Volltext Seite (XML)
M Neu! Neu! Kl Klemmoün. ^n^I^eiu Rheumatismus mehr! fllin2mn!«ul sicherstes Einrcikemittel gegen »--—--malles Wundwerden. Für Schweißfuß- leidende höch-'t vortheilhaft, auch heilt man da mit alle Schnitt- und Stoßwunden, sowie Quetschungen. Bestandtheile: Fichtensprossen 125 0, Pappelknospen 20,0, Fichtenzapfen 350,0, Tannenzapfen 155 0, frische Pomeranzenschalen 10,0, Citronenschalen 5,0, Wald-Arnikablumen 175,0, weiße Kleeblumen 15,0, Königskerzen- blüthen 2,0 Myrrhentinktur 1,0, italienisches Petrieöl 1,0, franz. Terpentinöl 10,0, Alkohol 1000,0, Nosmarinöl 0,5, Gartcnraute 0,5 Beim Einkauf beachte man Namen und Schutzmarke. Alleiniger Fabrikant: <k. K. Klemm, Lommatzsek. Zu haben L Fl. 2,— Mk. i» den meisten Apotheken. In kivsK und Ltrekla in der Apotheke. * «onat Mai richt aurnttzen, u« sich draußen in Wald und Fel) Genrsuna zu holen. Frithjahrsodem schisst Gesundung«' kraft und Gesundhettcfreud,gleit. Namrntlich die Sinder sollen in jeder snieu Grunde draußen herumspringrn; an Stelle de« WinrersptelzeugS treten jctzt Reifen, Ball, Sugela u. bergt. Litern uno L^h:er wögen der Snab.n Interesse sßr da« Gammeln von Pflanzen, Käsern, Schmetterlingen zu erwecken suchen. Kränkliche, Bleichsüchtige, Nervöse sollen bei schönem Wetter nicht nur spazierengeh n, sondern auch recht viel in der Lonne fitz n, im Garten, in siäo>»schen Anlagen oder am t offenen Fenster. Der höchst wirksame Kurort zum „Sonne»' ! bad" ist Allen zugänglich und bildet eme H.lquell« str Jedermann. Lmpsehlenswerth ist dabei wiederholt recht liefe« Etnalhmkn der heilsamen Frühlingsluft bi« in die äußersten Lungenspitzen. Lesen soll man aber nicht im Sonnenschein; da« blendende Licht wirkt schädlich auf die Augen. Jetzt beginnt wieder die Hauptsaison für da« Radfahren. J i woß'ger, vernünftiger W »s« betrieben, ist dir» rin sehr geiunrer Spor'. Sogar bei manchen chronrschen Leiden uns organischen Fehlern ist e« von heilsamer Wirkung. Jmmir wieder fer jedoch vor zwei Untugenden gewarnt: Krumn»' fitzen und zu schnell fahren. Genaueres in jeglicher Be ziehung Lber den hh„tentschen L nfll.ß Les Radiahrcns fiudel man in dem sehr empfehlenSiverthtN Buche von Dr. Frefsel: Der Radfahrsport. Die vielen, vielen Jünglinge und Männer, welche mit Kopsschuppcn, Schmnen und Flechen g'plagt sind, mögen jetzt b i B gtim der »ärmeren Jahrerzen wu einer ebenso e.n- achen wie erfolgreichen Kur ansangen. Zunächst werden die Haare iuiz abgeschnilten (Eliflerkop), bann wird der Kopf täglich mrt SeifenspiriluS gewaschen, gut mit reinem Wasser abgespielt uns recht tüchtig rrcck.n und warm gerieben. Nach einem Monat macht man dies wöch«ntlich nur noch dreimal, nach zwei Monaten nur noch zweimal, bis man im Herbst die Haare wieder wachsen lägt. Die« befreit nicht nur von cll?n Srinnln und Flechten, sondern trägt auch in ganz hervorragendem Maße zur Kräftigung dr« Haarhodens und zu« WachSthum neuer Haare bet. viel Vorsicht muß mau in dieser launischen und wetter wendischen Jahreszeit auf die Kleidung verwenden. Nie darf »an sich in durchnäßten Kleidern hinsetzen, sondern muß bis zum AuSjiehen derselben in Bewegung bleiben. Bei Kwdrrn ,st besonder» daraus zu achten, daß sie kerne nassen Strumpfe anbehalt n. Wasserdichte Ueberröcke müssin stet« porös sei», um die