Volltext Seite (XML)
besser als stiller Waldfrieden. Wer ihn hat, ist reich auch , unter Gorgen und getrost auch in Stürmen. Drum, wenn I wir unsrem Volke mehr Glück wünschen, dann wollen wir es aus diesen Weg weisen. Dann schaut man nicht nur immer neidisch auf Andere, denen es äußerlich wohler ergeht, sondern man tröstet sich seines GotteS; denn ob reich, ob arm, es Hilst unS doch Alles nichts, wenn wir das Ziel verfehlen. Wen» unser Volk so begönne sich innerlich zu erneuern zum alten Glauben und Gottvertrauen der Väter, das wäre ein Frühlingsanfang schöner, als der herrlichste Pfingsttag. Gott gebe recht Vielen den Muth, zu Pfingsten einmal mit ihren alteingewurzelten Vorurtheilen zu brechen, nicht nur die schöne Gottesnatur, sondern auch einmal Gotteshaus wieder zu be suchen und einen neuen Anfang zu machen in Kraft des Pfingstgeistes! Millimeter starke Fesselschnur in der Länge von 500 Meter . bestimmt, die zur jederzeitigen Feststellung der Steighöhe von 25 zu 25 Meter verschiedenfarbig mit Garn zu umwickeln ist. Das zum Füllen des Ballons erforderliche Wasserstoff gas wird in fertigem Zustande, in reichlich 5 Cubikmeier haltenden Stahlcylmdern komprimirt, von der Luftschifferab- theilung aogegeben. Um den Ballon während des Schießens je nach Belieben höher steigen zu lassen oder einzuholen, wird die Fesselschnur über eine drehbare Trommel ausgewickclt. Wie die „Deutsche Warte" mittheilt, ist nunmehr Seitens der Staatsanwaltschaft das Strafverfahren gegen den Frei herrn v. Stumm wegen Herausforderung zum Zweikampfe mit tödtlichen Waffen eingeleitet worden. Der Fortgang des Verfahrens hängt von dem Gesundheitszustände des Herrn v. Stumm ab, der bekanntlich seit längerer Zcit eines er heblichen Leidens wegen im Bade weilt, da bis dahin eine persönliche Vernehmung sehr erschwert ist. Graf Caprivi hat Berlin wieder verlassen und sich nach Skyren bei Crossen begeben. Oesterreich. An der Wiener Börse cirkulirte das Gerücht, Fürst Windischgrätz beabsichtige seine Demiision ein zureichen; jedoch ist diese Nachricht mindestens verfrüht. In parlamentarischen Kreisen verlautet freilich, daß die Demission des Fürsten Windischgrätz nach dem Schluß der Sessionen erfolgen werde. Als sein Nachfolger wird in erster Linie der Statthalter von Böhmen, Graf Thun, genannt; auch spricht man von einer eventuellen Wiederberufung des Grafen Taaffe. Frankreich. Die Regierung lat beschlossen, den Jahrestag der Ermordung Carnoks zu feiern. Die Wittwe des verstorbenen Präsidenten Hal cme kirchliche Feier be stimmt, der sämmtliche Minister beiwohnen wollen. Die amtliche Gedächtnißfcicr soll in einem vom Präsidenten der Republik Felix Faure mit den Ministern zu machenden ge- meinschastlrchen Besuche des Grabes im Pantheon bestehen, wo sie Kränze niederiegen. Man spricht auch von einer all gemeinen fünftägigen Landestrauer. Die Offiziere des Heeres und der Marine tragen Trauerabzeichcn und die Fahnen auf den öffentlichen Gebäuden werden mit einem Trauerflor umhüllt. Nach einer verhältnißmäßig langen Pause droht Frank reich wieder von einem argen Skandal aufgewühlt zu werden, und wieder ist es der „Figaro", der die ersten „Einhüllungen" in die Welt schleudert. Diesmal heißt die Angelegenheit der „Südbahnskandal", und nach den Aeußerungen des genannten Blattes sollen abermals zahlreiche Parlamentarier, darunter, wie schon gestern gemeldet, Jules Roche, Rouvier, L)oes Guyot, Thsvenet, Francois Deloncle, Magnicr und noch ein Senator darin verwickelt sein. Sie Alle hätten dem von Baron Reinach gebildeten Syndikat sür die