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und Anzeiger (WMM M AHtipr). rÄqr*m».«dreffe: KSenchmchstrLr .Lageblatt", Riesa. «r.,«). Äer Aönigl» UMshauptmennschLft Großenhain, des Könial Amtsgerichts und des StKdLrathS zu Riess» Ir 2S6. Freitag, 3 November 19VS, kveuvö L8. Iahe« Hafen-Hobel- und Sägewerke Georg Muller in Groba -betreffend, eingetragen, daß dem Kaufmann Adolf Curt Müller in Merzdorf Gesamtprokura der gestalt erteilt worden ist, daß er die Firma nur gemeinschaftlich mit einem der Prokuristen SitbS oder Hartlieb vertreten darf. Riesa, den 2. November 1905. Königliches Amtsgericht. — KilWtzW W killkmmil- mS M WuziWssteilK. Aus Anlaß der im Laufe des nächsten Jahres stattfindenden Einschätzungen zur Einkommen- und zur Ergänzungssteuer werden zur Zeit Aufforderungen zur Deklaration des steuerpflichtigen Einkommens und des ergänzungssteuerpflichtigen Vermögens an die jenigen Beitragspflichtigen ausgesendet, deren Einkommen nicht zweifellos unter dem Betrage von 1600 Mark und deren ergönznugssteuer-flichtiges Vermöge« nicht unter dem Betrage von 60000 Mark bleibt. ES steht jedoch auch denjenigen, welchen solche Aufforderungen nicht zugehen werden, frei, Deklarationen über ihr Einkommen resp. über ihr ergiinzuugssteuer- pflichtigrs Vermögen s bis zum 21. November lfd. I. -ei uns einzureichen. MI. .,.1 Formulare zu diesen Deklarationen werden bei unserer Steuerkaffe — Rathaus Zimmer Nr. 13 — unentgeltlich auf Verlangen verabfolgt. Gleichzeitig werden alle Vertreter von Personen, die unter Vormundschaft oder Pflegschaft stehen, ingleichen alle Vertreter von juristischen Personen (Stiftungen, An stalten, eingetragenen Vereinen, eingetragenen Genossenschaften, Aktiengesellschaften, Kommanditgesellschaften auf Aktien, Gesellschaften mit beschränkter Haftung, Berggewerks- schäften u. s. w.) sowie die Vertreter von sonstigen mit dem Rechte des Vermögens- erwerbeS ausgestatteten Personenvereinen und Vermögensmassen aufgefordert, für die Vertretenen, soweit sie ein steuerpflichtiges Einkommen l aben, in der oben angegebene» Frist Eiukommeusdeklaratiouen, und soweit sie nach dem Gesetze vom 2. Juli 1902 ergänzungssteuerpflichtig sind, Deklarationen über das crgänzungssteuerbfltchltge Ver mögen bei uns auch dann einzureichen, wenn ihnen deshalb besondere Aufforderungen nicht zugehen sollten. Der Rat der Stadt Riesa, am 1. November 1905. R. Freibank Riesa. Morgen Sonnabend, den 4. November dss. Ihrs., von vormittags A Uhr ab ge langt auf der Freibank im städtischen Schlachthof das Fleisch eines Rindes^'zum Preise von 35 Pfg. pro */, Lg zum Verkauf. Riesa, den 3. November 1905. Die Direktion des stüdt. Schlachthofes. Das Messer Tageblatt erscheint jede» Tag abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Mesa 1 Mart 50 Psg-, durch unsere Tröger stet tu» Hau» 1 Wart SS Psg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Poslanstaltrn 1 Mart SS Pfg., durch den Briefträger fiel inS Hau» 2 Marl 7 Pfg. Auch Monat»ab«mement« werden angenommen. Auzeigeu-Amrahme für die Nummer de» Ausgabetage» bi» Vannittag S Uhr ohne Bewähr. Druck und Verlag mm Langer » Winterlich in Riesa. — Geschäft»^: «aethestraße VS. — Für die Redaktion verantwortlich: Herman« Schmidt in Riesa. Das unterzeichnete Amtsgericht hat heule auf Blatt 420 seines Handelsregisters, die Firma Oertliches Md Sächsisches. Riesa, 3. November 1905. — Auf der rechten Elbseite, gegenüber der Walzen mühle von Gebrüder Schönherr, erlitt gestern nachmittag der mit einem Tchleppzuge hier eingetroffene und mit 8000 Zentnern Getreide beladene Deckkahn des Schiffseigners R. Siegemund in Zehren durch Auffahren auf einen Schiffs- anker Havarie, sodaß der Kahn sofort sank und auf dem Grunde festsitzt. Ladung sowie Kahn sind versichert. — Der Vortragsabend, den vergangenen Mittwoch abend der Vorstand des Gew erbe Vereins im Saale des Wettiner Hofes veranstaltet hatte, war leider so schwach besucht, daß beinahe die Abhaltung des Vortrags überhaupt in Frage gestanden hätte. Das ist um so bedauerlicher, als der Vortragende, Herr