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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.12.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-12-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191712082
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19171208
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19171208
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-12
- Tag 1917-12-08
-
Monat
1917-12
-
Jahr
1917
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.12.1917
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de» Londone» Gehetmvertraae» förmlich« v«rwah- run» elnlegen, der die Beteiligung de» Leiltgen Stuhl» an den Friedensverhandlungen «»»schließt. — L. Raschdau schreibt im Tag: Papst Benedikt erlebte die herbe Demüti gung. daß England. Frankreich und Rußland, während ne um seine Unterstützung zur Beeinflussung der katho lische» Welt warben, sich Italien geaenlider verpflichteten, jeden Versuch des Papste», sich al» Friedensstifter zu be tätigen, von vornherein zum Scheitern zu bringen. Den russischen Papieren verdanken wir e», wenn jetzt die Neu- rralen da» Blendwerk erkennen, wenn ein Schweizer Blatt drese Veröffentlichungen Kne moralische Katastrophe für den Vielverband nennt und wenn eine dänisch« Zeitung ihren Lohn ergießt Über die Phrasen Wilson» von der Be freiung der Menschheit und ihrer Demokratisierung. Der norwegische Gesandte in Petersburg soll Amt „Verl. Tagebl." nach dem Beispiel Schweden», in amt- Uche Beziehungen zur Regierung Lenin» getreten sein. versenkt. * Berlin. (Amtlich.) Im englischen Kanal und in der Nordsee wurden durch unsere U-Boote wiederum 1K 000 vruttoregistertonnen versenkt. Unter den vernich teten Schiffen befanden sich der englisch« Dampfer „Mmond Pranck" (3461 Tonnen), sowie drei bewaffnete englische Dampfer, von denen zwei voll beladen waren. Der Chef des MmiralstabeS der Marine. * Berlin. Eines unserer im Mittelmeer operieren den U-Boote traf kürzlich auf einen vollbeladenen Kohlen dampfer, der auf der Fahrt nach Italien begriffen war. Kaum war dieser Dampfer versenkt, und die Rettungs boote entlassen, al» eine neu« Rauchwolke aufstieg, auf welche „U..." sogleich zum Angriff zufahren wollte. Da hörte man plötzlich lautes, anhaltende» Schreien von der Untergangsstelle her, was den Kommandanten veranlaßte, den beabsichtigten Angriff aufzuschieben und nach der Rich tung des Rufens zurückzulauscn. Nach längerem Suchen entdeckte man zwischen den zahllosen Schiffstrümmern zwei Menschen, die sich an Holzstücke angeklammert hatten. Die völlig erschöpften Leute wurden an Bord genommen, wo sie sich bald wieder erholten. AuS ihren Aussagen ging hervor, daß der Kapitän mit dem kaum halbbesetzten Boot unbekümmert um ihr Schicksal, ungeachtet ihres Schreiens, bavongefahren war. Vier Tage später wurden die Leute, die auf dem versenkten Dampfer als Heizer bedienstet ge wesen waren, an das Boot eines versenkten italienischen Seglers abgegeben. An der tunesischen Küste traf dieses U-Boot dann auf ein halbes Dutzend kleinerer Segler, die mit Lebensmit teln, GraS und Heu und Phosphat beladen waren und zum Teil über kein Beiboot verfügten. Menschliche Rück sichten bestimmten den Kommandanten deshalb, eine» der Fahrzeuge mit den Besatzungen der übrigen Schiff« zu entlassen, nachdem der wertvollste Teil