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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.06.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-06-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192606108
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19260610
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19260610
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-06
- Tag 1926-06-10
-
Monat
1926-06
-
Jahr
1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.06.1926
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VMttcht» »» «chßfche» »X>I IN« —* La Sverlsnpennnch einem BolkStraner- tag. »m Heft « »er Lettf-rtft Ukrteäsgräter.Fürsorge* de» BoskSdunbe» Deutscher «rtrgSgräber.Sürsorgr wird der Wortlaut nveter Telegramme pttöffentlicht, »t« vom 8. ordentlich«» Vertreterlaa de» volkwund«» tu Düffeldorf an de» Reichspräsidenten aerichtet- wurde» und der de» Autmvrt-telegramm» de» RetchSvrästdenten. Der Vertreter, taa spricht, in den Telegrammen di« vttte au», daß -er Reichspräsident anordne« wolle, die erforderlich«, Maß- nahmen zu treffen, um dem vom BolkStzunbe für da» deut, sche Volk fett fünf Jahren anaeftr^ Voltttrauertaa den gesetzlichen Schm «die« und verlangten itz »« geben. einer berühmten Sammln«- durch dt« sächsische Regierung. Vie »uverläMg verlautet, soll die berühmt« veyerfche Musiktnftrnmenten- sammlung in Köln vom sächsischen Staate angekauft «erden. Die Saufverhandlunge» ffnd bereit» abaeschloffen, doch muh der Landtag zu dem Kauf« noch sein« Zustimmung gebe«. Deshalb wirt die Regierung in den nächst«» Lage» de« Landtag« «in« entsprechende Regierungsvorlage »»gehen laffen. Die jetzigen Besitzer der Sammlung fordert«« al» Kaufpreis »unächft 2 Millionen Mark, gingen aber im Lause -er Verhandlung«« auf 880000 Mark herunter. Lu« Sn- kauf der Sammlung hat ein wohlhabender Leipziger vür- arr 200000 Mark gespendet, so dah für den Staat noch rin RestkaufpretS von OOOOOO Mark bezahlt «erben muh. Liese Summ« soll in 10 Jahresrate« »u je 80000 Mark ohne ZtnS. »uschlaa bezahlt werden. Dt« Musiktnftrumentensammlu z wirb dem Mufiktnfttiut der Universität Leipzig zur Ver fügung «stellt werd«« und in einem besonder«« Flügel de» Grasfimuseum», de« dt« Stadt Leipzig sich zu bau«« ver pflichtet hat, ausgestellt werde». —* Wetdlich« Polizei 1« Dresden. Vet der Beratung de» Polizeietats «m HauShaltSauSschuh de» Land- tage» teilte der Minister de» Innern Müller mit, bah man in Le» nächst«« Wochen in Dresden mit der Einführung weiblicher Polizei beginne» werde. Bon zahlreichen Be werberin««« sollen sechs ausgesucht und für ihre Aufgaben vorgeschult werben. —* Beförderungen usw. betberReichSwehr. Der Kommandeur beS Dresdner 1. <Jäger)-vataillon» von» Infanterieregiment 10, Oberstleutnant Hoefer, ist »um Oberst befördert, und der Kommandeur de» S. Bataillon» Infanterieregiment 10, Oberstleutnant Boehm, in da» Infanterieregiment 4 in Kolberg szur 2. Division gehörig) versetzt worben. —* Der Sandtagbabgeordnete Anstalt». Pfarrer Wehrmann, Großschweidnitz, wurde zu» Rektor b«S staatlichen Schwesternhaus«» in ArnSdorf