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Der «etieoalliSerale Perteitag. In Wiesbaden fand die diesjährige Tagung der «Monalliberalen Reichstagsfraktton statt, auf der die vtchtigste« Fragen der auswärtigen und der inneren Polittt vom Standpunkte der Partei behandelt wurden. Kur braunschweigischen Thronfolgefrage wurde eine Ent schließung angenommen, die feststellt, daß die von der nationalliberalen Landesorganisation Hannover» au»- gesprochenen Befürchtungen wegen der neuesten Seifen- umtriebe in vollstem Muße von der Gesamtpartei ge teilt werden. Cie erklärt sich bereit, ihren Standpunkt gegebenenfalls mit den ihr zu Gebote stehenden par lamentarischen Mitteln gegenüber den verbündeten Regie rungen'zur Geltung zu bringen. Bei der Erörterung der wirtschaftlichen Fragen zeigte sich volle Einmütig keit darüber, daß sowohl bei der in Aussicht stehen den ZolltarisSnovelle als auch bei den künftigen Han delsverträgen an den Grundlagen unserer bisherigen Wirtschaftspolitik fcstgehalten werden müsse. Infolge dessen lehnt die nationalliberale ReichStagSfraktion einerseits den Abbau der bestehenden Schutzzölle, denen Industrie und Landwirtschaft ihr Erstarken und ihre Blüte verdanke, andererseits aber auch extreme Cchutz- zollforderungen ab, well solche eine Erschwerung der Lebenshaltung unseres Volkes herbeiführen würden. Zur Äußeren und inneren Politik führte der Führer der Nationalliberalen Partei, Herr Bassermann, aus, daß. die frühere Blockpolitik unserem politischen Leben große Erfolge gebracht habe, daß wir jetzt dagegen in einer Zeit gärender Unruhe im Innern und nach außen leb ten. Er betonte den Anteil, den die nationalliberal« Partei an dem Zustandekommen der Wehrvorlage gehabt habe, und erklärte im übrigen, daß seine Partei an der bewährten Politik der mittleren Linie festhalten werde. Zur Unterstützung der Bestrebungen auf Schaf fung eines Staatsarbeiterrechtes soll ein Antrag im Reichstag auf Vorlegung einer Denkschrift über die ein schlägigen Verhältnisse etngebracht werden. Der Arbeits- willigenschutz und Handwerkerfragen wurden einer zu diesem Zwecke eingesetzten Kommission überwiesen. UHaNhl zIU HEDMl DM IWt. In Peking trat gestern die chinesische Nationalver sammlung Mir Wahl de» Präsidenten der Republik zu sammen. Juanschikat wurde im dritten Wahlgang mit ä0) Stimmen zum Präsidenten der chinesischen Republik gewählt. Li« Wahl Juauschikai» hat im Pekinger Gesandt- schaftSviertel nicht überrascht. Man war hier darauf gefaßt, daß eß der überlegenen Persönlichkeit de» Präsi denten gelingen würde, seinen zahlreichen Gegnern durch fleißige Bearbeitung hinter den Kulissen zur ver- glchtleistung auf alle Sonderbeftvebungen zu bringen «id die nakten Tatsachen der politischen Lage ohne Vor eingenommenheit zu betrachten. Alle einsichtigen chine sischen Staat»leute und Politiker wissen, daß Juanschi kat der einzige" Mann ist, der heutzutage an der Spitze L^k chinesischen Staat-Wesen» stehen kann, weil er der einzige IP, dessen Internationale- AnseLen so groß ist, daß er den Abbröckelungsbestrebungen der Föderalisten einerseits sowie den Teilungsplänen Rußlands und Ja pan» andererseits energischen Widerstand entgegenzu fetzen vermag. Nicht zu» wenigsten hat die stnanzielle Frage geholfen, Juanschikat den Weg Zn ebnen. Seine Vertrauensleute haben Men einzelnen Deputierten klar DU machen gewußt, daß nur eine Regierung JüanschikaiS vom Auslände diejenigen Mittel erwarten