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»Großenhain. S. Ott. L« morgende» So«rade>d Bormltags S Uhr wird im Hotel de Saxe hier die vom Le- zirktobfiba». Brreia Großenhain anläßlich 'deffen 2V fthUgrn BrstehenS teranftaltrte JubiläumS-Obft >Au»stellung durch Henn AmtShauptmonn Dr. Uhlemann in Anwesenheit der städtischen Behörde» re. feierlich eröffnet und darin während dreier Lag, de« Beiuch« offen stehen. Die Ausstellung ist Irbr reich beschickt. Der Ausschuß hatte gestern schwere A bett die Fülle von Früchten untrrjubringen und deren Aufstellung so zu te'chleuntgrn, daß am Freitag stütz, wenn die Herren Pretartchter thres Amte» walten, die Ausstellung auch wirtlich sertta war Und sie war fertig, sodaß heute früh sogleich das Preisrichter-Kollegium an >hr nicht leichtes Wert gehen konnte. Diese« Kollegium testand au» den Herren Rittergrl1«besi»ern Tamms-Lrüngrütchen, Garten'aulnspektnr »raunbart-Metßen und Kunst- gärtner Laut« Büttner-Großenhatn. E« ist rin «rnuß, durch die Au«- fiellungsläume. die alle mit dem bekannten lieblichen, angenehmen Ge ruch frischen Obstes erfüllt sind zu wandern und sich in das Beschauen der appetitlichen alle Farbrnnuancen von hell- bi» durkelgrün, vom zartesten ,osa bi« zum dunkelsten rothbraun aulweisenden Früchte zu rer se ken. Hier liegen rolhbäcki e, durch besi ndere Grüße sich auszelchnende Aepsel, do>t prächtige Birnen, die den Aepstln an Größe nicht nach stehens, weiterhin Aepsel und Birnen in den verschiedensten Sorten, die sich entweder durch tesondere« ltedllche» Aroma oder durch besondere Er- gietigkett aukzetchnen oder au» irgend welchen anderen Gründen sich für den Anbau al» lohnend erwiesen haben. Außer Birnen und Aepsein, vor denen die Awtihauptmannschast Großenhain, wie sich« zeigt, eine erstaun! che Anzahl auswelsen kann, sind noch Pflaumen. Psi siche Wein trauben u s. w. ausgestellt. Die Ausstellung zersällt in zwei A-- theilungen, die erste, welche da» sri-che Otst umfaßt, zäh-t 11 Au'gaten, die zweite umfaflend Otstweine u. s. w., zerfällt in 3 Ausgaben. Der Glanzpunkt der ersten Abthrilung dürste die Ausgabe Itt sein. Beste Leistung sür einen Teller einer Sorte ('.'ö Stück). Hier sind inSgesammt «l Teller zur Aussteller g gebracht r nd dies« Ausgabe süllt allein die lange Mtttelreihe de» Saale» au«. Die anderen Piel»ausgaben sind im Theatersaal ausgestellt und niqt weniger schön anzusehen al« die erste. Den Preisrichtern stehen eine größere Anzahl Medaillen und Ehren- p eise zur Versagung, die theil» in Geld, tde l» in Pretiosen bestehen. ES stifteten solche dte KU die Großer Han t Riesa und Radebing LandcS- obstbauverein, Großenhainer Obstbauverein, -aron v Burgt-Schönseld, Freihe r v Spörcken-BertiSdors Oberleutnant Franz aus rr-a'da, Frei herr v. Palm aus Lauterbach, Rit!ergut»besi»er Däwerip-Zschauitz ujw. Die Zahl der Aussteller beträgt rund 1<X>. Kollek tv-Ausstellungen haben 17 Gemeinden, sowie einige Rittergüter, ebenso die Sladtgärt- rierei Großenhain, dte Gesellschaft für Obst- und Gartenbau zu Großen hain und der Obst- und Gartendauverein zu Pochra-Me zdors. In der znxiten Attheilung, Obstweine, Beerenweine. Traubenw ine, Obstsäste u. s. w ha! en ausgestellt: Rittergut Merschwitz, F. O. Ziegler-Großen hain, C. Wiesenack. Riederrijdern Alfred Reis Priestewitz. Der äußerst reichhaltigen und sehr leh reichen Aufstellung ist guter Aeiuch von Her zen zu wünschen. Morgen Nachmittag werden den» Vernehmen rach tie Herren Ministerialdirektor