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^-^7 WWWWWWWWWWWWW ! M Begriff < i Wenn von Eacao die Rede ist, denken die meisten Leute unwill kürlich immer an Dan Houten» Ca- cao, di« älteste, bekannteste und belieb teste Eacao-Marke. Gerade in neuerer Zeit, wo sich vielfach da» Bestreben zeigt, da» Publikum durch billige Angebote frag würdiger Qualitäten anzuziehen, zeigt e» sich, wie beliebt Ban Houten» Cacao doch überall dort ist, wo er einmal «tngesührt wurde. Dabet ergibt sich auch da» erstaunliche Resultat, daß Dan Houten» Eacao, ganz abgesehen von seinem unerreichten Wohlgeschmack und Aroma, sich im Gebrauch ökono mischer stellt al» die sogenannten billigen Angebote. Für Fein schmecker bedeutet guter Cacao immer: Ban Houten»! A«S aller Welt. «oertin In Fürstenwalde kam e» zu einem vren- kontre zwischen dort garnisouierenden Ulanen und Zi vilpersonen. Mehrere Angehörige de» Fürstenwalder Ulanenregiment» befanden sich aus dem Wege zur Ka- ferne, als sie auf eine Anzahl Zivilpersonen stießen, die von einer Kindtaufe hctmkehrten. Die letzteren hänsel ten in angeheitertem Zustand die Soldaten und wurden schließlich tätlich Nun setzten sich die Betroffenen zur Wehr und zogen blank, wobei einige der Angreifer ver wundet wurden. — Kattowitz: Aus dem Paulinen- schacht der Hohenlohe - Werke schoß der Steiger Eger wegen seiner erfolgten Kündigung durch den Bergwerks verwalter GterSberg auf diesen und verletzte ihn schwer. Darauf erschoß Eger sich selbst. — München: Nach fünftägiger Verhandlung verurteilte das Landgericht den Pächter des Löwenbräukellcrs, Erwig, »vegen Betruges, begangen durch schlechtes EinschLnken, zu sechs Wochen Gefängnis und 3000 Mart Geldstrafe, und wegen des gleichen Vergehens die Schankkellner Klopfer zu drei Wochen, Koppold zu zwei Wochen und Geiger und Lankes zu je einer Woche Gefängnis. — Die Hamburger Silber diebe, die am 9. März in eine Hamburger Villa ein- s dinooie, hatte sitoerzttt dem Prinzen Georg 12 OVO Ar. ohne Zinsen geliehen und im Testament diese Schuld zu gunsten seiner Schwestern hinterlassen. Da« Blatt fordert den König auf, diese Summe im Interesse de» Ansehen» der Dynastie zu bezahlen. Mexiko. ' Zur amerikanisch-mexikanischen Situation erklärte der mexikanische Botschafter dem Präsidenten Tast, daß die Zeitungsnachrichten über die amerikanischen Truppe» in Mexiko Beunruhigung hervorriefen. Diaz sprach die Hoffnung aus, daß die Truppen zurückgezogen werde». Präsident Taft betonte, daß die ^Berichte größtenteils unzutreffend seien, er werde aber Schritte ergreifen, um diesen falschen Meldungen vorzubeugen. Er betonte aber auch gleichzeitig, daß die amerikanischen Truppen an der Grenze bleiben würden, solange die Revolution in Mexiko noch nicht beendigt sein würde. .StandWerhvhuug«E wird folgender Laris aufgestellt: der Fürst »«titel, bisher 20000 Mark, toll künftig 40000 Mark kosten, der Grafentttel statt 1000 Mark künftig KO 000 Mark, der FretherrnMel statt 6000 Mark künftig 10000 Mark, und der „grwöhnliche" AdelStttel statt bis her 4000 Mark künftia 6000 Mark. Litelvrrleihungen an Privatpersonen werden mit 100 bi» 8000 Mark Gebühr belegt, nichtwürttemberaisch« Lite! kosten 60 bi» 500 MI., statt bisher 60 bi» 120 Mark. Die Srlaubni» zur An legung ntchtwürttembergischer Orden wird von 60 