Assistent Lüttich aus Dresden, Len Anwesenden einen höchst interessanten Stoff, den er vollständig beherrschte, in freier und fließender Rede zu Gehör brachte. Auf die wissenschaftliche Meteorologie (Witterungskunde) selbst ging zwar der Vortragende nicht «in, wußte aber an der Hand geeigneter Anschauungsmittel (Karten, Abbildungen, Tableaux usw.) rind auf Grund von Anschauungen, die er durch einen vierzehntägigen Aufent halt an Ort und Stelle selbst gewonnen hat, ein klares Bild von der Arbeit zu entwerfen, die in der dritten Ab teilung der deutschen Seewarte in Hamburg geleistet wird, und deren tägliches Endergebnis in der Herstellung von Wetterkarten besteht, die an die Zeitungen- geliefert werden. Lie erwähnte Arbeit steht von den Wettervorhersagungcn nach dem sogenannten hundertjährigen Kalender gänzlich ab, und jemehr das Publikum Einsicht erhält in das Zu standekommen und in die Bedeutung der Wetterkarten, um- jomehr muß mit den alten Wetterregeln aufgeräumt wer den. Aus fast allen Ländern Europas empfängt die deutsche Seewarte alltäglich das sorgsam gewonnene Beobachtungs material, das den Stoff zu ihrer Arbeit bildet. Der zweite Teil deS Vortrages erläuterte in ebenso interessanter Weise, mte eS im ersten Teile geschehen war, die verschiedenen Einrichtungen und Maßnahmen, die dazu dienen, an der Nord- und der Ostsee sowohl den in See befindlichen Schif fen, als auch den Küstenbewohnern Warnungszeichen zu geben, di« wohl geeignet sind, großen Schaden zu verhüten, sobald nach den gemachten Beobachtungen ein Unwetter zu erwarten ist. Auch die Mitteilungen, wie sie für die Land wirtschaft jederzeit in Bereitschaft stehen, und der Karten, die von den in See gehenden Schiffen mitgenommen wer den, um auf alle Fälle vorbereitet zu sein, wurde gedacht. — Die Personendampfschtffe der S.-B. D.-G. verkehren seit gestern nach einer neuen Fahrordnung, die Seite 6 d. Bl. abgedruckt ist. — Auch der Riesa-Str eh- laer OmntbuSverkehr erfolgt nach einem neuen, Seile 3 d. vl. ersichtlichen Fahrplan. — Vorgestern mittag passierte ein Sonderzug den hiesigen Bahnhof, der mehrere hundert böhmische Auswan derer -«nächst nach Leipzig beförderte. — Mit Genehmigung Sr. Majestät des Königs hat das Finanzministerium beschlossen, vom 1. Dezember d. I. an den Wohnsitz des Vorstandes des Forstbezirks Grillen burg, einschließlich des Sitzes der Oberforstmeisterei, von Grillenburg nach Freiberg zu verlegen. Es wird dies mit dem Bemerken zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß von diesem Zeitpunkte ab gedachte Dienststelle die Bezeich nung „Oberforstmeisterei Grillcnburg zu Freiberg" führt. Mit Genehmigung Sr. Majestät hat das Finanzministerium ferner beschlossen, Ende November dieses Jahres die Ober forstmeisterstelle zu Moritzburg einzuziehen und den Forstbezirk Moritzburg dem Forstbezirk Dresden zuzuschlagen. Der Sitz der Oberforstmeisterei dieses erweiterten Forst bezirkes bleibt Dresden. Die Führung des Kassen- und Rechnungswesens hat auch ferner auf den Revieren Dres den, Langebrück, Ullersdorf, Röhrsdorf, Fischbach, Pillnitz und Halbendorf das Forstrentamt Dresden, auf den Re vieren Moritzburg, Kreyern, Weißig, Okrilla, Laußnitz und Schwepnitz dagegen das Forstrerttamt Moritzburg zu besorgen. — Der Gesangverein „Amphion" beginnt seine festlichen Veranstaltungen im diesmaligen Winterhalbjahr ^am Dienstag, den 7. November, mit Vokal- und Jnstru- merttalkonzert nebst darauffolgendem Ball im „Wettiner- Hof". Das Stiftungsfest soll am 7. . Januar gefeiert werden und dabei das rühmlichst bekannte Mendelssohn- Quartett mitwirken. — Seit neuerdings die Gleichberechtigung der Gym nasien, Realgymnasien und Oberrcalschulen, von unwesentlichen Verschiedenheiten abgesehen, im Deut schen Reiche zur Tatsache geworden ist, übt sie erklärlicher- weis- einen nicht unerheblichen Einfluß auf die Zusammen setzung der Studentenschaft unserer Landcsunioersiiät Leip zig und der Technischen Hochschule in Dresden aus. Nach dem „fünften Bericht über die gesamten Unterrichts- und Erziehungsanstalten