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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 31.08.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-08-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192508318
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19250831
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19250831
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-08
- Tag 1925-08-31
-
Monat
1925-08
-
Jahr
1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 31.08.1925
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Fahnenweihe des MiknnergesanavereinS „Froh Llev" in Poppitz. Kn einem besonderen Ehren- nnd Freudentage aestattete fick der gestrige Sonntag, den sich der Männergesangverein „Froh Lied", Poppitz, »»«erkoren batte, »m die feierliche Weibe seiner neubeschnsfien VcreinSsabne zu begeben. Der reiche Schmuck de« gestörte« leate wiederum beredtes Zeugnis davon ab, das; der arökte Teil der Einwohnerschaft in inniger Freundschaft mit dem f«staebendrn Vereine verbunden ist und die Pflege unseres herrlichen deutschen Liedes gebührend schätzt. Girlande an Girlande waren über die Straßen gezogen und ariineS Lanbgewinde und sonstiger Schmuck verliehen zahlreichen Häusern rin feft- licke« Gcvräoe. während hoch in den Lüsten die Fahnen zum Gruhe webten. Das Fest wurde bereits am Sonnabend durch einen VegriihunaSabcnd im geschmückten Saale des Gastboics Mergendorf ein geleitet. Auber den BerciuSmitaliedern und deren An- gebörigen beteiligten sich an dieser Veranstaltung Glieder der Gemeinden Povvitz und Mergendorf, sowie Sanges» briider der benachbarten Brudervereine, unter ihnen der Mannergesangverein „Amphion". Niesa, der mit einer stattlichen Anzahl Sänger vertreten war, nnd der Manner gesangverein „Fidelio", Röderan. Die Orchestervorträge wurden von Mitgliedern der Stadtkavclle Oschatz aus» geführt, während die gesanglichen Darbietungen — köstliche Gaben ans der reichen Fülle des deutschen Liederschatzes — abwechselnd von der Sängerschaft der anwesenden Vereine zu Gebär gebracht und. ebenso wie die instrumentalen Dorträge, von den Zuhörern mit dankbaren; Beifall aus genommen worden. Manch schönes Wort wurde gesprochen, wobei besonders das Festgedicht, von Frl. Knuth vor getragen, erwähnt sei. und so verranschten die Stunden in Fröhlichkeit und sangesbrüderlicher Harmonie. Im Ver lause des Abends nahm der Vorsitzende des „Amphion" Gelegenheit, dem Gesangvereine „Froh Lied" im Auftrage seines Vereins einen Fabnennaael für das zu weihende VereinSiymbol zu überreichen und gleichzeitig die herzlichsten Glückwünsche zum Ausdruck zu bringen. Kurz nach Mitter nacht beendete ein schneidiger Marsch den Vorabend des Festtages. Der Hanptfestkag. Am frühen Morgen des Sonntag weckten Trompeten» und Hörnerklang so manchen Schläfer aus süßem Schlummer und ermahnte die Einwohnerschaft, daß der Festtag an gebrochen war. In pietätvollem Gedenken an die teuren Entschlafenen versammelten sich mittags 12 Uhr die Sänger und Kameraden de« Militärvereins Poppitz-Mergendorf am Ehrenmal kür die Getallcnen. Unter Nicderlegung einer prachtvollen Kranzspende wurde der lieben Heimgegangenen in kurzer ehrender Ansprache gedacht und die Sänger entboten ihnen in feierlichem Liede sangesbrüdcrlicheu Gruß. Stach dieser schlichten, erhebenden Feier wurden an den Eingänge» des Ortes die auswärtigen Vereine und Gäste empfangen und in Begleitung der Musikkapelle nach dem Fejtplntz geleitet. Tie Weihefeierlichkeit. Nachdem sich die Festteilncbmer ans der geräumigen Wiese versammelt hatten, nahmen die