bi» 120 Mark aus 60 bi» KOO Mark htnaufgesetzt. Vesterreich-Nngar«. Bet Beginn der gestrigen Sitzung de» unga^f^.t «v- geordnetenhauseS gedachte Präsident Berzeviczy mit freundlichen Worten der Jubelstier Italien» und bat um die Ermächtigung, ein Begrüßungstelegrannn an den Präsidenten der italienischen Deputiertenkammer Mar- cora senden zu dürfen. Szmrecsanyt erklärte im Namen der klerikalen BolkSpartei, er würde sich der Kundgebung «»schließen, wenn e» stcy bloß um die Konsolidation einer befreundeten Nation handeln würde, allein die gewalt tätige Einnahme Rom» verpflichte die Partei zu ablehnen der Haltung. Mit Ausnahme der Klerikalen billigte da» Hau» die CrNärung des Präsidenten. Abgeordneter Prä- lat GleSwein brachte entsprechend dem Antrag in der französischen Kammer eine Resolution ein, in welcher die Regierung ausgefordert wird, durch da» Ministerium de» Aeußeven darauf hinzuwirken, daß auf dem 1913 stattfindenben Kongreß im Haag die Monarchie für gleich zeitige Beschränkung der Rüstungen eintrete. Die Reso lution ist von dreißig Abgeordneten ohne Unterschied der Parteistellung unterschrieben. velgte«. In der gestrige« Sitzung der Kammer schlug der Sozialist Vanderoelde vor, di« Kammer solle der ita- lientschen Kammer Glückwünsche zur Jubelfeier der Unab- hängigkett Italien» übermitteln. Die Rechte und der Minister widersprachen. Letzterer erklärte, die Regierung werde sich «ine» Glückwünsche» enthalten. Schließlich wurde nach einer heftigen Debatte über da» Verhältnis Italien» zur Kurie der Antrag Banderveld« bet Stimmenthaltung auf fetten der gesamten Rechten angenommen. R»ßla«v. Da die chinesische Antwortnote nicht ganz befriedigt, insbesondere in betreff der chinesischen Handelsmonopole unsicher lautet, so wird di« russische Regierung neuerding» die chinesische Regierung auffordern, unverweilt die russi schen Forderungen ohne jeden Vorbehalt anzunehmen. Alle Nachrichten au« Ostasien besagen, daß die Krieg«, stimmung in Thina zunehme. Shanhaikwan und Umgegend sind voll von Truppen, und stet» treffen neue ein, die von dort au« nach der Grenze dirigiert werden. Ueberoll melde« sich Freiwillig« bet den Regimentern. In Eharbtn sei man überzeugt, daß schon Ende März die Feindselig keiten beginnen würden. (?) Die Nachricht von der angeblichen Ermordung de» russischen Gesandten in Peking wird in einem Telegramm de» Gesandten selbst al« falsch bezeichnet. Serble«. Die Schulden de« Prinzen Georg stehen gegenwärtig zur öffentlichen Erörtnung. Politika beschäf- tigt sich an leitender Stelle mit der brennenden Frage. Da» Blatt führt au», daß zahlreiche Geldinstitute und Privatleute dem gewesenen Kronprinzen Geld geliehen hätten in der Hoffnung, daß er al» künftiger König die Schulden werd, bezahlen können. Diese «ulstchten seien durch di« Abdankung geschwunden, und sein Baler König Peter könne in die peinliche Lage kommen, durch die öfter- retchtsch-ungarische Diplomatie zur Bezahlung der Schulden in Höhe von 12 000 Frank aufgefordert zu werden, welche zwei in Bosnien lebende Schwestern de» verstorbenen Bakudinovicz vom Prinzen Georg zu fordern haben. Daku- Vöre« auch die Behauptung, daß der verhaftete Eng länder mutmaßlich Seeoffizier fei, und die Angaben über den Inhalt der beschlagnahmten Schriftstücke und Zeich nungen, sowie die