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Die „tköln. Ztg." meldet aus Konstantinopel, die Bot schafter von Rußland und Oesterreich-Ungarn schienen ge neigt zu sein, den Vormarsch der türkischen Truppen gegen die Arnauten als einstiveilen genügenden Beweis des guten Willens der Pforte zu betrachten. Der deutsche Stationär „Loreley" ist nach Salonichi beordert worden. Die Bahn erhielt den Auftrag, eine Anzahl von Wagen zur Beförderung von Truppen und Munition stets be reit zu halten. TagcSgeschichle Deutsche» «eich. Ueber das Trainwesen im deutschen Heere ver öffentlicht der 29. Jahrgang der v. Löbetiscyen Jahres berichte über Veränderungen und Fortschritte im Mili tärwesen des Jahres 1902 zum ersten Male eine» Be richt. In kurzen antithetischen Lühe» weist der Versasser auf die leider nur allzu häufig hervvrtretcnde Unter schätzung, aber auch auf die große Bedeutung des Trains hin. Es heißt: „Die Trains einer Armee sind Im pediments ! Aber ihre Leistungsfähigkeit ist in alten Krie gen eine Vorbedingung des Erfolges gewesen. Aus bei den Gegensätzen ergibt sich: Einjchräuknng der Trains auf das durchaus notwendige Maß, aber möglichste Ltei gerung der Leistungsfähigkeit." - Den Bedürfnissen des deutschen beziehungsweise preußischen Heeres genügt der jetzige etatsmüßige Friedensbestand bei weitem nicht. Die bestehenden 17 prengischen Trainöattaitlone zahlen 2'>o Offiziere, I.'i70 Unteroffiziere, l!>»2 Mann und 0919 Pferde. Diese Zahlenverhättnisfe machen aber nach Ansicht des Verfassers eine gründliche Ausbildung des Trainpersonals ganz unmöglich. Greift man ans 12 Jahrgänge der Train Mannschaften zurück, so würde sich etwa ein Bestand an Mannschaften von ungefähr 7Nl>o >löp>en Änfficdtspersonal und 32400 Trainsvtoaten ergeben, während sich der wirt liche Bedarf ans I.'ixoo >iöpje Anffntüspeesonal uw> O2>bo Trainsoldalen gelten würde. Es fehlen demnach <1200 Köpfe Anfsichlspersonat und Kooocc Lrainjoldalen, die bei einer Mobilmachung dem Benelanblenstande der Kcwal lerie entnommen werden müssen, die dann aber doch für dir verantwortlichen Aufgaben des Trains fchwerlicy genügend vorbereitet sind. Die Regierung zu .üöuigsberg beabsichtigt, eiuer Ver fügnng nach, den Lehrern und Lehrerinnen in den Kreisen mit zweisprachiger B.völteruug eMhallszu lagen zu gewäyreu, wie solche für Posen und Berstprenß.u vorhanden sind. Jedoch sotten die Linsen der g',»lagen nicht Ivie dort t2o und 2oo Mart betragen, sonoren nur 60, 100 beziehungsweise 120 Marc. Die sozialdemokratische Maifeier Hal in Berlin, wo sie am lebhaftesten begangen worden ist, für die Arbei ter auch einen sehr unangenehmen moratischen und wirt schaftlichrn Kalcc im Erfolge. Denn der sreiwilugen Aw beitsrnhe am l. Mai ist eine unfreiwillige in Erhall von zahlrrichrn Anschrrrnngru zugrg brn worden, stm ganzen sind etwa 12000 Arbeilrr, darunter einige nun dort Frauen, ansgrsprrrt und zwar bis zum t. Mai, in einigen Fällen auch für eine ganze Woche. Die sozial demokratischen Extravaganzen werden für die "Arbeiter immer sehr kostspielig. Das „B. T." schreibt: Eine Tatarennarhricht tischen bayrische partikulnrist.ijche nnd sozialdemokratische Blät ter ihren Lesern ans: Zwischen Preußen nnd Bayern soll ein Konflikt von noch nie dagewesener Schärfe ansgc- brochen sein, weil der Kaiser einen Antrag Bayerns, be treffend die Errichtung des in Paragraph ,9 der Reichs Verfassung vorgeschriebenen Bnndesratsansschnfses für anderweitige. Angelegenheiten, mit einem „Niemals" be antwortet habe. Daß die Meldung erfunden ist, erhellt schon daraus, daß Bayern einen solchen Antrag gar nicht stellen