum. Alles, alles iveg. DaS Klavier zerhauen. Ja der Schultzube: die Schräuke, die Wandtafel, der Globus zertrümmert. Die Schülerheste zer rissen «nd umhergestreut." „Das haben »vir in Berlin sogar in den Lichtbildern der Urania gesehen", schaltete Frau Unruh ein. „Bei uns war es natürlich auch nicht viel besser", sprach.Fvru Lorenz. „Aber ich hatte zum Glück mamkes vergraben. Sie doch auch, Frau Unruh?" Tinchens Mutter machte ein bejahendes Zeichen. Die Klar« wunderte sich Das mutzte in der Nacht geschehen sein, sie hatte nichts davon bemerkt. Daß die Mutter Wertstücke in eine Kiste verpackt und diese vernagelt, da hatte ste allerdings gesehen und damals noch gebeten, ihre liebste« Spielsachen und ihre Puppe Lieschen mit einzu- vackeu. Slber die Mutter hatte es ab gelehnt, und darum hatte Trncheu ihre „Wertsachen" auf eigene Hand ver steckt. Als die Kleine beim besten Willen nicht mehr schmausen konnte, durste sie in den Garten gehen und spre- len. Tmchcus Mutter bat Frau Lorenz: «vielleicht geben Sre ihr einen Korb, dann liest sie in unserem Garten das abgefallene Obst azrf." Nichts konnte Tinchen lieber sein. Froh sprang ste mit dem Korbe am Arme dalnn, hatte ihn bald gefüllt und nun stellte sie den Korb ins Gras und lief über den kleinen Brch am Rande des (Artens. Ge spannt nüh-rtc ste sich der alten Weide. In dieser hatte ste damals Puppe Lieschen und ihre besten Spielsachen ge- boracu und chrttc gemeint, daß sie icnieits des ÜKichcS dock etwas sicherer wären als im Garten. Borsichtig steckte sre ihre Hand in den hohlen Stamm, wühlte in der unschönsten Erde — wühlte ttcfcr und tiefer nnd griff an etwas, das sich wie grobes Leinen annihlte. Da konnte die Puppe nicht sein. SüLrestlich siel die ganze Erde mitsamt dein Kraut, das aus ihr wuchs, heraus, und Tinchen sah, daß es ein Sack war, den sie gefaßt hatte. Er war mit dickem Bindfaden verschnürt, aber als Tinchen ihn init viel Mibe ausband, — siche, da kam der ganze Silbcrschatz der Frau Lehrer zum Borschein. Sie war glücklich, vergaß ihre Puppe, häufte rasch wirder Erde auf den Sack und stürmte zu den Damen zurück. „Ich hab' tvas gefunden." — „Rein!" — „Wo denn?" „Ist es möglich?" fragten die Damen durcheinander. Eiligst be gleiteten sie Tinchen zu der alten Weide. Dre Lehrersrau jauchzte wie ein Lind, als sie ihren ganzen verloren ge glaubten Schatz wieder sah, und die beiden anderen Frauen nahmen teil au ihrer Freude. Unter dem Sack aber lag, vielmal m Papic. gewickelt, unversehrt Puppe Lieschen, und cs schien Tinchen. nacki gem ste sie ausgerollt Halle, es lächele sie srenndllch wie Dorns röschen, als ste ans langem Sckilai erwache. Aach von den übrigen Spielsachen srhlte nichts. Ein Zloiol hatte jedenfalls seinen Raub in die hvhle Weide versteckt, olme zu merken, daß schon etwas darin war, und war ver scheucht oder getötet worden, bevor er ihn in Sicherste» bringen konnte. „Mir fuhr's vorhin durch den Sinn: Der Herr nimmt und gibt auch wieder", sprach Fran Unruh zu der Gattin des Lehrers. „Und schon snngt's mi! den, Geben au, wo nstr's uns gar nicht träumen Neuen." „Nicht wahr?" rief Frau