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öder den unlauter«, Wettbewerb oy» 1. vtteder 1009 enthält u. a. auch Sonders,stimmungen gegen Answöchs« im AuSoerkaufSwefen und sag», daß die Lernmltungs- -«Hörden für bestimmt« Arten »an «»«Verläufen Sander- bchtmmungea «lasten können. Li« Kretshauptmaunschast Dresden-a» nun sär all, Ausverkäufe angwrdntt, -ast vorher Anzeige üb« den «rund gemacht n»«de »nd «in vnzeichnt» der auSzuoerkaufeaden Waren «iaznreiche« sei. D« Wööelhändl« Koch in Radeberg sah sich »or ei»iß« Leit iusölge Umbau« sein« Laden- gezwungen, einen Aveverkauf -weck- Räumung zu veranstalten und anneu- eiert« dementsprechend in der »Radeberger Zeitung", vhn« vvrh« dem Stadlrat weder Anmeldung zu machen, »och ein Verzeichnis der außzuoerkaufenden Daren einzurelchen. Schöffen« sowohl wie Landgericht als verufungStnftanz stellten sich aus den Standpunkt, daß hier ein verstoß gegen di« kreishauptmanrsschaftliche« Sonderdestimmucktzen vorlieg« und verurteilten den Mvbelhändl«. Das Oder- landesgertcht hob dieses Urteil aus die eingelegt« Revision hin auf und sprach den Angeklagten unter Uebernahme d« Kosten auf die Staatskasse frei. Di« letzt« Instanz stellt« sich aus den Standpunkt, daß es nicht zulässig sei, für all« Ausoerkäus« veschränkungen zu treffen. Das Gesetz geb« den Verwaltungsbehörden nur bestimmt« Ausver käufe frei. — Zum Kampf in der Metallindustrie wird berichtet: Nach der Tagung des verliner Gesamt« Vorstandes der Metallindustriellen haben di« Ginigungs« »«Handlungen in Leipzig zwisch«» Arbeitnehmem und Arbeitgebern wieder begonnen. Bekanntlich wird der Aus gang dieser Verhandlungen auf das Verhalten des Ge- samtverbande« in der Frage einer Gesamtaussperrung von ausschlaggebender Bedeutung sein. Die Berhandlungen in Leipzig haben bisher zu keinem Ergebnis geführt; sie werden von Tag zu Tag fortgesetzt. Di« Metallindustriellen haben inzwischen dl« Unternehmer, die nicht dem verbände angehören, aufgefdrdert, während d« Dauer der Differenzen kein« Arbeiter aus den am Kamps« beteiligten Betrieben einzustellen. — Di« Maul- und Klauenseuche wurde im Königreich Sachsen am 1. September in 231 Gemeinden und 549 Gehöften amtlich sestgestellt. Der Stand am 15. August war 268 Gemeinden und 488 Gehöfte. —88 Der Vorstand des landwirtschaftlichen Kreis vereins Dresden, vertreten durch Geh. Oekonomierat Andrä und Tierzuchtinspektor Dr. Bruchholz, haben an di« sächsi schen Landwirte einen Appell gerichtet, dem wir folgende bemerkenswerte Stellen entnehmen: »So sehr wir die Landwirte vor dem verschleudern von Vieh warnen müssen, ebensosehr müssen wir ihnen angesichts des Mangels an selbsterbautem Futter und der hohen Preis« für käufliches Futter dringend empfehlen, keine Tier« mit unbefriedigender Leistung zu halten. Tiere, di« womöglich schon in nor malen Jahren ihr Futter nicht bezahlt gemacht haben, müssen unbedingt bet passender Gelegenheit entfernt werden. Und zwar hat man nicht allein bet dpn Rindern, sondern auch bei den Schweinen Futterverwertung und Leistung genau festzustellen und jede« nicht befriedigende Individuum auszumerzen. — Wan werfe sich ja nicht zu energisch auf di« Schweinemast! Lieber «nähre man vorläufig die zur Mast bestimmten Läufer geringer und beginn« später, wenn die Schweinepreise etwas besser geworden find, mit dem Ausmästen. Di« Schlachtschwelnepreis« sind zurzeit niedrig und stehen in keinem Verhältnisse zu den Kuren Futterkasten. Ab« trotzdem find natürlich di« yleischpreise, di« sich der Fleischer bezahlen läßt, um keinen Pfennig niedriger geworden. Zwischen den Preisen, die