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Betichten nehmen die Studien und Beobachtungen weib licher Merzte sowohl ihrer Zahl als auch ihrer Bedeu tung nach einen sehr stattlichen Rang ein, und für die Stellung, die sich die Frau im Laufe der letzten Jahr zehnt« in der Heilkunde der Welt erobert hat, ist ein charakteristisches Zeichen das große Bankett, das in die sen Hagen die Kongreßteilnehmer als Gäste in der Lon doner Medizinischen Hochschule für Krauen vereinigt. Im Mchre 1881 war diese Hochschule gerade begründet worden, sie zählte kaum 23 Hörerinnen, und die Krage der Zulassung von Krauen zum medizinischen Studium zählte mehr Gegner als Verteidiger. Heute wirken nicht nur in allet» Weltteilen Hunderte, ja Tausende von Trauen als Aerzte: auch auf dem Gebiete der medizi nischen Forschung und vor allem auf organisatorischem Gebiete haben sich viele »vcibliche Aerzte einen Namen gemacht der im Reich der medizinischen Wissenschaft einen guten Klang hat. Als Prof. Duffier bei dem Ban kett davon sprach, daß man stolz sei, Gäste der weib lichen Kollegenschast zu sein, sagte er mehr als eine leere Schmeichelei. Ten» an der Tafel sah man Aerz- tinnen- wie Tr. Märt) Scharlieb, die jahrelang als aka demische Lehrerin an der Universität MädraS wirkte, durch eigene Initiative die gewaltige Organisation schuf, die heute im »veiten indischen Reiche in der ärztlichen Behandlung der eingeborenen Frauen so viel Segen stif tet und die auf Grund ihrer mannigfachen Veröffent lichungen die güldene Medaille der Universität Edinburg erhielt. Wie groß ist heute bereits nur in London die Zahl der Krauen, die im medizinischen Berufe hohe und verantwortungsvolle Stellungen bekleiden. Fräulein Tr. Aldrich Blake ist erster Chirurg an dem neuen Frauen krankenhaus, als amtl. ärztlicher Berater des Londoner Grafschaftsrates wirkt Frau Dr. Dickenson Berry, die zugleich am Alexandra-Hospital für Kinder eine leitende Stellung cinnimmt, und so ließen sich noch viele an führen. Einer der tüchtigsten Augenärzte, eine Autorität auf diesem Gebiete ist Fräulein Tr. Amy Sheppard, die als Chirurg am Newyorker Frauenkrankenhaus wirkt; eine der berühmtesten weiblichen Aerzte aber bleibt Tr. Maude Abbott, die in Kanada an der Mc. Gill Univer sität wirkt und nicht nur in Kanada, sondern auch in den Vereinigten Staaten als eine Autorität auf dem Gebiete der Pathologie gilt. Als Chirurgin hat sich Tr. Sarah Palmer iu Boston einen großen Namen gemacht — kurz- die Zeit ist bereits gekommen, da cs nicht mehr möglich ist, alle weiblichen Aerzte von Bedeutung einzeln aufzuführen. Tie Zahl der Forschungsbcrichte und Vor trüge, die von weiblichen Acrztcn bei dem jetzigen medizinischen Kongreß in London vorgelegt wurden, über steigt 200, und ebenso groß ist die Zahl der weiblichen Teilnehmer an dem Kongreß. Besonders auf dem Ge biete der Kinderheilkunde haben die Frauen wertvolle Arbeiten von wissenschaftlicher Bedeutung zu verzeich nen- darunter auch die Studien von Tr. Julia C. La- throp, die als Präsidentin des amerikanischen Kinder- amteS in den Vereinigten Staaten in führender amt licher Stellung das Kindcrheilwesen der Union bcaus- lichtigt. Sport. 