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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.09.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-09-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192609138
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19260913
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19260913
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-09
- Tag 1926-09-13
-
Monat
1926-09
-
Jahr
1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.09.1926
- Autor
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Weiheseier in der neuen Jugendherberge. uud Gönner »userer Jugend 1» d« schmucke«, freuudltch« «Lumen ter ft, dem Gruudsfticke der, Firm« Hammers« «. G. skrühem ««ferm «) mm^ellt« S««««WtM« etuaefuud«, um armeftlsa« tte Vethe diese» KeUtltch« Uut«rkuust»hause» für die heimische und «andeend«-uaend « begeh«. Liebe Hände waren tättg gewes« uut h«t« dem Hetme auch äußerlich ei» festliche» Gewaub «erliete«. Etm frisch-grüne Ranke um Li« EiuguugSpsorte mit te» «Herrlich Willkomm«" grübt« die Etutreteud«. Siu« »weit« Ranke schmückte im Innern die Tür »um Aufeuthaltgraum«. Zahlreich« finnige oimmnspe«-« war« al» Wethegeschenk« abgegeben worb«, die ba» ihrige »ur Hebung ber Feststtm- mnng beitrug«. Als Vertreter Ler Stadt »ahm Herr Erster Bürgermeister Dr. Scheiber an ber Feier teil, Außerdem war« u. «. an« wesend «tu Bertr. de» Zwetgau»schufse« Sachsen für deutsch« Iugendherberg«, Vertreter de» Ratgrollegiumg, de» Stadt» verordnetenkolleaium» mit dem Vorsitz«»« Her« Stadt» verordneten-vorsteher Günther, der Lehrerkollegien, an der Spitze di« Herr« Schulleiter der hiesig« Schul«, Herr Studteudtrektor Oehm«. Herr Direktor Zander von d«r Hammers« Spinnerei A. G, Vertreter de» Ortdaugschufie» für Leibesübungen, sowie verschiedener Körperschaften und Verein« und schließlich außer Mitglied«« der Jugendver- bänd« ««hrere sonstig« Dam« und Herr« <m» der Ein» wohmrschaft. Sur» »ach S Ubr ertönt« al» Einleitmta der Weiheseier- ltchkett munter und frisch ba» Zöllners«-« Wanderlied .Da» Wander« ist d«S Müller» Lust", unter Iwan Schöne, bäum» Leitung vorgetrag« von Schüler» und Schülerin» u« de» Oberrealschulchor». Anschließend richtet« der unermüdliche Förderer de» JugenbwandernS, ber Vorsitzende ber Ortsgruppe Riesa de» Verbandes sür deutsche Jugendherbergen Herr Schulleiter Oberlehrer Hofmann, herzliche vegrüßtmgMomw an di« erschienenen Gäste und Ehrengäste, ber erst«, di« die neu- errichtete Jngendherberge ausgenommen habe. Set« Gruß gelt« all«, die gekommen sei« au» «ah und fern, um sich de» schön« Werke» zu freu«, da» unsere Stadt in dt«f« Räumen »um Wohle der Jugend geschaffen hat. R«dn«, wie» im weiteren darauf hin, daß unser« Stabt Rtesa bereit» seit di« Elbe und di« benachbart« Hetbeschönhelt« al» Durch» gangSgebiet besonder» von Schulklaffen gern beucht, so Laß die hiesige Jugendherberge Hundert« jährlicher Besucher auf. genommen habe. Zwar sei di« btShertäe Herberg« von d« auswärtigen Jugendwanderer» und ihr« Letter« immer gelobt worden, so habe man doch immer den beschränkt« Raum, der nur SV Veiten «thtelt, al» «in« Mangel emp finden müssen. Weiter« Mängel sei« dadurch fühlbar g«. worden, daß keine Lage-räume »ur Verfügung stand«, wo» durch auch ber Unterricht mancherlei Störung ausgesetzt ge wesen sei. Deshalb habe schon fett Jahr« da» verlang« nach Aenderung bestanben. Schließlich sei «» unserem Herrn Ersten Bürgermeister Dr. Scheider gelungen, mit Herr« Direktor Zander von der Hammers« Spinnerei L. G. et« Abkommen zu treffen und somit die unter den geg«wärtig« Verhältnissen äußerst schwtertg« Raumfrag« glücklich zu lösen. Dadurch, daß in dankenswerter Weis« unsere weitsich tig« Stadtverwaltung bi« Losten sür den Umbau und di« vor bildliche Einrichtung bewilligt habe, sei auch ein zweiter sehn, licher Wunsch dadurch in Erfüllung gegang«, daß man mit Ser neuen Jugendherberge gleichzeitig et» zweite» Jugend, heim geschaffen und damit ba» bisherig« unzulänglich« Heim entlastet habe. So seien nun diese zwar schlichten, aber schönen, praktisch eingerichteten Räume entstanden, in denen unsere Riesaer Jugend spielen und fing« und durch Bor. träge und in Kursen lernen könne neue Kraft zu schöpfen sür den Kamps des Alltags,- der wanderfrohen Jugend au- nah und fern, die die Heimat kennen und lieben le«« will, soll« sie eine freundlich« Gaststätte sein. Deshalb gelte e», allen Tank zu sagen, die zur Erstehung dieses Heimes der Jugend beigetrag« haben. Besonderer Dank gebühre Herrn Ersten Bürgermeister Dr. Scheider und dem Gesamtrat, so wie dem StaStverordnetenkollegtrnn, ferner Herrn Direktor Zander, dem städtischen vauamt, insonderheit Her« Ober- Stadtbaumcister Langer und Her« Stadtbaumeister Schütz«, sowie allen am Bau beteiligt gewesenen Handwerkern und Arbeitern. Aber auch allen edlen Spendern, bte da» Werk durch Geldgeschenke, Materiallieferungen ober Ausstattung», gegenstände fördern half«, set berzltchster Dank auSgespro. chen. Endlich dankte Redner allen jugendlichen Helfe«, so. wie allen, bi« sich um bte Schmückung de» Heims bemüht haben. DankeSwort« richtete er auch au d« Herbergsvater der bisherig« Jugendherberge Her« Schulhausmeister Kerneck und schließlich an die jugendlichen Sänger und Sängerinnen und deren Leiter für bte während Ler Feier vorgetragenen gesanglich« Darbietungen. Sn die Danke», wort« fügte Redner den Wunsch an: Möge die Stätte, di« wir heut« der Jugend unsere» Volke» weih«, sich tu jeder Weise recht segensreich erweitern! — Ein« Jugendherberge ist, so führte er weiter auS, «ine vorzügliche KapttalSanlag«. Kein Geringerer al» Oberbürgermeister Böß-Berlin fordere mit Recht, baß neben Krankenhäuser» und Dtech«a»stalt« vor allem Kraftquellen für bte äesunde Jugend erschloss« werbe«. Sine solche Kraftquelle erst« Range» ist ba» Irr- aenbwande«, seine Voraussetzung da» Jugend-Herberg». Werk. Dank dem verbände für deutsche Nugenbherberg« set bereit» et« Retz von «M> Jugendherberge« erstellt worden. Di« Jugendherberge« soll« dazu beitrag«, daß ein «ne», an Letb und Seel« gesunde» Geschlecht Hera »wachs«, da» wie der seine Freude au» d« «in« Quell« deutscher Heimat- liebe schöpft. Auch Helf«, daß die Zerrissenheit unsere» deutsch« Volkes gebannt wirb, daß «au auch wieder lernt den Andersdenkenden zu acht» und der Ueberzeugnna Raa» gibt, baß e» anch außerhalb de» eigenen Bunde» Mensch« gibt, bte da» Glück ber Menschheit wollen «ab nach Wahrheit