der Produ- zent für lebende Echlachtschweine erhält und die der Kon sument für Schweinefleisch bezahlen muß, besteht ein schreiendes Mißverhältnis, dessen Beseitigung außerhalb des Einflusses der Landwirt« liegt. Die Anregungen de« deutschen LandwtrtschaftsratrS, in den Städten rechtzeitig Maßregeln zur Behebung des Uebelstandes zu ergreifen, sind leider auf unfruchtbaren Boden gefallen. — Trotz aller Ermahnungen und Bemühungen wird sich im nächsten Jahre doch «in mehr oder weniger lang« andauernder Mangel an Schlachttteren bemerkbar machen, deshalb sei di« unseren Betrachtungen eigentlich nicht unmittelbar zu gehörende Bemerkung gestattet, daß e» angesichts dieser Möglichkeit sehr angebracht sei, Belehrungen hierüber in die weitesten Kreise der Bevölkerung gelangen zu lassen, daß erfahrungsgemäß und auch nach ärztlicher Auffassung eine so reichliche und sich noch immer steigernde Fleisch. Nahrung, wie sie das deutsche Volk zu sich nimmt, lein«»- weg« eine Erhöhung der Volksgesundheit im Gefolge hat. G« dürfte vielmehr «ine Einschränkung des FleischgenusseS und ein vermehrter Genuß oegetabiltscher Nahrung dringend zu empfehlen sein. Besonder» erfreulich wär« eS, wenn die diesbezüglichen Aufklärungsarbeiten regierungsseitig unterstützt werden würden. Gleichzeitig würde man im nächsten Jahre weitere lehrreiche Erfahrungen über die angeschnitten« Frage sammeln können. Allerdings ist der jetzige Zeitpunkt, wo Obst und Gemüse infolge Mißernte teure Preise apfweisen, sür eine solche Aufklärung nicht sonderlich geeignet; 1912 jedoch, wo das Vieh sicher leurer wird, dürft« bet Geraten der Obst- und Gemüseernt« der Hinweis sehr nützlich sein. —88 Auf einer kürzlich in Dresden abgehaltenen Apothekertagung, an der die drei sächsischen Bezirksoer einigungen de» Verbandes deutscher Apotheker teilnahmen, wurden Magen über zu wenig Apotheken in Sachsen laut. Nach dem von R. Schramm-Dresden an der Hand statistischen Material« über Spothekenvermehrung in Sachsen erstatteten Berichte sei trotz der an den Landtag gerichteten Petitionen, von denen di« eine der Staatsregierung zur Kenntnisnahme überwiesen wurde, die andere aber wenig- stenS eine sehr günstige Beurteilung durch den Reserenten erfahren habe, und trotz zweier 1901 und 1902 erschienenen Mtnisterialoerordnungen eine größere Vermehrung der Apotheken bi» jetzt nicht eingetreten. Zurzeit besitze Sachsen 346 Apotheken bei 4800000 Einwohnern. Im Durch, schnitt kämen als» auf ein« ApMheke 18880 Einwohner. Diese DnrchfchnftGza-l In-«»« HO alt« gnaalttg, wenn «an die Uwiichtzwichts- und Mö-iisinal-ezlrk« zugrunde 4«a«. Da käme mitunter auf >0000, ja 80000 vnd 40000 Einnwhnee «in« Apalheke. Mui,« -«s«nd«rs Raff« Fäll«, in -en«, Katz sehr -»-«« Ginw»hn«rtzahi «in« nwitrr« Kpnwsfioaimnng nicht- »folgt sch, wnrd«a v»m Referent«« chng«h«nd erörtert. Ma« -«schloß »hn« D«-att« einstimmig an -en Landtag «in« Ging«-« gn richten, in b«r di« «iß- sich«« Verhältnisse -eleucht«t und -1« Weg« -«zchgt »erben sollen, mit denen man dich« Mängeln -eikomm«« Dune. —88 Das Königl. Sächs. Finanzministerium hat mit Rücksicht ans den durch die Trockenheit des heurigen Som mer« hervorgrrufenen Mangel an Futter- «ab Einstreu- Mitteln -«schlossen, auf Ansuchen Dal-gras, sowie Futterlaub und Gtr«u an mittellose kleiner« Land wirt« zu« Zweck« -er Verwendung für die eigen« Wirt schaft zu mäßige« Preisen, unter Umständen auch unent- zeitlich, jedoch nur an solchen Stellen des Walde» in größerem Umfang« als sonst üblich a-geben zu lasse», wo ein Schade« für Bode« und Holzbefland ausgeschlossen er scheint. Bei Aögab« von