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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.08.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-08-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192508103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19250810
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19250810
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-08
- Tag 1925-08-10
-
Monat
1925-08
-
Jahr
1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.08.1925
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vernicht» «n» Sächsische». Rieka. d«n 10. August 1026. —" Wittervorberfaa» kür 11. A«a«ft. Mit« geteilt von der SSchfischen LandeSwettenvark« Dresden.) Zehr warm bi« 80 Grad Celsin«. Oertlich Gewitter In Nord- bi« Nordwrft. Sachsen. Schwach« bi« milbig« füd- westliche Winde. —* Befördern««. Herr JufttZtnfpektor Oskar GS« «er beim Amtsgericht ist «um „Justizamtmann" Ve- fördert worden. —* Zweijähriger Lehrgang bei derMLdchen- v « ruf«schule. Im amtlichen Teil dieser Nr. wird »ur Anmeldung slir den zweijährigen Lehrgang bei der hiesigen Mädchenbrrufsschule aufgrfordert. Dieser Lebrgana istOftern 1S2S mit Tenehmiaunade« Ministeriums in 2 Klassen ein» «»richtet worden. Li« Mädchen erhalten im 1. Schuljahr« 80, im 8. Schuljahre 10 Wochenftunden-Untirricht und sind dann vom weiteren Besuche der Berufsschule befreit. In diesen Klassen wird die Ausbildung der Mädchen in allen Zweigen der Hauswirtschaft ganz besonder« betont, was au» nachstehender Stundrntabell« heroorgebt. I.Jahrg. L.Jahrg. HauSbaltunterricht (Kochen, Plätten) » — (NabrunaSmittellebre) 1 — (Hausb Buchsübrnim) S — Kad«larbeitsunt«richt (Weißnähen, Schneidern) ^68 Materialkunde und Zeichnen (GesDnackS. bildung) L — Hauswirtschaftl. Rechnen 2 1 Deutsche Sprache (Literatur und Ge« schäftSkunde) 8 L Biirgerkunde (Volkswirtschaftslehre) 2 1 Gesundheit»!«-» 2 1 Säuglingspflege (Krankenpfleg«) — — Leibesübungen 1 1 Erziehungslehre und Kinderpflege — 1 Singen 1— 80 10 Durch diese Einrichtung ist di« Einwirkung der Schul« auf di« Mädchen andauernder, lückenloser und deshalb er folgreicher geworden. Im ersten Jahre sind sie allerdings noch vollständig von der Schule in Anspruch genommen, aber schon im zweiten Jabre können die Mädchen neben dem Schulunterricht durch ihre Tätigkeit in fremder Wirt- schäft sich ihren Lebensunterhalt verdienen, und im dritten Jabre sind sie — vollständig vom Besuche der Schul« befreit — gesuchte und gut entlohnte Arbeitskräfte auf den ver» schiedrnsten Gebieten. Im laufenden Schuljahr« sind di« bestehenden zwei Klassen gefüllt. Die Aufforderung zur Anmeldung für Ostern 1S2S mutz so zeitig erfolgen und di« Frist dazu verhältnismäßig kurz bemessen werden, weil bei noch stärkerer Anmeldung wie im Vorjahre die Einrichtung «lnee weiteren Klasse erst beantragt werden müßte. —* Dir Grummetversteigerung im Stabtpark findet Mittwoch, den 12. August statt. (Siehe amtliche Be kanntmachung.) —* Bannerweihe. Wie uns mitgetellt wird, findet am Sonnabend, den 1b. und Sonntag, den IS. August die Weihe des Banners der Ortsgruppe Riesa vom Reichs» banner Schwarz-Rot-Gold statt. Am Sonnabend beginnt die Feierlichkeit mit