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«uv Arrrrtgrv MeblM mb Atychch. .SR,. Amtsötatt Pir dl« Sikligl. AmtSbau-tmaimschast Großenhain, da» Kinlgl. Amtsgericht und de» Rat t« Stadt Riesas sowie den Gemeinderat GrSbr. 271. Mittwoch, SS. Nddember ISIS, «de«>S. «S. Jotzr«. Da« Mesa« Tageblatt erschein Ma La, abend« mit ««»nah«, der Sonn, und siefttog«. «irrteljahritch« »q»M«i» bei Abholung in der «xpedttion in Mesa 1 Mart bv Pig„ durch unM Tröger irrt in« Hau« 1 Mark SS Pfg„ bei Abholung am Schalter der kalsert. Poftanstalt« 1 Mark SS Psg., durch de» Briefträger frei in« Hau« 2 Mark 7 Psg. Auch MonaUiabonnement« «erden angenommen. An^awAnnahm« für dl« An»«« de» Ausgabetage« bl» vormittag 2 Uhr ohne Bewahr. Rotationsdruck und Verlag von Langer 4 »interlich in «irsa. — «rschtlfapelle! Boethefirah« vv. — Mir die RrdaMon veranttvortN», Arthur Hähne! in Mela. Da erfahrungsgemäß bei einer Kälte von mehr al« 2 Grab Ntttttt»»» auf ein« Verbindung von Mörtel« und Mauersteinen mit Bestimmtheit nicht zu rechnen ist. so wird hiermit angeordnet, daß alle- Mauer« da»« et«z«stelle» ist, wen« a« de« Van platze die Lufttemperatnr a»s «ehr al» 2 Grad «eanmar »«ter de« Nullpnutt herabfinkt, während da« Abp«tze« aller Wand« und Mauerflächen mit Kalkmörtel im Freien bereit« bet einer Temperatur von - Grad Nea«««r z« «Xterlafle» ist. Uebertretungen diese« Verbote« werden an dem Bauherrn und dem Bauausführenden bez. vauleiter mit Geldstrafe« bis z« 10« Mark geahadet werden, überdie« bleibt die Forderung der Wiederabtragung de« etwa verbot»wtdrig auSgeführten Mauerwerk« Vor behalten. Die Orttpolizeibehörden wollen die Durchführung de« vorstehenden überwachen, etwaige Zuwiderhandlungen aber unverzüglich anher anzeigen. Großenhain, den 22. November 1910. 1884 a 6. Königliche AmtShauptmanuschatt. — Gemäß ß 20* der Verordnung vom 2V. August 1874, die Ausführung de« Gesetze« über die Organisation der Behörden für die innere Verwaltung, vom 21. April 1873 und der damit zusammenhängenden Gesetze betr., wird hiermit bekannt gemacht, daß die Herren: 1. Bürgermeister vr. Scheider in Riesa, 3' Kaufmann Katt O°tto Kaiser! in Großenhain, 4. Bürgermeister Richter in Radeburg, al« Abgeordnete der Städte, 5. Wirklicher Geheimer Rat vr.Iar. Mehvert, Exzellenz, ansMedinge«, 6. Gemeindevorstand Lillig tn Vber-Mttteleber-Vach, 7. . Ra«ma«« in Raaudorf Gr., 8. , Lehma«« in Ltchteusee, s. , Bennewitz in «lauditz und io. „ Haase «n Rödera«, al« Abgeordnete der Landgemeinde«, zur Bezirk-Versammlung Großenhain auf die Zeit vom 1. Januar 1011 bl« mit 31. Dezember 1016 gewählt bez. wieder gewählt worden sind. Großenhain, den 21. November 1919. 249 e Die Königliche Amtshauptmannschaft. Im BerstetgerungSlokal hier sollen Samrabend, den 26. Noveurber 1010, vor«. 10 Nhr 2 Effektenschränke, 1 Schreibtisch, verschiedene Wollwaren, al«: Westen, Strümpfe, Hand« schuhe, Hemden u. a. m. gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Riesa, 22. November 1919. Der Gericht-Vollzieher de- König!. Amtsgericht-. In dem Konkursverfahren über den Nachlaß de« Gastwirt« Karl Georg Hofmann in Kleiurügeln soll die Schlußoetteilung erfolgen. Dazu sind 1979,58 Mark verfügbar, wovon die Kosten de« Verfahren« noch zu kürzen sind. Zu berücksichtigen sind 180 Mark bevorrechtigte und 5014,58 Mark nicht bevorrechtigte Forderungen. Da« Schlußverzetchnt» liegt auf der Gericht«schreiberei de« Kgl. Amtsgericht» Riesa au«. Riesa, dm 23. November 1910. Der Konkursverwalter. Pietschmann, Lokalrichter. Im Konkursverfahren über da« vermögen de« Gärtnereibesitzer» Ernst Alwin Storl in Riesa, Inhaber« der Firma Alwin Storl daselbst, soll die Schlußverteilung erfolgen. Hierzu sind 1164 M. 32 Pfg. verfügbar, wovon