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„WWW -k § 's! Dresdner Gewerbeschule wurde gestern mit «tue» feier lichen Festaklu» im Großen Saale de» Sewerbe-anse» de- gangen. — MllltLrische Kochlehrkurse für Ofsteler« und Mannschaften finden seit einigen Lagen in der Dresdner Garnison statt. Di« Kurs« dauern 1« der Nigel acht Lag« und werden in den Mannschaftsküchen der «i»t«lnen Truppenteil, abgehalten. St« umfassen u. a. di« Kochart b«t gelddtenftübungen und -ei Manvoern im Felde, di« Unterscheidung zwischen gutem und schlechtem Fletsch, di« Unterscheidungen der Güte und Beschaffenheit der Material waren. die Erkennung von Fälschungen auf dem Gebiet« der Nahrungsmittel, die Kohlenersparnis ns«. Der Koch unterricht bezweckt in erster Linie die Fürsorge für die Mannschaften und wird von dem Lehrer der Kochkunst und geprüften Küchenmeister Brunfaut-Verltn erteilt. Die Kurs« haben sich bi« jetzt sehr gut bewährt und sollen in- folgrdefftn fortgesetzt werden. 88 Bautzen. Eine furchtbare Bluttat ist in der Nacht oom Montag zum Dienstag in der sächsischen Lausig verübt worden. Der Fleischermeister und Hauischlächier Ringel au« Zschillichau, ein in seinen Kreisen sehr beliebter und geachteter Mann, befand sich am Montag auf einer GeschäftStour in der Lausitz, um Vieh etnzuhandeln und um gleichzeitig mehrer« Aufträge d«S Hausschlachten» auS- zuiühren. Nach Erledigung feiner geschäftlichen Angelegen helten kehrte er in den Abendstunden zur Stärkung in einem Gasthofe in Groß-Dubrau im AmtSgerichtSbezirk Bautzen ein, in dem sich zur selben Feit an mehreren an deren Lischen verschiedene polnische und galizisch« Arbeiter, die in den Werken der Adolshütte in Groß-Dubrau be schäftigt sind, befanden. Al» Meister Ringel sich zum Fort- gehen rüstete, zog er einen mit Geld gefüllten leinenen Beutel, bezahlte seine Zech« und verließ dann da» Gasthaus, um zu Fuß den Heimweg nach Zschillichau anzutreten. Allem Anscheine nach ist ihm nun in der Dunkelheit einer jener polnischen Arbeiter gefolgt in der Absicht, ihn zu be rauben. Am Dienstag früh fand man zwischen Groß- Dubrau und Zschillichau die Leiche Ringel». Arbeiter, die zu ihrer Arbeitsstätte eilten, fanden dieselbe, erkannten auch Ringel und waren zuerst der Meinung, dem Meister sei nur ein Unfall zugestoßen und er sei nur brwußtlo». Sie bemühten sich um den Leblosen und erkannten bald, daß da» Leben bereit» entflohen sei. Dann entdeckte man auch am Hinterkopfe ein« anscheinend von einem spitzen Gegen stände herrührende Verletzung, die man jedoch zunächst auf einen Sturz zurückführte. Nach näherer Besichtigung der Leiche kam man jedoch zu dem Ergebnis, daß an dem Toten ein Raubmord verübt worden war. Luch war der Tot« nicht mehr im Besitz« de» Geld«». Di« sofort benach richtigte Gendarmerie leitete sofort die umfassendsten Vor bereitungen zur Verfolgung de» Mörder» ein, während die Leiche seines Opfers von der inzwischen einaenoffenen Staatsanwaltschaft au» Bautzen gerichtlich beschlagnahmt und nach Bautzen übergeführt wurde, um dort seziert zu werden. Der Verdacht der Täterschaft lenkte sich sofort auf jene polnischen Arbeiter, die mit dem Meister Ringel zusammen in der Gchankwirtschaft in Groß-Dubrau gewesen waren. Die Landgendarmeriebrigade nahm sofort einen derselben ins Verhör und stellte eingehende Erörterungen über besten Verbleib am Montag abend nach Verlosten der betreffenden Schankwirtschaft in Groß-Dubrau an. Wie verlautet, soll sich der verdächtige polnisch« Arbeiter, der auf dem Koalinwerk der Adolshütte beschäftigt ist, bei seiner Vernehmung derart in Widersprüche