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M ^1—* DB fKr tt« XV. «KO,»sch« Pf«r»«,«cht- A»ts«rt« (Mchung am 7. De»«H«r) Los« s 1 Mar», Mtchaaftm Und« wurden am 81. Oktober, anUltzllch de« M« ttesjätzrwen Renntag« vo» d« -anpt-Dcktt»« vor» WchtL Vs Sattoa sich -t«W iahlichcho Ynttreffmtt« chm, «fnnde», welche dl« Lttm «tt Aufmerkstmckrit «uftette, am Mat«» «ach t» Werlasva- von dew avtckltch« GemUmenr Wnkäufe zn amchsa. Nach tt« sonst »och für die Lettttt» «»«kanfttn gadaftcho^geastLad« worbe« «tteßchend tzefich- M Bett K-ren schon sintz dl, Los« lad,« »or der Al«» Dm«- der Lottert« vergttffen »ad ist demnach «la rtttztzei- Meß Besorgen d«rsild«n nur anzuratt«. Alles »etter« gibt das -euttg« Inserat dt«s«r Zeitung bekannt. —* Di« auf. Über 70 deutsche StSdt« ausgedehnt« Hutsch« vaknhossmtsston tagt am Moytag, den 1ö. November ds. I«., vor«. 10 Uhr In Leipzig 'im Eoang. Heminshavs Roßstr. 14 zu einer Konferenz der d«utsch,n Oachnhofsmtsflon. Dl« ragesordnung ««ist außer for- Mellen Punkten folgend« in kurz«» Referat«» mit aus» Hiesiger Besprechung zur Verhandlung gelangenden Thema- Wagen auf: 1. »Wie gewinnen wir eine bester« gegen- seittg« Fühlungnahme in der BahnhosSmisstonk- Referent Herr k. Frick aus Bremen. 2. »Was kann man in kleineren Städten für dl« Bahnhossmilston tun?* Referentin Fräu lein Alfriede Wilhelm aus Chemnitz. S. »Berussardeilrr- t«u«n und frei« Helferinnen in ihrer beiderseitigen Wirt- sanikeit und gegenseitigen Beziehung.- Referentin Fra« Geheimrat His-Leipzig. Die Teilnahme steht interessierten Freunden auf Anmeldung bei der Zentral« der deutschen Bahnhofsmisfion Berlin Nr. 4, Tieckstr. 17 oder Frau Ge- Heimrat Hi», Leipzig, Königstr. 22 frei. Ain gemeinsames Mittagsmahl (1.50 Mk. pro Kuvert) wird di« Teilnehmer Hit kurz«« Rast vereinigen. Dann folgt von 8—6 Uhr in -««selben Lokal «in« Beratung der Borstände evangelisch«: Jungfrauenvireine über das schwierige Thema: ob und wie bte Stttlichkeitsfrag« im Jungfrauenverein behandelt wer- hen kann. Die in unser«« Volksleben g. T. recht oft zu Jag« 1r«1«nd«n sittlichen Gchäden, unter denen bl« berufs» tätige weiblich« Jugend z. T. leidet, ist der Anlaß, dieser fernst«« Frage näher zu treten. Auch an dieser Konferenz Haben interessierte Freunde auf vorherige Anmeldung Zu tritt. — Ebenso ist von Wichtigkeit, daß sich am 16. von S Uhr an vormittags di« deutsche Nationalkonferenz zur ^Bekämpfung des Mädchenhandels mit einer ausgedehnte« Magesordnung anschlteßen wird. In unmittelbarer Brr- bindung mit der Arbeit des vorherigen Tages steht das zur Behandlung gelangende Thema: »Die vahnhofsmisston, 'ein wichtiger Faktor iy her Bekämpfung de» Mädchen- Handels.- Referentin Fräulein Gertrud Müller-Berlin. Ms wäre zu wünschen, daß die inhaltsreiche Tagung sich kN weitesten Kreisen freundlicher Beachtung und Teilnahme Äsreuen dürste. — Ain Büßtag,' den 17. Novemb«, und am Toten festson Niag, den 21. November, sind verboten: I. am Butztaüe: a) Tanzbelustigungen aller Art, auch solche geschlossener Gesellschaften, ödet wenn dies« in Prlvathäusetn gbgehalten werden; b) Musikaussührungen, mit Ausnahme pon Kirchenkonzerten unter gewissen Bedingungen; v) Theater» Lufführungen, ä) Schaustellungen, öffentliche Auf- und Nm- züge, Vogel- und Scheibenschießen; v) andere geräuschvolle Vergnügungen, wie Schlachtfeste, Schmäuse, Skatturniere, BoSbierfeste u. dergl.; 2. am Totenfestsonntag«: wie unter 1, mit Ausnahme von Theateraufführungen, wenn hierzu Miste Stücke gewählt werden; 3. am Bußtagsvorabende wie unter 