Volltext Seite (XML)
AtrztttcherSormtagSdientt am S7. Dezember 1SLS und 1. Januar 1SL6. «lerne r Jeder Arzt sür wirklich dringende Fäll» jederzeit erreichbar. Dentist«»: Herr Nitzsch», Stadtteil Riesa, Wetti»»» straße 21, <8—11 Uhr vorinittag»). Derr Hundt, Stadtteil Gröba, Lauchhammer Straß« 8« (nur am 27. 12. d. I. van 11—1 Uhr nachmittag»), Apotheken: Sindtavotheke, Stadtteil Riesa, Hauptstraße 6L die auch vom 26.12. 1925, übend» 7 Ubr, bts zum 2.1.1926, vorm. 8 Uhr — nacht» Dienst« bereitschast hat. Bei unserer Annahmestelle für di« Zcppelili-Eckcttcr-Lpciwe gingen ein von Vöschel, Jahnishausen g — Mk., Oberlehrer Reinicke, Gröba 2.— Mk., Frau Seyffert, Gröba 2.— Mk., Ungenannt 2 — Mk., Hermann, Riesa 1.— Mk., Hau« Hvhe- straße 5, Riesa 2.60 Mk., Georg Jobst, Nünchritz 1.- Mk., Bund der Kansm. Jgd. im Deutschnat. HandlgSaeh.-Ver- band 12.65 Mk. Mit bestem Dank wird hiermit öffentlich Weiter« Gaben, auch die kleinsten werden noch ange- , genommen. Einzahlungen können auch auf unser Postscheck- ! konto Dresden 1580 ersolgen. GeschäfttstrN« de» Riesaer Dageblatte» Goethestr. SS. 96Ä8O4 9,3776 somit durchschnittlich 1768 Bon dem Gesamtzuwachs i. a. auf de« Teubebezirk nun« gestellt worbe«. Bon diesen entfalle« 81 auf die Grotzstüdte Chemnitz, Dresden, Leipzig, Plauen und Zwickau. 1SV Antrügen ist stattgegeben worben, während 88 mangel» Masse abgelehnt sind. Don den neuen Kon kursen betrafen 188 natürliche Personen, 14 Gesellschaften, S eingetragene Genossenschaften, 12 Nachlüsse und 1 andere Gemcinschuldner, 76 entfielen auf die Industrie, V6 auf den Warenhandel, 12 auf sonstige Gewerbe und 1 aus die Land wirtschaft. Reenbet morden sind 48 schwebende Konkurs verfahren, davon M durch Schlutzvertcilnng, S durch Zwangsvergleich und 5 wegen Massemangel». Neben den Konkursen sind noch «2 Geschüftsaufsichten zur Abwendung des Konkurse» angevrdnet und 20 abgelehnt worben. Davon betrafen 28 natürliche Personen, 86 Sinzrlstrmtn und SV Gesellschaften: 87 entfielen auf die Industrie, 37 auf den Warenhanbel, 2 ans Banken und <> ans sonstige Gewerbe. Beendet wurden »2 Geschüftsaufsichten und zwar 22 durch Zwangsvergleich, 3 aus anderen Gründen, wahrend bet 7 der Konkurs ervfsnet werben muhte. Bon den insgesamt beteiligten 34« Niüernehmungen waren 28.', <67,0 Prozent), erst nach dem Kriege entstanden gegen 26 <5,8 Prozent) an der Krtegszeit und 89 (25,7 Prozent) aus der Vorkriegs zeit stammenden sowie 2, bei denen die Zeit der Gründung unbekannt ist. Strehla. Tie drückende Notlage eines Teiles der Bevölkerung, die sich über Nacht durch Arbeitslosigkeit und andere Erscheinungen der Wirtschaftskrise so außerordentlich verschärft hat, war der ankere Aniak zur schleunigen Einbe rufung einer autzerordentlichen Sitzung des Ltabtverord- nctcn-Kvllegiums. Dienstag abend tagte das Parlament, um Beschlug zu fassen, wie dieser Not cinigermaken gesteuert werden kann. Tas „Sir. Tgbt." berichtet u. a.: Man war sich vvrvoruhercin darüber klar, bah sich die Hilfsaktion nur in bescheidenen Grenzen halten könne. Die Stadt ist zu arm, nm eine großzügige Unterstützung in die Wege zu leiten, so