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meiuschast mit den Gewerbekammrrn bearbeitet, und di« im August in Leipzig stattfindend« ordentlich« Hauptversamm-' lung wird über die Gründung und verlassung diese» Amte» bedeutungsvoll« veschlüsse zn soffen haben. — Die Witwen-undWaisenkassedeSPfarr- verein» für da» Königreich Sachsen hielt in Bautzen unter Vorsitz de» Pfarrer» Graefe-dlrn-feld seine Hauptversammlung ab, zu der sich 37 Geistliche au» ganz Sachsen eingefunden hatten. Die au»scheidenden Vorstandsmitglieder wurden wie der gewühlt; nnr Pfarrer Rost-SchweikerShain lehnte eine Wiederwahl ab, an dessen Stelle wurde Pastor Weickert- Leipzig gewählt. Da» Gesamtvermögen der Kasse beträgt z. Z. SS 495 M. — Die sächsischen Bürgermeister hielten am Donnerstag eine Tagung in Reichenbach i. V. ab; die Beratungen begannen vormittags 10 Uhr im RathauSsaalc. Vorgestern abend besichtigten die bereits anwesenden Herren gemeinschaftlich die gastwirtSgewerblichc Ausstellung, die Montag und Dienstag über 10600 Besucher zu verzeichnen hatte. —* Die endgültigen Einladungen zum 18. Tcut- schen Re i ch S fc u e r wc h r t a g. Ter Ausschuß ver sendet nunmehr an seine Korporationen die endgültigen Einladungen zur Teilnahme an dem 18. Deutschen Reichsfeuerwehrtag verbunden mit einer Fenerwehraus- stellung in der Zeit vom 24. bis 29. Juli 1913 in Leip zig. Die Tagung beginnt am TonnerStag, den 24. Juli, an welchem Tage vormittags um 11 Uhr die feierliche Eröffnung der Fcucrwehrausstcllnng aus dem Meßplatze stattfindct. Nachmittags 2 Uhr ist die Sitzung des Technischen Ausschusses, um 0 Uhr Sitzung des Deut schen Reichsfeuerwehr-AusschusscS im Neuen Rathause. Abends um 7 Uhr ist eine Sitzung des Bundcsaus- schusscs des Deutschen und Lcstcrreichischeu NeichSfeuer- wehr-Verbandes im Neuen Rathause. Am Freitag, den 2ö. Juli, finden vormittags von 9 bis 1 Uhr und nach mittags von 3 bis 6> z Uhr Port rüge im Vortragssaal der Feuerwehrausstellung statt. Abends ist Begrüßungs abend im „Palmengarten" und im Restaurant „Drei Linden". Am Sonnabend vormittags von 9 bis 2 Uhr finden Feuerwehr-technische Borträge im großen Saale des Zoologischen Gartens statt. Nachmittags 5 Uhr ist Paradeausstellung und Borbeimarsch der Leipziger Feuer wehr. Am Sonntag, den 27. Juli, finden vormittags um 12 Uhr der große Fest- und Huldigungszug vor Lr. Kgl. .Hoheit dem Prinzen Johann Georg von Lachsen statt. Montag, den 28. Juli, findet votmittagS um 8> » Uhr eine Ucbung der Leipziger Feuerwehr, hieran anschließend um 10 Uhr in der Alberthalle die Haupt versammlung des 18. Deutschen Feucrwchrtagcs, nach mittags 3 Uhr eine patriotische Feier am Völkerschlacht denkmal, von 4>2 Uhr ab die Besichtigung der Inter nationalen Baufachausstcllung und abends 8 Uhr ein Festabend im Hauptrcstaurant der Baufachausstcllung statt. Jeden Nachmittag finden in dcr FeucrwehrauS- stcllung die interessantesten Vorführungen statt, derent wegen allein schon dcr Besuch des LageS zn empfehlen ist. Mit dcr Einladung werden zn gleicher Zeit Anmcl- dungssormularc verschickt und gleichzeitig auf die am 23. und 24. zur Ablassung kommenden Sondcrzüge nach Leipzig aufmerksam gemacht. Ter Fahrpreis für diese Sonderzügc ist ganz bedeutend und zwar fast die Hälfte ermäßigt. Auch für die Rückfahrt werden Sondcrzüge abgelasscn. — Saaten st andSbericht im Königreich Sachsen Anfang Juni 1912 bezm. 1913. Zusammengestellt im König!. Statistischen LandeSamte. (BeguiachtungSziffern: 1 ----- sehr gut, 2 — gut, 3 ----- mittel (durchschnittlich), 4 ----- gering, 5 — sehr gering. Winterweizen 1,8 bez. 2,4, Sommerweizen 2.1 bez. 2,4, Winterroggen 1,9 bez. 2,4, Sommerroggen 2,1 bez. 2,4, Wintergerste 1,9 bez. 2,4, Sommergerste 2,0 bez. 2,1, Hafer 2,1 bez. 2,3, Flach« 2,5 bez. 2,9, Kartoffeln 2,4 bez. 2,5, Runkelrüben 2,5 bez. 2,5, Zuckerrüben 2,4 bez. 2,4, Klee (auch mit Beimischung von Gräsern) 3,4 bez. 2,7, Luzerne 2,7 bez. 2,4, «e- (Ent-) wäfferung«wiesen 2,8 bez. 2,2, andere Wiesen 2,8 bez. 2,6. Bemerkungen: Während im vorigen Monat die vegut- achtungSziffern noch sehr unvollständig waren, weil ein großer Teil der Sommersaaten noch nicht aufgegangen war, find letztere im Laufe de« Monat« soweit gediehen, daß sie sich nun in allen Landesteilen beurteilen lassen. Nur für die Kartoffeln und gedrillten Rüben, die vielerorts erst im Aufgehen begriffen sind, fehlen verschiedentlich noch die Angaben. Die WitterungSoerhältniss« im ab. gelaufenen Monat, vorherrschend kalt« Nächt», ungünstige Verteilung der Niederschläge — ein Teil de« Lande« hat genügend, der andere zu wenig Regen bekommen — und am Ende de« Monat« tropische Hitze, haben die Entwicklung der Saaten je nach Lage und Bodenverhältnissen sehr un gleich beeinflußt. In den Bezirken, wo genügend Regen gefallen ist, hat der Stand der Saaten sich noch weiter gebessert, während dort, wo die« nicht der Fall war, sich die Winterschäden nicht auSgeheilt haben, lieber die einzelnen Früchte ist den Berichten da« Nachstehende zu entnehmen. Bon den Wintersaaten mußte noch ein Teil wegen zu dünnen Stande« umgepflügt werden, und auch dem stehen ' gebliebenen Teil« fehlte e» noch mitunter an der nötigen Bestockung. Der Winterroggen säugt an zu blühen; er ist vielfach kurz im Halm und verspricht deshalb nicht zu reiche Stroherträge. Der Winterweizen ist mitunter vom Rost defallen und die dünnen Bestände sind teilweise stark ver unkrautet. Bon den Sommerfrüchten ist e« der Hafer, der in der Entwicklung den Erwartungen nicht entspricht; er ist Infolge geringer Keimkraft de« Saatgule«, wa« auf di« ungünstigen Ernteoerhältntfse im vorigen Jahre zurück- zuführen ist, auf vielen Feldern dünn aufgegangen und hat außerdem noch sehr unter Drahtwllrmern zu leiden gehabt. Zu dem kommt noch, daß sich Hädrrtch und Disteln ja den Sommersaaten ungemein vermehrt haben. Der Aufgang der Kartoffeln ist nicht überall ein gleichmäßiger, da mitunter der Same au«gefault ist und Lücken entstehen. Da» Pflanzen der Rüben geht bet der Trockenheit nur langsam von statten, während dt« gedrillten Rüben nach dem Aufgang durch Engerlinge, Drahtwürmer und Wurzel brand geschädigt werden. Bon Klee gibt »« nur vereinzelt gut« Bestände, am meisten «och im Leipziger Kreis«. Im übrigen mußt« noch ein Teil, der sich von den Wluter- schädtgungen nicht recht erholen wollte und auch vorn Klee- kreb« sehr angegriffen war, umgepflügt und mit anderen Grünfuttrrpflanzen, dt, bei der Trockenheit wenig vorwärts wachsen, bestellt »erden. Di« Wiesen haben bei den vor- wiegend kalten Nächten nicht immer gut angesetz«; die Heuernte wird infolgedessen nicht allenthalben befriedigen, wa» schon dort, wo sie begonnen hat, bestätigt wird. Mäuse kommen nur noch vereinzelt vor, dagegen haben sich di« Hamster noch weiter vermehrt und auch über Kanlnchenfraß wird Klage geführt. Im allgemeinen macht sich die Trockenheit recht fühlbar, und e« ist nur zu wünschen, daß sich recht bald Gewitter mit reichen Niederschlägen ein- stellen und dem eingetrockneten Boden die nötige Feuchtigkeit