tonnte. Der betresseude BnndrSratsansschnß besteht längst und Bayern führt in ihm, genau der Ver fassung entsprechend, den Vorsitz. Die Annahme, daß Admiral Prinz Heinrich von Preußen, nach Beendigung der iu den nächsten Tagen be ginnenden vierwöchigen llebnngsreise des 1. Geschwaders vom Kommando als Geschwaderchef znrücklritt, bestätigt sich nicht. Der Prinz wird das Geschwader noch weit er führen. Wie in früheren Jahren dürften auch im Herbst dieses JahreS einige Pcrsonalverändernngen in der Ad miralität bevorstehen, über welche indessen gegenwärtig nur Vermutungen bestehen können, da eine allerhöchste Entschließung noch nicht getroffen ist. Die von anderer Seite verbreiteten Nachrichten über eine Neuorganisation der obersten Marinebehörden erweisen sich jedoch als un richtig. Absichten dieser Art bestehest nicht. Oefterreich-Ungar«. Der jungtfchechische Abgeordnete BozenMlh Achtete kü-.zi'ch klar Interpellation cm dl« Regiecmw, m der ec 400 Pwgk, Kaufleute, die jsich bei der VolkSjäh.wcg z.r dentschc, ZsLpriut,, bekannt hatten, nanrnliich aaszcibl!-. Dies L NcmmrvcczAchLr wurde von allen tschchtjchrn Baiern so-gsci i^ nach «euch 'und nun sogar als eigene TruchchAst oeröff milcht u d >r Masse..vertrieben. Dav Verzeichnis bit'orl eine „schwarze Liste'. EI wird km Anschluß daran »eg«» die- gnnumtt« Kaufleute t» heftigsten Ton« loltgezogen und die tschechischen Käufer aus» dringenste verwarnt, ja bei düsen bösen Deutschen nicht» zu kaufe«. Kein Zweifel, daß dir Tschechen dieser Weisung auch uachkommen welorn. Gespannt aber darf man sein, ob dir Deutschen sich dazu uusraffen werden, Gleiche» mit Gleichem zu vergelten. Schwer könnte e» ihnen n chl werden, sind sie doch die wirtschaftlich wett UebrrlcLeaeu. DI« drulschrn Kaufleute würden zue Not wohl die tschechischen Käuser, nie aber di« rschichtschen Kaufleute die deutschen Käufer entbehren können. Und für den Ausfall bei ihrer tschechischen Kundschaft müßten dir dcmschen Kauflwte bei ihren VoliSgercossm l-tcht reichlichen Lis tz finden können. Frankreich. D.r „Voss Ztg." wlcd aus Parts belichtet: Die öff.nt t chmlsteinmg lst eti-cacülig in drr A .vah:»«, daß Köni^ Eünart» Brsuch kcir.r unmittelbare konkrete Aa^be 2« in Form bistininter elbnmchuugrn ltcfrrn, aber vtrl in clgcrr Beziryungeu ziolscher. ^imckceicy und England, al- sie di her bcstandcn, herbetfrih.rn cvtco. Mau hat evw etwa v!c'.l>»Pä,>dlg- Nai rceUm^ die der Köniz gegeeu nach dem Fclchstück tm AuScvuU!,jra Amle mic D. c gü hakle, pvttlijch dtUlen wcib.n, -L scheint indes, das, KöMg Esucrd dem Mtnlster des Aeufcrru nur xlg.nhändiz -NS G.oßkrcuz des V.kwria-OcdrnS übercc chcN und thm sil.ck h. h' BcsrieLi^uug üder die hier xe.mndn.e A-'pmtzln; auid üclen wol,te. Rußland. Infolge beunruhlgenber, uSrttz,».: j yi bkrßum-rtcrGttüchle, v tz c» Ki-w ci^.e Jc,dcnhctzk bcvvrßehi, har eine aus mehreie Taufend gcjchätztc I chl armer Jwersamilt«» die Stadl verlass»«. Tte dciicivecten Jasen stad in 0:« Gchthäuser übcrg.sudelr Pa.io.cU'n vurchztchen die Slacchr-i Maucianschläge besagen, A.:sn,r.mlu»grn aus d«n Straß.» u-.d Platz u streuz vn- nv.c».. ß'w u,d das Mül:ur nörl^cnsaps so.-, v-n W ss:n Gr- vl.c. ch r. nchen wild. In Tcmujuk (Kaukasus) h-.Ru ct.va 400 Fischer und 2 üsiee dl; Wohnung riurv 8ischrr'.ia..sjcherL verwüstet, dcr tcr.j j'.:vok ilucn Fcj.hr: wcgen Z cw-d.-lhanLiung cie g«. ntzc.ch.u Boefchrtsre« r.siFag,» hu»« Eye da) hrbelgehort« Rtkimr e nlrc.s, gcln.ig es den Gchitcchm, dl; anszkccgt- Menge ,uni Au-Jauudrrg'.hm zu v-runlassen. Aus Liier Weit. st» Stcglitz hat dic von ihrecci Älcooi vcrlassoiie Arbtätc-cscacc Paschke ia nervöser lleberreiztheic ihr zioeijäliriges Töchiercheil ici der Wohnung erdrosselt nnd daraus stch nnd ihr dreijährige-.