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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.10.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-10-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192010168
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19201016
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19201016
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-10
- Tag 1920-10-16
-
Monat
1920-10
-
Jahr
1920
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.10.1920
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schädigte und KrtegShtnterbline »ulässia ist Die Vor- lagc nnrd den Schwerbeicbädik.cu in der Zeit der heutigen Wirtschaftskrise den unbedingt erforderlichen Schuf, auf dem ArbertSmarkt auch weiterhin zuteil werden lassen. ES kann erioartet werden, bah die Hauvtfürsorgcstellen d,c vorgeschnebene Zustimmung zu den Kündigungen nur «n ganz besonderen AuSnahmeverhältnissen geben, und da nn Einblick darauf in Arbeitgeberkretsen auf Kündigungen tunlichst verzichtet wird. —* Neuer Wortlaut der Rentenqurrtuns- Nach Mitteilung der Landesversicherungsanstalt ist zur Vermeidung von Irrtümern und zur Beschleunigung des ZalügeschäftS mit der Rentcnrcchnungsstelle bei der Ober- postdirektio» Dresden vereinbart worden, die Rentenguit- inngen in Zukunft so lauten zu lassen, das; zuerst der Ge samtbetrag und daneben die Einzelbctrüge an Rente und Zulage eingetragen werden, also Mark. . . Pfg. . . . (. . . . Mark .... Pfg. Rente Mark Zulaael. —* Keine erfreuliche ErnährnngSlaae in Sachsen. Einen interessanten Einblick in die sächsischen Ernährungsfragen gewübrte der Leiter der Pressestelle im LandeSlebenSmittelamt Regierungsrat Dr. Schmidt-Leon hardt in einer Konferenz mit Vertretern der Presse. Die Ernährungslagc in Sachsen sei durchaus nicht als rosig zu bezeichnen. Hinsichtlich der Flcischvcrlvrgnng sei ein gewisser Pessimismus am Platze, der aber nicht über trieben zu werden brauche. Ein Lob spendete er den säch sischen Landwirten, die für die ErnäbrungSnot in dem in dustriellen Sachsen das rechte Verständnis hätten und ihren Verpflichtungen gewissenhafter nachkämen als die Land wirte im übrigen Deutschland. Doch müßten ste auch das Letzte an Lebensmitteln zur allgemeinen Versorgung hergeben. Die NeichSgetreidestelle habe lediglich au« sach lichen Gründen die freie Einfuhr verhindert. Wir könnten uns nicht den Luxus leisten, einzuführen, tva« wir nicht ranz notwendig Krauchten. Die freie Einfuhr treibe die Preise in die Höhe und verschlechtere den Geldstand. Die Regierung müsse vor allem die Hebung der Produktion ini Auge haben. Dr. Schmidt legte besonderen Wert auf die Feststellung, das, die Beseitigung der Zwangswirtschaft für Kartoffeln und Fleisch gegen den Willen der sächsischen Regierung ersolgt sei, weil man damit einen Sprung in» Dunkle unternommen habe. Die unangenehmen Folgen zeigten sich heute schon. Im freien Handel würden binnen kurzem Getreidesabrikate wie Graupen und Haferflocken käuflich sein. Die Freigabe der Fcttversorgung sagte der Redner zum 1. Dezember voraus. Getreide, Butter und Astilch mühten weiter znmngsbewirtschastet werden. Leider sei die Erhöhung der Brotration unmöglich, doch gewähre die niedrigere Ausmahlung des Getreides (8-, statt 90 Proz.) ein besseres und bekömmlichere« Brot. Auch würden in Zukunft nur noch einwandfreie Streckmittel aus Hafer mehl und Maismehl verwendet werden. Ausländisches Wei zenmehl in größeren Mengen wolle man nicht