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Beilage znm „Mefaer Tageblatt". N^«ck»nSLr»ck >mb Verl««« S«»a<« ä winterlich, Nies«. TKchiftSfleler Geettzelltretz« ÜB. ver«nt»»rtHch für K,d«kfim,r Art-«» HSHril. Kies«; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, 254. Sonnabend, SO. Oktober 1920, abends 7S. Iabrg. Eine Rede Dr. Simons im Reichstag leit wieder Herstellen. So seien auch die Uebertrit e nach Lloyd George den Oberst, Litauen zu verstehen, deren Zahl entgegen d5n amtlichen i ersetzen wolle. Dann kö Feststellungen 40- vis So 000 betrage. Hierin liege für i där siegreichen Grotzmäck Deutscher Reichstag. verlln. 2V. Oktober. Am ReaierungStisch: Timon«, Wirth, Koch und Brann«. Vizepräsident Dr. VeU eröffnet die Sitzung um k2,"Ubr. Auf die Anfrage Dr. Mumm (Dentscknat.): Was die Regierung aus Grund der Ausschreitungen farbiger Truppen tm besetzte» Gebiet unternommen habe, wird entgegnet, daß der interalliierten Nheinlandkommlssion eine Zusammen stellung der GewalttStiateiten von der deutschen Reglern»« stberreicht worden sei. Dir Negierung hofft, dab di« farbige» Truppen zurückgezogen werde». Die Jnterveflalio« betreffend di« Sonoerffn tSt über di« Kreise Eupen und Malmedy wird nach Erklärung der Regierung in nächster Zeit beantwortet werden. Nach Erledigung kleiner Vortagen geht da« Han« zur Fortsetzung der EtatSberatnng über, mit der die Inter pellation liber di« Dieselmotor«« verbunden wird. Minister des Auswärtigen SimvflS wandte sich zunächst gegen die Au-klibrungen de« Grafen Westarp; in der Taktik stehe er auf anderem Boden. Erst allmählich dringe die Erkenntnis der ganzen Schmer« des FrtedenSvertrageS in unser Volk ein, den «S bisher nicht kür ernst genommen habe. Wer die Kuh melken wolle, mliffe sich mit uns verständigen, wer die Erfüllung bls zum Tz wolle, der freilich muss« zur Gewalt greisen. Unser guter Wille zur Leistung sei vorhanden. Aber man verlange neben der KriegSentschädianng die Reparation, dl« Wiederher stellung der französische« Gebiete, die wie eine offen« Wunde «ns anklage». Deshalb fei es unsere Hauptaufgabe, diese Wunde zu icklieben. Die Länder sind nach dem FriedenSvertrag berechtigt, shr« Schäden bei der Wledergntmachungskominission anzn- meiden. Die 8tst0ttv Milchkühe sind nichts weiter al« dl« Zahl der Anmeldungen. Zunächst hat die Wiedergut» machungskommissio» nun die von uns zu liefernde Zahl sestznstellen. Hierauf muffen sowohl die bereit« im Borans gelieferten Kühe verrechnet werden als auch ein Modn« der Ablieferung vereinbart werden, der uns die Ablieferung erträglich macht. Zur Frage der Dieselmotoren erkläre er die Erregung der Interessentenkreise für berechtigt. Schon im Avril dieses Jahres ist die Forderung erhoben worden, daß alle Diesel motoren, di« in Schiffsbanten zur Verwendung gelangen könnten, aus der Industrie entfernt und zerstört würden. Die deutsche Regierung betonte demgegenüber, dafür sorge» zu wollen, daß diese Motoren nur in der Industrie ver wendet werden sollten. Die Marlnekontrollkommissio» bestand aber auf der Zerstörung und iah erst von einer sofortigen Zerstörung ab, als wir uns mit unserem Anliegen an die Botschasterkonfcrenz wandten. Der betreffende Artikel des Frirdensoertrags verlangt von nus den Abbruch, aber nicht die Zerstörung der Unterseeboote und gestattet aus drücklich die Verwendung des AbbrnchmatrrialS