Fackelzug vom Altmarkt nach dem Kucklitz, daselbst Weibe. Ferner findet am Sonntag abend S Uhr Festveranstaltung im Hotel Hüpfner statt. —"DarlehnSschwtnbler. In einer Crimmitschauer Zeitung war kürzlich die Vergebung von 80 000 Mark al« erste Hypothek zu einem Zinsfuß von 8 btö 10 Prozent jähr lich inseriert worben. Tern Auftraggeber dieser Anzeige war eS nur rnn die Erlangung einer hohen Anzahlung zu tun gewesen, denn die Interessenten haben nach der Ent richtung des jeweils geforderten Betrage» nie wieder etwas von dem Herrn .^Bankangestellten", wie er sich nannte, ge hört. ES ist zu verwundern, baß die sich Meldenden auf den Leim gegangen sind, da der Deldbeoürfttge «in sehr junger Mann ist. Er wurde in der Person de» 21 Jahre alten Schlosser» Stapö aus Döbeln ermittelt und festgenom men. Der Schwindler hat bereit» verschiedene Leute in der Gegend um Großenhain um hohe Geldbeträge geprellt. —* Bekämpfung der Pfuscharbeit im Hand ¬ werk. Der HandwerköauSschutz der Dresdener Gewerbe kammer befaßte sich erneut mit -er Frage der Bekämpfung der Pfuscharbeit im Handwerk. Besonderen Anlaß gaben Klagen au» Hausbesitzerkreisen über fortgesetzt« mißbräuch liche Benutzung von Wohnränmen zur Ausführung von Pfuscharbeiten. Der Ausschuß beschloß, weiterhin Aufklärung zu verbreiten, daß die nebenberufliche Ausführung von Handwerksarbeiten durch Arbeitnehmer unter Htntenan- tztzung gewerbepolizetlicher und soztaler Vorschriften und Mißachtung der Gteuergesetze al» volkswirtschaftlich schäd lich von allen BolkSkreisen abzulehnen ist. Insbesondere solle» weiterhin je nach Lage Le» Falle» die Gewerbepolizet- vehörde«, die Finanzämter, di« Beruf»genofs«nschasten, die Arbeitgeber der Pfuscher und die Gewerkschaften um Maß nahmen gegen da» Hebel angegangen werden. —* Die Erntezeit. In ben Niederungen ist bi« Ernte in vollem Gang«. Die eingehenden Meldungen be- richten sogar schon von einer nahezu beendeten Ernte. Bald wird man auch aus der Höhe mit dieser Arbeit beginne« könuen. Da ist e» angebracht, sich an die Bräuche unserer Vorfahren zur Erntezeit zu erinnern, von denen sich ver schiedene bi» auf den heutigen Tag erhalte« haben. Die Erutezeit ist rin« heilig« Zett. Gerichtssitzungen und Recht- sprech««« ruhten, Hochzeiten wurden nicht gehalten. Mit einem Festtag begann und schloß die Ernte. Mit Gebete« wird noch heute in vielen Gegenden die Ernte arbeit begonnen. Ehemals ginge« die Schnitter und Schnitterinnen frühmorgens vor dem Anschnitt in» Gottes haus, um ben höchsten Srntrherrn um Segen und Hilf« zu bitten. Bet ben Ernteopfern der heidnischen Germane« durfte vor allem die Göttin Freia oder Perchta nicht ver- aefse« werben. Ihr brachte man da» erste vrot bar. Nach diesem Grundsatz verfahre« «och heute bi« Siebenbürger Sachsen. In Böhmen wirst man, wenn da» neue Brot gebacken wirb, ein Stück davon in» Feuer, „sonst entsteht «in Brand, da» Brot verbrennt". Nach dem Volksglauben gehen in der Erntezeit dir MtttaaSfrau und dir Stchelfrau durch die Felder und wachen darüber, baß zur Mittagszeit nicht gearbeitet wird. Der vilmeSscknetber, auch BiltuSreiter ober Dengelmännl« genannt, richtet in ben Getreibefelbrrn »roßen Schaben an. Da» Gerücht bezeichnet