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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.10.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-10-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192110067
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19211006
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19211006
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-10
- Tag 1921-10-06
-
Monat
1921-10
-
Jahr
1921
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.10.1921
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nickt stabilisiert werden, ehe nicht «ine Zusammenarbeit »mischen allen in Betracht kommenden Landern aestckert sei. «Daily Ervreß" wendet sick scharf gegen de» Premier« Minister. Tas Blatt erklärt: Di« Rede war voller Platt heiten. Wir tappe» »och immer so sehr im Dunkeln hinsicht lich der Pläne der Negierung, das Arbeitslosrnvroblem zu lösen, wie vorher. Es kann keine wirklich« AuSdebnuug des Sandel« oder eine stiindia« Zunahme der Beschäftigung stattfinden ohne wirksame Herabsetzung der Produktion«, kosten. — .Times" schreibt, Lloyd George vermied in seiner Rede in Inverness geschickt, in der Frage der Inflation oder Deflation Partei zu ergreifen. Stabilisierung der Valuten, auf welch« die Verträge lauten, während der Liquidiernng der Schulden ist «S, was die Welt wünscht und am notwendigsten braucht. Die Arbeitölosenfrage. Au« London wird gemeldet: Die Mitglieder de« neu gebildeten Generalrat««, etwa 30 an der Zahl, batten gestern «ine dreiviertelstiindiae Unterredung mit Lloyd George über die Arbeitslosenfrage. Lloyd George schlug vor. daß eine Anzahl von Arbeitervertreter» mit ihm und seinen Kollegen über praktische Maßnahmen gegen die äußerste nationale Notlage beraten sollen. Wie verlautet, will der Generalrat der Arbeiterschaft Lloyd George be stimmte Vorschläge zur Behebung der Arbeitslosigkeit unterbreiten. Nach einer Meldung der «Chicago Tribun«" aus Washington fordert Präsident Harbins in einem Aufruf die Nation auf, alle Hilfsquellen mobil zu machen, um den Arbeitslosen Beschäftigung zu verschaffen. Die ReaierrrrlgsitelibUdims im Reiche. Heute vormittag kommen die Vertreter des Zentrums, der Demokraten, der MchrheitSsozialdemokraten und der Deutschen Volkspartei zu einer Besprechung beim preußi schen Ministerpräsidenten Stegerwald zusammen. ES soll der Versuch gemacht werden, aus den von den einzelnen Par teien aufgestellten Mindestforderungen die Grundzüge eine» gemeinsamen NcgierungöprogrammS auszuarbeiten. Die von der sozialdemokratischen LandtagSsraktio« aufgestellte« Forderungen werben in den Pol. Porlam. N. solgenber- matzen formuliert: 1. Anerkennung und Verteidigung der Republik: 2. Festsetzung des demokratischen Selbstbestim mungsrechtes des Volkes in Staat und Gemeinden; 3. Demo kratisierung der Verwaltung und Nepublikanisierung der Polizei; 4. Säuberung und Ausbau der Gesetzgebung; S. For derung einer grundlegenden Justizrcform; S. Schaffung eines zeitgemäßen Disziplinargesetzes; 7. Schärfste Heran ziehung des Besitzes zum Ausgleich des Staatshaushalts. Außerdem sollen der Korrespondenz zufolge Zentrum und Demokraten beabsichtigen, die Frage der Abfindung der Hoheuzoller« und ihre endgültige gesetzliche Regelung bei den allgemeinen Besprechungen zur Sprache zu bringen. Die «Germania" meint, daß irgendwelche Entscheidungen von diesen Verhandlungen nicht zu erwarten seien. Bor