er- nannt. —»Rücksichtsloser tschechischer Chauvinis mus. Au» Bodenbach a. d. E. wird berichtet: Die gegen wärtige Hochwasserkatastrophe hat dem tschechische» Chauvi. ntSmu» ein neue» Feld der Betätigung «öffnet: Die Poft» Verwaltung in Bodenbach und Letsch«« veröffentlicht alle amtlichen Wetternachrichten und Telegramme über -«« Wafferstand der Elbe lediglich in tschechischer Sprach«. — Ein rücksichtsloseres Vorgehen kann man sich wohl kaum denken. Alle j«n«, die ein Interesse an d«n Hochwaffernach- richten haben, sowie alle an der Elbeschiffahrt Beteiligten sind Deutsch«. Dies« zu benachrichtige« bezw. zu warne«, wäre wohl bi« Pflicht der staatliche» Behörden und Remter. Bezeichnend ist, baß ein Postangestellter, den ein Elbeschiffer um die Uebersetzung bat, Liese nicht geben konnte, weil er kein Wort Deutsch verstand. Es sieht beinahe so aus, al» wollte «ran absichtlich Lebe« und Eigentum der Deutschen den Hochwassergefahren auSsetz««. —* Der Großhandel auf der Leipziger Messe. In einer Sitzung, zu welcher in diesen Tagen da» Leipziger Meßamt Vertret«! der Textilindustrie und Le» Textilhand«!» nach der Handelskammer in Berlin ring«, laden hatte, verbreitete sich einleitung-weise der Vorstand Les Leipziger Meßamts, Dr. Raimund Köhler, über die Be deutung Les Großhandels auf der Messe. Er wies darauf hin, baß ter Großhandel neben den großen Einzelhandels geschäften den wichtigsten Teil der Einkäuferschaft der Leip- ziger Messe ausmacht: zahlenmäßig läßt sich das leider nicht erfassen, da eine statistische Bearbeitung der Einkäuferschaft auf kaum lösbar« Schwierigkeiten stößt. Daneben kommt der Großhandel bekanntlich auch al» Aussteller in Frage. I» welchem Umfange dies der Fall ist, richtet sich nach den Ge pflogenheit«» in den einzeln«« Branchen, so insbesondere auch in den verschiedenen Sparten des TextilgewerbeS. —* Sammelt Pfirsichblätter. Pfirsichblätter liefern ein treffliche» Gewürz, das sich anstatt Vanille ver wenden läßt. Sie müßen selbstverständlich gesund und schön grün sein. Man trocknet sie, bewahrt sie in einem geschloffe nen GlaS auf und verwendet sie für Milchsuppe» und Mehl speisen. —* Gaatenstand Anfang Juni 1026. <Mtt- geteilt vom Statistischen LandeSamt.) Die Trockenheit und Kälte in der ersten Hälfte des Monat» Mai ließ, wie im Vormonat, die Entwicklung der Feldfrüchte noch nicht recht vorwärt» komm«». Erst der in -er »weit«« Hälft« des Mo- i nat» einsetzende durchdringende Regen hat da» Wach-tum der Saaten um viele» begünstigt. Die Sommersaaten habe« «in wesentlich besseres Aussehen als im April, jedoch zeigen ich vielerorts zahlreiche starke Verunkrautungen, vorwiegend durch Hedrich. Auch die Wintersaaten haben sich erholt, nur der Wtnt«rrogg«n bleibt dünn. Den Futterpflanze« bat der Regen besonder» gut getan,- der Klee hat aber durch die Trockenheit und durch die anhaltende Kälte derart gelitten, daß umfangreiche Umpflügungen vorgenommen werben mußten. Die Kartoffel» entziehen sich im allgemeinen noch der Beurteilung. Hafer und Gerste entwickeln sich gut, haben ab«r sehr unter Drahtwurm und Hedrich zu leiden, wodurch ber Bestand etwas lückenhaft ist. Auch der Stand der Runkel- und Zuckerrübe» ist gut, nur wird verschiedent lich über starke» Auftret«» ber Rübenflieg« geklagt. — Für die einzelnen Früchte ergeben sich folgende Durchschnitts noten, dabei bezeichnet die Nr. 1 einen sehr guten. 