Notiz, daß ein Berliner Polizeikom- miss« In dieser Angelegenheit in Hamburg gewesen ist. GS empfiehlt sich, allen weiteren Kombinationen jeden Glauben zu versagen, bi» die Behörden selbst Authenti sche» mttzutetken in der Lage sind. Zurzeit befinden sich die Akten beim Reichsgericht, da» zunächst den Unter suchungsrichter zu bestellen hat. Die Rechnungskommission de» Reichstag» Hat bei der Beratung von Rechnungsfachen für das Schutz gebiet Ktautschau angeregt, durch Verhandlungen mit China und den europäischen Handelsmächten einen festen KwllarkurS für Ostasien zu erreichen, weil durch den schwankenden Dollarkur» in dem Etat für Ktautschau sehr große Gtatüberschrettungen vorkommen, da die Gehälter in Ktautschau bekanntlich'nach dem Dollarkur» gezahlt werden. Regierungsseitig wurde hierauf erwidert, daß keine Aussicht bestehe, daß «ine solche Absicht mit gutem Srfcklge angeregt werden könne, da frühere Verhand lungen mit China und England zu keinem Resultate ge- führt haben. Die Kommission stellte sich auf den Stand punkt, daß der ständige Wechsel de» Dollarkurses eine ständige Gefahr für die Reichsfinanzen sei; denn wenn der Kurs steigt, so steigen die Ausgaben, ohne daß bei dem Fall des Kurse» diese in gleicher Weise wieder heruntergehen. Deutschland habe deshalb ein Interesse, eine feste Münze in China einzuführen, und solle seine Bemühungen in dieser Richtung weiter fortsetzen. Die Zentrumsfraktion des Deutschen Reichs tag», die gleich dem Reichstag auf ein 40 jährige» Be stehen zurückbvcken kann, begeht diesen Tag durch ein Festmahl in der Wandelhalle de» Reichstag». Zur Teil nahme an der Feier ist u. a. der bayrische Kammer präsident v. Orterer eingetroffen. Au den angeblichen Winzerunruhen in der Pfalz tvtrd heute aus Neustadt a. Haardt gemeldet: Die Nach richten auswärtiger Blätter über Winzerunruhen in der Pfalz enthalten tendenziöse Uebertreibmrgen. ES sind keinerlei Ausschreitungen vorgekommen. Etwa IM Ge meinden haben die Winterbekämpfung der Rebschädlinge in Angriff genommen und zum Teil schon vollendet. Me der Minister des Innern v. Brettrekch bei seiner vorgestrigen und gestrige» Reise sich überzeugen konnte, haben auch die drei Gemeinden Edenkoben, Sankt Martin und Freinsheim, welche sich zuerst der Bekämpfung wider setzten, diese nunmehr in Angriff genommen Nach dem amtlichen Ergebnis der RetchStagS- erfatzstichwahl im Bezirk Gießen erhielt Oberlehrer Werner (Wirtschaftliche Vereinigung) 12569 Stimmen, Krankenkassenkontrollcur Beckmann (Soz.) 11622 Stim men. Werner ist somit gewählt. Wie der Information mitgeteilt wird, soll nach Ver einbarung mit der deutschen Heeresverwaltung eine ia- panische Militärkominission im Mai in Deutsch land zu Studienzwecken ei »treffen. Sie soll aus dem Generalmajor Aamaguchi, dem Generalmajor Doyob, dem Oberstleutnant Onodera und dem Oberstleutnant Naga- saka, sowie zwei anderen Offizieren zusammengesetzt sein. Der rangälteste General Yamaguchi, sowie ein Oberst leutnant gehören der Artilleciewaffe an, ein General ist Kavallerist und die übrigen Herren sind von der In fanterie. Die Studien und Besichtigungen sollen sich aus die Gebiete dieser Waffengattungen erstrecken, und u. a. ist die Teilnahme der Kommission an der Frühjahrs- Parade in Aussicht genommen. Die Herreise von Japan -u» erfolgt per Schiff zunächst nach Marseille. Die Einführung einer Tttelsteuer wird an geblich in Württemberg beabsichtigt. Man will die geplante Gehaltrausbefferung der Beamten zum Teil durch «ine Erhöhung der Gebührensätze für Titelverlrihungen bestrei ten. Nach den Vorschlägen der Regierung soll die Er mächtigung zur Aenderung de» Namen» statt S bi» 20 Mark künftig 300 bi» 8000 Mark kosten. Für nachgesucht« Auf dem Woferhof. Roman von Erich Ebrnstein. 