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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.02.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-02-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192602244
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19260224
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19260224
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-02
- Tag 1926-02-24
-
Monat
1926-02
-
Jahr
1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.02.1926
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brr MssM»ür«m«»ttubußrit, vsle«cht»n§»Urp«rn, kletbungSgegenKänben. Möbel«. Echuhe«, Hüte« us». ED wir» »ach Mögttchkett Torge dafür getrage» »erbe«, bat für ave »tes« Trarnftänb« di« Tteuerfret-ett mit de« 1. April 1«ü rtntrttt, loser« »tcht »u dtesem Zeitpunkt bi« erhöht« Umsatzsteuer überhaupt wegsült. —* Unwahre Vtha«plu«gen »etr. Aufwer- tun.« vo» »eichöbanknote«. 3« verschieb«««» Zei tung«« stob in b«« l«tzte« rag«« v,richt« üb«r vrrsamm- l««ge» des logr«a»nt«n ReichSbankgländigerverbanbe» «r- schteoen. Siner brr Berba«b»reb«er nameng Vinter hat in Liesen Versammlungen vrrschieben« Behauptung«« aufae- ftellt. bie be» Tatsache« «tcht rntsprrchen. Jn»brsonb«r« hat er behauptet, bie ReichSbank hab« nunmehr Ihr« verrit- willtgkett zum Abschluß eine» vergleich» über bi« Aufwer tung ber RrichSbanknote« erklärt. Da» R«ich»ba»k-Dtr«r- toriu» tritt hierzu mit. baß dies« vehauptung unwahr ist. «» tft ntemal» vo« ber v«tch»bank ober auf ihr« veran- lassuna vo« trgenb einer anderen Seite bi, Aufwertung ber alte» Reichtbanknvten erwogen ober gar «ine «ufwertung vergl«tch»w«tse zuarstandr» worden. Vielmehr sind berartis« Vorschläge au»nahm»lo» abgelehnt worden. —* Kahrplanverbefsernng Dre»ben —Müu. chen. Wie bi« Hanbel»kammer Drebber» vo» ber Reichst- bahndirektion erfahren hat, wird für bi« Sommermonate gur verbeslerung ber Lage-verbtnbungen ein neue» Schnell- ,ug»paar wie folgt eingerichtet werben,' 8.90 ab Dre»ben-Hbf. an 9.85 S.88—10.00 «Hemnttz-Hbf. 7.80-8» 1.00 an Hof ab 4.89 1.20 ab Hof an «.»9 6.88 an München ab 11.00 Uhr. I« München sind günstig« Anschlüsse nach allen Richrnngest vorhanden. Damit ist erfreulicherweise einem langgehegten Wunsche der Verkehrskreise von Dresden und br» veztrks entsprochen worden. Hossentltch ist bie Besetzung de» Zuge» so gut, baßer ganzjährig erhalten bleibt. —* Sine allgemeine Krähenvertilgung hat am 18. Februar auf Anordnung de» Sächsischen Wirt- fchaftSmtnisteriumS in allen in Frage kommenden Lanhrs- teilen stattgefunden. Wo st« sachgemäß durchgrführt worben ist, wirb ber Erfolg nicht auSgeblieben sein. Für seine Beurteilung ist e» wichtig, im einzelnen Auskunft darüber zu erhalten, in welcher Art und Zahl tote Raben, Nebel- und Saatkrähen, Dohlen und Elstern aufgefunden worden sind, und ob etwa der Maßnahme auch Haustiere, Wild und andere nützliche Tiere »um Opfer gefallen sind. Wer diesbezügliche Beobachtungen macht, wir- dringend qe- bcten, sie womöglich mit Belegen der Hauptstelle für Pflanzenschutz Dresden, Stübelallee 2, Telephon 38 220, un gesäumt zur Verfügung zu stellen, damit sie bei der künf tigen Anordnung ähnlicher Maßnahmen Berücksichtigung finden können. —* Zur Bekämpfung der Fruchtfäule deS Stein- und Kernobstes. Bekanntlich sind die an den Zweigen vertrockneten oder zusammengeschrumpften Früchte Ausgangspunkte der Moniliakrankheit, die in all jährlich steigendem Maße Kern- und Stcinobstfrüchte zum Absterben bringt. Wie wir durch bie Pressestelle der Land- wirtschaftskammcr erfahren, setzt sich der