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Beilage;«m „Riesaer Tageblatt". s«»,,r » »iatarlich, »t,s« TasEaft^ka: Saathestratze «. ««rantwortlütz für N«da«lo«: R^h«r Hilhaal, Riesa; s»r Aa^igenteU: wirher» Dktt^ch. «q» -41. / DieaStag, 1«. vltaber 1S17, a1>ki,»s 7«. Jahr«. ' Tichsischer Laabtag. M» Rcaierungß tische Finanzminister v. Seydewitz. Bo <V« der Gtümg um 11»/» Uhr, Auf der Tagesordnung Echt al» ei-Mer Pu»kt die Schlußberatung über tz«A ftR-tttche K,He»»erßr««recht. 8« de« Entwürfe liegt eirr ausführlicher gedructter Be- Scht der außerordesttlichen DeputatwMv or. Berrckterstat- »er Abg. Böhme (Kons.) verwerft rnA>er Hauptsache.auf dar Bericht und führt aus: Das Ergebnis der Deputations beratungen stelle ein Kcknpromist dar mit allen seinen Bvrzümm und Schwächen. Erni gleit bestand dann, daß die Gefahr, die das Land hinsichtlich der Kohlenversorgung boegea der monopolistischen Bestrebungen entgegen grng, durch dieses Gesetz beseitigt wurde. Die Kohle habe eme d> außerordentliche wirtschaftliche Bedeutung erlangt, daß bnit ihr das ganz/ sächsische industrielle Land eng ver knüpft sei. Den danken, daß auf Seiten des Staates Monopolistische strebungen eintreten würden, weise die Deputation entschieden zurück. Auch die Regierung b»e «numw n erklärt, daß ihr derartige Bestrebungen jernlägen. n mit diesem Gesetze Eingriffe in die Pri vatwirtschaft/vorgenomnrcn tverden sollten und müßten, iso dürfe es nur soweit geschehen, als es zur Erreichung deS Zieles unbedingt notwendig sei. Redner ging sodann auf die einzelnen Paragraphen ein. Mitberichterstatter Mdg. Müller (Soz.) legt den Standpunkt seiner Par tei bar und meint, die Regierung sei bei der Entwick lung ihres ganzen Praktische» Gedankens im Anfang stecken vebltzeben. Das Kohlenregal müsse zum Kohlenmonopol weiden. Abg. Nitzschke (Natl.) bemerkt als Berichter statter, im Ganzew sei seine Partei mit der Vorlage in der Deputationsfassung einverstanden. ' Gegen einzelne Bestimmungen hätte sie aber erhebliche Bedenken. An dem Maße, in dem dem Staate Rechte eingeräumt wur den^ erfahren die Privatwirtschaften eine Einengung. Der Staat als Hüter des Rechtes setzte sich mit der Vorlage irr die Rechte der Privateigentümer ein. Damit komme eine Unsicherheit in unser ganzes Wirtschaftsleben. Dar um müsse die Respektierung des Privateigentums in dem Gesetze scharf betont werden. Der Erfolg der Vorlage werde abhängig sein von dem Geiste, den die Regierung in bar lotest Buchstaben des Gesetzes hineinlege. Bor allem möge sich die Regierung der Bedeutung der Privat wirtschaft stets bewußt bleiben. Abg. Bär (Fortfchr. Vp.) beklagt sich darüber, daß in der Vorlage der Haus- und Grundbesitzer zugunsten der bergbaulichen Prwatindustric tzeschädigt wür-en. Abg. Schulze (Unabh. Soz.) meint, an der Uebernahme des Kohlenbergbaues durch, den Eip- zelstaat liege ihm nichts. Das Reich müsse den ganzen Kohlenbergbau übernehmen. Die Fördcrabgabe habe nur für «inen Deinen Teil der Grundbesitzer Wert: für die Bevölkerung wirke sie nur preisverteuernd. Abg. Phi lipp (Kons): Im allgemeinen stimme er der Vorlage, Wie sie aus der Deputation gekommen sei, zu. Am hef tigsten sei der Stroit um die berechtigten Interessen der Grundeigentümer gewesen. Seine Freunde dankten der Regierung, daß sie einer eventuellen Ablehnung der För- berabgabe das „Unannehmbar" der ganzen Vorlage ent gegengesetzt habe. Die Fördcrabgabe sei auf keinen Fall pin Geschenk, das