Lorenz. „Geiund und kräftig, ttue iv,r hier stehen, müssen wir ihm nicht dauleu. daß er uns so wunderbar denxihrt bat? Ich sage Ihnen, noch icden Tag habe ich ein Dankgebei znm Himmel geicblcti. seit uh wieder hier bin, und Ihnen wird es ebenio ergehen." lmll Wcilfol.' ftrv ein!',! Mit B schuiückt's jeden deusici eu Wahi, Mit R ist's unser Ausenihall Mit S trägst Dn's an wdem Kleid, Nun rate schnell uud sag Besrl.eio. de» Rätsel» «Ad dem letzte» „Kinbcrfvennd": Der Schalte« Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Hähncl, Riesa. LrMn M der Llbe. Bellet». Gratisbeile-e zn» „Riesaer Ta-e-latt". Str. Ist. Rief«, LI. «eptemder ltv»». 4». S-dr». Sedan. Die SV. Wiederkehr des Tages von Sedan, -er etneu gewaltigen Wendepunkt iu der Geschichte deS deutsche» Wolke» bedeutet, liegt hinter «ns; festlich besang:» tst er kaum worden, nur da ruck hort hat mau die Veteranen auS jener «roßen Zeit geehrt; und doch darf er nicht einfach mit Still schweigen Übergange« werden. Dazu ist er zu groß, zu be deutungsvoll in seine» Wirkungen, -«^anhaltend in seine« Segnungen. Gerade der religiös und national empfirrdrrcke Mensch wird seiner zwar in Wehmut, aber -och ,«r innere» Stärkung gedenken. Darm» heute einige schlichte Gedanke» vom Sedantage, die in unserer Geel« nachkltngen möchte«». Warum feiern wir Sedan ? Nicht al» eine große Schlacht, auch nicht blos als einen verheißungsvollen Sieg, dnrch de« die feindliche Macht einst vernichtet wurde, sondern al- de« Quell deutscher Kraft uud al» da» Sinnbild deutscher Einheit. Es ist nicht zu leugnen, baß ei« Bangen durch daS deutsche Volk ging, al» Frankreich ihm de« Fehdehandschuh entgegemvarf. Diese» Land hat e» ja stet» verstanden, den Nimbus des Glanzes und der Kraft um sich zu verbreiten, wenn die innere Schwäche auch noch so gryß war. Da gelingt es den dcntscheu Heere», einen Sieg nach -em andern zu gewinnen und schließlich Mac Mahon, de« Feldherr«, mit seinem ganzen Heere und den gefürchtete« Napoleon z« fangen. Das mnßtc das deutsche Krastgefützl gewaltig steigern Hier wurde eine Saat gesät, die von großen Fürsten gepflegt, von einem Irenen Wolke gehütet, immer prächtiger gedieh. Die deutsche Kraft, wie ist si: ge wachsen durch die Jahrzehnte, wie ist sic geworden im Welt krieg zum „deutschen Wunder", da» die Feinde mit Schrecken, di: Welt mit Staunen erfüllte! Diese Kraft ruht in der deutschen Einheit. Es war ein schöner Zufall, daß die wichtigsten deutschen Stämme, Bayern, Sachsen, Preußen und Württemberger treu vereint einen ehernen Ring um daS feind lich: Heer schlossen, aver zugleich einen hoffentlich ewige« Ning um die deutschen Stammel Man hat 1807 und 1870 znsammeiigestelli. 