Mitglieder des Ebrenausichusses, die Säuger und das Orchester, sowie einige Festjungfraucn mit der zu weihenden umhüllten Fahne aus der mit Laubgewinde und den Fahnen und Bannern der beteiligten Vereine geschmückten Tribüne Platz. Beethovens „Tie Ehre Gottes" «Mannerchor mit Orchester) eröffnete unter der Leitung des strebsamen Lieder» Meisters HerrnHeinkestimmungsvolldenfeicrlichenWeiheakt. Nach einem von Frl. O e r t c l wirkungsvoll gesprochenen Begrttßungsgedich.t hieß der Bcrein "Vorsitzende, Herr Schneidermeister O e r t e l, die erschienenen SangeSbrüder und alle Festteilnebmer herzlichst willkommen. Er gab seiner Freude Ausdruck, das; cs nunmehr dem Vereine vergönnt sei, unter tatkräftiger Unterstützung auch der Mitgliederfrauen ein so kostbares Kleinod, wie es die zu peihende Fahne darstcllr, sein eigen zu nennen. Er schloß sine Ansprache mit dem Wunsche, möge das heutige Fest 'n Gedenkstein für den Verein und sür alle Beteiligten leiben. Hiernach entbot Herr Bürgermeister K l » g e im kamen der Gemeinde den Festtecknehmern herzlichsten ßillkommengruß. Er wünschte dein Feste gutes Gelingen nd dem Vereine, der vor nunmehr fast neunzehn Jahren egründet worden sei, weiteres Blühen und Gedeihen, leine Ansprache klang aus in dem Sängerspruch: Hoch grüne >rt und blühe lang du edler deutscher Männerfang. Hierauf ergriff Herr Pfarrer Schroster ditS Wort zur Weihrrede. Er führte etwa folgendes aus: Werte Festteilnehmer! Eine besondere Feierstunde liegt heute vor Ihnen. Fast zwei Jahrzehnte ist cS her, daß Ihr Verein ins Leden trat. Es war eine Zeit friedlicher Entwickelung in deutschen Landen, reiche, gesegnete Frirdenssahre, als hier zu Poppitz im Jahre 1906 eine Anzahl Männer zur Gründung des Gesangvereins „Froh Lied" zusammentrat. Wenn wir heute zurückschaueu aus diese Zeit, wir, die wir so mapchen barten Schlag erlebt haben, so können wir's wohl verstehen, wie man gerade „das frohe Lied" damals zum Thema dieser Vereinigung machen konnte. Was konnte es Schöneres geben, als wenn die Männer der Arbeit nach getanem Werke in ihrer Freizeit noch zu solch edler Geselligkeit zusammenkamen, um die Musik zu pflegen, die Munk mit dem Instrumente, das ein jeder als ein Gottesgeschenk in seiner Kehle trägt! So ward eS schon damals auf Ihr Panier geschrieben: „Singen unsere Freude, Unsere größte Lust, Schalle frisch und fröhlich, Sang aus deutscher Brust!" Aber «S sollte Ihnen nicht lange vergönnt sein, in fried licher Entwickelung Ihre Vereinstätigkeit weiter au«- zubreiten. Es kam über unser Volk und Vaterland die große Katastrophe de» Weltkrieges, die Opfer über Opfer forderte und auch aus Ihren Reihen nicht wenig« hinweg, gerissen hat. Zu ehrendem Gedächtnis neigen wir un« auch in dieser Stunde vor den Getreuen. Gerade daß die Männer im Lande fehlten, daß sie draußen standen im Kampf der Waffen, der ein« hier, der andere dort, da» muhte das Vereinsleben stören und durch die Länge der KriegSjahre zuletzt völlig lahmlegen. Aber auch nach Beendigung des Krieges konnte sich da» Verlorene nicht ohne weiteres wiederausbauen lassen. Wie mancher muhte durch die veränderten Verhältnisse der Nachkriegszeit feinen Wohnsitz wechseln, weil sich ihm an den altgewohn ten Stätten keine Arbeit und kein Brot mehr boten! Dazu kam die rapid« Entwertung unseres Geldes, der Verlust mühsam erworbener Vermögen, die wohl «inen jeden zwangen, seine Bedürfnisse auf» iiuherfte einzu» schränken. Auch diese Zustände mußten nakuroemiib auf «in Derein.leben «der niederreihend al» aufvanend wirken. Was wir alle im einzelne» durchgemacht und am