einfiihren, vielmehr solches Getreide, dessen Auswahlen im Lande unS zugleich mehr Kleie zur Vichfütterung liefere. Auch werde Mais in größerer Menge als Futtermittel vom AuSlanvc emgeführt werden. In Aussicht stellte der Red ner schließlich die Verteilung von wöchentlich 150 Gramm Kochmchl. An Mundzucler würden monat'i'ch 700 Gramm, an Industriezuckcr etwa 900 Gramm geliefert. * Dresden. Der durch seine SozialisierunaSversuche bekannte Dr. Neurath Chemnitz, der kürzlich in Prag und Brünn Vorträge gehalten hatte und Leiter der Betrieb«- rätesckulc in Brünn werden sollte, darf nach dem Beschluß der tschechoslowakischen Regierung nicht mehr nach der Tschechoslowakei zurückkcbren. X Plaue n. Der am 5. Februar 1907 von dem ver storbenen Bürgermeister Dr. Schanz gegründete vater ländische Verein, dessen Zweck der Zusammenschluß aller kaiser- und königStreuen Männer ohne Rücksicht auf ihre Lebens» und Parteistellung zur Pflege nationaler Gesinnung war, ist gestern in einer Versammlung aufgelöst worden. Da« vorhandene Vermögen soll der Vereinigung der Kriegs beschädigten zugeführt werden. Einigung im Gemein-earveiterstreik. Nach 10 stündiger Verhandlung im sächsischen Arbeits ministerium wurde eine Einigung zwischen dem Verband der Gemeindcarbeiter Sachsens und dem Arbeitgeberver bande sächsischer Gemeinden auf einer mittleren Linie er zielt, und zwar auf folgender Grundlage: Gewährt wird ein Stundcnlohn von 5,10, 4,85 und 4,65 Mark in Klasse A, 4,75, 4,45 und 4,25 Mark in Klasse B, 4,05, 9,80 und 3,60 Mark in Klasse C. Außerdem werden die Ktnderzulagen gewährt. Die Löhne der Arbeiterinnen sollen örtlich geregelt werden. Die Löhne sind mit rück wirkender Kraft vom 1. Oktober auszuzahlen. Die Verein barung gilt unkündbar bis 31. Januar 1921. Die Gemeinde arbeiter haben sofort in allen vom Streik betroffenen Gemeinden Sachsens durch Abstimmung ihre Stellung- Schuld und Sühne. Original-Roman vo« Erich Ebenstes». i -> 15. Fortsetzung. Vera von Troll hatte ihren Vater von der Bahn station abgeholt, als er nach dreitägigem Stadtaufenthalt wieder nach Wolfershagen kam. Obwohl ihr bis dahi« überaus herzliches Verhältnis zum Vater seit dessen letz tem Hierein getrübt ivax — denn der Oberqericktsrat konnte ihr den Glauben an Hardys Unschuld so wenig verzeihen, wie sie ihm feine Ueberzeugung von dessen Schuld — so drängte es Vera doch, ihn schon an der Sta tion zu erwarten, um früher Nachrichten über die Ange legenheit ihres Verlobten zu erfahren. Leider waren diese Nachrichten ander« al« sie er wartet batte. „Alles scheint sich gegen Hardy verschworen zu haben/' sagte sie eine halbe Stunde. später kleinlaut zu ihrer Tante, sich matt in deren Arbeitsstuhl am Fenster fallen lassend. „Sie haben ihn gleich nach >emev Ankunft verhaktet und irgend ein Kriminalinspektor, der natür lich auf seine Schuld schwört, hat allerlei ausfindig ge macht, waS Hardys Täterschaft beweisen soll —" „Unsinn!" Fräulein von Troll, die seit HarvyS Ab reise beständig in kriegerischer Stimmung war, und schon ebenso ungeduldig auf die neuen Nachrichten gewartet hatte, suhr zormg herum. „Das wirst du doch nicht glauben?" „Ich, Tante? Ich, die ich meine Hände für ferne Un schuld ins Feuer legen würde! Aber die andern —" „Na, also! Dann laß sre doch reden uns Beweise Zu sammentragen!" „Du hast gut reden, Tante Renate. Papa und Mama sind ebenso felsenfest von seiner Schuld überzeugt, wie wir von ferner Unschuld, und ich hatte deshalb eben jetzt wieder eine heftige