in der In dustrie. Die Zerstörung soll erst eintrcten, wenn die Industrie für das Material keine Verwendung hat. Tie Marine- kontrollkommiisio» betrachtet den Dieselmotor unzutreffender Weise als ei» reines Kriegsinstrument. liniere Gegner haben aber bereits eingeseben, daß der Dieselmotor nichts weiter ist als ein schnellaufender, sür industrielle Zwecke glänzend sich eignender Motor. Redner betont dann die allgemeine Verbreitung, welche die Dieselmotoren, namentlich angesichts der Kohlenknappbeit gesunden Hütten und die Gefahr, dah «ine Zerstörung dieser Motoren Arbeitseinstellungen und Arbeitslosigkeit nach sich ziehen, ja ganze Industrien dem Untergang prcisgrben werde». Tie Beziehungen zu den ouStvärNgen Mächten wollen wir, soweit es an nus liegt, gern verbessern; umso erlren- licher sei es, dass England jetzt ebenialls einen solchen Schritt getan habe, indem es von der Beschlagnahme deutschen privaten Kapitals Abstand nehme. Mit Italic» seien eben- salls Verhandlungen in ähnlichem Sinne geführt, die zur Freigabe von 2Ü0 Millionen Mark geführt hätten, des gleichen niit Japan. Diese Verhandlungen hätten sich aber noch nicht günstig entwickelt, ebenso wenig wie mit Belgien. Gegen die Genfer Konferenz habe sich in Frankreich grober Widerspruch erhoben und eine Auseinandersetzung mit Eng land zur Folge gehabt, die noch heute nicht abgeschlossen sei. Wir müssen uns eben abwartend verhalten. Brüssel habe ja keine bahnbrechenden Erfolge für uns gezeitigt, aber immerhin eine gewisse Annähernng gebracht und den Boden für eine Verständigung vorbereitet. Da« sei ein Ergebnis, für das er im Gegensatz zum Grafen Westarp volles Ver ständnis habe. Auch England hält an Gens fest, weil eS eine Verständigung mit Deutschland für das Richtigste hält. Wir leibst haben sür Genf zur Vertretung eine Kommission gewählt und halten uns jederzeit gerüstet. Natürlich liegt uns an einer möglichst raschen Erledigung, damit wir endlich das Matz unserer finanziellen Verpflichtungen kennen lernen. Ueber die Beschlüsse dieser Kommission wird der Reichstag noch vor Genf verständigt werden. Vor allem brauchen wir LebcnSmlttel und Rohstoffe. Wollen die Alliierten uns wieder leistnngSsähig sehen, so muffe» sie zunächst die erforderlichen Mittel bineinstecken. Das schlimmste am Friedensvertrag ist, daß er den Gegnern alle Rechte gibt, uns aber nur Pflichten auserlegt. Ter Völkerbund hat die Erwartungen Deutschlands sehr ent täuscht. Trotzdem würde es verkehrt sein, ihn sür uns ein fach zu den Akten zu legen. Vielleicht wäre «S zweckmäßig, wenn die Regierung durch einen AuSsämtz einmal die Frage des Für und Wider prüfen liehe. Sollte der Völkerbund uns »um Beitritt anffordern, könnten mir ja dem entsprechen. Was hat der Einflust veS Versailler Vertrages bisher gebracht? nicht de» Frieden, nein Krieg, Unfrieden und Zersplitterung unter den Alliierte» selbst. Das zeigt sich oesonder« bei der Verteilung der Bente und der Vergebung der Mandate für unsere Kolonien. Auch wir hätten An spruch auf Ausübung eines solchen Mandates, denn es ist nicht zutreffend, dab wir uns kolonisatorisch nicht bewährt haben. Redner kommt sodann auf dieBelavungen deSFrieden». Vertrages zu sprechen, der Frankreich gerade die gröbten Vorteile gewähre, erinnert an das Saargebiet, die Rhein- provin» und Oberschlesien und gedenkt der Uebergriffe und Gewalttaten. Trotzdem