eiaenrn Leibe erfahren haben, da« hat sich auch am Körper unserer Vereine zeigen müssen, und welche tiefgreifenden Veränderungen «Ingrtreten sind, da« zeigt sich schon darin, datz von den einstigen Gründern Jbrtt Verein« nach den verflossenen IS Jabrrn heute nur noch vier anwesend sind. Erst in den letzten beiden Jahren aelana e«, dank der angestrengten Bemühungen Ihr,» Herrn Oerter, den Männrrgrsanaverein „Froh Lied" wieder zu beleben und auf die stattliche Zahl von SO Mitgliedern zu bringen. ES war in der Tat ein sehr beachtliche« Stück Arbeit, und zwar nicht nur Arbeit am Verein, sondern zugleich Dienst am Vaterland. Schon einmal haben die deutsche« Vereine nach schweren Vriifungssabren am Wiederaufbau des Vaterlandes tätigen Anteil gehabt. Da« war in der Zeit von 1813—1870, und »in bedeutender Politiker bat gesagt, daß drei Korporationen des deutschen Volkslebens sich um di« Schaffung eines groben und einigen Deutsch land höchste Verdienste erworben hätten: Die Sänger, die Turner und die Schützen. Auch beute ist wieder solch eine Zeit de« Aushaus nach schweren inneren Erschütterungen. Darum bat auch der deutsche Sang seine große Bedeutung zur Stärkung und Festigung unseres inneren Lebens. „In Freud und Leid Ein Lied ist frob Geleit." Zum Zeichen dieser inneren Zusammengehörigkeit nnd Zielsicherheit haben sich die Mitglieder Ihres Vereins entschlossen, die Stiftung einer Vereinssabne zu veranlassen. Heute an Ihrem Ehrentage soll sie enthüllt und geweiht werden, und ich habe die Ehre, ein schlichtes Wort der Weibe dazu zu sprechen. Möge die Fahne als das äußere Zeichen Ihres Vereinslebcns Sie würdig vertrete», wo immer deutsche Sänger zusammenkommen! Noch stehen wir all» unter dem gewaltigen Eindruck des Dresdener Sängcrfestes vom 20.—23. Juni dieses Jahres. Unver gessen stellt dieses Fest in der Geschichte der gesamte» deutschen Sängerschaft da als ein einziger großer Hymnus auf den deutschen Gedanken in der Welt, auf die Herrlich keit deutschen Volks» und Sängertums. So möge auch Ihre Fahne deutschen Sang und deutsches Lied in alle Zukunst trage» und Sie vereinen zu dem edlen Werke, das Sie auf dieses Banners Feld geschrieben haben : „Singen unsere Freude, Unsere größte Lust! Schalle frisch und fröhlich, Sana aus deutscher Brust!" Nach Vortrag des „Fahnenlied" durch den Gesang verein „Frob Lied" übernahm der Fahnenträger die aeweihte prächtige Fahne — ein Erzeugnis der Fahnenfabrik Träger in Pirna — in treue Obhut. Unter berzlickster Beglückwünschung und sinnigen Sängersprüchen überreichten nunmehr die Vertreter der dem Sängerbund Riesa-Land angeschloffenen Brudervereine, sowie der Männergesangverein „Sängerkranz", Riesa, der Gesangverein „Arion", Riesa, das Jahna-Doppelquartett Riesa, der Militärverein Poppitz-Mergendorf, der Haus besitzerverein Poppitz-Mcrgendorf, sowie der Sängerbund Riesa-Land Fahnennägel und sonstige Ehrengeschenke. Die Frauen der Mitglieder des Vereins schenkten ein kost bares Fahnenband und den Trauerschmuck zur Fahne, die Jungfrauen überreichten als Festgeschenk ein geschmack- voll anaefertigtes Kiffen. Nach Danresworten des Vorsitzenden für all die schönen Ehrengeschenke beendete der gemeinsame Gesang des Liedes „Brüder reicht die Hand zum Bunde" die erbebende Feier. Unmittelbar nach dem Weiheakt stellten die Fest« teilnebmer zum Festzug, welcher sich alsbald durch die Straßen des Festortes und der Nachbargemeinde Mergendorf, die ebenfalls Festschmnck angelegt hatte, in Bewegung setzte. Nach Rückkehr zur Festwiese löste sich der Zug auf und nunmehr entwickelte sich daselbst ein