Pflanzenschutz, DreSden-A., Stübelallee 2, lebhaft für deren Bekämpfung ein und erteilt auch über BckämpfungSmaßnahmen nähere Auskunft. —* Apfclernte 1926 gefährdet! Wie die Pressestelle der Landwirtschaftskammcr mittcilt, besteht Ge fahr, daß in diesem Jahre der gefährliche Apfelsauger ober auch Apfelblattfloh in erheblicher Menge auftrttt. Die Eier dieses gefährlichen Schädlings sitzen fest an Ningwttlsten und Blattnarbcn der Fruchttricbe, sind etwa einen halbe» Millimeter lang, lebhaft orangerot oder dottergelb gefärbt. Wo man sie findet, sind die Bäume noch vor dem Knospen schwellen mit lOprozcntiger Lösung ObstbaumkarbolincumS oder auch mit Schwcfclkalkbrühe zu bespritzen. Auskunft erteilt die Hauptstelle für Pflanzenschutz, Dresben-A., Stübelallee 2. —* Der deutsche Normenausschuß auf der Leipziger Messe. Der deutsche Normenausschuß ist auf der Leipziger technischen Mess« eine gewohnt« Erschei nung geworden. Der Zweck seiner MeßauSstellung ist be kannt: allen an Normungsfragen Interessierten soll Gelegen heit geboten werden, sich über den Stand der NormungSar- beiten durch Einsicht der Veröffentlichungen zu unterrichten und schwebende Fragen durch persönliche Aussprache mit den Vertretern des Normenausschusses zu klären. Die Zahl der jenigen Firmen, die sich bie Vorteile der deutschen Normen -ür Fertigung und Betrieb zunutze machen, wächst ständig. Ein reger Besuch aus diesen Kreisen dürfte der MeßauS- stellung des Normenausschusses gewiß fein. Andererseits zwingt die kritische Wirtschaftslage auch Industriezweig«, di« bisher ohne Normung auszukommen glaubten oder bei denen bie Einführung ber Normen besonder« Schwierigkei ten bereitet, wie z. B. im Textilmaschinenbau, nach Mitteln zur Verringerung d«S Kreditbedarfes und zur Erhöhung ber Wirtschaftlichkeit ihrer Arbeiten zu suchen. Eins von den Mitteln, bie auf diesem Wege vorwärts helfen können, ist unzweifelhaft die Normung. Die diesjährige Meßausstel- lung des Normenausschusses in Halle 9, Stand 667, bietet jedem die Möglichkeit, sich von den Vorteilen zu überzeugen, die wichtig« Zweige des Maschinenbaues in den letzte« Iah- ren durch bie Normung erreicht haben. Gleichzeitig wird den Besuchern Gelegenheit gegeben, sich auch über die Arbei ten aller übrigen Körperschaften zu unterrichten, die eben falls auf Förderung des wirtschaftlichen Arbeitens in der Industrie hinzielen und dies teils durch mustergültige Lehr mittel, teils durch Anleitungen und Hilfsmittel für den Be trieb erreichen wollen. —g. Dresden. Hartnäckiger Selbstmörder. In Stoll- Lerg war «in aus Saarbrücken gebürtiger, in der Mitt« der zwanziger Jahre stehender Schlosser und Kraftwagenführer Peter Anders wegen eines in Stettin verübten Kofferbiev- stahls fcstgenommen und später dem Untersuchungsgefäng nis in Dresden zugeführt worden. Dort hatte Anders eine Sosenschnalle verschluckt. Wegen der dadurch entstandenen BerdauungSbeschwerden mußte er dem Krankenhaus« über wiesen werben, wo eö mittels Operation gelang, die Hosen schnalle wieder zu entfernen. Nach seiner Wledergenesuug hat dieser Kraftwagenftthrer erneut einen Selbstmordversuch verübt ud außer Sicherheitsnadeln und eisernen Nägeln auch dir Kling« eine» Rasiermessers verschluckt, er mußte infolge dessen abermals nach dem Krankenhaus gebracht werben. Ob Ander« diese Gegenstände wirklich infolge überkommenen Leben-überbruffes verschluckt oder ob er e» getan hat um im Krankenhaus eine Gelegenheit zur Flucht zu finden — vielleicht weil er noch andere Straftaten auf dem Kervholze haben könnte und deren Aufklärung befürchtet — die» dürf ten die