die Kosten de« Verfahren« abgehen, während die Zinsen von den hinterlegten Geldern noch hinzukommen. Antetlberechtigt sind 1108 M. 73 Pfg. Forderungen mit und 8099 M. 51 Pfg. Forderungen ohne Vorrecht; auf letztere entfällt nicht«. Riesa, den 22. November 1910. Der Konkursverwalter. Rechtsanwalt Dtetze. Freibank Merzdorf. Morgen Donnerstag nachmittag von 3—5 Uhr Fortsetzung des Fleischverkaüfs. «oh 30 Pfg., gekocht 20 Pfg. pro V, ^8- Der Gemetndevorstand. Freibank Poppitz. Morgen DonuerStag von nachmittag 4—6 Uhr Rindfleischverkauf. V, kg 50 Pfg. Der Gemeindevorstand. OertlicheS «nd Sächsisches. Riesa, 23. November 1919. —* Die Deutsche Reformpartet im Königreich Sachsen hat, wie die „Deutsche Reform" mittelst, für unfern 7. ReichStagSwahlkrei» (Meißen-Riesa) al« Kandidaten für die nächste Wahl den Redakteur Kurt Fritzsche - Oschatz in Aussicht genommen, ferner für den 4. Wahlkreis (Dre«den- Neustadl) den StaatSbahn-vorarbeiter, Schmied Rich. Knorr« Dre»den-N. Im 3. Kreise kandidiert der seitherig« refor merische Nbg. WeingutSbesitzer Gräfe-BischofSwerda wieder, und der 20. Kreis (Zschopau-Marienberg) wird demnächst seinen Vorschlag bekannt geben. —* Der Gewerbe-Verein hält morgen Donnerstag, den 24. d. M., wieder einen seiner beliebten Lichtbilder vorträge ab. Als Redner hat er einen Herrn gewonnen, dem «tn guter Ruf als Vortragender vorauSgeht. Der Herr verfügt über einen guten Humor und seine vilder zeichnen sich durch große Klarheit und Schärfe au«. E« dürfte jetzt, da La» Weihnachtsgeschäft ja noch nicht so im Sange ist und die Geschäfte noch um 8 Uhr geschlossen werden, die beste Gelegenheit sein, sich noch einmal einige genußreiche Stunden zu verschossen. Hat doch eine Wande rung durch dar Erzgebirge für alle Interesse. —* Im Anschluß an die Mitteilung in unserer Nummer vom Sonnabend, den 19. d. M., die schweren Schiffsunfälle an der Mittelelbe betreffend, bringen wir heute tn Erfahrung, daß mit der Bergung bezw. Hebung des bet den Grieboer Bergen oberhalb ToSwig t. A. vor 14 Tagen gesunkenen Kahne« der Schiffer« Christian Müller aus Parey nun begonnen werden soll. Die Arbeiten wur den seinerzeit der GchtffSbaustrma G. Schinke, Schandau, übertragen. —* Mit dem vom Zweigoerein Riesa des Eoangel. Bundes gestern in der „Glbterrafle" veranstalteten ösfent- lichen Vortrag wurde den Erschienenen ein eindrucks voller Abend geboten. Im Mittelpunkte der Veranstaltung stand die wuchtigd rednerische Darbietung de« Herrn Pastor primariu« Wallenstein au« Löbau über: „Bleibende Ernte von der Enzykltka-Gaat". Redner wie« eingangs seiner Ausführungen darauf hin, daß gegen die Enzyklika mit Nachdruck protestiert und polemisiert worden sei, und das sei notwendig gewesen; aber di« Polemik allein tue eS nicht, nun sei vielmehr zu zeigen, daß die evangelische Sache «och lebensfähig sei. Beim Lesen der Enzyklika müsse man meinen, daß Rom sich beim Erlaß der Enzy klika nicht bewußt gewesen sei, daß wir in der Welt seit der Reformation um einige Jahrhunderte weiter sind. G» sei ein trauriges Merkmal de» Katholizismus, daß er be strebt sei, die Welt wieder auf Zeilen zurückzuführen, über die wir längst hinaus seien. Darauf gehe auch das an die Kleriker neuerdings wieder gerichtete verbot au», daß sie allen modernen Bestrebungen fern zu bleiben haben. Und auf dem Niveau diese» und vieler anderer Verbote bewege sich auch die Enzyklika. Wir Protestanten mußten helfen, den vom Papst beherrschten Völkern die Augen darüber zu öffnen, was ihnen im Rahmen ihrer Religion geboten wird. Wa» sei nun die bleibende Frucht der mit der Enzyklika von Rom auSgestreuten Saat, was könne man von der Enzyklika lernen und wa» hab« unser Pro- testantiSmuS zu tun? Man