Verausgabung von Titeln der Gesellschaft angehört. Jules Roche, der frühere Handelsminislcr, soll sechs Jahre, auch als Minister jährlich 6000 Fr. von den Südbahnen bezogen haben; gebucht sei die Summe als Advokatenhonorar, während Rocke gar nicht Advokat sei. Der Experte Flory habe in den Büchern der Südbahnen nngercchlsenigtc Ausgaben von 1100000 Fr. gefunden; es seien dies von dem Baron Reinach an Mil- glreder des Parlaments und Les Generalrathk des Departe- Fuß über de« Wasserspiegel liegen, während st« an de» beiden Seiten sieben Kuß unter denselben kommen. Uebrr dem Schutzdeck lausen den ganzen Maschinenraum entlang Kohlenbehälter, welche in voller Füllung dem Schiff einen Schutzgütte! von neunzehn Fuß Dicke gewähren. Der Stahl- rümpf ist mrt starken Planken bekleidet, die noch eine Kupfer- decke bekommen sollen. Der Maschinenraum nimmt fast die halbe GchiffSlänge ein. Er enthält 48 Belleville-Dampfkessel und zwei Maschinen von 25000 kombinirten Pferdekräften und je vier Cylindern. Das Schiff kann 3000 Tonnen Kohlen laden und hat sechs Tecks. Seine Ausrüstung be steht in zwei Hinterladerkanonen von 22 Tonnen, zwölf 6- zölligen und achtzehn I2pfündigen Schnellfeuerkanonen uns einer Reihe kleinerer schnellfeuernder und Maschinengeschütze, außerdem vier Torpedos. Letztere befinden sich unrer Wasser, um nicht durch feindliches Feuer der Explosion ausgesetzt zu sein. Eine Neuerung auf dem „Terrible" besteht noch darin, daß die sechszölligen Kanonen sich in geschützten Kasematten befinden, die auch der Mannschaft Deckung gewähren. Die Munition wird durch wohlverwahrte Röhren von unten herausbefördert. Die Besatzung des „Terrible" wird etwa 900 Mann betragen. Schweden-Norweger». Christiania, 30. Mai. Morgen werden 5 Mitglieoer der Linken, 3 Mitglieder der Rechten und 2 Mitglieder der Gemäßigten im Sronhing eine Tagesordnung embringen, dahin lautend, daß das Stör- thing, unter Festhalten an der Alleingewalr Norwegens in allen nicht unionellen Fragen, sich dafür ausspricht, daß mög. lichst bald Verhandlungen zwischen Schweden und Norwegen unter einem mit dem Storthing gemeinsam arbeitend,n Kabinet cingeleitet werden sollen behufs der befriedigenden Regelung der bas Konsulatswesen und das Ministerium des Acußern betreffenden Fragen. Voraussetzung der Verhand- lung soll sowohl ein gemeinsamer, wie ein besonderer nor wegischer Minister des Aeußern sein. Mit den Stimmen der Rechten, der Gemäßigten und der Mitglieder der Linken, welche den Antrag unterzeichnet haben, hat der Antrag bc- reits die Majorität; es ist nicht ausgeschlossen, daß Cm- stimmigkeit erreicht werden kann. Die Debatte über den Antrag wird wahrscheinlich Mittwoch oder Donnerstag näch ster Woche beginnen. ment« Var bezahlte Bestechungsgelder. Man habe sich be- , müht, die Sache zu vertusche«, doch sei dir äußerste Linke au« Erbitterung darüber, daß man Pelletan und Andere in dem ErpressungSprozeß Ferrier bloßstellen wollte, entschlossen, die Angelegenheit vielleicht schon in dcn nächsten Tagen in der Kammer zur Sprache zu bringen. Pelletan uns der So zialist Rouanrt sollen zahlreiche vewei«nrkunden besitzen. Wie verlautet, beabsichtigt die französische Regierung zu er klären, daß alle mehr al« drei Jahre zurückliegenden Vor gänge verjährt wären, doch dürfte sie auch dieses Auskunfts mittel nicht vor einem Skandal, der vielleicht nach berühmten Mustern ihren Sturz nach sich zieht, bewahren. Im Senat interpellirte gestern Beaumanoir (Royalist) die Regierung über ihre auswärtige Politik und hob dabei hervor, Europa würde sich erleichtert