Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.03.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-03-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191703204
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19170320
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19170320
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-03
- Tag 1917-03-20
-
Monat
1917-03
-
Jahr
1917
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.03.1917
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
eri«-e merp »an«, Rotz» Teleph.273, !ahr alter t Riesa. r. umfaßt i«. lld«. kafftll zu höchsten r. Offerten an Rudolf v. i». . epa Nr. 6. en wich mscht gegen Nr. »«b. kflüael- indlung. ae frailttl St. nimmt an Liv«,!.- »dtUs» 'L luLL « sftr. HP, 1. u et Angebots 1t. lim. dfiiUc afen-HoVel- n-Lagcr. vleino en Hain 4«d. >t. n unt. L SIS t Riesa. uf in ieuseußlitz. Ah !N itz Nr. IS., «al» ttsr »ngenommrih mk M. iger ' reher, ihlosser oder a gute Stel» isuelß». ifabrik, i Prausitz. , S»Wr »fuhren und sowie einen u zum Milch- »f ein Ritter sreffen an die ».Fried. Eis, en erb. gen Mädchen :l»W»M mW«, sTgbl-Riesa. » Hans n verkaufen. 3 SIS an das rtt erbeten. !ffkl M »chst.1 Stunde M kaufen ges. d. Preises, d. rbnchs-Nr. u. stein L Bog- - «» Dienstag, 2» Mörz 1V17, aveiws. 7«. Jahr, ssss Wir sehen also, daß die Holländer auch hier wieder einen Unterschied in der Behandlung der Fahrzeuge gemacht haben. Die russische Revolution. Rmtdschreide». , D«e erste Amtshandlung des neuen russischen Minister- deS Aeußeren, des früheren Kadettenführers und Kriegs propagandisten Miljukow ist eine Rundnote an die aus wärtigen Vertreter des russischen Reiches. Diese befin den sich allerdings in einer besonders unangenehmen Sage; sie wissen nicht, an Iven sie sich zu halten haben. Dagegen soll Miljukows Note Abhilfe schaffen. Ter ungemein zuversichtliche Ton, in dem der neue Außenminister vom Siege der nationalen Bewegung spricht, ist ebenso bezeich nend, wie, daß er die Bolksentrüstung der „gesunden Ele mente" iwer die Mißbräuche und Nichtvoraussicht des laten Regimes als Motiv der ganzen Sturmbewegung angibt, sich aber hütet, die Gefolgschaft der ganzen Nation für sich in Anspruch zu nehmen. Ueber die Mdankung beS Zaren und die vorläufige Berzichtleistung des Groß fürsten Michael Alexandrowitsch auf den Thron geht er recht schnell hinweg; aber die neue konstituierende Ver sammlung, gebildet auf der Grundlage des allgemeinen Wahlrecht, stellt er in den Mittelpunkt; sie werde die Form der Regierung und die neuen Grundsätze Rußlands sestsetzen. Mrd auffällig wird der Aufruf des Großfürsten Michael betont, sich der Autorität der provisorischen Re gierung zu unterwerfen, deren Programm ja bereits be- «nntgegeben sei. Dann aber der wichtigste Punkt, die äußere Politik: die internationalen Verpflichtungen achten, das Wort Rußlands ehren — das wird die Aufgabe sein! Kein Wort vom Krieg, kein Wort vom D-urchhaltenmüssen, kein Wort vom Sieg! Das wird in England arge Kopf schmerzen verursachen; die Geister, die eS durch den Mund BüchananS rief, scheinen zu selbständig geworden zu sein, als daß es sie wieder bannen könnte. Daß Miljukow nicht sein unbedingtes Festhalten am Londoner Vertrag ernerck bekräftigt, muß Mißtrauen erwecken. Aber Schlüsse für die Mittelmächte und auf die Gestaltung der Kriegslage dar aus zu riehen, ist gleichwohl verfrüht, da ja die Refonn- Veweäung der russischen Revolution noch kaum den ersten Schritt getan hat. Befehl Nr. S. Ein aufrührerisches Dokument. Dem Amsterdamer „Telegraaf" zufowe wird den „Ti mes" aus Petersburg von Donnerstag Mitternacht gemel det: Gestern wurde am späten Abend ein aufrührerisches Dokument mit dem Titel „Befehl Nr. 2" verbreitet, das, wie verlautet, von einer Kommission von Arbeiterabge ordneten und einer Deputation aus der Armee unterzeich- net war