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ligen derei Schr. Der Gemeittdevorstaud Vsmpßsvkitt - ksslaunanK 20518t. 1659 Wanderung könne nicht eine Wunderwirkung verlangt werden. Wiederholte Wanderungen während aller Ferien seien notwendig. Hierbei seien die günstigsten Wirkungen in gesundheitlicher Hinsicht beobachtet worden. Aber nicht nur in hygienischer Beziehung seien die Ferienwanderungen als das beste Mittel für di« Schuljugend anzusehen, auch in intellektueller Hinsicht werde mit den Ferienwanderungen großes erreicht. Insbesondere werde der AnschauungSkreiS erweitert hinsichtlich naturgeschichtlicher und geographischer Kenntnisse. HeimatSgefühl und Vaterlandsliebe würden herangebildet. Der erzieherische Wert der Ferienwande rungen sei ebenfalls hoch anzuschlagen. Lehrer und Schüler würden einander näher gebracht als in der Schule, auch die Schüler lernten sich besser kennen, verkehrten kamerad schaftlicher untereinander, vor allem würden auch die sozialen Gegensätze durch die Ferienwanderungen gemildert. Als Ziel müsse verfolgt werden, die Ferienwanderungen der großen Masse unserer Schulkinder zukommen zu lassen. Zur Teilnahme an den Wanderungen seien zunächst nur gesunde Kinder zuzulafsen. Für die Mittelklassen seien eintägige Wanderungen in die nähere Heimat, für die höheren Klassen mehrtägige Wanderungen durch die Gaue zu veranstalten. Redner verbreitete sich sodann über den Wert der mehrtägigen Wanderungen, hierbei besonders mit heroorhebend, daß der Gewinn an Gesundheit, geistiger und sittlicher Kraft die Ausgaben für die Wanderungen voll aufwiege. Der in Sachsen gebildete ZrntralauSschuß für Ferienwanderungen der Schuljugend sei bestrebt, die Wanderungen so viel als möglich zu verbilligen. Tine Abordnung deS Ausschusses sei in den letzten Tagen bei der Regierung wegen Ermäßigung deS Fahrpreise» vor stellig geworden und es stehe zu erwarten, daß die Petition Erfolg habe. Die Petition strebe die Erlangung de» Militärfahrpreises an. Tine Verbilligung werde u. a. auch noch erhofft durch Erlangung von Quartieren, die von Stadtbehörden zur Verfügung gestellt werden. Die weiteren Ausführungen deS Vortragenden galten noch dem Führer amt, der Sorge der Führer für die Gesundheit der Kinder, der Vorbereitung und dem Verlauf der Wanderungen. Der Redner wurde in seinen Ausführungen durch eine große Anzahl wohlgelungener Lichtbilder unterstützt, die von Herrn Photograph Werner vorgeführt wurden und Ferienwanderungen Dresdner Schulkinder in Nordböhmen, im Erzgebirge, in der Lausitz und in anderen Teilen Sachsens zeigten. Die Anwesenden folgten den Bildern mit sichtlicher Freude und großem Interesse. Was der Vortragende über den Wert der Jugendwanderungen in gesundheitlicher, intellektueller und erzieherischer Hinsicht auSgeführt hatte, fanden sie in den Abbildungen voll be stätigt. Und immer war e» eine Lust, die Ktnderscharen auf ihren fröhlichen Märschen, bei eiquickender Rast, beim „Abkochen' und in den freundlichen Quartieren zu be- obachten. — Der Vortrag wurde mit lebhaftem Beifall belohnt und dürfte seinen Zweck, für die gute Sache der Jugendwanderungen zu werben, besten» erfüllt haben. — Versuche, um den havarierten Kahn an der Albertbrücke in Dresden wegzubrtngen, wurden im Laufe de» gestrigen vormittag» von einem Kettenschlepper gemacht. Die hier aufhältlichen Militärpflichtigen werden hiermit aufgefordert, ihre Lvsuugss scheine spätestens bis zum 31. dieses Monats im hiesigen Einwohner-Meldeamte, Rat- Haus, Zimmer Nr. 14, während der gewöhnlichen Geschäftsstunden persönlich abzuholen. Der Rat der Stadt Riesa, am 2l. März 1911. vr. Scheider, Bürgermeister. Im Hinblick auf die strenge Handhabung der Fremdenkontrolle durch die Ortsbehörden in der Schweiz und zur Vermeidung von Weiterungen und Unzuträglichkeiten sowohl für die Behörden al» insbesondere für die Beteiligten wird denjenigen sächsischen Staatsange hörigen, die sich in der Schweiz niederzulaffen oder dort längeren Aufenthalt zu nehmen beabsichtigen, empfohlen, sich vor der Abreise mit einem Heimatscheine oder doch wenig- stenS mii einem Reisepaffe und einem