Geh. Rath Dr. Bodel, Ged. Regierungirath Münzner und Geh Baurarh Krantz au» Dresden der-Ausstellung einen Besuch aistatten. Ostrau. Ein neuer Fortschritt in der Entwlck lung un sere» HrimathortrS, der gewiß auch zur Förderung und Hebung beiträgt, ist dir Beleuchtung unserer Straßen mit rlekirischtm Lcht, die in diesen Tagen angelegt und von hmle Freitag an sunklioninn soll. Meißen, 2. October. Auf dem Felde des Gemeinde vorstandes Kvbisch in Bocklven wurde in vergangener Woche von dem mit Ackern beschäftigten Dienstknechte eine große, noch vollständig mit Pulver gefüllte Kanonenkugel im Gewichte von 22 Pfund gefunden. Daß das Geschoß aus dem Jahre 1813 stammt, dürfte außer allem Zweifel sein, es ist nur zu verwundern, daß es nicht eher ausgefunden wurde. Die Pulverfüllung ist vorsichtig entfernt worden. Döbeln, 2. October. Ein Vermächtniß von 5000 Mark ist der Stadt Döbeln von der aus Döbeln gebürtigen und in Leipzig-Reudnitz gestorbenen Frau Wilhelmine Mathilde Eulitz geb. Nebel zugewcndet worden. Tas Kapi tal dient zur Verstärkung der Fanny-Burkhardt-Stiftung tznr Unterstützung von hiesigen Armen. Gittersee bei Dresden. In der Nacht zum 2. d. wurde Bäckermeister Wilhelm, als er aus dem Hause trat, »nn die im Nebenhause schlafenden Gesellen zu Wecken, von maskirten Räubern überfallen. Sie hielten den Revolver vor und forderten Geld. Herr Wilhelm schlug sofort dem einen der Räuber die Laterne auf den Kopf, sofort schoß der andere auf Wilhelm und verletzte dessen rechte Schul ter. Durch den Alarm Wilhelms wurden umwohnende Leute wach und die beiden vermummten Gestalten ent flohen. Mittweida, I. Oktober. EI» Techniker, welcher vor §nem nach feiner Heimath Dänemark zurücktehrte, hatte hier er-, Lleb-Soerhältniß mit einer in einem hiesigen R.staurant be findlich«« Kellnerin unterhalten. Letztere reiste ihrem Geliebten nach und w».de von diesem am Bahrhos seiner H-imath?stadt erwartet. Der fange Mann nahm dem Mädchen do» Persprehrn ab, sofort nach Deutschland zurückzuk.hren. Sie reiste denn auch wiedrr ob, fuhr jedoch nur «ine kurz» Strecke mit der Bahn und begab sich dann mittel» Geschirr» wieder «ach d-m Wohn- oit ihre» Liebhaber». I« der solgruden Nacht hat sich da» unglückliche Mädchen im rlterl'chr« Garten ihre» Gelebten durch St v Überschüsse getödtrt. * Hainichen t. S. Am biefigen Technikern sanden in der Zeit vom 1. bi» einschließlich 19. September d'e fchristl'chen SbgangSprüsungen lür Maschinen,Ingenien e, E ektro Ingenieure, Maschinen« und Elektro-Techniker und -Werkmeister statt, an welche sich io der Zeit vom 22. bi« einschließlich 27. September dle mündlichen Prüfungen nnfchlosirn. An denselben betheiligten sich 96 Absolventen, von denen zwei wahrend der Piüsung zu« rücktratrn, alle übrigen bestanden bi» aus einen. Sech« erhielten da» Srsammt - Ergeboiß »Mit AuSzeichr ung- und fünf „R ch gut'. Di« Anstalt wurde im «rsien Schu'jahre von 241 Tech nikern besucht und im zweiten Schuljahre von 132. Für da» kommende Winter.Semester liegt bereit» «ine so große Zahl von Anmeldungen vor, daß eine weitere Zunahme der Frequenz ge sichert ist. Wegen der steigende« Frequenz wurde rin« neue ständige Lrbrrrstell« sür Elektro.Technik rinxerichtet und Herr Diolom-El.ktro Ingenieur Mittler a>» L hrer an da» Technikum berufen. Das Lehrerkollegium besteht nunmehr eu» 8 Fach, lehrrrn und 5 HllsSlehrern. Do sDinter-Semester beginn! am 15. Ocirber. 