-Söhnchen in einem nahen Bache ertränkt. In Nentershausen bei R 0 t h e n b nrg . (Bezirk Kassel) lösten sich am Sonnabend nachmittag in einer Grube des dortigen Lpatbergwerkes gewaltige Steinmassen von der Decke und begruben vier Bergleute. Bei den sofort, nnteruommenen Rettnngsarbeiteu wurde der Obersteiger Messerschmied gänzlich verstümmelt als Leiche hervorgezogeu; den Bergmann Heuuiug fand man gleichfalls lol iu zusammeugetauerter Stellung unter Stcstuhauseci. Zwei andere Bergleute erlitten schwere Ver letzungen. Infolge der anhaltend ungünstigen Witte rung der letzten Tage sind zahlreiche Wasserläufe der Lombardei ausgetreten, weile Strecken Landes über schwemmt, auch iu den niedrig gelegenen Stadtteilen Mailands hat das Hochwasser vielfache Störungen her vorgerufen. — lieber das Schicksal der „Antarctic"- Expedition Nordenskjölds herrscht große Besorgnis. Wenn in diesem Frühjahr keine Nachrichten eintrefsen, soll eine. Enksatzexpedition ausgerüstet werden. — In Faluu traf der ivohl einzig dastehende Fall ein, daß eine ganze. Gemeinde beinahe von Kohlengas vergiftet worden wäre. In einer dortigen Kirche, die gedrängt voll war, wurden allmählich immer mehr Personen von plötzlicher klebelteit befallen. Ein Teil der Besucher fiel in Ohnmacht und schließlich mußte der Prediger deu Got tesdienst unterbrechen und einen Arzt herbeirufen lassen. Dieser hatte nicht weniger als 2ö Männer, Frauen und Kinder, die vor der Kirche lagen, in Behandlung zu nehmen. Einige mußten ins Krankenhaus gebracht wer den. — Nach einer Meldung aus Schweidnitz erschoß in der Nacht zum Sonntag der Posten vom 10. Grena dier-Regiment vor dem Pulvermagazin bei Bögendorf einen Manu, der sich dadurch verdächtig machte, daß er auf wiederholten Anruf nicht stillstand. — Der evangelische Kircheubauvereiu in Trebnitz erhielt von den evange lischen Glaubensgenossen in Deutschland eine Spende von 20000 Mark. — Die evangelische Gemeinde Gablonz be absichtigt in diesem Jahre auf ihre Kosten eine Kirche zic bauen. — Bei einem Gewitter, daS sich über der Gegend von Qu er fürt entlud, wurden zwei Ochsen der Weidlichschcn Gutsverwaltung auf dem Felde vom Blitz erschlagen. Vermischte». 28 Stück Rindvieh durch einen Blitzschlag getötet wurden bei einem Orte im Staate Illinois. Allerdings konnte der Blitz diese Wirkung nur durch einen eigentümlichen Zufall zuwege bringen. Die Tiere hatten sich nämlich in ihrer Furcht vor dem Gewitter gegen die Drähte de» um ihre Weide gezogenen Gehege gedrängt. An etwa zehn Meter von dem Zaune stehender Baum wurde durch den Blitz getroffen, und in demselben Augen blicke fielen sämtliche 28 Rinder tot zu Boden. Zunächst drängte sich die Vermutung auf, daß der elektrische Sitcom vom Baume auf den Drahtzaun übergesprungen wäre und durch dessen Vermittlung die Tiere getroffen hätte. Dieser Annahme stellte sich jedoch die Tatsache entgegen, daß keins der Tiere eine Spur einer Verletzung austvieS. Man mußte sich das Geschehnis daher durch einen der Blitzrück schläge erklären, die schon viele Opfer gefordert Haben. Dabei wird das betreffende Wesen erschlagen, ohne daß es vom Blitze unmittelbar getroffen wird. Erklärt wird die Erscheinung durch die Voraussetzung, daß sich der tierische Körper unter dem Einflüsse einer elektrisierten Wolke selbst bis zu einer hohen Spannung geladen hat und in dem Augenblicke, wo der Blitz niederfährt, seiner Ladung so plötzlich beraubt wird, daß der Tod eintritt. Einige wollen die Erklärung in einem starken Jnduktionsstrome