die Allgemeinheit den Grundcigcntü- imeru mache, sondern die Wlösung für ein genommenes Recht. Abg. Krause (Soz.): Der Staat möge sich als Großunternehmer auch als vorbildlicher Arbeitgeber be weisen. Trotz aller Bedenken gegen Einzelheiten, betrach teten seine Freunde die Vorlage als einen kleinen Ruck «rach vorwärts zu dem Ziele, Las seine Freunde erstreb ten. Abg. Günther geht auf Einzelheiten der Vorlage et«, tchnt die Fördcrabgabe ab und wünscht, daß die ' Vorlage der Preistreiberei auf dem Kohlenmarktc cnt- tzegenwirke. Vizepräsident Dr. Spieß bemerkt, da am Mittwoch der gegenwärtige außerordentliche Landtag ge schlossen werde, werde die 2. Kammer keine GelegcnlM haben, sich mit der Vorlage nach deren Herauskommeu aus der 1. Kammer nochmals zu beschäftigen. Damit nun nicht die Regierung gezlmmgcn sei, dem nächsten Land- , tage den Entwurf von neuem vorzulegen, beantrage er, tzur Weiteckeratung des Dekrets eine Zwischendeputation einzusetzen und in diese dix Mitglieder der bisherigen De putation zu wählen. Finanzminister v. Seydewitz cr- klärt sich, mit der Ernennung der beantragten Zwischendepu tation einverstanden und wiederholt die Erklärung, daß di« Regierung kein Kohlenmonopol beabsichtige. Er bitte baS HauS, die Vorlage in der Deputationsfassung mög lichst einstimmig anzunehmen. Das werde eine machtvolle Amchgebung dafür sein, daß der sächsische Landtag für das Wohl der Allgemeinheit geschlossert eintrete. Damit schließt die Aussprache. Rach dem. Schlußworte der Berichterstat ter «folgen die Abstimmungen. Der grundlegende 8 1 findet nach Mlebnung des.sozialdemokratischen Ab- «nderungsantrages einstimmige Annahme. Die übrigen Paragraphen werden teils ustverändert nach der Vorlage, teils in der Fassung der Deputation entweder einstimmig »wer Segen die Stimmen der Sozialdemokraten angenom- «ea- Der ganze Gesetzentwurf wird mit den beschlös se»« Abänderungen gegen die zwei Stimmen der nnab- »«ngtgcn Sozialdemokraten angenommen. Näch'te Sitzung Din^tag vormittag A12 Uhr. — Nachmittags 5 Uhr wird Vvraussichtlich das Vereinigungsverfahren beginnen und wu Mrttnwch 1 Uhr wird der Landtag im Sitzungssaale d« Ersten Kammer feierlich geschlossen werden. Heer und Flotte an der Ostsee. —, _ Von Vizeadmiral -. D. Kirchhoff. seit einiger Zeit mit begreiflicher Spaimung er- vrtete Nachricht von einem weiteren Vorgehen im Raume ga ist nunmehr eingetroffen. Nach Mitteilung un- Heerrslertung haben die Unfern in gcmein- Borgehen von Flotte ukid Heer auf Oesel Fuß ge- _Die gleichzeitig eintreffenden ersten russischen Nach richt« lautet« bereit- genauer; danach haben sowohl un- rere Truppen an der Nordwestecke von Oesel in der Tage- »acht-Bulv. nach Niederkämpfung der Lapdwcrke durch die Krvbkampfschifsc, als auch im Süden der Insel Dagö, bei ES stich dadurch vor dkl« Dingen die von Englän- b?rn und Rufs« im Süd« von Oesel auf der Halbinsel Bworve errichteten Werke auch vom Rücken aus gefährdet rmd werden kaum zu thalten sein. Erst nach deren Fort- »aHme ist die Sübeinsahrt zum Rigaischen Meerbusen frei. Dsrt hatte» ine Russen, unter dem Sckutz der Landwerke SH Level, große Minenzon« und Schiffahrtssperren aus« WUMchk bi« endgrltig fortzuräum« auch von dem tn den letzten Wochen herrschenden stürmischen Wetter ge hindert wurde. — Aber erst nach deren Forträumung kön nen größere Schiffe in deir Meerbusen cinlaufcn, also erst dann nach Dünamnnde -Riga gelangen. Das Fortrüumcn dieser Sperren war auch