5; Luflschiffahrt. -2<Roth will von Königsberg nach Paris fliegen. Der Flieger Roth, der auf seinem Fluge Merlin—-Königsberg so hart vom Pech verfolgt wmde, beabsichtigt, wie der „Deutsche Telegraf" erfährt, mit einer neuen Maschine von Königsberg aus um den Preis der Rationalflugspende von 100000 M. zu fliegen und seinen Flug eventuell bis Paris auSzudehnen. Gin deutscher Ballonführer in Rußland gefangen. Lei der Familie der Ballonführer« Mann, der am Lonnkag mit dem Ballon »Metzeler- in Forst aufgestiegen war, ist folgendes Telegramm auS Lowttsch i« Gouvernement Warschau «ingelaufen: Glatt bei Fantkil gelandet, veschofsea, gefangen. Wohlauf. Marl. vei^nawericht von ». » 0. Lüder«. DieJuttermittelbörs« war in dieser Woche keinen nennenswerten Schwankungen unterworfen. Der fest« Grundton iür spät« Sichten hat während der ganzen Woche In erhöhtem Maß« fortg,dauert; auch für Lokoware zeigte sich mehr Begehr. Tendenz: stetig. Hamburg, den 14. August 1913. 8,— 6,7V 620 6,40 7.10 28—34. 38—45. 24—30. . 7.50 . 6,10 . 5,12 . 5,90 . 6, SS 5,10 4,75 3.60 v,35 V,6S S,SS 2^0 7,50 8,50 7,85 8,60 8,75 7,50 6,40 8,— LocoSnußkuchen u. »Mehl Palmkernkuchen u. »Meh! Rapskuchen und -Mehl Leinkuchen und »Mehl Maisölkuchen u. Mehl Mastsutter-Gundol Kuhsutter-Gundol Getrocknete Schlempe Getrocknete Treber Sesammehl Malzkeime Hominy feed lMaiSfutter) weihe» . 2,15 . .. 4,00 ., v,20 . 4,8S O — . 2,15 . 7,1» . 7,50 . 7,60 . 8,— >en u. .Mehl 28—84'/. Fett u. Protein . 8.10 . »'so . 7,15 M. 4,60 M. v, . 4,70 - 5 Relrfuttermehl 24—28»/. Fett und Protrm « ohne GehaltSgarantte MeiSklri« (gemahlen« Reishülsen) Weizenklete, grob« Roggrnklet« «ersteklri» Gundol MatSkleie Grdnußkleie lgemahlen« «tdnugschale«) LrdntHkuchen und Grdnußmehl zgllxg vaümwollsaatkuchen , und vaumwollsaatmehl j xz—-z«/* »l 22-26. 88—44 - 38—42. Gchlachtdtehpretfe -uf dem Vtehhof« z« Dresden am 14. August IS13 nach amtlicher Feststellung. (Marktpreise für 50 dg in Mark.) Ttergattung und vezetchnung. vchfen (Auftrieb 1 Stück): 1. ». vollfleischige, auSgemästete höchsten Schlacht. werte« bi« zu 6 Jahren d. Oesterreicher desgleichen 2. Junge fleischige, nicht auSgemästete — ältere auSgemästete 8. Mäßig genährte junge — gut genährt« älter« 4. Gering genährte jeden Alter« ..... Bullen (Auftrieb 14 Stück): 1. vollfleischige höchsten Gchlachtwerte» . 2. Dollfleischiae jüngere . 3. Mäßig genährte jüngere und gut genährt« älter« 4. Gering genährt« «albe» und Kühe (Auftrieb 4 Stück): 1. Bollfleischige, auSgemästete Kalben höchsten Schlachtwertes . 2. Lollfleischige, auSgemästete Kühe höchsten Schlachlwerte« bi« zu 7 Jahren .... 3. Ältere auSgemästete Kühe und wenig gut ent» wickelte jüngere Kühe und Kalben. . . . 4. Mäßig genährte Kühe und Kalben 5. Gering genährte Kühe und Kalben . . . . Kälber (Auftrieb 1286 Stück): 1. Doppelender I . 2. Feinste Mast-tvollmilchmast) u. beste Saugkälber 3. Mittlere Mast- und gute Saugkälber .... 4. Geringe Saugkälber Schafe (Auftrieb 52 Stück): 1. Mastlämmer und Jünger« Masthammel 2. Aeltere Masthammel 3. Mäßig genährte Hammel u. Schafe (Merzschafe) Schweine (Auftrieb 1703 Stück): 1. ». Vollfleischige der feineren Raffen und deren Kreuzungen im Alter bi» zu 1'/. Jahr. b. Fettschweme 2. Fleischig- 8. Gering entwickelte, ' . 4. Sauen und Ebcr . . ' . I . . . . Gewicht M. M. 51-53 96-98 — 46-43 88-90 40-44 82-85 34-38 73-79 51-53 92-97 47-50 88-91 42-45 81-84 — 51-53 92-97 45-48 86 89 40-43 79-82 35-33 75-79 —- — 85-00 115-120 61-63 100-101 54-58 90-100 48-52 90-94 4S-52 100-102 44-47 89-94 39-42 76-34 6162 79-80 61-62 79-80 60-6 l 80-81 58-59 78-79 53-57 71-75 Geschäftsgang: Bei allen Tiergattungen langsam. Der Kerr von Imhoff. Roman von M. Weidenau. 