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Beilage zum „Riesaer Tageblatt". «WKiMtzkiM »—gar » ««»-»NH, Riesa. «etttz.ffrotz»ö» »««»»««« W» RM»Mmn ,«G« -äh—k, «eftr M L8S. Bonnabe«d, 8. Dezember 191-, aveudtz. -9. Äalir«. ArRf Czenü» über die SriegSziele. An seiner «ntwort auf die Anfrage lder Trafen An- bvassy über die Srieg-giele» führte Graf Ezernin in ter ungarischen Delegation noch au«: Oesterreich-Ungarn kämpfe für Elsaß-Lot-ringen genau so, wie Deutschland für Lemberg und Triest ge kämpft Hobe. E» sei kein Unterschied -wischen Straßburg und Triest. Denn in dem europäischen Krieg-bilde andere Konstellationen etntreten sollten, dann würde er es leb haft begrüßen, wenn der Moment käme, in dem auch Oester reich-Ungar» an anderen 'Fronten gemeinsam mit sei nem Bundesgenossen kämpfen würde. Wenn es bei der Entente noch Leute gäbe, welche in dem Glauben leben, eS könne ihnen geltngen, Oesterreich-Ungarn von seinem Bundesgenossen zu trennen, so känne er nichts andere» Pagen al»: die das glaube», sind schlechte Politiker und kin dische Gemüter. Auf die Anfrage Andvassh beglich Italien ant wortete Ezernin, die italienische Politik bewege sich auf schiefer Ebene abwärts. Italien habe in den zwölf Schlach ten Hunderttausend« verloren. Es hab« Milliarden an Wer ten und große Teile eigenen Bodens eingebüßt und könne heute im besten Falle hoffen, den status guo ante zu er reichen. Carolhi habe ihm am Schlüsse seiner Ausführungen zu verstehen gegeben, er müsse unter allen Umständen Pa nfist biS zum Aeußersten sein, d. h., er solle heute den Italiener erklären: Seht den Krieg fort, solange ihr wollt! Greist uns an, so ost ihr wollt. Verlängert den Krieg nach Belieben! Wjr garantieren auch, daß euch nichts ge schieht! Nun, er sei sehr weit von diesem Stand punkte entfernt. Er weigere sich, dem Feinde Prä mien auf KriegSverlängerung auSzusetzen. Was den U- bootSkrieg anlanae, so könne er vollständig bestätigen, was Graf TiSza erwähnt habe, daß die Gegner gewaltig unter ihrer Wirkung litten. Einer der Herren habe ihn gefragt, wie er über eine amerikanische Kriegserklärung denke. Oester reich-Ungarn habe wesen seiner treuen Bundesgenossen schaft nnt Deutschland mit der Gegnerschaft Amerikas rech nen müssen. Wenn Amerika diese Konsequenz ziehe, so sei daS schmerzlich wegen 1>er Oesterrelcher und Ungarn, bke in Amerika seien und die in die peinlichste Lage gerieten. Am Kriegsergebnis jedoch werde, dies nicht das Geringste ändern. In der neuen Rede des Präsidenten der Vereinig ten Staaten sehe er einen großen bedeutenden Fortschritt, den er anerkenne, und den festzuhalten von lebhaften! In teresse sei. Außer Zweifel stehe es, daß ein großer Staat nicht daS Recht beanspruchen könne, sich in die inneren Verhältnisse eines anderen einzumengcn. Das seien die Grenzen für das Selbstbcstimmungsrecht eines Staates vom internationalen Standpunkte aus. Soweit es sich da rum handle, daß innerhalb der einzelnen Staaten die Na tionalitäten ihr Verhältnis untereinander zum Staate zu regeln haben, liege also keine internationale, sondern eine "innerstaatliche Frage vor. Er stehe nicht an, zu erklä ren, daß er un Rahmen dieses ihm zustehenden Rechtes jede solche Einflußnahme auf die Gestaltung der inneren Ver hältnisse des Staates mit aller Entschiedenheit ablehne. O ES war «ine glücklich gewählte Stunde, in der Graf Ezernin vor den Delegationen der Donaumonarchie Zeug nis ablegte für die unverbrüchliche Waffentreue und Waffen- qemeinschvft der Mittelmächte. Denn noch immer scheint die Bandwurmrede des Präsidenten Wilson nickt abgerollt zu sein, mit der er nickt einen Angriff auf Deutsckland und Oesterreich-Ungarn, als