ihn al» einen große« hageren Mann, angetan mit eine« laogschößige« Ruck, auf bem Hauote ein breieckige» Hütchen, bi« ktöchernen Häute immer in die Hosentasche« vergraben. Durch Auf- pellen geheiligter Palmzweiae an ben Ecken ber Felber rann man ben gcsdhrlichen Unhold unschädlich mache«. — So seht e» in bunter Rrtdenfola« mit ben alten Gebräuche« be» Kor»»«tfte» nab ber Erntebämone« weiter. Die Haupt- fach« «ver ist «nb bleibt: Gute» «etter un» reicher «egenl —*D la Reich» bah« flagst nicht — in repu- hlikanischeü Farbe« k Die RrichSvabnbirektion Halle Hai das Flagg«, in be« republikanischen Farben auf be« Bahnhofsvorplatz anläßlich des Mitteldeutschen Mepu- PEanertageS ber Gaue Halle, Leipzig und Magdeburg am fwunrenden Sonnabend «nb Sonntag verboten. —» Kat neu« Aagbgesetz. Da» neue Jagdgesetz tritt am 1. September in Kraft. Di« AuSftthrungSverord- MS« »sb« fverdM in nächst« Tagen veröffentlicht Mt,tit»i»«»»öä«te, in DreSbe«. Vie da» Vädtisch, Verkehrsamt DreSbe« «tttettt, findet am LS. und «. S^trmber in Dresden die Tagung be» Reich»»,rbanbe» für MtettiniaungSämter statt. Auf Reser ^Tagung werben vorauSstchlttch referieren: «eichSaertchtbrat Lin, über da» Mietrrcht in der Judikatur be» Reichsgerichte«: Kammer- am LV. S. au» ber Strafanstalt Bautzen entläff«« wird. — Hierzu weiß ber Telunion-Gachsenmenst fotzende» zu be richten: Wie wir hören, planen die radikale« Sozialisten (Arzt, Edel, Seckel eteH eine« pompösen Empfang ihre» „Märtyrer»". Sie «olle« ihre« Schützling nicht nur am Tor de» Gefängnisses mit großem Hallo empfangen, sonder« beabsichtigen auch, ihn al» Märtyrer durch» Sand zu führen, damit er dort in hundert Versammlungen sei« Märtyrer- bekennttlt» und da« Bekenntnis seiner Unschuld ableg«. Ma« hofft aus dies« Weife «fit de« Einnahme« dieser Ver sammlungen tem einstweilen stellungslosen Herrn Zeigner «ine Existenz zu verschaffe«. E» scheint sonach, al» sei die Zeit nicht mehr gar so fern, baß Dr. Zeigner in irgend «nem Winkel Sachsen» von ben Radikalen al» Parteisekre tär in Amt und Würben gebracht wirb. Ist er aber erst einmal Parteisekretär, bann wird e» Nir ihn ein Leichte» sei«, mittel« seiner geschickten Suada sich wteber et« Abge- orbneten-Mandat und damit den Weg i« die Politik zu er obern. Daß mit ber politischen Dieberaufrtchtuna eine» solLen Manne» ba» Ansehen ber gesamten Soztal-Demo- kratt« ungemein leiben muß, scheinen Li« Radikalen über haupt nicht zu begreifen." —* Nordafrikantsch« AuSstellungaukder Leipziger Mess«. Auf der Leipziger Herbstmesse 1SS6 vom Sv. August bi» k. September wird zum ersten Male eine „Nordafrikanische Ausstellung" eingerichtet, die in Verbindung mit der „Ausstellung italienischer LandeSpro- dukte" in der Diel« de» Alten Rathause» untergebracht wird. Auf der „NoHafrikanischen Ausstellung" sind eine Anzahl Firmen au» Tripoli» vertreten, die Teppiche, Felle, künstliche Leder- und Stlberarbeiten. Strohmatten und ander« Fertigfabrikate sowie auch Rohprodukte zur Au»- stellung bringen. —* Gaatenstanb in Sachsen Anfang August 1V2V, (Statistische» LanbeSamt.) Die trockene Witterung hielt auch im BerichtSmonnat an. Mit Ausnahme einiger lokaler Gewitter, bi« ben bürstenben Fluren etwa» Feuch