zusühren. Da« Gewitter am 27. Mai war in zwei Be- zirken von Hagel begleitet; dabet ist hauptsächlich der Wtnterroggen beschädigt worden. Strehla. Ein nächtlicher Einbruch wurde im Grund, stücke de« Kaufmann« Hopf verUbt. Au« der Ladenkasse wurden 80 M. 50 Pfg. gestohlen. Meißen. Bei AuSschachtung«arbeiten in der ehe- maligen Posthalterei an der Loreuzgasse stießen Arbeiter kaum zehn Zentimeter unter dem Pflaster vor der Krippe eine« bisherigen PferdestalleS auf «in noch gut erhaltenes menschliches Skelett. Im weiteren Verlaus der AuSschach- tungSarbeiten wurde», unter diesem liegend, noch weitere acht weniger gut erhaltene Schädel und die dazu gehören- den Skeletteile aufgefunden. Da dieser Ort kaum jemals allgemeinen BeerbigungSzwecken gedient hat, so ist wohl anzunehmen, daß die Skelette auS Kriegszelten oder von Epidemien stammen, wo man sich ihrer auf die bequemste Art entledigte. 88 Dresden. Dar Stadtsteneramt zu Dresden hat einem Dresdner Hausbesitzer an zwei Häusern (von welchen . er eins verkaufte und eins vertausche) einen unverdienten Wertzuwachs von 359 799,19 Mark und 295 565,47 Mark, zusammen 655 365,66 Mark berechnet und auf diese kolossale Werkzuwachssumme eine Steuer von 65 439,45 Mark und 48164,52 Mark, zusammen 113 603,93 Mark auferlegt und beitn Königlichen Amtsgericht angemeldet. Außerdem ist dem Staat und der Sladtgemeinde Dresden aus diesen Verkäufen und den damit in Zusammenhang stehenden Ge- schäften an Besttzwechselkosten usw. schon eine Summe von über 80 000 Mark zuqeflossen. n Dresden. Zu dem Kompromiß des Zentrums, dcr Nationaliibcralen und dcr fortschr. Bolkspartci über die Dccknngsvorlagc dcr Wehrvorlagc erklärt die sächsische Re gierung, daß für sie eine Reichsvermvgenszuwachsstcncr eben so unannehmbar ist, wie jede andere unmittelbare NeichSsteuer. Dresden. Falsche Zweimarkstücke mit dem Bilde Kaiser Wilhelms, dcr Jahreszahl 1904 und dem Münzzcichen A sind von einem Unbekannten iu größerer Menge veraus gabt worden. Die Kriminalpolizei fahndet nach dem Falsch münzer. * Drcsden. Ter König hat bei dem zehnten Sohne in dcr Familie eines Kutschers in Vorstadt Cotta die Patenschaft übernommen und ein namhaftes Patengc- schcnk überreichen lassen. * Gottleuba. Der kürzlich verstorbene Fabrik besitzer Tietrich-Trcsden hat der Stadtgcmeinde letztwillig 40000 Mark vermacht, deren Zinsen zur Lrtsvcrschöne- rung zu verwenden sind. * Mügeln b. Pirna. Vorgestern nachmittag ist der Betriebsschlosser Hartmann beim Verschieben von Schmal-- fpurwagen tödlich verunglückt. .Hartmann schob rück wärts gehend einen Wagen, kam hierbei zum Fallen und wurde von einem nachfolgenden Wagen am Kopfe schwer verletzt, sodaß bald darauf der Tod eintrat. Königsbrück. Ein schwerer Unglücksfall trug sich Mittwoch nachmittag in Königsbrück zu. Bei der Arbeit im Steinbruche riß eine eiserne Kette und der schwere Tteinblock, den sie hielt, stürzte auf den Besitzer deS Stein- brucheS Ernst Suhr. Ihm mußte die rechte Hand ab- genommen werden. Löbau. Ein Sohn unsrer Stadt, der bei der 2. Kompagnie der Schutztruppe in Deutsch-Südwestafrika die- nende Sergeant Kurt Klappenbach, wurde nach einer hier eingetroffenen Nachricht von Eingeborenen in der Nähe von Ukama» meuchlings erschossen. Freiberg. Einen furchtbaren Tod hatte der Wirt schaftsbesitzer Oswald Weicholdt in Zug, der sich beim Schlachten einer milzkranken Kuh eine Infektion zugezogen hatte. Der Unglückliche starb an Milzbrand. * Weipert. In den letzten Tagen sind die ersten Reservisten von der valkangrenz« und