verwickelt haben, daß noch am Dienstag nachmittag zu seiner Verhaftung ge schritten werden mußte. Der Familie de« Ermordeten, von dem allgemein bekannt war, daß er oft große Geld beträge bet sich führte, bringt man die größte Teilnahme entgegen. Bautzen. Wegen betrügerischen Bankerott« wurde der Inhaber der Kronen-Drogerie in der Seminarstroße, Drogist Arno Käppel, verhaftet. Zittau. Bet den Ausschachtungsarbeiten zu den beiden unterirdischen Treppenaufgängen des hiesigen Haupt- bahnhofeS, die in allernächster Zett fertiggestellt werden, stieß man bet noch nicht drei Meter Tiefe auf schöne Braunkohlen, die die Arbeiter nutzbringend verwandten. Tiefer fand man dann Sandschichten und darunter wieder mächtige Kohlenflöze. ES ist die» insofern interessant, al« man auch in gleicher Richtung im benachbarten EckartSberg vor etwa 35 Jahren ein Braunkohlenwerk errichten konnte, da» sehr lohnenden Verdienst abwirft. Drehna in der Niederlausitz. Ein Mädchen, das jahrelang in Berlin in Stellung war, kehrte zurück, mn sich zu verheiraten. An dem Mallenchener Forst ^traten ihr zwei Männer entgegen, der.eine hielt ihr einen Re volver auf die Brust, der andere raubte sie aus. Tie gesamten Ersparnisse des Mädchens in Höhe von 3700 M. fielen den Räubern in die Hände, außerdem nahmen die Räuber noch die Uhr und einen Karton mit dem Braut kleid des Mädchens mit. Die Ueberfallene wurde vor Schreck ohnmächtig und blieb drei Stunden am Tatorte liegen, bis sie von Passanten ausgefnnden wurde. Mau vermutet, daß die Täter aus Berlin sind. Frankenberg. Einen eigenartigen Betrug verübte der am 1. März 1860 in Mylau i. B. geboren«, nur ein mal wegen Beleidigung vorbestrafte Fabrikweber Ernst Alwin Grünler. Am 1. Februar 1904 hatte G. in einer Fabrik in Greiz eine unbedeutende Verletzung des rechten Unterarms erlitten. Um eine Unsallrente zu erlangen, unterhielt er nun 4Vr Jahre hindurch erst durch mecha nische und später durch chemische Reizmittel (Cantha- riden-Pulver) eine künstliche Hautentzündung mit Bläs chenbildung. Auf diese Weise schädigte er, wie das „Chemn. Tbl." berichtet, die Norddeutsche Textil-BecusS- genossenschaft um fast 4000 Mark. Die Strafe dafür be steht in vier Monaten Gefängnis und einem Jahre Ehrenrechtsverlust. Johanngeorgenstadt. In Steinheidel herrschen unter den Schulkindern die Masern; die Schule mutzte deshalb bis Ostern geschlossen werden. - WWWWWffMWWfMW«! Rothenkirchen, WMHen und tzarthau bei Zittau, sowie die Bereinigung der Kröpferzüchter Sachsen« und angrenzen der Länder, Sitz Chemnitz. Der Landesverband umfaßt gegenwärtig 257 Vereine mit über IS 000 Mitgliedern. Davon entfallen aus den KreiSvereinSbeztrk Dresden 44, den KreiroereinSbezirk Leipzig 22, den KreiSvereinSbeztrk Chemnitz 100, den KreiSvereinSbeztrk Reichenbach 41 und den KreiSvereinSbeztrk Bautzen 40 Vereine. Hierzu kom men noch 10 Unterverbänd« und Vereinigungen. — Der Verein für Arbeiterkokonten im Kö nigreich Sachsen erstattet soeben-seinen Bericht auf das Geschäftsjahr 1910. Ter Bericht weist darauf hin, daß das Jahr 1910 ein Jubiläumsjahr für den Verein sei, da er nunmehr seit 25 Jayren besteht. Am 7. Sep tember 1885 hat sich in Dresden in einer öffentlichen, aus alle» Teilen des Landes zahlreich besuchten Versamm lung der Verein gebildet, und am letzten Tage desselben MonatS ist ein Vertrag über den Ankauf des Rittergutes Schneckengrün abgeschlossen worden, das am 1. Oktober 1885 übernommen wurde, um die erste Arbeiterkolonte im Königreich Sachsen zu werden. Im Jahre 1897 ist der Verein in der Lage gewesen, auch das Rittergut Liesl« bet Kamenz zu erwerben