der Ladung dieses Fahrzeuges über Nord geworfen worden war. Gleichermaßen verfuhr fast zur gleichen Zeit «in an deres unserer Mittelmeer-Uboote, das «inen nach der In sel Ostica bestimmten Segler wegen Fehlens clneS Ret tungsbootes ebenfalls nach Ueberbordwerfen ferner Bann ware entließ. Militärische Rücksichten hätten in beiden Fällen die Versenkung der Schiffe gefordert. Die Sorge Nm daS Leben der feindliche» DchMbesatzungen wurde jedoch dar über gestellt. , Noch eise Rede Czeruinß. )( Budapest. Der Minister des AeuHeren, Graf Czernin hielt im Ausschuß für auswärtige Angelegenhei ten gestern vormittag eine Rede, in der er u. a. sagte: Der Delegierte LovaSzh hat mich gestern gefragt, ob ich in der Lage sei, im Namen d«S deutschen Reiches eine Erklärung bezüglich Belgiens abzugeben. Ich kann auf dies« Frage selbstverständlich nur mit Nein antworten Ich berufe mich jedoch auf die Aeußerungen des Herrn Kuhlmann, der klipp und klar erklärt hat, eS gebe kein Friedens Hindernis außer Elsak-Lothringen. Wenn man glaubt, daß Unklar heit über diese Frage bei der Entente den Krieg ver längere, so verneine ich dies kategorisch. Die Ententemächte müssen sich über den Standpunkt Deutschlands in dieser Frage vollkommen klar sein. Der Delegierte LavaSzy hat ferner den Wunsch ausgesprochen, ich möchte in irgend einer Form auf Deutschland einwirken, damit eS sich in der belgischen Frage klar äußere. Ich kann ihn in diesem Punkte nicht Folge leisten, weil die Ausführungen der deut schen Staatsmänner in dieser Hinsicht vollkommen klar und unzweideutig sind und weil mau trotz deS besten Verhältnis ses zu den Verbündeten keine Ratschläge über eine derartig praktische Frage geben kann. Bezüglich Spaniens, dessen Erwähnung im Ex pose Graf Karolyi vermißt hat, erklärt Graf Czernin: Un sere Beziehungen zu Spanien sind so ausgezeichnet, wie sie überhaupt nur sein können. ES gibt keinen neutralen Staat, zu dem wir bessere Beziehungen unterlullten. Wei ter sagte der Minister: Der Delegierte LovaSzh hat gestern eine gewisse Verschiedenheit zwilchen den Anschauungen der Grafen Tisza und Andrgssy einerseits und meiner Wenigkeit andererseits inbezug auf unser Verhältnis zu Deutschland konstruiert. Ich glaube, daß in diesem Punkte nicht der geringste Gegensatz zwischen beiden Herren und mir besteht. Mr alle »vollen nur tun, was wir als im er. Au» Deutscher <zeuer«lft«»S»erlcht. (Amtlich.) «roste» Hantztanartier, S. Dezember 1A1T. Westlicher Krieg»s«an»laA. z «u, deke und Veerlaere, sowie nördlich von Warneton la» am Nachmittaa lebhafte» Feur.. Südlich von der Gcarpe hielt die erhöht» Artillerie- tättgkrtt an. In Handgranatenkämpfen drängten mir die Engländer beiderseits von Gralneourt um einige hundert Meter zurück. Mehrfache Versuche de» Feinde», nördlich von La Vacqueri« Boden zu gewinnen, scheiterten. A, den Gefechten, der beiden letzten Tage wurden VS Gefangen darunter L Offiziere, «ingevracht, 2 Geschütze und 1k M schinengewehre erbeutet. HeereOOhmhßhße Deutscher ttrimdrtuL. In den Abschnitten südlich von La Irre, Wvftlich mm Traonne und auf dem östlichen Maaüuser verstärkt« sich am Nachmittag die Feuertätigkeit. Eigene Erkundungrab- teilungen brachten südlich von Orne» Gefangene ein. Leutnant Müller errang seinen 87. Luftsteg. Vestlicher Krieggsihaupla». ' Nicht» Neue». Mazedonisch« Front . Bulgarische