Streu kommt zunächst Schnetdel- reisig und, wo die Möglichkeit dazu vorhanden ist, Torf streu in Frage, es sei denn, daß die Beseitigung von Rohumus im forstwirtschaftlichen Interesse geboten ist. Im übrigen ist Bobenstreu nur von Schneisen, WtrtschaftS- streifen, Degen und Gräben abzugeben. —88 Nach einer dem Landeskullurrat übermittelten Offert« hat die Firma Adalbert Wattland, Graz, Annen- straße 52, 200 Waggon Heu zum Preise von ea. 9,60 M. pro äo sranko Bahn Landesgrenze abzugeben. — Wochen - Spielplan der Dresdener Königl. Hoftheater. Opernhaus geschlossen bi« Sonnabend, den S. September. Sonntag (10.): »Madame Butterfly". Montag (11.): »Mignon". — Schauspiel. Haus. Dienstag: .Boccaccio". Mittwoch: »Carmen". Donnerstag: »Der Evangelimann". Freitag: »Der Fünf- uhrtee". Sonnabend: .Kyritz-Pyritz". Sonntag: »Glaube und Heimat". Montag: »Einsame Menschen". * Gröba. Sonntag, den 10. September, veranstaltet die »Sächsisch, Aechtschule" verband Gröba im Gasthof zum Anker ein Künstler-Kon-ert, ausgeführt von Dresdner Künstlern. Den Besuchern steht ein genußreicher Abend bevor. Milwirkend« find: Fräulein Elsa Bilal, Konzert, sängerln, Herr Arno Anders, Klavier, und Salonhumorist, Herr Oskar Halfter, Pianist vom Königl. Konservatorium. * Rvderau. Ein Zusammenstoß zwischen einem unbeleuchteten Einspännergeschirr, das von Zeithain kam, und einem Automobil, da» in der Richtung und zwar mit vorschriftsmäßiger Beleuchtung und langsam in der Rich- tung nach dort fuhr, erfolgte gestern abend kurz nach 8 Uhr hier am Alberiplatz, wobei leider «in Insasse des Auto- mobil« eine erhebliche Verletzung im Gesicht erlitt, die die Anlegung eines Noiverbandes nötig machte. Der Geschirr- führe«, der wohl angetrunken war, fuhr, wie mitgeteilt wird, auf der falschen Seite und demzufolge in das Auto. Die Carambolage, die recht verhängnisvoll werden konnte, hat verhältnismäßig noch einen guten verkauf gehabt. Oschatz. Ulan, Hoffmann der 8. Eskadron de» hie- stgen UlanenregimentS ist in der Nacht zum 1. September an Unterleibstyphus im hiesigen Garnisonlazarett gestorben. Den Keim zur Krankheit hatte er sich außerhalb der Garni- son während eine» Urlaubs zugezogen. Meißen. Auf dem städtischen Friedhof« an der Nossener Straße erschoß sich ein hier zugereister, in den 60 er Jahren stehender Mann namens KlauSnitzer au» einem Dorf« -ei Mittweida. Bei dem Toten wurde außer einem Geldbeträge von 20 Mark ein Brief gefunden, in dem er bittet, seiner Frau und dem hiesigen Militäroerein »Jäger und Schützen" von seinem Ableben Mitteilung zu machen. Der Tot, »ar nach seinen schriftlichen Angaben Teilnehmer an den letzten Kriegen. Dresden. Ein schwere» vrandunglück führte im Grundstück Görsitzer Straß« 12 den Tod de« 18 Jahre alten Hausmädchen» Hedwig Große, da» bei einem Dr. phil. di« Aufwartung besorgte, herbei. Die Eltern de« Mädchens wohnen hier in Dresdrn-N. Es hatte sich zwecks Kohlenholens nach dem Keller hinobbegeben und war nicht wieder von dort zurückgekehrt. Al» die Hau«, bewohner in den Keller kamen, drang ihnen Brandgeruch entgegen, und ein entsetzliches Bild bot sich ihren Augen dar. Sie fanden di« Große am Oberkörper vollständig verkohlt als Leiche vor. E» wird angenommen, daß die Unglückliche von einer schweren Ohnmacht befallen worden ist, und daß sich ihr, Kleider insolge Explosion der Lampe in Brand gesetzt haben. Sebnitz. Im benachbarten Ntxdorf ist infolge der anhaltenden Trockenheit die Orgel verstummt. Bereit» über drei Wochen mutz ein Harmonium die Orgel ersetzen. Im Lauf« voriger Woche wurde der Fußboden der Kirche durch