vielmehr auf die Nerven der Leser in allen Teilen der Erde unternahm. Ezernin er- klärte es als selbstverständlich, daß die Truppen der Donau monarchie auch an der Westfront eingreifen würden, sobald sie sich vom Osten lösen könnten. Die Gegner, Wilson voran, werden darin einen neuen Beweis für das Vasallen verhältnis Oesterreich-Unaarn sehen. Wenn die Vielver- Händler ihre Truppen mischen, Franzosen und Engländer in Italien auftreten lassen, oder wie früher Ruffen in Frankreich, so ist daS nur der erhabene Ausdruck der Ein heitsfront, die Bekundung des gemeinsamen Willens und -er gemeinsamen Kriegsziele. Bei den Mittelmächten ist das immer etwas anderes, ein Vasallentum, das die Abhängig keit von Deutschland in erschreckendem Maße beleucht». GS dürste fick daher wohl empfehlen, zu untersuchen, wo das BasallenverhältniS am stärksten ausgeprägt ist. Wenn eS bisher den Briten nicht gelang, sich die völlige Ober herrschaft über di« Verbündeten anzueianen, so hatte der Mangel an Willen dazu nicht die Schuld. Wenn trotzdem die Vielverbändler verschiedene und nicht einen gemeinsamen Krieg führten, so war das das natürliche Ergebnis des aegenseitigen Mißtrauens. Sie alle haben sich am Krieg beteiligt, um, jeder für sich, bestimmte Raubziele zu ver- wirklichen. Es war deshalb «in Ausfluß ihrer Räubersitten, daß jeder sich auf seinen Beuteanteil stürzte, auch wenn der ganze KriegSplan darüber in die Brüche ging. England auf die deutschen Kolonien. Frankreich auf Elsaß-Lothrmgen, Italien auf Triest, Rumänien auf Siebenbürgen. Aller dings find die Vielverbändler durchweg aus Angreifern zu B-rteidigern geworden, die nicht um die Beute, sondern um die Rettung vor dem Zusammenbruch kämpfen. Die Mittelmächte haben nur ein Krieasziel: das der Verteidigung, das aber auch unlösbar verknüpft ist mit der Besorge gegen die Wiederkehr des Gleichen. Wenn Graf Cseruin nur Elsaß-Lothringen erwähnte, das ja nickt ge fährdet ist, so geschah das deshalb, weil das alte Reichsland da* heißersebnte Beuteobjekt der Vielverbändler ist. Nicht nur Frankreichs, sondern auch Englands, das dvrch die Kohlen- und Eisenerzschätze Lothringens feine Guthaben an Frankreich einzubrlngen hofft. Schließlich auch das Kriegs- ziel der Vereinigten Staaten, die di« Kalilager im Elsaß gebrauchen, um von Deutschland wirtschaftlich unabhängig »o werden. Dir Vielverbändler setzten ihre Hoffnung daraus, daß Oesterreich-Ungarn eine» Tages kriegsmüde werden könnte, sodaß Deutschland dem vereinigten Ansturm der angelsächsischen und lateinischen Barbaren erliegen müßte. Nun haben sie vom Grafen Ezernin gehört, daß das Treu- aelöbnis der Mittelmächte nicht nur für den Osten und Süden gilt, sondern für alle Fronten und alle Feinde. Und dabet handelt es sich um reale Machtmittel, denn das kämpf- und stegerprobt« Heer der Donaumonarchie stellt eine ganz andre Kampfkraft dar, als Wilsons meterlange Botschaften. Di« Siegt im Rorve« und i« Süden. Bon einem militärischen Mitarbeiter wird uns ge schrieben: Unsere Gegner mögen Beschlüsse fasse», welche sie wol le», imd Reinm halte», wie Se e« mit ihrer Erziehung und ihrer Staatskunst vereinigen können: wir in Deutsch land haben die frohe Neberzeugung, daß die fünfzehnmo natige Arbeit Hindenburgs und LudendorffS nunmehr sicht bar ihre segensvollen Früchte zu tragen beginnt, und daß kein Mlson, Clemcnceau und. Llohd George sie unS noch entreißen werden. Unsere Lage beginnt so zu werden, wie sie schon vor drei Jahren geivesen wäre, wenn daS za ristische Rußland nicht in frühzeitig vorbereiteter, durch Lügen verdeckter Rüstung seine riesigen Streiterscharen ge gen uns gewälzt hätte. Erst mußten auS diesem Grunde in dreijährigen