7^^ Zittau. Bei der gestern begonnenen Ziehung der Zittauer Ausstellungs-Lotterie ist auch sofort der Haupt gewinn gezogen worden. Derselbe fiel auf die Loosinrnr- mer 48 967. Der glückliche Gewinner erhält eine hoch elegante Wohnungs-Einrichtung im Berthe von 10000 Mark. Bon den übrigen höheren Gewinnen wurde gestern nur noch ein Gewinn im Werthe von 500 Mark gezogen, und zwar auf die Loosnummer 41860. Ter Inhaber der- elben gewinnt ein coinplettes Reformbett. Der Schluß >er Ziehung findet am heutigen Freitag statt. Zittau, 2. October. Ein recht unangenehmer Pro zeß droht einem hiesigen Gastwirth, der in der Ausstellung ein Weinrestaurant bewirthschaftet hat und nun von seinem rüheren Personal beschuldigt wird, fortgesetzt die von >cn Gästen stehen gelassenen Wein-Neigen in die Schank gefäße zurückgegossen und auf diese Weise wieder an andere Gäste verabreicht zu haben. Die betreffenden Zeugen sind -olizeilich vernommen worden und sollen verschiedene den betreffenden Gastwirth belastende Aussagen gemacht haben. Hohenstein. Ern st lhal. Dir Hinterlassenen de» Stift,rs der Gemeinde-Diakonie hier, de» Hmn F.b ikantin F W Herrmann haben nuih dem Wunsch- derselben dir v n ihm vor 6 Jahren errichtete Stiftung um 5000 Mk, mphin ans 25000 Mk. erhöht. — Bon einem Hunde überfallen wurde im angrenzenden Oberlungwitz ein ä! irrer Herr von dock. Um da» wüthende Thier abzuwrhren, mußten zwei Begleiter de« Manne» mit eingreisen. Dem BeduuernSwerthrn ist von dem Hunde der «ine Oberarm schwer zerbiß?» worden. Lauter. Die hiesige Grmrknde hat die Errichtung einer Kochschul« beschlossen; die zur Einrichtung nöthigen Mittel hofft man recht bald aufgebracht zu haben. Chemnitz Zur Warnung sei mitqetheilt, daß in Wüsten brand ein sünsjähriger Knabc nach dem Gerussr urneiftr Birnen, auf die er ungekochte Milch getrunken, unter hcstigen Schmerz'« gestorben ist. rrMre>ane, 3. Oktober. Nack dem fast ein Jabr seit dem letzirn T x ilarbeitrrstreik verflossen ist, sind dle Trxt'l- arbeiter und -Arbeiterinnen seit Aniang dieser Woche erneut in eine Lohnbewegung ringrtrlten, welche möglicherweise wieder zu einem allgemeinen Ausstand führen wird Auf morgen haben die Albelter eine öffentliche Tex ilaebriterveesairmlung rinberusen, in der die Antwort ter vereinigten Webrreib sitz:r oui dcn ei» gereichten neuen Lohrtarif b kunnt gegeben und Beschluß darüber gesaßt werden soll. (M. Ztq.) Chemnitz, 2. October. Dieser Tage wurde in das Untersuchungsgefängniß des hiesigen Divisionsgerichts ein Deserteur eingeliefert, welcher in Worms verhaftet worden war. Der Flüchtling hatte sich im Jahre 1886 von seinem Truppentheilc, der 10. Compagnie Nr. 134 (Leipzig), am Vormittag seines Entlassungstages zur Reserve heimlich entfernt. Plauen i V, 2 October. Bom Schickst! fchwrr be troffen wird die hiesige HnndarbeiterSsanllie Dünger. In eisern kalten Winter erfroren dem jetzt sieben Jahre alten Sohne Kurt be'de Beine, stdaß sie bl» on da» Knie amputirt werden mußten. Gestern Nachmittag nun stürzte der 5 Jahre alte Sohn Ecich au» dem Erker eine» dreigeschossigen Wohnhauses in der Fich!«- straße auf da» Trottoir. Mit zerschere tertem Schädel, schweren inneren Verletzungen wurde da» Kind in'» städtisch« Krank.