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n tt» Freit»-. SS. Mai 1S17 abends 7«. Fahr« a ii s durch wird; wurde. Daß nian die ziemlich freien Aeußeruugcn von Korrespondenten neutraler Blätter durch die englische Zen sur ungehindert passieren läßt, trotzdem diese von dem Miß trauen der Russen gegen die Nebereinkunft dec Alliierten mit dem letzten Regime sprechen, läßt darauf schließen, daß auch in der Stimmung des englischen und französischen Pu blikums sich eine Wendung vorzubereiten beginnt. Ein Tele gramm des Petersburger Korrespondenten der „Tally Ex preß" spricht von der Tatsache, daß die Ententckrcise in Petersburg von den Vorgängen i» dieser Richtung unter richtet sind. patzig an, wie sich der redegewandte englische „berichtigte", und wie er den Kopf aus der 2 „.. ziehen bemüht ist und den „Geist der englischen Erklärungen, der den Neutralen schwierig begreiflich zu machen" sei, die Schuld an dem gebt, was er sehr gerne als Mißver ständnis betrachtet sehen will. Da aber selbst seiner Glätte und Gewiegtheit sich diesmal das gesprochene Bort von der völligen Niederwerfung und Knechtung Deutschlands starr in den Weg stellt, so sucht er sein Heil nicht in der Umschreibung dieses Begriffes, wobei leicht neue Mienen gelegt werden könnten; sondern er versichert mit Emphase, daß Englands Ziele und Wünsche nur einen Frieden be zwecken, der auf ne.ionalc Freiheit und internationale Freundschaft sich begründet, und daß alle auf Gewalt und Eroberungen gerichteten Ziele England fremd seien. So wenig dieses Spiel mit Worten uns täuschen kann, so wenig wird es vermutlich in Rußland seine Wirkung tun. Auch dort wird es als das anerkannt werden, was cS ist: als eine Ausflucht. Daraus ergibt sich, daß auch Herr- Wilson sich über die „neuen" englischen KricgSziele wenig KvPfzerbrechen machen wird. Wir criebcn jetzt das we nig erbauliche Schauspiel einer Neumaskicrung der alten, noch Immer nicht ausgegebcnen Kriegsziele, einen wabrcn AriegSziel-Fasching, aber wir misten, daß wir am Ascher-' Mittwoch auch noch ein Wörtchen mitzureden haben. Aenderung der Kriegsziele der. Entente. Sowohl aus Londorrrr wie aus Pariser Meldungen gehj hervor, daß der russische Druck zur Erzwingung einer Aenderung der Kriegsziele der übrigen Ententesiaatcn von Tag zu Tag stärker wird und nunmehr von den übrigen Ententereaierungen ernstlich in Behandlung genommen 1 Ein deutsches Flugzeug über Kischinew. Aus Petersburg wird uemcldet: Ei» deutsches Flug zeug hat Bomben auf den Balmhof in Kischinew geworfen. Ein Soldat und 2 Kinder sind tot, 5 Arbeiter verwundet morden. Der Kaiser bat sm Laufe der Woche die an der Westfront kämpfenden Truppen besucht. Ec weilte bei zahlreichen, an den Schlach ten bei Arras, au der Aisnc und in der Champagne teil nehmenden Tri pveu, in Lazaretten und bei den Armeefüh- rcrn und Führern der Heeresgruppen Kronprinz Rupprecht und Deutscher Kronprinz. Tie Rückkehr ins Große Haupt quartier ersolgte gestern früh. Englischer Lrnpventrauöporldmupfcr versenkt! Reuter meldet aus London: Die Admiralität teilt mit, daß der britische TranSportdampfcr „Transsyloania" am 4. Mai im Mittelmcer torpediert wurde. Nmgekommen sind dabei 20 Offiziere und 373 Mannschaften, der Kapitän des Schisses, em Schifssossizier uns !