erforder lich, um nötigenfalls von innen aus, also vom Meerbusen her, auf der Insel landen zu können, falls das schlechte Wetter eine Landung von außen her dauernd verbieten würde. Zwar liegen auch hier Untiefen an der ganzen Küste entlang, aber eine Landung wäre immerhin leichter als im Westen der Insel ausführbar gewesen, wo das Meer am ganzen Strande entlang von Riffen belegt ist. Günstiger liegen die Verhältnisse im Norden der Insel, wo jetzt die Landung stattgefunden hat. Von den Zugängen des Rigaischen Meerbusens sind die beiden nördlichen, d. i. der Moonsund östlich, der Kleine Sund westlich der Insel Moon, für größere Schiffe nicht zu benutzen. Auch die südliche, »twa 25 Kilometer breite Einfahrt ist in der nördlichen Hälfte durch ein von Zcrel ausgehendes, etwa um fünf Meter tiefes Riff eingeengt, während sich in der südlichen Hälfte noch ein halbes Dutzend einzelner kleiner Untiefen und Riffe mit um 5 Meter 'Tiefe befindet. ES bleibt somit die nur einige Kilometer breite südlichste Stelle, die Jrbcn-Passage, benutzbar. Weiter nach See zu liegen ferner noch einzelne Bänke. Die Insel Oesel, zwar im allgemeinen flach, hat hohe Ufer, ist durchsetzt von Bächen, Seen, Wäldern. 'Ihre 60 OVO Einwohner sind protestantische Esten, nur die Ober schicht besteht aus Deutschen. Hauptstadt ist Arensburg im Südosten, mit rund 5000 Einwohnern. Unter englischem Oberbefehl sollen im gan zen nahezu 40000 Mann zur Stelle sein, darunter eng lische technische Truppen. Da der Meerbusen und die Sund« im Norden von unseren Seestreitkrüftcu beseht sind, oder unter Feuer gehalten werden, so wäre ein Entkom men der Fnselbesatzung außerordentlich erschwert. Nördlich von Oesel und Moon liegen die Inseln Dagö und Würms, gegen die sich also auch der Angriff ge richtet hat. Die Oberste Heeresleitung ist also in der Lage gewesen, trotz der schweren Kämpfe an den übrigen Front«, auch im Norden Truppen für einen Angriff be- reitznstellen. Wir begrüßen es mit besonderer Freude gerade iu die sen Tagen, daß unsere kampfesfrendige Flotte jhren Sic- gcswillen erneut hat zum Ausdruck bringen können und cs dem Heere ermöglichte, die Inseln in Besitz zu uch-. men. Daß sich dieses Unternehmen auch gegen eine erst im Entstehen begriffene englische Zwingburg richtete, ist von besonderer Wichtigkeit, und der Endcrfolg wird weitere Ergebnisse nach sich ziehe,;. * Arensburg genommen! Aus Berlin, 15. Oktober, abends, wird amtlich gemel det : Arensburg, die Hauptstadt der Insel Oesel, ist in unserer Hand. Bericht deS deutschen Admirakstabes. Amtlich wird aus Berlin, 15. Oktober, gemeldet: Im Anschluß an die Berichte der Obersten Heeresleitung über die von Heer und Flotte gemeinsam ausgcführte Besetzung der Insel Oesel wird hinsichtlich der Secftreitkräste zu- sammenfaffend bekanntgeaeben: Zur Landung eines Armecteiles auf Oesel wurden bei Tagesanbruch des 12. Oktober von unseren Seestreitkräften unter dem Befehl des Vizeadmirals Erhard-Schmidt die russischen Befestigungen an der Tagaa-Bucht und dem Soelo- Sund unter Feuer genommen uno schnell niedergekämpft. Gleichzeitig wurde von Torpedobootsslottillen und Motorbooten ein Vortrupp überraschend an Land geworfen. Ihnen folgten bald-größere, auf TranSportdampfern her- beigefübrte Truppenmaffen, mit deren Unterstützung in kurzer Zeit ein Brückenkopf geschaffen war. Zur Unterstützung der Landuna in der Tagga-Bucht wurden von anderen Teilen der Flotte die Befestigungen auf Zerel