1», d, v; di« Ausführung ernster Musik- «stücke auch außerhalb der Kirchen ist nachgelassen; Theateraufsührugen sind unter der gleichen Voraus setzung wie am Totensonntag zulässig (siehe unter 2)j 4. am Vorabende des Totenfestsonntags sind nur Tanz belustigungen wie unter la untersagt. Auch die Abhaltung 'öffentlicher Versammlungen aller Art ist am Bußtag und Hm Totensestsonntag verboten. —88 Bei einem KöntgSeflen in einer sächsischen Stadt hat sich jüngst folgende» reizende Idyll zugetragen, das so recht das gute Einvernehmen Königs Friedrich August. mit seinem Volke erkennen läßt. Während drinnen im Saal dq» opulente Mahl eingenommen wurde, sammelt« sich draußen auf der Straße «ine groß« Menschenmenge an, was einem ganz besonder» eifrigen und noch mehr patriotischen Jnnungsobermetster Veranlassung gab, zu Majestät zu gehen, und ihm — auf die Schulter klopfend -- zu sagen: „Majestät, das Volk wünscht Sie zu sehen-. Majestät kam auch sofort diesem Wunsche nach und hatte ,'t» gar nicht übelgenommen, daß ihn der brave Obermeister fo unvermittelt angesprochen hatte. Großenhain. Durch einen Stubenbrand ist am Donnerstag abend der-Inhaberin eines hiesigen Modr- tvarengeschäftS ein nicht unbeträchtlicher Schaden er wachsen. ES war beim Plätten ein Funken herauSge- sprungen und hatte in den daliegenden zahlreichen Hüten und Febern Feuer gefangen, da- die Leistesgegenwärtige Geschäftsinhaberin vorgrößerer Ausdehnung glücklich noch ersticken konnte. 'Dresden. Unter dem Vorsitze Sr. Maj. de» Königs und in Gegenwart Sr. König!. Hoheit des Prinzen Jo hann Georg sand gestern mittag eine Sitzung ve» Gesamt- Ministeriums statt. — Im Ständehaus wird gegenwärtig noch rasch ein baulicher Umbau vollzogen, der durch die verändert« Zusammensetzung der Zweiten Dtändekammer sich nötig gemacht hat. TS fehlte bisher vollständig .an einem FraktionSzimmer der sozialdemokratischen Partei, wofür bisher ja auch kein Bedürfnis vorlag. Um diesen Mangel zu beseitigen, wird daher da- große, im ersten Mock nach der Terrasse heraus gelegene VeratungSztmm er, worm im vorigen Winter in der Regel die Wahlrechts deputation tagte, durch ElNziehen einer Zwischenwand in zwei getrennte Räume geteilt. < Tharandt. Tie Diplom - Schlußprüfung bei der Forstakademie Tharandt wurde von 8 Studierenden be standen. Besondere» Interesse dürfte die Lnwärterschaft dieser Herren erwecken, von denen drei (ein Lachse und Hvzi Russen) Anwärter für den höheren Privatforstdienst sinkt, zwei Sacks« steck Anwärt« für den sächsischen höhe ren L-aMssorstdtenst, einer (AVaeckurger) sür den Alten. Lurgischen bshsren Staatssorstdienst, einer (Bulgare) ist Anwärter sür st« bulgarische« höheren Staatssorstdienst. «nnabsrH Dtavorgestrig«Sitzung de» Annaberger Siadtveroebnete» - Kollegiums wurda gegen »/.g Uhr abends unter großem Lim» und wild« Szenen gesprengt. Zur Beratung stand das Sehmatal-Stta-enprojekk, da» schon einüml die Stadtverordnete» beschäftigt hatte. MH- rend damals von der Stadt Vnnaber- ein Beitrag von 10 OOS Mark verlangt wurde, ist nun, nachdem da» Fi nanzministerium «inen neuen Plan auSgearbettet hat, eine wesentlich höhere Suunne eng,fordert worden. In der Dtckatt« vertrat Mos. Leonhardt tt« Meinung, daß die Stadt Annaberg keinen Vorteil von diesem Projekt habe. Dem widersprach der Lbg. «och, welchem sich auch der Bürgermeister anschloß. Die Szene wurde immer erregter. Dem Aba. Roch mußten wiederholt Ordnungsrufe er teilt werden. Rusa wie: Unverschämtheit! Gemeinheit! schwirrten durch den Saal. Einem Stadtverordneten, wel cher Lehre« ist, wurde zugerufen: „Sie haben hier keine Schüler Vs;- sich!" Schließlich artete, wie die «Ehemn, N. N." melden, der Tumult derart au», daß dem Vor- steher nicht», andere» übrig blieb, als die Sitzung zu schließen. 