ringen. Denn: «Au» der Klaffenschichtung der Gesellschaft herausgukomm«, da» allein kann ter höhere Zweck und der tiefere Ginn »er Jugendbewegung fein." — Möge anch hier stet» frohe» Gemeinschaftsleben herrschen, möge jeder unserer Gäste von dem Will« beft«lt sein, all«» Tttumude draußen zu Haff« und hier nicht» al» junger, frohaeunrter Mensch « sein, der mit all Len ander« junge» Mensch« da» Glück froh« Erl«»«» genießt. — »an« bat unser nett so viel Lieb« zur Jagen» geschaffene» Werk sein« Krönung gesund«. — Redner schloß: Möge unsere «en« Jugendherberge ein« Stätte der Freude and Erholung für unsere Jugend sei« und «tue mm Quell« »er Gesundung unsere» Volke«. Sodann ergriff Herr Erster Bürgermeister Dr. Schet» d«, da» Wort. Er dankte »»nächst für di« Begrüßung zu. gleich im Nam« sämtlicher Anwesender, vor allem bat er ader, dm» Dank für da» »«erstandene Werk auf die stäbttz sch« Kollegien zu übertrag«.. Dort sei «» Tradition, sich den «chrebnng« »er Sugendwanberbeweaung freundlich ei«,»stellen. Schon vor 1» Jahren sei die Einrichtung »er all« UebernachtunaSgelegenhett. 1» der ehemaligen Knab«. wenn hierfür GastwtrtschastSrLume in Anspruch genommen werb« müßte». Er sprach d« Städtisch« Körperschaft« d« Dank «» für da» «eul " " " de» Ortsaussi de« sämtliche na««» de» Riesaer Unter v 1 l l tz S t« o n» Settnng fang fod«n der «ich»- stimmig« «hör der Arbetterjugend »t« beiden woRkltng«»« Lied«« »Der Mensch hat nicht» so eigen" und -Freud«, sch», «er Götterfunke« . An di« Gesa»g»vvrträg« schloff« sich uwitem «»spra chen an. " Herr Lehrer Hager, Vorsitz«»« de» Riesaer Verein» sür Jngendpfleae e. v* führt« an», schon lang« habe da» Jugendheim auf b«r Hohen Straß« den Ansprüche« nicht mehr »trügt. Er schildert, da» Broürfni» d,r Juaeudgrup- p«, eine« Aufenthalt»!aum für ihre Zusammenkünfte zu hab«, wo sie sich Sang und Spiel, ernster Unterhaltung-und Weiterbildung widme» könne«. Der Zweck sei versehlt, hierfür GastwtrtschastSrLume tn Anspruch » müßt«. Er sprach d« Städtisch« KV d« Dank au» für da» «eugefchafftm Jugendheim, da« den örtlich« Jugendgrrrpp« dien«, währ«» di« Jugendher« berg« der durchwandernd« Jugend bestimmt set, »amen» ' - 'chuffes der Deutsch« Jugendverbände, in Riesaer Jugenbgrupp« vertret« find, und Riesaer Verein» für Jugendpflege, der da» alt« Heim auf ber Hohen Straß« unterstützt. Die Mittel dr» letzt««» Verein» «erd« in Zukunft d«m Ortsausschuß der Deutsch«« Jugendverbände enfließ«, wodurch sie sämtliche« Grupp« zugut« komm«. Di« alt« Mitglieder möchten der Sache »eiter Treue halt«, und n«e Heiser möchten sich »erettftnte«. SulM kam «in vertret«» der Leipzig«, Ortsgruppe für DSH- St Laer, zu Wort. Er prte» den Wert ber neu- grschaff«« Herberg«, und vor alle« fei durch ihr« verbi«, dunamtt dem Jugendheim «tn« glückliche Lösung brenn«, der Frag« erreicht worden. Besonder» di« Leipziger Ort», grupp« wisse b« Wert der Riesaer Herberg« zu schätz«. Gute uud ««iger gute Herberg« aebe «» tu dem weitver- zweigt« Retz der Jugendherbergen, otetenige «tesas sei auch in ihre« allen Unterkunft»«»« nie getadelt worden. Sie sei nur tu ihre« Umsaug beschrLnkt gewes«. Daß aber nie Tadelnswerte» an thr zu find« gewes« set, sei auch nicht »um wentaft« et« Verdienst der