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tnjolge seiner außerordentlichen Trockenheit dazu aller dings auch besonoers vorbereitet war. Tie offiziellen Angaben sind zwar erst nach Regelung aller Schäden in zwei Jähren zu erwarten, doch lassen die Angaben der AeuerverstchcrungSgesellschasten schon seht sichere Schlüsse zu. So berichtete die badische staatliche Gebäudeversiche rungsanstalt, daß sie infolge der zahlreichen Hau»- und landwirtschaftlichen Brände ganz außerordentlich« Ent schädigungen zu leisten hatte. Ebenso bezeichnet die bayerische Gebäudc-BrandversicherungSanstalt daN letzte Geschäftsjahr als das schwerste seit Mein Bestehen. Die Anstalt hatte an Entschädigungen 8>/, Millionen Ml. zu zahlen, gegenüber 5,7 Millionen in 19lO. Man hatte geglaubt, das; die Verbesserung der Bauart, der Bc- triebseinrichtungen iu den Fabriken, der Feuerwehren usw., einen erheblichen Einfluß auf die Eindämmung der Brandschäden haben würde. Ter außergewöhnlich dürre und wasserarme Sommer hat aber einen dicken Strich durch diese Berechnung gemacht. —* Die Post hat im vorigen Jahre einen neuen ve- triebSzweig, denEilabholung»dt«nst, «tngesührt. An allen'»Postorten im RrichSpostgebiet werden gewöhnliche vriessendungen, die mit der Post abgeschickt, und Tele gramme, die mit RelchStrlegraph writerbefördert werden sollen, auf Verlangen der Absender durch Postboten au» der Wohnung abgeholt. Aufträge zur Eilabholung können durch Fernsprecher und mündlich am Schalter jeder Post anstalt oder schriftlich erfolgen. Für die Abholung einer Sendung werden 25 Pfg., für jede weiter« gleichzeitig ab- -uholende Sendung 10 Pfg. erhoben. Nähere« über den EilabholungSdienst ist aus den Aushängen im Schalter vorraum der Postanstalteu zu ersehen oder am Schalter zu erfragen. —* Der 9. BerbandStag des Verbände« Sächsischer Mittlerer Eisenbahnbeamten findet vom 15. bi« 17. Juni d. I in Dresden statt. Diese Tagung umfaßt gleichzeitig den 3. Kartelltag de« Kartell« Sächsischer und Süddeutscher Mittlerer Eisenbahnbeamten. —88 Im Königreich Sachsen kämpfen die Behörden mit aller Energie gegen das Ueberhandnehmen der „alko- holfreien" Cafüs und A ni mt erkn et p e n. Es sind in verschiedenen Städten Sachsen« strenge Verord nungen erlassen; die Polizeistunden sind beschränkt worden und in Dresden, Leipzig, Chemnitz, Plauen und Zwickau finden fast täglich unvermutete Revisionen von Polizei beamten statt. Aber alle diese Vorschriften und Maßnahmen haben nicht.vermocht, da« Ucbel mit der Wurzel au«zu- rotteu. Jin Gegenteil, die „alkoholfreien" Ca'6S blühen nach wie vor und machen glänzende Geschäfte. Da« Kell» nerinnennerbot wissen diese Art Geschäfte glatt zu umgehen. In Dresden gibt es, ebenso wie in Plaue» und selbst in kleinen Orten „alkoholfreie" CafLs, die durchgehenden Nacht betrieb haben. Dieser Unfug wird dadurch ermöglicht, in dem sie statt der Kellnerinnen sogenannte „Stützen" engagieren, die dann nachts die Langeweile der Gäste ver treiben müssen. Viele Inhaber dieser alkoholfreien CasbS melden diese „Stützen" sogar als „Verwandle" an. Die Polizei ist hiergegen machtlos. In diesen Cafüs aber wer den die wüstesten Orgien gefeiert, wie folgende beiden ekla tanten Fülle zeigen werden: Ein gewisser Karl Petzoldt, der niemals dem Wirtestand angehört hat, betrieb in Plauen i. V. das „alkoholfreie" Casü „Goldene Höhe". Seine Kellnerinnen wurden von ihm angehallen, möglichst große Zechen mit den Gästen zu machen, und als das Treiben iu diesem Lokal schließlich zur Kenntnis der Polizeibehörde kam, wurde ihm die Konzession entzogen. Trotzdem betrieb er sein „Geschäft" weiter. Er