1 Zwickau. Der KreisauSschuß Zwickau nahm in seiner gestern, nachmittag abgehaltenen Sitzung Stellung zu einem Nachtrag zum! Lnlagenregulativ für die Stadt Zwickau. ES handelte sich hierbei um «ine Ermäßigung der BorauSbesteuernng des Grundbesitzes von 10 auf 5 Proz. Rat und Stadtverordnete haben sich über diese Äende- rung nach längeren Verhandlungen geeinigt mit der Maß- gäbe, daß die Unansässigen mindestens 12 Sitze im Stadt- verördnetenkollegium haben sollten. Der Kreisausschuß kam jedoch aus formellen Gründen zur Ablehnung des gesamten Nachtrages, nämlich deshalb, weil das Mini sterium in einer Anlagenregulativsache der Gemeinde Eibenstock sich auf den Standpunkt gestellt hatte, daß eine BvrauSbesteuerung de» Grundbesitze» da, wo sie bestehe, nicht ausgehoben werden soll, es sogar als wünschenswert bezeichnet hatte, daß die Vorausbesteuerung da, wo sie uoch nicht besteht, eingeführt wird. — Genehmigt hat der Ausschuß die Vereinigung der Landgemeinden Rosenthal und Nicdrrhaßlau bei ZwicKui, Rosenthal hat 417, Nieder haßlau 5253 Einwohner. - Delitzsch. Eine aufregende und gräßliche Szene erlebt« der in Zwochau wohnhafte Windmühlenbesitzer Döbler und dessen Angehörige gestern vormittag. Ein fremder, gut angezogener Mann trat bet ihnen ein und bat um ein Gla» Wasser. Während solche» herbeigeholt werden sollte, zog der Fremde den Kasten eine» in der Näh« stehenden Tische» auf, fand in demselben ein scharfe» Brotmesser und burchschnitt sich damit die Kehle. Al» da» Wasser ihm gereicht werden sollt«, fand man ihn am Boden in seinem Blut« schwimmend vor. Gin zugezogener Arzt ordnete die Ueberführung de» Fremden, in dem später nach den bet ihm vorgefundenen Papieren der am 11. Jan. 1884 kN Plagwttz geborene, in Leipztg-Lindrnau wohnhafte Schriftsetzer Willy D. erkannt wurde, in da» Leipziger Krankenhaus an. Beim Eintreffen dort verstarb der Schwer verletzte infolge des starken Blutverluste». Ueber da» Motto zur schrecklichen Tat ließ sich nicht» ermitteln. Leipzig. Ein größeres sportliche» Ereignis steht den Leipzigern am morgigen Sonntag nachmittag bevor. Auf dem Leipziger Sportplätze wird die feierliche Taufe des vom Leipziger Verein für Luftschiffahrt angeschafften Ballons Leipzig durch den Ehrenvorsitzenden des Vereins, den kommandierenden General des Id. Armeekorps van Kirchbach vollzogen werden. Fünf auswärtige Ballons werden bet der Taufe des „Leipzig" Pate stehen und mit ihm zusammen aufsteigen. — In dem Hochverratsprozetz gegen den Tischler Levyn und den Schriftsetzer Lübeck wurden beide Angeklagte vom Reichsgericht freigesprochen. Kleine Nachrichten. Bautzen. Beim Bau der Ueversühuwg der Neusalzaer Straße über den Bahnhof ereignete sich vorgestern ein schwerer UnglückSfall, indem der daselbst beschäftigte Arbeiter Dunsch von hier von einem Etsenbahnwaggon überfahren wurde. Der Ve- oauernSwerte erlitt derart schwer« Verletzungen, daß der Tod al»bald eintrat. — Niederrupperrdors. Schwer verunglückt ist hier der 8 jährige Sohn des Gutsbesitzers Gäbler, als er «ine Kuh an einem Strick auf die Weiks führte. Die Kuh ging durch und der Knabe, der den Strick um die Hand geschlungen Hatte, kam zu Falle und wurde mit fortgeMetft. ES gelang den Jungen au» seiner un glücklichen Lage schließlich zu befreien, er hat aber außer einem Arm.ruch, Achselverstauchung auch