verständnisvollen Leitung und de» Herbergsvater». Riesa «erde den Anforderungen mehr und mehr gerecht, und wen« dann gar ba» ersehnte Eigenheim zur Wirklichkeit werbe — man denke z. B. an Wurz« — -am» fei ba» VoÜkommenbft« erreicht. Er lud dann zur Weih« d«r Mutzschener H«rberg« am 10. Oktober ein, di« neb« b« schon früher von Leipzig geschaffenen in Wenbisch-Luppa und Thammenhatn -1« Riesaer Jugend «Lensogern aufnehmen wie bte Leipziger in Riesa empfangen wirb, und schloß mit dem Wunsche, baß die Riesaer Jugenb- herberg« bas werd« möge, was sie verspricht, möge sich immer viel frische» und frohe» Jungvolk einftnden, da» sich so ausführt, daß alle ihre Freude daran haben. Das set auch der Wunsch des Vorstandes des ZweigauSschuffeS Sachsen «nd der umliegenden Ortsgruppen. Herr Schulleiter Hofmann dankte in kurzen Worten für die Wünsche, besonder» auch Lurch Sen Vorstand des ZweigauSschuffeS Sachs«, von dem eben noch ein Telegramm eingelaufen sei -Heilgruß der neuen Herberge und ihren Mitschaffern, der Vorstand de» ZweigauSschuffeS". Er gab zuletzt noch bekannt. Laß die Herberg« zwar inoffiziell schon am Tag« vorher durch «ine Torgauer MLbchengruppe und et» oaar Etnzelwanderer «»»geweiht worb« sei, heut« aber offiziell tte erst« UeLeruachtungSgäste empfange. Mit dem Vortrag« der beiden Lieber »Wer recht in Freud« wand«« will" und -Wanderlust" durch di« Schüler und Schülertun« vom Oberrealschulchor erreichte die Feier ihr Gute. Unter ter Führung und Erläuterung de» Vorsitzen»« der Ortsgruppe Rtefa de» verbau-«» für Deutsche Jugend herbergen, Herr« Schulleiter» Hofmann, schloß sich et« Ruud gang durch die Räume au. Die Räumlichkeiten «ud di« Ausgestaltung Lerfelb«, über die an dieser Stell« bereit» eingehend berichtet worb« ist, umrb« mit größte« Inter- esse besichtigt. Da» »«erstellt« Werk fand voll« Anerkennung bet all«, den« e» vergönnt war, an der Besichtigung teil»», nehm«. Möge sich di« »uumehr ihr«, Bestimmung übergeb«« ««« Jugendherberge immer «ehr auöwtrk« für eine geru besuchte Stätte unserer heimisch«» »ud der «vandrrud« Jugend von »ah und fern! * Am gestrig« Sonntag« war« vormittag» die Räum« ter neue» Jngmdherderge »ar Besichtigung fretgegeb« worb«. Auläßltch der Eiuweiüuua der »em» Jugeudherberg« saug vormittag» »ou 11—Lü Mr auf de« Georgplatz vor der Schul, Sröba »er Schulchor Grüb« «tu« Reihe schöner Wan. derlieder, um auch dadurch di« Anteilnahme a« den Festtag« zu« Ausdruck zu bringen. »ehmer... besonder» Nachmittag» Xü Uhr stellt« die Jugend wauder«, »ft Ihm» Führen» zu« Kestgua, der sich uuter de« Gesäuge froher Wander- «nd Marfchlteder durch mehrer« Straß« der Stadt bewegt«. Der zwar nicht all,« umfangreiche, aber besten» geordnet«, buntfarbig« Zu» in welche« verschieb«»« Schilder, Dtmpu und Fahnen wttgesührt wurde«, wurde »ach Ankunft auf de« Schützenplatz«, uw zur Belustig««» «ud Unterhaltung allerlei Vorführung«, gemeinsam« Spiele, Tänze, Gesänge usw. geplant war«, aufgelöst. Leider konnte auch dies« besten» vorbereitet« Veranstaltung nicht in dem Maße durchgeführt werd«, wie sie geplant war. Auch hier tte da» Unwetter da» Wohlgelina« stark beelnträchttgt. umrrhin sorgt« man dasür. daß die jugimdltck« Fefttell. hme, einigermaßen «tschädtgt