herrsche der gute Will« zu einer Verständigung mit Frankreich. Würdelos Frankreich gegen über sei er lNedner) nie gewesen, wie Gras Westarp gemeint habe und auch den Botschafter in Paris müsse er argen diese» Vorwurf in Schutz nehmen. Wir dürften aber doch nicht so tun. al« ob die Verhaltniff« sich in» Gegenteil ver kehrt Hütten. Wir sind doch nicht aus dem Dentschnationalen Parteitag in Hannover Solche Verhetz««»«« setze« uns immer der Gefahr auMuns bet de« Franzose« ««tschul- dtge« »« «Affe«, wiMrtzt in Hamburg. Wir müssen der l französischen Mentalität Rechnung trage« und eine Ver ständigung berbeimsübre» finden. Die jetzige französische Regierung ist bereit, dies« Wege zu beschreiten, wenigstens bat sich Botschafter Laurent dahin ansgelaffen. Was Belgien anbelanae, so werde die Eupen Malmedtz- krage noch lange «in Hindernis kür enge Beziehungen bleiben, desgleichen die Stimmung der belaische» Bevöl- kernna, er hoffe aber auf «inen allmählichen Ausgleich. Mit Italien hab« sich da» Verhältnis rascher gebessert, er gedenke hierbei auch Südtirols, einer Frage, bei deren Er örterung nickt Machtverhältniffe, sondern ruhige Erwägungen für uns maßgebend leien. Bon Jugoslawien, zu dem wir ante Beziehungen pflegen wollten, werde uns auch die Ab- stimmnng in Kärnten nicht trennen. Von der Tkckecho- slowaket trenne uns der Umstand, dab der deutschen Be völkerung nicht die Freiheit gegeben lei, die sonst der Friede allen Minderheiten gegeben, zuiammen führen un» aber die LandcSgrenzen und Wasserwege. Jedenfalls lind unsere Beziehungen normaler Art. Redner kommt sodann ans Pole« zu sprechen und bedauert, dab die Verhandlungen mit Polen jo wenig Erkolg haben, er betont, dab Ta«zlg. möge e» nun polnisch oder englisch werden, doch deutsch sei und bleibe, und schildert die Lage der Deutschen im Korridor. Er bespricht sodann den Gang der Verhandlungen mit Polen in Paris und Warschau, die zu eiuer Regelung der Eiien- bahnfrage im Korridor führe» sollen. Auch die Frage einer Regelung des Wasser- und Luftverkehrs soll geregelt werden. Tie Zurückhaltung deutscher Gefangener in Polen ist ein besonders harter Eingriff in nnsere Rechte und Gegenstand ernster Proteste. Ebenso macht nns die Regelung der all- gemeinen wirtschastspolitischen Fragen mit Polen grobe Schwierigkeiten. Die Vorwürse dr« Grasen Westarp wegen Oberkchleslen- weise er zurück, die Regierung sei nickt in der Laao gewesen, gegen den polnischen Ausstand Gewalt anzuwenden. Di« Augen der ganzen Welt ruhten auf den oberschlesischen Grnben, die wir hüten mützten. Da» Verkehr teste wäre eS, au» Obericklesien einen selbständigen Staat zu mache», der bald «in Svielball aller Mächte sein würde, deshalb würde e» am besten sein, Obericklesien eine Per- fassung zu geben, die den Zusammenhang mit Deutschland gewährleiste. Gewalttätigkeiten ans polnischer Seite seien an der Tagesordnung. Repressalien aber, wie ». B. die Störung polnischer Versammlungen im Nuhrrevier. hätte» nur das Gegenteil der Absicht zur Folge gehabt, neue Auspeitschung der polnischen Leidenschaften. Bor solchen Zwecklosigkeiten warne er daher dringend. Wa» Litauen betrifft, so droht der Funke, der infolge der Besetzung Wilnas durch die Polen unter der Asche glimmt, jeden Augenblick zur Kriegsflamm« zu werden. Wir werden in diesem Kamps neutral bleibe» und können deshalb den Uebertritt