darf, deren hie chinesische Republik zu ihrer finanziellen Bekräfti gung bedarf. — Auch in der Gtngeborenenbevölkerung hat die Wiederwahl JüanschikaiS große Freude hervor gerufen, da nur die kräftige Hamb JüanschikaiS den Bürgerftand vor den schweren Erschütterungen innerer Unruhen zu wahren versteht. r«e«s,«schichte. Dttiks«-- «eich. Huldiguv.g der Studenten am völker- sHlachtdenkmal. Ul» einst die Stunde der Befrei ung vom Persischen Joch da» Volk zu den Wasfen rief, da stellte sich jeder krieg-fähige Mann au» jeder Schicht de» volles. Die Studenten aber «Uten, wie e» ihre Pflicht war, mit unter den ersten zu den Waffen und bildeten einen stattliche« Teil der ersten Freikorps. Darum sollen auch die Studenten bei der Wethe de» völkerschlachtdenlmal- zu ihrem Recht kommen. Sie werden einen Huldigungszug mit wehenden Fahnen ver anstalten und zu de« Seiten des Denkmal» ihre Auf stellung finden wie eine Ehrenwache. Jede Hochschule wird einen Vertreter und Bannerträger senden und der Allgemein« Studentenausschuß in Leidig wird den Hul- dtaung»zug ordnen. Der heimliche Warenhandel durch Be amte. Der Bundesrat prüft gegenwärtig die Frage de- heimlichen Warenhandels durch Beamte. Anlaß da zu hat eine Eingabe au- den Kreisen deß Zigarrenhan dels gegeben. Bau fiskalischer Wohngebäude für Osfi- zie re. Der Heeresverwaltung sind di« Mieten zu hoch, die in Städten, die neue Garnisonen oder Garntsonver- stärkungen erhalten haben, für Offizierswohnungen ge fordert werden. Sie erwägt, in möglichst weitem Um fang« fiskalische Wohnungen für verheiratete Offiziere zu bauen. ES werden damit nicht unerhebliche Forde rungen an den Reichstag in Aussicht gestellt. verband für internationale verständi- gong. I« der gestrigen öffentlichen Versammlung auf der Tagung in Nürnberg sprach zunächst Hofrat Professor Dr. Lammasch - Wien, Mitglied de» österreichischen Herren haus«-, über die Fortbildung der internationalen Schieds gerichtsbarkeit. Der Redner wie» darauf hin, wie nach der Haager Konferenz eine Anzahl von Staaten Schiedsgerichts verträge abgeschlossen haben. Wenn auch durch solche ver- träge Kriege nicht vollständig aus der Welt geschafft werden können, so muß e» doch dahin kommen, daß der Krieg nur di« ultima ratio darstellt, wenn alle anderen Mittel ver faßen und LebenStnterrfsrn eines Volkes auf dem Spiele sichen. Der zweit« Redner, Profrssor Dr. Meurer-Würz- bürg sprach über da» Thema .Der internallonal« Gericht». Hof für Forderungen von Privatpersonen gegen ausländisch« Staaten", wobei der Redner die Notwendigkeit dieser Sin- richtung darlegte. Ueber die Bedeutung der Suggestion im Völkerleben sprach Hofrat Professor Dr. Adolf Friedländer- Frankfurt a. M., der ausführte, wie die Masten ihren Führern folgen, wenn sie eS verstehen, Suggestion auf sie auüzuüben, wobei die größte Gefahr die überschäumende nationale Suggestion ist, die Nationen gegeneinander ver- hetzt und di« furchtbarste Leidenschaft entfesteln kann. Der verband hat deshalb die Aufgabe dafür zu sorge», daß alle» Gigenländlsche hochgehalten, da» Ausland aber nicht mißachtet und die Nationen einander näher gebracht wer den. Ueber die Einwirkung politischer Krisen auf die Finanzlage, speziell auf die Banken und Börsen, sprachen der frühere Bankdirektor Hermann Mayer-Frankfurt a. M. und Redakteur Leo Benario-Fronkfurt a. M. Die Redner wtesen darauf hin, wie da» moderne Wirtschaftsleben zum großen Teil auf dem kreditwege aufgebaut ist und