und dort eine zweite Arbeiter kolonte zu eröffnen. Biele Tausende von Kolonisten sind inzwischen durch diese beiden Kolonien gegangen. Wenn der Errichtung von Arbeiteclolvnien der Gedanke zu grunde gelegen hat, arbeitswilligen und arbeitsfähigen Personen, die die Not der Arbeitslosigkeit oder unsteten Lebensführung heimatlos gemacht und auf die Landstraße geworfen, durch Gewöhnung an ohne Zwang dacgebotene und freiwillig angenommene Arbeit und Unterkunft die helfende Hand zu bieten und sie durch den Einfluß des geordneten Zusammenlebens in der Kolonie wieder zu einem regelmäßigen und arbeitsamen Leben zurückzufüh ren, so darf der Verein hoffen, daß unter jenen Tausen den von Kolonisten viele sich befinden, denen er dauernde Rettung gebracht, und viel«, denen er wenigstens ihr Los erleichtert und die er vor gänzlichem körperlichen und seelischen verfall bewahrt hat. Er hat damit nicht nur den einzelnen große Wohltaten erwiesen, sondern dem ganzen Lande durch die Bekämpfung der Bagabundennot und der Bettlerplage »richtige und nützliche Dienste ge leistet. Der Bericht gedenkt noch der im letzten Jahr« verstorbenen, um die Sache der Arbeiterkolonie hoch verdienten Männer Pastor em. v. Bodelschwingh und Geh. Oberregierungsrat v. Massow und weist daraus hin, daß sich die Tätigkeit des Vereins im letzten Jahre im ge wohnten Gleise und im Streben nachdem gestreckten Ziele vollzogen hat. Der Verein hätte seine Ausgaben nicht erfüllen können, wenn er nicht wiederum durch die staat liche Beihilfe von 8000 Mark, durch die seit Jahren wie- derkehrende Gabe auS der Kaiser-Wilhelm-Spende, sowie durch die Beiträge der Kreisstände, Bezirksverbände, Stadt- und Landgemeinden, von Vereinen und einzelnen Wohltätern unterstützt worden wäre. Der Bestand in dec Kolonie Schneckengrün belief sich am 31. Dezember 1910 auf 84 und in der Kolonie Lieske auf 63 Mann. Vom 1. Januar bis 31. Dezember 1910 wurden in Schnecken grün 268 und in Lieske 170 Mann ausgenommen. Tas Gesamtvermögen des Vereins beträgt 315178 M. 48 Pf. * Bobersen. Nächsten Sonntag hält die hiesige Fechtschule von abend» 7 Uhr an im .Admiral" ihre diel jährige Konfirmandenbescherung ab. Wie in den früheren Jahren, so wird diese auch Heuer wieder von ^ernsten und heiteren Gesängen und Deklamationen unserer älteren Schuljugend umrahmt sein. E» soll ein Eintrittsgeld von 10 Pig. pro Person erhoben werden, da» nach Abzug der Kosten für Programm und Anzeigengebühr zu einem be- stimmten Zwecke Verwendung finden soll. Im Interest« aller ist beschlossen worden, daß nur schulpflichtige Kinder, die sich außerdem in Begleitung der Eltern oder größerer Geschwister befinden müssen, Zutritt haben. Strehla. Am Sonntag wurde von Herrn Brigadier Abriel ein Arbeiter Schurig au» Mühlberg verhaftet, welcher verdächtig ist, in Schönnewitz «inen Handwagen und noch andere Sachen, u. a. auch einen Sack mit Ge treide gestohlen zu haben. Großenhain. Der hiesig« Vorschuß- und Eredit- verein, e. G. m. b. H., beschäftigt sich mit dem Plane, ein neues Verwaltungsgebäude zu errichten. Meißen. Die Vermutung, daß mit der Auffindung einer Wenge Blutes und einem Paar mit Blut durchtränk ter Handschuhe, sowie zweier Taschentücher im Ritter gutsgarten rechts der Elbe ein Verbrechen im Zusammen hangs stehe, hat sich glücklicherweise nicht bestätigt. Tem Vorkommnisse liegt, lt. „M. T.", folgender Tatbestand zugrunde: Ein Arbeiter auS Niedermeisa, der zu der Zunft der hiesigen HeinrichSbrüder gehört, hatte sich in der Nacht zum 18. d. M. in betrunkenem Zustande in einem Restaurant an der Elbe dadurch schwere Kopfver letzungen