> Mann der Besatzung. Liermttt. Amtlich wird aus Berlin gemeldet: Nene N-BootS- c-ffolqe im A-.lansiscbcn Ozcan : 22 500 Brnttoregistertonnssn. sinter den verseickten Schissen besindcn sich 3 große bewaff nete Dampfer und l ll-BootSfalle in Gestalt eines etwa 3000 Tonnen «roßen Dampfers, dessen Kommandant ge fangen genommen wurde. Der Cbef des AdiniralstaüeS der Marine. Keine Einschränkung Lee- Sperrgebietes im Eismeer. Zu der Meldung norwegischer Blätter über eine beab sichtigte Cinschränlnng des Sperrgebietes im nördlichen Eismeer erfahrt W. T. B. van zuständiger Seite, daß das - Sperrgebiet nicht eingeschränkt worden ist. Dagegen schweben allerdings Berhandlimgcn mit dem Ziel, die F.schcrei in einem Teil der Sperrzone zn schonen. Ein tt-Bootfnkrrcr i« englischer Gefangenschaft. Kavsiänlentuant Freiherr von Spiegel, der, wie seiner zeit bekannt wurde, mit seinem U-Boot in einen Kampf mit einer si-BootSfalle verwickelt war und seitdem vermißt wurde, befindet sich nach nunmehr cingegaugenen Nach- - ichten am lseben, und zwar in englischer Gefangenschaft. Das betreffende U-Boot ist inzwischen unter Führung des nächstältesten Offiziers glücklich in den Heimathafen gelangt. Stillstand deS Schiffsverkehrs in Bordeaux. Im Hafen von Bordeaux steht der Schiffsverkehr bei nahe ganz still. Es liegen dort ungefähr 60 Dampfer, die ans Furcht vor II-Booten nicht autztaufen. Truppentrans porte werden nur über Marseille geleitet. Die Wirkung des Sperrgebiets. HufvudStadblad in HelsiugforS schreibt: Die Wirkung des Sperrgebietes mag daraus ersehen werden, daß ein finnischer Kapitän, der den Auftrag hatte, sich nach Eng land zu begeben, in einem norwegischen Hasen vergebens auf Gelegenheit zur Ucbcrfahrl wartete. Kein Dampfer wagt nämlich die Nordsee zu befahren ans Angst vor den Unterseebooten. Belgiens Kriegskontribution. Tie Ende vorigen Jahres nur auf die Dauer von sechs Monaten, nämlich bis zum 15. Juni durchgeführte Kriegs kontribution als Beitrag zu den Kosten der Bcdürsnstse des HccreS und der Verwaltung in dem besetzten Gebiete ist am 12. Juni von 50 aus 60 Millionen monatlich er höht worden; sie hat durch Garantie der neun Provinzen zu erfolgen. Tie erste Zahlung hat spätestens am 15. Juli, später bis zum 10. eines jeden Monats zu erfolgen. — Die Provinzialrätc der belgischen Provinzen sind zu einer außerordentlichen Tagung auf den 2. Juli, von dem Generalgouverncur einberufen, geladen worden, um über die Art der Aufbringung der Summe iu den nächsten sechs Monaten und die Art der Verzinsung zu beraten. Diese Erhöhung der Kriegskontribution um 10 Millionen monat lich ist keineswegs als eine Strasmaßnahme seitens der deutschen Regierung aufzusassen, sie ist vielmehr lediglich durch die verteuerte Verpflegung der in dem besetzten Ge biete weilenden Truppen nötig geworden. Ter Dampfer Gneisen»» gehoben. Nach erfolgreicher Beendigung der Hcbungsarbeiten ist vorgestern abend der große Dampfer „Gneisenau" des Nordd. Lloyds, der zu Kriegsbeginn versenkt wurde, glück lich im Hasen von Antwerpen cingcbracht worden. Au Bord befanden sich Generalgouvernenr Frhr. v. Falken hausen, die Spitzen der Behörden und des General gouvernements. Ende dcS Streiks in England. Die Arbeiterschwierigkeiten in England sind vorüber, seitdem die Regierung beschlossen hat, die Schicbtführer, obwohl