Vorposten zwangen englische in der Struma ebene vorgebende Abteilungen zur Umkehr. Italienisch« Grant. In dem Kampfgelänbe östlich von Asiago hielt lebhaf tes Artilleriefeuer an. Die am Monte Sikemol genomme- neu Stellungen wurden von den Resten der italienischen Besatzung gesäubert. Die Zahl der seit dem 4. Dezember bei der Heeresgruppe Feldmarschall Conrad gemachten Ge fangenen übersteigt 16000. Der erste Generalanartkermeister: Luderrborks. Interesse der österreichisch-ungarischen Monarchie gelegen ansehen. Mer wir glauben eben, daß eine Verstärkung des politischen und wirtschaftlichen Bündnisses mit Deutsch land den Interessen der Monarchie entspricht. Wir alte haben den für mich ganz ungemein wertvollen Eindruck er halten, daß die Mehrheit der hohen ungarischen Delega tion im Großen und Ganzen meine Politik zu billigen scheint. ES ist uns genau bekannt, daß die westliche Entente mit allen Mitteln versuchen wird, die Frie densbestrebungen Rußlands zu durchkreu- zen. Ich bin fest überzeugt, daß wir hier noch auf große Schwierigkeiten stoßen werden, die wir eben werben überwinden müssen. Wir wollen so fortigen, wenn möglich allgemeinen Frie den. Dir wollen nicht versuchen, Rußland von den anderen Alliierten abwendig zu machen. Mer der Weg zum all gemeinen Frieden kam, wohl nur über Rußland führen, weil Rußland der einzige Staat ist, der -um Frieden ge neigt ist. Die Friedensbedingungen, unter denen wir heute zu unterhandeln bereit sind, sind vollständig bekannt. Sie find die, daß wir weder '»'och Annexionen noch Kompensationenfordern, baß wir auf dem Stand punkte stehen, daß ebenso wie Rußland auch wir daS souveräne Recht der Regierung in Anspruch nehmen, un sere inn eren Angelegenheiten selbständig zu regeln. Wenn Rußland wirklich den Frieden will, und eS ist kein Zweifel, daß eS ihn will, so ist eS in der Lage, seinen Standpunkt der westlichen Entente klar zu machen. Aber erreichen werden wir einen ehrenvollen Frieden, nur, wenn die Parole gilt: durchhalten. Die wichtigsten Geheimdokumente in Sicherheit? -Genf. In Pariser diplomatischen Kreisen wird mit Befriedigung feftgeftellt, daß die die Entente am meisten gefährdenden Geyeimverträae von der russischen Regierung nicht veröffentlicht worden sind. Man hofft, daß diese — aus den Jahren 1911 und 1912 stammenden Verträge, in denen die Zerstückelung Deutschlands und Oesterreich-Un- aarnS vorgesehen ist, auf Veranlassung Buchanans von den Beamten des alten Regimes rechtzeitig au» dem Archiv entfernt werden konnten. Die Verhandlungen über eine« Waffenstillstand mit Rumänien. )( Wien. Zu der Wiener amtlichen Meldung, daß der Oberstkommandierende der russisch-rumänischen Truppen zwischen Dnjestr und dem Schwarzen Meere dem öfter- reichisch-ungarischen Oberstkommandierenden voraeschlaaen habe, über einen Waffenstillstand zu verhandeln, wird, Reuter zufolge, in London amtlich erklärt, daß an dieser schändlichen Erklärung nichts Wahres sei. Dieses Dementi ändert nichts an der Tatsache, daß Verhandlungen über einen WaffeuffMffand an der rumänischen Front eia- schießlich der rnmäntschen Truppen hente (7. Dez.) de- «innen. Die Wahlrechtsänderung in England. -London. (Reuter.) Im Unterhaus wurde di« Wahlreformvorlage in dritter Lesung angenommen. Durch das neue Gesetz erhalten so gut wie alle Männer. die ein Mindestalter von 