einen Schädel bruch erlitten. Zwönitz. Auf dem Wege nach der „Gute» Hoffnung" wurde die Ehefrau Richter so unglück lich von esnem Radfahrer überfahren, daß sie bewußtlos vom Platze gefahren werden mußte. Sie hat schwere Ver letzungen am Kopse und an den Armen erlitten. — Froh- n a u. DaS fünf Jahre alte Töchterchen eines Einwohners aß vor« giftigen Früchten eine» Gartenzierstrauches. Schon nach kurzer Zett stellten sich heftige Vergiftungserschei- nungen ein, und nach wenigen Stunden gab da» be dauernswerte Kind unter heftigen Qualen seinen Geist auf. — Ta» fünfjährige Töchterchen des Hausmanns Süß hatte eine steinerne Spielkugel verschluckt. E» gelang, die Kugel, dis sich im -als; festgesetzt hatte, herunterzu stoßen, soday da» Kind, das schon tot schien, Wieser Lebenszeichen von sich gab, denen zufolge man annahm, das Kind sei gerettet. Trotzdem ist da» Kind aber nack- einiger Zeit unter heftigen Qualen verschieden. — Rei chenbach Einen neuen Erwerbszweig erhielt unsere Stadt d.wurch, daß die Stadtvsrtretung die Errichtung einer valmiakgeist-Fabrik im Anschluß an die Gasanstalt beschlossen hat. — velsnttz i. v. Seit dem 11. Oktober ist aus dem Ort« Berg der 1867 geborene Weber Heinrich Deichmann verschwunden. Alle Nachforschungen waren er folglos. — Sohland. Auf bisher unaufgeklärte Welse war der Sohn de» Sägewecksarbeiter» Löbelt in den Le- sitz von Sprengkapseln gekommen Er versuchte eine solch» mit einen« Hemmer zur Explosion zu bringen, Di» Kapsel explodierte und riß dem 12 jährigen Jungen di« ganz» -and und den Unterarm auf. — Meerane: Die hiesigen Hausbesitzer wollen zum 1. Januar di« Wohnungs mieten, soweit möglich, um 10 Prozent erhöhen. — Hier ist eine Baugenossenschaft in der Bildckng begriffen, die sich in der Hauptsache aus Angestellten (Lehrern, Beamtet/ usw.) zusammensetzt und den Bau von Ein- und Zw-l- familien-Gartenhäusern anstrebt. — Lengenfeld. In gemeinschaftlicher Sitzung der beiden städtischen Kolle gien ist Herr matSassessor Zander au» Kamenz ak» Bürger meister unserer Stade gewählt worden. — Bad-Elster. Di« vcrhandlungen wegen de» Baue» einer katholischen Kirche in unserem Badeorts sind soweit fortgeschritten/ daß der Bau nunmehr recht bald in Angriff genommen werden kann. — Zwickau. Al» am Dien»tag abend eine Frau von auswärts aus der äußeren Plauenschen Straße a« einem Herrn vorüber ging, blieb sie mit ihrer Boa an dessen Anzug hängen. Beim Ordnen der Von sand sie hernach an derselben eine Taschenuhr vor. Ohne- Zweisel hatte sie dem Herrn die Uhr unabsichtlich aus d»r Tasche gerissen. BermischteS. . Elsenbahnräuber in Frankreich. Erst kürz^ lich wurde in Frankreich ein Postwagen von maskierte» Räubern überfallen. Vorgestern ist sogar ein Eisenbahn zug beraubt Warden. Tie Deknndbärbahn von Tomoulles uach Grrdanne wurde nach dem „Matin" auf dem kleinen Bahnhof CensicS von zwei bewaffneten Männern bestie gen, dis sofort in den Gepäckraum gingen und den dort beschäftigten Kondukteur niederschlugen. Ter Kondukteur setzte sich zur Mehr, wurde aber von einem der Räuber mit Messerstichen angegriffen, während der andere dis Gepäckstücke und Postsachen auf die Schienen warf. Ter Konbulteur schleppte sich verwundet zum Wagen hin aus, hielt sich an den Puffern fest und gelangte so biS Brignolles, wo er sein Abenteuer erzählte. Tie Räu ber habe» wahrscheinlich den Zug gleichfalls erst in Brignolles verlassen, indem sie nach der der Fahrtrich tung entgegengesetzten Seite hinaussprangen. Bisher hat man von ihnen noch keine Spur gefunden. Liebestragödie im