Volltext Seite (XML)
IIP«»,, roll». >I6«n '/« j« Eit inx« s- prottei mden oks owie echten -n mpfiehlt psni «ge, ffend, Mk. 1,30, >ffend .25. rett. IS. Men. t >elv. Mm. Lachs klivre olle« fisch ftr. Rr. 5. vk ; in EiS- Beilage znm „Riesaer Tageblatt". Drnck und Verlag von Langer t Winterlich in Ntesd. — Für di« Redaktion verantwortlich: T. Langer in Rieia. -i- 228. Der Sächsische Turnlehrerverein chatte sich zu seiner diesjährigen, der 23. Hauptversammlung unsere Stadt als Tagungsort auSersehen. Am Sonnabend trafen die auswärtigen Teilnehmer ein, von den Riesaer Kollegen freundlich empfangen. Die Geschäftsstelle befand lich im „Sächsischen Hof". Der Sonnabend brachte zunächst nachmittags von 4 Uhr ab ein Schauturnen hiesiger Schulktnder auf dem Turnplätze am Wasserturm. Unter der Leitung der Herren Knauth und Haack uns Fil. Nebel führten Knaben der einfachen und mittleren Bürgerschule und des Realprogymnasium», und Mädchen der einfachen, mittleren und höheren Bürgerschule Frei- und Ordnungs übungen, Stab- und Hantelübungen, Uebungen an Geräten und Spiele aus. Exakt und schneidig turnten die kleinen Turner und Turnerinnen, und das zahlreich erschienene Publikum war von dem Gesehenen hochbefriedigt. Von 6—8 Uhr fand eine AuSschutzsitzung im Hotel zum „Kronprinz- statt. Abends 8 Uhr begann im Saale de« Hotel „Höpfner" ein solenner Begrüß ungS. und Unter halt nngSabend, dessen Leitung in den Händen deS Herrn Bürger mecstcr Dr. Dehne lag. Nach einreiren den Musikstücken begrüßte der Herr Bürgermeister die zahl reich Erschienenen, besonder« die Teilnehmer des Turnlehrer- lageS, namens der Stadt und brachte ein Hoch auf König -und Vaterland auS. Weiter weihte Herr Oberlehrer Börner- Miesa in markiger Rede Kaiser und Reich ein Hoch, wäh rend der Vorsitzende deS Turnvereins Riesa, Herr Hugo, auf den Sächsischen Turnlehrerverein ein „Gut Heil- auS- brachte. Herr Direktor Frohberg, der Vorsitzende deS Turn- lehrervereins, dankte für die WillkommenLgrüße und die Vorführungen in der turnfreundlichen Stadt Riesa. Der Gesangverein „Amphion- verschönte den Abend durch meh rere wirkungsvolle Gesänge und der Turnverein Riesa bot schöne turnerische Vorführungen am Barren und Stab übungen. Allgemeingesänge belebten weiter den Abend, bei dem gehobene fröhliche Stimmung bis zum Schlüsse vor herrschend war. Der Sonntag begann mit einem nichtöffentlichen, von ^/z8—9 Uyr in der Halle am Wafserturm stattgefundenen Turnen der Turnlehrer und ^/,11 Uhr begann im „Wettiner Hof" die Hauptversammlung, über welche folgendes mitaeteilt sei: Nach Eröffnung und Begrüßung durch den Vorsitzenden, den Direktor an der Kgl. Turnlehrerbildungsanstalt zu Dresden, Herrn W. Frohberg, wurde der seit der letzten Hauptversammlung durch Tod geschiedenen Mitglieder ehrend gedacht. Der Geschäftsführer, Herr Germann-Kamenz, erstattete den Geschäfts- und den Kassen bericht. Der Verein zählt 2l8 Mitglieder, seine Einnahmen be tragen 43S Mk., die Ausgaben 309 Mk. Mit Gut Heil auf den Sachs. Turnlehrerverein schloß der Berichterstatter. Auf den in zwischen eingetretenen Herrn Bürgermeister Dr. Dehne brachte der Vorsitzende ein Gut Heil, ließ dieselbe Ehrung auch dem einzigen anwesenden der noch lebenden Mitgründer des Turnlehrervereins, Herrn Turnlehrer em. Wagner-Großenhain, zuteil werden. Den .Hauptvortrag des Tages hielt Herr Seminaroberlehrer Groh- Annaberg, welcher über „Zeit- und Streitfragen" in un gemein fesselnder Weise sprach. Der Redner ging aus von der ge waltigen Verbreitung des deutschen