Leumundszeugnisse zu versehen. Der Antrag auf Ausstellung eines Hetmatscheine» ist unter näherer Angabe der Geburt»-, Abstammung»- und AufenthaltSoerhältnisse bei der Verwaltungsbehörde deS Wohnortes bez. letzten Wohnortes (d. i. in Städten mit der revidierten Städteordnung der Stadtrat, sonst die AmtShauptmannschaft) zu stellen. Dresden, den 6. März 1911. Miutsterium des Inner». Da» vtlejaer Tageblatt erscheint jeden Tag abend» mit Ausnahme der Sonn» und Festtag«. Vlerreljührlicher Bezugspreis bet Abholung in der Expedition in Nieja 1 Mark 50 Pfg., durch unjere Trüger frei in» Hau» 1 Mark 65 Pfg., bei Abholung an» Schalter der kalsrrl. Postanstalten I Mark 65 Pfg., durch den Brleltrllger frei In» Hau» 2 Mark 7 Pfg. Auch MonatLabonuemeMS werde» angenommen. Anzetgeu-Anuahnie silr die Nummer de» Ausgabetage» bl» vormitlag S Ilhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich i» Riesa. — GelchtlstSstelle: Goetbestraste 5S. — Filr die Redaktion verantwortlich: Arthur Hähne! tu Niel«. Pie Pläne über die Errichtung oberirdischer TeltAraphenlinik« an der Dorfstraße in Sirenmen und an der Straße von Zeithain nach Lichtensee liegen bei den Post ämtern in Riesa und Röderau (S.) vom 22. ab 4 Wochen aus. DreSden-A., 17. Mär, 1911. Kaiserliche Ober-Postdircktiou. Bekanntmachung. Die Anfuhr, von 238 Kubikmeter Klarschlag ab Elbufer Riesa, sowie die übrigen Fuhren zum diesjährigen Wegebau tollen am 26. März, vormittags 11 Nhr im Straßbergerschen Gasthof an die Mindestfordernden vergeben werden. Bedingungen vorher. Weida, am 21. März 1911. Die Pläne über die Errichtung oberirdischer Telegraphenlinien von Gröditz nach Tiefenau und von Tiefenau nach Glaubitz (am sogenannten Brttelwege) liegen bet den Postämtern in Riesa und Gröditz (Amrsh. Großenhain) vom 22. ab 4 Wochen aus. DreSden-A., 16. März 1911. Kaiserliche Vber-Postdirektiou. Die geborstene Zille konnte trotz aller Bemühungen nicht weggebracht werden. Nur noch tiefer ist sie inzwischen ge sunken, so daß eigentlich bloß noch das Gerippe stückweise über dem Wasserspiegel steht. — Die ungewollt doppelte Wirkung eine» ärztlichen Zeugnisses wird in ländlichen Kreisen bet Meißen gegenwärtig viel besprochen. DaS Amt eines Gemeinde- VorstandeS ist in den Landgemeinden meist ein wenig be gehrtes und verschieden sind die Mittel und Mtttelchen, deren man sich mitunter bedient, um diesem Ehrenamts aus dem Wege zu gehen. AIS letztes und sicherstes Mittel, das Amt ablehnen zu können, ist das ärztliche Zeugnis bekannt und geschätzt. Ein solches, daS hochgradige Nervo sität bescheinigte, in deren Folgen das GemeindeoorstandS- amt auf feine Gesundheit ungünstig einwirken könne, brachte vor kurzem ein nicht nach äirßeren Ehren strebender Guts besitzer der Meißener Umgegend bei, daS bei der zuständi- gen Behörde auch seinen Zweck vollständig erfüllte. Er wurde von der Annahme de» GemeindevorstandSpostenS befreit. Kurze Zeit darauf erpachtete derselbe Gutsbesitzer, der ein eifriger Jäger ist, ein Jagdrevier, und war nun nicht wenig erstaunt, als er erfuhr, daß dieselbe Behörde ihm die Bestätigung als Jagdpächter versagte, und zwar auf Grund der von dem Jagdltebhaber in seiner Ge- lneinde - BorstandSangelsgenheit beigebrachten ärztlichen Zeugnisses über seine Nervosität I Weidmänner dürften aus dieser Entscheidung eine Lehre ziehen. — Das Generalgouvernement in Warschau hat mit geteilt, daß für Lu ft schiff er bei einer Landung ans russischem Boden eine Bescheinigung der zuständigen Ort», behörde über die Zugehörigkeit zu einer Anstalt oder Ver einigung von Luftschiffern als genügender Ausweis nicht anerkannt wird. E» ist deshalb ratsam, daß Luftschiffer sich für den Fall einer Landung auf russischem Boden mit einem Paß versehen, der von einem russischen Konsulat visiert ist. Den Luftschiffern ist weiter unbedingt zu em pfehlen, daß sie Karten, die einen militärischen Charakter haben oder auf einen solchen Charakter hindeutende Auf schriften tragen, nicht mit sich führen, damit nicht dadurch der Eindruck erweckt werde, als seien sie spionierende Offi ziere. Nebligen» hat die russisch« Regierung, veranlaßt durch