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sowie dte Sicherheit des Verkehrs wieder herzustellen; doch hofft man bestimmt, daß nach den freundschaftlichen Zusicherungen, die der Sultan dem russischen Botschafter ertheilte, auch in Makedonien duld wieder normale Ver hältnisse würden hergestellt werden. Krisengerüchte tauchen hier? neuerdings wieder auf. Einerseits soll Kriegsminister Weyler von hoher Stelle^ deutliche Winke der Ungnade bekommen haben, anderer« feits ein Zwist zwischen dem Justtzminister und dem Fi nanzminister wegen gegenseitiger Einmischungen in ihre Ressorts auSgebrochen sein. Man erwartet stürmische Kvrtesdebatten und den baldigen Sturz des Kabinets. General Lopez Dominguez bereitet ein Manifest vor, das die Einsetzung eines Konzentrations-Ministeriums em pfehlen werde. Dsstullaud. Finnland wird weiter rnssificirt. Ains l. d. M. wnrden in Helsingsors verschiedene kaiserliche Verfügungen ver öffentlicht, betreffend Zulassung zum Tienste in Finn land von Absolventen russischer Universitäten und Hoch schulen, betreffend die Amtsentsetzung und gerichtliche Verfolgung der Beamten wegen amtlicher Vergehen, be treffend Einberufung der Vollversammlung deo Senates durch den Generalgouverneur oder seinen Stellvertreter im Staat, sowie endlich betreffend die Regelung bei Eingaben von Petitionen und Adressen. Tas amtliche Blatt theilt weiter mit, das; der Kaiser, durch eine Ein gabe des Senates veranlaßt, ohne augenblicklich die Wei terbehandlung der Angelegenheit zu bestimmen, dem Se nat erlaubt hat, eine Vorlage auszuarbeiteu und zur genaueren Prüfung vorznlegen, welche Sachen zur allge meinen Reichsgesetzgebung gehören sollen. — Zwei fin nische Vicepräsidenten, sieben Gerichtsassessoren, sowie eine weitere Anzahl Gerichtsbeamter sind entlassen worden. V-rmtschle». A k kl i m a t i s a t i o n s ve r s u ch c fremder Wild arten. Wie wir dem „Deutschen Jäger" entnehmen, ist es in Frankreich gelungen, dort das argentinische Steißhuhn „Tinamu" zu akklimätisiren; dasselbe wird jetzt iu Deutsch land und Oesterreich versucht. Iu Argentinien hat sich unser Feldhase so stark vermehrt, daß er in einigen Gegen den schon als Kultnrfeind angesehen wird. Der amerika nische Strauß, Nhea American«, wird auf Neuseeland eingeführt, wo anch Roth- und Damwild, Fasan, Trut- n»d Rebhuhn schon mit Erfolg angesiedelt worden sind. Auf Neuseeland ist unser Birkwild völlig akklimatisirt worden, und iu Eauada soll unsere Trappe heimisch ge macht werden. In den Vereinigten Staaten beabsich tigt man unser i'luerhuhu eiuzuführen. Am Hochzeitstage ermordet. In dein Städt chen Battle Ercek im Staate Michigan hat ein Chicagoer Gesckchstsmann Namens A. E. Whitcomb seine frühere Haushälterin nud deren Ehemann au ihrem Hochzeits tage erschossen und dann Selbstmord begangen. Die Er schossene hatte als verwittwete Fran Notter Mr. Whit- eomb, einem Wittwer, mehrere Jahre lang den .haushalt geführt. Whitcomb hatte sich in die Dame verliebt und ihr Herz und Hand angetragen, sic hatte ihn aber abge- wiesen und war nach