48 Was war es, das er nicht ivaate, ihr einzngestehen? Welch infamer Handlung konnte der Mann, dein sie die erste Liebe ihres reine», stolzen Herzens geioeiht hatte, sich schuldig ge macht haben? Diese und ähnliche Fragen durchkreisten immer wieder ihre» Geist. Schuldig, er, de» sie auch jetzt noch liebte? Schuldig, der Pater ihres süßen Kindes? Nein, neui, schrie eine Stimme irr ihr, das ist undenkbar! Das kann Nichtsein! Je länger sie sich iu die Erinnerung an die glückliche erste Zett ihrer Ehe vertiefte, nm so mehr wuchs ihr Schmerz bei dem Gedanken, diesen so sehr geliebte» Gatten verloren zu habe». verloren? Hatte sie ihr» im Ernste für immer verloren? „Nein, nein," flüsterte sie jetzt, die Hände faltend, mit von Tränen erstickter Stimme, „ich besitze ihn nun einmal, er gehört mir an und niemand darf ihn mir nehmen, denn, o mein Gott, ich kann nicht leben ohne ihn, ich liebe ihn auch jetzt noch." Und in ihrer unvergänglichen Liebe, jener reinen, stac ken Liebe, deren nur edle Frauen fähig sind, suchte sie nach EntschuldigungSgründen für seine Handlungsweise, war sie auch bereit, voll und ganz zu verzeihen. Was immer er auch begangen habe» mochte, so wollte sie ihm verzeihen, denn, zrm snne Schuld zu sühnen, hatte er sterbe» «vollen! Und dann sagte sie sich mich, daß gewiß nicht er allein schuld war. daß sicherlich andere es waren, die ihn, seine Leichtlebigkeit benützend, in eine sehr qualvolle Situation ge bracht hatte». Leo von Brandt und die Baronin von Fla nells, waren nach ihrer Ueberzeugnng allein schnld an dein Unglück ihre» Gatte», waren in ihren Auge» Verbrecher, bene»» sie den Gatten »in» jeder» Preis entziehen wollte, indem sie mit ihn» Wie» verließ. In seiner schönen Heimat, in der Einfachheit LeS Landlebens, frei von den beengenden Festest» de» bunte» nnd dabei so schalen GesellschaststreibenS, einer geregelten, nützlichen Tätigkeit sich hingebend, würde Arnolds Charakter wieder erstarke»» und das einstige Glück wieder bei ihnen einziehen. So sich die nächste Zukunft in rosigen Far ben ansmalend, wurde die junge Fran allmählich ruhiger und das beseligende Gefühl, das Rechte tun zn wollen, strahlte aus ihren Augen. „Mag er was immer getan habe», ich will ihin verzeihen und ihn in seiner schönen Heimat zn neuem, besserem Leben erwecken. Ja, mein teures Kind, vor allem nm Deinet willen will ich Deinem Vater meine helfende Hand reichen." Und sich über das sie jetzt anlächelnde Knäblein »leigend, küßte die junge Mutter innig dessen zartes Gesichtchen. 17. Kapitel. Mit stolz erhobenen» Haupt hatte der von Gabrieles Haud gezüchtigte junge Mann das Haus verlassen; kann» aber war er ans dessen Nähe, als er dem in ihm gärende» Grimm durch wilde, vor sich hingemunnelte Worte einiger maßen Lilft machte, ohne sich nm die ihn» Begegnende» zn kümmer», die seine zornige Miene sehe» nnd seine Worte vernehmen mußten. Endlich daheim «»»gelangt, schickte er Francois mit irgendeinen» Auftrag fort, um sich ungestört seinen, wie sich denken läßt, keineswegs guten und srennd- lichen Gedanken hingeben zn können. In erster Linie wollte er sich an derjenigen räche»», dir ihn so verachtungsvoll