eingeleiteten behördlichen Ermittlungen bald ergeben. — Ein gefährliches Warzenmittel. Ende vergangener Woche wollte sich ein in ber Mttller-Verset-Straße wohnhafter 15;; Jahre alter Lehrling Gerhard Schenk von der Hand einige Warzen mittels einer Säure entferne», zog sich aber dabei eine ernste Blutvergiftung zu. Nach dem Krankenhau» ge bracht, verstarb ber jung« Mann binnen zweier Lage miker entsetzlichen Qualen au ber »»gezogenen Blutvergiftung. »Dresden, voraussichtlich gegen Ende diese» Jahres wirb in Dresden-Neustadt rin selbsttätiges Fernsprechunter, amt in Betrieb genommen werden. An diese» Unteramt werden diejenige» Fernfprechanschlüsse hrrangeführt, bie aus ter Neustäbter Seit« liegen und gegenwärtig noch an da» Hauptamt Postplatz angeschlosscn sind oder bi» zur Inbetrieb nahme bev irenen Unteramt«» noch dahin angefchlossen wer- brw Neuge r»bor st. Ta. Et« frecher Naubüberfall wurde «acht» t« Walde zwischen vberhenner»dors t. B. und Neugersdorf aus den Ltchtmonteur Josef Abtcht au» Neugersdorf verübt. Er kehrte vom Inkasso der Licht rechnungen in OberhennerSborf gegen 1 Uhr nacht» hei« und schob sei« Fahrrad ohne Licht vor sich. Zwei etwa Mjährtge Männer standen plötzlich im «ege, hielten Abtcht an und beraubten ihn de» Geld«», etwa» über 299 Kronen, und de» Fahrrad«». Der eine Bursche hielt indes den Uebersallenen mit dem Revolver in Schach. Dann mußt« Abtcht wettergehen, erhielt aber plötzlich von rückwärts einen Kopshieb, daß er bewußtlos zu Bode» stürzte. Indes flohen die RauSaesellrn, die über die nahe RrichSgrrnze entkommen sein dürften. Löbau. I« der Stadtvrrordnetensitzung am >9. d. M. gab ber 1. Bürgermeister, Dr. Ungrthüm, bekannt, baß der Rat beschlossen habe, in Anerkennung ber Verdienst«, die sich der 's«»»«« Stabtverordnrtenvorsteher, Stadtrat Bau meister Müller, um die Entwicklung ber Stabt während feiner Wjährtgen Tätigkeit al» Stadtverordneter und Stabtrat erworben hat, bi« jetzige Ziegelstraße .Richard- Müller-Straße" zu -«nennen. Gleichzeitig wurde bi« jetzige Stromstraße in „Yriebrtch-Ebert-Straße" umbe- nawnt. * Plauen t. v. Ein schweres Automobilunglück hat sich gestern nachmittag aus ber Pausaerstraße oberhalb de» Waldrestaurant» Echo ereignet. Ein au» Greiz kommende» Automobil fuhr, al» e» einem entgegenkommenden Auto auSwich, gegen «inen Straßenbaum. Die Insassen, drei Herren au» Greiz, wurden herausgeschleudert und schwer verletzt. St« wurden nach Plauen in» Krankenhau» über geführt. Da» Auto wurde völlig zertrümmert. Elterlein. Ein« bodenlose Gemeinheit. Der Bür- germetster von Elterlein ersucht um Bervfsentttchung fol gender Erklärung: „Die Zeitung»mrlbung, daß brr Ehrenbürger und zweite Bürgermeister von Elterlein, Kreißel, ber am 18. Februar b. I. im Alter von 98 Jahren in Elterlein gestorben ist und aus dem Sterbebett da» Ge- stänbntS abgelegt hat, daß er vor 26 Jahren seinen Bruder erschossen habe, ist eine lügenhaft« Erfindung. Staatsan waltschaft und Krimtnalamt ber Stabt Chemnitz, die sich seit Montag mit der Ang«legenhett befassen, haben bi« Akten über den Selbstmord de» Bruder» be» Bürgermei ster» Kreißel, der sich vor 26 Jahren ertränkte, geprüft und festgestellt, daß nach dem Akteninhalt die Leiche keiner- lei Verletzungen aufgewtesen und unzweifelhaft Selbstmord vorgelegen hat. Der verstorben« »wette Bürgermeister Kreißel gehört« dem Stabtrat von Elterlein seit 88 Jahren an. 1917 wurde er zum Ehrenbürger ernannt. Stabtrat und Einwohnerschaft von Elterlein sind über die von noch nicht srstgeftellter Sette an verschiedene Blätter b«» Vogt lande» gesandte und von diesen