Auseinandersetzung mit Papa." „Dre hättest du dir sparen können, denn deinen Vater werben nur Tatsachen erne» Besseren belehren. Er ist — Jurist, das sagt alles! ES gehört zu seinem Geschäft, schwarz zu sehen und gelegentlich allen Menschen Schlechtes zuzutrauen. Und gar wenn erst wirklich ein Verbrechen geschehen ist, dann wirkt daS wie da« rote Tuch auf den Stier. Sie sehen und hören »richt« anderes mehr und stürmen immerzu nur blind drauf los. Also darüber er rege ich mich nicht im mindeste»!" „Aber daß Mama, tue Bertie so gut war, nun so tu» Handumdrehen —" »Lab, deine Mutter bat immer nur gesehen, wa» bet« Wtzlder Psl töße tK g""» »W^dAe«"« b«H nähme M kennzeichnen. Maßregelungen finden nicht statt. Die Dresdner Gemeindearbeiter habe« abend- 8 Uhr m einer gleichzeitig im -ristaNpalast ta«n- den Versammlung ihr Einverständnis erklärt. An der Zu stimmung der Streikenden in den anderen Orten Sachsen« ist nun nicht mehr zu zweifeln. Die Dresdner Sira-«,- beleuchtung wurde sofort nach Annahme der Vereinbarung wieder in Tätigkeit gesetzt. Die Straßenbahnen verlte-en 8 Uhr abend« ihre Bahnhöfe zur Aufnahme de« geregel ten Betrieb«. Auch die Strombelteferuna der Privatbe triebe und der Haushaltungen trat bald vorauf in Wir kung: nachts konnte man in verschiedenen Geschäften und Wohnungen Licht sehen, da viele Schaltungen durch die plötzliche Stockung natürlich nicht richtig abgestellt waren. Die Gasversorgung Dresdens kann erst im Laufe de« Sonnabend Vormittag im übliche«» Matze nneder dr Kraft treten. W I Die sächsische Regierung wird wegen ihrer Haltung im Gemeindearbeiterstreik scharf angegriffen. Sin Blatt schreibt: Kläglich ist da« Verhalten der sächsischen Negierung anac.ichts de» Gemeindearbeiterstreik«, der die Empörung nicht nur des aanzen Bürgertum-, sondern auch weiter Arbeiterkreise hervorgerufen Kat. Haven sich doch wenige hundert Arbeiter zu Herren von Halbmillioneri- Städlen aufgeworfen und das ganze Geschäftsleben ge stört. Auf dre Kritik demokratischer und deutschvolkSpar- teilicher Abgeordneter in der Volkskammer, die die Ge wissenlosigkeit der Arbeiter scharf verurteilt hätte, habe Mi- lutster des Innern Kühn erwidert: „Ich habe zu erklären, baß die Regierung tn der Verurteilung der Gewaltakte einmütig ist. Die Regierung wird mit ihren Sicherheit«- organen in Lohnkämpfe nicht eingreifen. Sie Kat ine strikte Anwciung erteiit, Ruhe und Ordnung a ifrechtzuerhal en." Das war alles! Die Regierung scheint also zu glaube», daß dre fast völlige Absperrung von Gas unk Strom „Ruhe und Ordnung" darstellt. Da« Volk allerdings glaubt, daß da« die denkbar größte Unordnung, ia Auflehnung «egen die Rechtsordnung ist. — Vermischtes. Fd,g-enge mit Dampfturbine». Die Aeronautische Kon. seren» in London beschäftigte sich mit der Frage des Betriebs von Luftfahrzeuge», die mit Dampfturbinen anstelle von Benzinmotoren mißgestaltet sind. Gegenwärtig werden von den englischen Behörde» Flug-ruge rntt Dampfturbine» außprobiert. Küuf Millionen «»«erschlage». Der „Franks. Ztg." zu folge legte der «»egen Unterschlagung bei einer Frankfurter Bank verhaftete 21jährige Bankbeamte Hetzner bei feiner Vernehmung durch den Staatsanwalt ein umfassende« Ge» snmbniS ab. Seine Veruntreuungen werben jetzt auf 4 bi- v Millionen Mark geschützt. Der alS Mittäter tn Betracht kommende nach dem Ausland geflohene Kaufmann Fritz Scharold nahm etwa S0000 Mark von der veruntreuten Summe mit. «lufhebimg einer AalfchmüuzerbanLe. Die Polizei i« Franksurt a. M. hat acht