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nur ' Heinz hörte, wie er fein Kamel vorwärts drängte; aber kein Abschudswort kam über feine Lippen. „Vergessen Sie nicht," rief er ihm nach, „was Sie der Efftndina ausrichtcn sollen!" „Ich vergesse nichts," klang es zurück. „Und morgen sollen es mir die Hadendauas bezeugen, daß ich nichts vergess« — wenn es Allahs Wille ist!" Dan» tauchte er in die Dunkelheit — das Schnauben und Stöhnen des gequälten Bischarin verklang, und Heinz von Holmstctten wär allein. Wohl wußte er, daß er dein Tode gegenüberfiand — aber nicht die leiseste Furcht wandelte ihn an. Ruhig und kühl übersah er seine Lage, und er traf alle Vorkehrungen, die zu seinem Schutze möglich waren. Er sagte sich, dqß er im Vorteil war, wenn er die Hadendauas aus einer gewissen Höhe empfing. Dort unten im Tal waren sie seinen Schüssen am meisten ausgesetzt, während er ihnen in einer erhöhten Stellung überlegen war. So sprang er aus dem Sattel und führte sein Tier noch um ein weniges den Weg hinan-, der zum Gipfel der Anhöhe führte. Hinter einem ansehnlichen Granitselsen befestigte er den Zügel um einen Stein; und das Kachel, das wohl hoffe» mochte, jetzt endlich die ersehnte Nächt, ruhe zu finden, ließ sich sofort in die Knie nieder. Heinz klopfte ihm beruhigend. den Hals, und das Tier beant wortete die Liebkosung mit behaglichem Grunzen. Dann warf er die arabische Kleidung ab, die er während des ganzen Rittes mit Abdur Kader getragen hatte. Im Schatten des Granitblocks stellte er sich auf,, dicht an dem Wege, den die Hadendauas kommen müßten. Wiederholt öffnete und schloß er die Kammer seiner dophel läufigen Büchse, um sich zu überzeugen. Laß der Mechanis mus nicht durch das Eindringen von Sand gelitten hätte, fühlte nach den Patronen in seinem Gürtel und machte sich schußbereit. Noch fünf Minuten wenigstens müßten vergehen, ehe ihn die Feinde erreichten. Und er erstaunte nun selbst, wie ruhig er ihrem Kommen entgegensah. Kaum ein leiser Nachklang der Er regung war in ihm zurückgeblieben, die ihn während des ganzen tollen Rittes erfüllt hatte. Nicht Furcht und nicht Hoffnung bewegten ihn — nur eine feste Erwartung der unvermeidlichen Gefahr. Mochte komme», was La siallte) er hat e seine Pflicht getan — auch seine Pflicht gegen sich selbst, gegen sein Leben — das andere stand in Gotte« Hand. „Wir sterben, wie Gott eS will —" — Abdur Kaders Worte gingen ihm durch den Sinn. Und er rdckte sich höher auf. Ja, er war gefaßt zu sterben; aber teuer sollten die Mörder sein Leben bezahlen. Kämpfen wollte er bis zum letzten Blutstropfen, kämpfen wollte er, solange die Hande de» Schaft der Büchse halten könnten. Er dachte an Erika — und der Gedanie verlieh ihm wunderbare Kraft. Mit der Erinnerung an ihre Küsse — war es nicht ein wunder» barer Tod? — Zu fallen nach Soldatenart — mit dem Namen der Geliebten auf den Lippen — wahrlich, e» konnte nichts Erschreckende» haben für ihnl Und er stet,a nicht umsonst ; kein Ende bedeutete Errettung der Geliebten. Daranglaubteerzuversichtlich ,Lr vertraute der Schlauheit Les allen Arabers und seiner Zähigkeit; wenn er ihm nur einen genügenden Vorsprung sicherte, so würde es Abdur Kader gelingen, das Lager unangefochten zu erreichen. Um den Felsen herum, an dem er