wie cs etwa die Stadt Nicsa in vorbildlicher Weise getan hat. Möchten in Erkenntnis dessen unsere Erwerbslosen, deren schwierige Notlage durchaus Nicht verkannt wird, ein sichtig genug sein, den ausgeworsenen Betrag für Unter- stützuugszwccke als das zu betrachten, was im Bereich des Möglichen lag. Tie Vorlage wurde vom Stadtrat Reinhardt eingehend begründet. Er unterbreitet schließlich dem Kolle gium folgenden Vorschlag: „In Rücksicht aus die den Klein» und Sozialrentnern bereits durch private Bereinigungen ge machten Zuwendungen wird von einer besonderen Weih» nachtsspendc durch die Stadt abgesehen: es werden grund sätzlich nur die Erwerbslosen berücksichtigt. Personen, welche unterstützungsbedürftig sind, von Prtvatvereinigungen bis her nichts erhalten haben und sür die auch seitens des Wohl fahrtsausschußes Svndcrbewilliaungen nicht erfolgt sind, soll ausnahmsweise ebenfalls eine Beihilfe gewährt werden. Tie Beihilfe an die Erwerbslosen würde zu gliedern sein, und zwar: Erwerbslose über 6 Wochen, 4—6 Wochen, 2 bis 4 Wochen und unter 2 Wochen Erwerbslosigkeit. Insgesamt sind 111 Hauptunterstüyungsempsüiigcr und 137 Zuschlags berechtigte vorhanden." Es kommt zu einer regen Tevatte. Die erforderliche Summe wird mit etwa 500 M. veranschlagt. Tie Abstimmung ergibt einstimmige Annahme. — Ten hie sigen Gemcindebamten soll eine Weihnachtsbeihilsc in glei cher Höhe geivährt werden, wie sic die Reichs- und Staats beamten erhalten. * Mehltheuer. Ter Schulleiter hiesigen Ortes, Herr Lehrer Leske, hatte eß sich zur Ausgabe gemacht, in die sem Jahre eine W e i h u a cht S au s f ü h r u n g zu veran stalten. Als Gegenstand dieser Aufführung war das ausge zeichnete herrliche Stück „Tie Lchneckönigin", gewählt wor ben. Dieses Stück wurde vor säst überfülltem Saale von den Kindern flott und mit ganzer Hingabe gespielt. Ganz besonders hervorzuheben ist der von 12 Mädchen ausgesührte wohlgelungene Schneeball- und Eiszapsenreigen, welcher sehr groben Beifall sand und nochmals tadellos wiederholt wurde. Weitere Einzelheiten hervorzuheben, erübrigt sich dadurch, baß alle mitspielenden Kinder mir großem Fleiß und Ge schicklichkeit ihre Aufgaben voll und ganz erfüllten. Auch die musikalisch« Leitung, welche von Herrn Lehrer Richter aus- gesührt und durch das Singen der alten schönen WcihnachtS- lieber verschönern hals, hat ungeteilten Beisall gesunden. An dieser Stelle sei Herrn Leske, sowie den Kindern und alle» anderen Mitwirkenden herzlichst gedankt. Tic Ausnihrnug findet nächsten Sonntag, zum 8. Feiertag, nochmals statt und wirb bei dieser Wiederholung auf ein volles Haus gehofft. * Stauchitz. Geflügel-Ausstellung. Der KreiSvrrband Döbeln im Landesverband Sächsischer Geflügel züchtervereine, dem dir Vereint: Döbeln, Hartha, LeiSnig, Mügeln, Oschatz, Roßwein, Stauchitz und Waldheim ange- fchloffrn sind, hält seine 2. Kreisschau vom 3l. Dezember 1V2S bis 1. Januar 1926 in den Räumen des Gasthofs zur .Alten Post" in Stauchitz ab. Damit verbindet der Stauchitzer Verein zugleich seine 11. Geflügel-Autzstellung. Es ist alles ausgeboten, um dem Besucher eine würdige Echan von