2 einen guten, 8 eine« mittleren, 4 einen geringen und ö einen ehr gering«« Stand. Wtnterwetzen 2,6 <2,2), Sommer weizen 2,8 <2H), Winterroggen 2,7 <2,8), Sommerrogg«« 2,8 ,2,7), Wintergerste 2^ <2Z), Sommergerste 2,6 <2,8), Hafer 2,7 <2,6), Raps und Rübsen L» <2,6), Klee 8,2 <2,4), Luzerne 2,7 <2,8), B«-lEnt-)WässerungSwies«u 2,6 <2,4) und andere Wiesen 2,0 <2,6). Die etngeklammerten Zahlen beziehen sich auf Juni 1028. Lampersdorf b. O. Unaufgeklärter Selbstmoro. Am Dienstag mittag iS Ugr wurde ,m hiesigen Ge meindehaus«: der 67 jäbrige, von der Gemeinde ass Nacht wächter beschäftigte, Invalidenrentner Friedrich August Heinze, durch den Gutsbesitzer Oskar Heinrich auf drin Vorboden des 1. Stocke» tot aufgefundcn. Da die Lage des Toten nicht die war, die sonst ein Erhängter auf weist, trotzdem der Tote einen Strick um den Hals trug, o tauchten bei dem Bürgermeister, welcher hcrbcigcrufen wurde, Bedenken auf. Die verworrenen Aussagen der 74 jährigen Ehefrau verstärkten schließlich den Verdacht, daß Heinze vielleicht nicht eine» natürlichen Todes g.- storben ist. Auch die berbetgerufene Gerichtskommission ' maßiot waim. —* Daten für dsn 11. Lunt. Gonnenanfßan« 8,44 Uhr. Sonnenuntergang 8.1V Uhr. Mondaufgan, 4,8» Uhr v, Monduntttaan» 8.15 Uhr R. — 1748 r Der Fried» zu Breslau beendet den 1. Schlesischen Artig. 1847, Der Seefahrer John yranklin auf einer Lolarexpedition gest. iaeb. 1788). 1846: Der Komponist Richard Strauß in München aeb. 1881 r Der Geograph Wilhelm Steuer« in Gießen gift. (geb. 1860). —* Vom Wafferstand ber Elbe. Da» Hoch wasser ber Elb« ist in «eitere» Zurückgeheu begriffen. Während gestern am hiesigen Pegel noch pur» 286 gemessen wurde, betrug ber Wafferstand heut« mittag -ter nur «och l72 über Null, von -en obere« Station«« wirb wettere» Fallen gemeldet. —* Da» freie Herumlaufen von Ha«S- tieren behandelt et«« vrkanntmachung -er AmtShaupt- mannfchaft im heutigen amtlichen Teile. Die Tierhalter werden aufgefordert, ihr Vieh auSretchend zu beaufsichtigen und da» freie Herumlaufen auf -en Flure« ««b im Walde zu verhindern. —* Oeffeutlich« Schirla«»fchrtßsitzu«g. Mon tag, den 14. Juni 1026 findet nachmittag» v Uhr im RatS- sitzungSsaal öffentliche SchulauSschußsitzung statt. Die Tagesordnung härmt tm Rathaus und den Verwaltungs stellen Grüba und Weida au». —* Personendampfschtsfahrt. Wie wir er fahren, erleidet der Betrieb der Sächsisch-Böhmischen Dampfschisfahrt Aktiengesellschaft durch da» «ingetretene Hochwasser keine Unterbrechung. —* EtnbruchSbtebfta-l. Gestohlen wurde in Heyda in der Nacht vom 8. 6. 