srohbewegteS Treiben. Während noch bis in die ersten Nachmittagsstunden die Witterung sich ziemlich unsicher gestaltet hatte, durchbrachen schließlich doch die wärmenden Sonnenstrahlen das düstere Gewölk, und so herrschte bis zum Schluß des Festes das schönste Sommer wetter. Auf der Wiefe waren zwei größere Schankzelte, ein Karussell zur Belustigung der Kleinen und verschiedene Verkaufsbuden mit Eßwaren und allerlei Marktartikeln aufgestellt. Nach Eintritt der Dunkelheit leerte sich nach und nach die gastliche Stätte. Am Abend vereinigten sich die Festteilnehmer zum üblichen Feftball km Gasthof Mergendorf. Der heutige Nachmittag ist den Kleinen und Kleinsten gewidmet. Um V-2 Uhr stellte die frohbewegte Schar zum Kinderfest, um in geschloffenem Zuge zur Festwiese zu marschieren. Auch für die Jugend hatte die rührige Vereinsleitung besten« gesorgt, sodaß auch bei d»n Jungen und Mädels der heutige Tag wohl für lange Zeit eine liebe Erinnerung bleiben wird. So sind nunmehr die Festtage verrauscht und die Feier wird der Geschichte des Vereins überliefert. Möchte der Mannergesangverein „Froh Lied", Poppitz, immer eine schätzenswerte Pflegftätte des deutschen Liede« bleiben zur Freude seiner Führer und aller SangeSbrüder, zum Segen unseres geliebten deutschen Vaterlandes! — Lied hoch! Oertlichcs uns Sächsisches. Riesa, den 31. August 1925. —"Wettervorhersagesürl. September. (Mit geteilt von der Sächsische» Landeswetterwarte Dresden.) Unbeständig. Wechselnd bewölkt, vereinzelt Regenschauer. Gemüßigte Temperatur«». Mäßige, zeitweise lebhaste Winde aus westlichen Richtungen. —* Wittenberafahrt. Unter Hinweis auf die Bekanntmachung im heutigen Anzeigenteil machen wir unsere Leser nochmals auf die von dem Evangelischen Bund im Verein mit Dresden-Striesen veranstaltete Feftsahrt nach Wittenberg ausmerksam. Ter Tonderzug sährt am 20. September dieses Jahres früh 6,13 Uhr in Dresden ab und hält zum Einsteiger» für die Teilnehmer aus Riesa und Umgebung in Röderau. Der Dreis für Hin- und Rückfahrt Röderau-Wittenberg, Mittagessen und Besichtigungen beträgt für die Person alle» in allem 6 (sech«) Mark. Auch solche, die nicht Mitglieder des Evangelischen Bundes sind, können an der Fahrt teilnehmen. Wer trilnehmen will, muß sich bis späte st ens zum 10. September dieses Jahres in der Pfarramtskanzlei eine Teilnehmerkarte für 6 Mark lösen. Am 11. September müssen die übriableibenden Teil nehmerkarten nach Dresden zurückaeschickt werden. Wir mochten nicht unterlassen, diese Feftsahrt dringend zu empfehlen. Bemerkt sei noch, daß in Wittenberg in der Schloßkirch« für die Teilnehmer an der Fahrt ein besonderer Festgottesdienst stattfindet. —* Die Hochwassergefahr beseitigt. Nach dem da« Hochwasser der Elbe bereits am Sonnabend seinen Höchststand hier erreicht hatte, ist jetzt weiteres Sinken zu beobachten. Am gestrigen Sonntag wurden an hiesiger Station 252 Zentimeter über Null gemessen, heute mittag war da» Wasser bereits auf 297 über Null zurückgegangen. Da von den oberen Stationen weiterer Fall gemeldet wird, bürste sür diesmal, wenn nicht erneut erhebliche Nieder schläge eintreten, die Hochwassergefahr besetttat kein. —» Sbschwtmmen de« S.