Raffetieren vor Augen zu führen. Ein gut und übersichtlich hergestellter Führer gibt über Aussteller sowie Ursprung, Qualität und Bewertung der Tiere brttenS AuS» knnst. Außerdem bietet eine reich ausgeltattete Tombola Gelegenheit, dein Glücke die Hand zu leiben. Der Eintritt»» preis ist medrig bemessen, um allen Kreisen der Bevölke rung di« Besichtigung der ausgestellten Tier« zu ermög lichen. Die feierliche Eröffnung der Ausstellung durch den KreiSverbandSvorsitzcnden Herrn Hugo Peschke aus Döbeln erfolgt am Silvestertage kräh ',,9 Uhr. Daraus bleibt die Ausstellung bis zum 1. Januar 1926 abends 6 Uhr geöffnet. Der Besuch ist sicherlich sehr lohnend und nur zu empfehlen. (Siebe Inserat.) Moritzburg. Im Wildpark Moritzburg kanu man jetzt noch nie hier gesehenes Wild beobachten. Es sind die- Sika-Htrschc, welche erst vor kurzem etugetronen sind. Sie habe» den Habitus der Rothirsche, nur sind sic kleiner nnd das Geweih erreicht nur die Stärke eines 8-Enders. Im Ge baren ähneln sie sehr dem Tamwild. Man kann sogar sagen, daß sie noch behender und elastischer als dieses sind. Die Sikahirfchc stammen auS Japan, während eine größere Art, di« zurzeit noch nicht in Moritzburg vertreten ist, in der Mandschurei zu Hause ist. Tie Wildsüttcrung hat durch die Erwerbung wieder einen neuen Reiz erhalten. Es ist er staunlich, wie rasch sich da» Wild aneinander gewöhnt hat. Obwohl der Sikahirsch kleiner ist, nimmt er cs mit seinen größeren Genossen am Futterplatze aus. Dem Publikum gegenüber ist das Wild sehr vertraut. Springt cs doch ein mal, au- irgendeinem Eirunde erschreckt, beiseite, so kann man eine ganz originelle Beobachtung machen: In der Auf regung hebt das Wild den Wedel und der Spiegel plustert sich aus wie ein Federspicgel. (Weitere örtl. und sächs. Nachrichten in der 2. Verlage.) n«e« «srviNtnkfse«" gerechnet werde«, die nach 8 7», 1 öurch Ery-Huna de» steuerfreien Lohnbetrage- in engerem Ginne berücksichtigt werden müllen. Anträge von Krieger- mit»«« sind wohlwollend zu behandeln. Der RetchSbund der Kriegsbeschädigten richtet an die Beteiligten die Mah- nung, beim zuständigen Finanzamt unter Vorlegung de» letzte« Renteubeschribe- und der Steuerkarte umgehend die Erhöhung der Werbungstosten für 192« zu beantragen. —* Nass« Füße. Ralle Füße gelten tm allgemeinen al» große Gefahr für bt« Gesundheit und e» herrscht de»halb eine weitverbreitete Furcht vor ihnen. Liese Furcht ist aber nur in der allgemeinen Unwissenheit in Fragen der Gesundheit begründet. Gerade über die alltäglichen, ost ganz belanglos erscheinenden körperlichen Vorgänge, die doch für die Erhaltung unserer Gesundheit von größter Be deutung sind, wird vielfach mit Gleichgültigkeit hinwegge- gangen, so baß über sie noch ein« weitgehende Aufklärung wünschenswert ist. Ralle Füße sind an sich gar nicht schäd- ltch, vielmehr sind betsptelswels« Fußbäder und das Waten im Wasser im Gommer sogar der Gesundheit sörberlich. Aber auch wen« die Füße durch undichte Fußbekleidung naß werden, entsteht keine Gesahr, solange bt« Füße in «e- wrgung sind und dadurch häufig von selbst wieder trocken «erben. Rnr dann drohen