tigkeit brachten, hat e» in ber letzten Hälft« be» Juli nur geringe Nieberschläge gegeben. Die Folge davon ist, baß die Halmfrüchte schnell zur Reise getrieben worben stnd MtetetAlguua ^-»b^'Re"^üuVd»»Rttchr»»rba«de» für MietriniaungLämtrr statt. Auf Reser Taguna werben voraussichtlich referieren: «eich,gerttbt»rat Lin: Mietrcchl t« der Judikatur be» Reichsgerichte«: Kammer- g«richt»rat Dahmann und Kr,t»justtttor vahlman« au» Bochum über ba» Mtrtrecht tu Rr Fudtkatu, be» Kammer gericht»: Stabtrat «A. Brumby-Berlin,. UniversitRIpro- feffor Dr. Hetn-Halle a. S, Va«dgericht»rat Dr. Bertel- Oppeln, Bürgermeister Dr. Mtchel-AuaSburg, Stabtrrcht«- rat Dr. Regent-Frankfurt a. M., ReaierungSrat Termin- Lübeck, La»bae,tcht«Rr«ktor Dr. Vibtt-Hawburg über die »«kor« de» WobnuogSnotrcchte». — Auch da» Wohnung», schied-amt ber Stabt Dresden beabsichtigt an Reser Tagung teilzunehmen.für de« mittelseutfche« vrauukohleubergba«. Rach län»,re, vttehandütng in Hall, wurde unter dem vorsttz ei«,» vom ReichSarheitS- mtmstertum bestellten Schlichter» ei« Schiedsspruch für den mitteldeutschen Braunkohlenbergbau gefällt, ber für die Kernrevter« mit Ausnahme ber Egeln«» Mulde ein« Spro- zentige Lohnerhöhung vorfieht. Di« Sühne ber Ranbrevier, erhöhe« sich nach bem Schiedsspruch um 8-S Prozent. Die Lohnsätze gelten ab 1. August und können erstmalig eum V0. November b». I». gekündigt werden. Die Lohnrrgrlung der Egeln«» Mulb, ist einem wettere« Schiedsgericht»««»- fahren vorbehalten, ba» bi« »um 1. September über bi« Neuregelung zu entscheiden hat. —* Die Braunkohlen werbe« nicht teurer. E» ist verschiedentlich bi, Vermutung aufgetaucht, baß durch Re Neuregelung de« Löhne im Braunkohlenbergbau «ine Verteuerung ber Braunkohlen eintreten werbe. Beim McichSkohlenverbaub liegen bisher jedoch keine derartige» Anträge de» Braunkohlenbergbau«» vor. ES ist auch nicht zu erwarte«, daß solche Anträge gestellt «erben, ba di« Lohnrrhöhung sich nur in mäßigen Grenzen bewegt. —* Die Technische Nothtlse bet ben Wald- und Moorbränben. Nachdem die gewaltigen Walb- unb Moorvränbe, die während der Hitzeperiode an verschie denen Stellen Deutschlands entstanden waren, überwunden sind, »nd nachdem anzunehmen ist, daß infolge de» Witte- rui-^-öumschlage» eine Grfahr für neue Brände nicht mehr in .> großem Maße besteht, hat die Technische Nothtlfe eine Zusammenstellung ihrer Mitwirkung bei der Bekämpfung dieser Brände vorgenommen. ES ergibt sich daraus, baß die Ten« SSmal an verschiedene» Stellen Deutschland» mit etwa 1800 Nothelfern bei Wald- und Moorbränben «Inge- griffen hat. Besonder» haben sich die Angehörigen der Not hilfe bei den gewaltigen Moor- und Heibebränben in ber Lüneburger Heide, in Pommern, Oldenburg, Mecklenburg un- Sachsen, SchleSwig-Holstrin, Westfalen, Grenzmark- Posen—Weftpreußen und Bayern betätigt. » —* Die Zugtelephoute wird eiugeführt. Da» Problem der Einführung von Telephonen in D-Zügen ist soweit burchgebildet und geklärt, baß mit -er baldigen ständigen Inbetriebnahme ber Zugtelephonie, zunächst auf der Strecke Hamburg—Berlin gerechnet werden kann. Be reit» am 1ö. August wirb die Etsenbahnbirektton Hamburg. Altona einen VersuchSzug verkehren lassen, in bem