Battle Creek zurückgekehrt, um einem gewissen Sampson, der auch schon des Ehestandes Freu den und Leiden kennen gelernt hatte, die Hand zu reichen. An dem Hochzeitstage erschien Whitcomb unvermuthet iu Battle Creek, zu spät, um die Trauung zu verhindern. Er begab sich nach der Wohnung des jungen Paares, und der erste, der ihm dort entgegentrat, war Sampson. Ohne ein Wort zu sprechen, zog Whitcvmb den Revolver und feuerte. Tie Kugel traf Sampson ins Bein. Als er sich zur Flucht ivandte, schoß Whitcomb ihn in den Rückenlund lödtetc ihn auf der Stelle. Dann drang er in das Zim mer, in dem Frau Sampson sich noch im Brautkleide befand, und erschoß sie ebenfalls. Neben ihrer Leiche machte er dann seinem Leben ein Ende. Frau Sampson hinterläßt ein Kind erster Ehe und Sampson zwei, wäh- Whitcomb mehrere erwachsene Kinder besaß. Treue Zeitungsabonnenten scheinen die Be wohner von Campos (im Staate Rio de Janeiro) zu sein. „Tribuna" heißt das iu Campos als Organ der dortigen Opposition erscheinende Matt, welches dieser Tage infolge seiner fortgesetzten Angriffe gegen die herrschende Partei den Besuch der Polizei empfangen sollte. Kaum hatten, wie die „Köln. Volksztg." erzählt, Leser und Abonnenten vernommen, daß die Behörden gegen die Druckerei vor zugehen planten, als sie auch schon in Schaaren herbei eilten, um sich dem schnell zum General ernannten Chef redakteur zwecks Bertheidigung des Lokals zur Verfüg ung zu stellen. Während die einen sich an die Befestig ung des Hauses im Innern machten, Fenster und Thüren verrammelten, die Rcdaktionsrevvlver in Stand setzten und Schießscharten öffneten, warfen Andere draußen Schanzen auf, errichteten rings um das Gebäude Barri kaden, schleppten Lebensmittel herbei und verwandelten bald die Zeitungsdruckerei iu eine kleine Feste. Ent schlossen, mit ihrem Blatte zu stehen oder zu fallen, sahen die wackeren Abonnenten dem Kommen der Polizei ent gegen. Und sie kam, sah und wurde geschlagen. Die Ver- theidiger hatten einen Todteu und mehrere Verwundete verloren! Tas verdient ein wirklich noch nicht dagewesencs Eintreten des Publikums für seine Presse genannt zu werden. Gefährliche Wilddiebe. Aus Radstadt wird be richtet: Auf dem Ameismoos, etwa 1400 Meter hoch, traf dieser Tage der Wildhüter Franz Falb den gefährlichen Ranbschützen Anton Brandstätter und stellte ihn zur Rede. Ter Wilderer floh, wendete sich aber bald um, überfiel den Heger lind schlug mit einem Bergstock aus ihn los. Sogleich kam ein zweiter bewaffneter Wilddieb, Joseph Steindachuer, herbei, der mit Brandstätter auf der Pürsch war, ilnd schlug den Wildhüter auf den Kopf. Sie warfen den Mann zu Boden, knieten auf seine Brust, hieben unter beständigen Todesdrohungen auf ihn ein und woll ten ihn erdrosseln. Die Unholde schleiften ihn dann bei den Füßen in eine tiefe Senkung hinab und bcriethen, indem sic noch jeder einen Schlag gegen den Schädel führten, ob er nun todt sei. Ter schwerverletzte Falb hatte die Geistesgegenwart, regungslos zu bleiben, sich durch Athemholen und Mundöffnen todt zu stellen, »vorauf