gesunbhelt-schädltche Folgen, wenn natzgewordene Füße in der Ruhe nicht von nassen Strümpfe» und Schuhen befreit, trocken gerieben werden, «eil ja die nasse Fußbekleidung dem Körper bauernd Wärm« entzieht. Das einfachste Mittel gegen die Folgen von nassen Füßen wie überhaupt jeder Nässe und Kälte ist aber die planmäßige und vernünftige, keineswegs über triebene Abhärtung. —»Ein soziales Werk. Man berichtet nns: „Auf fast allen OberamtSsparkasfen Württembergs und vielen anderen Sparkassen außerhalb der schwarz-roten Grenzpfähle hat die Gemeinschaft der Freunde e. B. in Wüstenrot Württemberg mehr oder weniger hohe Beträge angelegt, die z» Bauzwecken verwendet werden. Ta der Gemeinschaft der Freunde über 16000 Bausparer angc- schlossen sind, so ist e» nicht sehr verwunderlich, daß grvße Beträge cingehen müssen, die, da sie richtig angelegt sind, dazu beitragen, allmählich wieder einen gewissen Wohl stand in unserem Baterlandc zu erzeugen und wieder einen Mittelstand zu schassen. Es braucht nicht weiter aus geführt zu werden, daß durch den Kreislauf -cö Geldes, wie er bei der Gemeinschaft der Freunde stattfindet, alle «reise unseres Volkes berührt werden. Bor allem natür lich jene Zünfte, die unmittelbar an der Errichtung von Baulichkeiten interessiert sind. So bient durch den Zusam menschluß von vielen Tausendcn jede einzelne gesparte Mark dem Volksgauzen und fließt verzinst wieder dem Geldgeber zu. Nur wenn wir in der Verwendung und in der Verwaltung unseres Geldes wieder ein richtiges Matz gefunden haben, wenn wir gelernt haben, wieder zu sparen, wird auch auf den Trümmern der Inflation all mählich wieder ein Wohlstand für jeden Volksgenossen er blühen, wirb unser Volk wieder aus Armut zum Wohlstand geführt." oe» «ran« orae-re. — «erren» 0« rrvemmarponze« »vemnt« wurde E«d« November tu Ehsmnttz ein« Falschmünzer. Werkstatt aufgehoben und deren Inhaber, ,1« weg«« Münz- verbrechen» schon vorbestrafter Former, in Haft genommen. Er stellte seit Jahresfrist falsche Ein- und Dreimarkstück« her und ließ ll« tn den verschtrbenstrn Orten Sachsen», vor- zug-weise auf Märkten und Mellen, durch seine siebzehn jährige Tochter ausgrben. Letzter« wurde durch die Auf- merksamkett einer Geschäftsinhaberin und eine» vertreter au» Leipzig beim AuSgeben eine» falschen Dreimarkstücke» angehalten und führt« so aus die Spnr dcS Hersteller-. - Da» LandeSkrtmtnalamt bittet, dem Geldverkehr nach wl« vor die grübt« Aufmerksamkeit zu schenken und der nächsten ürtmtnalbtenftstell« alle Anhaltspunkte mitzuteilen, die zur Aufdeckung von Falschmünzrrwerkftätten und Ermittelung von Faschmllnzern beitragen können. —* Wiederholte Warnungen vor der tzl uS - wanbernng nach vrastlie«. Di« von dem brasilia nischen Landagenten Otto Isernhagen während seines Aufenthalte» in Deutschland begonnenen und feiten» der „Au-lanb-stelle de» Bundes für Siedlungen tn llebersee" von Amsterdam au» fortgesetzten Werbungen sür die Aus wanderung nach Brasilien, bei denen Freifahrt angeboten wirb, werden neuerbing» wieder in besonder» erheblichem Umfange von tu Holland ansässigen Agenten betrieben. ES haben sich