22 .Gott sei'» gelobt I" ruft Mtrzl freudig, „daß Du wieder zu Dir gekommen bist! fSchier verzagt härt' ein» werden kön nen über den ellenlangen Schlaf!" „Schlaf?" murmelt Nandl erstaunt. „Geschlafen hab' ich?" pe schüttelt den Kopf und betrachtet Mirzl. „Du, wer bist denn eigentlich?" „Die NeuhauS-Mirzl au« Rodau." „So. Und wie kommst denn nachher zu mir?" Mirzl lacht. „Jesses, jetzt weißt nicht einmal, daß Du an vier Wochen krank warst und geschlafen hast. Schier totgeschos- fen hätten's Dich doch beinahe im Höllaraben drin. Da haben sie Dich hergebracht wegen der Pfleg'. Bleib' nur schön ruhig liegen, Du wirst noch schwach sein." Nandl schüttelt den Kopf. „Gar nicht. So frisch und stark bin ich, wie lange nicht. Mir scheint, das Schlafen hat mir recht gut getan .. aber jetzt sag' mir, Dirndl, wo bin ich denn da?" „Am Moserhof." Nandl macht einen Ruck, al» wollte sie aufsprtngen. Dann schaut sie Mtrzl au« großen Angenunruhig an. „Du Dirndl.. mein Gewand möchllich haben. Fort muß ich l" „Aber warum denn-Wirst doch nicht gleich auf der Stell..." „Wohl, wohl. Gleich will ich fort. Bei dem ist meine« Blei bens nicht..." „Aber geh'! Der Bauer ist gar nicht so arg, wie sie'« ma chen. Wahr ist'S, daß er dis Weiberlent' nicht mag, aber grad für Dich ist er besser gewesen, wie mancher andere. Seine eigene Stuben hat er Dir geben und ist ins Stöckl hinübergezogen und alleweil hat cr'gcsorgt nm Dich. Heut'ist er hinüber nach Egydi Pferde kaufen. Du kannst doch nicht heimlicherweis' fort. Ein gutes Wort hat er sich schon verdient nm Dich." Nandl preßt die Lippen zusammen und schweigt. Der Aus druck ihres harten Gesichte« ist nicht milder geworden. „Aber morgen in aller Früh'geh ich heilig und gewiß," sagt sie nach einer Weile. Al« Mirzl an diesem Abend früher al« sonst heimgehen will und die Treppe vom ersten Stockwerk hinabsteigt, greift anS dem Dunkel de« Flur« plötzlich eine Hand nach ihr und um spannt ihren Arm mit festem Griff. „Glaubst wirklich, NeuhauSdirndl,daß Deine Hochnäsigkeit mir weh tut?" sagt ihr FranzlS Stimme in» Ohr, und ohne sie loszulassen, tritt er mit ihr in« Frei« hinaus. Mirzl ließ ihn, um Aufsehen zu vermeiden, gewähren, so lange sie im Hause waren. Jetzt macht sie sich mit einem Ruck zornig frei und sagt: „Nicht wohl und nicht weh will ich Dir tun, Moserbub, aber wenn Du glaubst, ich müßt' Dir aufwar ten, wenn Du reden willst mit mir, dann irrst Dich. Gib Fried und laß mich allein." „Justament nicht. Heut'geh'ich mit Dir nach Rodau!" Mirzl zuckt die Achseln und schreitet rascher ans, ohne den Burschen zu beachten. Er aber hält Schritt mit ihr. Nach einer Weile beginnt er weicher: „Schau, Mirzl, mußt nicht so sein mit mir. Hab' Dir grad nur danken wollen, daß Du so gut warst mit mir . .Drei Wochen lang steh' ich früh und abends auf der Pass' und allweil bist mir