machte aber insofern einen Unterschied, als er fortan nicht mehr Kellnerinnen engagierte, sondern sogenannte „Stützen", die er als Angehörige seiner Frau ausgab, mit der Bedienung der Gäste beauftragte. Diese „Stützen" wurden von dem sauberen Manne beauf tragt, Männer von der Straße ins Lokal zu locke» und jede „Stütze" mußte dem „Wirt" von ihrem „Nebenver dienst" wöchentlich sage und schreibe 40 Mark abgeben. Das Treiben dauerte eine ganze Weile bis eS ausgedeckt wurde. Jetzt hatte sich Petzoldt vor dem Plauener Land- gericht wegen Kuppelei zu verantworten. Er wurde zu 8 Monaten Gefängnis, 3 Jahren EhrenrechtSoerlust und zur Stellung unter Polizeiaufsicht verurteilt. Auch beschloß da« Gericht, den Verurteilten sofort in Haft zu nehmen. — Sin zweiter Fall, der kürzlich da» Sächsische Oberlande»- gericht beschäftigte: Die verehelichte Ida Luc« in Aue ist Inhaberin des „alkoholfreien" CaföS „Roland". Sie kauft „alkoholfreie" Weine die Flasche für 1,10 M., verlangt aber von den Gästen 4 M. pro Flasche. In diesem Lokale ist e« selbst den Kellnerinnen zu toll geworden, sodaß eine» dieser bedauernswerten Geschöpfe schließlich selbst gegen die TafS-Jnhaberin Anzeige bet der Polizei erstattete, die dann dem wüsten Treiben ein Ende machte. Die Kellnerinnen bekundeten, daß den Gästen diese« „alkoholfreien" TasS» reservierte Zimmer zur Verfügung standen, die aber erst benutzt werden durften, wenn die Gäste entsprechende Zechen gemacht hatten. Vor Gericht leugnete di« Frau glatt alle« ab und al« sie nach ihrer Verurteilung sogar noch da« Oberlandesgericht in Bewegung setzte, behauptete sie gar, e« läge ein RechtStrrtum vor. Der oberste sächsische Gerichts hof war natürlich anderer Ansicht und beließ eS bet der ausgeworfenen Strafe. — Der in der Zeit vom 7.-9. März in der Tier ärztlichen Hochschule vom Landeskulturrate veran- staltete VortragSkursu» war von 100 praktischen Landwirten und einigen Beamten der Landwirtschaftlichen KleiSoereine besucht. Dieser höchst befriedigende Besuch deS Kursus hat den Beweis erbrach», daß dieser neuen Ein richtung deS LandeSkulturratrS von selten der praktischen Landwirte große« Interesse entgegengebracht wird. Die reichen Beifallskundgebungen, di« den einzelnen Vortragen, den von den Kursusteilnehmern dargebracht wurden, und die äußerst rege Beteiligung an den Besprechungen ließen auch erkennen, daß der behandelte Stoff die Teilnehmer in hohem Maße interesstert hat und sie manche wertvolle Anregung mit nach Hause genommen haben werden. An Stell« dr« am Erscheinen verhinderten Herrn Vorsitzenden d/S Lande» kvlturrate« dankte Herr Geh. Oekonomierat Audrä am Schluff« de« Kurs«« im Namen dr« Lande«, kullurrate« den Vortragenden, gab der Freud« über den guten verlaus de« Kursus »ußdruck und knüpft« daran den Wunsch, daß der nächste Kurs»«, d«r in L Jahren statt- finden soll, denselben günstigen Srfalg zeitigen möge. — Da der Vasserstand der Waldau unter — 120 Zentimeter am Karolinentaler Pegel gesunken ist und weitere» Sinken de« Wasser« in Aussicht steht, wurden in diesen Tagen die Moldauwehr» ausgestellt, sodaß am IS. d«. Mt«. früh S Uhr der Normalstau erreicht wird. — Im Kirnitzschtal« hat die Holzflößerei ihren An fang genommen. Die Holzmengen entstammen den Staat», forstrevieren. Um eine schnelle und regelmäßige Abfahrt de» Holzel zu ermöglichen, find di« Schleusen im oberen Ktrnttzschtale gezogen. Auf der Elbt wird da« Holz verladen. — Zur Lage aus dem Kohlenmarkt erhielt der „Dresdner Anzeiger" von dem Direktor der Deutsch. Böhmischen Kohlenhandellgesellschast in Dresden folgend« Zuschrift: „In dem Artikel: Welchen Einfluß