sie die Arbeiter in gesetzwidriger Weise zum Streik riefen, nicht zu verfolgen. In Narrow und Sheffield wurde die Arbeit bereits wieder ausgenommen. In Liverpool wird cs wahrscheinlich schon heute der Fall sein. Gene-al Smuks über deutsche und englische Kslonialtilänc. General SmutS jagte in einer Rede, welche er bet einem ihm zu Einen von Südafrikanern in London gegebenen Bankett hielt, u. a.: Deutschland habe vor dem Kriege beabsichtigt und tue eS wahrscheinlich uoch, ein großes zen tralafrikanisches Reich zu errichten, das nicht nur Kamerun und Ostasrila, sondern auch die portugiesischen Kolonien und Len ganzen Kongo umfassen würde. Deutschland würde dann die Möglichkeit haben, eine der mächtigsten Armeen anfzuitcllcn, welche die Welt je gesehen habe. ES sei eine ernste Frage für das britische Reich geworden, ob es zuge- bcn dürfe, Daß die Entwickelung sich in dieser Richtung vollziehe, damit nicht eine Gefahr für Afrika und selbst für Europa entstehe. Eine andere Frage, die Zcntralafrika be treffe, sei die Aufteilung des Gebietes nach dem Kriege. Großbritannien fei iu dec glücklichen Lage, einen durch gehenden Verbindnngsweg von Aegypten zum Kap zu be» fitzen. Seine Wege an die atlantische und indische Küste feien zwar nicht bedroht, aber niemand wisse, was nach dem Kriege mit diesen Verbindungen geschehen werde. Die Entente militarisiert die Vereinigte» Staate«. In Washington wird ein ständiger Kriegsführunflsrat der Entente errichtet, um an der weiteren militärischen Organisation der Union .mitznarbcitcn. Fünf Unterans- schüsse werden eingesetzt, besonders für die Regelung der Transporte und Nachschübe, sowie für das Artillerie- und Fliegermesen und für die technischen Waffen. An sämtlichen Universitäten werden Fliegerkurse eingerichtet. Jin KriegL- führungsamt stehen die Franzosen de» Engländern weit voran, ebenso in der allgemeinen Wertschätzung. Eine An- zahl von Universitäten erbaten sich von Joffre ausdrücklich französische Ausbildungsoffiziere. Die ersten Einberufungen Tie Ereignisse in Rrrtzland. KerenSkis Frontretse. _ ES ist vielleicht sehr notwendig, daß der neue russische KriegSlninistcr KercnSli, dessen ehrlichen Willen, zn Hel sen und zu bessern wohl niemand bezweifeln wird, ein mal unter die Soldacen gebt, um mit eigenen Angen zn sehen, wo sie dec Semih drückt; denn daß dies nickt er heblich der Fall sein muß, acht aus dec soeben angenom menen Entschließung des Frontt'vngrciseS in Pctec- bucg hervor, in dec ausdrücklich festgesteUt wird, daß die Bcr- ; o r g i: n g des H eere c- i cl; l e cß i e r se i d - n. n j c> Oer Sondcrzng also, dec Keren ui zu iciuer „Besicistigung alirr Fronten" aus der Hauptstadt entfernt bat, dürste ihm das Panorama der Notlage der Front und das der ungeheuren Aufgaben vorsülucn, die seiner warleu. Der gefchickle Leiter der Arhcirerpoli'ik rat aus seiner st-nbeivn Sans bahn eine Erfahrung in sein neu.-:- Mimsterrimt mii hin über genommen, nämlich die, daß dec erste Eindruck vei der Masse stets der entscheidende ist: und so Hal er sich, um sich einen guten Auftritt zn sichern, zur sink '''' innig einer „Erklärung der Rechte der Soldaten" r den, in der dec militärische P f t i cb i g r u ß !gehobc n und d n r ch den g e g e nseiti g e n willigen Gruß erseht wird. Ec läßt ailer-nnge seinen Gehilfen, den Oberst Zalndo ragraphen nicht fatsch anozuieg Abschaffung der Grußpflicht im stellen. 