al» Voraussetzung politisch« Ruhe und Frieden verlangt. Durch di« Balkankrieg« wurde eine Verteuerung der Zinssätze her- beigeführ», wa» «inen Rückgang der Wertpapiere und der Preise für «ine Reihe von Waren zur Folg« hatte. Der oölkerliebenbe Verkehr kann sich nur entwickeln, wenn der Friede« garantiert ist, weshalb Handel und Industrie da» größte Interesse an den Bestrebungen de» verbände» haben wüsten. Endlich ein vlpennaturschutzpark. Ein grober Erfolg der deutschen Naturschutzparkbestrebungen wird von der soeben erfolgten Tagung de» Verein» Natur schutzpark Salzburg gemeldet. Der Verein hat l>ort be- Der Kampf um das Majorat. Roman von Ewald Aug. König. 40 .Herr Gott im Himmel, wenn ich daran denke, daß die ser schwatzhaft« Vartkratzer nun von Hau» zu Hau» gehen wird, um überall di« Neuigkeit zu erzählen." .Da» wird nicht geschehen, ich will schon mit ihm reden." .Und wenn er e»Dir hundertmal verspricht, er kann nicht schweigen, die Gassenbuben werden mir rmchlaufrn und mich verhöhnen. Und hat e» der Först« Dein« Schwiegermutt« gesägt, s» wird « «» auch im Wirwhau» ««»plaudern, d« > .Go mutzt Du Dir auch da» gefallen lassen." .Muh ich? Bi» ich denn «in Wann, de« jeder zertreten bars» wer hat dem Baron da» Recht gegeben, mich mit der Reitpeitsche in da» Gesicht zu schlagen S" .Und w« gab Dir da« Recht, m seinem Wald« zu jaaen b Nimm doch auch darauf Rücksicht, Anton. De, Baron hätte Dich in» Gefängnis briugen können —" .Sage was Du willst^ich will meine Rache haben." .Di« Dich selbst unglücklich mach« wird? .Und wenn ich dm Tod davon hätte, ich verzichte nicht auf meine Rache." .Anton, Anton, denk an uns«, brave Mutt« und unse ren ehrltchm Namm." .Di« Mutt« ist tot und uns« Name ist beschimpft, di« Spatzen pfeifen eS morgen von allen Dächern. Und da» soll ich schweigend mir gefallen lassen k Wärest Du «in echt« und recht« Bruder, dann gingest Du mit mir durch dick und durch dünn." -Um einen Mord su beaeben k" .Aufmeine Rache verzichte ich nicht,ich willst«haben, «mn auch «in Gugel vom Himmel käme, um dm Baron zu ^M^tham hatte sich «hoben, auch au- sein« Zügen sprach der Zorn. »So tu«, wa- Du nicht lassest kannst." sagt« er, .wem Nicht P» «stm ist, dem ist auch nicht zU helfen. Aber rechn« Mcht «K meine Hilfe, wenn da» Unglück hereingrbrochen ist, M» HMD hop «» vechhuldtt. also mutzt Du auch die Folgen wagen. Wir sehen un» so bald nicht wieder, An^on, bedenke wohl, wa» —" .Jetzt laß «» genug sein," fiel der Brud« ihm raub in» Wort, .ich habe Dir schon mehrmal» gesagt, Du hättest Pfarrer werdm sollen, aber da Du e» nicht geworden bist, so »«schon« mich nun auch mit Deinen Predigten. Ueberlaß da» Dein« Schwiegermutter, die Ohren werden Dir noch ost gellem wenn Dein« Frau nicht mit Dir zufrieden ist." — Abraham erwidert« darauf nicht»; mit einem schmerzlichen Seufzer ging« hinan«, « hörtedrautzm auf dem Hof noch da« heisere Hohnlachen seine» Bruders. 10. Kapitel. .Da« geht e» Sie an, wie oft uns« jung« Herr in den Wald spaziert»' fragt« Jakob, d« blonden Zofe die ihm ge- geiüiber saß, «inen grollenden Blick -uwerfend. .Kümmern Sie sich um di« Pflichten Ihre« Dienste« und lassen Sie di« anderen Leute ruhig ihre Wege gehen.' .Da» sage Ich auch,' meint« der Kutsch«, der am Ofen stand und sein« Pfeife rauchte. »Untreue schlägt den eigenen Hern,, und mit Ihrem Spionieren werden Sie noch einmal gründlich anlaufen. Sie sind gestern wieder bei dem Notar Telleübach gewesen." -Woher wissen