und woran die Truppen aufgefordert werden, die Autorität ihrer Offiziere und der Duma nicht anzuerken- ven Und selbst für die Disziplin zu sorgen. Die Wirkung dieser Herausforderung ist sehr verhängnisvoll gewesen. Am Laufe des Tages hat Justizminister Kerenski dem So- -ialistenführer Tschcheidse, 6er Präsident der Kommission der Arbeiterabgeordneten ist, nachdrücklich vorgestellt, daß sofort strenge Maßregeln ergriffen werden müßten und daß Tschcheidse sofort in Abrede stellen müsse, daß er mit der Verbreitung dieses sogenannten Befehls irgend etwas zu tun habe. Es hat sich jetzt herauSgestellt, daß dieses ver räterische und aufbetzxnde Dokument, welches auf ge heimnisvolle Weise gedruckt war und in großer Zahl verbreitet wurde, auch in das Dumagebäube einge schmuggelt worden war, wie man glaubt, durch geheime Agenten der alten Regierung. Man hat eS hier offenbar mit einem Versuch zu tun, in der russischen Armee Un einigkeit zu säen und eine schmachvolle Üebergabe an die Deutschen herbeizuführen. Die Masse des Volkes und der Armee sind nicht genügend gebildet, um diese einfache Tat sache zu begreifen. Kerensn hat befohlen, daß der Befehl mit Zustimmung Tschcheidses zu ignorieren sei, daß die Soldaten ihren Offizieren untergeordnet bleiben müssen und daß alle Personen, die solche Dokumente drucken oder in Umlauf bringen, in Zukunft als Landesverräter betrach tet werden sollen. Tschcheidse hat hierauf angeordnet, daß er Kerenski bei diesen Bemühungen unterstützen werde. Ter Korrespondent der „Times" fährt fort, ein russi scher Freund habe ihm am Donnerstag abend gesagt, daß das Komitee der Arbeiterabgeordneten sich eine Machtbe fugnis angemaßt habe, welche es nicht beanspruchen könne. Die Arbeiter hatten am Sturz des alten Regimes keinen aktiven Anteil genommen. Die Revolution sei nicht eine Folge von Streiks oder sozialistischer Propaganda, wie sie während der Unruhen von 1905 in den Vordergrund getreten seien. Das ganz« Volk habe einfach nach Brot verlangt und die Regierung sei infolge ihres Ungeschickes nicht imstande gewesen, ihm Brot zu verschaffen. Prvtopo- pow habe diese Unzufriedenheit mit Gewalt unterdrücken wollen, und die Truppen hätten sich geweigert, zu feuern. Tiefe Weigerung.habe dazu geführt, daß die Macht des Zaren und der Regierung gebrochen worden sei. Tie Re volution sei das Werk der Armee und einer unverantwort lichen Gruppe von Demagogen, die sich selbst als Komitee der Arbeiterabgeordneten aufgespielt und danach gestrebt hätten, den wirklichen Sieg Tschcheidses und seiner Mit arbeiter wieder -unrchte zu machen. Tas Komitee habe einen Plan entworfen, um dem wahren Sieger in den Mücken zu fallen und die Armee, die nicht ihre Partei, sondern die der Duma gewählt hatte, auf ihre Seite zu bekommen. Das ganze sei ein schlau angelegter Streich gewesen, der darauf ausgegangcn sei, Rußlands Prestige und Macht zugunsten der persönlichen Interessen dieser Demagogen zu vernichten. Das Ideal einer demo kratischen Republik in Rußland habe die Niederlage seiner Armeen zur Voraussetzung. Diese Elemente hofften, daß eine unvermeidliche Hungersnot Rußlands durch Ströme von Blut zu einer sicheren Reaktion zurückführen werde. Man habe bereits einen Vorgeschmack von der Freiheit, welche diese Theoretiker anstrebten, bekommen, als die Zei tungen sich weigerten, ihren zügellosen Aufruf abzudrucken, und als das Komitee der Arbeiterabgeordneteir den Setzern und Druckern verbot, für die Zeitungen weiterzuarb-lten. Soweit der russische Gewährsmann des Korrespondenten der „Times". Erhebliche Meinungsverschiedenheiten. „TempS" schreibt: In den nach links gerichteten Kreisen der russischen Oeffentllchkeit macht sich eine ziemlich er hebliche Meinungsverschiedenheit geltend. Tie Dumapar teien der Oktobristen, Kadetten und Progressisten, selbst der Arbeiter, hatten die bekannte Lösung