auf di« Kohlenpreise und den Kohlenmarkt überhaupt übt der Kohlenstreik au«, sollen sich di« ersten 25 Zeilen au»schlteß- lich auf Hamburg bezw. auf di« Verhältnisse an der nord- deutschen Küste beziehen, und r« soll da nicht heißen, daß für sächsisch« Kohlen, und zwar für Klarsorten 50—100 Proz. Ueberpreise gezahlt werden, sondern daß sich die sächsischen Klarsort«», die auf der Eisenbahn nach Hamburg befördert werden, gegenwärtig 50—100 Proz. frei Hamburg teuerer stellen al« bisher bezogene englisch« Kohlen. E« sind also nicht etwa die sächsischen Kohlen so in die Höh« gegangen, sondern die Preis« für Steinkohlen in Hamburg, ohne daß für sächsische Kohle ab Werk ganz wesentlich höhere Preise erzielt worden sind. Weiter heißt e», „an- dere Kohlen sind nur noch zu haben, soweit sie fest an Hand gegeben waren", gemeint ist, daß außerschluß. lich weitere Mengen nicht mehr zu den normalen Preisen abgegeben werden, während Schlußrunden in Braunkohlen und Briketts ihre Bestellungen pünktlich «»«geführt er« halten. Die hohen Preise, die Vraunkohlensyndikate und die böhmischen Werke fordern, beziehen sich also lediglich auf Zukäufe, und der Preisaufschlag von 30 Mk. für mittel, deutsche Briketts auf da» sogenannte Freigebiet, wozu Hamburg gehört. Dieser Ausschlag ist inzwischen auf 20 bezw. 10 Mk. reduziert worden. Hierdurch wird der Satz verständlich, daß in Sachsen gegenwärtig keine Not zu be- fürchten ist, weil Sachsen au« allen Revieren günstig be- ziehen kann. Dieses ist deshalb der Fall, weil die für Sachsen in Frage kommenden Kohlengebiete vom Streik bisher unberührt geblieben sind, und die meisten Fabriken und Händler sich ihren Bedarf durch Schluß gesichert haben, der also so lange prompt geliefert wird, al« ein Streik in den betreffenden Gebieten nicht ausgebrochen ist." — Der Tierärztliche Landesverband im Königreich Sachsen rät dringend von dem Studium der Veterinärmedizin ab. Die herrschende Ueberfüllung gewähre den Tierärzte» kein« genügende Garantie für standeSge. mäßen Erwerb. Die wirtschaftliche Lage sei dauernd und wahrscheinlich auf Jahrzehnte hinan« ungünstig. JnSbe. sondere würben die von den Kommunen zu besoldenden Tierärzte der Fleischbeschau häufig derartig niedrig hono riert und zwar infolge de« überreichen Angebote«, daß sie sich zurzeit fast durchgehend in einer überau« bedauerlichen wirtschaftlichen Notlage befänden. — Die für da« Jahr 1914 geplante Deutsche Handwerksausstellung in Dresden wird voraus sichtlich auf daS Jahr 1915 verschoben, da die Ausstellung bedeutend erweitert werden soll, wozu auch noch umfang- reichere Vorbereitungen gehören. — Der bevorstehende Zusammenschluß der national- gesinnten und handwerkStreuen Fleischergesellen Sachsens zu einem sächsischen nationalen Fleischer gesellenbund hat den sozialdemokratischen Zentral- verband natürlich auf« ärgste verstummt und er sucht noch in letzter Stunde die Absicht der Fleischergesellen zu Hinter treiben, wobei auch persönliche «nrempelungen nicht ver- schmäht werden. Unter der lleberschrtft „Die Fleischer- meister rüsten" erläßt der Zentralverband in Dresden folgenden Aufruf: „Die Entwickelung der freien Organi sation der Fleischergesellen ist den Herren vom Hackholz ein Dorn im Auge. Auf alle Mittel haben sie schon gesonnen, Reverse zogen nicht, mit Maßregelungen hat die Gesell schaft kein Glück gehabt, jetzt endlich glauben dies« Herren, da« richtige Mittel gefunden zu haben, indem man eine gelbe Gesellenorganisation gründet. Aus Sachsen, Thü ringen und Anhalt sollen die Bruderschaften hier in Dresden sich ein Stelldichein geben, um die wirklichen Interessen