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au« dem TageSgeschichte. Mter »euer« «xf»lge »ralscher Schtssthauladastrie schreibt man un«: Die türkisch« Regierung hat. wt« erinnerlich sein dürste, b«t der Neuorganisation der ottomanischen Flotte, die mit dem Ankauf der beiden deutschen Linienschiffe der »Branden- burg"-Klasse einyeleitet wurde, auch von der Firma Tchtchau in Elblng 4 Hochsretorpedoboot« erworben. Di« Boote sind nun zur Ablteseeung gelangt und wurden nach ein- wandsreier Erledigung ihrer Probesahrten von der türkischen Regierung übernommen. Einem Lett der Probefahrten hat auch der türkische Martneminister beigewohnt. Er hat sich bei dieser Belegenheit besonder« anerkennend über die maschinellen Leistungen der Boote au«grsprochen, die trotz rauher Bee die Höchstgeschwindigkeit von 82 Knoten ein wandfrei innehielten. Auch der türkische Botschafter in Berlin O«man Ntzamy Pascha hat in einem Schreiben an di« liesernde Firma die volle Zufriedenheit seiner Regierung mit den Booten betont, indem er schreibt: »Entgegen ge wissen tendenziösen Gerüchten bezüglich der von Ihnen gelieferten TorpedobootSzerstörer wird Ihnen hiermit be stätigt, daß diese Schiffe zur vollen Zufriedenheit de« okto- mantschen Ministerium« ausgefallen sind und in marine- technischer Beziehung allen an sie gestellten Anforderungen entsprechen." Ein halbamtlicher, in Konstantinopeler Blät tern veröffentlichter Bericht über den Verlauf der Probe fahrten besagt: »Die Maschinen der neuen, in Deutschland angekauften TorpedobootSzerstörer sind von einem besonderen System; sie wurden daher bi« jetzt unter der Leitung deut scher Ingenieure von deutschem Maschinen- und Hetzer personal bedient. Um festzustellen, wie weit sich die türkt- schen Maschinisten und Heizer — die bisher unter Aufsicht der deutschen Spezialisten arbeiteten — mit der Bedienung der neuen Maschinenanloge vertraut gemacht haben, fanden am Sonnabend in Gegenwart Sr. Exzellenz de» Herrn Marinemtnister« Mahmud Muhktar Bay Probefahrten im Marmara-Meer statt. Der Herr Marineminister begab sich Sonnabend morgen an Bord eine« der Torpedoboot»-«» stvrer, und die Probefahrten wurden in offener Tee in der Nähe der Prtnzen-Jnseln vorgenommen. Im Verlauf dieser Fahrt wurde den Booten auch für eine Zeitlang die Höchstgeschwindigkeit gegeben. Sowohl hierbei al« auch während der Hin- und Rückfahrt ist festgestellt worden, daß die Maschinen den höchsten Grad der Vollkommenheit aus diesem Gebiete darstellen. Mit besonderer Genugtuung hat sich der Herr Minister hierbei mit eigenen Augen da von überzeugen könne», daß unsere Offiziere und Mann- schäften bereit« mit der gleichen Sachkenntnis arbeiten wie da« deutsche Maschinenpersonal." — Gewiß ein glänzende» Zeugnis für die Leistungsfähigkeit der deutschen Schiffsbau industrie. —k— Neber die Finanzlage des Reiche- läßt sich die offiziöse »Norddeutsche Allgemeine Zeitung" folgrndermaßen auS: Mit Rücksicht auf Unklarheiten, di« in der Presse hervorgetreten sind, geben wir folgenden Ueber- blick über den Anleihcbrdarf des Reich«. Da« Anlrihesoll betrug im Jahre 1906 « . 1907 - . 