Turnens und von den wichtigen Fragen, die gerade jetzt zu erledigen sind. Denn überall auf tur nerischem Gebiete drängen neue Fragen zur Erledigung, sodaß ge rade unsere Zett eine Zeit des Kampfes ist Die Ursachen dieser Streitigkeiten seien unter anderen aber hauptsächlich darin zu suchen, daß einzelne Kreise Forderungen nur von ihrem Standpunkte aus stellen, ohne die ebenso berechtigten Forderungen anderer Kreise da bei zu berücksichtigen. Die Turner aber dürften, so führte er weiter auS, wohl um em Dreifaches bitten: „daß man unser ehrliches Streben und Ringen und das, was wir geleistet haben, würdigt, daß man unsere wohlbegründete Ueberzeugung achtet, nicht charak- Montag, 1. Oltobtr Ivo«, «Se«»s terlose Fügsamkeit und kleinlichen Wankelmut an Stelle gewissen hafter Prüfung verlangt und daß man endlich nicht durch Fragen und Forderungen, die wirklich endgiltig beantwortet sind oder in absehbarer Zeit nicht verwirklicht werden können, die ruhige Ent wickelung unsere« Turnens hemmt." Redner berührte dann weiter kurz di« kunsterziehlichen Bestrebungen auf dem Gebiete der Leibes übungen, VeihältniS zu Sport und Spiel und zur TageSpresse, die Verwertung der neuesten physiologischen Forschungsergebnisse iin Turnunterrichte beider Geschlechter, das Verhältnis der deutschen Turnerschaft zu den politischen Parteien der Gegenwart, die Wechsel beziehungen zwischen dein deutschen Schul- und Vereinsturnen und den anderen inländischen und fremden Systemen, das Frauenturnen, die Leibespflege der aus der Volksschule entlassenen Jugend, den methodischen Ausbau des Turnunterrichts, Verbreitung und Wür digung des Schul- und Vereinsturnens. — Der wohldurchdachte Vortrag wurde mit allgemeinem Beifall ausgenommen. Ueber den allerdings schon ein Jahr zurückliegenden 3. Kunst erziehungstag in Hamburg berichtete Herr Oberlehrer Stein- Chemnitz, welcher zu dieser Tagung als Vertreter des Sächs. TurnlehrervereinS entsandt worden war. Das Ergebnis der den Vorträgen folgenden Aussprache über das Gehörte war die Annahme folgenden Antrages bei Besprechung des schwedischen Turnens: „Der Sächsische Turnlehreroerein wolle seinen Mitgliedern empfehlen, zu Anfang jeder Turnstunde eine Uebung zu betreiben, die ausschließ lich auf die Erzielung guter Körperhaltung gerichtet ist." — Nach dem der Vorsitzende beiden Vortragerstaitern gedankt, hielt er noch einen kurzen Vortrag über: „Die Erweiterung und För derung oeS Schulturnens." Sein diesbezüglicher Vorschlag ging dahin, in jedem Schulaufsichtsbezirke Obmänner zu bestimmen, die oie Aufgabe haben sollen, mit den Turnlehrern des Bezirks Uebunas- nachmittage abzuhalten zur Selbstübung und zur Fortbildung der Turnlehrer. Der Vorschlag ward sehr beifällig ausgenommen und seine Durchführung würde'eine Einrichtung sein, die geeignet ist, das Volksschulturnen wohltätig zu beleben. Mit den weiteren Schritten zur Durchführung des Vorschlages wurde der Vorstand beauftragt. Annahme fand ferner folgender Antrag: „Den Aus schuß zu bitten, daß er beim Ministerium vorstellig werde, daß dieses eine ähnliche Verfügung wie in Preußen zur Hebung des Schul turnens, insbesondere des Mädchcnturnens, erlassen möge." Als Ort der nächsten Versammlung wurde Leipzig gewählt. Die Wahl des Ausschusses stellte sich als Wiederwahl dar. Damit endete nach vierstündiger Dauer die Sitzung. Nach der Hauptversammlung vereinigten sich die Teil- nrhmer der Tagung zu einem AuSfluge nach dem von Riesaern gern aufgesuchten nahen Jahnishausen. Für den heutigen Montag