stand, konnte er «ach Osten blicken, und ein schimmernder Nebel in jener Richtung erinnerte ihn an die See und die „Aphrodite". Einen wie großen Unterschied doch hundertundfünfzig Kilometer machten! — Dort hinter jener lichten Wolke schaukelte die schlanke Jacht auf den Wellen — ausgestättet mit allem europäischen Komfort, ein sicherer Hort — und hier stand er, die Büchse im Arm, bereit, sein Leben für die Sicherheit der Mehrzahl ihrer Passagiere zu opfern. Endlich hörte er das Scharren von Kamelhufen aus steinigem Boden und ein dumpfes Stimmengewirr. Er strengte seine Augen auf das äußerste an; und wirklich glaubte er die schattenhaften Konturen mehrerer Reiter zu' erkennen. Die Araber durchritten das Flußbett. „Halt!" schrie er in arabischer Sprache, und seine Stimme dröhnte machtvoll durch die Nacht, „hall — oder ich schieße I" Es folgte ein minutenlanges Schweigen. Die Haden dauas hatte» augenscheinlich auf eine so kühne Heraus forderung nicht gerechnet; und sie waren wohl der Meinung gewesen, die Verfolgten hätten bei ihrer Annäherung die Flucht mit verdoppelter Eile fortgesetzt. Daß ein einzelne, es wagte, ihnen in den Weg zu treten — der Gedanke mochte wohl keinem von ihnen kommen. „Halt!" wiederholte Heinz gebieterisch. Und in arabischer Sprache fügte er hinzu: „Ich bin Deutscher —" Dann aber versagte sein Wortschatz. Und in der schwachen Hoffnung, daß einer der Gegner de» Französischen mächtig sein würde, fuhr er in dieser Sprache fort: „Ihr habt kein Recht, mich Und meinen Diener zu belästigen. Ich ersuche euch, unverzüglich zu eurem Herrn zurückzukehren und den Araber Hussam freizu " Weiter kam er nicht. Es blitzte drüben arff, und der Knall des ersten Schusses hallte durch das Tal. Eine förmliche Salve folgte — regellos schossen die Feinde, und offenbar ohne recht zu wissen, wohin sie zu ziele» hattev. Die meisten der Kugeln schlugen wirkungslos in den «and; einige Geschoss« aber prallten auch an der Fels wand ab, gegen die Holmstetten sich lehnte, und estrige Spritzer heißen Blei» auf seiner Wange ließen ihn die ganze Größe der Gefahr erkennen, die auch in diesem ziel kosen Schießen lag. Er machte natürlich keinen Versuch mehr, zu sprechen; aber er wollte das Feuer auch nicht eher erwidern, als er Nicht des Erfolges einigermaßen sicher war. Keine seiner Kugeln dürfte wirkungslos bleiben, wollte er sein« Sache nicht verloren geben. Noch immer konnte pr di« Zahl der Gegner nicht mit Sicherheit bestimmen; aber er glaubte doch zu seiner Erleichterung zu erkennen, daß er sie be- deutend überschätzt hatte. ' Dieder erhellte eine Salve bi« Nacht, und diesmal konnte er di« Gestalten seiner Angreifer erkennen. Sie waren von den Kamelen gestiegen umstanden etwa fünfund dreißig Meter von ihm entfernt. Er wunderte sich, daß sie ibn nicht sähen; aber er mutzte sich sagen, daß das Feuer iorer Gewehre, da» an ihnen selbst zum Verräter wurde, ihre Lugen blendet« und ihn ihren Blicken entzog. Da sah er zwei schattenhafte Gestallen sich eilig nähern — und nun gab es kein Zögern mehr. Rasch hintdrein- ander krachten seine beiden Schüsse --- und ein gellendes Schmerzensgeschrei verkündete ihm, daß er gut gezielt hatte. Schnell sprang er zur Seite — und es war gut so. Denn nun zielten die erbitterten Gegner