ihn die Verbrecher förmlich zusammenrollten, mit einem Riemen banden und an einen niedrigen Baum hängten, den Körper mit Erde, Moos und Reisig bedeckend. Ter Wildhüter, der noch hörte, daß sie im Weggehen einen drittel» Genossen, Johann Pichler, suchten, konnte sich nach einer halben Stunde befreien und bis zu einer Hütte schleppen, wo ihm Hilfe zu theil wurde. Die drei Wild schützen, die ihr Opfer auch beraubt haben, sind am näch sten Tage von Gendarmen ausgchoben und gefesselt zu Gericht gebracht worden. Ter Eisen bahn beamte Schegolkow aus Tomsk fuhr dieser Tage mit einer Draisine die Tomsker Zweigliuie zwischen Tomsk und Tajga, um den Ange stellten der Linie die Gelder auszuzahlen. Schegolkow hatte über 30 000 Rubel bei sich^ Zwischen den Stationen Mcscheniowka und Basandaika überfielen am Hellen Tage 10 Räuber den Eisenbahnbeamten. Nachdem sie zuvor durch große Steine, die sie plötzlich vor die herannahends Draisine warfen, das Gefährt zur Entgleisung gebracht hatten, schlugen sie den Eiftnbahnbeamten mit Knüppeln nieder, raubten ihm das Geld und verschwände,:. Sch. wurde erst nach vielen Stunden bewußtlos und tödtlich verwundet von Eisenbahnarbeitern aufgefunden. Von den Banditen fehlt jede Spur. Niederschla«»verhLlt«isie der 5« Aktzßehiete Sachse«» in der s. Dekade de» September 1üd2. Flußgebiet I normal jß -I Flußgebiet l 4 Elsterthal, n. 4 1L - 8 Zwodau 20 »» rn* 14 -- Elbthal 8 12 — 4 ,, 0. b 17 -11 Döllnitz 9 13 — 4 Pmthr 3 12 - 9 Jahna 9 13 - 4 Schnauder Pleiße, ohne W. u.E. 7 :S 14 - 7 Lommcwschrr Wasser Trtebtsch 8 13 I« - « Wyhra und Eula 7 18 - 6 Bereinigte »eißrritz 'v 13 - 7 Göltzsch -»» IV — Wilde 8 IS — 8 Bereinig'» Mulden 5 12 - 7 Rothe „ 1 IV - 1» Zwick. Mulde, n. Thal 9 14 - 1 Lockwitzbach 9 13 - 4 „ ,, rn* 9 1.' — ir Müglttz 1 IV —IS ,» ,, o », 8 18 -1v Gottleuba 2 1t -14 Freiberg Mulde, u. Th. 12 14 —— Biela 2 Id -13 »» „ o. ,, S 17 -12 Prießnitz — 13 Zschopau l 14 - 1 WrSnitz 9 14 - S Flöha 7 Id 1> Polenz 3 IS -12 Pockau 7 9 -12 Sebnitz tt Zschopau mit Sehma 4 17 - 13 Kirnltzsch IS - Preßnttz n. Pöhlbach tt — Röder 8 13 s Chemnitz 8 14 — e PulSnitz 8 14 — s Würschnitz n. Zwönitz 7 Ib - 9 Schwarze Elster 7 1'. - s Lungwitz —- 4 — Spree 5 13 - 8 Schwarzwasser s IV -14 Löbauer Wasser — 14 Strtegts 9 Id - v Mandau 2 1.' —13 Bobritzsch II It. - r> Neiße k> 14 - 9 Eisenbahn-Fahrplan vom 1. Oktober 1L0L. Abfahrt von Riesa in der Richtung nach: Dresden 5,14f 6,55 9,30* 9,35-s- 10,26* 1,10f 3,42 5,2f 6,8f 7,46* 9,16f 11,53* (s. auch Riesa - Möderau- Dresden) Leipzig 4,46* 4,55f 7,14f 8,54* 9,40-f 11,31* 1,0f 3,58 4,59* 7,18-s- 8,23* 12,50 Chemnitz 5,0-s- 9,0f 10,42* 11,51-f 3,55f 6,30-s- 8,58* 10,8-s- Elsterwerda und Berlin 7,0-f 8,57 12,12 bis Elster werda, 1,36-j- 5,15-f und 9,50s- bis Elsterwerda Nossen 4,49s- 7,12s- 9,50 1,11s- 6,13s- 9,35s- bis Lom matzsch Röder au 4,0 7,15s- 8,7* 10,42s- 3,10s- 3,38 H51 8,1* 10,30 12,12 Abfahrt von Röder au in der Richtung nach: Dresden 11,3s- 3,27s- 8,49* 10,48s- 1,27* Berlin 4,20s- 7,23s- 8,21* 3,48s- 8,12* 11,10s- Riesa 1,30 4,23 6,38s- 