-C. „Otter" v. 1008" Gestern nachmittag beendete der hiesige Schwimmklub „Otter" seine Gommertätigkeit mit einem Dtreckenschwimmen vom oberen Stadtpark nach dem Elbbad. Selten ist eine Schwimm zeit sür den Verein so reich an Arbeit, aber auch an Er folgen gewesen wie die vergangene. Brachte doch die Zu sammenarbeit mit dem Riesaer Sportverein neben der regel- mäßig durchgeführten Hallengymnasttk Betätigungsmöglich keiten "auf mehreren Gebieten der Leibesübungen für alle Mitglieder. An allen Sonntagen war eine große Anzahl Schwimmerinnen und Schwimmer auf den einzelnen Schwtmmsesten des GaueS beschäftigt. Neben dem Streben nach Bestleistungen in den Wettkämpfe» kam aber deutlich der Wille zur Gemeinarbeit auf einer breiten Grundlage zum Ausdruck. Neben der eigentlichen Wettkampfmannschast besteht nach wie vor sür alle die Möglichkeit, in den Rethen de» KlubS das Schwimmen lediglich als LeibeSUbung zu treiben und sich in den HallenübungSstunben die Grund bedingung für eine harmonische Ausbildung zu erwerben. Diese Gelegenheit wurde immer von vielen Mitgliedern auSgenutzt. Und so bleibt daS Ziel der Arbeit des Vereins: Höchste Leistung in der Erfassung der breiten Menge, Streben nach dem Bestkönnen jedes Einzelnen nnd bann erst die Höchstleistung der Besten. —"Aus der Gesamtelternratssitz n na der Aubiinaer des Schulkortschritts. Wir werden «m Aufnahme des folgenden Berichtes gebeten: Nachfolgende Entschließung aelangte zur einstimmigen Annahme: Die ElternratSmitglieder der Listen für den Scbulfortschritt, die die Mehrbeit aller Riesaer ElternratSmitglieder darstellen, legen entschiedene Verwahrung dagegen ein, daß die Minder- beit, die dem kirchlichen Elternbund angehört. andauernd den Anschein erweckt, als ob sie im Namen der gesamten Elternschaft spreche. Insbesondere ist da« in der Frage der Schnlkahne der Fall gewesen. Die Vertreter der Liste für den Scduliortschritt stellen mit Genugtuung fest, daß die große Mehrheit der Lehrer sich fest zur Republik und ihrer Fahne bekennt. Sie bitten die Schulbezirksvertretungen sich durch die Resolutionen de« kirchlichen Elternbundes nicht einscbücdtern zu lassen. Die Spaltung der Kinder wird nicht durch die Fahne des Deutschen Reiches hervvrgermen, sondern durch die Eltern, welche ihre Kinder gegen diese Fahne ausheben. Zur Frage des EinaesandteS zur Ver- faffungSfeler im „Riesaer Tageblatt" stellen die anwesenden Vertreter fest, daß der Kampf um das Heine'sche Gedickt fick nickt in erster Linie gegen dieses Gedickt kicktet, sondern gegen die Versaffungsseier überhaupt. Im übrigen erwarten die Vertreter der Liste für Sckulsortsckritt, daß die Lchrer- sckast in gleicher Weise öffentlich Verwahrung einlegt, wenn die Gefühle Andersdenkender aus dem anderen Lager ver letzt werden. Bei der Jahrtansendfeier dec Altriesaer Eckulen ist einer der Redner mehrfach entgleist, ohne daß eine öffentliche Erklärung durch die Lehrerschaft erfolgt ist. —l. —* Vom Lorenzmarkt. Von zuständiger Stelle wird uns mitgeteilt, daß infolge der reichen Beschickung des Marktes das Budenmaterial zwar vergriffen ist, baß aber sonstiges Material zur Genüge vorhanden ist, um im Be darfsfälle Bcrkaussstände zur Verfügung zu stellen. —» Für Rundfunkteilnehmer. In der Nacht vom 31. August zum 1. September (also heute), ferner in der Nacht vom 2. zum 3. September, vom 7. zum 8., vom 9. zum 10. September, sowie nachts vom 14. zum 15. Septem ber, und zwar in der Zeit von 12—2 Uhr werden alle Sender Europas versuchsweise Musik- und Sprechvorträge nach einer neuen Wellenverteilung übertragen. Die neuen Wellenlängen sind folgende: Berlin 531 Meter, Bremen 226)4, Breslau 282, Kassel 223, Dortmund 397)4, Dresden 276)4, Elberfeld 50t, Frankfurt a. M. 382, Nürn- berg 298)4, Stettin 241, Gleiwitz 251, Hamburg 317)4, Han nover 229, Kiel 233)4, Königsberg 472)4, Leipzig 444)4, München 414, Münster (Westfalen) 287, Stuttgart 368 Meter. Interessierende Rundfunkteilnehmer werden gebeten, ihre gelegentlichen Beobachtungen