nächster Woche sei mit einer Entscheidung nicht zu rechnen. Auch im Reiche dürften die Verhandlungen Mitte nächster Woche in ein entscheidendes Stadium treten. Der „Vorwärts" veröffentlicht die Antwort der Reichs» tagsfraktion des Zentrums auf die sozialdemokratische An frage betreffs einer Kabinettsbildung mit den Unabhängigen. In dem Antwortschreiben heißt cs, die Antwort des Zen trums könne erst dann gegeben werden, wenn feststeht, daß die Unabhängigen auch einer solchen Erweiterung nach rechts zustimmen und ob sie bereit sind, auch ihrerseits die nötigen Voraussetzungen dafür zu schaffen. Die Berliner Blätter veröffentlichen den Wortlaut der Antwort der Rcichstagssraktio» der Deutschen Demokrati sche« Partei auf die Anfrage der Sozialdemokraten, ob die Demokraten grundsätzlich bereit sind, die U. S. P. D. in die Koalition einzubezichen. In der Antwort wird vor einem Eintritt in weitere Verhandlungen um Aufklärung über folgende Hauptpunkte gebeten: 1. Zu den Programmpunk ten der U. S. P. D. gehörte bisher die Beseitigung der De mokratie durch die Räterepublik. Ist der Sozialdemokratie bekannt, ob die U. S. P. D. bereit ist, eine Erklärung dahin abzugeben, daß sie auf eine Einführung der Räterepublik auf dem Wtzge der Gewalt verzichtet? 2. Die Verstärkung der Negierung durch einen Eintritt der Deutschen Volks partei ist zur Gesundung unserer Finanzen von unbestreit barem Werte. Ist der S. P. D. bekannt, ob die U. S. P. D. bereit ist, an einer Koalition unter Einbeziehung der Deutschen Volkspartci tcilzunehmen? Bleibt Dr. Wirth? Entgegen allen anders lautenden Meldungen erfährt die „Deutsche Allgem. Zeitg." ans gut unterrichteter demo kratischer Quelle, daß Dr. Wirth tatsächlich amtsmüde ist und in der kommenden Negierung keinen Poste« innehaben wird. Reichskanzler Dr. Wirth ist in Karlsruhe eingetroffen. Gegen 11 Ubr vormittags erschien der Kanzler im Landtag, dessen Mitglied er noch heute ist. Er wurde vom Präsi denten Dr. Kopf unter lebhaftem Beifall des Hauses herz lich begrüßt mit dem Wunsche, daß ihm die schwierige Aufgabe, das deutsche Volk über eine Katastrophe Hinweg zufuhren, gelingen möge. BSrsenhaudel und Umsatzsteuer. Tic Reichstagsfraktion der U. S- P. D. hat laut „Frei heit" einen Gcfetzcntwurf eingebracht, wonach aller Handel an der Börse der Umsatzsteuer unter worfen werden soll. Ter Entwurf unterscheidet dret Steuerklassen: die Besteuerung von Händlergeschäften, wo bei sämtliche Vcrtragsteilnehmer Händler sind, die Be steuerung von Kundcngeschäften, wobei nur der eine Ber- tragsteil inländischer Händler ist, und die Besteuerung von Privatgeschäften. Tie Händlergeschäste sollen am nied rigsten, die Kundengeschäfte höher und die Privatgeschäfte am höchsten besteuert werden. Die Steuer rst von beiden vertragschließenden Teilen je zur Hälfte zu tragen. Auch der finanzpolitische Ausschuß des Reichs Wirt schaftsrates wird sich in der nächsten Zeit mit der selben Frage befassen, und »war insbesondere mit dem Maßnahmen, die geeignet sind, durch eine Kontrolle des Tevisenverkehrs die Umsätze in ausländischen Zahlungs mitteln und die Spekulation einzudämmen. Las Anslimd und das Angebot der deutsche« Industrie. Auf Beschluß des ReichSverbandeS der Deutschen Industrie bin, die AuSlandkredtte der deutschen Industrie der ReichSreaierung zur Verfügung zu stellen, sind bereit«, wie die «Von. Zeitung" und der „Lokalanz." melden, mehrere Anerbietungen