1908 - - 1909 - - 1910 - - 1911 277,2 Mill. M. 253,9 200,9 723,7 171,8 (Stattentwurf) 97,7 Da« Jahr 1909 tritt deswegen so sehr Rahmen, weil e«, außer dem eigenen Fehlbetrag, die Rück- stände der Jahre 1906 bis 1908 durch Anleihe zu er- ledigen hatte. Aber auch wenn man die Jahre 1906 bis 1909 zusammenfaßt und ihren Jahresdurchschnitt mit 378.9 Mill. M. elnsetzt, springt doch in dl« Augen, wie für 1910 und weiterhin für 1911 da« Anleihesoll -urückgr- gangen ist. Zum großen Teil ist da» dadurch bewirkt, daß nach den maßgebenden GesetzeSvorschristrn der Betrag von 35,4 Mill. M. für 1910 und von 89,6 Mill. M. für 1911 au» den ordentlichen Einnahmen de» Reiche» zu ent nehmen und zur Verminderung de» AnleihrbedarsS zu ver wenden war. Dies« Verwertung laufender Mittel sür die Verbesserung de» außerordentlichen Etat» ist «in sichtbare» Zeichen für die allmähliche Erstarkung unserer Finanzen. Die dem ordentlichen Etat entnommenen Beträge sollen nach Z 2 de» EtatSgesetzeatwurf» sür 1911 entweder zur mechanischen Abschreibung vom Anleihesoll oder zum An käufe bereit« auSgegebener Schuldoerschretbungen verwendet werden. Damit wird der Grundgedanke der Reichsschulden ordnung zur Geltung gebracht, der dahin geht, daß da« Reich befähigt werden soll, al« Käufer seiner alten Schulden bestände auf dem Markte aufzutreten und so da« Ansehen unserer Anleihen zn heben. Soweit tatsächlich älter« Schuldoerschretbungen gekauft werden, steigt da« neu« An- leihrsoll. Aber natürlich wird dadurch nicht etwa der Schuldenbestand de» Reich» erhöht; wenn sür 1910 oder 1V11 rin bestimmter Betrag zum Ankäufe verwendet und Mtz «Ich» sowohl In den eigentümlichen Verhältnissen da» wiedergewonnenen «renzlanbe» al» vielmehr in den» verfassungsmäßigen Stimmenverhältnl» unter den Bun- deästaaten liegt. Deshalb ist auch in dem Entwurf einer späteren Verleihung von BunvcSratSstimmen nicht prL- judiztert. E» kann sich daher fragen, ob es möglich sein wirb, unter Wahrung der bestehenden lande-herrllchen Rechte de» Kaiser» die für eine spätere Zukunft vorbe- hattene Gewährung von BundeSratSsttmmen schon jetzt unter solchen Modifikationen vorzunehmen, welche da bestehend« Stimmverhältnis unter den verbündeten Re gierungen im wesentlichen unberührt lassen und damit die Schwierigkeiten für die Zustimmung de» Bundes rate» htnweggeäunien Läßt sich da- aber nicht »machen, und würde trotzdem eine Mehrheit deS Reichstags den in der Vorlage enthaltenen Fortschritt ablehnen, so würde dieser Mehrheit die Verantwortung dafür zusallen, daß nichts zustande kommt. , —b— dafilr «tn gleich hoher Betrag über die 171,8 uud -7.7 Will. M. hinan» neu au»g«geben wkd, so wächst dl« ge samt« Schuld de» «eich« eben doch nur fär IV10 um 171,8 und sür 1S11 um -7,7 Mill. M. — vlr wollen diesen »matz benutze», um mitzuteilen, daß dl« Besserung der Flnanzlag« de» «eich» auch betm SchatzanwrisungSfond» in fortschreitender Mels« zu« Ausdruck kommt. Während dieser tm Insan» de» «echuuag»jahre» ISO- sein« höchste Belastung mit S8S Will. M. erreicht hatte, wird er zur zeit nur mit 70 bi» 100 Mill. M. in Anspruch genommen, obwohl bedeutend« Inlethereft, auf ihm ruhen Deutsche» «eich. Der Kronprinz besichtigte gestern vormittag eine große Jutefabrik. Nachmittag» begab sich der Kronprinz mit dem deutschen und dem englischen Gefolge auf die „Gnetsenau", wo ein Abschied-Mahl stattfand. Die „Gnet- sensu" und die „Leipzig" gingen sodann nach Osten ab. Der Thronfolger wird den Rest feine» Aufenthalte» in Indien in Sunderbund» verbringen, um einen wei teren interessanten T>etl de» LandeSinnern kennen zu lernen. Die Rückkehr nach Kalkutta erfolgt am 22. diese» Monats. Ueber