26 ein Herrenfahrrad, Mark« Stvwer-Greif Nr. 24607V, gelbe Felgen, schwarzer Rahmen bau, Handbremse innen, Gepäckträger am Hinterrad, beide Pedalen verbogen, Mantel am Hinterrad mit etwa 10—16 Zentimeter langem Ersatzftück überlegst ein Herren-Regen» schtrm, Butter, Eier, geräucherte» Fleisch, einige angekochte junge Tauben, Zigaretten: Marke Wassil, Güße Mädel», Mercedes, Hänsum, ein Melktuch mit roter Kante und Kleingeld. Sachdienliche Mitteilungen an die Gendarmerie station in Riesa oder an bi« nächste Krtmtnaldtenststelle er beten. —* Kraftwagenlint« Belgern —Strehla — Riesa. In der letzten Stabtverorbnrtensitzung in Belgern kam u. a. das Protokoll der Jntrreffentenversammlung zur Errichtung einer Autobuslinie Belgern—Strehla—Riesa zur Verlesung. Nach längerer Debatte wurde eine Sicherheits leistung In Höhe von einem Drittel von 800 Mark, also rund 266 Mark, bewilligt. Die Mehrzahl der Stabtverorb- ncten begrüßten das Projekt und betonten die Vorteile, welche die Stabt Belgern durch diese VerkehrSerweiterung haben werde. Vom Magistrat wurde darauf hingewiesen, baß die Unternehmerin lstaatliche Kraftwagen-Gesellschaft Freistaat Sachsen) für Arbeiter ermäßigte Fahrpreise, Aus gabe von Wochen- und Monatskarten in Aussicht gestellt habe. Heut« Donnerstag wird im Rathaus in Belgern eine Sitzung des VerkehrSausschusscS, welcher in der Versamm lung der Interessenten gewählt wurde, unter Vorsitz des Bürgermeisters Lederbogen stattfinden. Letzterer meinte auch, daß die Liuie vielleicht bc rett» am 1. Juli eröffnet werben könne. —*ZeichnungsschlußfürdieVorzugsaktten der Deutschen Reichsbahn gesellschaft. Infolge des überaus großen Einganges von Zeichnungen auf die Certifikate der Reichsbahn über Vorzugsaktien der deutschen Retchsbahngefellschast wird die Zeichnung mit Ablauf des heutigen ersten ZeichnungstagcS ge schlossen. —* Entwichene Strafgefangene. AuS der Gefangeneuaustalt 1 in Bautzen sind Montag früh gegen Ü43 Uhr nachstehende Gefangene ausgebrochen und ent wichen: Fritz Wilhelm Kurt Kaballa, Friedrich Wilhelm Fauck, Kurt Rudolf Artur May. Kadalla ist 25 Jahre alt, 164 Zentimeter groß, schlank, blond und hat eine Narbe an der linken Hand. Bekleidet mit Zwillichanzug. Fauck ist 24 Jahre alt, 172 Zentimeter groß, schlank, blondes dün nes Haar und hat eine Narbe am rechten Oberschenkel. Be kleidet mit Tuchhose und Zwillichjacke. May ist 26 Jahre alt, 164 Zentimeter groß, schlank, blond und ist am rechten Unterarm tätowiert. Bekleidet mit Tuchanzug. Die Spur führt von der Anstalt weg nach der Pulverfabrik über die Brücke der Schletfmühle, Teichnitz» Hain nach der Hoyers werdaer Straße. Vermutlich haben sich die Entwichenen nach Dresden gewendet. ES wird gebeten, sachdienliche Wahrnehmungen ber AnstaltSdirektion oder der zuständigen Polizei- oder Genbarmeriestelle mitzuteilen. —* Keine Kirschkerne auf die Straße wer fen! Die achtlos weggeworsenen Kerne bilden für die Straßengänger, insbesondere für alt« und gebrechliche Per sonen, eine grob« Gefahr, und gar mancher muß wochenlang auf dem Krankenlager unschuldigerweise büßen lür die Achtlosigkeit seiner rücksichtslosen Mitmenschen. Hebe deshalb jeder so viel Selbstzucht, baS Wegwerfen von Kirsch kernen aus ber Straße als eine Unsitte anziUehe«, di« unbe dingt zu unterlassen ist. Insbesondere sollen Eltern und Erzieher vorbildlich und aufklärend auf die