fühlen, wenn die Be sorgnisse verschwänden, welche sich als Folgen des Frankfurter Vertrags ergäben; aber die Verwirklichung dieses Träume scheine nicht nahe bevorzustehen. Die französische Flotte ge- s höre nicht nach Kiel. Redner betonte, er zolle dem wahrhaft Oertttches iws Sächsisches. Riesa, 1. Juni 1895. — Das Trompetercorps des 3. Feld-Artillcrie-Regi« ments No. 32 wird morgen von 12 Uhr bis 12 30 Mittags auf dem Kaiser-Wilhelmplatz conceniren. — Bei der Sparkasse zu Riesa wurden im Monat Mai 1895 775 Einzahlungen im Betrage von 70401 M. 74 Pf. geleistet, dagegen erfolgten 540 Rückzahlungen im Betrage von 71328 M. 49 Pf. Neue Einlagebücher wurden 123 Stück ausgestellt. Cassirt wurden 67 Bücher. Die Gesammt-Einnahme betrug 102189 M. 70 Pf. und die Ge- sammt-Ausgabe 122880 M. 99 Pf. — In unserem städtischen Schlachthofe sind seit Inbe triebnahme desselben in der Zeit vom Eröffnungstage, dem 8. April er., bis ultimo des Monats geschlachtet 377 Thiere und zwar: 46 Rinder (10 Ochsen, 9 Bullen, 27 Kühe), 5 Pferde, 122 Schweine, 147 Kälber, 47 Stare, 1 Ziege, 8 Zickel und 1 Hund, und im Monat Mai 689 Thiere und zwar: 91 Rinder (15 Ochsen, 7 Bullen, 69 Kühe), 4 Pferde, 295 Schweine, 215 Kälber und 84 Schafe. Der Monat Mai ist nach den statistischen Zusammenstellungen derjenige Monat gewesen, in welchem seit Einführung der obligatorischen Fleischbeschau in Riesa, die heute auf ein zweijähriges Be stehen zurückblicken kann, das meiste Vieh geschlachtet worden ist. Die starke Frequenz ist zu einem großen Theile in der diesjährigen zeitigen Belegung des Barackenlagers Zeithain mit fremden Truppen, die ihre Schießübungen daselbst ab halten, zu suchen. Die Lieferungen der Fleischwaaren für dieselben werden nämlich von der Militairbehörde, wie mau hört, nicht mehr Landfleischern, sondern nur Fleischern der dem Uebungsplatz: nahe gelegenen Stadt Riesa, in welcher die obligatorische Fleischbeschau cingeführt ist, übertragen. Diese sehr zu billigende Maßnahme der Militairbehörde aber wird unfern Fleischern willkommen sein. — Mittelst Extrazuges ab Riesa kehrte gestern Abend das 10. Infanterie-Regiment No. 134 in seine Garnison Leipzig-Gohlis zurück. Das Regiment war bekanntlich seit dem 18. v. M. auf dem Truppenübungsplatz Zeithain auf- I hältlich, um dort Schießübungen abzuhalten. — Zwei rüde, rohe junge Burschen machten gestern I Abend in der 10. Stunde die Bahnhofstraße unsicher. Ohne I alle und jede Veranlassung rempelten dieselben einen auf dem I Fahrdamm gehenden Mann an und schlugen ihm die Kopf- I bedeckung herab. Da Hilfe nicht in nächster Nähe war und I um Schlimmerem und Weiterungen zu entgehen, rcagirte der I Betreffende nicht auf die Rohheit der Strolche und verfolgte I sie nicht, so daß denselben, wenn sie nicht noch anderweit bei I ihren Rüpeleien festzefahren worden sind, leider die wohl- I verdiente „Anerkennung" vorenlhalten bleibt. Für derartige I gemeingefährliche Subjccte würde eine gehörige Tracht Prügel I noch immer das beste Erziehungsmittel sein. — An Unterhaltung während der Feiertage wird cs auch in unserm Riesa nicht fehlen. Morgen, am ersten Feiertage, l giebt das Trompetercorps unserer Garnison zwei Concerte ' im Stadtpark und werden dieselben sicherlich sich starken Be suchs zu erfreuen haben, um so mehr, da diesmal die Con- certe von der gesammten Capelle ausgeführt werden und der Park jetzt bei der warmen Witterung dcn angenehmsten Aufenthalt bietet, zumal auch Herr Restaurateur Herrmann sich eine gute aufmerksame Bcwirlhung seiner Gäste stets angelegen sein läßt. — Am zweiten