Gi« da«?' unterbrach Nanny ihn höh nisch. »Sie haben da» wohl auch geträumt, Sie «Lumen ja tmm« mit offenen Augen." «Wenn Josef p» behauptet, so ist e» auch die Wahrheit," sagte der alt« Kammerdiener, .nehmen Sie sich in acht, Nanny, et sind jetzt zwei Herrschaften hier im Hanse, wenn Baronin Ldelgunve von Ihren häusigenBesuchen bet dem Notar Kennt- ni» «hält, dann fliegen St« augenblicklich htnau»." «Na, ich danke d«m Himmel, daß die tolle Baronin hier noch nicht zu befehlen hat." «widerte di« Zofe; »wenn da« jematt d« Fall sei» sollt«, dann gehe ich augenblicklich." .Da» würde unit nicht unangenehm sein," warf Josef «in. ,E» kommt sehr oft ander«, al» matt hofft und denkt, Sie könn ten stch in Ihren Hoffnungen auch getäuscht sehen." Namm lacht« Hell auf und strich die rotblonden Löckchen an» d« Stirn. -Ich weiße» wohl, datz Baron Kurt hier keine Freunde hat," sagt« sie, .er ist verraten und vertat,ft von denen, die « er nährt. Wenn ich di« Spionin wäre, di« ich sein soll, dann hättet schlossen, «in riesige» Alpeuuaturschutzparkprojekt durch»»» führen uutz hat de» Ker» de» »euen Parke» bereit» 1000 Hektar groß, aufgrkauft. Damit hat der Beretn trotz seine» kurzen erst vierjährigen Bestehen» und der noch lang« nicht genügend »rotzest Mitgltederzohl -- er zählt jetzt 1-000 Anhänger — zwei wichtig« Ausgabon seine» Pro gramm« «füllt. Der Lüneburger-Helbepark nutz der Alpen- park stutz gesichert. Beitz» umfesseu S—4 QuatzrulmeUe» geschützte» Gebiet. Der neue Alpenpark liegt tu den Salz burger Zentralalpen und besteht »«» den «eiteutäler» de» Ptnzgaue» und «streckt stch bi» zum Großglockner. Der Großglockner al« Kulmination de« deutschen Atpeunatur- schützparke», wär« «tu große» schöne» Ziel. Di« deutsch-englischen Verhandln»»«» über di« mesopotamisch« vahn schreiten befriedigend sort. Ueber alle wichtigeren Punkt« ist Uebereinstimmung «ziel», nur nebensächlichere warten noch der Erledigung, wegen d« Sicherstellung de« Verkehr« vom Endpunkte der Vahn bi« zum Merre erfahren wir au» guter Ouelle, datz England di« Garantie übernimmt, datz die britisch-türkische Dampfergesevschast, die auf den mesopotamischen Strömen «ine Monopolstellung einnimmt, den von und zur vahn verkehrenden Transporten die absolute Gleichbehandlung mit allen anderen zuteil werden iätzt, und daß irgend welch« Vevorzugungen namentlich englischer Waren anSgeschlvflea sind, England ««pflichtet stch ferner für ein» gewisse Zett, die Gtrrcke vassra - Koweit nicht zu bauen. Dagegen ver pflichtet sich Deutschland, den Verkehr britischer Waren ans d'er Bagdadbahn, was die Frachtsätze, Verladungen usw. an geht, vollkommen pariiätisch zu behandeln. Wie versichert wird, ist ,S nicht zutreffend, daß die deutsch.englischen «er- Handlungen stch auf andere al« wirtschaftliche und Eisen bahn-Fragen erstrecken. Namentlich eine Sphärenabgrenzung im Falle politischer und territorialer Umwälzungen in der kleinaflatischen Türkei steht nicht zur Diskussion. Die bei- den Mächte treffen stch vielmehr in dem aufrichtigem Ve- streben, de» Bestand der kleinasiatischen Türkei unverändert zu erhalten. Lord Kitchener« Drängen, Aegypten definitiv dem Reiche einznverleiben, scheint daher vorläufig keinen Erfolg zu habe». Die bevorstehende Flottendemonstration im Mittelmeere soll dazu beitragen, Frankreich« Hunger nach syrischem Besitz zu dämpfen. Schlachtvieh, und Fleischbeschau im Deutschen Reiche. AuS der im 3. Vierteljahr-Heft zur Statistik deS Deutschen Reichs, 1913, veröffentlichten Zusammenstellung de» Kaiserlichen Statistischen Amt» der im 2. Vierteljahr 1913 beschauten Schlachttiere ergibt stch, datz der Schlachtvieh- und Fleischbeschau unterzogen wurden: im 2. Vierteljahr 1913 1912 Pferde und andere Einhufer 33285 38649 Ochsen 125 649 129216 Bullen 136965 115652 Kiihe 892305 421820 Jungrindcr über drei Monate alt ... 