7' '. ' ' „ " völligen Demokratisierung de mir dem dec militärischen Reo zn bringen ist, muß fraglich r Kampf, dec gegen den Zerfall Seiten eingesetzt hat, bewein ... torische Gefahren vorhanden sein mimen auf dem achten Kongreß de l „ nicht weiter wundern. 7 . die allgemeine russische Konferenz der Arbeiterpartei der Sozialdemokraten, der sogenannten Menschewiki zu Ent schließungen über den Krieg und Vie Verbrüderung an der Front gekommen ist, in denen „die revolutionäre Demo kratie mit allen Mitteln zur Festigung der Kampffähigkeit des Heeres beizntragen" avsgeförscrt wird. In krassem Gegensatz zu diesem uiigehcuchelten K.iegawillen stehl die wirtschaftliche Not und die Zerrüttung der Verhältnisse, uiit denen die neue Negierung in Rußland sich noch immer anseinander zu sehen hat. Frankreich und die russische Revolution. . Ein osseUsichttich inspiriertes Pariser Telegramm dcS „Sccvlo" meldet, Lutz die französische Regierung entschlossen ist, die Beziehungen Frankreichs zu Rußland völlig auf das sozialistische Programm der neuen russischen Regierung einzustellen. Deshalb würde der sozialdemokratische Mi nister Thomas zum Nachfolger des bisherigen französischen Botschafters in Petersburg, Pa'celogue, ernannt werden. Einziehung der Besitztümer der.Klöster. Der in Petersburg tagende Frontkongreß fordert die Umbildung des Arbeiterratcs in einen allgemeinen Landes rat und die Einziehung der Vermögen und Besitztümer der Klöster. Wettere Krieqsrmchr'rchteu. Der österreichisch-ungarische Eencralstabsbcricht. Amtlich wird aus Wien verlautbart, Len 23. Mai 1917: Oeftlicher Kriegsschauplatz: An zahlreichen Stellen der Front entwickelte ber Feind erhöhte Kamvftätigkeit. I t a l ic n is ch e r K riegss ch a u pla tz: Seit gestern mittag tobt die zehnte Jsonzoschlacht neuerlich mit außer gewöhnlicher Heftigkeit. Der Anprall der feindliches Massen richtet sich nunmehr gegen die ganze 40-Kilometcr-Frout von Plcwa bis zum Meere. An vielen Stellen erfuhren die Kämpfe auch in der Nacht keine Unterbrechung. Im Raume Les Kuk-Bcrgcs, bei Vodice und gegen den Monte Santo war» der Feind am Nachmittag seine Sturmrvlonnen in die Schlacht. Waü östlich dcS Kur-Berges vordraug, wurde ein Opfer unseres Vernichtungsfeuers. Bei Vodice ^brachen sich die feindlich en Anstürme an der Tapferkeit der 'zum großen Teil aus Ostgalizien und der Bukowina 'ich ergänzenden Infanterie Regimenter Nr. 24 und 41. Beim Kloster Monte Santo vermochte der Feind unsere durch sein Trommelfeuer ciuqecbueten Gräben zu überschreiten. Er wurde aber von ungesäumt hecbeicileude.r Verstärkungen gefaßt, auf seine Reserven zurückgeworfeu und mit diesen zusammen durch unser Geschützfeuer den Hang hinabge trieben. In derselben Stunde scheiterten östlich von Görz zwei mächtige italienische Masseustürnie, zum Teil schon im WirkungSfcuer unserer Artillerie, zum Teil im Nahkampfe gegen unsere brave Infanterie. Besonders erbittert und hartnäckig wurde auf den vielumstrittcucn Kampfstelleu der Karsthochsläche gerungen. Bei Tagesanbruch lagen hier unsere Stellungen und ihr Hintcrgclände im Trommelfeuer der feindlichen Geschütze aller Gattungen. Gegen Mittag kam bei Costanjevitza der erste feindliche