der Gesellen zu vertreten. Ein Bollwerk gegen den Zentralverband soll e» sein; ein Herr Brednow au» Berlin, der virfloffene Altgeselle der dortigen Innung, soll dl« Taufreds halten, die Meistersöhne sollen vor den gelben Karren gespannt werden. Hier in Dresden sind es vor allen Dingen die Söhne de» Fleischermeister» Heinze-Löbtau und Kaiser. Cotta, die sich für den gelben Klimbim in» Zeug legen. Sonntagsruhe und Arbeiterschutz sind den Fleischermeistern außerordentlich unangenehme Dinge, und nur die Angst vor der Organisation hat sie veranlaßt, wenigsten» einigermaßen die Schutzbrstimmungen einzu halten. Mögen di« Jleischermeister jetzt di« Gelben hoch- päpeln, e» wird sich auch hier da» Wort behaupten, eS ist ein Teil von jener Kraft, die da» Böse will und doch da» Gute schafft. An die Partei- und GewerkschaftSgenoffen richten wir da» dringende Ersuchen, überall da, wo sie mit Fleischergesellen -usammenkommen, dies« auf die moderne Organisation aufmerksam zu machen." — Unter den Hand- werkstreuen Gesellen macht dieser Erguß de» Zentralver- bande« zwar keinen Eindruck. Die Gesellenschaft ist ge willt, sich in einem sächsischen nationalen Gesellenbunde -usammenzuschlteßen, aber di« Namhaftmachung der in dem Aufruf de« Zentralverband,» genannten Söhne der Fleischer- meister Heinze-Löbtau und Kaiser-Cotta hat leider eine tief bedauerlich« Folge gehabt. Die Fleischrrmetster Hetuz, und Kaiser wohnen inmitten einer durch und ö«ch fvBakdemo- krattsch gesinnten Gtuwohnerschaft und diese Tatsch« «ag der Grund fein, weshalb di« Söhn« der beiden geuaunten Meister unmittelbar »ach Erscheinen de« vbe« orUgetttlten Aufruf« de« Zentralverband«» auf da» Bureau del Zentral- verbände» der Fleischer begebeu und dort erklärt«», daß fi« au» der Bruderschaft der Fleischergesell« «Gschetden. Kemmrntor überflüssig i * Gröba. In der Nacht zum Donner»tag haben Spitzbuben ihr unsaubere» Handwerk getrieben, denn am Donnerstag früh fanden Leute der Spinnerei auf dem hinter dem Fabrikgrundstück vorüber führenden Feldweg 8—10 Säcke mit eisernen Nieten, Schrauben uud Laschen sowie mehrere Eisenplatten, Winkeleisen und Lrägerstücke. Offenbar haben di« Spitzbuben am nächsten Morgen da» Material wegschaffen und an den Mann bringen wollen, wie st« e» vor kurzem unbehelligt schon einmal getan haben. Diesmal ist ihnen die» nicht gelungen, da man die Polizei rechtzeitig in Kenntni» setzen konnte. Die gestohlenen Teile stammen au» dem hiesigen Eisenwerk und würden heute wieder dorthin zurückgebracht. Untersuchungen sind ein- geleitet. Dresden. Von Eisenstäben erschlagen wurde der 63 jährige Schmiedegeselle Louis Kittlcr aus dem Lager plätze der Firma Gebrüder Steuer aus der Hofmühlen straße in Vorstadt Plauen. Kittler arbeitete in einem dortigen Schuppen- in dem ein Regal mit Eisenstäben stand. Tiefes fiel plötzlich aus unaufgeklärter Ursache uw, wohci der bedauernswerte alte Mann erschlagen wurde. Er war sofort tot. — Zu dem Unglück bei dem Schornsteinsprengen an der Kesselsdvrfer Straße in Vor stadt Löbtau, worüber schon gestern berichtet wurde, wird noch mitgeteilt, daß Frau Spangcrrberg ihren Verletz ungen erlegen ist. Herr Hauptmann Mirus, der Leiter der Sprengübung, gibt eine eingehende Darstellung des Unglückes. Er schreibt: Tie Absperrung ringsum wurde von einem größeren Aufgebot von Schutzmannschasten und Wohlfahrtsbeamten, hierzu ein Wachtmeister, zwei Inspektoren, durchgcsührt nach »leinen Angaben. Auf meine Ansage, auch die Kessclsdorscr Straße auf die Länge der offenen Seite abzusperren und das überaus zahlreich zusammengeströmte Volk in die Lange Straße hineinzudrücken, von