Feiertag nimmt das k Schützenfest seinen Anfang, es wird wieder Vielen Unter- s Haltung beeten und ohne Zweifel wird die „Festwiese" wieder stark sreq.ienrirt werden. rvsesgeschichte Deutsches Netch. Bei der vorgestrigen Parade hielt ! königlichen Verhalten des Kaisers Wilhelm Anerkennung und I der Kaiser an die zweite Garde-Fnfantcrie-Brigade ungefähr t sei überzeugt, daß das französische Geschwader mit aller Zu- I folgende Ansprache: Grenadiere und Füsiliere! Der 29. Mai l Vorkommenheit empfangen werde ; allein der Nordostseekanal I ist ein unvergeßlicher Tag. Heute vor 7 Jahren führte Ich I sei durchaus ein kriegerisches Werk. Man opfere dcn republi- I Eure Brigade in Charlottenburg dem Kaiser Friedrich vor. I ramschen Stolz, von dem man so oft spreche. Elsaß werde I Ls waren dies die einzigen Soldaten, worüber Mein hoch- I wissin wollen, ob die Regierungspolitik, nach Kiel zu gehen, I seliger Vater die Parade abgenommcn hat. Der Tag soll ! eine Politik des Verzichtes sei. (Lärm links.) Redner fuhr l Euch unvergeßlich bleiben, und von Generation zu Generation i fort: „Frankreich will cen Krieg nicht, aber welche Rolle wird I muß sich die Erinnerung an die hohe Ehre in der Brigade l cS in Ki-l spielen- Was haben wir in Japan zu thun- I sortpflanzcn. Ich beschloß, diesen Tag stets in Eurer Ge- ! Unterhält Frankreich seine gewaltige» Heere für ausländische I mcinschaft zu verleben. Ich hoffe, Ihr werdet Euch durch Strenge » Interessen - Werden wir die Politik ewiger Täuschungen ! im Dienst und treue Pflichterfüllung als gute Soldaten bewähren. I zortsetzen- Die russische Flotte geht nach Kiel, aber die sran- ! Seid eingedenk der siegreichen Kämpfe vor 25 Jahren. Da- I zösischen Schiffe werden von den russischen getrennt jein. Die I malS zeichnete sich die Brigade besonders durch Treue sür I Feier wird am Jahrestage der Schlacht bei Waterloo statt- I das Vaterland, die sie mit Blute besiegelte, aus. Soeben ! finden. Anstatt oemsche, englische und selbst russische Politik I habt Ihr gesehen, wie man einen Feind angrcift, aus der l zu treiben, wird es besser sein, französische Politik zu machen. I Stellung vertreibt und zu Boden wuft! Zur Erinnerung Frankreichs Freundschaft ist ein kostbarer Schatz, den man ! an den heutigen Tag verleihe Ich Euren Fahnen die Kette nicht zum Gegenstände eines geheimen Vertrages machen I des Hausordens von Hchenzollern. Nun geht nach Hause I darf. Andere Nationen verheimlichen ihre Bündnißvcrträge I und macht morgen den besten Parademarsch. I nicht, wir müssen dasselbe thun." Seitdem die LUftschifserei bei allen größeren Heeren als l Italien. Aus Mailand schreibt man: Die Haupt- i Kriegsmittel'e «geführt worden ist, hat sich die deutsche Heeres- l wahstylachr ist geschlagen, und die unmittelbare Folge der- I leitung angelegen sein lassen, diesem gewiß noch außerordcnl- I selben ist eine Reihe von Zwetkämpfen, die zwischen siegreichen l sich entwickclyngssähigen Zweige ihre ganz besondere Auf- I und unterlegenen Kandidaten oder zwischen den Anhängern I merksamkeit zuzuwenben. Neuerdings hat sie daher unter I der einen und der anderen zum Ausrrag kommen. Der erste I die von der Feld- und Fußartillerie bei den Schießübungen I Zweikamps fand in Venedig statt zwischen Herrn C. A. Levi, I zu beschießenden Zielen auch dcn Fesselballon ausgenommen. ! dem Kandidaten in Treviso, und dem Herausgeber eines I Dieser Zielballon soll einen Durchmesser von 2,5 bis 3 I Crisplschen Blattes in Treviso. Levi wurde leicht verwundet. I Meter erhalten, aus Baumwollenzeug, Leinwand oder