Personen, sieben Männer und eine Fra», festgenommen, die sich mit der Herstellung nnb dem «Vertrieb von braunen 50-Markscheinen vom SO. November 1818 beschäftigten. Die Falschstückc, die tn großer Menge in Frankfurt a. M. und Umgebung, Mannheim und Lüdwig«. Hafen in Verkehr gebracht wurden, unterscheiden sich von den echten Stücken beionberS dadurch, daß die Füllinien auf der Vorderseite Heller, bt« Wasser-eichen fett und da- Papier außerordentlich dünn ist. Neueste Nachrichten nnd Telegramme vom 18. Oktober 1920. Eisenbahnunglück. X Oberndorf. Der Schnellzug Zürich—Stuttgart ist gestern nachmittag 4»/i Uhr bei der Einfahrt in dre Sta tion Effendvrf entgleist. Die Maschine stürzte um; sämt liche fünf Wagen des Zuges gruben sich tief in die Erbe ein. Verletzt wurde dank der umsichtigen Haltung des Lokomotivführers, der sofort Gegendampf gab, niemand. Die Streiklage in Mitteldeutschland. X Halle a. S. Die Streiklage im mitteldeutsche« Draunlohlenrevrer beginnt sich zuzuspttzen. DaS Metall werk Krugershall mußte wegen Kvhlenmangels den Be trieb einschränken. Die Stwmabgabe der Zentrale ArmS- dorf mußte vermindert werden. AuS der kommunistische» Sampforgnnisntio». * Dessau,. ES gewinnt den Anschein, -atz der Köthener Putsch ein Spitzelwerk ist. In der gestrigen Nach» mittagSverhandlung vor dem Ausnahmegericht sagte der an der Kommunistischen Arbeiterpartei ausgeschiedene Handel-- Ja und Amen sagt, wenn der Herr Gebieter eine Meinung ausgesprochen hat. Latz sie reden! Es genügt, wenn «vir betde wissen, was wahr ist!" Fräulein Renate ging kampfbereit un Gemach auf und nieder. Sie war gar» verändert seit den letzten paar Tagen. In ihre unklaren Empfindungen für den „Eindringling" war plötzlich Klarheit gekommen, als man Hardv des Mor des verdächtigte und sre sah, wie Bruder und Schwäger»«» sofort gegen ihn Partei nahmen. Dieser bescheidene, ruhige und geiühlsvoUe Mann, den Vera liebte, sollte ei» Mörder sein? Lächerlich! Wenn sie alles glaubte, das schon gewiß nicht! Und mit dein ihr eigenen Gerechtigkeitsgefühl stel.te s»e sich sofort auf Veras Seite. Im Sturm flog letzt ihr Herz Hardu zu. Auch staud es fest, daß sie Vera nicht nur bedauern, sondern ihr auch Helsen werde. Denn natürlich gab eS für Dera jetzt nur «ine Aufgabe: Hardys Unschuld zu beweisen. Wie? Darüber berieten >»e »i» den letzten Tagen bereits stuirdcnlang, ohne tndeß bisher zu einem Entschluß gekommen zu fern. Vera« Gedrücktheit hatte sich an den energischen Worten der alten Jungfer inzwischen etwas aufgertchtet. „Du bist so gut, Tante!" murmelte jie weich. „Ich weiß wirklich nicht, was ich jetzt ansinge ohne dich!" „Ach, laß das, Kind. Gut! Lächerlich! Ich bin ein fach nicht verrückt wie — na, wie die andern. Aber nun sage mir endlich, welche neuen Schirldbewetje gegen Hardy angeblich vorliegen?" „Man hat blutige Fingerabdrücke von ihm auf einem Stück Papier gefunden. Er erklärt dies freilich auf gau natürliche Weise." Und sie berichtete, was ihr Vater ihr von Hardy» Verantwortung mitgeteilt hatte. Fräulein von Troll, die aufmerksam zugehört, nickte befriedigt. „Nun siehst du! Ganz ähnlich habe ich mir ja di« Ge schichte gedacht. Irgend jemand, der ihm feindlich gesinnt ist, hat den Mord In seiner Abwesenheit verübt «nd ab sichtlich seine Wohnung dazu gewählt. Natürlich wet- der arme Junge nichts davon. Ist das alles?" „Nem. Man fand in Fräulein ÄilbenrothS Nachlaß etn Telegramm, das mit „Hardy" unterschrieben ist und sic für Sonntag tn seine Wohnung