waren drei Turnfahrten vorgesehen: 1. Oschatz Collm-Wermsdorf, 2. Diesbar, 3 Coselitz Frauen- Hatn-Zabeltitz. ki»t smjMenMe MiiSMumtm. )k( In dem französischen Blatt „Eclair" wird hart näckig behauptet, daß der Abschluß einer Militär-Kon vention zwischen Frankreich und England im Werke und schon abgeschlossen sei- Der bekannte Publizist und Re dakteur des „Eclair", Ernest Judet, kommt immer wie der auf die Sache zurück, obgleich sich die übrige Pariser Presse in Schweigen hüllt und die englisch-offiziöse „Tri büne" in London Ztveifel an der Umwandlung der be stehenden Entente cordiale in ein Militärbündnis ge äußert hat. In den Judetschen Artikeln kommt mehr Besorgnis als Genugtuung über ein zu enges' Verhält nis zu England zum Ausdruck, und die Besorgnis stützt sich auf geschichtliche Erfahrungen, die zeigen, daß der weit größere Vorteil einer französisch-englischen Waffen brüderschaft, z. B. im Krimkriege, auf der englischen Seite und die größeren Leistungen und Lasten auf der französischen Seite waren. s, Es lassen sich ebenso viel Gründe gegen wie für das Bestehen einer solchen Kombination anführen- Ter Zweibund ist außer Aktion gesetzt, Rußland kann für längere Zeit nichst daran denken, eine tätige oder gar 5». Jahr«. I HIMEI aktive Politik zu treiben- Frankreich könnte also daran denken, den Ersatz, den es mit seiner Anlehnung an England gefuchst hat, noch zu befestigen- Ebenso könnte es England nützlich finden, sich Frankreichs als! kontinen talen Schswertes zu versichern, um den Schutz gegen eine fremde Invasion in Albion zu verstärken und Deutsch land in Schsach zu halten- Wir wissen ja aus der Zeit Telcassös, welchse abenteuerlichen Pläne in manchen Köp fen gesponnen wurden- Gegen jene Gerüchste spricht das allgenuine Friedensbedürfnis, dass sich auf der Konferenz von Algeciras und naclHer deutlich offenbart hat, spricht das zwar langsame, aber doch stetige Steigen des deutsch englischen Thermometers, spricht auch die von Judet ziem lich offen geäußerte Beklemmung, daß in einem Kriegs fälle mit Deutschland die englische Flotte Frankreich nichfts Entscheidendes nützen könne- ! l So viel ist aber gewiß, daß die ganze Kombination, soweit sie von dem Gedanken eines deutschen Angriffs krieges gegen Frankreich oder einer deutschen „Invasion" in England ausgeht, ganz und gar unsinnig ist- Ob sie sich trotzdem verwirklichen wird, warten wir in Ruhe ab und ziehen inzwischen schon aus der Tatsache ihrer ernst haften Erörterung in ausländischen Blättern aufs neue die Lehre, daß wir in der Erhaltung und Vervollkomm nung unserer Wehrkraft nicht Nachlassen dürfen- Tagesgeschichte. Teutschlaud «ud der Vatikan. Tie Taktik französischer Zeitungen, es so darzustel len, als stände der Vatikan unter deutschem Einfluß, scheint in dem Vatikan die Furcht groß zu ziehen, es könne sich das Verhältnis zwischen ihm und Frankreich noch weiter verschlechtern. Anders wenigstens läßt sich ein Artikel des vatikanischen Organs „Vera Roma" nicht erklären, das nach Mitteilung des „B- T." so deutsch feindlich wie möglich schreibt: Tas bekannte vatikanische Organ „Vera Roma" bringt über Teutschlaud einen Artikel, der einen merk würdigen Blick hinter die Kulissen gewisser Vatikankreise gestattet und manchen Leuten in Deutschland die Augen öffnen dürfte. — Tas Blatt lobt zunächst den „Patrio tischen Widerstand" der Elsaß-Lothringer gegen die Ger- manisationspolitik — des Zentrums^!) und fügt hinzu: „Im übrigen ist der Papst nichst ein Vasall Kaiser Wil helms. Man darf