zunächst einmal ben Mitgliedern ber Hamburger Handelskammer und ben verschiedenen Behörden Gelegenheit gegeben wer be« soll, ben drahtlose« Telephonbetrteb im fahrenden Zuge praktisch in allen seinen Etnzelheiten kennen zu lernen. Dabei sollen Rundsunkdarbietungen aus Hamburg und Berlin in ben fahrenden Zug übertragen werben. —* Ein« mysteriöse Verhaftung Tschechische Blätter berichten, daß am 1. August an der sächsisch- tsechechoslowakischen Grenze bei Grotten der Oberwacht- mann der sächsischen politischen Polizei Emil Wegbrod wegen verbrechen» de» Menschenraubes verhaftet worden sei. Man habe beim ihm einen Totschläger und einen scharf geladenen Revolver gefunden; ferner ein ausführliche» verzeichnt», da» die Namen hervorragender Kommunisten führer in der Tschechoslowakei enthalte und 1« dein auch Personen angeführt seien, die den tschechoslowakischen Behörden al» spionageverdächttg bekannt seien. Am 6. August sei ein RegierunaSrat au» Dresden nach Reichen- berg gekommen und bade sich vergeblich um die Freilassung b«S Verhafteten bemüht. Die Person, die angeblich durch Wegbrod au» der Tschechoslowakei nach Deutschland ver schleppt werden sollte, soll ein Offizier sein, der sich Ver dienste um di« Unterdrückung der feindlichen Spionage in der Tschechoslowakei erworben hab«. — Wie der Telunion- Sachsenbienst dazu erfährt, beruht die Meldung von der Verhaftung eine» sächsischen Polizeibeamten in der Tschecho slowakei auf Tatsachen. Ueber den Grund der Verhaftung war bis jetzt Nähere» nicht zu erfahren. Die Meldung der tschechischen Blätter klingt ziemlich unwahrscheinlich. —* Begnadigung Zeigner». Der ehemalige Ministerpräsident Dr. Erich Zeigner, ber bekanntlich wegen Bestechlichkeit und anderer Vergehe« zu 8 Jahren Gefängnis verurteilt worben war, ist im Wege ber EinzelbegnaRgnng durch be« Justizminifter Bünger begnadigt worden. Am »0. August wird die Hälfte ber von Zeigner avzubützenben Strafzeit verflossen sein und ba dieser Tag «in Sonntag ist, hat da» Justizministerium veranlaßt, baß Zeigner bereit» NN«, e» wacht st» Ichv» mm«« «rang« recht unangenehm fühlbar, denn «uh da» «efifte Schnitt- 8" trk?°t " schlag recht erheblichen Schab,« urfacht. Da» Ungeziefer hat sich fonber» häufige Erwähnung finben Mäuse, Rübenfliegen und schwarze Blattläuse. Der Wtnterwetze» ist stellenweise stark von Rost befall«« «nb ttma» vmnntt Winterroggen ist infolge ber Hitz« auf scharst be« Felbern notretf geworben. Wo er üppig oru«»vrn m, haben ihn bi« Gewittergüsse zum Lagern gebracht, fo baß er schwer abzuhauen ist. Er ist mitunter zu reif. E» fallen bebhalb bie Körner leicht au» unb Reibe« auf bem Felde liegen. S» fehlt vielfach an Srntearbeitern, um bi« Felb- fruihte rechtzeitig zu bergen. Di« Wintergerste ist zum größten Teil geerntet. Di« Sommergerste bleibt vielfach kur, tm Stroh. Auch die Körner weide» infolge ber schlechten Reif« etwa» flach «»»fall,«. Der Hafer hat sich nach den letzten Niederschlägen stellenweise noch recht schön erholt, wenigsten» ist er höher tn ben Halm gewachsen. Aller dings gibt e» auch Bezirk«, wo bi« Niederschläge zu spät kamen unb Re Sommerhalmsrücht« kur» i« Stroh bleiben Die Kartoffeln habe« ihren Stand gebeffert. Einig« Sor