zugezogen, daß er beim Hinfallen auf einen harten Gegenstand ausschlug. Er ist dann aus dem Restau rant entfernt worden und hat im Rittergutsgarten ge nächtigt und sich morgens in dem fraglichen Gange vom Blute, das über Nacht den Wunden entflossen war, ober flächlich gereinigt und dabei die Handschuhe und Taschen tücher, sowie einen Streifen Leinwand benutzt. Dresden. Da» Landgericht verurteilte nach drei tägiger Verhandlung den Ingenieur Karl August Ferdinand Oswald auS München wegen KonkurSoergehen« und Be- trug» zu zwei Jahren fech« Monaten Gesängnt» und drei jährigem Ehrenrechtsverlust«. Der Angeklagte hat »inen Sergwerk»di«kt«r in Großllchterfrlde um 37000, einen Kausmann in Zwickau »m 12852 und einen Kaufmann in Berlin um 50000 M. betrogen. — Lin Einmteterdteb und Betrüger, der Tapezierer Roßberg au» Zadel, ist sest- genommen worden. — Seinen Verletzungen erlegen ist der Schuhmacher Josef Marttneck, der am 26. Februar im sozialdemokratischen Volkshaufe in Dre»den von einem tschechischen Kollegen nach einem Streit« durch Messerstiche schwer verletzt wurde. Der Messerstecher ist in Unter suchungshaft genommen. — Da» 50 jährige Bestehen der —Ass Die sächsische» industriellen Kreis« haben sich Ä»S«hrnd mit dem nicht nur in Leipzig, sondern auch in andere» Städten und Ortschaften oufgetauchtrn Gedankest der Einführung einer Kommunalbtersteuer be schäftigt und in entschiedener Weise gegen eine derartige, in keiner Weise gerechtfertigte Vonderbesteuerung eine« einzelne» Industriezweige» Stellung genommen. Zu der geplanten Vtersteuer in Leipzig hat der Vorstand der Orts gruppe Leipzig de» Verband«» Sächsischer Industrieller in folge zahlreicher Vorstellungen und Anträge au» den Kreisen der Industrie in seiner letzten Sitzung ebenfalls Stellung genommen und die Frage der Notwendigkeit und verechttgung der Kommunalbierfleuer beraten. Er hat seine Stellungnahme in folgender Resolution dargelegt: .Der Vorstand der Ortsgruppe de» Verbände« Sächsischer Industrieller bedauert, Paß den beteiligten Kreisen upd der Oeffentitchkeil keine genügend« Zeit gewährt worden ist, zu dieser überaus wichtigen Vorlage Stellung zu, nehmen. Die» um so mehr, al» bereit» bei Erlassung d«ß letzten di« Steuern der Leipziger Aktiengesellschaften so wesentlich verteuernden Ort»statute» in den Kreisen der Industrie und de» Handel» Leipzig» lebhaft darüber geklagt worden ist, daß auch damals da« gleiche Verfahren beobachtet worden ist. Di« RatSoorlage begründet nach der Meinung de» Gesamtvorstande» die Notwendigkeit dieser ein« einzelne Industrie und bestimmte BerusSkreise schwer belastende und von neuem tief beunruhigende Maßregel nicht hin reichend. Die Steuer wird entweder überhaupt nicht auf die Konsumenten, also den einzelnen Biertrinker, abgewälzt werden können, oder nnr unter Verteuerung de» Vterpreise» um 1 Pfg. sür da» Gla«. Im ersten Falle wird sie nicht al» eine Konsumsteuer, sondern nur al» eine ein einzelne» Gewerbe belastende und de-halb prinzipiell zu verwerfende Art einer Gewerbesteuer wirken. Im letzten Falle ist sie offenbar eine unbillige, weil unverhältni-mäßige Ver teuerung «tue» Genußmtttel», di« auch politisch im hohem Grade bedenklich erscheint, und sicher von der ganzen Be völkerung einmütig abgelehnt werden wird. Der vor- stand der Ortsgruppe Leipzig de» verbände« Sächsischer Industrieller hat die Interessenten aufgefordert, ihre Be schwerden mit eingehender Begründung zusammenzustellen und sich bereit erklärt, diese Beschwerden bet der Staat»- regierung zu vertreten. Da» Stadtverordnetenkollegium hat ja schon zweimal eine