finden, ttebrigcns wurden nach Abhüutung jener 28 Opfer unter ihrer Haut zahlreiche Streifen von dunkler Färbung gefunden als einzige Spuren der eigentlichen Ursache dieser elektrischen Massenhinrichtung. Ein gemütlicher Einbruch. An Diebstahl, dem der humoristische Anstrich nicht fehlte, wurde in voriger Woche beim Gastwirt S. in Neindorf (Kr. Oschersleben) ausgeführt. Dort hatten sich nach Schluß des Geschäfts Diebe eingeschlichen, um die Kasse des Besitzers zu er leichtern. Doch sie fanden nichts. Um nicht ganz leer auszngehen, nahmen sich die Einbrecher nunmehr der vorhandenen Zigarren, Spirituosen usw. an. Eine Dose Bratheringe reizte ihren Appetit. Sie hatten sogar die Dreistigkeit, sich zu den leckeren Bratfischen in aller Gemütsruhe Kartoffeln zu kochen. Bei einem Versuch, den im Gastzimmer befindlichen Musikautomaten zu erbrechen, um die darin angesammelten Mckelstücke zu stehlen, müs sen die Diebe den Mechanismus berührt haben, denn mit einem Male setzte sich das Werk in Bewegung. Der durch dieses Morgenkonzert aus seinem Schlafe geweckte Wirt ivar nicht wenig erstaunt über die Zeche, die man diesmal ohne den Wirt gemacht hatte. Wie frech die Diebe waren, geht auch daraus hervor, daß sie den Hofhund, um nicht durch sein Bellen gestört zu werden, einfach mit in das Gastzimmer genommen hatten. Der irregeführte vierbeinige Hüter des Hauses, der die „freund lichen Männer" jedenfalls für Gäste seines Herrn hielt, schaute ihren, Treiben gemütlich mit zu, ohne die warnende Stimme zu erheben. «chlachtviehpreife yuj dem Biehmarkte zn Dresden am 4. Mat 1903 nee; amli-hrr F«ststeücn:g. (Marktpreise für 50 dx in Mark.) LiergattunZ Nrzetchuuuz. Ochsen (Austrieb 307 Stück): t. volrfirischtge, auSgemüstetr, höchsten Tchlachtwerthe» b!S zu 6 Zehren österreichische 2. xungr fleischige, nicht ccuSgemSsiere, — ältere au«- gemästete k. mWg genährte junge, gut genährt« älter« . . . t. gering genährte jeden Akter- . Kalben und Kühe (Austrieb 2(3 Stück): '. Lollfieischrge, auSgemästete Kalben höchste» Schlacht» «erthe- ballsteischigr, auSgemästete Kühe höchsten Schlacht- verthe- bis zu 7 Jahren ältere auSgemästete Kühe und wenig gut entwickelt« jüngere Kühe und Kalben t. mäßig genährte Mhe und Kalben 's gering genährte Kühe und Karben ..... Bullen:Austrieb 246 Stück): . vollfleischrgr höchsten Schlachtwerthe» :. mäßig genährte jüngere und gut genährt« älter« . ). gering g?'.tLbrte Kälber (Auftrieb 357 Stück): 1 feinste May- (BoLmiichmcst) und beste Saugkälber k. mittlere Mast- und gute Saugkälber 3. geringe Saugkälber i altere gering genährte (Fress«) ...... Schafe (Austrieb 120S Stück): 1. MastiLmmer 2. jüngere Maschmnmrl 3. Surre Masthammck 4. mäßig gnükhrtr Hammel und Schaf« (Merzschas«) . Schweine (Austrieb 1682 Stück): t. Frttschwrme 2. vallsleischige der seinrrrn Rasten rmd bereu Kr«u» jungen im Air« bi» zu 1'/« Jahr« .... 3. 4. gering entwickelte, sowie Gauen rmd Sb« . . . 5. AuSländ. geschlachtete Bakonher Geschäftsgang: Bei Ochsen, Kalben und Kälbern, Schasen^und Schweinen langsam. s L Gewicht M. «. 36-37 64-67 36-SS 66-6S 31-33 8^-63 27-LS 64-66 — 49 33 36 60-63 31 32 66 68 28-30 51-53 26-27 47-49 — 45 34-37 60-63 30-32 64-56 26-28 60-52 46 48 69-72 42-44 64-67 40-41 62-63 36 56 f 35-36 69-71 32-34 66-48 LO-31 60-62 141-42 53-54 «40-41 52-53 38-3S 50-51 136-37 48-49 — Kühen, Bullen, mrd VerkiMf von StaMps-ien», PfkMdbrikM, Aktien rc. Wnlösnnfl aller werthhabendcn Coupyus und DikiberweuschMk. rterwaltvkkg offerier, NmL-rsirhrrmg geschloffener Depots. MsizIgMUiM. Filiale Riesa Vahrrhofftr. 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