Transpiration nicht zu beemträchrigen. Mit Sem Ablegen der Unterkleidung ser man im Frühjahr nicht zu voreilig; man befolge vulmehr die Regel: dichtere Unter, kletder und leichtere Oberkleiber. Jedoch: „Lines schickt sich richt für Alle", man muß vtilmeyc namentlich aus Alter, Konst tution uns Gewöhnung Rücksicht rühmen. Kirchennachrichten für Riesa. Getaufte: 1 arianne Louise, de« Stuckateur« Gustav Richard Hübner T. Frida Elsa, de« Hmdarbtr«. Ludw. Susi. Groß in Weida T. Antvnie Marie, de- Drechslers Rich. Herm Lossack T. Heinrich < ustav Kurt, de- Kasernenwärters Karl Heinrich Pneps S. I Hanna Elsa, des Schuhmachermslrs. Ernst Moritz Prasser T. Emma Alma, des üandelsmannes K. Fr Dani l Woogk T. Walter Hans, des Locomotivs. Karl Aug. Friedrich Zeuge S. Ot» Aldert, de» Klempnermsirs Friede. Aug. Emil Uidncht s. ustav Ado s, des FadrilschmtedS Ad. Herm. Steiner Eottmeda Margaretha, der Aufwärlenn Hedwig Marg. --laus T. Bertha Frida, des Ee- schirrsührer- Ernst Rich. Schönitz T. Anna Klar«, des Schuhmachers -will). Hcinr. Eichler T. Franz Arthur, des Handardtes Erust Franz Wackwitz S. Fritz Herbert Winfried, des Roßarztes Friedc. Alex. Maschke S Beerdigte: Hermann Bernhard, des Steinmetz Friedrich He.- mann Stoor S, r I o M»n 3 T. I.Hannes Otto Karl, oes Handarbtrs. Johann Wilhelm Oit> Schulze S., -0 Mon. 2. T. Richard Felix, des Packers a. d Staatsb. Lernhard Clem. Zimmer S-, 2 I t Mon. 11 T. Schlachtviehpreise auf dem Viehmarkte zu Dresden am S. Mat 1898, nach amtlicher Feststellung (Marktpreise für kg in Mark.) Austrieb: 74? Rinder (und zwar 375 Ochsen und Stiere, 16 > Kalben und Kühe, 2 7 Bullew, von Kälber, »53 Stück Schaf vieh, 18't) Schweine, (sämmtlich deutsche), zusammen 4150 Thtere. Thiergattung und Bezeichnung. Gen r >icht Ochsen: M. M. 1. vollflelschtge, auSoemästete. höchsten Schlachtwerthe« Li« zu 8 Jahren 33 3k 6(-64 österreichische — — 2. lunge fleischige, nicht auSgemästete, — ältere aus- l gemästete 3. mäßig genährte junge, gut genährte ältere . . . 4. gering genährte -eben Alter« .8-32 2k -77 34-59 47-53 — 45 > Kalben und Kühe: 1. vollfleischige, auSgemästete Kalben höchsten Schlacht- werthe« .9-31 35-60 2. vollflelschtge, auSgemästete Kühe höchsten Schlacht- werthe« bl« zu 7 Jahren 20-28 5(-54 3. ältere auSgemüstete Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe und Kalben 23-2 46-13 4. mäßig genährte Kühe und Kalben — 45 5. gering genährte Kühe und Kalben —— 42 Bullen: >. vollfleischige höchsten Schlachtwerthes tO-33 50-69 2. mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere . 27-19 .8-54 3. gering genährte — 46 Kälber: 1. selnste Mast- tVollmilchmast) und beste Saugkälber 10-l 2 6S-«8 2. mittlere Mast und gute Saugkälber K -62 3. geringe Saugkälber , 55 4. ältere gering genährte (Fresser) — . — Schafe: I. Mastlämmer und jüngere Masthammel .... — 57-60 2. 8 tere Masthammel a4-56 3. mäßig genährte Hammel und Schase (Merzschase) . — 50-52 Schweine: 1. Speckschwetne 2. vollflelschtge der feineren Rassen und deren Kren- — — zungen im Alter bis zu 1'/. Jahren .... '3-45 55-57 3. fleischige 11-43 52-54 4. gering entwickelte, sowie Sauen und Eber . . . 