bestellt. Hard» be hauptet, solch e»n Telegramm nie abgesandt zu haben!" „Dann wird e« auch so sein." „Das schlimmste ist, daß ein Mann die Untersuchung führt, der Robert gewiß nicht gewogen ist, den» sie waren früher Freunde und entzweiten sich pann." „Warum? Woher weißt du da» überhaupt?" „Robert erzählte «S nur kürzlich einmal aAtch bä- Uv; Wt Latz-Wall^ vetzgMnt leim, rÜN MW man« Grimm-Halle au«, sein« Partei hätte de« Köthen«- Putsch geplant. E» bestehe eine Kampforganisation, die sich über ganz Deutschland verbreitet unt« dem Decknamen Von Sportvereine«. Darauf brachte dee kommunistische Rechtsanwalt Hegewisch. Celle eine» Brief de« Zeugen Grimm an den Staatsanwalt au- den Gerichtsakten zur Verlesung, in dem er mttteilt, er steh« im Dienste des Garnisonkommando-r seine Verhaftung fet nur ein Bluff, man möge ihn fretlassen. Auf Befragen erklärt« derLeuge, er habe den Brief geschrieben und den vekörden Spitzel- bienste geleistet. Grimm, der den ebenfalls al» Spitzel verdächtigen Hauptaygeklagten Privatlehrer Verger ent lastet hatte, wurde wegen Meineidsverdacht verhaftet. «vom sozialdemokratische« Parteitag. X Kassel. Auf dem sozialdemokratischen Parteitage wurde der bisherige Parteivorstand viedergewählt. Noch eine Unterredung mit Lelaerotp. )s Rotterdam. Der Brüsseler Korrespondent de» „Rreuwen Rotterd. Courant" hatte eine Unterredung mit dem Ministerpräsidenten Delacroix, der sich hochbefriedtgt über die Ergebnisse seiner Londoner Reise äußerte. Der Grundsatz, auf den sich Frankreich und England aeeimgr hätten und dein wahrscheinlich auch Italien -upimmsn werde, sei, daß in Brüssel der Ertrag der Entschädigung auf einmal festgestellt werden solle. Nachdem nian sich in Brüssel über die Summe geeinigt hab«, solle sie dann in Genf endgültig festgesetzt werden. Die veztehnnge» »wischen Danzig »nd Pole«. X Amsterdam. Nach dem „Daily Telegraph" wirb dee in der nächsten Woche in Brüssel abzuhaltenbe Tagung des VölkerbundratS sich auch mit den künftigen Beziehungen »wischen dem Freistaat Danzig und Polen sonne mit »er gemeinsamen Note Dänemarks, Norwegen« und Schwe bens über die Notwendigkeit der Beschleunigung der Ar beiten de« Völkerbünde« tm Zusammenhang mit den gv- psanten RüstungSvenninderungen beschäftigen. — Oester reich und Bulgarien seien unter den Machten, die sich um Aufnahme in den Völkerbund bewerben. Der SisenbahneranSftand in Pole«. u Kopenhagen. Wie der ^Aerlinaske D-eude«' au- Warschau telegraphiert wirb, hat der StsenVahnermlS- ftand auch auf die Kreise Krakamuna—Lemberg Lber- gegrtffen. Zwischen der Regierung und den Vertretern der Ausständigen werben Verhandlungen fortgeführt. ES wird angenommen, daß der Ausstand dadurch ein End« erhält, daß den Arbeitern eine nicht unbedeutende Lohnerhöhung gewährt wird. Zn« Einmarsch der jugoslawische« Truppe«. X Paris. Nach einer Havas-Meldung entspricht b«e Behauptung, die Besetzung Des Abstimmungsgebiets von Klagenfurt durch südslawische Truppen fei mit Genehmi gung de» Botschasterrat« und auf Verlangen der franzö sischen Regierung erfolgt, nicht den Tatsachen. Der Bot schafterrat habe me aufgehört, den in den benachbarten Gebieren von Klagenfurt stationierten Trupven anzuem pfehlen, d»e Bolksentsweidung zu respektieren und die Frei heit der rlbstimmung nicht zu behindern. SriegSfchisse ans der Dona». )l Pari». Die Internationale Donaukonferen» hat beschlossen, Latz alle Staaten daS Recht besitze« solle«, auf der Donau Kriegsschiffe verkehren zu lasse«. Sinken der Preise