entwischt. Und ein bissel mußt mich doch gern haben, daß Du wegen mir auf den Moserhof bist!" Sie lacht kalt und spöttisch auf. „Wegen Dir. Bild' Dir das nicht «in. Wegen der Nandl bin ich hinauf und Dich hab' ich halt so nebenbei gewartet aus Nächstenlieb'." „So? Lügen kannst auch? Al« wenn mir'S der Bater nicht erzählt hätt'..." „Und kurz und gut, ich habe nichts zu schaffen .mit Dir. Laß mich in Ruh," schreit Mirzl plötzlich aufgebracht und macht unversehens einen Satz vom Weg ab in das dunkle Buschwerk zur Seite. Franzl ihr nach. Aber wie er auch herumtappt und gute Worte gibt und sucht, von Mirzl ist keine Spur mehr zu se hen. Seufzend macht er sich auf den Heimweg. Da .. wie er fast schon wieder oben ist am Abhang, hört er tief nnter sich ihr lanteS Hohnlachen. Wie verrückt rennt er zurück. Sie ist wieder am Weg. und er sieb: ihre dunkle Gestalt vor sich herlanfen. Dazu tritt der Mond jetzt noch hinter demWald hervor und machtalleS ringsum licht. Franzlist ein gewandter Bursche, einholen muß er sie, da ran ist kein Zweifel. Und dann soll sic'« büßen. Schon ist er ihr ziemlich nahe und die ersten Häuser deS Dorfes tauchen auf. Da kommt der Mirzl eine breite Männer gestalt in den Weg. Sie will auSweichen, stolpert und fällt der fremden ManneSperson mit einem SchreckenSruf gerade in die Arme. Franzl hört, wie sie sagt: „JesuS Maria, wer seid Ihr denn, daß Ihr mich so festhaltet? Gleich läßt auS." Er will zusprin gen und Mirzl befreien, da bleibt er wie angewurzelt mitten auf der Straße stehen. Der Fremde hat lachend geantwortet: „Kennst mich wirklich nimmer, Mirzl? Der Müller-Hinz bin ich aus dem Unterland, dem Dich Deine Eltern schon in der Wiegen halb versprochen haben. Jetzt bin ich gekommen und möcht', daß Düs ganz tust. Deine Mutter hat mich Dir ent gegengeschickt, und wenn das keine gute Vorbedeutung ist, daß Du mir just in die Arme gelaufen bist, dann will ichnichtHinz heißen!" Mirzl hängt sich an seinen Arm. „Der Vetter bist auS dem Unterlai d? DaS freut mich .. und jetzt muß ich mich schon wirklich an Deinen Arm lassen, denn allein käm' ich nimmer Heini. Den Fuß hab' ich mir ein bissel übertreten." Damit verschwinden beide allmählich vor Franzis Augen in den weißen Nachtnebeln. Seltsam betreten steigt der Bursche den Weg zurück znm Hof. Am anderen Morgen, als der Moser nach dem Frühstück allein in der Stube sitzt, öffnet sich die Tür und Nandl tritt herein. Ihr Gesicht ist hart und unbewegt wie immer, aber der Bertl hat recht, wenn sie die Augen offen hat, zweifelt man nicht mehr, daß sie ein richtiges und ganzes Frauenzimmer ist. Diese Augen haben einen sanften, weichen, sehnsüchtigen Blick, sind tiefliegend vnd grau, von einem feuchten Glanz überzo gen, der ihnen etwas Schimmerndes verleiht. Wer sie ansicht, muß unwillkürlich denken, daß G'sicht und Körper der Nandl nur ein leeres Postament sind für die Seele, die sich in zwei kleinen grauen Fleckchen gesammelt hat und von da ans alles andere beherrscht. Zu diesen Augen, welche sich jetzt auf den Bauer richten, will die kalte Stimme gar nicht recht passen, mit der sie gleichsam widerwillig sagt: „Grüß Dick Gott, Moserhofer.. dünken muß ich Dir für die Gutheit, die Du an mir getan hast, obwohl mir'S lieber wär', Du hättest eS nicht getan. Und jetzt geh' ich. Behüt Gott." 184.20