te« leiben wirber etwa» an Ringel- ober Kräuselkrankheit. Bet ben Rüben ist di« Mab« ber Rübenflteae zum »weiten Mal aufgetreten, bat aber bitte» Mal nicht so geschadet «te ba» erste Mal. Di« gedrillt«» Rüben stehe» immer bester al» bi« gesteckten, von den letzte» Niederschlage» wirb er- bösst, baß sie den geschwächten Rüben noch eine wesentliche vestenlng bringen. Der »wette Schnitt Klee hat sich nur schwach entwickelt unb gibt tm allgemeinen nur geringe Erträge. Die Wiese» stnd stellenweise ausgebrannt unb er holen sich nur langsam. Die Heuernte hat sich lang binau-gezogen. Ein Teil be» reichlich gewachsenen Futter» ist minderwertig geerntet worben. —* Da» Einlege« vo« Eier«. Beim Einlegen ber Eier für ben Winter geht manche Hausfrau zu sorglos um unb wundert sich, -aß ein großer Teil der Eier sich nicht hält. Zum Einlegen ber Eier verwendet man keine übelriechenden Gefäße; ob man Garantol, Wasserglas oder Kalk dazu verwenbet, spielt kein« Rolle. Zu beachten ist aber, baß kein« zerbrochenen, gesprungenen ober beschmutzten Ster eingelegt werden. Ferner sind solche Eier, bie vom Regen naß geworden sind, zum Einlegen untauglich. Ma« kann z. B. beschmutzte Vier mit lauwarmem Wasser, dem einige Tropfen Essig beigefügt sind, abwaschen, ins Wasser legen, um den Schmutz aufzuwetchen. Dem Wasser sind einige Tropfen Essig beizufügen. Eier von Hühnern, die viele Maikäfer zu fressen bekommen, eignen sich nicht zum Einlegen, weil solche Eier nach Maikäservl riechen, wes halb man da« Einlegen vor ober nach bem Erscheinen der Maikäfer vorntmmt. In bäuerlichen Kreisen pflegt man bie August-Eier, auch Fraueneicr genannt, zum Aufbewahren für ben Winter zurückzubehalten. Besonder» zu beachten ist, baß, je frischer die Eier sind, um so besser bie Resultate Vtt« Einlegen sei« werben. *Dr«Sden. Sonnabend vormittag kurz nach 11 Uhr raste ein scheu gewordenes Pferde von der Marienstraße durch die Vreitestraße und sprang über die Seestraße hin- weg in das Schaufenster de» Ledergeschäftes von Otto Gtetnemann. Dabei ging natürlich die große Scheibe völlig in Trümmer. DaS Pferd wurde erheblich verletzt. Der Schaden ist beträchtlich, aber durch Versicherung gedeckt. Trotzdem sich der Vorfall auf ber belebtesten Straße der inneren Stadt ereignete, sind Personen nicht zu Schaden gekommen. * Dresden. Nm Freitag abend rannten tn vor- stabt Räcknitz «in Privatautos und em Motorradfahrer zu- jammen. De: letztere, Kaufmann Schulze, und ein auf dem Soziussitz befindlicher weiterer Herr kamen unter das Fahrzeug zu liegen und erlitten zum Teil sehr schwere Verletzungen, die ihre Ueberführung in das Krankenhaus notwendig machten. "Dresden, von der hiesigen Kriminalpolizei wurde di« LS Jahre alte stellung»- und wohnung-lose Laborantin Anna MoeSletn au» Würzburg festaenommen. Sie hat tn mehreren hiesigen Geschäften Bekleidungsstücke auf Kredit entnommen und angegeben, sie sei tn einem Kabarett in Schandau in Stellung und werde di« Sachen bezahlen, so bald st« ihr« Gage erhalten habe. Hinterher stellte sich alles al» Schwindel heraus. — Der 29 jährige stellungS- und wohnungSlos« jüdische Kaufmann Martin Schramm aus Zeubelberg wurde fesrgenommen, weil er sich tn meh