Jnfautericaugriff ins Rollen; er wurde zurückgeschlageu. Nachmittags brach der mächtige italienische Angriff gegen die ganze Front der Karsthochfläche los, Welle auf Welle trieb der Feind zwischen*dein Fati Srib und dem Meere gegen unsere Linien vor. Wo eine feindliche Kolonne ziisammengebrochcu war, trat eine neue an ihre Stelle. Angriffe und Gegenangriffe vralltcn auseinander. So hält das Ringen bis zur Stunde in unverminderter Stärke an. Raumgewinn vermochte der Gegner nur in dem weitauSladenden Abschnitt von Jamiano zu erzielen, wo mir unsere Truppen um 1 Kilometer zurück nehmen mußten. Ucberall sonst wurden unsere Stellun gen in ihrer ganzetr Ausdehnung siegreich behauptet. Die ungarischen Hccrcs-Regimcnter 'Nr. 30 und 61 und be- währte Honvcd-Truppen haben ihrer Geschichte neue glän zende RuhmcsblätteQ cingesiigt. Iu Kärnten und Tirol nichts von Belang nntznteilcn. Südöstlicher Kriegsschauplatz: Bei Feras wurde ei» italienischer Ucbcrbrückungsversuch im Artillerie feuer vereitelt. Der französische Mimsterpräiidcnt Niüot hat am 22. Mai mit dankenswerter Unverblümthrit gesagt, was das von ihn, vertretene Frankreich als seine KricgSziclc be trachtet: Elsaß-Lothringen, das bekanntlich Deutschland den Franzosen 1871 „geraubt" hat und Wiedererstattung der Schäden, war der Kern seiner Forderungen. Er handelte mit diesen Erklärungen ganz in dem Geiste Englands, wie er uns aus der letzten Kriegszielrede Lord Robert Cecil vom 16. Mai entgegentrat, die Lord Asquith noch zu unterstreichen für nötig hielt. Der „Motin" griff die günstige Gelegenheit auf, um keine 24 Stunden später Deutschland zu sagen, was es von Frankreich und „fernem sicheren" Siege zu erwarten habe. Da wußten wir aller dings, wie wir mit England und Frankreich daran wa ren. Uns fehlte in diesem Konzert eigentlich nur noch , der Italiener; aber Herr Boselli hielt cs angesichts des Zusammenbruchs der zehnten Jsonzovfscnsivc gegen Oester reich-Ungarn offenbar nicht für zeitgemäß, mitzuichreien. Nun ist der russische Rückschlag erfolgt; zunächst einmal erst in England. Just in dem Augenblick, da der Präsi dent Wilson dem Abgeordneten Hessin gegenüber sich zn einer Rechtfertigung seiner diplomatischen Taktik und zu erneuter Darlegung seiner Kriegsziele versteht, sieht sich Lord Cecil im Unterhaus am 23. Mai zur „Berich tigung" seiner letzten Ausführungen veranlaßt. Die Rus sen wollen mit dem viel gebrauchten Worte, von dem „Frieden ohne Entschädigungen und Annexionen" sichtlich >och kein bloßes Schlagwort in die Welt geworfen haben und ind deshalb über den Oelzweig in der Panzer faust das Lord Cecil stutzig geworden. Es mutet nun paßig an, wie sich der redegewandte englische Diplomat „berichtigte", und wie er den Kopf aus der Schlinge zu Paiisr im Wcstk«, Sturm am Iso»;». . von einem militärischen Mitarbeiter wird uns ge schrieben: Die Berichte der letzten Tage erwecken durchaus den Etnmnrck, daß die großen Kämpfe der Frühjahrsosfensivo im Westen zu einem gewissen Abschluß gediehe» sind. Wie ant 22., so haben allerdings auch am 23. Mai starke und blusige Angriffe der Franzosen am Chensiu des TameS- RüHen stattgcfuvden. Aber sie geivannen nur einen bc- schrankten, räumlichen Umfang und nur eine kurze zeit liche Ausdehnung: Plötzliche Sturmfluten, die überraschend gegen unsere