behandelt hatte, und wie könnte er seine Rachegelüste besser und ausgiebiger befriedigen als durch Uebergabe des Arnold so schwer kompromittierenden Briefe« ? Um diesen Racheplan anSführen zu können, »nutzte er natürlich diesen Brief in Händen haben. In» Geiste malte er sich aber bereits diese Szene aus und schwelgte in den» Ge danken, die Frau, zu der sein Herz in ««edler, sündiger Liebe entbrannt war, dnrch die Enthüllung dieses Geheimnisses vernichtet und ihr Glück zertrümmert zn sehen. Wie aber, so mußte er sich jetzt fragen, zu diesem Schrift, stück, da« die Baronin Fianelli »oie einen kostbaren Schatz hiitete, gelangen? Er mußte versuchen, auf schlaue Weise des Briefes sich zn bemächtige», um ihn Fran von Imhoff prä. sentieren zu können, und — plötzlich hielt er in seinen» Se- dankengang inne, sein Gesicht verzerrte sich in diabolischer Freude und nm seine Lippen spielte ein grausames Lächeln; er machte in dicfem Moment den Eindruck eines Menschen, Kirchennechrlchten. A» ir. rrt»tt«ttss«nttOO 191L. Riesa: Ertttetzaakfeft. Klosterkirche: vorm. 8 Uh, Predigt,otte«. dienst und danach Abendmahlsfrier (Pfarrer Friedrich), nach«. 2 Uhr hält Pfarrer Friedrich Iugendgottrldienst mit den vön ihm Konfirmierten. TrinttottSkirche: vorn,. S Uhr PredigtgotteSdienfi (Pastor Römer), nach». 2 Uhr hält Pastor Römer Jugend gotteSdienst mit den von ihm Konfirmation. Gesang de« Kirchenchore« im -anptgotteStztenst«. Psalm 100 für vier- und achlsttmmigen Thor von F. Mendels» sohn-Bartholdy. An den Klrchtüren Keirkte für die Hiesige Gemeinde» dtakoate. Nachm. Uhr Predigtgottesdienst im Krankenhau« (Pfarrer Friedrich). Kirchentagen jeden Sonntag und Mittwoch nachm. 3 Uhr. Wochenamt vom 17. bi« 23. August c. für Taufen und Trauungen Pastor Römer und für Beerdigungen Pfarrer Friedrich. Evangelischer Männer- m»d Jüugltu,«-Verein. Abend« 8 Uhr Familienabend im Heim für Mitglieder, Angehörig« sowie Freunde de« Verein«. Evangelischer Jnngfrauen-Veretn. Die Versammlung fällt aus. Gröba: Erntedankfest. Vorn,. S Uhr FestgotieSdienst k. Burkhardt, Kirchenmusik: „Ich danke dem Herrn", vierst. Motette f. gem. Chor von L. Finzenhagen; vorm. '/,ll Uhr KinderaotteSdirnst Dtak.- Vikar Seidel. — Woebcnamt vom 17. bis 23. August Diak.-Bikar Seidel. - Kollekte für die Gemeindediakonie. — Jüngling«, verein: Abend« 8 Uhr Versammlung im Berein«zimmer (alte Kirchschule). Das Zimmer ist auch Mittwochs von abends 8 Uhr an geöffnet. Jungfrauenverein: Sonntag abend» '/,8 Uhr Versammlung hei der Gemeindeschwester, Kirchstr. 11. Weida: Erntedankfest. Vorm. 8 Uhr Predigtgottesdienst, V»10 Uhr Unterredung mit der konfirmierten männlichen Jugend. — Kollekte für unsere Kirche. > Pausitz mit Jahnishausen: Erntedankfest. Vorn,. 8 Uhr Predigt- gotteSdienst in der Pfarrkirche. Kollekte zur Beschaffung von Mänteln für die Chorsänger. Nachm. 1 Uhr Kindergottesdienst. Röderau: Früh S Uhr Gottesdienst. Nachm. 