ein« Dampfspritz« zirka zwei Stunden lang unter Wasser gehalten, um feucht« Luft in der Kirche zu erzeugen; doch hat auch diese» Verfahren auf dl« Orgel nicht den entsprechende« Eindruck gemacht. Da» ungefähr einen Viertelmeter hoch in der Kirch« gestandene Wasser war binnen wenigen Stunden auf dem Sandstrinfußboden ver- trocknet. Pulsnitz. Beim wlrtschaftsbefltzer G. Schäfer in Nledersteina bei Pulsnitz kam ein Kalb mit zwei vollständig ausgewachsenen Köpfen zur Welt. Die Köpf« stehen nicht nach vorn, sondern nach recht» und link», haben vier Augen, zwei Ohren und zwei Mäuler, welche beide Nahrung in einen Schlund führen. Der Rumpf ist ganz normal, nur kann der Körper diesen schweren Kopf nicht hallen. Da« Kalb bekommt die Milch infolgedessen mit der Flasche. Statton Schöna. Da mit 1. September die Ein- fuhr von frischem böhmischen Obst auf der Elbe zollfrei geworden, so fuhren am Freitag 10 mit Obst beladen« Kähne hier talwärts vorüber, welche vor Schandau zur Abfertigung gelangten. Oberwiesenthal. Bet dem Brand« des Rathaus- Hotels find 8 Personen, Feuerwehrleute und Zivilisten, leicht verletzt worden. Hum Tode des jungen Keller wird noch ^meldet: »Echan -ei Ausbruch des Brande» »ar der bedaueruSweet, jung« Mann völlig nEgwetfett And als er in das -rennend« Haus zurückkehren »ollts, tvnrd« er ^nmächfts. Man trug ihn sin dia Gin»nsch« Rvndttorei. Als er »ich« ans der Ohnmacht «rneacht», «ß» « sich plötzlich ans nvd stitrzt« »ach -er Braudftätti. Man sucht« ihn zurückzuhalteu, aber ehe noch jemand anrßt«, »ie ch geschehen, riß er sich los, Uef nach dem Hanpteingang in di« durch da» Treppenhaus lohenden Flammen hinein.. Chemnitz. Au der am Sonnabend stattgefundenen Einweihung unseres neuen Rathauses hatte die Stadt ein prächtiges Festkleid angelegt. Um 10»/, Uhr traf Seine Majestät der König au» Vertin ein und begab sich nach der offiziellen Begrüßung auf dem Bahnhofe unter dem Jubel der die Straßen dicht besetzt haltenden Menge nach dem Rathausq, woselbst der Weiheakt im neuen Stadt- verordneten-GttzungSsaal« alsbald seinen Anfang nahm. Tie Festrede hielt dabei Oberbürgermeister Dr. Sturm. Ls folgten weitere Ansprachen des Kultusminister- Tr. Beck, der im Namen dec Ehrenbürger von Chemnitz da» Wort ergriff, de» Oberbürgermeisters Tr. Beutler- TreSden als Vertreter der Städte und de- Kommerziell. rateS Gulden- der die Geschenkgeber aus der Bürgerschaft vertrat. Nach einem nochmaligen DankeSwort des Ober- bürgermetsterS von Chemnitz, hielt Superintendent Ge- Heimer Kirchenrat Dr. Hoffmann den Weihespruch. Ter König unternahm hierauf einen Rundgang und wohnte sodann vom Balkon des Rathauses auS der Aufführung des von Prof. Anton Ohorn bearbeiteten Festspiele- „Tie Rathausweihe 1498" bei, in welchem über 500 Personen in mittelalterlichen Kostümen mitwirkten. Rach dem Fest- mahl im Zivilkasino fuhr Se. Majestät nach dem Schützen festplatz in Altendorf, um das aus Anlaß der Rathaus- weihe dort veranstaltete Volksfest, sowie die Räume und Schießeinrichtunzen der Scheibenschützengesellschast zu be sichtigen. Um 4 Uhr nachmittags reiste der König mittels Sonderzuges nach Dresden ab. — Herr Oberbürgermeister Tr. Sturm (Chemnitz) erläßt im „Chemn. Tbl." folgen den Königlichen Tank: >,Seine Majestät der König hat bei Seinem Allerhöchsten Besuch zur Feier der Rathaus weihe Seiner Freude über den herzlichen Empfang, den Ihm auch diesmal die Bürgerschaft der Stadt Chemnitz bereitet hat, Ausdruck gegeben, hierbei wiederholt-erklärt, daß es Ihm eine besondere Freude gewesen sei, an die sem Feste teilzunehmen, und mich beauftragt, den Tank für den