wurden. Di« Leitung »ar sonder» bemüht, die Unterhaltung den obwaltend« ver» ltntff« entsprechend so zu gestalt«, daß auch der gestrige fttag al» «tntgerwab« gelang« bezeichnet werd« kau«. Schweres Unwetter »er Mesa. Ei« fnrchtharet »«»»»ter, Mg W in diesem Au»meße seit Akeuscheugedettkeu EG» mehl kaum deedachwt »mcheu ist. hat «m geftttpe» GpmttasRachmtttag »User, Stadt »ad dt« »ich««» Umgebung heftugefMht. Rach «tue» glüheud heiß« Dam fttzt« ft» der »tert« Stunde et« f«rchth«re» Hastelwetter et», ba» dte Straß« i« »u tu «tu« Sm verwaudelte. Dte tavbemtMrvß«, metall hart gefroren« Hagelstück« richtet« an Bäum«, Flur« «ud Sträucher« und nicht zuletzt a« d« Grundstücken durch Einschlag«» zahlreicher Fensterscheibe« be- trächtltche« Schab« au. Dt« Stmß« war« weist wie mit Schnee bedeckt und der Hagel konnte «rügeschaufelt «erd«. I» der sechst« Stuud, wiederholt« sich da» Unwetter, dte». »ml 1» Form et««» «olkeubruchartige« Rege«» mit Hagelschauer. Unerbittlich prasselt« bet schwer ft« Donnerschläg« Hagel «ud Schloß« a« die Scheib« der Fenster. Bahnhof-, Haupt, «ud vettiuer- ftraß« sowie all, tiefer »el«»«»«» Straße» »ud Plätze wäre« teilweise überschwemmt, so daß die Feuerwehr »ur Htlfelttstung herangezog« werd« mußt«. Da» »wett« Unwetter wütet« nahezu «tu« Stund«. Da die Schleus«» »icht imstande «ar«, die ge waltig« waffermaff« avfzunehmen, drang die Flat tn »ahlreich« Keller »nd sonstig« Räumlichkeit«» ein, so daß diese in kürzester Frist meterhoch unter Saffer standen. Al»bald setzte in de» betroffenen Grundstück« ei» geschäf. ttge» Treiben et«. Unter vetetltg»ng hilfsbereiter Leut« nnnd« durch »«»schöpf« de« «etter« »»steig« de» Was. ser» Einhalt gebot« und so die droh«»« Gefahr »«» Ei», tritt» unübersehbar« schwerer Katastrophen Lrsetttgt. Mehrere Grundstücke «nrb« von den» Unwetter ganz »«. sonder» la Mitleidenschaft gezogen, so daß »an sich genötigt sah» dte Frei». Feuerwehr zur Hilfeleistung zu rufen, Wohl von W verschieden« Stell« wurde ba» Feuerwehr. Kommando um Unterstützung gebeten. Auch di« Werks- feurrwehr be» -teftg« Lauchhammerwerk» rückte mit Mo torspritze »ur Hilfeleistung au». Sie hat sich rbeufall» — unter tatkräftiger Unterstützung von Stahlhelmleut« uni sonstiger htls»beretter Person« — d« »«drängt« Mit menschen bereitwillig' zur Verfügung gestellt. Auf ber Hauptstraße drang« dte Waffermeng« in erheblichem Maß« tu bi« Häuser der Herr« Kupferschmtedemstr. Dölttzsch, Fletschermstr. Retchelt und Fletschermstr. Schönberg «tu, fo daß sich Lortselbst ein« mehrstündig« angestrengt« Tättgkett der Feuerwehr« «vttg machte. Gan» besonder schwer hetmgesucht wurde auch da» Schumannsche Grundstück tKorbwarengeschäft). Hier mußt« infolge de» etngebrung«« Wasser» dte im Erdgeschoß de» hinter« Grundstücksteile» befindlich« Wohnräume geleert und bte Zimmerdecken gestützt werb«. Auch die ^Häuser an ber Parkstraße und vor allem die am Rundtetl und an dem »ort angrenzend« Teile der Elbstraße sind von dem Un- »etter arg betroffen worb«. Auch hier mußt« tetlwetse bi« Frei«. Feuerwehr tättg eingreise«. Glücklicherweise ist «» auch hier gelungen, tn be« meisten Fäll« weiter« erheb lichen Schaden abzuwenb«. Ans ber Wetttnerstraße wurde ba» photographisch« Atelier von