eine von der Presse gemeldete Beteiligung der Hochseeflotte an den diesjährigen Kaisermanö- Vern der Armee ist an unterrichteter Stelle nichts be kannt. Der Reichskanzler und Frau v. Bethmann Holl weg hatten zu dem parlamentarischen Abend am Montag etwa hundert Einladungen ergehen lassen. Die Mitglieder des Bundesrats, de» Reichstags und des Abgeordnetenhauses waren zahlreich erschienen. Bon der Presse waren eine Reihe Chefredakteure geladen. Die Gäste blieben bet angeregter Unterhaltung bi» gegen Mitter nacht zusammen. Der Reichskanzler zog viele der An wesenden in» Gespräch. In der ReichStagSkomMission für das Schiff fahrt» ab gabeng es etz trat am DienStag der Ver- kehrSminister v. Breitenbach der Behauptung entgegen, daß fiskalische Interessen für die Regierung maßgebend seien. Die Gebühren kämen ausschließlich der Verbesse rung der Fahrstraßen zugute. Ferner trat er auch der Behauptung entgegen, daß es sich nicht um eine Inter pretation, sondern um eine Aenderung der Verfassung handle. Der Bundesrat habe mit großer Mehrheit die Vorlage gutgeheißen. Von einem Druck seitens Preu ßens könne nicht die Rede sein. Solange die Frage der Schiffahrtsabgaben nicht geregelt ist, könne, nach der Meinung de» preußischen Landtag», der Allgemeinheit nicht zugemutet werden, weiterhin große Lasten zu tra gen. Bon einer BesichtigungjScnse soll gegenwärtig abge sehen werden. Im preußischen Abgeordnetenhaus hielt der Führer der Konservativen Herr v. Heydebrand eine äußerst scharfe Rede gegen die Nationalliberalen. Herr v. Heyde brand führte au», daß die Art der nationalliberalen Agitation der Sozialdemokratie neue Anhänger schasse und fuhr fort: „Nachdem vor IVs Jahren eine Mehrheit dec Sie nicht angehört haben, weil Me nicht fähig waren, eine große patriotische Tat zu tun- geleistet hat, was Sie nicht leisten konnten, bezichtigen Ihre Agitatoren die patriotische Mehrheit de» Baterlandsverrats und de» Eigennutzes. Hat man uns nicht vorgeworfen, daß wir einen Raubzug auf die Taschen de» Volkes auSgesührt hätten? Ihre Agitatoren unterscheiden sich in nichts mehr von denen der Sozialdemokratie. Nur verstehen es die Sozialdemokraten Lesser. Tie Nationalliberalen haben eine doppelte Buchführung. Auf dem einen Blatt steht: Tod der Sozialdemokratie! auf dem anderen eine Allianz wie in Baden und Sachsen. Wenn wir heute in unserem deutschen Vaterland einen Kampf aller gegen alle haben, so tragen Sie die Schuld. Die Sozialdemokratie ist nicht die Frucht unserer Sünden, sondern Ihre Schuld." Die Rede Heydebrands erregte wiederholt stürmischen Wider spruch, der sich am Schluß zu andauerndem Lärm und scharfen Kundgebungen aus der rechten und linken Seite de» Hause» steigerte. Aus unseren Kolonien. Eine brennende Frage für den Aufschwung unserer Kolonien wird im »Reich«.Arbeitsblatt" (hr»g. vom Kats, stattst. Amt) beleuchtet. Sollen die Schutz gebiete die ihnen vorgezeichneten wirtschaftlichen und kultu rellen Aufgaben erfüllen, so wird die» nur möglich sein, wenn ihre Entwicklung nicht durch schädliche Einflüsse untergraben wird. Unter diesen spielt — wie im Mutter land« — anerkanntermaßen der SlkoholiSmu» eine hervor- ragende Rolle. Wa» zunächst die Eingeborenen betrifft, so wird von Sachverständigen der Genuß von selbstherge- stellten Getränken wie Mat»bier, Palmwein usw. kaum al» schädlich betrachtet. Dagegen zeigen sich von den ringe- führten