die bekannten Vorkommnisse der letzten Zeit, den Grenzwachen erneut streng verboten, auf Luftschiffe, welche die LandeSgrenze überfliegen, zu schießen. — Die diesjährige BundeSgeneralversammlung deS Königs. Sächs. MilitäroereinSbundeS findet vom 8. bi» 10. Juli in Leipzig statt. ES ist da» erste Mal, daß der MilttärvereinSbund sein« Hauptversammlung dort abhält, die übrigens diesmal mit dem gleichzeitig in Leip- zig stattfindenden Mitteldeutschen Bunde»schießrn zusammen fällt. Infolgedessen wird «in großer Andrang erwartet und der Leipziger Bezirksvorstand trifft bereit» schon jetzt Vorkehrungen zum Empfange der von au»wärt» eintreffen- den Kameraden. So hat sich schon ein Wohnung»au»schuß gebildet, der an die Leipziger MilitärvereinSmitglieder Rundschreiben mit der Bitte versandt hat, di« eventuell für di« auswärtigen Kameraden zur Verfügung stehenden Wohnungen anzugeben. --------- Kuh« Rvoli«. ------------------ Oertliches und SSchsisches. Riesa, 22. März 1911 —* Die Abgangszeit der Landpostfahrt Riesa — Boritz wird vom 1. April ab in beiden Richtungen eine halbe Stunde früher gelegt. Der Gang dieser Post gestaltet sich demnach, wie folgt: tz 530 V. Riesa 235 N. V 64Z V. Boritz 1 N. - Von dem gleichen Zeitpunkte ab beginnt die erste Bestel lung in Neuhirschstein und Bahra nicht mehr um 945 B. bez. 11 V., sondern bereits um 840 V. bez. 1010 B. —* Heute nachmittag kurz nach 1 Uhr ist vor der Filiale de» Hotels Sächsischer Hof ein „Attila'-Fahrrad gestohlen worden. DaS Rad ist besonders kenntlich dadurch, daß das vordere Schutzblech gelb, daS Hintere schwarz gestrichen ist. Die Glocke ist mit Bindedraht an der Lenkstange festgebunden. Auf den Gummimänteln be findet sich die Aufschrift „Exzelsior". Der Dieb hat sich zuvor in der Gaststube aufgehalten und angegeben, daß er Gärtner sei. Er wird geschildert als ein 45 Jahre alter, etwa 1,65 Meter großer Mensch von schmächtiger Figur und graumeliertem kurz geschnittenem Schnurrbart. Be kleidet war er mit einem schwarzen Jackett-Anzug. — Außerdem wurde heute vormittag noch einem hiesigen Tier arzt ein Fahrrad gestohlen. —* Der gestern abend vom Allgemeinen Beamten verein Riesa im Hotel Höpfner veranstaltete Lichtbilder vortrag über: „Ferienwanderungen der VolkS- schuljugend" konnte sich leider nicht ganz der Be achtung erfreuen, die er beanspruchen durfte. Man hätte dem Vortrag eine noch stärkere Anteilnahme feiten» der Einwohnerschaft von Herzen gegönnt, sehen wir in den Ferienwanderungen doch ein Werk sich entwickeln, da» unter der schönen Devise steht: „Für die Jugend, für die Zukunft unseres Volkes!" In anregenden Ausführungen verbreitete sich der Vortragende, Herr Lehrer A. Vieweg aus Dresden, über die Notwendigkeit und den Aufbau der Ferienwanderungen, sowie über die Einrichtung und Durch- sührung der Ferienwanderfahrten. Ueberall setze heute er- neut die Pflege de» Wandern» ein. Da» Wandern der Volk-schuljugend habe aber bisher ein ganz bescheidenes Dasein geführt. Die Kinder bedürften auch während der Ferien der Aufsicht und Anregung. Und das sei Sache der Ellern. Die meisten Eltern hätten aber nicht Zett hierzu, und so blieben die Kinder sich selbst überlassen. Gingen dann an einem Sonntage Vater und Mutter wirk- lich einmal mit den Kindern hinaus, so sei nur zu oft da» Genießen der Natur Nebensache. Ein großer Teil unsere» Volke» verstehe e» eben nicht, den Festtag al» Erholung»- und Ruhetag auSzunützen. Und warum?, weil ihm die Anleitung dazu fehle. Hier sollten die Ferienwanderungen mit eingreifen. Sie sollten zeigen, wie man wandert und daß di« Hauptsache bei einer Wan derung der Weg ist, Wanderlust, Wanderkunst sollten sie der Jugend lehren und dartun zugleich, daß die Fußwanderung da» beste Mittel ist zur Stärkung und Erhaltung de» Körper» und Geiste». Bon einer einzelnen Riesaer G Tageblatt und Anzeiger (Weblatt und Atyeigerj. TckegrrumwLdrrsier 6 I ckD'r'r Fernsprech stell» ra«»b , r Rivs» Mr- 2K für die König!. AmtShauptmannschast Großeilhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Ricsa, sowie den Gemcinderat Gröba. Mittwoch, 22. MSrz 1911, adends. «7. «4. Jahr«.