Hotel. In einem Hotel in der Kirchstraße zu Potsdam hat sich gestern früh der letzte Akt einer LieöeStragödie abgespielt. Vorgestern abend stiegen in dem Hotel ein Herr und eine Dame ab, die anscheinend aus Berlin kamen und ein Zimmer für die Nacht verlangten. Unter irgend einem Vorwande wußte das Paar seine Eintragung in das Fremdenbuch hinauSzuscbieben. Gestern morgen fielen plötzlich in dem Zrmmer der beiden mehrere Schüsse, Als die Tür niit Gewalt geöffnet wurde, lagen der Herr und die Tame mit schweren Schußwunden in der Schläfe Halb- entkleidet aus dem Teppich des ZimmerS. Tie Hände des etwa 30 Jahre alten Mannes hielten einen Revol ver und ein Ausweispapier krampfhaft umspannt, auf dem der Name eines Kaufmanns Schulz geschrieben stand: während das etwa fünf Jahre jüngere Mädchen eine EntloonngSanzeige mit dem Namen Frauenhain in Händen hielt. Tie Verletzten wurden nach dem städtischen Kraulen!,aus in Potsdam gebracht. An ihrem Aufkom men wird gezweifelt. Nach aufgefundenen Papieren han delt cs sich nm den Kaufmann Schulz und Fräulein Margarete Flauenhain aus Berlin. DTK. Schiller al» bayrischer Parttkula- r i st. Daß Schiller bei den Preußen »ich gut angeschrirben ist, hat jetzt da» „Bayrische Vaterland- entdeckt. E» schreibt unter dem 3. November 190S, daß Schiller fast für alle Nationen ein Stück geschrieben habe. Für di« Engländer „Maria Stuart-, sür die Franzosen die „Jungfrau von Orleans-, für di, Spanier „Don Carlo»', für die Italiener „Fiekco", für die Schweizer „Wilhelm Teil-, und sür die Oesterrricher „Wallenstein*! Für di« Preußen aber seien nur „Die Räuber- abgefallen. Ja, di« Malefizpreußen! Selbst den Schiller kann so rin echte» ultarmontanr» vaju varenhrrz nicht feiern, ohne daß die Preußen dazwischen kommen. TEK- Schon wieder ein FriedhofSfall. Wieder hat sich die katholische Unduldsamkeit in Hellem Licht gezeigt. In Hagenau (Elsaß) starb eine Frau pro. testantischen Glaubens, der ihr katholischer Mann im Tod vorangegangen war. Damit sie in ihrem Familiengrab bestattet werden konnte, bedurfte e» einer schriftlichen Erlaubnis des Straßburger Bischof». Daraufhin konnte die Beerdigung stattfinden, jedoch nur unter der Be dingung, daß der evangelische Pfarrer nicht am Grabe sprechen durste Ter Sarg wurde auf dem Weg zum Friedhof niedergestellr und daselbst eingesegnet. Die Dräger brachten hierauf den Sarg an» tzamüiengrab und versenttcn ihn, worauf der protestantische Geistliche still an da» Gral trat, die übliche Erd« hinunterwarf und ebenso still die Stätte wieder verließ. Wann werden end lich den Protestanten auch aus den katholischen „Fried höfen" de» deutschen RetchSlände» die allgemeinen Men schenrechte zuteil werden,, di« der Katholik im ganzen Reich geniegt! SK. Die Schrift der alten Philister. Auf die Entdeckung einer neuen Schriftart, di« sich auf einem in Kreta ausgegrabenen Diskus befindet, macht Professor Eduard Meyer in den Sitzungsberichten der Berliner Akademie der Wissenschaften aufmerksam. S» handelt sich um eine von dem italienischen Forscher L. Pernker bei den Grabungen um den Palast von Phaesto» an» Licht geförderte Hieroglyphenschrift, die bisher noch auf keinem andern Denkmal vorgekommen ist. E» tritt also zu den drei Schriftarten, die au» dem älteren Kreta bekannt sind, der alten „ptktographischen" Bilderschrift und den Leiden Kur,»ve«, eine vierte, die von ihnen völlig per« -chieden ist. Auf dem runden Dirku» sind die Schrift bilder mit einem wahrscheinlich au» Hotz gefertigten Stem pel eingedrückt und -war mutz e» sich um ein« Silben-