Getränken, namentlich von Branntwein, scbnell außerordentlich schädliche Einwirkungen, zumal den Natur- Völkern jeder moralische Widerstand gegen den Alkohol fehlt, wozu noch die Verschärfung der Folgen durch da» tropische Klima kommt. Doch auch der in den Kolonien lebende Weiß« ist starken Eefährdungen durch den über- mäßigen und gewohnheitsmäßigen Alkoholgenuß ausgesetzt; in den verschiedensten Beziehungen stehen die Alkohol»««. Haltsamen sehr viel günstiger da al» die andern. Gerade di« deutschen Kolonien schneiden nach dem Urteil verschie dener Sachverständiger in der Alkoholfrage nicht eben günstig ab. Der bekannte Kolonialkenner Professor Wohlt- mann z. B. bezeichnet die Vorliebe der Deutschen für den Alkohol al» »einen der ärgsten Feinde einer schnellen kolo- ntalen Entwicklung". Di« Erkenntnis der schädlichen Wir kungen der ««»gedehnten Spirituleinfuhr in die Kolonien veranlaßte die Kolonialmächte zur Erpretfung von gew sfin gemeinsamen Gegenmaßregeln zum Schutz vor allem der Eingeborenen (internationale Konferenz zu Brüssel). Da neben wurde den einzelnen brteiliglen Mächten freie Ha- d gelassen zu wetteren Zollerhöhungen und sonstigen Maß nahmen. von Deutschland ist in Deutsch-Ostafrika und den Südserbrsstzungen die Berabfoigung von Branntwein an Etagebor«»« »ä»»«ch. tn Eädwestafrika, Togo und Kamera« t» geneissni Geötetöteilen verboten. Außerdem bestehen hohe Zölle, fern» Akzisen und Lizenz««, hohe Bahnfracht für Spirituosen usw., tn vüdwestasrtka auch Berbra«ch»abgab«n für Branntwein und Bier, dt« dort er zeugt sind, »le Handettstatistik zeig», baß unter der Heer- lchast der hohen Alkohol,lill», di« die absolut« -VH« der« vrauutwelnetusuhr utcht sehr vermindert, ab« immerhin zum wenigste« di« Einfuhrvermehrung verhtndert haben, die Einfuhr der übrigen Handelsartikel gewachsea ist. Auch di« durch di« Einfuhrzölle betroffenen HaudekSkretse find mehr und mehr zu der Erkenntni« gelangt, daß dt« Ein- büß», welch« st« durch verminderten Absatz von Spirituosen nach den Kolonien erleiden, wieder dadurch ausgewogen wird, daß die Kauskraft der gegen Alkoholmißbrauch ge schützten Bevölkerung steigt «nd anderen Handelsartikeln zugute kommt. ES werden daher zur Zett von mehreren Organisationen, z. v. von det Internationalen Vereinigung gegen den Mißbrauch geistiger Getränke, Berlin, tn Ueber- einstimmung mit einem nicht kleinen Teil der Handel»- kreise noch wirksamere Maßregeln al» dle augenblicklich bestehenden angestrebt. Vesterretch-Nugar». Im HeeresauSschuß der österreichischen Delegation drückte der Abgeordnete Sramek den Wunsch aus, Oester- reich-Uugarn möge zur Abrüstungsfrage mehr die Jni- tiative ergreifen, um einem internationalen Abkommen den Boden zu ebnen. Eine Verständigung mit Italien allein genüge nicht, zumal England infolge des Baues österreichischer Dreadnoughts sein Augenmerk nicht nur auf die Nordsee, sondern auch auf da» Mittelmeer richt«. Der Abgeordnete Zazvorka erklärte, die Rüstungen Oester reichs seien nicht gegen Italien gerichtet, sie bezweckten vielmehr, das Mittelmeer für Oesterreichs Verbündeten, Deutschland, gegen England zu schützen. Ter Abg. To- berntg empfahl, nicht an Italien, sondern an Deutsch land heranzutreten, wenn sich die Regierung an andere Mächte betr. die Abrüstungsfrage wenden sollte. Malte». Die Polrzeweyörden haben angesichts des für heute erwarteten Besuches des serbischen