vou Mannschaften ««d Material über die Grenze nicht billigen. Hindern können wir ihn nicht, da wir die lange Grenze nickt genügend besetzen könne». Bezüglich Nnfilands stellt Redner test, da» wir nns nach den Erfahrungen der letzten Tage etwaig« Ver treter oder Privatpersonen, die aus Rußland zu uns kommen wollen, etwas genauer ansehen werden. Wir erkenne» die Sowjetrrgieruna nach wie vor an, verhalte» uns aber im übrigen abwartend. Mit China sind Verhandlungen wirS- schastspolitischrr Art eingeleitrt, di« hoffentlich zu gutem Ende führe». Auch mit Japan ist di« Wiederherstellung guter Beziehungen in fortschreitender Entwicklung. Redner tritt im weiteren den Beschwerde» Trimborn» über die nicht genügend« Berücksichtigung des katholischen Elementes bei der Stcllenbeletzung im Auswärtigen Amt entgegen, die er als unbearündrt bezeichnet, da bis zum Botschafter hinauf diesen Wünschen Rechnung getragen sei. Trimborn habe einen Naiiouatfeiertag verlangt, was er sür verständlich halte, aber er vermisse auch ein Natwnal- lied. Die englisch« Regierung habe ». B. danach genagt. Es sei aber seines Erachtens nach jetzt nicht die Zeit, jich um solche Dinge zu kümmern. ES genüge uietzt, blost deutsch zu fem r der Deutsch« müsse sich auch ei« Ziel über Deutschland hinan» stecke«, das Ziel, die Vatter der Wett in ei«er Rechtsordnung »ufammeuzuführe«. Ter Kampf für dieses Ziel werde «»S auch die Achtung und das Vertraue« der Welt wieder erwerbe«. Für dieses Ziel werde er kämpfe«. (Beifall.) Abg. Stresemau« (D. Dp.) kann nicht zugeben, baff Frankreich moralisch«, Anspruch auf unsere Mstchtühe lxrt uns bedauert, baff der Außen minister diese» Gesichtspunkt anher acht gelassen hat. Redner kommt aus die Demütigungen zu sprechen, denen wir von feiten des Auslandes ausgesetzt sind. Hier müsse das Aus wärtige Amt eingrcisen. Zur Sozialislecungsfoage im Berg, bau sagte er, Kohle, Wasser und Verkehr mützten zu einem groben gcmcinschastlichen Konzern zmammcngeschloisen wer- den. Den Arbeitern kann an einer Dividende nichts liegen, wohl aber an einer Kapitalbeteiligung. Dazu kommt die Be teiligung der Arbeiter an der Verwaltung. Für die Sozial,- sierung auf Grundlage der Vorschläge such wir nicht zu haben. Ein grober Teil unserer Finanzen wir» durch die grobe Zahl der Finanz- und Steuerbeamten im voraus mit Beschlag belegt. Deshalb rege er an, die Beamtenzavl herabzuscven und die Industriezentren selbst mit dec Ein ziehung der Steuern zu befassen. Redner warnt davor, tue groben Betriebe bestehen zu lassen und den Jndnstrrrmi'ttcl- stand zu ruinieren. Zeder Versuch zu «vrinalisieren sei ver- werslich. Abg. Lrispie« tUnabb.), Einer neuen Monarchie gegenüber würden alle Ar- beiter sofort einig sein. Die Führung der Hohen öllen, habe die Verbrechen des Kapitalismus gefördert. Sparen könnte man bei den Abwiüelungsstellen, bei dem Etat de» Reichspräsidenten, der überflüssig sei und für die Arbeitslosen verwendet werden sollte. Die Produktion müsse auf eine andere Grundlage gestellt werden. Di« Soziallsierung müsse einsetzen. Die Stillegung bcr Hoch öfen sei nur der Auftakt zu einem planmäßigen Kampf gegen die Sozialisierung. Diese müsse durch Arbci e.