38-40 19-51 s Geschäftsgang: in allen Sorten langsam. Ein gebr. Damenrad billig zu verkaufen. Zu erfragen in der Exped. d. Bl. die eine mit 3 Stuben, 3—4 Kammern und Zubehör, die andere mit 2 Stuben, 2 Kämm, und Zubehör, beide am 1. Oktober beziehbar, sind zu vermietheu. >)U criragen in der Expedition d. Bl. * Sommer-Ueberzieher, einzelne Jaquets, Hosen und Westen i» n«U68t<>u k'ai!)«,» unü Nllstvru, xrüssts ^N8vvrol»l, sowie englische Lederhosen und alle andere Arbeiter-Garderobe, Stoffsachen täuschend ähnlich, zu billigen, aber festen Preisen bei streng reeller Bedienung. IM88WW.WM zum Bedienen der Gäste wird gesucht. Kronplinr, Riesa Ein geräumiges freundl. möbl.Zimmer an 1 Herrn zu bermiethen, sofort oder später zu beziehen Zu er ragen in der Exp. d. Bl. Ein ordentliches, fleißiges Dienstmädchen, 14—15 Jahre alt, wird per so'ort gesucht. Zu melden 6iül)K 20 t. ^eranda zu kau en fjesttcht Hauplstr. «0. Pianoforte, -MU gut erhalten, gwer Ton, preiswerih zu verk. Garten straffe Nr. 28. ! I-s«tvneinnivküung, für Materialwaaren-Geschäft passend, zu Ve»- kause». DiähcreS in der Exped. d. Bl. » „Emil, sürtvaffr, Du machst mich böse!" rief die Baro nin erregt. „Wie kannst Du es nur über Dich bringen, so kindisch und unvernünftig zu sein? Es giebt ia auch noch Gesetze und Formalitäten, die Du bei Deiner Jugend nicht nach Deinem Belieben umändern kannst. Wie magst Du nur davon reden, Dich Deines Vermögens entäußern zu »vollen? Es gehört ja gar nicht Dir bis zu Deinem ein- undzivanzigsteii Jahre." 35 „Wenn ich das nicht thnn darf, dann will ich auch nicht einen Heller davon verausgaben. Es giebt weder Gesetze noch Vormünder auf Erden, welche mich dazu zwingen kön nen, zu nehmen, was mir nicht gehört sondern was, wie ich recht gut weist, Eigentum einer anderen Perlon ist ' „Du bist unerträglich, Emil. Warte doch nur ab, wa« Herr White Dir sagt; er kommt in wenigen Minuten .. ah, da ist er schon." Der Zimmerkellner geleitete den Rechtsanwalt in das Gemach. „Guten Tag, Baronin! Ah, mein lieber, jnnger Freund, da sind Sie ja glücklich znrückgekehrt! Gestatten Sie mir, Ihnen meine herzlichsten Glückwünsche auszusprechen zu der glänzenden Erbschaft, welche Sic gemacht!" Und White bot dem jungen Manne die Hand. „Sie brauchen mir nicht zu gratulieren, Herr White, denn ich werde da? Geld meines Oheims mm und nim« mer annehmen, ich weiß, daß er alle-seiner Frau hinter lassen hat." „Mein bester, junger Herr, ein derartiges Testament ist nicht in meinem Besitz!" „Dann werden Sie gut daran thun, eine Suche anzu stellen," sprach Emil mit großer Entschiedenheit, „denn der Onkel hat mir gesagt, daß Sie dieses Testament besitzen." Der Rechtsanwalt blickte mit einigem Unbehagen zu Baronin Rechne hinüber, die vor Zorn und Entrüstung purpurrot geworden. „Emil ist lächerlich," sprach sie mit einem Versuche, die Sache in» Scherzhafte zu ziehen; „er hat allerhand ro mantische Einfälle: ich glaube, wir thun am besten daran, ihn wieder nach Eton zu befördern. Man sollte vor Kna ben wirklich nie von GeschäftSangelegeuheiten reden." Emil wendete sich zornig an die Mutter: „Jetztbin ich freilich ei» Knabe," sprach er, „aber immer werde ich es nicht bleiben. Ich taste das Geld meines Oheims nicht an, weil er es nicht uns. sondern seiner Witwe hinterlassen bat und ich ihm ans dem Totenbette versprach, daß ich ihr zur Seite stehen wolle und dafür Sorge tragen werde, daß alles rechtlich vor sich gehe Ich schwöre