9,10 11,10s- 3,26s- 8,52* 9,20 11,16 Ankunft in Riesa von: Dresden 4,45* 7,8s- 8,53* 9,36s- 10,54s- 11,30* 12,55s- 3,48 4,58* 7,13s- 8,21* 9,22s- 12,45 Leipzig 6,51 9,17s- 9,29* 10,25* 11,20 1,5s- 3,35 4,55f 7,45* 9,11s- 11,52* 2,3s- Chemnitz 6,34s- 8,5* 10,35s- 3,7s- 5,28s- 7,53s 8,0* 11,49s- Elsterwerda 6,40s- 10,41* 11,43s- 3,4 6,5s- 8,3s- 11,19s Nossen 6,39s- 8,49 12,38s- 3,27s- 8,16s- 11,4s- von Lom matzsch Röderau 1,42 4,30 6,45s- 9,21 11,22s- 3,32s- 8,57* 9,3» 11,25 Tie mit * bezeichneten Züge sind Schnellzüge, die mit s- bezeichneten Züge führen IV. Wagenklasse. — Die IV. Wagenklasse kommt an Sonn- und sächsischen Fest, tagen in Wegfall. bedeckte, während ein schluchzender Ton aus ihrer Kehle drang. Doch im nächsten Augenblick hatte sie sich gefaßt und sagte ruhig: „Nn kleiner Schwindelanfall, nichts weiter, dergleichen kommt bei mir zuweilen vor, — es geht schon vorüber." Und während Bioletta's Vater den Körb auspackte, und für die Tochter das Essen mundgerecht machte, wie er eS seit dem Unglttcksabend immer that, erzählte die Köchin weiter: „Ja, Sie müssen nämlich wissen, Fräulein Milly ist eines der reichsten Mädchen in der Stadt, und unser Herr Eugen macht da eine gute Parthie. Aber glücklich sieht er deswegen doch nicht aus; er macht immer ein so trübseliges Gesicht. Na, wenn er erst einmal richtig verlobt ist, wird das schon anders werden. Nun also, lassen Sie sich weiter erzählen, — aber Sie essen ja gar nicht," unter brach sie sich wieder, als sie bemerkte, daß Violetta nur mit der Gabel herumstochertc, ohne etwas zu genießen, — „schmeckt es Ihnen nicht? Ich habe mir doch so viel Mühe gegeben, es ist wirklich »vas Feines!" „O ja," — beeilte sich Violetta zu versichern, „Sie sind ja so gut zu mir. Marie, ich weiß gar nicht, wie ich Ihnen Alles vergelten soll, — ich bin ja nur ein armes Mädchen?' „Ach was, lassen Lies nur gut sein," meinte Marie treuherzig, „es ist doch Christenpslicht, daß mau einander beisteht. Also, wo bän ich denn stehen geblieben? Ja so, das wollte ich erzählen. Ich stehe gestern Abend in meiner Küche, und höre da auf einmal einen MordS- Slandal! Nun denken Sie, unsere Madame war mit dem Onkel Fritz, — was ihr Bruder ist, — furchtbar zusam- mcngerathen. Ter gute, alte Herr wollte es durchaus nicht leiden, daß sich unser Herr Eugen mit dem Fräulein Milly verlobt. Sie müssen nämlich wissen, daß das Fräu lein alle Tage gelaufen kommt, und der Onkel kann sie nicht ausstchen, weil sie so zudringlich ist, wie er sagt. Gestern nun, da ärgerte er sich schrecklich. Es ist eine Sünde und eine Schande, schrie er so laut, daß ich jedes Wort deutlich verstehen konnte und schlug dabei auf den Tisch, daß Alles nur so klirrte. Aus dem Heirathen soll man kein Geschäft machen, er werde es nimmermehr zugeben, daß der Herr Eugen sich für den leichtsinnigen Bruder opfere, und eine Frau nehme, die er gar nicht liebe. Da sei er auch noch da, um es zu verhindern, und die Andern sollten sich schämen. Darauf ist unsere Madame schrecklich in die Hitze ge- rathen. Sie lasse sich ihre Kinder