im Königreich Sachsen", herausgegeben vom Königliches Gesamtministerium, Dresden 1905, hatten nach dem Stand vom 1. Dezember 1904 in den vorauf gegangenen 5 Jahren etwa 61 Prozent aller Besucher der Universität Leipzig ein deutsches Gymnasium besucht, 13 Prozent kamen von einem Realgymnasium, 2 Prozent von einem Seminar. Dieses Verhältnis bedeutet „einen erhöh ten Zufluß von Hörern aus Realgymnasien. Im Jahre 1899 zählte man hier nur etwa 7—8 Proz. gegen 70 Proz. Gymnasiasten, jetzt ist die letztere Ziffer — wie gesagt — auf 61 Proz. zurückgegangcn, während die der Realgymna siasten um mehr als 5 Proz. wuchs und sich ihnen noch 0,7 Proz. bis 0,8 Proz. Studierende, welche von einer Ober realschule kamen, hinzugesellten." Es ergab sich demnach die „bemerkenswerte Tatsache, daß bei den Realgymnasien seit dem Jahre 1899 der Andrang zum Universitätsstudium bedeutend gestiegen ist, auch besonders zu den Wissenschaften, die bisher eigentlich nur den Gymnastalabtturienten Vorbe halten waren." Andererseits haben sich „in den 5 Er- hebungsjahren mehr und mehr auch.Gymnastalabiturienten dem Studium exakter Wissenschaften, sowie technischen Fächern zugewendet, wogegen viel weniger Theologen und Mediziner gezählt wurden." Der Besuch der Technischen Hochschule durch Realgymnasiasten seit 1899 ist im wesentlichen gleich geblieben. Etwa 18—20 Proz. aller Studierenden dieser Hochschule hatten in den 5 Jahren vom 1. Dezember 1899 bis 1. Dezember 1904 ein deutsches Gymnasium besucht, 32— 36 Proz., je nach dem Semester, ein Realgymnasium. Da sich diese Relativziffern im Studienjahre 1899—1900 auf etwa 26—27 Proz. bei den Gymnastalabtturienten und 33— 35 Proz. bei denen eines Realgymnasiums stellten, so zeigt sich eine bemerkenswerte Abnahme der Gymna siasten, eine Erscheinung, die im Gegensatz zu früheren Be obachtungen steht. Dafür fand ein erhöhter Zugang von der Höheren Gewerbschule (Gewerbeakademie) zu Chemnitz, von anderen Industrieschulen und sonstigen ausländischen Schulen, auch durch inaktive Offiziere, Apotheker usw., statt." — St. Hubertus, der 3. November, ist ein wich tiger Tag für alles, was Nimrod heißt. Feiert doch an ihm die Gilde des heiligen Hubertus das Fest ihres Sckmtz- patrons! Hubertus selber soll ein großer Jäger gewesen sein, und zwar als Sohn des Herzogs von Guyenne ein sehr hochgeborener. Wie die Legende erzählt, hat die Er scheinung eines Hirsches, zwischen besten Geweih ein Kru zifix strahlte, den leidenschaftlichen Jäger, der sogar den Feiertag nicht heiligte, am Christtag im Ardennenwald be kehrt, worauf er in den geistlichen Stand trat und im Jahre 727 als Bischof von Lüttich starb. — St. Hubertus ist bis auf den heutigen Tag eine gar wichtige Persönlich keit geblieben für alle seine Jünger, die ganze Hubertus gilde, die von ihm Weidmannsheil erhofft I — Heute ober morgen passiert hier auf der? Elbe eine große Karpfenprahme, welche in Pirna für eine Ham burger Großhandlungssirma zusammengestellt und mit lebendiger Fracht versehen worden ist. Tie Prahme ist gut mit kundiger Flößermannschaft besetzt, welche mög lichste Gewähr für eine glatte Fahrt mit der kostbaren Fracht bietet. — Am Dienstag fand in Rüde rau Führervcr-- samMlung des Meißen-Großenhainer Feuerwehr-Dezirks- Verbandcs statt. Es hatten Pch hierzu Vertreter von Meißen, Großenhain) Krögis, Coswig, Burkhardswalde, Fischcrgasse, Kötitz (Ort und Strvhstofsabrik), Weinböhla, Lommatzsch, Eisenwerk Riesa^ Gröba, Nünchritz, Glaubitz und Rödcrau eingefunden. Außerdem 'wohnten der Ver sammlung Herr Gemeindevorstand Haase-Röderau und mehrere Feuerwehrleute bei. Mit Begrüßung der An wesenden wurde die Versammlung) nachmittags 2 Uhr vom VerbandsvorsitzeNden Herrn Branddirektor Gutmann, Großenhain, eröffnet. Hiernach erhielten die Vertreter die Formulare zu den Jahresberichten eingehändigt mit der Weisung, diese bis. längstens den 15. Januar 1906 ausgefüllt an den Vorsitzenden zNrückgelangen zu lassen. Weiter wurden die Bcsichtigungöberichte über die Kreiw. Feuerwehren Coswig, Gröbch Krögis' und des Eisenwerks