21 Jahren erreicht haben, und» alle Sol daten und Seeleute mit einem Mindrftaltec von 19 Jah ren das Wahlrecht. Außerdem werden die Frauen von 30 Jahren aufwärts wahlberechtigt. Auch die Wahlkreis- Sie wollten noch etwas sagen, Egolstein!" meinte Her fen. „Die Aermsten haben kein« Ahnung gehabt, daß der Berliner den Kuchen mitbringt, und sitzen nun auf dem Trocknen." „Da haben Sie gleich etwas von Berliner Eindrücken!" sagte die Gräfin; „aber — warte — wir haben ja Vor rat und können aushelfen. Komm, Leonhard, biete doch da- Tablett mit Kuchen an — oder warte, — wenn'- Ihnen nicht störend ist — sie wandte sich an die Anwesenden —, werde ich die Damen bitten, herüber zu kommen, viel leicht ist'S ganz interessant." Die freundliche Aufforderung der Gräfin machte offen bar auf die Fremden einen wohltuenden Eindruck. „MrS. German", stellte sich die ältere Dam« vor, «und meine Tochter Adly." MrS. German hatte die Gewandtheit, in Kürze ein- sließen zu lassen, daß sie ihre Tochter aus einem Insti tute in Weimar abgeholt habe, nun vor ihrer Rückkehr eine Tour durch Deutschland mache und e» einem glück- ltchen Zusall danke, gerade heute den Au»flug an die Havel unternommen zu haben. Es wurden im Laufe de» Nachmittags Spaziergänge und Bootfahrten gemacht, und in lebl-after Unterhaltung vergingen die Stunden. Al» du» Abend kam und die Sonne hinter den vaumwtpseln verschwand, da wurde Leonhard» Vorschlag dankbar angenommen, die Berliner Droschke der Mr». German in ihrem gewohnten Tempo deimfahren zu lallen und gemeinsam in den rascheren Equipagen die Rückfahrt zu machen. Während Gras Lersen der Gräfin Egolstet», Mr». German und Marte seinen Wagen zur Verfügung stellte, luhren die Gräfin Lersen und Adly mit Leonhard. . Mit wahrer Erregung nahm Mr». German die ge legentliche Mitteilung auf, daß sie in Marie die so be kannte und beliebte Hofopernsängertn kennen gelernt hab«. Malisfall-Marie. Roman von Friedrich Frhr. von Dincklag«. 36. Fortsetzung. „ES ist erstaunlich, wie wenig man Ihnen noch an merkt, lieber Graf" sagte Frau von Herfen, als jener mit Gewandtheit den Berg hinabgesprungen kam, mit irgend einem im Wagen vergessenen Teller oder Löffel; — denn auch dergleichen nahm man mit hinaus in die Sommer ¬ gast aber hätte der Graf Im Hinablaufen eine Dame überrannt, die soeben um die Ecke gebogen kam, eine Dame in grauem Haar, von einem jungen Mädchen begleitet. Leonhard rief wohl im ersten Moment ein flüchtiges „Pardon" aus, nun aber hatten die beiden Fremden an einem Tische in der Nähe Platz gefunden, und er trat artig heran, in aller Form noch einmal Verzeihung zu erbitten für seine Ungeschicklichkeit. Während Leonhard, der Aufforderung folgend, einen Moment am Tisch« der Fremden Platz genommen, wurden diese einer eingehenden Beobachtung von drüben unter zogen. „Ich wette." sagte die Herfen, „eS sind Landsleute von mir! Sehen Sie die dunkeln Augen und die ge schweiften, dichten und schmalen Augenbogen l Offenbar sind eS Mutter und Tochter!" „Man weiß nicht, welcher von beiden man den Preis der Schönheit zuerkennen würde, so anziehend wirkt da graue Haar zu den frischen, jugendlichen Zügen der Mut ter", meinte Graf Herfen. Eben empfahl sich Leonhard unter tiefer Derbeuguna und trat an den Tisch zurück.. „Nun?", fragte die Gräfin leis«. ' «Die Damen find fremd, zum erstenmal« in Berlin