wo aus das Fallen des Schorn steins ebenso gut zu beobachten sei, hatten die Inspek toren diese Maßnahme getroffen, konnten sie aber nicht durchhalten. Darauf habe ich sie veranlaßt, bekannt zugeben, daß jeder, der auf der KesjelSdorser Straße stehen bleibe, das aus eigene Verantwortung und Gefahr tue. Tiefe Bekanntmachung ist auch, wie mir von den Wohlfahrtsinspcttoren wiederholt bestätigt worden ist, ge schehen. Leim elektrischen Zünden ging von 6 Ladungen eine mittlere nicht los, wodurch der Schornstein aus einem kleinen Pseiler stehen blieb. Tie intakte eine Ladung sollte mit dem hierfür vorbereiteten Leitfeucr gezündet werden. In großer Vorsicht habe ich diese La dung, ivie alle anderen, beim ersten Zünden, mit zahl reichen hohen Blenden umlegen lassen. Vor der Zündung ließ ich nochmals das Publikum aus'die jetzt besonders große Gefahr aufmerksam machen. Ter Schornstein fiel ganz genau in der berechneten Fallrichtung. Bei Deto nation der letzten Ladung sind einige größere Ziegel brocken der benachbarten, früher losgegangenen La dungen, die ich bei der bestehenden großen Gefahr des Schornsteineinstürzens nicht alle beseitigen lassen konnte, die doppelten Blenden durchschlagend bis auf die Straße geflogen und haben hier die Verletzungen hxrvorgerufen. Löbau. Ein räuberischer Ueberfall ereignete sich auf der Chaussee von Löbau nach Görlitz. Auf Zöblitzer Flur wurde die Wirtschafterin Lina Krause auS Cunnersdorf bei Löbau von einem Unbekannten angefallen und ihrer ge samten Barschaft von 42 Mk. beraubt. Der Mann war ihr entgegengekommen und hatte unter Bedrohung mit einem Messer Geld von ihr verlangt. Die eingeschüchterte Frau lieferte in ihrer Angst alle» Geld, da» sie bei sich trug, dem Täter au« und ließ ihn entkommen, ohne Hilfe herbeizurufen oder die Verfolgung aufzunehmen. "Nerchau. An der hiesigen Bcamtenschule unter zogen sich diesmal 71 Abiturienten der Entlaffungiprüfung. NlS wissenschaftliche Hauptzensuren erhielten die I 2, Ib 9, II» 19, II 22, Hb 14, Illa 3 und III 2 Schüler. Im Betragen konnte wieder sämtlichen Abiturienten die I erteilt werden. Die jungen Leute sind bereit» fast durchweg bei Königlichen Behörden und Gemeindeverwaltungen unter gebracht. Grimma. Beim Grundgraben auf einem hiesigen alten Grundstück, auf dem vor kurzem ein Braud wütete, wurden sehr schöne, wohlerhaltene, frühmittelalterliche Ge säße, eine Anzahl Gefäßscherben (sogen. BurgwalltypuS), Spinnwirtel und das Bruchstück eines kupfernen Klenspan- leuchterS gefunden. Die Gegenstände, die dem hiesigen Museum überwiesen wurden, werden von Altertumskennern al» au» dem 12. Jahrhundert stammend bezeichnet. Chemnitz. Bei der hiesigen Firma Fritz Löwen thal, Teppichfabrik in Chemnitz, deren Räume sich in der alten Aktienspinncrci Schillerstraße, befinden, sind seit einigen Wochen eine Anzahl Weber ausständig. Jetzt werden zwei Sabotageversuche gemeldet, die sich wie folgt abgespielt haben: Ter Hcuiptantrieb des alten Aktien- sxinnereigcbäudes verteilt seine verschiedenen Antrieb seile nach den einzelnen Betrieben. Am Tienstaz vor mittag wurde nun ein großes Eisenstück in den Antrieb geworfen, um den Betrieb zu stören und Schaden herbei zuführen. Ta dies nicht geglückt ist, versuchte man Diens tag nachmittag den verfolgten Zweck dadurch zu erreichen, daß man zwei leere Bierflaschen hineinwarf, anscheinend in der Hoffnung, daß durch die Scherben die Leitseile zerschnitten und so die Fortführung des Betriebes un- möglich gemacht würde. Auch dieser Sabotageversuch ist nicht geglückt. Im Falle des Gelingens diese» Planes würden sich unübersehbare Folgen ergeben haib«^ «S