Kämpfen die Gefahren beseitigt werden, die aus dem Osten drohten. Das gab Franzosen, Eng ländern, Italienern und den Söldnerscharen abhängiger Völker, die sie mit sich schlepvten, ein Zählenüberaewicht im Westen, das wir nur in zäher, hingehender, ruhmvol ler Verteidigung bekämpfen konnten. Sie haben diese Zeit nicht zu benutzen gewußt. Aufrecht stehen wir da, und smd nunmehr frei. Das Werk der großen Feldherrn und Organisatoren, die Heldentaten der verbün deten Heere harren der Krönung. Schon ist Italiens Heer schwer erschüttert, und mitten im Muter des Hoch gebirges haben unsere Bundesgenossen unter ConradS Füh rung vom 4. und 7. Dezember einen neuen glänzenden Sieg erfochten: 15000 Gefangene vermehren nochmals die lange Lrste der italienischen Verluste. Der Kampf westlich der Piave, und noch mehr: westlich der Brenta, ist erfolg reich fortgeführt, ein neuer starker Schritt der venetianischen Ebene entgegengetan. Zu gleicher Zeit haben die Engländer ihre bisher schwerste Niederlage erlitten, ihr an sich gut geführter lUeberraschungsstoß gegen 'Cambrai hat sich in siebzehn- tägigen schweren Kämpfen völlig zu ihrem "Nachteil ge wendet. Alle ihre wütenden Gegenstöße zerschellten an unserer Front, immer weiter und haltloser glitten sie wie der rückwärts. Man darf aunehmen, daß sie den Kampf noch nicht aufgeben, daß sie vielmehr zu neuen Angriffen ausbostn werden, sobald sie irgend die Kraft dazu haben. Und die stolzen Worte Clemenceaus wären nicht zu verstehen, wenn er nicht versuchen würde, auch von dem französischen Heere neue Mutopfer zu verlangen. "Dem können wir mit ruhiger, selbstbewußter, krafterfüllter Zuversicht ent gegengehen. Mit Freuden verneßmen wir, "daß ucksere treuen Bundesgenossen in der alten Habsburger Monarchie nicht zögern wollten, uns die Hilfe zurückzuzahlen, die wir ihnen an dec Ost-, an der Süd- und an der Westgrenze ihres Staates geleistet hatten. Glauben die Gegner wirk lich, daß sie jetzt vollbringen werden, was sie nicht er zwingen konnten, als wir alleine und nur mit halber Mast ihre zahllosen Anstürme abwehren mußten? Sriegsnachrichten. Bon den Fronten. Vom 7. Dezember wird gemeldet: Der deutsche Sieg i« der Schlacht vo» Cambrai ist seit der Bpernschlacht 1916 der bedeutendste Offensiverfolg deutscher Waffen aegen englische Ueberlegenheit an Zahl und Material. Am 6. Dezember errangen wir dort weitere Erfolge. Die Stadt Mareoing wurde vom Feinde gesäubert und ein heftiger Gegenangriff nördlich La Vacquerie unter schweren Ver- lüften für den Feind abgeschlagen In den letzten Tagen wurden den Engländern Graincourt, Bourlon, Anneux, Eantaing, Noyellos, MasniereS und Mareoing entrissen, nachdem sie schon am 22. November aus Fontaine ge worfen worden waren. Die flammenden Brände dieser von den Engländern angezündeten französischen Dörfer und Städte find ein Zeichen für die Art englische Kriegführung, die ohne zwingenden Grund das Land des französischen Bundesgenoffen verwüstet, wie einst in Rumänien und in Belgien. Wiederholt bestätigen neueingelaufene Meldun gen die schweren blutige» Verluste der Briten, die hier unter Einsatz stärkster Kräfte einen entscheidenden Erfolg suchten und nach kurzem Anfangserfolg den schwersten Rückschlag des Krieges erlitten. Die Hoffnung der Eng- ländrr, den Eindruck der dauernden Niederlagen in Flan dern im eigenen Volke, bei den Verbündeten und Neutralen durch den Vorstoß auf Cambrai zu verwischen, ist völlig sehlgeschlagen und hat mit einer schweren Enttäuschung der Engländer geendet. Auf der ganzen Alaaderufrout lag am Morgen deS 6. Dezember Störunasfeuer wechselnder Stärke, das zwi schen Kecelaere und dem Kanal von Hollebeke von S Uhr vormittags