veröffentlichte anonyme Schwinbelmeldung auf da» höchste empört. Dem Urheber der Schwinbelnachricht ist die Staatsanwaltschaft auf ber Spur." * Br«»lau. Dr«i Verhaftungen wegen betrLgerisch«« Bankerott». Die Breslauer Neuesten Nachrichten melden: Aus Grund eines richterlichen Haftbefehl» verhaftete die Br«Slauer Kriminalpolizei den früheren Direktor Gustav Weber, den Prokuristen Fritz Ziemke und den Kaufmann Erich Herrmann, Inhaber der Fahrradgroßhanblung, Tauentzienstraße 112. Alle drei stehen im Verdacht, sich eine betrügerischen Bankerott» schuldig gemacht zu haben. Ziemke und Weber hatten zuletzt «in Treuhandbüro. Der Schaden wirb auf 160069 Mark geschätzt. Grottau i. B. Ein junge» Mädchen von der Dampfsäge zersägt. AIS in der hiesigen Dampfsäge „Jhag" die Tochter des Wächters Schier die Siigespä'ne zusammen- kehrte, trieb der Wind die Kleider in die Bandsäge. Da» Mädchen wurde an den Kleibern in die Säge gezerrt und so gräßlich zugerichtet, daß der Tob sofort «intrat. WkAGkOMWkll NOAIkWM ronr 24. Februar 1S26. Bauungliick ans der Berliner Norb-Süb-Vah«. Berlin. (Funkspruch.) Auf der Baustelle der Nord- Süd-Bahn am Hermannplatz stürzten aus noch unbekannten Gründen drei Arbeiter in einen tiefen Schacht. Alle drei wurden mit schweren Verletzungen in» Krankenhaus gebracht. Zwei Kinder von Schwei««« zersleischt. Berlin. (Funkspruch.j Aus einem österreichischen Meierhos ließ bie Frau des Verwalters ihre beiden Kinder, einen 4jährigen Knaben und einen Säugling aus kurze Zeit allein in ber Küche. Im Hofe umherlaufenbe Schweine drangen in die Küche ein, zerfleischten den Säugling und brachten dem 4jährtg«n Knaben schwer« Bißwunden bet, baß er ebenfalls nach kurzer Zeit verstarb. Das Urteil im Dolchstoß-Prozeß fällt ««ter die Amnestie. München. (Funkspruch.) In einer Entscheidung des Amtsgerichtes München vom 23. Februar wird ausge sprochen, daß das Urteil im sogenannten Dolchstotzprozeß (Beleidigungsprozetz des Herausgebers der Süddeutschen Monatshefte, Professor Coßmann, gegen den verantwort lichen Schriftleiter der Münchener Post, Martin Gruber) als unter die Amnestie fallend zu betrachten ist. Damit verfällt die seinerzeit ausgesprochene Strafe von 3600 Reichsmark,' hinsichtlich ber Prozetzkosten ist bekanntlich zwischen Len Prozeßparteien vor einiger Zeit eine Verein barung getroffen worden, nach der der Kläger aus die Hälfte der von dem Beklagten zu erstattenden Kosten ver zichtete. Der Bra«b auf der Zech« „Radbnd". Dortmund. sFunkspruch.) Der Brand auf ber Zeche „Radbub" hat nach einer Mitteilung deS Oberberg- amtes einen größeren Umfang angenommen,- er konnte bis jetzt, trotz angestrengter Arbeit, nicht gelöscht werden. Die 4. Sohle, die unterste Bausohle der Zeche» mutz daher unter Wasser gesetzt werben. Der Brand ist wahrscheinlich durch Selbstentzündung entstanden. Verluste an Menschenleben sind nicht zu beklagen. Die gesamte Belegschaft der Zeche beträgt 3600 Mann, von denen durch den Ausfall der letzten Sohle zwei Drittel vorläufig arbeitslos werben. Das restliche Drittel soll auf den oberen Sohlen beschäftigt werden, sobald der Brand mit Sicherheit gelöscht ist. Die 4. Sohle hofft man in wenigen Wochen wieder in Betrieb nehmen zu können. Die Steuergesetze im Senat. Pari«. (Funkspruch.) Der Senat bat hent« vormittag die Teneraldi»knsslott Uber die vom Finanzausschuß des Senat» auSgearbritrtrn Steuergesetz« begonnen. Der Bericht erstatter verteidigt« in längeren Aussührunge» die ange- sordertrn Steuern. Nach einer Rede des radikalen Senators Lisbonne wurde die weiter« Diskussion ans bente nachmittag