nicht verhetzen, schrie sie,, Eugen sei nicht gezwungen worden, er wolle sich freiwillig verloben. Sage lieber opfern", rief da der Onkel und stieß einen Stuhl um. Frage doch Deinen Sohn, ob er die liebt, die Ihr ihm aufzwiugen wollt, oder sine Andere. So stritten sie sich he rinn. Tie Madame wurde immer zorniger, und sagte zuletzt, er! Mle sich nicht da hinein mischen, es ginge ihm nichts an^ Gut, erwiderte ihr der alte Herr, so kann ich sa gehen; aber zuvor möchte ich Eugen selbst fragen, ob es -ei der Verlobung bleibt. , Spare dir die Mühe, rief die Madame wieder, es bleibt dabei, und der Derspruch wäre heute schon geschehen, wenn Eugen nicht eine dringende Geschäftsreise machen müßte. Nur deswegen wurde die Verlobung noch aufge- schoben. Aber du wirst daran nichts ändern. „Tas wollen wir doch abwarten," schrie er, da stand er auch schon unter der Thüre, und schnurstracks verließ er das Haus. Auf der Treppe hörte ich ihn noch zweimal „Pfui" sagen. Heute in aller Frühe hat er ' seine Sachen ab holen lassen. Ich glaube, die Madame ist höllisch froh, daß ihr Bruder wieder ausgezogen ist, er hat ihr ohnehin viel zu viel in ihre Wirtschaft hineingeredet. Sie vertrugen sich schon gar nicht zusammen. Zuerst war ein Gesumms von dem reichen Onkel, bis er kam. Man konnte sich gar nicht genug thun, und beim Enchfang waren sie Alle wie aus dem Häuschen, weil sie glaubten, er bringe einen Sack voll Geld für sie mit. Wie sic aber sahen, daß es nichts ist, da wendete sich das Blatt." Violetta hatte schweigend diesem Erguß zugehört. In ihren Augen lag ein träumerischer Ausdruck. Ein nkLdes Lächeln, wie Wintersonnenschein, irrte um den kleinen, blassen Mund. Um Marie, die auf ihre Kochkunst sehr stolz war, nicht zu beleidigen, hatte sie versucht, etwas zu genießen, doch es wollte nicht gehen, der Bissen blieb ihr im Munde stecken. Die Köchin beobachtete von der Seite das feine Gesichtchen, das heute ungewöhnlich blaß aussah. Auch der Alte wollte ihr durchaus nicht gefallen- seine Augen lagen tief in den Höhlen, die Wangen waren so schmal und eingefallen, die Bewegungen so schwerfällig, — völlig verändert kam er ihr vor. — Ein paar Tage ivaren vergangen. Violetta saß still mit einem Buche am Fenster. Aber sie las nicht. Immer wieder irrten die Blicke des Mädchens hinaus in den Garten. Mit sehnsüchtigem Ausdruck spähten die Augen den Weg entlang. Eugen kam immer seltener. Violetta wußte ja, es war thöricht, daß sie noch irgend welche Hoffnung hegte, und doch war es ihr beinahe ein Bedürsniß, ihn zu sehen. Es war ihr schon ein Trost, wenn sie ihn nur von Weitem erblickte. Tic Sonne schien schon ganz warm, und weckte ein Sehnen in der Brust des Mädchens, ein Sehnen nach Glück. Ter alte Frühlingsglaube wollte auch in ihr wieder lebendig werden. Die linde Luft, die zum geöffneten Fenster hereindrang, umfächelte kosend das liebliche Ge sicht des stillen Mädchens. Plötzlich schrak die Träumerin empor aus ihrem Sinnen. Eine Schaar Spatzen, die sichmn Wege, getummelt, stob flatternd auseinander. Kam da Jemand? Violetta».