Königs in Rom um fassende Maßnahmen getroffen. Der Bahnhof wird voll ständig geräumt und alle Eisenbahnangestellten entfernt werden. Die Abfertigung der ein- und auslaufenden Züge erfolgt außerhalb des Bahnhofs. In den Straßen, durch die der Einzug stattfinden wird, nimmt die ganye Garnison Roms Aufstellung. Die Polizei hat eingehende Erkundigungen über alle veroächtigen Elemente vorge nommen. Persien. Am Sonntag wurden alle Mitglieder des Medschlis zum Regenten berufen, der sich über die politische Lage äußerte. Seine Auslassungen wurden zwar nicht ver öffentlicht, es besteht aber der Grund zu glauben, daß er die Abgeordneten beschwor, angesichts der ernsten Lage des Landes Meinungsverschiedenheiten beiseite zu lassen. Er habe ferner erklärt, daß er den Eid erst ablege, wenn eine feste Mehrheit des Medschlis gebildet worden sei, denn ohne eine solche Mehrheit könne kein Kabinett ge deihlich arbeiten. Obschon mau annimmt, daß der Re gent persönlich einem Kabinett der sogenannten Ge mäßigten zuneigt, scheint er es doch zu wünschen, daß das gegenwärtige Kabinett noch eine Zeitlang im Amte verbleibt. — Der Premierminister stattete der« Regenten seinen Besuch ab. Ju der Negcrrepublik Haiti scheint Nachrichten zu folge, die aus Jamaika eintrafeu, seit einigen Tägen eine Schreckensherrschaft zu bestehen. Die Anhängerschaft des Führers der Revolution Leconte, wächst von Tag zu Tag. Die Regierung hat scharfe Maßnahmen ergriffen, um den Aufruhr zu bekämpfen uno täglich werden Hinrich tungen vorgenomen. Viele.der politischen Führer sind schon um einen Kopf kürzer gemacht worden. Der Kom mandant der Regierungstruppcn in Jacmal wurde vorige Woche nach Port au Prince gerufen, tvv er eine Liste ausgehändigt erhielt, auf der die Namen von 36 hinzu richtenden Persönlichkeiten standen. Am Wend seiner Rückkehr nach Jacmal wurde er jedoch selbst erschossen; man fand seine Leiche, von 20 Kugeln durchbohrt, vor: Ans aller Welt. Pari«: Der nachmittag» gegen 5 Uhr von Prri» nach Brest abgehende Sxpreßzug stieß auf der Station Courville mit einem Süterzug zusammen. Beide Züge fingen Feuer und verbrannten vollständig bi» auf den Speisewagen de» Exprrßzuge». Bisher sind acht Leichen erborgen. Die Zahl der Verwundeten ist sehr groß. — Posen: Die Strafkammer in Gruse» verurteilt« den Kaufmann Gobolick wegen Doppel- und Ueberoerficherrrng seine» Geschäft» zu 54000 M. Geldstrafe. Der Staats anwalt hatte 114000 Mark Geldstrafe beantragt. — Petersburg: In der ganzen Krim herrscht ungewöhn liche Kälte, der Schnee liegt so hoch, daß viele Dörfer vom Verkehr abgeschnitten sind. Der Gouverneur, der nach Jalta reisen wollte, mußte sich durch den drei Meter tiefen Schnee einen Weg bahnen lassen, viele Schafherden er- frieren, Obstbäume und Zäune werden von Einwohnern al» Heizung verwandt. Die Kohlenlager tm Donetzgebtet können den Bedarf nicht decken. — Buenos Air«»: Durch ein« Feuersbrunst sind in der voroergongenen Nacht mehrere Zollspeicher zerstört worden. Der Schaden beläuft sich auf etwa eine Million Piaster.— Nancy: Al» vor gestern in einem Teile de» Gchloßgarten« von MarS-la- Tour ein Teich abgelassen wurde, sand man da» Skelett eine» preußischen Kavalleristen, da» seine» Pferde» und den Helm. Man glaubt, daß dt« Fundstück« von einem preu ßischen Kavalleristen herrühren, der am IS. August 1870 tn der Schlacht »et MarS-la-Tour verwundet wurde und