von Anleihen seitens großer amerikanischer Sinanzgrnppen eingegangen, die sich bereit erklärt haben, Vertreter zu den Nerhandlnngrn nach Deutschland zu entsenden. Die Umrechnung der «esatznugSIofte». Die Reparationskommission verbreitet durch HavaS folgende Note: Im Verlauf« der lebten Sitzung bat die . . ' f t , vV '1 ' f ' V . s 1 ' ' I t. MeparationSkommNflon ble Entscheidung «wer die NMrem- «nny in «oldmark der VesaSvaaSkofle» vor dem ersten Mal,1981 getroffen. Sie beschloß. di« Umrechnung »nm. durchschnittlichen Kur« der Sinvierteljahre vor- zunehmrn, in denen die Ausgaben geleistet wurden. Dos Urte» im Söth-uor Hochtzerrotttzrsretz. Das Reichsgericht hat Mittwoch nachmittag im Köthener HochverratSprozetz da» Urteil der- kündet. Wegen versckiedener Straftaten, wie Hochverrat, Beihilfe zum Hochverrat, Freiheitsberaubung. Gefangenen beraubung, Verabredung eine« bechvrräte.»scheu Unter nehmens und Aufforderung »um Hochverrat wurden tnS- geiamt 17 Anaeklaate zu FestungSstrasen von einem Jahr und sechs Monaten bi» »u sechs Jahren, .ein Angeklagter wegen schwerer räuberischer Erpressung. Beamten- Nötigung und versuchter Nötigung zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Die Strafen, welche vor den außerordentlichen Gerichten in Dessau seinerzeit verhängt waren, fallen weg und werde« auk die jetzt erkannte» Strafen im Verhältnis von acht Mo naten Gefängnis gleich einem Jahre Festung angerechnet. Desgleichen wrrd einem Verurteilten ein Teil der Unter suchungshaft auf die Strafen angerechnet. Fünf weitere Angeklagte wurden freigesprochen. In der Urteilsbegründung wird u. a. auSgesührt: Die umstrittene Fran«, ob die außerordentlichen Gerichte ohne Verletzung der Verfassung einge^ht worden sind, wird besaht. Die von jenen Gerickten ernannten Strafen sind daher zu Recht ergangen. Ta aber in ihren Verhandlungen der Tatbestand nur unter dem Gesichtspunkte der ver botenen Truvpenbildung beurteilt worden ist, so war e» nach der bestehenden Rechtsprechung möglich, dieselben Hand» lnngen noch unter dem Gesichtspunkte deS Hochverrats abznnrteilen. Doch waren die in Dessau erkannten Strafen rn Anrechnung zu bringen. SriegSgerichtSurteile i« Lille deutsche HeereS«t»aehSriße. Das Kriegsgericht in Lille hat vorgestern eine Reihe deutscher Offiziere und Soldaten in Ab wesenheit verurteilt. Drei Offiziere wurde» zum Tode verurteilt, nämlich der Major Haurstel (nach e»ner Havasmeldung: Härtel', Kommandant von Cateau, weil er.1914 fünf Einwohner von Cateau ohne Urteil habe er schienen lassen, der Offizier Kami-ath, der beschuld-.gt wurde, im Dezember 1914 den Lehrer Leon Eloi in Ba«v n er- mordet zu haben der Leutnant Pfeiffer wegen angeblichen Totichlags, Mißhandlung und Einäscherung des Dorfes TamineS in Belgien, wo 320 Einwohner auf seinen Befehl ersckossen worden sein sollen. Weitere neun Offiziere und Mannschaften wurden zu Zuchthaus und anderen Strafen verurteilt, darunter die Soldaten Hertz und Basse zu lebenslänglicher Zwangsarbeit wegen angeblichen Totschlags und Mißhandlung, begangen in Wigneh'es und Hellem- meS, Gendarmeriewacktmeister GanSlowett. Gendarm Her mann, Geiger. Fritzkopp, Knicker, Veterinär Ludwig und Leutnant Fischer. Das Dra-eu der MiUtSrimiform. In Ausführung des 8 2 der auf gründ des Artikels 48 der ReickSverkaffung zur Wiederherstellung der offeiitlicken Sicherheit und Ordnung erlaßenen Verordnung des Reichs präsidenten vom 30. August 1821 (R. G. Bl. S. 1281) wird bestimmt: Die »nm Tragen der Militärnnisorm berechtigten ehe maligen Angehörigen der bewaffneten Macht dürfen diese« Reckt in folgenden Fällen ausüben: ») bei Kirchgängen an den hohen kirchlichen und ge setzlichen Feiertagen. d) bei wichtigen Familienfeierltchkeiten und Dienst jubiläen, «) bei Leichenbegängnissen von Kameraden, ch bei der Teilnahme an Festlichkeiten und kamerad schaftlichen Zusammenkünften der Reichswehr- angehörige», «) bei solchen feierlichen Veranstaltungen unpolitischer Vereine, hinsichtlich deren der zuständige Wehr- kreiSkommandenr (MarineftationSchef) die Teil nahme von ReichSwehrangehörigen ausdrücklich genehmigt hat. Die Uniform muß mit den für ehemalige Heeres- und Marinrangehörige vorgeschriebenen Ab»eichen versehen sein. Verboten ist da« Tragen von Bändern, Armbinde». VereinS- abzeichen und dergleichen, deren Tragen zur Militäruniform nicht ausdrücklich genebmigt ist. BekleidunoSbeftimmungen, die für in Dienst der FriedenSkommisfion stehend« inaktive Osfjziere gegeben sind, werden hierdurch nicht berührt. Das bisherige Recht der Generalfeldmarschälle zum Tragen der Uniform bleibt unberührt. Berlin, den 3. Oktober 1821. Der Reichskanzler, gez. Dr. Wirth. SonflM zwischen Jugoslawien rmd Alhanie«. Die „Grazer Tagespost" meldet au« Belgrad r Di« Lage an der albanischen Grenze wird al« höchst kritisch betrachtet, und «S herrscht in militärischen Kreisen die Ueber- zeugung, daß ei» bewaffneter Konflikt »wische« Jugo slawien und Albanien unvermeidlich ist. Die Armee der albanischen Regierung rückt in großen Abteilungen gegen die jugoslawische Grenze vor. Nördlich von Dibra kam e« im Lauf« de« vorgestrigen und aeftrlaen Tage» »u Kämpfe» zwischen albanischen und jugoslawischen Abteilungen. Bet einem gefangenen albanischen Offizier wurde «in Lages befehl de« albanischen Kriegsministers gefunden, worin die albanischen Stämme aufgefordert werden, in jugoslawisches Gebiet einzufallen, um alle Albanier zu befreien, die sich noch unter jugoslawischem Joch befänden. Der Mlntfterrat in Belgrad bat beschlossen, starke Truppenkontingente gegen Albanien »u senden und die Jahrgänge 1818 bi« 1930 einzuberufen. M M dkt MMMMnu. Die »weite Tagung de« Völkerbünde« ist Mittwoch ve- endet worden. Präsident Karurbrek.Holland sagte in feiner Schlußrede, enttäuscht würden diejenigen fein, oft von der Konferenz Wunder erwarteten. Aber der Gedanke der iutrrnattouateu Bereinigung und Zusammenarbeit sei endgültige» Gut der Menschheit geworden. Fruchtbare Arbeit sei geleistet. Maßnahmen »ur Bekämpfung de» Opiumgenusse», de» Mädchen- und Kinderhandel« seien getroffrn. Der Völkerbund habe die Zahl seiner Mitglieder vermehrt. Auch in der RüftnngSfrage seien Fortschritte gemacht. Auch die Errichtung eine» internationale» Ge richtshöfe» sei zu erwähnen. Heute werde die albanische Frage behandelt, die oberschlesische Frag« sei auf gutem Wege zur Lösung. Deutschlands S»laff««g «um Böl kerb und. Das liberal« Mitglied.de« englischen Parlament« Gir Godfrey EollinS, früher Jcknior-Lord de» Schatzamtes, hielt in Grennock ein« Rede, in der er sagte, di« Deutsche« müßten zum Völkerbund »lwelaffen werden. Da« Volk beginn« einzusehen, daß die Wohlfahrt Deutschlands di« Wohlfahrt Großbritanniens bedeut«. Großbritannien könne nicht vor» wärtSschreNen, ehe da« Festland nicht wiede-' Füb»n ständ» r»»eS«kfchichts, Deutsche» Reich. Deutschland auf der internationalen «rbritSkonsereu». Zn der am 28. Oktober in Gens »usammentreftnde» dritten iiiternatlounlcn Konferenz wurden 82 Staaten, welche Mit glieder der internationale» ArbeltSorminIfation sind, «In- geladen, darunter auch Dentschland. Nach Artikel 889 de« Versailler Bertrage« darf jeder ringelnde», Staat vier Per- treter «ntsenden, nämlich. 