- und Angestellte erfolgen. Die Arbeiterschaft hätte den deut chen Militaristen nicht nur die Achselstücke, sonder» auch den Degen abnekmen und selbst in die Hand nehmen sollen. Dann wäre der Militarismus totgeschlagen worden. Es >ei «ine Lüge zu sagen, der Militarismus bestehe nicht mehr. Er fürchte, daß die Bourgeoisie ihre Masse» behalten habe. Das ganze Heer sei nur eine Veriorgungsanstalt für unsere Generale, diese Blntsolter für Millionen von Arbeitern. Diese Männer: Lüttwitz, Rossbach, Escherich und wie s,e alle herben, stürzen uns nicht nur tu internationale Kon- flikte, sie wollen auch die verflossene Hohenzollernherrlich- keit wieder ' — - - - - die Republik eine grosse Gefahr, vornehmlich aber fln die Arbeiterklasse. Dazu kämen Nachrichten darüber, datz Ab machungen mit den Einwohnerwehren Bayerns getrosfen seien, die ihnen selbst aus Berlin Gewehre znr Verfügung gestellt hätte». In München sei e,ne neue Mordzenlrale sestgestellt worden. Eine ganze Anzahl von Morden sei bereits begangen. Hierüber verlange ec Anischins), eben,» »die es mit dem General Wrangel stehe. Von ihm seien angeblich Abgesandte hier, um Handelsbeziehungen an-u« knüpfen? Die hätten wir mit Sowjet Russland längst labe« können Er frage, wie es mit dem republilani chen Führer- bund stehe, des en Mitglieder systcma'.isch aus der Reichs wehr ansgeschaltct würden. Die Ernährungssrage bewerbe schon, datz das Gerede von e ner Negierung für das Volks ganze Lug nnd Trug sei. Das; Minister Hermes silberne Lössel gestohlen habe, behaupte niemand, aber, datz «eine Erncihrungspolitik das schlimmste Misstrauen verdiene, sar« über sei sich jedermann klar. Die Zwangswirtschaft ist nur ein bescheidenes Mittel, der Volksernäh.ung zu lei sen, aber sie kann die schlimmsten Erscheinungen der No, elioas mildern. Der kre'e Handel werde dein Aernistc» auch das lebte Stück Brot nehmen. Herr Trimborn ver langt Stärkung des religiösen Einflu'ies auf die Schule, wir verlangen Trennung von Staat und.Kirche und Ver weltlichung der Schule. Die .Kirche ist nur eine Säule des Kapitalismus zur Vergiftung des Voltes. Mit Christentum lat sie nichts zn tun. Einst war das Christen tum die Religion der Menschenliebe, heute segnet die Kircye die Mörderhünde, die das Volk auf die Schtaclttbanc führen im Dienste des Kapitalismus. Die Krrcke ist eine Heuchelet. Ebenso sei der Völkerbund eine Heuchelei, der nur eine inter nationale Versicherungsanstalt der Kapitalisten auf Gegen seitigkeit sei. Tie Sozmliscerung des Bergbaus werde d»r Lohndrückerci ein Ende machen und die k.as en'reie Gesell schaft schaffen. Das Rätcsystem habe nicht abgeml'rk'ch.f et. Wenn die Rechte aber tue Arbeilerclai e zwinge durch ei» Meer von Blut zur Erfüllung ihrer Wünsche zu sch ei en, so sei das nicht Schulo ocr Arbeiter, sondern ver Rechte» selbst. Wenn sich die Arbeiter einmal ihrer Kraft bewußt werden, wird ke.ne Macht im Himmel und aus Erden bin dern, datz diese Urkraft sich im Sinne des Sozialismus betätigen wird. Abg. Heim (Bayer. Vp.): In dieser schweren Zeit sollten alle Parteikämpfe schweigen. Helsen kann uns keine einzelne Partei, ionder» nur die gemein ame Arbeit aller. Es handelt sich auch un, keine deutsche Not, sondern um eine europäische. Gras Westarp sollte bedenken, datz wir unser Schicksal nicht mehr selbst bestimmen können. Die Sozialisierung des Kohien- berglaues erscheint unausführbar. Das Haus vertagt sich aus Sonnabend vorm. 10 Uhr. Weiterberatung. Schlutz 8Vr Uhr. Reaentcuvahl irr Griechenland. Nach einer Meldung des „TemvS" aus Athen wmcks