1807 ein arme» zertretene- Volk, daS erst nach schweren »«impfen allmählich wieder lwchkam nnd da- innere Gleichgewicht fand, und nun 1870 — Sedan — ein einig Volk von Brüdern von der MaaS bi» an die Memel, von der Etsch bis an den Belt! Ist rö da nicht verständlich, rvenn jener Heldengrci», der alS Jüngling die Schmach deS Baterlandes sah. brr da schauen mußte, wie dav Herz seiner Mutter, der Königin Luise, in der Trauer um Preußen» Niedergang brach, tief erschüttert und dankbar-demütig, wie cS seine Art war, vor seinem Heere, vor seinem Wolke, vor aller L^elt bekannte: „Welch' eine Wendung durch GotteS Fügung!" Wir sind ein Bolk geworden, da» allzu schnell seine große 'Vergangenheit preiSgegeben, ja vergessen hat. Darum muß uns der Sedanlag znm Dank ermahnen gegen ave. die nntgearbeitet, mitgekämpfi und mitgrlitteo Haden zürn Heil unsres Vaterlandes. Namen wie Wilhelm I„ wie Kronprinz Albert, wie Bismarck, Moltke und Noon müßen «nit lreißem Feuer wirder in dir kalten Herzen eingebrannt werden. Wir dürfen sie nicht vergessen, sonst sind wir nicht wert, noch ein Bolk zn beißen: vergessen dürfen wir nicht den Dank gegen den ewigen Gott, besten Wirken nnd Segnen einst unsre Väter in jenen gronrn Tagen so dcntlich spürten: „Weich' rinr Wendung durch GottcS Fügung." Aber der Dank wird zur Klage. WaS Sedan unö ge bracht bat, ist zumeist zerbrochen. Jeder Paragraph deS Schmaciwertrags von Versailles reißt rin Blatt von dem Nnbmeslranze jener große» Zeit berunter. Aber das Trau rigste ist k eck dies, daß Millionen von deutschen Männern und Kraue» kett» Verständnis für die fnrchtbareSchwach habere die »vir uuS selber -»gefügt, kein »ort der Klage kenne« über das, was wir verloren haben. Da» ist ei, Zeichen tiefste» nationalen Niedergangs, einer schleichenden Krankheit, die den brutsche« Bolkskörper verzehrt. Siehe dir »n dra den»- scher» Recke«, so leuchtend, s» kampsbegeistert sei» Ange, k» uervigt seine Kaust, so eisenhart seine Muskel», so scharf fr« Schwert, so stark sein Schild. Bier Jahre lang kämpft« « in zähester Tapferkeit wider eine« »:h»fach stärkere« Ge» «er. Im Lampfes:ifer merkt er nicht, wie Gift sich tt» fe« Her» schleicht, das Gift -er Selbstsucht, de» Mammousftnn», der Parteisucht, der Sinnlichkeit, uud die «nte« Kräfte flieh« immer mehr: Das nationale Ehrgefühl, die Vaterlands liebe uud der Glanbe der Water. Da bricht er plötzlich «oft - vom Schlage getroffen zusammen, uud die Keiude stürze« über ihn wir die Hunde über »en sterbenden Löwen. — Eft, Wort steht in der Schrift, das blitzartig alle die Dunkelheit« nnd Rätsel unsres Niederganges beleuchtet, Gal.«. 7: „Irret euch nicht, Gott läßt sich nicht spotten; »er auf sei« Kirsch säet, wird von dem Kleisch das Verderbe« ernten." — Atff de» Höhen von Donchery stand am Abe»»- de» 1. September 1870 König Wilhelm, umgebe» von den Großen seine» Reiches General Reilly der Abgesandte Napoleons, kehrte mit de« Schreiben -e» König» nach Sedan zurück. Der König un feine Umgebung verharrten i« seierlichrn Schweigen: sei« Her» so übervoll, seine Ange« mit Tränen gefüllt, beugt: er sich vor seinem Gott: „Welch' eine Wendung dnrch Gotte» Fügung!" Da» hatte« wir verlernt. Wer sich selbst erhöhet, -er wird erniedrigt werde«: wer sich selbst ernied rigt, der wird erhöhet werde«. Da» gilt es lernen iu dieser schweren Zeit! Ist denn mm alles verlorcu ? Sollen wir nnS selber auf geben ? Nein» t» jenem Söuigswort liegt mich eine fest« Hoffnung ausgesprochen DerReichsgedanke ist tu -en» weit aus größte« Teil unsres Volkes überaus lebeu-ig un- -ie