sorgfältig auf den Platz, an dem er gestanden hatte. Mit einer Schnellig keit, wie sie nur die äußerste Not lehrt, lud er seine Waffe wieder, und abermals krachten seine beiden Schüsse. Diesmal aber schien er nicht so glücklich gewesen zu sein x und er kam nicht dazu, noch einmal zu laden. Drüben schrie eine heilere Stimme einen zornigen Befehl. Und er verstand Arabisch genug, den Sinn der Worte zu erfassen. „Donoärts! — Allah — wir sind fünf und da ist nur z einer — sollen wir uns fürchten vor dem Giaur?" ' Alle a»> einmal stürzten sie auf ihn zu. Er reckte seine machtvoll« Gestatt; seine Augen leuchteten, und gewaltig schwang er sein Gewehr über seinem Kopf. Das war «in Kampf, wie ihn Abdur Kader gemeint hatte — ein Kampf, in d«m sich ein Franke einen Namen machen konntet Bei dem ersten furchtbare» Schlag, unter dem ein Gegner lautlos zusammenbrach, zersplitterte der Schaft des Ge wehres — was totes? Noch hielt er die eisernen Läufe in den Händen -- und «eh« dem, der ihm zu nah« kamt Wildes Allahgeschrei erflillte die Luft; dicht an seinem Kopfe feuerte einer der Feind« sein Gewehr ab, und nur em rascher Sprung rettete thn noch einmal. Schlag um Schlas teilte er au«; das Feuer eine» anderen Schusses versengte ihm di« Saut des Antlitzes — aber aufrecht stand er vor dem Felgvlock, fest mit dem Rücken dagegen gestemmt. Und der Mut her Araber versagte vor seinen Hieben. Zwei der Feind« lagen Mit zerschmettertem Schädel am Boden -» »Uv W beide» anderen, die er durch sein« Schüsse in den Sand geworfen, erfüllte» die Lust mit ihrem Stöhnen und Aechzen. Und plötzlich verließ er -en Felsen, der ihm noch geringe Deckung gewährt hatte. Mitten unter die Feind« sprang er hinein — und die drei, die ihm noch stanogehalten hattev, ergriffen jetzt kopfüber die Flucht. Es gab kest» Hatten mehr; als umre der Teufel unter ihnen erschienen, so sagten sie daoöu. Mit Schreien und Flüchen trsebe» sie- die Kamele zum Aufstehen — und Heinz, der NM doch halb bewußtlos gegen de» Felsen getaumelt warz DerKqmpf war aus — «inRunpf, in dem sieüen gegen einen aeftaaden batten. Fertsktzung felgt» HtMeOMGsichtff Met»»»" i« Per»e»ck«e»^ novk».- K-K . - wie sie von mit allen Daun» 8.-. direkt ab Sa a«waschenu.gereir 5.—.'/.Daunen 6.80, le Volldaunen 8.75, 10.80. Genfs. Federn mit Daunen 8.80 und «Geter Kder.MM für «irktt» dringende Mick «st-dekechr APecLotK. StadÄeil RttsaSchulftraßel »rüg« be» Beschuldige» festgesteR «wkb«, wo tuua G«»i»-«tzswi^.IM.M^ I i-SMASAkLkL » zue Uvbtchtuug verwendet aaäw^» SUw tMvWA ' DTR »rNbbichtung der »eeMp». Mb«. De» verßchulberr war » fei aus eine mebrtg, Gelb- Gericht»?««!. , trüge henntztll! Der Bürgermeister der Gemeinde «mmnanemb. »ischtzstz werba, Gutsbesitzer Bruno Richard Vnanck hatte vom -tat der Stadt Dresden eine Strafverfügung über soRetchSchark zugestellt erhalte«, weil er der Borschrift »«wider Htzlch- tranSvortkrüg« trotz einer früheren Verwarnung mitGar- dildenstreifen abgedichtet batte. Er legte dagegen Einspruch ei» und beantragte gerichtliche Entscheidung. An der darauf hin vom Amtsgericht Dresden anberaumte» Verhandlung bestritt Bürgermeister Gnauck entschieden, sich irgendwie strafbar gemacht zu haben. Die zur Abdichtung der Milch-. tranSpvrtkrüge verwendeten Gunrmiringe taugen