Marinereseroisten auS Pola zurückaekehrt. In diesen Lagen werden 212 Reser- visten deS Kommolauer Regiment« aus Bosnien eintreffen. * Bad Elster. Gestern vormittag wurde am Sin- gang des Orte« gegenüber dem Palasthotel „Wettiner Hof" da« Standbild König Friedrich Augusts in: Beisein deS Prinzen und der Prinzessin Johann Georg felerlichst ent- hüllt. An der Weihefeier nahmen u. a. teil, Ministeriell, direktor Geh. Reg. Rat Heini-Dresden, KreiShauplmann Dr. Fraustadt-Zwickau und mehrere Amtthauptleute. An die Enthüllung schloß sich ein Festmahl im Wettiner Hof an. — Da» Denkmal zeigt den König im Jagdrock in UeberlebenSgröße, da» Gewehr über der Schulter und den Hund an der Leine führend. — Das Prinzrnpaar reiste gestern nachmittag wieder nach Dresden zurück. Zwickau. Im Bororte Planitz machte der erst 11 Jahre alte Schulknabe Philipp, der au« einer angesehenen Familie stammt, seinem Leben durch Erhängen freiwillig «in Ende. Gekränkte» Ehrgefühl — nach anderer Angabe Furcht vor Strafe — soll den Knaben in den Tod getrieben haben. — In seiner elterlichen Wohnung hat sich der 20jährige Sohn dr« Bergarbeiter« Bergler erhängt. Der junge Mann hatte vor nicht langer Zeit durch einen Unfall eine ' schwere Kopfverletzung erhalten und war infolgedessen ar beitsunfähig. Die Sorge um seine Zukunft hat ihn in den Tod getrieben. — Infolge der Bodensenkungen durch den Kohlenabbau muß im Vorort vockwa in der Nähe der Kirch« schon wieder ein herrschaftliche« Wohnhau« abge- b,ochen werden. Unter der Kirch« und Schule zu Bockwa lagern noch mächtige Kohlenfelder. Auerbach. Der beim Gchieferdeckermeister Hartung beschäftigte Dachdecker Ernst Heinrich Horn stürzt« in AuS- Übung seine« Berufe« vom Dach eine« Hause« in Brunn, wobei er schwere Verletzungen erlitt, an deren Folgen der Verunglückt, bald darauf verstorben ist. * Plauen i. V. In dcr letzten Stadtverordneten sitzung wurde die endgültige Einführung dcr Fernzün dung an sämtlichen Straßenlaternen beschlossen und die Kasten in Höhe von 79000 Mark einstweilig auf Ersatz- und Reservefonds dcr Gasanstalten mit der Maßgabe bewilligt, daß dieser Betrag durch Einstellung von jähr lich 15000 Mark in den Haushaltsplan dcr Gasanstalts lasse bis zur vollen Rückzahlung dem Fonds nach und nach wieder zugcsührt wird. — Nach fünftägiger Ver handlung wurde vorgestern nacht in dem Prozeß gegen den Ingenieur Fritz Zahn, den Sohn eines hiesigen an gesehenen Fabritdirettors, das Urteil gefällt. Zahn war angetlagt, am 15. September v. I. abends gegen 8 Uhr den Gastwirt Zapf bei Lberpirk mit feinem Automobil überfahren und dadurch getötet zu haben. Tie fahr lässige Tötung wurde zwar als nichtcrmicsen angesehen, doch wurde Zahn wegen Uebertrctung dcr ZK 18 Ziff. 1 und 21 Ziff. 2 dcr Vorschriften zur Regelung des Kraft- wagenvcrkchr^ zn 100 Mark Geldstrafe verurteilt. Außer dem muß er die -.richt unerheblichen Kosten des Verfahrens tragen. Einen besonders großen Raum nahm bei den Verhandlungen die Vernehmung des großen Aufgebotes von Sachverständigen in Anspruch. Tie Urteile der Sach verständigen gingen sehr auseinander. Während ein Teil der Acrztc behauptete, cs liege ein Mord vor, lamen andere zu dein Ergebnis, das; cS sich ebensogut um einen Automobilnnfall handeln könne. Pegau. Beim Erteilen von Schwimmunterricht wurde gestern vormittag der hiesige städtische Bademeister Piorek plötzlich vom Tode ereilt. Als er einer Schülerin nachschivimmen wollte, sank er unter. Vermutlich wurde der allgemein bedauerte Mann von einem