Arthur Donner de. sonder» schwer beschädtgt. Durch die nteberpraffelnben Et», stücke wurde bte GlaSbebachung völlig zerschlag«, so baß die Regenmaffen in das Innere beS Atelier» eindrang« und begreiflicherweise anch dort ziemlichen Schaben anrich. teten. Auch an sonstig« gewerblichen Betrieben ist das Unwetter nicht vorübergegang«, ohne empfindliche Störun gen zu hinterlassen. Groß ist die Zahl ber zerschlagenen Oberlicht- und Dachfenster. Und auch tn Gartenbaubetrieben sind zahlreiche Scheiben zerschlagen worben. Zusarn- menfaffenb kann aesagt werb«, baß fast kein HauS. grunbstück sämtlicher Bezirke ber Stabt vom Unwetter verschont geblieben ist. Ueberall, wo man hinbltckt, sind bte Folgen mehr ober weniger spürbar. Die aufge wühlt« Straßenteile sind still« Zeuge« de» gewaltigen Unwetter», von dem «nsrre Stabt betroffen worb« tst. I« der abschüssig« Straße An der Gasanstalt find durch dte Ducht der Waffermaff« Pflastersteine in ansehnlichem Um fang« au» ber Erb« herau»g«rtffen und fortgespült worben. Durch da» Aufwühl« Ler Erbmaff« ist bortselbst et« ft, dieser Seftatt w artige» Schauspiel , da» tn «fttdrncküvol LLKidMiL mehrere Meter langer, etwa metertiefer Graben entstanden. Zu einem eigenartig« Schauspiel wnrde das Unwetter für dielenigen, die sich »ufölliaerweUr in der 4. Stund, aus den Bahnsteig«, der Vorhalle und in den WarterSunirn de» hiesigen Bahnhof» anfbtelten. Der plötzlich etnsetzend« orkanartige Sturm trieb eine dicht« Staubwolke vor sich ber, die Hören und Seh« vergebe» ließ, und dann brach da» Unwetter mit einer Wucht la», deffe» sich die ältestm Einwohner Riesa« wohl kaum erinnern könnten. Unanf- HLrlich und mit aller Macht prasselt« di« taubeneigroben Hagrlftücke auf di« Eisenblechverdachunarn der Bahnhofs- anlag^ «inen Lärm verursachend, al» ob etwa zehn Eisen- bahn-D-Zsia« mit «im» Male durch die Hall« sanften, oder al» ob man sich in einer der schwersten Schlachten des Weltkriege» brfände. Lazu trat Dunkelheit «in, sodaß alle Innenräume des Bahnhof« erleuchtet werden mußten. In wildem Wechselspiel tanzten Hagel- und Schloßenftlicke, di« eisenhart gefror« «men, auf Verglasungen «nd Ueber- brückungen und hüpft« von da in di« mit Wasser gefüllten Zwischengleis«, «im lebhafte Springflut vortäuschend. Die Schloßen, und Hamlftück« waren so hart, daß sie beim Ausschlag aus die Stein« 1'/, dt» L Meter emporscviiellten. Das Schauspiel dauert« etwa Stund«. Urplötzlich wie da» Wetter gekommen, -ellte der Himmel sich wieder auf und -ei« Heraustret« au« der vahnhof»Hall« lacht« di« Sonn« in alter Pracht, al» sei überhaupt nicht» geschehe» Dt« Straßen jedoch zeigten di, Spuren de« elementare» Er- etgniffe». Ueberall beruntergeriffene Blätter, Blüten und Best«, dazu wassertsimpel. die Vern glichen und dte Straßen unpassierbar macht«. Sin« besonder« «joenarttgrn Eindruck macht« r», daß -die Erd« dampfte", Blumen- und Garten- aniag« waren Im leichte«, weißen «auch gehüllt — ein« Sol«, de« urplötzlich einmtretemn Temperatursturzes und der niederffegangenen eisigtalten Hageischauer, die dt« Erd« eückmib. Für viel« «in eigen, deid« Unwetter «in Erlebnis, rm vor Augen führt, wie fo «sch« elementaren Ereignisse
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