Empfang der Bürgerschaft zu übermitteln. Es ist Mir eine besondere Freude, diesem Merhöchsten Auf trage hierdurch nachzukommen." Hohen st «in-E. Ein Großfeuer wie eS die ältesten Leute unserer Stadt seit langem sich nicht zu entsinnen wissen, herrschte hier am Sonnabend nachmittag, dem das große, umfangreiche, am Bahnhof gelegene Sägewerk von Oskar Beck zum Opfer fiel. Der Grund zum Feuer, das schätzungsweise Werte im Betrage von zirka 1 Million Mark vernichtete, liegt in der Trockenheit. Auf der neben dem Werk gelegenen Wiese war der Knecht eines Lung- witzer Landwirts mit Mähen beschäftigt, wobei er sich eine Zigarre anbvannte und achtlos das Streichholz weg warf. Das Feuer fand Nahrung in dem trockenen Grase, und ehe der Mann zur Besinnung kam, hatten die Flämm- chen ihren Weg durch den Zaun nach den aufgestapelten Holzvorräten im Beckschen Grundstück gefunden. Tas Feuer hätte vielleicht gar keine solche Ausbreitung fin- den können, wenn nicht ein scharfer Luftzug herrschte und Arbeiter anwesend gewesen wären, da dieselben gerade Mittagspause hatten. Tie schnell eingetrofsenen Arbeiter, vereint mit dem das Feuer verursachten Knecht, suchten dasselbe wohl zu löschen, aber leider vergebens. In kurzer Zeit griffen die Flammen immer weiter und bald breitete sich ein gewaltiges Flammenmeer über den gan zen Platz aus. Das in der Mitte gelegene Gatterwerk mit der umfangreichen Maschinenanlage, die Holzschup pen, das an der Seite stehende Wohn- und Geschäftshaus sowie die Stallungs- und Niederlagsräume wurden voll ständig zerstört und bildeten ein schaurig anzusehendes Flammenmeer. Durch die intensive Glut geriet auch das in größerer Entfernung stehende, frühere Thomäsche, an der Goldbachstraße gelegene, jetzt der Hohenstein - Ernst- thaler Bank gehörige Wohnhaus in Brand und der Dach stuhl wurde vollständig vernichtet. Auch die über der Straße gelegene Strumpffabrik von Gimpel, die Kupfer- schmiederei von Büttner, die Strickmaschinenfabrik von Rudolph u. Thiele und das noch weiter, davon stehende Gasthaus zur Sonne waren in starker Gefahr. Welch in tensive Hitze herrschte, ersieht man am besten daraus, daß im Gasthaus zur Sonne fortgesetzt nasse Tecken an die Fenster gehängt werden mußten, damit die Holz- rahmen nicht brannten. An den Jalousien beim Tho- mäschen Hause schmolz sogar dos Zinn. Das am nächsten mit stehende Büttnecsche Wohnhaus wurde auch stark be schädigt und konnte nur durch energisches Eingreifen des Herrn Büttner erhalten werden. Tie zahlreich erschiene nen Wehren mutzten auch hauptsächlich ihr Augenmerk und ihre Hilfe den arg bedrohten Nachbarhäusern zuwen den, doch waren die Löscharbeiten durch die Glut sehr erschwert. Da am Beckschen Grundstück die Bahn nach Glauchau—Zwickau vorüberfährt, mußten die Züge in folge der Hitze mit größter Vorsicht fahren. Tie am Bahnkörper liegende Telegraphenleitung wurde zerstört, wie auch die nach Oberlungwitz—Gersdorf führende Tele phonleitung schmolz und die Mastep verbrannten. Ter Besitzer Herr Beck und sein Sohn waren beim Ausbruch des Brandes verreist, wurden aber sofort telegraphisch zurückgerufen. ES ist versichert. DaS Feuer brannte noch die ganze Nacht und hatte Tausende von Zuschauern angelockt. . Zwickau. In einer hiesigen Zündstreifenfabrik ent stand am Sonnabend nachmittag eine weithin schallende Explosion feuergefährlicher Stoffe. Ter Lagerkeller, in dem auch viele Arbeiterinnen ihre Kleider abgelegt hat ten, brannte fast aus. Zwei Arbeiterinnen wurden er heblich verletzt. — Eine überraschende Wendung hat ein l Vorkommnis genommen, da» sich am wtaauplatz in