bereit« zahlreiche deutsche Familien bewegen lassen, auf bas Angebot einzugehen. Der ihnen von dem Agenten gegebenen Weisung gemäß haben diese Auswanderer bet der Beantragung de» Passe- falsche Angaben über ihr Ziellanb gemacht und sich der AnSkunst-crtrilung durch bi« amtlich anerkannten Beratungsstellen entzogen. Während einige Agenten in ihren Bewerbungsschreiben offen zum Ausdruck bringen, daß cS sich um Werbung für die brasilia nischen Kaffeepslanzungen handelt, haben Isernhagen und fein« Heiser dies verschwiege» und den AnSwanbernngS- willtgen ihr künsttges Dasein als Landpächter n»d Besitzer in ^en rosigsten Farben gemalt. In Wirklichkeit ist - die Triebfeder aller dieser Agenten reine Gewinnsucht. Sie be treiben eine Art Menschenhandel, aus dem sie nicht nnr ein beträchtliches Kopfgeld von dem mit der Verschiffung betrau ten königlichen holländischen Llond beziehen, sonder» zum Teil auch noch Kopfgelder von den in Betracht kommenden brasilianischen Kasfcepslanzcrn erhalten. An dem Wohl und Wehe der Auswanderer ist ihnen garnichis gelegen. ES mutz immer wieder betont werben, daß Deutsch«! sich für die im Hinblick auf das hcitze Klima schwere Arbeit aus den Kasfec- plantagen im allgemeinen nicht eignen. Tie ReichösteUe für das Auswanderung-Wesen bittet die Ausivaiidernngswillige», die Wcrbeschreiben von allen Agenten erhalten, sich eingehend über das ihnen bevorstehende Los bei den amtlichen stellen anfklürcn zu lassen und ihr von allen Fällen derartiger Wcr- büng Mitteilung zu machen. —* Gegen bas Schnee -Essen der Kinder. EiS und Schnee werden sehr häufig, besvndcrs von Schul kindern, ohne weiteres in den Mund genommen und ver zehrt; beides ist nicht unbedenklich. Ter ans der Luft nieder fallende Schnee ist allerdings in der Regel keimfrei; aber er bleibt eS nicht lange in der Nähe bewohnter Gegenden, da der Staub aus die Schneedecke herabsällt und sich mit ihr vermischt. Noch viel gesundheitsschädlicher kann das Eis wirken, wenn dieses durch Gefrieren verseuchten Wassers er zeugt wurde, den« cs ist bekannt, daß dte Kälte die Entwick lung der Keime wohl hemmt, aber nicht aushält, -aß tm Gegenteil dte Keime sich bei niederen Temperaturen über raschend lange lebensfähig erhalten. Es sind durch infiziertes Eis schon Typhuscpidcmieu entstanden. Mau soll dieser kindlichen Unsitte daher überall energisch steuern. —* Wie soll man rm Winter die Vögel füttern? Futter sür die Vogel streue man nicht in den Schnee, denn es wird natz nnd geht größtenteils ver loren. Man verberge vielmehr in einem Gebüsch ein Brettstückchen und streue auf dieses das Futter. Ist kein Gebüsch in der Nähe, so stelle man das Brett an irgend einen anderen Platz, gebe a^cr auf die Katzen acht. Steckt man neben das Brett einige Reiser oder Dornenzweige, so können die Vögel leicht entfliehen, wenn ihnen Katzen nachstellen. Als Futter reiche man nie Schwarzbrot, denn wenn dieses nosß wird, wird es sauer und die Vögel gehen daran zu Grunde. Da» zuträglichste Futter ist Hanfsamen, gebrochene Hafeekörnec, Nußkerne, Sonnen- blumenkcrne, Kürbiskerne und kleine Stückchen Speck. Die Eisbeine der kleinen