Jugend ein wirken. —* Sein 60. Lebensjahr vollendete gestern ber Superintendent der Ephorte Großenhain, Herr Superinten- deut Paul Scherffig in Großenhain. Am 0. Juni 1866 in Döhlen bei Dresden geboren, ist er seit Januar 1805 — also schon über die Hälfte seine« jetzigen Lebensalters — im ständigen geistlichen Amte und seit dem 8. September 1022 hier zum Wohle von Kirchgemeinde und Ephorte tätig. Zahl reich waren die Glückwünsche durch Wort, Schrift, Blume« usw., welche ihm heute seinen FreuLentag verschönen halfen. In den Morgenstunden brachte ber Posaunenchor des Gv.- luth. Iungmännervrrein» durch Bortrag etntger Darbte- tungen seine Glückwünsche zum Ausdruck. Wetter wur den Glückwünsche überbracht vom Kirchenvorstand, vom Evangelischen Bund,-von den Ktrchenbramten und vom Bibelkreis junger Mädchen unter Ueberretchung von sinnt- gen Blumenangebtnben. —* Steuerabzug vom Arbeitslohn. Trotz wiederholtem HiuwetseS in ber Presse haben die Fäll« nicht aögenommen, in denen Arbeitgeber die ihren Arbeitnehmern ciuLehaltene Lohnsteuer nicht oder nicht rechtzeitig durch Marken verrechnet bezw. en die Finanzkaffe abgesührt haben. Alle derartigen Fäll« müssen durch die bekannten r.r.llichcn Lohnsteuerkontrollen binnen kurz ober lang auf- g:deiit werben. Dt« betreffenden Arbeitgeber haben bann nicht nur die widerrechtlich zurückbehaltenen Stcuerbcträge istrcr Arbeitnehmer und zwar mit erheblichen Verzugszu schlägen für die Zwischenzeit, sofort nachzuzahlen, sondern anch mit Bestrafung zu rechnen. Eine Stundung ist selbst bet schwierigster Geschäftslage der Arbeitgeber vollständig i nSgcschloffen, da nicht sie, sondern ihre Arbeitnehmer die Llencrpflichttgen sind. —* Ket tenb ries uns» g. Der Unfug des bekann- len KettenbriesschretbenS ist gegemvärtia wieder lebhaft im Wan«. Au» eine bteNa« Firma wurde dieser Taae mit , und du zuständige Gendarmerie hatten Bedenden nach Lage där Sende und, beschlagnahmten die Leiche. Di« sofort telephonisch herbetgerufeae Mordkommission de» Leipziger Krimtnalamte» erschien vn Kraftwagen und nahmIldotographische Aufnahmen vom Loten und Tawrt vor. Bei dem Verhör der Ehesrau, welche, wie auch der Verstorben«, dem Trünke ergeben ist. konnte, trotzvor- -andener Widersprüche, nicht» Bestimmtes in Ersah- rung gebracht werden. Der au» Oschatz herbeiaerufewr Arzt Dr. Lucke konnte am Toten keine Strangulations merkmale finden. So wird denn vielleicht die heute durch I Leipziger GerichtSärzte stattsindende Obduktion der Leiche I erst ein genaue» Bild geben können und manche» Rätsel haft« an dem Vorfall klären. Nach Angabe« ber Ehefrau hätte sich Heinze am 7. 6. gegen V,11 Uhr gehängt. Mügeln b. O. Einen merkwürdigen Fund machte ein wandernder HandweriSbursche in der Nähe von I Schlagwitz. Dort lag tm Straßengraben unter der Hoch spannung mit tödlichen Verletzungen am Kopf und an I einem Flügel ein Raubvogel, der am Fuß einen Alumtniumrtng mit stempel und Kontrollnummer der I zoologischen Station Helgoland trug. Da» anscheinend I noch junge Lier ist auf seiner Reise gegen die Drähte gestoßen und ist kur» nach seiner Auffindung verendet. Die