sogar behaupten, daß Pius X. keine sehr lebhafte Sympathie für diesen ketzerischen Fürsten hat, der trotz seiner schönen Toleranzbeteuerungen an die Adresse der Katholiken seines Reichses noch heute die Polen verfolgt, nur weil sie zu Gott in ihrer Mutter sprache zu beten wagen, und der da und dort in Deutsch land noch Ueberreste des Kulturkampfes bestehen läßt " — Ties allein müßte genügen, um den Aberwitz einer angeblichen Verschwörung des Vatikans mit Berlin gegen die französischen Katholiken darzntun- — Tic Elsaß- Lothringer können überzeugt sein, daß der päpstliche Stuhl ihren Widerstand gegen die Umtriebe des durch seinen germanischen Chauvinismus verblendeten deut schen Zentrums (!) billigt. — Tie Einzelheiten dieses Artikels, bemerkt das ,L. T", sind so unsinnig, daß sie einer Widerlegung überhaupt nicht bedürfen- Sie zeigen aber, welch Mächte im Vatikan sich rühren und wie feindlich dort die Stimmung gegen Deutschland zu sein vermag. Vielleich öffnen derartige Bekenntnisse einer straße 5 a. s'Iemi Mck Umgegend 8 lasse). :S Statuts ich bekannt, ptbr. 1906 ichenGene- verzeichnete Kassen vor» t «anlfatz wrden sind 1. Oktober ober 1906. sitzender. rädsks- ktober gerztmmer. gen ist Er- erwünscht. e herzlicher iste unseres n wir hter- ierwandtrn i Dank. FnmUie t 8 Settai - Vie stichle äer vice-6o«vewe«rr. K Eine lustige Geschichte au« dem heiligen Rußland, w «Nachdruck verbrten. 2L Sie staunen? Zweifeln vielleicht? Ich habe aber für meine Behauptung- ganz untrügliche Beweise in Händen. Rußland könnte sich nur beglückwünschen, wenn sein westlicher Nachbarstaat ihm recht viele derartige M änuer zusühren möchte. Das Gericht, welches ich über den vermeintlichen Hochstapler hallen ließ, war nicht» weiter als eine Komödie, die ich vor» wiegend in Ihrem Interesse inseenierte. Ihre Herren Guts beamten werden nunmehr dafür Sorge tragen, daß daheim alle Leute erfahren, wie es dem argen „Bösewicht" ergangen stst, der Ihnen, Herr Gras, «inen so schlimmen Streich ge- fjpiclt. Ihr Ansehen hat damals bei der» Krawall mehr oder ''weniger gelitten, indem der gemeine Mann sich die Dinge Airich nach seiner eigenen Anschauung zurechtlegt und B. wi diesem Falle sagt: „Was ist denn da so großes an einem stolckcn Gräflein? Jeder Ganurr, der cuszutreten versteht, staun dergleichen auch verstellen." Belehrungen find in den Wind gesprochen, nur Bespiele wirken. — Der Betrüger wird bestraft, der falsche Graf kommt nach Sibirien und Der Unterschied zwischen vielem und dem rechtmäßigen Herrn ffpringt auch dem Blöden in die Augen; und war jemand ma, der Lust verspürte, sich auch einmal in der Nolle eines Hochstaplers zu versuchen, der wird darauf verzichten, wenn »r hört, daß ihm e.u derartiges Experiment zwölf Jahre Sibierien eintragrn könnte. Ich kesse, Herr Gras, daß Sie mich wohl verstanden haben und ist dieses der Fall, dann «erden Sie Ihr« Untergebenen in dem Wahne belassen, daß DK Behörden dur ch Aburteilung des vermeintlichen Hochstap ler» Ihnen volle Genugtuung verschafft hat. j Der Sprecher erhob sich. k* »Und nun entschuldigen Sie mich, Herr Graf, für einen Augenblick r denn ich will Ihnen jetzt auch die Gefährtin — -SS — »h — dg seil- ihr, Kinder!" unterbrach er sich, Sn» genie und mich erspähend. Er eilte herzu und zog uns ans der Frnsterni'che. „Hier, Herr Graf ist das Frauenzimmer- cken, das damals Sie plündern und brandschatzen half," sprach er lachend, indem er seine Nichte am Arme verführte. Herr von Normann, der gleichfalls aufgestanden war, streckte