reren Fällen von seinen hier wohnhaften Glaubensge nossen Gelder unter unwahren Angaben erschwindelte — Weiter wurde der 18 jährige Volontär Walter Meyer aus Plauen i. G. festgenommen, der sich in hiesiger Stadt al» Sammellistenbetrüger betätigte. Er sammelte unbe rechtigterweise für evangelische Jünaltngsvereine Gelder, die er jedoch tn seinem eigenen Nutzen verwandte. "Dresden. Gestern mittag stürzte sich ber Schlosser Kurt Mühlpfort aus Zschachwitz-Meußlitz vom Turm des Rathauses au» einer Höhe von etwa 60 Metern auf da» Dach de» RauSHauSkeller-Küchengebäude». Er blieb mit zerschmetterten Gliedern tot liegen. Die Ursache der Tat ist vermutlich in ehelichen Zwistigkeiten zu suchen. * Elstra. In der unweit der Stadt nach Gädlau zu gelegenen Sandgrube wurden am Donnerstag nachmittag vier kleinere Kinder beim Spielen durch Sandmassen ver- schüttet, während drei sich selbst wieder herausarbeiten konnten, blieb da» vierte, ttn «tiva vierjähriger Sohn de» Dachdeckermeister» StLgltch unter dem Sande be graben. AIS die sofort herbeiaeeilten Angehörige» da» Kind befreit hatten, hatte tt» bereit» den Erstickungstod erlitten. Chemnitz. Au» Anlaß de» hier stattattundenen republikanischen Tage» kam e« in der Nacht zum Sonntag zwischen Angehörigen verschiedener Parteien zu Zahlreichen Schlägereien, wobei ein« Anzahl Personen teils schwer, teil» leicht verletzt wurden. Eunge durch Messerstiche und Stockschlag« Schwerverletzte mußten nach dem Krankenhaus gebracht werden. Buch am Sonntag kam «» auf der Rett- vabnftraße Zu einem Üeberfall. An dem Umzug Beteiligte bemerkten, baß Zwei Vorübergehend« schwarz-weiß-rote Ab- »eichen trugen, sprangen auf dies« beiden zu und suchten ihnen diese Abzeichen abzureißen. Ein zufällig vorüber gebender trat dafür «in, daß man dies« Leute doch in Ruhe lassen möge. Daraufhin wendete sich die Wut der tapferen Demonstranten gegen diesen Man», der daraufhin flüchtet«. Auf der Vrauhau-ftrabe wurde er von seinen Verfolgern aber «ingeholt und niedergeschlagen. Einem hinsukommen- den Schutzmann gelang eß, eine» der am üeberfall Be teiligten festzunehmen. * Schletta» 1. Srzgeb. Der Ttadtgemetuderat hat einstimmig beschlossen, im Jahve 1926 vom 10.-13. Juli «tn Heimatfest zu veranstalten, womit «ine Jahrtausend- feier der Stadt verbunden sein soll. Rach dem vorläu- jigen Festprogramm soll am Sonnabend auf dem Sälen der Stabt ein BegrüßungSkommer» stattftnden. Der Sonn tag wird «ine kirchliche Feier und eine solche auf dem ?ri«dhof bringen. Der Glanzpunkt wird der nachmittag» rattftndenbe Festzug werden, der in historischen Grup pen die Entwickelung und Geschichte der Stadt bringen soll. Am Abend wird großes Marktfest stattftnden mit brillanter Illumination und Fackelzug ber Vereine und Lampionzug der Kinder. Der Montag soll dem «Port SÜSSES!'-»« angenehm fühlbar, denn auch bä» «esifte Gchnttt- »t sich nicht recht entwickeln können. Kn einige» ! habe« auch tn» BerichtSmonat Gewttter mit Hagel. !cht erheblichen Schabe» an be» yelbküchten ver- Da» Ungeziefer hat sich «etter stark vermehrt, be- verunkrautet. Der se» Stellen in bestanden ist, »e Blattläuse. D«i Rost befalle« und
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