Schlaganfall betroffen. Leipzig. Die spanischen Schwindler sind wieder an der Arbeit, und zwar auch in Leipzig. Ein Leipziger er hielt aus Madrid einen Brief, der nicht handschriftlich ge schrieben (nur die Adresse), sondern auiographiert ist, woraus man schlichen kann, daß das Schreiben in Massen ver breitet wird. Der Brief lautet wörtlich: «Sehr geehrter Herr! Wegen Bankrott als Gefangener in hier bitte ich Sie mir zur Zmückziehung von Franken 800 000 zu ver helfen, welche Summe ich in Banknoten in meinem auf einem französischen Bahnhofe lagernden Koffer besitze! Um dies zu ermöglichen, ist es unbedingt nötig das Sie hier her kämmen um durch Bezahlung der Pcvzeßkosten mein hier mit Beschlag belegtes Handgepäck auszulösen um auf diese Weise in den Besitz meiner Reisetaschen zu gelangen worin sich in einem Geheimfach der Gepäckschein der zur Zurückziehung des obigen Koffers absolut erforderlich ist befindet. Als Belohnung gebe ich Ihnen den drillen Teil obiger Summe. In der Befürchtung daß Sie meinen Brief nicht erhalten könnten will ich erst Ihre gütige Rück antwort abwarlcn worauf ich meinen vollständigen Namen unterzeichnen und Ihnen mein ganzes Geheimnis anoer- trauen werde. Da ich Ihre Antwort nicht direkte im Ge fängnis empfangen kann bitte ich Sie nachfolgendes Tele- grainm an meine Vertrauensperson welche Sie nachher kennen werden zu senden die mir solches mit aller Zuver lässigkeit überbringen wird. Ich anempfehle Ihnen strengste Verschwiegenheit und bitte Sie wiederholt mir nur durch Telegramm aber auf keinen Fall brieflich zu antworten. Adresse und Text des Telegrammes welches Sie mir senden werden: Montilla-Trafalgar 30 patio cuatro. Annehme: Freygang. Madrid. Ihrer sofortigen Rückantwort gerne entgegensetzend verbleibe ich bis auf Weiteres ergebenst. R. 8. — Ob es wirklich noch nötig ist, vor solchem Schwindel zu warnen? Wann endlich wird die Regierung sich einmal dieser Sache annshmen? * Leipzig. Bei starkem Sturm und Regenwettcr flogen gestern Leutnant v. Hidessen, Leutnant v. Buttlar und Leutnant Frhr. v. Thyna auf Militäralbatrosflugzeugcn mit je einem Passagier von Döbcritz nach Leipzig und zurück. In Leipzig blieben sie etwa zwei Stunden. * Leipzig. Zur Teilnahme an der Feier zur Ein weihung des Völkerschlacht-Denkmals haben sich- mehrere nicht souveräne deutsche Fürstlichkeiten, sowie Vertreter deutscher Städte angemeldet. Auch eine Abordnung Wiens, bestehend ans dem Bürgermeister, 2 Vizebürgcr- meistern, 16 Gemeinde- und Stadträtcn und 2 Präsidial beamten haben ihr Erscheinen zugesagt. Ans Ser Welt der Fra«. Randglossen zur Sommermode. CK. Ter lockere, losere Geist, dcr die Tamen aus den engen Futteralen befreit und ihnen wieder eine reichere und freiere Bewegung gestattet, macht sich in vielen Einzelheiten der neuesten Toiletten bemerkbar. Ein solches weich und lcick;t fallendes Kleidungsstück ist z. B. das elegante Teshabillce, das die Pariserin jetzt mit Vorliebe „in dcr Familie", d. h. zum Dejeuner und zum Empfang näherer Bekannter trägt; sie hüllt sich dann in eine entzückende Kombination von weichem rcichdekorierten Taffet, wogendem Mousseline und rie selnden Spitzen, die in schmiegsamen galten um die Figur drapiert sind. Tie Laillenlinie rückt vorn mög lichst hoch und wrrd im Rücken immer tiefer akzentuiert. Tas macht sich auch in den Nachmittagstoiletten und in den Tailor Made-Kleidern bemerkbar. Die Zeit, da die passende Toilette für den Nachmittag das Schneiderkleid war, ist längst vorüber. Gewänder von höchstem Luxuö.