und sammeln deutsch« Eindrücke. Da sie englisch sprechen, wenigstens unter sich, io werde« fie wohl —" ...... .. „Engländerinnen sein? Nein, mein Freund, da habe» „Wie unendlich gern würde ich Sie aebört haben. Sie nicht den rechten Blick für kie Töter Albions; aber ! Signora yalconiraber nun «ersann mir die Lheater- «urte^ung wirb unter Augruudeieguug de» MnnmGn»W»Vk Furchtbar« Exploffontzketaffrobb» in Hakifar. * Genf. Durch eine furchtbare Explosion ist.»ach einer New-Äorker Depesche da» .Lyoner Proare»" die Hälfte der Stadt Halifax vernichtet worden. Hundert« ffnd getötet, Tausende verwundet worden. Der Material schaden beträgt mehrere Millionen Dollar». )( Amb«rst (Neuschottland.) Reuter meldet r Infolge »lnr» Zusammenstöße» zwischen zwei Dampfern, von denen der eine, ein amerikanisches Schiff. Munition geladen batte, ftebt eln Teil der Stadt Halifax in Brand. Durch bie Explosion wurde die telegraphische und telephonische Verbindung mit Halifax abgeschnitten. Man glaubt, daß 800 bi» 1000 Mensche» um» Leben gekommen sind. — Halifax ist di« Hauptstadt der kanadischen Vroolnz Neu- Schottland, liegt an der Ehebuetobai und hat «inen vor» züglichen Hafen. Die Stadt ist befestigt. Deutsch-dänischer Warenaustausch. X Kopenhagen. (Rttzau.) Di« »wischen deutsche« und dänischen Delegierten geführten Verhandlungen über Warenaustausch in den nächsten Monaten zwischen Däne mark einerseits, Deutschland und Oesterreich-Ungarn ander seits sind nunmehr beendet. Sport. «tlitärsport tu Riesa. Riesaer Pion. 2. Mannsch. spielen Sonntag arge» Nachr.-Ers.-Abtla. 1». Zeithau» 1; Mannsch: im Fußball-Wettkampf miteinander. S. An». vermischtes. Di» Hygiene de» Warmwasfer-und Sei- f, n «anael». Diejenigen, die allzu laut über die Warm wasser- und Seifennöte klagen, mögen zum Trost« auf die Feststellungen hingewiesen werden, die der englische Arzt Dr. I. H. Clarke als Ergebnis eingehender Untersuchungen machte. Dr. Clarke erklärt nämlich, daß die moderne Menschheit bisher mit dem Wasser und der Seife argen Mißbrauch getrieben habe, da das viele Baden und Waschen der Gesundheit nichts weniger als 'zuträglich seien. Viele schwächliche Leute hätten durch tägliches Baden ihre Wider standskraft geopfert. Da die Haut ein sich selbst reinigen de- Organ ist, wird ihre Kraft durch das viele Waschen abgestumpft, unter Umständen sogar geradezu abaetötet. Die von den Drüsen ausgesonderten Fettbestandteile der Haut werden durch übertriebenes Einseifen und Reiben ent fernt, sodaß die Haut ihre Geschmeidigkeit verliert und atmosphärischen Emslüssen gegenüber allzu empfindlich wird. Die häufigen Bäder sind für die Haut darum ver derblich, weil die der Selbstreinigung dienenden Zellen da bei Wasser aufsaugen, anschwellen und allmählich abster ben. „Man braucht", schreibt Dr. Clarke, „sich nur mich einem Bade 'stark abzureiben, um zu fühlen, wie allerlei kleine Bestandteile von der Körperoberfläche sich loSlösen. DaS sind die abgetöteten Lautzellen. So wird von der gegen fremde Bestandteile schützenden Hautoberfläche so viel entfernt, daß erst recht dem Schmutz ermöglicht wird, in die Haut einzudringen." Nach dem System de- Dr. Clarke ist also der Warmwasser- und Seifenmangel von allen Gesundheit-- und Reinlichkett-fanatikern mit Hellem Jubel zu begrüben. - Wichtige Mahnung für kopfbeschädigt» KriegStei lnehmer. Ein