während der versuchsweise übertragenen Rundfunkaufnahmen der zuständigen Rund funk-Vereinigung oder dem hiesigen Postamte mitzuteilen. —* Neue Verhandlungen mit den Eisen- bahnern. Aus Berlin wird gemeldei: Im Reichs- arbeitsrninistcrium haben am Sonnabend Verhandlungen staitgefunden. in denen die Differenzen zwischen den Arbei- tcrbeisitzenden und dem Vorsitzenden des Eisenbahnschieds gerichtes, Oberbürgermeister a. D. Ziethen besprochen wurden. Es ist eine Grundlage sür die Wiederaufnahme der Verhandlungen gefunden worden. Die Tariforganisa- iioncn der Eisenbahner treten heute zusammen, um über die Vollsitzungsverhandlungen ihrer Beisitzer mit den Ver tretern der Reichsbahn endgültig Beschlüsse zu fassen. Am heutigen Montag beginnen die Verhandlungen wegen der aufzubessernden Löhne der Reichsarbeiicr, die ungefähr 2 Pfennige die Stunde weniger als die Eisenbahner beziehen. Tas Reichssinanzministerium will den Wünschen der Reichsarbeiter cntgegenkommen und dann darüber be schließen. Voraussichtlich wird eS sowohl bei den Eisenbah nern wie bei den Reichsarbeiiern zu einem Schiedsspruch kommen. —* Die sächsischen Herb ft Manöver. Die dies jährigen Herbstmanöver der 4. Division finden vom 24. bis 2V. September im Erzgebirge statt. Am 24. und 25. leitet der Befehlshaber der Division eine durchgehende Uebung in der Gegend von Wolkenstein, am 26. der Jnfan- terieführer IV eine Uebung nördlich Olbernhau, am 28. und 29. der Oberbefehlshaber des Gruppenkommandos I eine durchgehende Uebung südlich Freiberg. —* Eine Acußerung der Reichsbahndirek tion zu den Zugverspätungen. Der Verein Dres dener Handelsvertreter hatte sich in einer Eingabe an die Reichsbahndirektion Dresden wegen der Zugvcrspätungen gewandt und um Aufklärung und Abhilfe gebeten. Dir Reichsbahndirektion hat darauf folgende Antwort gegeben: Die in der letzten Zeit, namentlich im Dresdener Vorort verkehr vorgekommenen Zugverspätungen sind auf verschie dene Ursachen zurückznführen, deren Auftreten nicht vorher gesehen werben konnte. Außer Hemmungen im Lokomotiv- dienste waren es hauptsächlich Baustellen, die längere Zeit langsam befahren werden mußten, und große Schwierigkei ten nnd Aufenthalte bei der Abfertigung der Züge selbst auf den Unterwegsstationen, die wieder infolge sehr leb haften Personenverkehrs und eines überaus starken Gepäck- unb jedes bisherige Maß überschreitende Expretzgutverkeh- reS cintraten. Da auf den Dresdener Bahnhöfen zahlreiche Anschlußverhältnisse bestehen und diese nicht in allen Fällen unberücksichtigt gelassen werden können, übertragen sich die Verspätungen eines einzelnen Zuges oft auf viele andere Züge. Wir haben, als diese Verspätungen merkbar nnd, wie wir zugeben müssen, beinahe regelmäßig wurden, sofort entsprechende Maßnahmen getroffen, die sich allerdings lei sten: bis jetzt noch nicht voll auswirken, konnten. ES wird alle- getan, um der Schwierigkeiten Herr Mwerben. —* Tagung sächsischer Vol'k^Ubliothc. kare. Am 19. und 20. September findet eine Tagung sächsischer Volksbibliothekare in Leipzig statt. Die Tagung soll dem gegenseitigen Austausch von Berufs erfahrungen und Wünschen dienen und zu wichtigen Maß nahmen, die für das BolkSbüchereiwesen in nächster Zeit in die Wege geleitet werden, Stellung nehmen. Die Tagung beginnt am Sonnabend nachmittag mit Re feraten von Regierungsrat Dr. Fritz Kaphabn-Dresden, Direktor Walter Hofmann-Leipzig, Dr. A. Fröbe-Schwar- zenberg sowie Berichten von führenden Vertretern der Bolksbuchereiarbeit in den einzelnen Ländern. Aus-
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