Luft- I Ein zweites Wahlduell ging am Morgen des 28. Mai in » ballonstoff gefertigt und durch einen Firnißanstrich luftdicht I Villa Ascane bet Perugia zwischen dem Abgeordneten Fran- I gemacht werden. Zum Hochlassen des Ballons ist eine 5 ' chctti und dem Dr. Giuseppe Jncasi vor sich. Jncasi wurde I schon beim ersten Gange sehr schwer verwundet. Es steht I noch eine ganze Anzahl anderer Duelle bevor. Rußland. Aus Moskau wird dem „Standart" i unterm 23. Mai geiaeldet — der dortige Preßzensor hat die Absendung eines Drahtberichtes verboten —, daß in Tekowa, einem Orte bei Iwanowo, der Direktor einer Fabrik, ein Engländer Namens I. Crawshaw, von den Ar beitern erschlagen worden ist. Außer Crawshaw befanden sich noch zwei Engländer als Vorarbeiter in der Fabrik. Da Crawshaw Unheil witterte, ließ er den Polizei-Commissar kommen und als er mit diesem während der Essenszeit aus der Fabrik hcraustrat, wurde er von den Arbeitern umringt und niedergeschlagen, wobei ihm ein Backenknochen durch einen Steinwurf zerschmettert wurde. Es gelang ihm jedoch, sich wieder aufzurichten, und er gelangte zusammen mit dem Polizei-Commissar über den Hof in sein Haus. Dort hielten sie, auf der obersten Siuse der Treppe stehend, die wilde Menge einige Sekunden ab, wobei Crawshaw zwei Männer, die auf ihn losstürzten, durch Revolverschüsse tödtete. Gegen Abend schien die Menge sich zu beruhigen, und der Polizei- Commissar beredete Crawshaw, wieder herunterzugehen und mit den Leuten zu sprechen. Sobald er sich jedoch unter denselben befand, fielen sie über ihn her, prügelten ihn zu Tode und verstümmelten seinen Körper in schrecklicher Weise. Crawshaw hinterläßt eine Frau und zwei kleine Kinder, die nur durch die Geistesgegenwart der Mutter gerettet wurden. Von den beiden anderen in der Fabrik beschäftigten Eng ländern soll der eine, nachdem er ebenfalls stark geprügelt woiden war, entkommen sein; doch hat man nichts mehr von ihm gehört. Der andere ist unverletzt entschlüpft. Das Haus des Direktors wurde vollständig ausgeplündert, und zwei Gouvernanten, von denen eine Engländerin war, sollen mehr oder weniger verletzt worden sein. Die Leiche Crawshaws ist am 22. Mai in Moskau unter großer Betheiligung der englischen Colonie beerdigt worden. Ruhestörungen haben übrigens auch in andern russischen Fabriken stattgefunden, so vor Kurzem in Jaroslaw, wo infolge dessen 2000 Soldaten auf eine Woche einquartirt wurden. England. Auf der. Werft der Herren Thomson in Clvde Bank ist am 28. Mai das größte Kriegsschiff, das seither überhaupt gebaut wurde, vom Stapel gelassen worden. Es ist in nur vierzehn Monaten vollendet worden und bedeutet schon insofern einen bedeutenden Fortschritt der Schifisbaukunst, als es trotz seiner riesigen Verhältnisse das schnellte Schiff sein wird, das je den Ozean befahren hat. Bei der Probefahrt soll eine Fahrgeschwindigkeit von 22 Knoten erreicht werden, während sie regelmäßig 20 Knoten betragen soll. Das Schiff, das von Laey Ooertvne „Ler- rible" gctaust wurde, überragt mit seinen 538 Fuß Länge dcn „Blake" und den „Blenheim", die bisher die größten Kolosse der englischen Flotte waren, um 125 Fuß; seine Breite ist 71 Fuß, sein Tonnengehalt 14250 gegen etwa 9000 bei dcn eben genannten Fahrzeugen. Der „Terrible" hat doppelten Boden und der Rumps ist in 236 wasserdichte Kompartimente gethcilt. Wie alle in letzter Zeit vom Stapel gelassenen cnglfichin Schiffe sind nur drc Maschine und die sonst wesentlichen Theile des „Terrible" durch ein gewölbtes Siahldcck geschützt, dessen Platten im Zentrum dreieinhalb