ab an Heftigkeit zunahm. Da» zeitweilig stär kere Feuer dehnte sich auch nach Süden bis zur LyS an-. In der Nacht zum 6. Dezember wurde ein« starke feind- uche Erkundungsabteilung südlich vom Houthoulster-Wald« abgewiesen^ lag stärkstes Störunasfeuer auch schwerer Kaliber auf unseren Stellungen »wischen Beau- mont und Vezonvaux. Bet dem erfolgreichen Unternehmen im Walde von Dprrmont am Morgen de« 6. Dezember hatte der Feind außer der Einbuße an Gefangenen schwere blutige Verluste. In Stulieu hat sich die Gefangenen»«-! in den Kämp ft» aus der Malett«?H»b« um mehrer, tausend «b«t.. Oesterr.-»««. GeneralstadSdericht. Amtlich wird au» Wien verlautbart. 7. De»em»er 1VL7r O« ftltcker Krieg»schauplatz: Waffenruhe Italienischer KrteaSIwauplatz: Die Trup- ven de» Feldmarschalls Eonrad haben im Angriff weiter« Erfolge errungen. Oetterretchische Schützrnregimentrr bra chen in mehrstündigem erbittertem Nabkampf« den feind lichen Widerstand auf dem Mont« Sisemol. Mit dem Falle diese» durch Wochen »äh verteidigten Bollwerkes ver lor der Italiener über tausend Gefangene und große Mengen von Kampfmitteln aller Art. Die Gesamtzahl der seit dem 4. Dezeinoer östlich von Afiago ringebrachten Ge fangenen ist auf 15000 gestiegen. Auch die Geschützbeut» hat sich erhöht. Der Chef des Generalstabs. 1° Gautscher Heeresbericht vom 6. Äezember. Ja der Nacht vom 4. »um ö. Dezember wurden unsere Truppen, die den durch unsere Stellungen in der Nähe von Novelle» an der Schelde und von Bourlon gebildeten Vorsprung be setzt hielten, ein« kurze Strecke in eine Stellung südwestlich von diesen Ortschaften zurückgezogen. Der Rückzug wurde erfolgreich ohne Störung seitens des Feinde» durchgeführt, der bi» spät am gestrigen Tage die Bewegung anscheinend nickt bemerkte. Vor dem Rückzug wurden die feindlichen Feldwerre in dem aufgeestbenen Gebiete svstematisch zer stört. Weitere feindliche Angriffe gestern abend nahe bet La Baequerie wurden abgeschlagen. Oertliche Kämpfe bei dieser Ortschaft dauerten während der Nacht an. Südwest lich de« Dorfe« wurde unsere Linie etwas vorgeschoben. Französischer Heeresbericht vom 8.12.. abends. Unsere Bombenflugzeuae führten verschiedene Unternehmun gen au«. 9000 Kar. Geschoffe wmcken abgeworfen. Deut sche Flugzeuge warfen in der Nacht vom 6. Dezember Bomben ab in der Gegend von Dünkirchen. Mehrere Opfer werden gemeldet. Ebenso wurde Calais in derselben Nackt mit Bomben belegt. Keine Opser. Italienischer Heeresbericht vom 6./12. Gestern Mor- gen begann auf der Hochfläche von Scklegen die Schlacht mit neuer Heftigkeit. Unter Ausnützung der tags zuvor errungenen Vorteile »wischen dem Monte Tondarecca und dem Monte Badenecche machte der Gegner, nachdem er von einem Stirnangriff Abstand genommen hatte, die größten Anstrengungen, um durch rin UmaehungSmanöver den Fall der mächtigen Befestigungen auf Monte Castell Gom berts und Monte Meletta di Gallio berbeizuführen. Wahrend des ganzen Tages war der Kampf erbittert von der Südseite des Monte Castell Gomberto an bis zu dem Stützpunkte Foca. Unsere Truppen, die die Eima di Me letta verteidigten, leisteten heftige» Widerstand, indem sie zahlreiche Gegenangriffe ausführten argen starken feindlichen Druck, der in einer für uns ungünstigen Richtung durch ein« an Zahl erdrückende Uebermacht ausgeübt wurde. Wir gaben den Boden nur Schritt für Schritt preis. Nach Besetzung der weiter zurückliegenden Verteidigungsstellungen wurde unseren vorgeschobenen Truppen der Befehl zum Rückzüge gegeben. Auf dem Monte Fiori und dem Monte Castell Gomberto zogen einige abgeschnittene Alpiniabtei- lungen das ruhmreiche Opfer heldenmütigen Widerstandes bis zum Aeußersten einem