und bei Kielkond unter Feuer genommen. Um 7 Uhr morgens waren auch bei Pamcrort die ersten Truppen gelandet. Nach dem Fallen der Küsienbatterien auf HnndSort und Rinnast wurde auch die Strandbatterie vom Kap Toffri auf der Jusel Dagö durch SchiffSgeschütze niederae- kiimpft. Die Durchfahrt durch den Soelo-Sund zwischen Dagö und Oesel wurde erzwungen. Teile unserer Seestreit ¬ kräfte dranaen in die Gewässer des Kaffar Wiek ein und trieben russische Zerstörer gegen den Moon.Sund zurück. Zur schnellen Einleitung unserer Erfolge haben neben U-Booten und der Flugaufklärung di« Minensuch- und Räumverbände hervorragend beiaetragen. Ihnen ist zu danken, daß in kurzer Zeit ei» Weg durch die russische» Minenfelder geschaffen worden ist. Am 14. Oktober entwickelten sich in Kaffer-Wiek erneut für uns erfolgreich verlaufene Gefechte, bei denen die russi schen Streitkräfte wieder zurückgedrängt wurden. Hierbei wurde der große russische TorpedobootSzerstörer „Grom" genommen und 8 Mann seiner Besatzung gefangen. Ter Chef des Admiralstabes der Marine. Das russische Marineministerinm über die Landnng. Die Petersburger Telegraphen Agentur meldet: Das Marineministerium teilt zur Landung der Deutschen aus der Insel Oesel ergänzend mit: Es gelang dem Feinde im Laufe des 11. Oktober, einen Teil der Insel zu besetzen. Die Kämpfe dauer» noch an. Beträchtliche Scestreitkrafte deckten dre Landung. Zugleich mit diesem Ereignis be gannen einige feindliche Schiffe «inen Kampf mit einer unserer Küstenbatterien auf der Insel Dagö. -t feindliche Torpedo boote wurden versenkt. (Ist unzutreffend; nach dem deut schen Heeresbericht vom Sonntag bat dsc deutsche Flotte keine Verluste gehabt.) Ein feindlicher Kreuzer zerstörte Misere Batterie vollkommen, was dem Feind gestattete, schwache Kräfte zu landen, die jedoch bald gezwungen wur den, auf die Swlffc zurückzugehen. Einige feindliche Tor pedoboote drangen zwischen den Inseln Oesel und Dagö in der Richtung auf Moon-Sund ein, begegneten aber dem starken Feuer unserer Torpedo- und Kanonenboote und wurden gezwungen, auf das hohe Meer znriickzWtthen. Am Morgen des 12. Oktober leisteten unsere Schiffe feind lichen Schiffen, dis zwischen den Inseln in unsere Gewässer eindringcn wollten, erfolgreichen.Widerstand. Während der zwei Tage andauernden Geschützkäinpfc waren unsere Verluste unbedeutend. Die Bemannungen der Schiffe lie ferten Beweise von Mut, Tapferkeit und Opserwilligkcit. Zugleich mit dem LandungSmauöver fuhr dec Feind fort, die Küste von Kurland und die Meerengen von Irbit voi; Minen zu säubern. Der russische Marinestab teilt mit, daß der Gegner seit seiner ersten Landung ans der Insel Oesel bis zum 1". vor mittags um 10 Uhr den Widerstand unserer Trnpven bade brechest und von dem ganzen nördlichen und östlichen Teil der Insel habe Besitz nehmen können, indem er sich bis auf 12 Werst ArenSbura näherte. Die russischen Truppen hal ten noch immer die Halbinsel Swcrbez-Zercl besetzt. Gegen die Insel Dagö habe der Feind nur eine Demonstratiou gemacht, ohne sie zu besetzen. Tie Verteidigung Oesels in englisch« Händen! Aus Stockholm meldet der Vertreter des WTB.: So- eben hier aus Petersburg eingctrosfeue Meldungen be stätigen die auch bereits von der „Nowoje Wremja" ge brachte Nachricht, daß die Verteidigungsanlagen auf der soeben vvn den Deutschen besetzten Insel Oesel nnter eng lischer Leitung stehen. Stimmen der russischen Presse. „Ruhkaja Volja" sagt zur Landung