200837 225650 Kälber unter drei Monate alt 1166259 1309106 Schweine 4175992 4302862 Schaf« 440973 454938 Ziegen 175308 204235 Hunde 1184 1237 Der Kaiser als Erbe. Richiger müßte eS heißen: da« deutsche Heer oder die deutsche Marine als Erbe. Im Juli dieses Jahres starb in Kauschwitz bei Plauen der Gutsbesitzer Herrmann und hinterließ rin Testament, das den deutschen Kaiser als Erben seine« Vermögen« einsetzte, da» für Heer oder für Marine verwendet werden soll. Der Kaiser hat die Erbschaft nunmehr angenommen und wird di« Summe im Sinne de» patriotischen Vermächtnisses ihrer Bestimmung zufllhren. Da» Vermögen beträgt rund 800 000 Mark wovon die Witwe als alleinig« gesetzliche Miterbtn die ihr zustehende Hälfte erhält. Der neue amerikanische Botschafter in Berlin. Herr Jame« W. Gerard, der neue amerikanische Botschafter in Berlin, ist nun dort selbst, von Paris kam- mend, eingetroffe» und hat zunächst, weil er beabsichtigt, die Bereinigten Staaten in glänzenderer Weise al» bisher zuoertreten, nicht in der einfachen amerikanischen Botschaft, Ihr samt dem Förster längst den Laufpaß erhalten. Ich sollte nur einmal dem gnädigen Herrn erzählen, weshalb der junge He« so oft in den Wald geht." „Wissen Tie das so genau?" fragte Jakob spöttisch. „Hat der Förster nicht eine schön« Tochter?" „Dummes Zeug i" sagte der Kutscher. „Baron Dagobert ist viel zu ehrenhaft, als daß er ein junges Mädchen unglück lich machen könnte." „Wer behauptet den», daß er sie unglücklich machen will," spottete Nanny. „Wenn Röschen will, kann sie gnädige Frau werden, und weshalb sollte sie das nicht wollen?" „Da» sage ich auch: dummes Zeug l" «widerte der Kam» merdiener achselzuckend. „Baron Dagobert denkt »licht daran, feine Familie würde das mental« zugeben l" „War seine Mutt« nicht auch eine Bürgerliche, die kei nen Pfennig Geld hatte?" fuhr Nanny fort. „Wa» soll sie denn dagegen sagen? Die Försterstochter spielt ja jetzt schon die vornehme Dame, und wenn sie einmal hier regiert, wird sie den Kopf noch höher tragen. Wenn das geschieht, kann ich hier nicht mehr bleibe», ich bi» von besser« Familie, mein Baler war ein sehr angesehener Kaufmann." Der Kutscher trat an da» Fenster, da« rollende Geräusch eine« vorfahrenden Wagen« ließ sich oernehinen. „Da kommt Besuch au» der Stadt," wandte« sich'zu dem Kammerdiener, „wahrscheinlich wieder der Notar, vor dem ist man ja keinen Augenblick sicher." Jakob ging hinaus, die hohe Gestalt «ine» elegant ge kleideten Herrn kam langsam die Treppe herauf. „Der Herr Baron zu Hanse?" fragt« der Fremde mit her ablassend« Freundlichkeit, nachdem er einen raschen, prüfen den Blick aus den Kammerdiener geworfen hatte. „Baron Kurt öd« Baron Dagobert?" „Ich möchte beiden Herren meine Aufwartung machen, hier ist meine Karte, bitte, fragen Sie, ob ich wllltommen bin?" Dagobert war bei seinem Onkel im ArbeitSkabinett, um einige verwaltnngegeschäft« mit ihm zu besprechen. „Graf Stephan Morrao," la« Baron Kurt, gl« Jakob ihm die Kärtt Überreicht hatte. „Ein Bekannter von Dir, Dagobert?" „Ich erinnere mich de» Namen» nicht." VL«)