zoologisch« Station Helgoland ist von dem Fund I benachrichtigt worden. Meißen. Die Frechheit etnzelner Hausierer, welch« I mit oft minderwertigen und viel zu teuren Sachen bi« Hau- ser avklopfen, ist mitunter arg. Dieser Tage passierte «S einer HauSsrau, die einem in ungehöriger, aufdringlicher Weise seine Waren anbtetenden Händler nichts abkauftr, schon weil sie gar keinen Bedarf in den angebotenen Artikeln I hatte, daß der Mann auf dem Trrppenflur sich in groben l Schimpfereien erging und schließlich mit Bleistift tu sehr große« Buchstaben an die getünchte Wand neben ber Klinger »Lump* -tnschrieb, worauf er den Schauplatz seiner Bettel- tätigtest — denn auf nicht» andere» läuft meist Ltefe» ver kappte Hausterertum hinaus — verließ. Daß solchergestalt verängstigte Frauen sich kaum noch getrauen, auf Pochen oder Klingeln zu öffnen, dürfte rtnleuchten. Dem wirk lichen soliden Händler aber schadet bas Auftreten solcher rüder Burschen, denn die Hausfrauen werben jeglichem Hausierer nach solchen Erfahrungen immer mit Mißtrauen I begegnen. Dresden. Zur Leichenst.ndung in Königstein. Die Tot« ermittelt. — Kein Verbrechen. Das Kriminal amt teilt mit: Wie bereits vermutet, hängt der Fall mit der Unwetterkatastrophe in Nordböhmen zusammen. Durch die angestellten Ermittlungen ist in der Toten die Händlerin Mathilde aesch. Hauser verw. gew. Eiselt geb. Gommer, am 1. August 1860 in Bönischdorf bei Deutschgabel geboren, in Mtnene, Post Faubenitz, Nr. 18 wohnhaft, festgestellt worden, die am Sonnabend, nur leicht bekleidet, anläßlich des Hochwassers am Bache rhreS bei Klein-Prtesen gelegenen H^-imatsorteS Ausrä^-nunaS- arbeiten besorgt hat und «gen ü Uhr abend» zufolge eine» Erdrutsches ein gebrochen uiD von den reißende« Fluten fortgetrieben worden ist. Ihre Kleidungsstücke wurden unterhalb der Unfallstelle im Weidenaestrüpp hängend vorgefunden. Da die Verunglückte mit ein« derartigen Gtromgeschwindtgknt fort gerissen worbe» L daß sie schon am anderen Morgen gegen 4 Uhr an der Auffindungsstelle bei Königstein gesichtet werden konndst ist eS sehr wahrscheinlich, daß ihr die Kopfverletzung^ durch Steine, Brückeupjoften oder dergleichen bei geb rocht worden sind. Die Totz Ist bereits von thve« Ang« hörigen rekognosziert. Der verdacht eine» BerdwchyU scheidet nunmehr au». Bad Schandau. DaS romantische KirniLfchtal, -tz Verbindung «um Hintere» Gebiete d«S ElbsandsteiugwtrgeG durchfahr«« jetzt neue Straßenbahnwagen. Ja modern«- geräumiger Ausstattung, mit allen technische« Neuerungen versehen, bieten sie eine bequem« Beförderung durch die 8-6 Kilometer lang« Talftrecke. Vollständig verglaste PlM» formen gewähre« auch bet ungünstigem Wetter den ge wünschten Schutze Mit btt Beschaffung der Wagen,» tt« Fortschritt »u verzeichnen, ber nur mtt Krrnde» bsgmßt werben kann. Waldheim. St» aufregender Vorfall «eignet» fH am Zschopauwehr btt Papierfabrik in Krtedethol, mtterhalp der Gondelftation de» Gasthofe». Zwei junge Lent« vetz. suchten in ihren Paddelbooten bei dem hohen Wasserstau- der Zschopau La» Wehr hinabzufahren. Troy der reißend« Strömung reicht« die