2 NeqierunaSvrrtreter und je einen Vertreter der Arbeitnehmer «nd der Arbeitgeber, welch« von technischen Beiräten begleitet sei» können. Die deutsche Abordnung kost 40 Mitglieder »Shlen. Zu grundsätz lich wichtigen Auseinandersetzungen dürste die Frage der Arbeitszeit in den landwirtschaftlichen Betrieben führ«». Di« französisch, Regierung hatte aui Grund de« Artikel, 40- de« Versailler Vertrages dngeaen protestiert, daß dies« Fr««, ans die Tagesordnung gesetzt würde. Da das Problem aber andere Länder interessiert, soll st« auf der Tagesordnung gelaßen werden. Da» Deutsche Mote Kreuz unterstützt Gpaule». In Erinnerung an di, meuickensreundlicke Tätigkeit dm Spanischen Roten Kreuze» während de« Krieg,« hatte sich ihm da« Deutsche Rate Kreuz »n jeder gewiinschten Unter stützung für den Feldzug in Marokko zur Verfügung tze» stellt. Zum Streik l« Berliner GaftwirtSgewerbe wird ge meldet, daß die Sftbeltgrber Verhandlungen mit de» Streikenden weiterhin ablehnen, solange die Terrorakte der Ausständigen andanern. Eine gestern abgehaltene Funktionär» Versammlung der Gaftwlrtsangestellten hat beschloßen, die Durchführung der Äotftandsarbriten, sowie die Bedienum, der Mitglieder der Ententekommisfianen durchs.die Streikenden selbst auSzuüben, sodaß «in Eingreifen der Tech nischen Nothilfe sich erübrigen würde. Der nächste Parteitag der Unabhängige«. Da« Zentral komitee der Unabhängigen hat laut „Freiheit" beschlossen, de» nächsten Parteitag zum 8. Januar 1928 nach Leipzig ein- zubernfen. Milliardenumsatze auf der RutomobilanSftellnng. Die Deutsche Automobil-Ausstellung in Berlin, die eben geschloßen worden ist, batte eine Nekordziffer von ungefähr 300 000 Besuchern aufzuwrisen. Auf mehreren Stände» sind anSgeftellte Objekte mehr al« 200 mal verkauft worden und man rechnet mit Milliardennmsätzen, die der Automobil industri« und den Zubehörindnstrien Arbeit auf mehrer« Monat« gegeben haben. Gerade die aufsehenerregendste» neuesten Modelle waren nur in VorsührungSexemplaren vor-, kanden und find in der nötigen Menge erst nach Monaten, lieferbar. Die Zahl der ausländische» Käufer war sehr be deutend, »nd so hat die Deutsche AutomobilauSstelluna sich ans dem Weltmarkt mit Erfolg geltend gemacht, wa« schon deshalb sehr erfreulich ist, weil feit Kriegsende die deutsche Automobiltndustrft von allen ausländischen Ausstellungen ferngehalten worden ist. Besonder« belgische und holländische Händler wollten ganze Produktionen deutscher Werk« im voraus kaufen, da sowohl in Belgien und Holland al« auch in Frankreich und Amerika die Automobilindustrte fast voll kommen feiert. Auch Skandinavien Spanien und der Äalkaa waren unter den Käufern gut vertreten. Hauptversammlung der deutschen Friedensgesellschaft. Gestern dielt die Deutsche Friedensaefelljchaft al« Auftakt »um Pazifisten-Kongreß in Eßen ihre Hauptversammlung in Bochum ab. Ter Vertreter der Berliner Ortsgruppe brachte hierbei «inen Antrag ein auf Abschaff«»» der Reichswehr. Herr von Gerlach trat energisch gegen dr» Berliner Antrag auf. Jede Regierung müße sich auf ein« bewaffnete Macht stützen