anfangs die Hände wie abwehrend aus, während sein Gesicht gleichzeitig ein recht interessantes Mienen- und Far benspiel zeigte. „Gnädigste Comtesse, o, ich bitte viel tausendmal unr Verzeihung —" „Meine Nichte hat Ihnen nichts zu verzeihen, mein Ver ehrtester," siel ihm der Gouverneur heiter ins Wort. „Wenn einer unter uns ist. de» ei» Vorwurf trifft, so bin ich e-, weil ich bei unserem erste» Zusammentreffen, Herr Graß ob gleich ich über den Sachverhalt genügend unterrichtet, es ver absäumte, Ihnen reinen Kein einzusckenken. Ich nahm da mals die Assairr ein wenig leicht, nicht ahnend, daß sie in ihren Folgen wie ein unter der Asche verborgenes Feuer glimme« und glosten und schließlich auch noch die TlMgkeit des Strafrichters" — er lächelte sarkastisch — „heraussordern werd«. Ich erkläre mich nunmehr bereit, meine damalige Unterlassungssünde zn sühnen und bitte Sie Herr Graf, den Schaden, den Jkme» Ihre Leute damals frevelnd zugefügt haben, mir gütigst in Rechnung zu stellen." „Mit richten, Exzellenz —" „Bitte, Herr Graf, keinen Widerspruch," unterbrach ihn der Gouverneur lachend, indem er sehr lebhaft fortsnhr: „Ich fühle nun di« Verpflichtung, für die ihnen durch dar Pär chen verursachte Einbuße auszukommen, und er muß dabei fein Bewenden haben. Doch jetzt genug davon. — Für den Nest de» heutige« Tage» sind Sie, mein Verehrter, unser verspäteter HochzritSgaft. Dorf ich Sie vielleicht zu einer Partie Domino engagieren? Bitte Ihren Arm!" Tie Herren verließen de» Salon. „Der ist auch abgeblitzt," sagte niein Bräutcken trium phierend ; den» Onkel» Zikuudsckaft hat er für immer eingebüßt." Und mir on die Brust finkend, fügte sie mit hoi- dem Erröten hinzu: ..Über unserer Liebe mein Eugen, len h« tet ein glücklicher Stern!" Stumm schloß ich sie in die Arme und mit ihr zugl-'ch einen Himmel der Seligkeit in mein jauchzendes Herz. Da, durch die Schließung?-v.ilte vcr Portiere, in bereu Nike wir engvecschlnngen standen, begann sich ein zartes, weißes Wölkchen hereinzuschlängeln, einen penetranten Taba- » geruch um sich verbreitend. Sclon ward auch ein volmni» nöser Pfen'cnkopf sichtbar, ein langes Rohr und endlich e u noch längerer Mann, der aus dem Vorhang tretend, jetzt nut seinem alten, lieben, schmunzelnd en „Blückcrgcsicht" vor uns stand. „Pravo — LantSmann — Pravo, Komteß'chen," sagte der Kndringling, zwischen jedem Worte eine mächtige Rauci - wölke gegen nns entiendend. Zu tie'em vierarmigen Herzens lustspiel meinen Klückwnnsch unl Segen." „Aber, bitte, Onkel Wohlgemut, wenn'S sein kann, ctwaS weniger Dampf!" rief Eugenie, die ich noch immer nm» schlungen hielt, an stack end. „Tampf! Hahaha I" lachte auch der unverbesserliche Qualmer. Wissen Sie tenn nicht, Komteßchen, daß heut zutage alles mit Tampf geht, gehen muß, wenn'S mitkommen will? Hier in Rußland, freilich, wäre an manchen Stellen etwas mehr Tampf nölig. Sie zwei fi«t ja ein Kutscher Lieperpaar, pei tem auch tie Angelegenheiten teS Herzens mit Tampf und Feuer getriepen werden müsse»." In diesem Augenblick fuhr die Portiere und fast gleich zeitig auch Eugeuie und ich anselnauder; denn der Gouver neur, der den Grafen nicht zum Dablriben zu bewegen ver mocht hatte, erschien auf der Bildfläche. Kaum aber hart« der Inspektor bemerkt, daß die Stirn de» gestrengen Herr» sich in FaUen zu legen anschickte, so ergriff er auch sch»» dessen Rechte und nachdem der alt« Haudegen die noch finster schweigende Exzellenz zunächst mit einer volle» Diuudladun- Rauch bedacht, lieh er sich also vernehme»?