Admiral Konduriotis, ehemaliges Mitglied der vrovi.ocl» scheu Regierung rn Saloniki, mit 137 gegen 3 Summen zum Regenten von Griechenland gewählt. Sofort nach der Wahl legte der Regent vor der Kammer den Eid ab. . AuS Oberschlefie«. AuS Oppeln wird gemeldet: Tie vorgestrige vorbs-, reitende Sitzung des paritätische» Beirates ber der inter alliierten Kommission wurde durch General Lerond nick vincr Ansprache eröffnet, in der er erklärte, der Beirats solle die Besatzungsbehörden mit den Wünschen der ober- scklesischen Bevölkerung vertraut macken uiu» daran Mit arbeiten, die volle Freiheit der Abstimmung zu gewähr leisten. Auf die Aufforderung LeronSS an die beiden Par teien, Erklärungen im Nahmen seiner Ansprache abzu geben, an.wartete Pfarrer Zitzka als Führer der deutsche» Abordnung, indem er betonte. Wer: wecoe daran: gelegt, datz die Abstimmung auf der Grundlage des Friedenrver- trages stattfindct. Im Namen dec Polen erklärte Kor- fanty, daß der Versuch einer Zusammenarbeit mit den Deutschen ergebnislos geblieben wäre. Die landfremden Cle mente müssten schleunigst entfernt und die Grenzen Ob-r- schlesiens sowohl gegen Deutschland als auch gegen Palen, hermetisch abgc.chiossen werden. Die Jnteres en Oberichle- siens und vor allem wirtschaftliche Rücksichten erfordert«? eine möglichst baldige Abstimmung. ' Der S. Veamteutag -es deutsche« veamtenbuudeS, der mehr als l'/e Million Beamte vertritt, hat am 27. ds. MtS. folgende Entjchlietzung angenommen: Ter vom 25. bis 27. Oktober 1920 in Berlin tagende zweite De- amtentag des deut chen Veaintenbundes warn: Rog erung, Volksvertretung und Oefsentlichkeit in zwölfter Stunde, die letzte wirtschaftliche Widerstandskraft der Beamten chaft durch kurzsichtige Sparmaßnahmen zu Vernich.en uns da durch das Rückgrat des Staates zu zerbrechen. Voraus setzung sür den Erfolg der unbedingt nötigen gerechten Lösung der BeialdungSfrage ist es, datz alle Wege beschrit ten werden, die geeignet sind, die Kaufkraft des Geldes zu heben. Während Arbeitslohn und werbendes Kavical. bis zur Unerträglichkeit durch Steuern belastet sinv, feiert die Spekulation mühelose Triumphe. Ter zweite Beamten tag verlangt, datz hiergegen endlich mit rüchichtSlo er Ener gie vorgegangcn werde. Insbesondere fordert er, daß je.er Mehrwert an Grund und Boden, dec aus der Arbeit der Gesamtheit entsteht, die Grundrente, sowie alle arbeits losen Gewinne aus Monopol un» Valutanot restlos den Zwecken der Allgemeinheit nutzbar gemacht wcrven. Nur hierdurch ist es möglich, die deutsch« Volkswirtschaft wie der leistungsfcih.g zu machen und zn befestigen. Nur dann kann mit den M tliardenauswendungen sür die Beamtende,ol- duna eine wirkliche und wirksame Besoldnngsreform ge schaffen werden. Frankreich u«d -er Völkerbund. „Nicuwe Courant" führt aus: Je näher der 15. No« bember und damit der Tag des Zusammentc.trS des Völker bundes in Genf heranrückt, umso unruhiger wird die fcan« züsische Presse. Bisher hat man den Völkerbund sür sehr unschuldig gehalten. Aber nunmehr beginnt man in Frank- raich den Völkerbund zu fürchten, datz er zu Taten übergehe. Die Ver.ammlung mehrerer Negierung Zhäupkcc in Gen: lasse in Franircicb die Befürchtung auskominc», datz Lloyd George den Obersten Rat durch den Völkerbunosrat 'en wolle. Dann könnten nicht mehr die Premiers sjegreichen Grotzmächte allein über die Geschicke d«s