Stellungen brandeten und ihren Erfolg auch nur i» der Ueberraschung suchten. Das ist ihnen mißglückt. Im übrrgen war der Kampf hier wie im Gebiete der Eng länder der Artillerie überlassen; seine Steigerung an ein zelnen Stellen hat kaum eine besondere Bedeutung zn be anspruchen. Auch sie kann zufälligen und örtliche» Grüu- oen entspringe», Trnppeuansammiungen, Bewcgunacn hin ter der Front, lästige feindliche Batterien -,um Ziel punkt haben. Manchmal ist cs auch nur die verständliche Nervosität der Truppen vorderer Linie, die de» Anlaß zu gesteigerter Feuerwirkung bietet: lieber -,n Gt und un nötig, als einmal zn spät, heißt cs'da. Das vcrinn.gr na türlich einen gewaltigen Einsatz von Geschossen, nnö man begreift, »vie die rechtzeitige Ergänzung des SchießbcdarfS zu einer Lebensfrage für moderne Heere werden kann. Die Geschoßstapel der Batterien können gar nicht groß genug sein, und sie müssen handgerecht anfgespcichert iver- Im Osten haben die Russen angcfangcn, klune Le benszeichen von sich zu geben. Aber An Heer, das so eben die Grußpflicht abgcschasft hat, ist wohl zunächst noch mit anderen Dingen beschäftigt, als mit der Er neuerung seiner Angriffe. Daß unsere Führung den Gang der Entwicklung im Osten aufmerksam im Ange behalten wird, dürfen wir vorauSsetzen, Sie ist in jedem Falle, so oder so, von einschneidender militärischer Bedeutung. Dagegen ist das italienische Heer, da-5 diesmal mit anerkennenswerter Entschlossenheit ficht, noch nicht am Ende seiner Kräfte. Auf dem Nordsttigel und in der Mitte ist den wilden Angriffen allerdings eine Ermattung gefolgt, um so ungestümer ist nun aber der Südflügel an» dem Karst losgebrochen. Cadorna ist also zn seiner alten Liebe zurückgckehrt und mag hoffen, dort jetzt leichteres Spiel zu haben in der Annahme, daß die öste rreichisch - ungarischen Reserven von den schweren Kämpfen nm de» Kük, den Vodice und den Heiligen Berg verzehrt worden seien. Mr aber hpben die feste Zuversicht, daß Triest auch diesmal wieder siegreich verteidigt werde» denn dahin zielen jetzt die Angriffe Cadornas. Kriegsziel-Fasching Englands und Rußlands Einigkeit. . Agence Havas meldet aus London: Lord Robert Cecil erklärte am Mittwoch im Unterhause, daß die Kriegszicle Großbritanniens mit den der russischen Negierung überein stimmen. Beide Regierungen seien sich einig in dein Wunsche, einen Frieden diktieren zn wollen, der auf na tionaler Freiheit und internationaler Freundschaft beruhe. Andere imperialistische Ziele, welche auf Eroberungen be ruhen, seien von dem Programm der englischen Negierung ausgeschlossen. Die neue Regierung in Rußland stimme m;t den Kriegszielen Englands vollkommen überein Beilage zum „Riesaer Tageblatt". «otattonSdni» und «erlag: Langer t Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Gortheftratze LV. Berantwortlich für Redaktion: Arthur Höhnet, Riesa; für Anzeigenteil: Wtkyekm Dietrich, Nies» isich, Hillen. h--i ck'a ober die Taliaae, ; ie '«Nische» Heere d'.rubt l-e harmoniert gewiß mit dem Gedansin der :r Armee: ob sie chnr auch rgauisativu ganz in si'.usiang rscheinen. Der uiiaiüiOesiche der Armee auf verschiedenen e zum mindeste», daß mili- Tnß Miljukow adetlenparlei in Peters burg eine .neue kriegsbegeistcrie hübe geh.Den ha», darf -------- - 7. Bedeutsamer durfte schon sein, daß