vertagt. Demission deS chinesischen Ministerpräsidenten. * Paria. Dem Pariser Demos wird an« Peking gemeldet, daß der KriegSminister Cbintebono, der die Minifterpräsidentrnschaft vorgestern vorübergebend über nommen batte, dem Präsidenten der Republik seine Demission Übermittelt bat. Als Grund wird angegeben, daß ein vom Kabinett gefaßter Beschluß, wonach der Gouverneur vo» Schanlung verhaftet werden sollte, durch den Präsident»» Nicht nutetteichnet worden ttt Kabinettsrat. Berlin. (Funkspruch.) Die ReichSregierung erörterte in der heutigen KabinettSsitzung die mit der bevorstehenden Genfer Tagung des Völkerbundes zusammenhängenden Fragen, wobei sich volle Einmütigkeit der Auffassung «rggb. Reichskanzler Dr. Luther und Retchsaustenmintster Dr. Stresemann werden sich als Vertreter de» Reiche» «ach Genf begeben. Entdeck««, emer Kalschnmuzertverlstktt in Chartottenbnr,. Berlin. sFunkspruch.) In Potsdam tauchten vor kurzem falsch, Einmarkstücke auf. Die Potsdamer Krim - »alpolizri hat nunmehr den Falschmünzer verhaftet. Es in ein Goldschmied namens ESprester, der «ine Falschmünzer werkstatt in einem Rain» hinter seinem in der Kanlstrnße in Charlottenbnrg gelegenen Laden eingerichtet hatte. ESprester stand in Verbindung mit einer gewissen Sabine Naab in Potsdam, die die salschen Markstücke iu den Per kehr brachte. — Alfred Biese 7V Jahre «lt. Der Schöpfer der bekannten Literaturgeschichte. Alfred Biese, in weiten Kreise» bekannt durch seine dentichc Litcratnrgcichichte. begeht am 25. Februar seinen 70. Geburtstag. Er stammt von der Insel Rügen, studierte in Bonn, Greifswald «nd Kiel Philologie. Nach oorangr- aegangener Lehrtätigkeit tn Kiet, Schleswig, Koblenz n»d Neuwied war Geh. Studienrat Biese von 1913 di« 1920 LirektordesKaiier.Friedrichs-GomnasiumSinFranksurta.M. Unter seinen vielen verdienstvollen, meist pädagogischen Schriften zur antiken und deutsche» Literatur hat seine in der E. H. vcck'schrn Verlagsbnchhaiidlnng in München erjchirnene „Deutsche Litrrnturgeichichte" die stärkste Per breitung gesunden, denn die drei Bände de« Werke» find ins lehr in rund 300000 Exemplaren verbreitet. Diese Volkstümlichkeit verdankt Biese» Literaturgeschichte dr, Ruhe und Gleichmäßigkeit der Darstellung, der Sorgsoli u''d Trinhett der Porträt» ü»d dem Fehien jede» seift reichelnden Stil». Ber,«wrr»»»«lkck. >< Graz. Im Schwes»lkle«bergbau in Leiten bei Kallwaug stürzt« während der Zimmerung eine« Stollen« eine Wand ein. Das herabgrstürzte Gestein begrub zwei Bergleute, di, sörmlit zermalmt wurde» und nur al« Leichen geborgen werden konnten. Eta« Hblomalchl«« entdeckt. Budapest. (Funkspruch.) Im Schloß Sarospatak ge- lang e» Kriminalbeamten, tn einer Panzerkasse außer- ordentlich wichtige Dokumente zu finden, di« für d«n w«i- Irren Verlauf der Verhandlungen tn der Frankensäl- schung»assatre vo« entscheidender Bedeutung sein sollen. Die' Panzerrasse, dl« schon vor längerer Zett entdeckt worden war, konnte bisher nicht geöffnet werben, da die gewaltsam« Oesfnung mit Rücksicht auf angebrachte explosive Schlösser gefährlich erschien. Dieser Tage wurden nun im Buda- pester Palat» Wtnbtschgrätz bie Schlüssel ber Kasse gesunden. Sachverständig« stellten fest, bah die gewattsame Oesfnung eine Explosion verursacht hätte, durch die ber ganze Schloß, park, tn dem bie Kasse untergebracht war, vernichtet wor ben wäre. Der Bericht de» Unlerfachnnaßaurfchnfser über dle Srankrufälschunge«. )< Budapest. Der Bericht de» parlamentarisch«« Untersuchung»auSschuffr» in der FrankensälschungSana,legen- beit kommt zu dem Schluß, daß nach gründlicher und aewissenbaftrr Prüfung und Erwägung de» zur Verfügung stehenden Material» folgende» festzuftellen ist: 1. Der Ide« de» verbrechen», feiner Anregung, Unterstützung und Deckung stehen sowohl die Regierung wie alle Mitglieder der Nationalversammlung fern. 2. Nach Aufdeckunade» Ver brechen» baden der Ministerpräsident und di« Regierung alle Mittel ergriffen, um die Angelegenheit in jeder Rich tung auszuklären und di« Täter und Teilnehmer vor «in ordentliche« Gericht zu stellen. 