« Han» gebracht, wo r» bald darauf sriien Geist aufgab. — Ein BerficherungSinsprctor au» Kirchberg f. S wurde hier srstge- nommen, well ec in einem Hotel einem Oberkellner da» Porte monnaie mit 838 Mk. gestohlen hat. Scheune ergriff, Als der 60 jährige Altsitzer Laubtvogel sah, daß noch Vieh in dem brennenden Stalle war, eüte er in dte Flammen. Trotz der Zurufe der Umstehenden drang der Mann vorwärts, als plötzlich daS brennende Ge bälk und die Stallwände über ihm zusammenstürzten. Später fand man den verkohlten Leichnam des Unglück lichen. Gericht »der dte öff«etliche Sitz«, dr» 5k. Schöffen- gerichtS zn Riesa am 1. Oktober 1902. t) Wegen Zuwiderhandlung twn 8 137 2 i. B. m. f 136 de« Zollgesetz?» wurde drr Kaufmann W. mit «lner Ordnungsstrafe von 50 Mark belegt. 2) Dir über 12 Jahre altr» Schulmädchen «. L. B., «. H. S., O S. S. und «. M. M., sämmtlich in G. wohnhaft, waren beschuldigt, am 7. August mit der zur Erkenntniß der Strasbarkeit ihrer Hand- lung-weise erforderlichen Einsicht den Truppenübungsplatz Zeit hain außerhalb der öffentlich«« Wege betreten zu haben, um Pilze zu sammeln. Da den Angeklagten nach dem Ergebniß der Beweisaufnahme rin Betreten dr» Urbungsplotze» nicht noch zu weisen war, sie vielmehr im Walde aus einem öffentlichen W'ge und von diesem nur in den Wald gegangen waren, er folgte deren kostenlose Freisprechung von der Ihnen beigrmeffrn«« Uebrrtretung. S) Der Stuhibaurr L O. M. und der Ziegelei- »beiter F L. L, beide zu M. wohnhaft, bemächtigten sich End« Juni resp. Anfang Juli cr. gemeinschaftlich von einem aus dem Elb- . ströme liegenden, der Firma C C B. zu R. gehörigen Holz stoß« unbrrrch'igter Weis« einiger starker Hölzer, die sie zn- schnitten, um sie in eigenem Nutzen zu verwenden. ES erfolgt« Berurtheilung der beiden bereit» vorbestraften Anxrkäqtrn wegen Diebstahl» «-cch 8 242 de» R.-St..G..BS. zu je 1 Woche Te- fängniß. 4) Am 14. Juli entwendete dle bisher unbestrafte Angeklagte, Dtrnstmagd A. M. W. zu K, der in L. wohnhaften verw. M. au» deren im Obergeschoß de» grmrinschastlich be wohnten House» gelegenen Kammer ein Zwanzigmarkstück, do» sie in eigenem Nutzen verwendete. Gegen Ende Juli eignet« sie sich von derselben Mitbewohnerin de» Hause» «io« Quantität Kohle im Werthe von 10 Pfg. widerrechtlich an und verwendete auch dies« in eigenem Nutzen. Den letzteren Diebstahl giebt die Angeklagte zu, während sie den Diebstahl dr» Zwavzigmark- siücke» entschieden 'n Abrede gestellt, obwohl sie denselben dr« untersuchenden Gendarm bald nach der That freiwillig zugr- standen Hot. Wegen Diebstahls in zwei Fällen rrsvlgt« ihr« Berurtheilung nach 8 242 de» R.-Sr.G.-BS. mit Rücksicht auf da» hartnäckig« Leugnen zu 10 Tagen Gesängniß. 8) De» Betrug» in zwei Fällen war beschuldigt die Dienstmagd I. M. verw. I geb. H. zu M. Die Angeklagte halte sich zum 1. Juli cr. sowohl bei dem Gutsbesitzer K. zu M., al» auch bei dem Gutsbesitzer M. in Z. al» Magd vrrmiethrt, hatte von Beiden ein Miethgeld von 3 Mark angenommen, hatte aber bet keinem von Beiden ihren Dienst angrtreten. Wegen Betrugs in zwei Fällen wurde die Angeklagte nach § 263 de» R.-St.G.-B». mit 1 Woche Gesängniß bestrast. L) In der Privatklagsach« der FeuermannSehefrau verehr!. S. zu R. gegen die led. Köchin A I. M. ersolgte kostenlose Freisprechung der Angeklagte» von der ihr brigrmeffenr« Beleidigung der Privatklägerin. 