könne auch fragen: „Was ist die bleibende Frucht für da» Papsttum?" Diese» schneide sich mit der Enzyklika in» eigene Fleisch und stoße, die Besseren von sich. Und an Stimmen von guten Katho liken, die sich gegen die Enzyklika ausgesprochen, habe e« nicht gefehlt. Auch der Modernistenetd sei ein vewei» dafür, daß Rom bankerott mache dadurch, daß e» die Ge wissen gegen sich habe. Der einzelne bleibe im KatholiziS- mu» ein Sprachrohr, ohne Glaubenstiefe und ohne die Möglichkeit, da» Leben der Welt und die Völker zu durch dringen. Sollte e» nicht an der Zelt sein, daß der Staat im Namen der höheren Sittlichkeit dagegen zu protestieren habe, daß ein Drittel der Bevölkerung unsere« Volke« sich einem solchen geistigen UnterdrückungSsystem zu beugen habe? Da« Herz gehe einem über bet dem, wa» man jetzt al« Früchte der Enzyklika auf dem Gebiet« der römt- scheu Kirch« selbst beobachten könne. Und eS werde einmal di« Zeit kommen, wo nicht nur, wie etwa in Frankreich oder Spanien, di« Menschen sich von Rom lo«machten, um gleichgültig in ihrem religiösen Standpunkt zu werden, sondern wo die Vesten de» katholischen Volk« den Weg finden würden, der noch der beste genannt werden könne, den Weg der Reformation. Wa« sei nun die bleibende Frucht für un«? Daß Rom sich immer wteder solche Schmähungen herauSvehmen könne, sei unsere Schuld. Rom habe immer gewußt, wie viel e» dem deutschen protestantischen Volke bieten könne und e« sei stets bi» an die äußerste Grenze gegangen. Auch die Beleidigung de« König« Friedrich August durch den päpstlichen HauSprälaten Mathie« sei eine schlaue Eingebung de« jesuitisch-römischen System«. Darum müsse die erste Lehre für da« deutsche Volk heißen: di« Schlafmütze ab. Erfreulich sei, daß sich in jenen Enzyklikatagen gezeigt habe, daß unser Volk künftig auf der Hut sein wolle. Alle einzelnen Richtungen innerhalb unserer evangelischen Kirche seien einig gewesen im Protest. Die evangelische Kirche sei dem Volke undenk bar ohne die Reformatoren. Da« sei eine Errungenschaft der Junitage. E« hätten sich Kamal« aber nicht nur die einzelnen Richtungen die Hand gereicht, sondern man habe gesehen, daß evangelische und katholische Christen sich näher gerückt seien. Wir sollten jeden gläubigen Katholiken di« Hand reichen; denn e» gebe viele Gebiete, auf denen wir un« ein« nennen könnten. So vor allem auf dem Ge biete de« Kampfe« gegen den Atheismus und Materialis mus und auf dem Gebiete der sozialen Fürsorge. Gin solche» Zusammenarbeiten möchte eine der bleibenden Früchte der Enzyklika sein. Die letzte und bleibende Frucht sei aber doch die, daß uns die Bedeutung der Reformation wteder vor Augen geführt worden und un» klar geworden sei, daß die Reformation un» noch etwa» wert ist. Der Evangelische Bund werde immer bestrebt sein müssen, evangelische» Bewußtsein, evangelischen Geist wieder in da« Volk hinetnzutragen, in den weitesten Kreisen de« Volkes unsere evangelische Kirche zu organisieren. Und wenn r« ihm gelinge, dafür zu sorgen, daß die Bewegung für die Reformation nicht wteder schwinde, so werde dies die schönste bleibende Frucht sein, die au» der Enzyklika hervorgegangen ist. Reicher Beifall folgte den Ausführungen des Redner». Der Abend wurde verschönt durch einige gesangliche Darbietungen de» Gesangverein« „Amphion" unter Leitung de» Herrn Ktrchrnmustkdirektor» Fischer. Herr Pfarrer Friedrich wie» in seiner Ansprache auf die Bestrebungen de« Eoanglischrn Bunde« hin, der durch die Enzyklika 30000 neue Mitglieder gewonnen habe. Aber auch er ermahnte, nicht beim Protest, beim eoanglischrn Nein stehen zu bleiben, sondern diesem Nein auch da» Reue saurere vewtrtschastrmß. -M» Gute Küche und ff. Viere. - Wmmi „Deutscher Herold" Wr