Geschwindigkeit ber Boote aber nicht au», um ben Strudel am Fuße de» Wehre» pr überfahrew DaS erst« Boot wurde vom Strubel aufgehaüe», plötzlich mit aller Macht so herumgebreht, baß «S die Richtung strom aufwärts aufnahm. Hier hielt eS sich längere Zeit »wische» Strudel und Wehr, »wischen ben herabstrümendeu Waff«. massen und ben zurückschäumenden Finte» de» StrubolG und konnte nicht vor- und rückwärts. Schließlich sprang btt junge Mann aus seinem Boot heraus, wurde aber sofort in ben Strubel gezogen, aus dem er zum Glück einige Meter unterhalb wtrber aüftauchte. Er versuchte schwimmend sei« Boot zu erreichen, das Kiel oben abwärts trieb. Wett üb« 50 Meter unterhalb de» Wehre» erst konnte er «S fassen »nd an Land ziehen. Der andere Paddelbovtfahrer hatte da» Schicksal seines Gefährten nicht beobachten können und war inzwischen ebenfalls von der Gondelftation dem Wehre zu gefahren. Er gelangte in seinem Boote nach Ueberfahren des Wehres bis auf den Wellenkamm des Strubels und ver suchte nun durch heftiges Paddeln die zurückschäumende Flut zu überwinden. Aber vergebens kämpfte er auf dem Wellenberg sekundenlang, einer Ewigkeit gleich. Sein Boot wurde mtt einer Kehrtwendung ebenfalls zum Wehr zurück getrieben. Zwischen Strudel und Wehr, wehraufwärts ge trieben vom Strudel, versuchte der junge Mann durch hef tige Ruderschläge sein Boot in dieser Lage zu halten. Aber eS drehte sich quer und schlug um. Vom Strudel ersaß:, kam der Paddelbovtfahrer aber glücklicherweise unterhalt- des Strudels wieder an die Wasseroberfläche und konnte ans Land schwimmen. Sein Boot drehte sich lange im L:ru- bel und blieb dann verschwunden. Die beiden kühnen Padd ler haben es wirklich einem günstigen SchtcksalSstern zu ver danken, daß sie nicht in den Strudel hineingcdrcht wordcu sind, in welchem Falle sie ihre Kühnheit mit dem Leben be zahlt hätten. Wurzen. Der KreiSvercin der Imker veranstaltet hier vom 3. bi» 5. Juli eine Bienenwirtschaftlichc Aus stellung. 'Leipzig. Familientragödien. Am Dienstag haben sich in Leipzig wiederum zwei Familientragödien zugrtrageu. Im Dorort Reudnitz in der Hohenzollernstraße wurde eine 33 Jahre alte BnchhalterSehefrau mit ihrem 3', iälni nu Töchterchen in der Küche bewußtlosaiijgefuudeii. war mit GaS gefüllt. DaS Kind konnte nicht mein :u. Leben »urlickgerufen werden, während dir Mutter in hebe st- iichem Zustande nach dem Krankenhaus gebracht wer? i mußte. Grund zu dein VerziveislungLlchiitte sollen Ltiesti keilen mit dem Vater der jungen Fran sein, der pai--> Mieter der Wohnung ist. — Abends gegen 10 Uhrgclstk n> Vorort Leutzich in der Uferstraße ein Musiker mit n-st.e. Ehefrau in Streit, in dessen Verlaus der Ehemann den Hahn des Gaskochers in der Küche öffnete. Der Mann ivnrde später bewußtlos anfgefunden, während seine beiden Kinder, die er mit in der Küche eingeschlaffen batte, noch bei Besinnung waren. Ten ärztlichen Bemühungen gelang es, auch dr» Mann wieder zum Bewußtsein zn bringen. Er wurde vorläufig in Lcbnßbast genommen. Wettere örtl. und sächs. Nachrichten in ber 1. Beilage.
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