1 Uhr Kinder gottesdienst. Zeithain: Vorm. '/,0 Uhr Erntedankfest-Gottesdienst. Kollekte für die Armen der Gemeinde. Glaubitz: Vorm. 8 Uhr Frühkirche. (Erntedankfest.) Zschaitenr Vorm. 10 Uhr Spätkirche. (Erntedankfest.) „Seit Jahren war ich müde u. matt, Halle häufig wahn sinnige Kopsschmerzen u. jede Lust zum Arbeiten und zum Leben verloren. DerArzt sagte, eS sei ein veraltetes Mvrvu- und daneben Darmträgheit infolge sitzender Lebensweise. Auf ärztl. Rat trank ich Altbnchs Hörster Marksprudel Stark quelle (Jod-Eisen-Mangan- Kochsalzquelle). Schon nach einige»» Flaschen fühlte ich mich als ganz anderer Mensch. Die Urtnabsonderung wurde lebhaft und schmerzlos und blieb eS seitdem. Ich trinke den Marksprudel jetzt täglich, habe mich nie so rvohl und gesund gefühlt wie heute. H. B." Aerztl. warm empf. Fl. 65 u. 95 Pf. bei A. B. Hennicke, v. Förster u. Fr. Büttner, Drogerien, und in der Stadtapotheke. Meßsofs, zurückgesetztes Muster (grün) billig zu verkaufen Äoethestr. 49. Vermisst wird niemals die Wirkung der echten Steckenpferd- Teerschwefel-Seife o. Bergmann L Co., Radebeul gegen alle Arten Hanlnv- reinigkeiten und Hanta«»- schlüge, wie Miteffer, Fin nen, GefichtSröte, Blütchen, Pnstelausw. LS».50Pf.inder Stadtapotheke Osc.Förfter, A.B.Hennicke. F.W.THomaC L Sohn, Ankerdrogerie Paal ud4P Prima Snmunlrvklvii» Sitvinleoklsn- Vmvlrols», üliw. WnvnnkülLvll», — empfiehlt billigst — k. F. Wer. in dessen,Seele die Bestie, die, wie ei»» berühmter Schriftsteller gesagt, in jedem Menschen schlummert, plötzlich anfgewacht war. In seinem krampfhaft arbeitenden Geiste war eine tolle Idee aufgeblitzt: Ueberzengt, daß Frau von Imhoff ohne Zaudern den Brief einlöse»» »vürde, wollte er mit den hun- derttansend Krone», in der Tasche fliehen, gleichviel wohin, und der Baronin, seiner „tenern Freundin", das Nachsehen lassen. Immer mehr wurde in seinen» spekulativen Kopse diese Idee zmn festen Plane, den äuSzuführen, ihn» ans ein- mal gar nicht so schwer schien. Die erste Bedingung war na türlich, sich in de» Besitz des kostbaren PapicreS zu setzen, was ihn» entweder durch List, auf jeden Fall dann gelingen konnte, wenn er der in ihn verliebten Frau Treue nnd Zärt lichkeit heuchelte. Heute »»och wollte er die erste»» Schritte tun, nii» seinen» Ziele rasch näher zu komme»». Es »var gerade noch Zeit genug, um seiner von ihn» stark vernachlässigten Freundin eine»» Besuch abzustatten, und so klingelte er seinen» Francois, der natürlich erst nach wieder- holten» Läute» auftanchte, um nach den Befehlen seines Hern» sich zu erkundigen. -Ich gehe auS. Meinen dunkle»» Anzug." AIS er ging, gab er Francois für den Rest deS Abends frei. Während er de»» Weg znur Hause der Baronin zu Fuß zurücklegte, kamen ihn» langsam andere Gedanken; er sagte sich, daß er, indem er sich so toll in die schöne junge Ga briele von Jinhoff verliebt und nm ihretwillen Manon von Fianelli znrückgesetzt, eigentlich eine große Torheit begangen hatte, da er, streng genounnen, um sein gegenwärtiges, mäßi ges Leben fortfühttn zu können, ihrer „gefällige» Mitivir» knng" unbedingt Lednrste, seine sentimentale moralische Um wandlung war nämlich längst wieder verflogen; er gehörte zu jene»» dunkle» Ehrenmännern, die an» liebste» iu» Trüben fische»» nnd, wenn einmal alles versag«» sollte, entweder noch »»»»» einige Stufe» finken oder -nur Giftbecher, zur Waffe, oder auch zün» gemeinen Stricke greife«», um ihren» verpfusch ten Dasei»» eil» unrühmliches Ende zu machen. Der Plan, sich den Brief Arnolds zn verschaffen und mit dei» hunderttausend Krone» zu entfliehe», lebte nur mehr schattenhaft in seinem Geiste, andere Pläne durchkreuzte» diese», bei dene» er der Freundin, die ja noch raffinierter war als er, die Hauptrollen »iberlassen wollte. S1I.SÜ