MäbelS. Uebcr die modernen Mädels schreibt ein Einsender: Bei 16 Grad Kälte und scharfem Lstwinde stolzieren die Mädchen mit ihren Zwirnfadcnstrümpfcn in der Stadt umher. Sie frieren, weil sic die Mode mitmachen müssen. Diese verlangt, baß sie sich die Beine abfriercn, damit sic später, wenn sie einen Mann „glücklich" machen sollen, durch allerlei Unterleibs krankheiten, Ischias, Gicht und Rheumatismus das Lebe» zur Hölle gestalten, und natürlich sich mit. Ei» Halbwegs normaler Mann hat dicke wollene Strümpfe über den Unter- beinkleidcrn, hat seine Tuchhose darüber und empfindet die Kälte trotzdem unbehaglich. Tie unvernünftigen Mädels aber ziehen einen Schleier über die Beine, meinen, das sei hübsch, und frieren dabei. Oben am Halse tragen sie dicke Pelze, trotzdem die Gcsunbheitsregcln sagen, datz man sich am Halse nicht zu sehr verweichlichen soll. Bis zum Knie also stehen die MäbelS in einem Eiskeller und oben bts zur Brust nehmen sie ein Dampfbad. O, wie das dem Körper so gut tut. Dann sitzen sie den ganzen Tag im Büro, wo vielleicht sogar Zementboben ist, und klappern mit den Zäh nen und frieren am ganzen Körper. Diese Fräuleins hüsteln mit 15 bis 20 Jahren schon wie alte Frauen. Das sind die Mütter von morgen, die uns ein kräftiges Geschlecht erziehen sollen. MäbelS, ich habe euch lieb und gerne, aber glaubt mir, jeder Mann mit gesundem Verstände lacht euch aus, wenn ihr mitten im Winter halbnackt daherkommt, wo doch jeder sieht, daß euch Gefrierfleisch an die Beine kommt, nur der Mode zuliebe. Später könnt ihr euch nicht erklären, wo. her die Kinderkrankheiten kommen. Der Mann schafft sein Gelb in die Apotheke für eure Marotten. Deshalb strickt euch wollene Strümpfe, sie sind billiger, al- da- Spinnge webe, LaS ihr anhabt und da» nach zwei bis drei Tage« zer rissen u. unbrauchbar ist, weil ihr bt« Löcher nicht aneinander, nähen könnt, sintemal hundert und tausend solcher Strumpf löcher immer noch kein einzige- Paar Strümpfe ergeben. —* Erhöhung der WerLNngskosten für Kriegsbeschädigte und Hinterbliebene. In einem Erlaß vom 12. Dezember"--. IS. an die Präsidenten der LanbeSftnanzämter hat der Retch-ftnanzmtnister «ine bestimmte Siegelung für den erhöhten Steuerabzug bei erwerbstätigen Kriegsbeschädigten und Kriegerwttwen ge troffen. Wie der Reichsbund der Kriegsbeschädigten mit teilt, wird bei rentenberechtigte« Kriegsbeschädigten, dte um mindesten- 25 Prozent erwerdSbeschränkt sind, auf An trag mit Rücksicht auf Ihre besonderen wirtschaftlichen Der- hältnisse und die ihnen erwachsende« höhere« Werbungs kosten und Sonberleistungen eine Erhöhung des gesetzlichen steuerfreien LohnbetrageS und der Pauschsätz« für Wer- bungskosten und Sonderleistungen (also beS Gesamtbe trages von 160 Mark monatlich ab 1. Januar 1V2S) um den Hunbertsatz ihrer SrwerbSbeschränkung zugebtlltgt. Den Besonderheiten des einzelnen Falle- kann durch einen ent sprechenden Zuschlag Rechnung getragen werden. Bei Kriegsbeschädigten, die nach 8 61 deS ReichSversorgungSge- setzrö Pslcgezulag« erhalten, sind die steuerheie« Beträge mindestens nm 200 Prozent zu erhöben. Bei Kriegerwttwen