aftmaw nichts, ft» «erde« vielfach an der einen oder anderen Stfye undicht, und in solche» Köllen helfe man sich durch Unterlege« eines Streifens Leinwand oder dergleichen. Was er dazu verwendet hab«, sei sauberstes Material gewesen; er könne aber Hunderte von Beispielen anführen, wo eS genau so ge handhabt werde. Würde man in solchen Fälle« etrva^eirwn zweiten Gummiring unterlegen, bann lieben sich die Deckel der Transportkrüge nicht schließen. Oberkommifsar Hoh mann vom WöblfahrtSpolizeiamt der Stadt Dresden führt« aus, bei einer Revision am 3. 11. 1SS8 der auf dem Mklch- K-^nhus cingegangewen Mich, die sich auch aus di« saubere- Beschaffenheit der TrauSportgefätze mit erstrecke, seien vier W fsuM IMM-kiMsHW kebniceto äsr noltderiüuvtsv llueobens^b-LlödsUebnk SpaMnnIwinne, ttneennnlnunnr bettluiur»»««, Allel,«» »»MI» NlnrnImSdnI, P»lvt«em»v«l unck Unnlnum, anretlnn», VOpplel,«, 7»Dat«n ru suüsirt billigen I'rsiseo, suod IsllrMlwg ^ouls lfaudalel «MWOMWWWWWW» psurltrer 5trsKe 20 Ä komme schon auf, wenn um« Ische dazu Verwendung finde», was aber im vorliegenden Kcckle sicht »«treffe. Ein Verstoß liege aber trotzdem vor. Stofsunterlagen zur Abdichtung seien unzuläffig. Wenn ein Gummiring avaenutzt sei, dann müsse er eben ersetzt mrd auSg«v«chsett werde«. Und weit« ferner, wie im vorliegende« Kall« erklärt worden ist, ge waschene Streifen als Notbehelf verwendet worden sind, so sei auch dieses Verfahren zu beanstanden. Den« mit Seife gewaschene Leinwand in Berührung mit Milch gebracht, kann letzterer keinesfalls nützen. Der Vertreter der Staatsan waltschaft beantragte Bestrafung, der Bcrtetdtger plädierte sstr Freisprechung. Das Urteil lautete tm Sinne der zuvor Oie Lcbnkktdlerw ixrüire Oieffk^IevvVvrlr, rcbreitzt ine!« .L.T.smsisittAZ": /Lauen xiti </em kn Lt-u^e/ von/üxen- Len-zi-u-V un<i -e/üi/t --mit euien zui«-> L- i-k tewun^emruie/t, u>ie un</ «ter üi «/icrem z/,iLl 'oziic'ieriLeke mür-te ee z«/ive>vüc^t ieei-</eu ui- ,7:-c,'<v.'/-ne^auzumml kis/i /km, t-t,einen /V-^'-n 8/ii«ti-ii-u un</ «ü»mt </ict/nruze/osiun</ ziti einLeuü-r« 0. n « PLei<LiiLn---4Stüc:Ic--"0ps.Usbsi'sUo!'iiLItiic:''I iS UHMw» WiZM'L Rsu« Gllnsskselarn S» zu Gnaro-Pretseu . , u wie sie von der Vans gerupft weichen - mtt allen Daunen t Pfd. 2.80, bessere 8.-, direkt ab Fabrik, dieselben doppelt gewaschen u. gereinigt S.S0, Halbdaunen l« Bolldaunen 4.25^ sehr ^rt mid ^eich 5.25"5.^"i » 7.50" Brr^- land per .Nachnahme ab 5 Pfund portofrei. Garantie für reelle staubfreie Ware. Nehme RichtgefallendeS zurück! Frau A. Wodrich, GSnsemastanttalt, ? Neu Trebbi« (Oderbruckf 57. «LL veMellem! 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Dessen Ehefrau und eine Zeugin Weidner sagten zu dieser Auae- leaenheit aus, wen» es sich um Berweuduna eines Hilf»- mittels einmal gehaudclt hahe, dcmu fest» nur saubere ae» tvojfcheue Streifen benutzt worden. Professor Dr. vhtl. Beythien, Direktor de» Dresdner chemische» Untersmhungs- a,ntes führte als Sachve-^-^— - ein Kamvf gegen di« — tW' GstnanVacknrnl l» Ruvf. wie die Vaat gibt, Pw: 3.80. pa. trockene Bauchfrdcr» »um Waschen, l » volldauniaer sortterter Rupf sowie va. Handschleißfedrrn empfehle in be kannter Qualität »u btlllaen Preise«. " Mü -itM-t. SWMMi. M«M «w vahnhvf, Delefv« Riesa 81«.