auf Oesel: Die Ge schichte führt uns nach Golgatha, aber vielleicht finden wir unsere Auferstehung wie 1812. „Njetsch" klagt als Grund des Unheils nicht bloß die schlechte Sicht au, wie der amt liche Bericht, sondern auch die beispiellose politische Leicht fertigkeit der Führer der russischen Demokratie. Die sozial demokratische „Wolga Naroda" erinnert daran, das; Kerenski auf der Moskauer Zusammenkunft vor einem deutschen Schlag gegen die Ostsee gewarnt habe. Aber diese Warnung sei von dem Mariinalistenführer Trotzky als unwürdiges politisches Manöver hingestcUt worden. Das Notwendigste sei ein erbitterter Kamps gegen den MaximaliSmuS. „Djen" erklärt, die maximalistischen Be strebungen, die in letzter Zeit bei der baltischen Flotte zu Tage getreten seien, hätten zweifellos zu dem nieder schmetternden Erfolg der Deutschen bcigetraaen. „Js- westija", das Organ des Arbeiter- und SoloatenratcS, findet an dem Unglück auch etwas Gutes, denn die Meldung von der Landnng auf Oesel komme in demselben Augenblick, in dem Rußland von den Unruhen in der deutschen Flotte Kenntnis erhalten habe und zeige, wie gefährlich und un begründet d'ie täuschenden Vorstellungen von einer einge bildeten Desorganisation des Feindes seien. Starke Wirkung in den Gntentcländcrn. In den Entcnteländern bat die Nachricht von der Landung der Deutschen auf Oesel un.d Dagö offensichtlich einen starten Eindruck hcrvorgcrufcn. Von den italie nischen Blättern spricht der „Corriere della Sera" die Hoff- nung aus, daß cS der russischen Flotte gelungen sein möge, sich rechtzeitig aus dem Golf von Riga zurückzuziehcn. Der militärische Mitarbeiter des Blattes hält eine Offen sive der deutschen Truppen auf Petersburg immerhin wegen der vorgeschrittenen Jahreszeit für wenig wahr scheinlich. Dagegen sei eL sehr wohl möglich, daß die Deutschen sich des Hafens von Reval als SGtzpunkt ihrer zukünftigen Operationen bemächtigen wollen. Kriegsmichrichtcu. Bon den Fronten. Vom 15. Oktober wird gemeldet: Am 14. Oktober herrschte an der Flandern front am Vormittage, ab gesehen von kurzen Fcuerstcigernngeu in Gegend nörd lich und östlich Vpcru, nur mäßige Actillerielätigkeit. Erst am Nachmittage lebte das Feuer an der Küste auf und verstärkte sich erheblich am Süorande des Houthoulster-Wal- des. Während der Nacht hielt das Zcrstörungsfeuer mit wechselnder Stärke mit lebhaften Feuerüberfülien besoudcrS in Gegend Paschcndaelc und Bceelaere an. Unsere Artil lerie faßte ihr Feuer wirksam gegen feindliche Ansamm lungen und Bewegungen zusammen, während unsere Bom- bcngcsckwadcr verschiedene feindliche Anlagen mit beobach tetem Erfolge mit Bomben belegten. Im Artois nahm das Feuer von 10 Uhr vormittags ab gegen unsere Stellungen zwischen Sart-Walde und Straße Enmbrai—Arras zu und steigerte sich im Laufe des Nachmittags zu großer Stärke. Gegen 6 Uhr abend? bra chen sodann in vier Kilometer Breite von der Scarpe bis zur Straße Arras—Eambrai feindliche Angriffe gegen, unsere dortige Stellung vor. Sie scheiterten zum größten Teile unter schwersten Verlusten bereits in unserem Sperr- und Abwehrfeuer. An einer Stelle konnte der Feind in der Mitte seiner AngriffSsront in unsere Linien ein dringen. Ein ^ächklicher Gegenstoß warf ihn zurück. Beiderseits Quentin nahm das Feuer zeitweise zu. Die Trümmer der Kathedrale erhielten aufs neue 15 Voll treffer. An der Aisnc front wurde erst in den Nachmit- tagSstundcir die feindliche Artillvrietätigkcit in der Go