3. Tin« politisch, Verant wortung irgendeine» RegierungSmitgliede» kann in Vezu» aus die Vorbeugung oder Berhinderuna de» verbrechen« oder bi« Feststellung der Täter oder Teilnehmer weder durch «In Tun oder Unterlassen festgestellt werden. Der Ausschuß ersucht um Billigung seine« Bericht« und Fest stellung, daß feine Tätigkeit beendet ist. Neuer Beamteiabba» tn Pol««. * Warschau. Die polnische Regierung bat beschlossen, vom 1. Mär» ab einen neuen Abbau der Staatsbeamten burchzusühren. Polen» Hetze «egen de« Rattzft» für Deutschland. * Warschau. Der Vizepräsident der Sejmkommission für auswärtige Angelegenheiten, StronSki, hat «in« Erklä rung über di« Ausnahme Deutschlands in den Völkerbunds rat abgegeben. Er sagte, nach Art. 4 des VölkerbundS- pakte» durften nur alliiert« und assortiert« Mächte ständig im Völkerbundsrat tagen. Al« der Pakt am 28. Juni 1919 unterzeichnet worden fei, wär« niemand auf den Gedanken gekommen, daß die Erweiterung de« Nate» zu Gunst«, Deutschland», de« direkten Antipden der alliierten und aff», eiterten Mächte beschlossen werden könne. Der Sachverhalt von 1919 werde dadurch gründlich abgrändert zu Ungunften Polen». Bolen habe gleichzeitig mit dem Versailler Ver trag einen Sondervertrag über die nationalen Minder heiten unterzeichnet. Dieser Vertrag übertrage den Mit gliedern des VölkrrbundSrateS besondere Rechte. ES sei deshalb unmöglich für Polen, vor Deutschland dem Mit glied« de« Dolkerbundsrate» »u erscheinen, weil «1 in dem aegebenen Falle gleichzeitig Richter und Partei sei. Der Fall der nationalen Minderheiten, fügte StronSki hinzu, sei nur einer von laufend anderen KonfliktSmöglich- keiten, die in Gens unter der Beugung dr» Rechtes und jeder Gerechtigkeit ausgeworfen werden könnten. Tine annor- male Situation könnt« nicht «intreten. denn das europäisch« Gleichgewicht würde zu Gunsten Deutschlands zerstört. Di« Rolle, die Polen, dem Lande, das zwischen Deutschland «nd Rußland liegt, »usalle, erheische gebieterisch eine andere Lösung. Gleichzeitig habe di« Ausnahme Deutschland» iu den Völkerbund die Bedeutung einer neuen Struktur Europa«. Diese neue Struktur Europas erfordere ange messene Veränderungen im Einklang mit der Aufrechterhal tung des kontinentalen Gleichgewichts. Demonstratio« «ege« di« L«sweif«»g fremder Priester i» Mexiko. Mexiko. (Funkspruch.) Die Schließung katholischer Kirchen und Schulen und die Ausweisung von Priestern fremder Nationalität durch die mexikanische Regierung hat hier zu einer ernsthaften Demonstration geführt. Dor der Kirche der „Heiligen Familie" wurde die Gendarmerie von den Gläubigen des Sprengels, in der Hauptsache Frauen, angegriffen. Der Leiter der Polizei wurde verwundet. An seinem Auskommen wird gezweifelt. Pier Zivilpersonen erlitten Verletzungen. Tie Polizei war, um die Ausammlung zu zerstreuen, genötigt, rin« Salve in die Lust abzugrdrn. Die Staate» Drrakruz und Puebla werde» an dem mexika nischen Kongreß da« Ersuchen richten, die Tätigkeit au«- ländischer Priester al» Lehrer durch einen Zusatz zur Verfassung zu verbieten.
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