Ihnen, Herr White, daß wenn Sie das Testament nicht herbeischassen, welches Graf Gnnbvrdv» Ihnen an seinem Hochzeitstage gegeben, ich, sobald ich meine Großjährigkeit erlangt ha ben werde, dafür sorgen will, daß man Sie wegen Unter schlagung in den Anklagestand versetzt!" Zornig warf er die Thüre hinter sich zu, als er das Gemach verließ. Baronin Regine und Rechtsanwalt White starrten sich ganz entsetzt an. „Das. . . das ist gänzlich unerwartet!" stammelte der Rechtsanwalt, der kreideweiß geworden war. Die Baronin lachte zornig auf. „Beunruhigen Sie sich sich nicht, überlassen Sie ihn mir! Jenes entsetzliche Weib hat ihn offenbar behext, aber es dauert noch vier Jahre, bis er seine Großjährigkeit erreicht hat. Ich werde ihn längst vorher in eine vernünftige Stimmung gebracht ha ben. Für den Augenblick ist die Nachschrift weit wichtiger als Emils müßiges Gerede. HabenSie keine weitere Nach richt von der Gräfin Gnnbordvn?" „Nicht eine Zeile, sie fügt sich offenbar in alles. Da sie selbst vermögend ist, glaubt sie vermutlich, ihr Gemahl werde nach der Heirat sein Testament geändert haben; die Geschichte der Nachschrift ist ganz nur ein von der Wärterin erfundenes Märchen, um von Ihnen Geld zu erpressen." „Schändliche Person! Ich möchte sie am liebsten der Polizei anzeiaen," sagte Regine, diebedauernd an ihr ver lorenes Geld dachte. „Ich meine, es wäre besser, die Sache auf sich beruhen zu lassen," warf der Rechtsanwalt mit sehr spitzfindigen» Gesichte ein. Inzwischen begab sich Emil nach einer bescheidenen, kleinen Wohnung in einem entlegenen Vororte Londons, wohin er sich zuweilen Rechnungen adressieren ließ, von denen er seinem Vater nichts mitteilen wollte und ab und zu wohl auch einen heimlichen Liebesbrief. Dieses Mal fand er dort was er erwartet hatte, ein Schreiben mit einem ausländischen Poststempel; er griff hastig danach und riß es auf; nachdem er es aber gelesen, mußte er sich znge- stehen, daß er es nicht so ganz verstehe. „Mein lieber, guter Emil," schrieb Hertha, „sei nicht unglücklich, wenn Dn erfährst, daß das Testament Deines Onkels verloren ist; cs muß irgend ein Versehen sein, aber ich weiß, daß Tn meinetwegen davon sehr unangenehm berührt sein dürstest. Vielleicht wird schließlich doch alles ganz anders; fuge Dich momentan in alles und verhalte Dich ruhig; ich möchte, daß Du mir dieses Versprechen leistest. Am 10. Oktober werden es sechs Monate, daß Dein guter Onkel starb; an diesem Tage nun wünsche ich leb haft, Dich zu sehen. Ich werde am 8. oder 9. Oktober in England cmkvmmen und mich direkt »ach den» Palais aus dem Portmannplatze begeben, wenn Dl» mir erlaubst, für einige Tage dort abznsteigcn. Versprich mir, daß wir am 10. Oktober dort znsammentreffen; ich habe Dir Wichtiges mitznteilen, was nur an diesen» Tage ausgesprochen wer- den kann. Gott segne Dich, mein Junge; fahre fort, mir zu glauben und zu vertrauen Deiner Dir innig zugethanen Hertha." Emil rannte nach dein nächsten Pvstbureau und ließ folgendes Telegramm abgehcn: „Werde Dich am 10. Ok tober im Palais an» Pvrtmannplatze treffen, aber keinen Heller des Geldes angreifen." Als er darauf langsam nach dem „Hotel Metropole," zurückkehrte, sprach er leise vor sich hin: „Ich verstehe doch kein Wort von der ganzen Geschichte." '(Schluß folgt.) - .. M,1S