kleine- Merkblatt für kopf verletzte Soldaten, das einen für diese sehr zu beachtenden Punkt einprägt, hat Professor Dr. A. Fuchs, der Leiter der Neurologischen Militärabteilung für Kopfverletzungen am Wiener Allgemeinen Krankenhaus, bereits zu KriegSan- fang verfaßt und in alle österreichischen Landessprachen «übertragen lassen und er kommt nun an Vie Kriegsbe schädigten dieser Art unter mehrfacher entsprechender Ein schärfung zur Verteilung. Auch als Anschlag ist und wirk «S an in Frage kommenden Stellen verbreitet und nicht minder auch kopfverlebten reichsdeutschen Soldaten, die in nicht geringer Zahl zur Untersuchung und Behandlung ge langen, eingebändigt. Es lautet: „Wer «ine Verletzung vm Kopfe erlitten hat, soll gar keine geistigen Getränk« zu sich nehmen, auch dann nicht, wenn die Wunde schon geheilt ist. Auch ganz kleine Mengen Mer oder.Schnaps sind für solche Verwundete sehr nachteilig. Wer eiste Kopf verletzung, welcher Art immer, erlitten hat und geistige Getränke zu sich nimmt, läuft Gefahr, später an Krämpfen »der geistigen Störungen zu erkranken." Die Richtigkeit beS MahnwortS wird am besten durch die Tatsache be stätigt, daß, wie von dort mugeteilt wird, an der voll kommen alkoholfrei gehaltenen Station epileptisch« Anfälle und sonstige namentlich geistige Störungen und Schädi gungen weniger häufig sind als anderwärts. .Dr. F. ' Die Geschäftsstelle vom „Riesaer Tageblatt" Goethestratze v» ist jede« Sonntag von vormittag- 11 bi» 18 Uhr »nr , Annahme von Anzeige« ns«, geöffnet. serien diese Freude. Ich selbst habe einst ein« Stimme be sessen, und mein ganzes Interesse gehört der Musik." „Mit Freuden würde ich Ihnen auch im Salon Vor singen, Mr-. German, doch — fügte sie lächelnd hin zu — meine Räume sind gar zu minimal, um Sie auf fordern zu können." „Da weiß ich M Hilfe", rief Graf Lersen vom Bocke au- zurück. „Kommen Sie morgen beide zu uns, e- stngt sich vortrefflich in unserem Salon." „Um> wo bleib« ich?" fragte Gräfin Egolstein scher zend. „Bor allem stet» in meinem Herzen", wandte sich der Graf lächelnd nach ihr um, „und dann, Gräfin, sind Sie doch schon eo ipso bei uns willkommen." Beim Hotel de Rome, der Wohnung der Mr». Ger man, wurde gehalten. Leonhard- Eauipage war bereit» vorgefahren, und eben bot dieser der schönen, jungen Ame rikanerin die Hand zum Aussteigen, al» Grästn Hersen dem Gemahl hinüber rwf: „Gotthard, ich habe mir die Miß für morgen eingeladen l" „Und ich die Mistreß oder „Misse»" und die Gräfin und Fräulein Falconi." „Dann darf ich mich wohl selbst einladen al» ein zig Uebrigbleibender?" warf Leonhard ein. Langsam fuhr des Grasen Egolstein Wagen aus einem Umwege durch den Tiergarten, Ker Bellevuestraße zu. Marie saß jetzt neben der Gräfin. «Ich kann nicht leugnen", sagte diese, „daß mir di« Amerikanerin recht gefallen hat mit ihrer milden und doch bestimmten Art.^ „Und mir die Tochter", platzte Leonhard herau», mit einem vielsagenden Blick auf Marie. „Li, ei. mein Freund, da» ist ja rasch gegangen", fiel diese neckend em. „Ich bitte, meinen spontanen Au»ruf nicht unrecht zu Interpretieren. Ich habe nur sagen wollen, daß fie nicht allein — keiner kann da- leugnen — sehr hübsch tst, fonden, auch Geist und verstandbeftRn sLeiirt? - «vielleicht auch Herz," fuhr Mari» heiter fort, .
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