Btersteuer abgelehnt, und zwar al» da» Brauerei- und Gchankgewerbe noch nicht so wie gegenwärtig durch gesetzliche Maßnahmen der Reiche« be lastet gewesen ist." —> Der LandespcnsionSverband für Ge meindebeamte Sachsens hat seine Satzung mit Genehmigung des Ministeriums deS Innern neu aufge stellt. Er führt jetzt den Namen LandespcnsionSverband sächsischer Gemeinden. Von wesentlichen Neuerungen ist hervorzuheben: Der Beitritt steht nunmehr unter den bis herigen Voraussetzungen auch den Schulgemeinden, Kir chengemeinden, selbständigen Gutsbezirken und Bezirks verbänden Sachsens frei; indessen ist dec Beitritt von Schul- und Kirchengemeinden an die Voraussetzungen des Paragraph 21 Abs. 2 des Gesetzes über Gemeindever bände gebunden. Die Summe der jährlich aufzubrin genden Mitgliedsbeiträge muß mindestens 5 Prozent des Gesamtbetrags der pensionsfähigen Dienstbezüge der pen- sionSberechtigten Beainten betragen. Die Mitgkiedsbei- träge sind in zwei Terminen, am 1. Mürz und 1. Au gust jeden Jahres äbzusühren. Die beim Eintritte zu lei stende Einlage ist sür jede Gemeinde auf 5 Prozent dec Dienstbezügc ihrer pensionsberechtigten Beamten festge setzt und mit 3 Prozent im ersten und 2 Prozent im zweiten Jahre der Mitgliedschaft einzuzahlen. MS zum Ende des Jahres 1911 wird kein Eintrittsgeld erhoben. Für später emtretende Gemeinden bestehen besondere Bestimmungen. Mindestens 5 Prozent der Beiträge sind jährlich zurückzulegcn. Der Austritt aus dem Verbände unterliegt vierjähriger Kündigung, die jedoch erst nach sünfjähriger Mitgliedschaft ausgesprochen werden kann. Der Austritt verpflichtet zur Erstattung der empfangenen Leistungen; die von dem Austretenden während seiner Mitgliedschaft gezahlten Beträge werden nur zum Teil zurückgewührt. Die Auflösung des Verbände- und die Bermögensauseinandcrsetzung sind im einzelnen geregelt. Beiträge und Einlagen nerden vom 1. Januar 1911 ab erhoben. Die frühere zeitliche Beschränkung der Satz- ungSgenehmigung hat sich erledigt. Der Landesverband Sächsischer Ge- fkügelzüchtervereine erstattet soeben seinen Ge schäftsbericht auf das Jahr 1910. Aus demselben geht hervor, daß sich der Verband auch im letzten Jahre in zu- friedenstellender Weise entwickelt hat. Die vorjährige Per- bandsausstellung, welche mit der 30. Geflügelausstellung des Berbandsvereins Zwickau daselbst vom 5.-7. Februar stattfand, war mit über 1100 Nummern beschickt. Infolge der Maul- und Klauenseuche mußte an einigen Orten Sachsens die Abhaltung von Geflügelausstellungen ver boten werden. Erfreulicherweije sind sämtliche Ausstel lungen des Landesverbandes von epidemischen Krank heiten der Tiere verschont geblieben. Die Zuchttabellen wurden nur von 185 Vereinen mit Aufzeichnungen von 1994 Züchtern eingereicht. Im Bezirke des Kreisvercins Dresden ergaben die Tabellen von 200 Züchtern 1318 Stück Wassergeflügel, 9794 Stück Nutzgeflügel, 486 Stück Ziergeflügel, 6639 Stück Tauben und 324090 Stück Eier. Im KreisvereinSbezirl Leipzig war das Ergebnis von 136 Züchtern 6652 Stück Geflügel, 6898 Stück Tauben und 201400 Stück Eier. Im KreisvcreinSbezirk Chemnitz stellte sich das Ergebnis von 753 Züchtern auf 26 420 Stück Ge flügel, 17 277 Stück Tauben und 922 305 Stück Eier. Tic Ergebnisse der Zuchtstationen sind im allgemeinen be- sriäsigend gewesen. Tic Ausführung der 29. BerbandS- ausstälung wurde dem Berbandsvereine Schönbach über- tragen. Der Landesverband konnte im ketzten Geschäfts jahre 7 Vereine als neue Mitglieder aufnehmen und zwar ErdmannSdorf, Kirchberg, Geflügelzüchterverein und Verein für Geflügelzucht und Vogelschutz, Flemmingen,