8. Wetterwarte. A«, aller Welt. Dem „B. T." wird ans Langewiesen i. Thür, be richtet: Der Aussichtsrathsvorsitzende der hiesigen Tar- lehnskasse, Tromlitz, ist seit acht Tagen flüchtig.. Es fehlen Beträge über 100 000 M. — Auf der Schmiede berg - Landshuter Chaussee wurde der Waldarbeiter Böhm mit zerschlagenem Rücken und gebrochenen Armen todt ausgefunden. Da sämmtliches Geld, sowie die Uhr fehlt, vermuthet man einen Raubmord. — Ein 19 jäh«. Doppelmörder, der Schuhmachergcselle Keck aus Kairlin dach, wurde vom Schwurgericht Nürnberg zweimal zum Tode und außerdem wegen Mordversuchs und schweren Raubes zu 12 Jahren Zuchthaus verurtheilt. Ter Mörder hatte am 10. Mai d. I. in Weltenburg am Hellen Tage die allein in dem väterlichen Hause weilenden Töchter des Äastwirths Gießregen mit einem Beil er schlagen, ein drittes hinzueilendes Mädchen schwer ver letzt und dann die Wohnung ausgeplündert. — Bei einem armen Handweber, Namens Goldfuß in Großenteich bei Franzensbad, der bereits fünf Keine Kinder zu ver sorgen hatte, wanderten am Montag wieder gesunde Trillinge ein. Um die dadurch in der armen Weberfamilie noch drückender gewordene Noth zu lindern, wurde von den Bewohnern Großenteichs eine Geldsammlung einge leitet. — Der 26 Jahre alte Commis Johann Meczirsch erschoß dieser Tage auf einem Felde bei Wyso tschau (Böhmen) seine erst 17 Jähre alte Geliebte Helene Taitl. Tas Mädchen war sofort todt. Dann feuerte der Mörder aus dem Revolver vier Schüsse gegen sich selbst ab, traf sich jedoch nur einmal und verletzte sich leicht; die sechste Kugel, die noch in der Waffe steckte, gegen sich abzuschießen, hatte Meczirsch nicht mehr den Muth. Er blieb etwa eine Stunde bei der Leiche seiner Geliebten sitzen, dann stellte er sich selbst der Polizei. — Ter bekannte alldeutsche Rcichsrathsabgevrdncte Dr. Ant. Eis en kolb hat er klärt, sein Reichsrathsmandat niederlegen zn wollen, um sich ganz der Förderung der Los von Rom-Bewegung widmen zn können. — Tie Rentiere König hat ein im Salzbcrgthal errichtetes Altersheim für Damen besserer Stände nebst einem Kapital von 130000 Mark Wernigerode vermacht und die Verwaltung dem Magist rat unterstellt. — Ein schweres Brandunglück hat sich in der Altmark ereignet. Auf der Besitzung des Bauern Laubwogel im Dorfe Lüderitz brach Nachts in einem Stall gebäude Feuer aus, daS auch rasch die nut Korn gefüllte «'s Mtmewn«»» ». was«. iwm«. o k Mittag, 12 Uhr. - Sehr trocken 770 »MM, schön —Z Schön Wetter k öO Veränderlich 750 «ege» (Mud) —W viel »eg« 740 M Stucm Wetterprognose. ' (Ortg.-MitHrtlung vom kgl. meteorologischen Institut zu Lhemuttz.) llrbrrsicht der Wetterlage In Europa heute srüh: Hoher Druck erstreckt sich von seinem Maxlmum km RW. über den größten Theil de» WltterunpSgeblete»; «ine tief« De pression mit einem Minimum von 750 mm liegt i« R d«S Erdtheile», auch im S. lagert noch tiefer Druck. Bei nord östlichen, abnehmenden Winde« herrscht in N.-Deutschland wolken lose, bei un» und im G. trüte, sehr kühl« Witterung; vereinzelt treten noch Regenfälle auf (München 21 mm), doch dürst« sich die Wetterlage allmähliq besser». Der 2. Oktober war bei stellenweise stürmischen, nordöst lichen Winden rin sehr kühler N ederschlagStag. Die Nieder- schlogSmrngen, welch« vereinzelt mit Schnee untermischt waren, betrugen am Mittag mehrfach über 15 mm (Bautzen 16, Röck« nitz 17, Oschatz, Eochsendor', Wrißig am Raschütz 18, Reudnitz bei Dahlen 20'/, mm). Die Minima der Temperatur, welche nahezu den Nullpunkt erreichten (Altenberg), logen zum Theil noch etwa» höher al» di« Mittelwert-«, die bi» zu 8* unter normal waren. Reueste Nachrichten und Telegramm« do« 3. Oktober 1902. « Berlin. DaS Befinden d«S NrichStagSabgeordnete« Rin'eln, welcher gestern einen Schlaganfall erlitten hat, ist we gen der Schwäche dr» greise» Patienten immerhin besorgnißer- regend. Ot der Kranke innere verletz» igrn dovougrtrogrn hat, konnte noch nicht srstgestellt werden.