ist zu beachten, datz im 8 56, 1 de» Einkommensteuergesetze- Aufwendungen im Haushalt, die durch die Erwerbstütig- keit einer Witwe mit minderjährigen Kinder« veranlaßt worden sind, ausdrücklich zu den „besonderen wirtschaft- —* Die Zahl der deutschen Rundfunkteil nehmer. Tie Zahl der erteilten Rundfnnkgcnehmtgungen im Reiche beläuft sich nach der amtlichen Zählung vom 1. Dez. in Bezirken der neun Hauptsenbrgesellschasten wie folgt: 1. Berlin (Stettin) Hamdnrg (Bremen,Hannover,Kiel) Leipzig (Dresden) München (Nürnberg) Münster i. Wests. (Dortmund, El berfeld) Frankfurt a-M. (Kassel). . . . Breslau (Gleiwitz) Stuttgart Königsberg i. Pr Gesamtzahl sür Deutschland . . Der tägliche Zuwachs betrug statt 1825 Teilnehmer im Oktober. * um 58 028 Teilnehmer entfallen u. a. aus de« Teubebezirk Berlin allein rund 23 000, aus die Rheinlandsender Dort mund und Elberfeld je rund 4000 und ferner auf Breslau, in dessen Bezirk seit Mitte November der neue oberschlestschc Zwifchenfender Gleiwitz in Betrieb ist, rund 5000 Teilneh mer Zuwachs. Im OberpostdircktionSbezirk Dresden ist dte Teiluehmerzahl von 34 8Ü5 auf 86 090 und im Bezirk Leipzig von 47168 auf 47 811 gestiegen. Ein« interessante Tatsache geht aber noch au- obigen Ergebnissen hervor: Di« tägliche durchschnittlich« Zunahme betrug tm November 1768, dürfte also sür den Monat Dezember, der bekanntlich stet» besonder» hohe Zahlen sür Neuanmelbungen bringt, mit rund 1900 Neuanmelbungen pro Tag keineswegs überschätzt sein. Die ser kurz« Uebe^chlag lehrt, baß die Zahl von 967 000 Teil nehmern am 1. Dezember ganz bedeutend zugcnommen haben wird, nnd man heute die erfreuliche Annahme machen kann, daß vor wenigen Tagen die Gesamtzahl der Teilnehmer am deutschen Rundfunk die erste Million überschritten hat, und folglich z. Zt. etwa jeder sechzigste Deutsche einen eigenen Rnndsunkrmpfänger besitzt. —* Unter demDrucküerstarkenDerschlech- terung der Arbeitsmarktlage tn ganz Deutsch land macht sich in der letzten Zett ein starker Zuzug von Arbeitskräfte» nach den großen Städten und Industriege biete« bemerkbar. Auch der Freistaat Sachse« wird tm erheblichen Maße hiervon betroffen. Demgegenüber muß erneut darauf htngewiesen werde», daß die ArbettSmarkt- lage i» diesen Gebieten, insbesondere in Dresden und Leipzig, aber auch tn den übrigen größeren Städte« Sach sen- und in allen Jnbustrtebeztrken sich so ungünstig ge staltet hat, daß nirgends die Nrügltchkett besteht, planlos zuströmende ArbeikSkräste unter,«bringen. Dte Arbeit- suchenden feie« daher dringend gewarnt, zurzeit ohne völlige Sicherheit aus Unterkommen und ohne Einver nehmen mit ihrem zuständigen öffentlichen Arbett-nachwct» in Jndustrtebczirke und grobe Städte abzuwandrrn. Bei planloser Zureise setzen sie sich der Gesahr au», tn schwerste Notlage und völlige Mittellosigkeit zu geraten. —* Die Konkurse im Monat November 1925 tnGachsen. (Mitteilung de» Statistischen Landesamtes.) Im Monat November sind 1V7 Anträge auf KonkrrrSerösf- Dezember. 1. November. 417749 394492 118618 118225 109980 106151 91001 88364 71796 61185 63095 62042 52247 47 827 27145 26 344 15171 14646