können. Bei der Abstimmung über den Antrag ergaben sich 134 Stimmen stir und 42 Stimmen gegen den Antrag. Professor Quidde erklärte darauf, daß er nicht in der Lage fei. nach Annahme de« Berliner An trages die Geschäfte weiter zu führen. Ihm schloß sich mit der gleichen Erklärung Herr von Gerlach an. Unter großer Unruhe endet« die Versammlung. ZettungSverbot. Die Braunschweiger „Neuesten Nach richten" sind wegen der von ihr veröffentlichten Randglossen zur Oerterschen ReichStagsrede sowie der Artikel „Und Oerter sprach" und „Wird die braunschweigische Oberpost- direktio» aufgehoben?" am 8. Oktober auf gründ eine« Be schlusses des Braunschweigischen StaatsnunisteriumS und des Polizeipräsidenten bis zum 11. Oktober verboten worden» Gegen da« Verbot ist Beschwerde eingelegt worden. Steckbriefe gegen die Führer 1« Kapp-Putsch. Wie di« „Leip-. N. N." melden, hat der Oberreichsanwalt eine» Steckbrief wegen Hochverrats gegen den Generallandschafts- direkter Kapp au« Königsberg, den Major Pabk de» Oberst a. D. Bauer, den Arzt und Volkswirt G. W. Schiel« aus Naumburg (Saale), den Schriftsteller Karl Schnitzler, den Schriftsteller Trebitsch Lincoln, de» General d. I. a. D. Frh. v. Lüttwitz und den Korvettenkapitän a. D. Ehrhardt erlassen. Die Reichsregierung hat eine Belohnung bis zu 80 000 Mark für denjenigen ausgesetzt, der zur Aufklärung des Sachverhalts oder »ur Ergreifung einer der flüchtige» Angeklagten beiträgt. „ Keine neue« KriegSbeschuldigtruprozefse. Berliner Morgenblätter berichteten, daß in nächster Woche vor de« Reichsgericht wieder die sogenannten KriegSbeschuldigten» pro-esse beginnen würden und daß fick die Verhandlung«» zunächst auf Armeesälle beschränkten. Wie da« „Leimiger Tageblatt" erfährt, treffen diese Meldungen in keiner Wetft zu. Termine feien überhaupt noch nickt anberaumt; die zur Verhandlung kommenden Salle seien zurzeit noch nicht spruchreif. Der Ausbau de» Mannheimer JudnftriehafenS. Der Mannheimer Bürgerausschuß bewilligte gestern 28,7 Mil lionen Mark -um Ausbau des Mannheimer Industrie hajen«. Der Ausbau wird sofort in Angriff genommen. Unser». " Urteil im TiSzaprozeh. Nach einer Meldung der „Voss. Ztg." au« Budapest wurde gestern nach fünf monatigem Verfahren da« Urteil im Tiszaprozrß gefällt. Paul Feri wurde wegen Anstiftung zur Ermordung TtSsaS zum Tode, Marcell Gärtner wegen Mitschuld an der Er mordung zu 14 Jahren Zuchthaus vernrteilt, di« übrigen Angeklagten wurden freigesprochen. Eine wirtschaftliche Diktatur. Wie au« Rewyork gemeidet wird, erklärte Lord Jnverforth in einer Unter redung, di« einzige Lösung der augenblicklichen Weltproblem« fei feiner Ansicht »ach eine Vereinigung der malisch sprechenden Völker. Diese könnten dann di« Politik sowie di« Kredit- und Handelsmrthoden diktieren. Die Ver einigten Staaten und England kontrollierten die Rohstoffe der Welt. Gin« Union zwischen den beiden Ländern würde einen dauernden Frieden gewährleisten. Frankreich. Gin« Interpellation. Der Abgeordnete Bonnet hat den Ministerpräsidenten benachrichtigt, daß er di« Absicht hab«, die Regierung über di« Strafmaßnahmen «u interpellier«», di« gegen den hauptsächlich verantwortlichen, Urheber de« Krieg,».den vormaitgen Kaiser Wilhelm, sowie di« Mm und militärischen Chef« ,u ergreifen seien, die sich Verflöß« gegen da» AAkerrecht u«d dl« KrirgSgrbräuch« Sötten zu schulden kommen lassen«.
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