ungewissen Rückzüge vor. Ein starker feindlicher Angriff, unternommen, um unsere Riegel stellung im Brentatal zu umzingeln, wurde abgewieseu wobei dec Gegner schwere Verluste erlitt. Bo« See- und Luftkrieg Englischer Bericht über den Luftangriff auf England. Das Reuterscke Bureau meldet amtlich nnterm 6. Dezember: Heute frühmorgens fand ein Luft angriff statt, der von etwa 25 feindlichen Flugzengen aus geführt wurde. Die erste Gruppe der Angreifer kam über Kent 1 Uhr 30 Mn. morgens an und warf Bomben über verschiedenen Orten an und nahe der Küste ab. Die zweite Gruppe erreichte das Land kurz nach 3 Uhr morgens. Die verschiedenen Flugzeuge bewegten nch Themse auswärts. Einige drangen ins Innere von Kent. Die beiden ge nannten Gruppen scheinen Borangriffe ausgesührt zu ha ben mit der Absicht, das Geschützfeuer auf sich zu ziehen und die Berteidignngswcrke zu erschöpfen. Erst eine Stunde später entwickelte sich der ernste Angriff. Zwi- 4 und 4^2 Uhr morgens flogen zwei Gruppen feindlicher Maschinen über die Küste von Essex, drei Gruppen über die Küste von Kent und fuhren in konvergierenden Limen auf London weiter zu. Ihr taktischer Plan scheint ge wesen zu sein, fünf gleichzeitige Angriffe auf die Haupt stadt von Norden, Osten, Süden und Westen auszuführen. Es wurde jedoch eine ganze Gruppe durch Geschützfeucr zur Umkehr gezwungen. Von den anderen drangen nicht mehr als fünf bis sechs Maschinen bis London durch. Es wurden ein oder zwei Explosivbomben und eine große Anzahl Brandbomben etwa um 5 Uhr morgens in verschiedenen Bezirken abgeworfen. Zwei -er angrelfenden Flugzeuge fielen unseren Verteidigungswerkcn zum Opfer. In bei den Fällen wurde die ganze, aus drei Mann bestehend« Besatzung lebend gefangen. In London entstand eine An zahl Brände. Aber die hauptstädtische Feuerwehr ver mochte ihrer rasch Herr zu werden. Mm: glaubt, daß sich wenig Unglückssälle von Personen ereigneten. Aber die vollständigen Polizciberichte sind noch nicht eingetrof fen. Erne Anzahl unserer eigenen Flugzeuge stieg auf; sie landeten alle wohlbehalten. — Amtlich wird ferner aus London gemeldet: Wie der letzte Polizeibericht bekannt gibt, wurden im Bereiche der Hauptstadt bei dem Luftangriff 3 Personen getötet und 11 verwundet. Außerhalb Londons wurden 4 Personen getötet und il verwundet. Der Sach schaden ist gering. — Im Unterhaus verlas Donar Law unter lautem Beifall den amtlichen Bericht, der das Mißlingen der Luftangriffe und die Erbeutung zweier feindlicher Flugzeuge mitteilt. Er gab weiter die Verluste bekannt. ArchibaldHurdüberdenStanddesTauch- bootkriegeS. Reuter meldet aus London: Im Daily Telegraph schreibt Archibald Hurd über den Stand des Tauchbootkrieges: Auf den ersten Mick scheint der Monat November sehr schlecht gewesen zu sein. Bei näherer Be trachtung jedoch ist der Verlust an Tonnagcinhalt geringer, gewesen als während der letzten Monate seit Einsetzung des verschärften U-Bootkrieges. IJn den fünf Wochen der Novemberperiode verloren wir 47 große , und 23 kleine Schiffe. Das steht schlimm aus, aber es ist noch weniger als man erwartet hatte. Der Wochenverlust an großen Schiffen, die einzigen, an denen wir ein LcbenSinteresse ha ben, war bedeutend geringer, als in den vergangenen Monaten. Während der 35 Wochen vor dem 4. Novem ber betragen die Durchschnittsverluste an Schiffen pro Woche: Große Schiffe 1«, kleine Schiffe 6,4, erfolglos an- gegrifsen 14,6, Gesamtzahl der angegriffenen Schisse 39. Die mittleren Berlustztffern pro Woche während der No vemberperiode betrugen: "Große Schiffe 9,4, kleine Schiffe 4,6, erfolglos angegriffen 5,2, Gesamtzahl der angegriffe ne» Schifte 1L2. Archtbald Lurd jährt kort: Der Feist»