Bestrebungen, daS Reich immer mehr zu zentralisieren, stn- diesem Gedanken entsprungen un- wolle» ihn stärken. Ei« Volk von über SO Millionen mit dieser gewaltige« Kraft, mit dieser ausgesprochenste« Eigenart seiner Sulmr, da»« tt« Herzen Europas liegend, kann auch von dein, über mächtigst« Gegner nicht einfach aufgesogen werden. Jetzt liegt miser Bolk im Kiedertraum, aber di: Genesung wird, wills Sott, kommen. Sieben Jahre «ach Jena kam Leipzig, vier Jahre nach Löniggrätz — Seda«. Napoleon T sagte einst: Erst muß man Prenßen erniedrigen und dann zerstören. Da» ist die Politik unsrer KKnde, aber wenige Jahre später brachte Blüchers Sieg ihn »ach St. Helena! Gebe« wir die deutscheHoffnnngnichtauft Aber vor alle« Ding« traue« wir auf unser» Gott; uns:rm Volke sind die Feinde mit ungeheurer Ungerechtigkeit uud Unwahr Hastigkeit, ja mit verbrecherische« Sin«, enigegrntrste». Hoffen wir auf Go-- teS Gerechtigkeit ! Jetzt trage» die Feinde Scheite «nd Bak ken un- Kcberhrändr her-ru, um daS dcntiche Hau» van Grund aus zn zerstören. Gebe Gott, daß dieses Feuer «p läuternden Flamme wird, in der der Rftig der deutschen Ein heit »m die Stämme und Stände desto fester geschweißt, ft» der dir Kron« deutscher Herrlichkeit von neuem geschmiedet, in -er der Schild deutscher Ehre von Schlacken und Fleck« befreit, in d:r das zerborstene deutsche Schwert von neue» gebartet wir-! Gebe Gott, daß unsre Kinder, wenn wir e» selbst nicht mehr erleben sollte», ein neues Sedan schau«, nnd dann da- ganze Bolk in das Bekenntnis WikbelmS l. demütig nnd dankbar ansbricht: „Welch eine Wendung dnrch Gottes Fügung!" Glanbitz. Gu verletz. Tas Wiedersehen. Von Margarete Schnitzle r. ^Nachdruck verbotcn.s In dicken Schwaden sackte der Nebel herab und blieb »vie eine senckle Mauer vor dem erwachenden Tage stehen. Die slaiiuneiiden Sannenpseile drangen uicht hindurch. Mit >'astigen Schrillen eilte Ingeburg Vauderfeldt durch -en Neve! nach dem Büro der Hcimkeürstcllc. Sir war -ort schon E'kannt, denn seit all' -en Monaten, in denen die Transporte -er ll. verjee Gefangenen cinirafeu, war sie eine stets n'i.'dcrkedrcnde Erscheinung, die nach der Ankunft d«S letzthin siaunltsierten Dampfers fragte. Mau brachte trotz des hier gewahrten Leide» schon etwa» «ft Teilnahme für da» große, schlanke Mädchen auf, -essen Erwartungen bei jedem Transport unerfüllt blieben «m- desseu -uuklc Augen von Mal zu Mal enttäuschter blickt«. Wen sie erwartete, batte sie nie gesagt. Mau wußte nur, baß sie von -er äußersten Osrgrenze des Reiches kam; aber eS gebürte keiu besonderer Scharfblick dazu, um ans den o« Sebusucht verzehrten Zügen zu erraten, -aß es sich nur « eine!» geliebten Manu bandeln könne. Iu ungefähr wer S-uuden sollte der Dampfer an» Qnat sestnrachcu, so wurde ihr d:r Bescheid. In nervöser Unge duld eilte sie in ihr Hotel zurück. Würde er diesmal dabet sein? Sic sah i« -en Spiegel. Wie häßlich sie -er grau«, etwa» abgetragene Regenmantel machte ! I» Spind hing ei« hübsches, NchtcS Kleid, da» sie sich in mühseliger Arbeit ftlbst gestickt. Aber wie hälft sie c» in diesem kalte« Nebelwette« anzlehen kdnnrn l '