in England «nd Amerika. X London. Den Blättern zufolge hält der Preis sturz für alle Waren an und wird durch den beschlossenen Bergarbeiterstreik noch verschärft. In Amerika ist da» Sin ken der Preise noch bedeutender als tn England. Frankreichs Sohleaüberflah. js Berlin. Unter Hinweis «ns -i« heute erfolgte «eitere Stillegung zweier Hochöfen «nd ans -en jetzt u» Frankreich herrschenden Kohlenüberflntz wird t« eine« an die Reichsregierung gerichteten, von Kirdorf, Stiaues ««- Bögler unterzeichneten Telegramm -ringen- gebet««, Schritte zu tn», -atz angesichts deS UeberflnsseS in Frankreich s» viele Kohle« «nd Koks in Deutschland znrückbehalte« «erde« könne«, -atz «ufere Wirtschaft nicht vollkommen zu- sammenbricht. Tagung -er Bölkerbnndliga. )( Mailand. sStefani.) Die Bölkerbunbltga hat Len Entwurf einer Satzung angenommen, die die Aufnahme der bisher feindlichen Staaten vorsieht. AIS Sitz der Völker- bunbliga wurde Brüssel bestimmt. Verhaftungen in Matlaud. )l Rom. Nach einer Meldung der „Epoocck aus Mai- land hat gestern nachmittag die Polizei in der Redaktton de- anarchistischen Blattes „Urnantta Nouva" sämtliche anwesen den Redakteure verhaftet. i doch, wo damals die Geschichte mit dem Diebstahl pas sierte, für den dann Jenny Pinter verurteilt lvurde?"' „Natürlich! Und ich habe immer behauptet, daß die Pinter unschuldig ist!" „Robert glaubt dasselbe. Er kam deshalb mit den» Untersuchungsrichter Dasmut in einen Meinungsstreit, der damit endete, daß er ihm vorwars, sich in eine vorgefaßte Meinung gegen die Beschuldigte verrannt zu haben. Die Sache war dadurch besonders unangenehm für den Unters suchunasrichter, datz ein Jugendfreund von ihm, em be rühmter Detektiv, namens Hempel, Zeuge des Streite war — —" ' „Hempel? Warte mal, den Namen kenne ich'm! Ta tst doch der famose Mensch, der seiner Zett den Fall der ^heimniSvollen Buckligen und des grauen Mannes auf- „Darüver weiß ich nichts- Ich Interessierte mich joi bisher nicht so sehr wie du, Tante, für die Berichte au» dem GertchtSsaal. Ich weiß nur, daß dieser Hempel Da mals dabei war, daß er durch seine Haltung Robert recht gab, und sich der Untersuchungsrichter eben deshalb dop pelt ärgerte. Und gerade in dieses Mannes Händen muß nun Roberts Schicksal liegen! ES ist zum Verzweifeln!" „Gar nicht," sagte Fräulein von Troll trocken. „Cs zwingt un« nur, nun endlich auch zu handeln. Ein Unter suchungsrichter entscheidet nicht. Allerdings kann er recht viel Belastungsmaterial zusammentragen, das später bei der Entscheidung ins Gewicht fallt. Darum müssen wir beizeiten Gegenminen legen." „Wie meinst du das, Tante?" „Wir brauchen zwei Männer: einen, der Hardys Ver teidigung übernimmt, und einen, der den lvahren Täter ausfindig macht" . „An einen Verteidiger habe ich bereits gedacht. Was meinst du -u Dr. Kgnnstedt? Er hat mit Robert studiert, scheint ihm gut gestnnt und soll ebenso klug wr« ehrgeizig fern. Papa behauptet, er hätte eine Zukunft." i ,/Jft das der iunge Mensch mit dem Mepbistogesicht, den Hardy uns auf dem Teeabend zum Beste« oeS Rot« Kreuzes vorstellte?" '^8m, ich erinnere mich seiner. Er ttel mir auf durch seinen interessanten Kopf, der tn der DU viel verstand verrät. Zwar bat er noch kernen Namen, aber das schadet nicht». Umso eifriger wird er darauf auS.settr, sich einen zu machen. Um den Täter zu ermittel«, brauchen wir aber eine« geschickte» Detektiv. Ich sch<lage AflaL. Ls-ütt vor.'! »vrtsetz«« wl-t./ /
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