angenommen, nach welcher der Zar zugunsten seines Sohnes abdanken sollte und daß Großfürst Michael Regent würde. Da der Zar srch iveigerte, darauf einzugeben, verlangte der Arberterausschuß, welcher sich außerhalb der Tuma ge bildet zu haben scheint, aber mit dem diese zu verhandeln gezwuNLen ist, .baldige Wahlen kür die konstituierende.Ver ¬ sammlung auf Grund des allgemeinen Wahlrechts. Die Regierung, welche die Schwierigkeiten, die gegenwärtig derartige Wahlen verursachen, müssen, soivie die Rückwir- kung auf die Operationen vorauSsah, bestand am Sonn abend noch darauf, daß die Wahlen erst bei Kriegsende oder doch zu einem ziemlich entfernten Zeitpunkt stattfün- den. Die ganze Nacht zum 17. fand eine Konferenz zwi schen der Duma und dem Exekutivausschuß und den Ar- verterdelegierten statt, deren Ergebnis unbekannt blieb. Der Entschluß des Großfürsten Michael, den Thron erst nach Befragen des Landes aiiznuebmen, scheint die Lage nicht zu erleichtern. An einem Telegramm aus Petersburg vom Freitag abend meldet der Korrespondent des „Daily Chronicle": Gestern wurde, als zwischen den liberalen Patrioten und den Extremisten Uneinigkeit entstand, die Lage sehr ge fährlich. Die Leidenschaften gehen jetzt so hoch, daß man in einem gewissen Augenblick mit der Möglichkeit rechnen mußte, daß die wütenden Sozialisten, die ganz außer Rand und Band geraten waren, die Mitglieder des Duma komitees überfallen und ermorden würden, Rußland wäre dann in eine schreckliche Anarchie gestürzt worden. 6000 Personen bei der Revolution verwundet und getötet. - „Tagens Nnheter" berichtet über Havarauda: Während der Revolution in Petersburg wurden 3000 Personen ge tötet und 0000 verwundet. Deutsche AuStauschverwnudete über die Revolution in Rußland. In Bremen kamen vorgestern 22 dcutskl)« Austausch verwundete aus Itußland an. Tas Bild, das die bisherigen Meldungen von dem Ausbruch der Revolution gaben, wird durch tue Erzählungen dieser Austauschverwundeten, die von Moskau kommen, um einige interessante Züge vervoll kommnet. In Petersburg blieben unsere verwundeteü Landsleute bis zum vergangenen Montag, den 12. März. Sie wurden dann vom Lazarett im Automobil zum fin nischen Bahnhof gebracht. Trotz der frühen Stunde waren in den Außenbezirken der Stadt die Straßen dicht besetzt von einer erregten Menschenmenge, Gendarmerie und Ko- sakenpatrouillen durc^ogen die Stadt. Soldaten, die un bewaffnet unter der Menge waren und lmlbwüchsige Kna- ben, denen sie Gewehre und Munition überlassen hatten, gaben dem Bilde sein Gepräge. Einmal wurde das Auto mobil von der Menge angehalten. Ter Gendarm, der mit schußbereitem Gewehr aus dem Automobil gesessen hatte, wurde beruntergeholt und fortgeschleppt. Das Auto wurde aufgerissen, Soldaten und Zivilisten schienen hinein dringen zu wollen, erkannten dann aber, wen sie vor sich hatten und beschenkten die Deutschen mit Zigaretten. Dar aus ließen sie den Verwundetentransport passieren. Am finnischen Kahnhof war viel Gendarmerie -usammengc- -ogen, auch Militär war zugegen, das sich passiv verhielt, »nährend im Verlauf des Vormittags sich ein regelrechter Kampf zwischen den Gendarmen und der Menge ent wickelte. Auf dem Bahnhof weilten viele Leute, namentlich Ausländer, die mit dem Zug, der auch die Verwundeten aufnehmen sollte, reisen wollten. Soldaten kamen zu den Verwundeten, um mit ihnen zu plaudern. Sie beglück wünschten die Kameraden, die nach Hause fahren konnten, und erzählten ihnen, daß sie vom Krieg jetzt aber genug hätten, und daß es jetzt an der Zeit sei, Schluß zu machen. Die Verpflegung, die das russische Heer erhalte, sei völlig unzureichend, zumeist waren die russischen Soldaten An gehörige eines Garde-Regiments, das, wie sie erzählten, soeben aus Moskau nach Petersburg herangeholt worden war. Auch von der Front bei Riga seien Truppen nach Petersburg hsrangezogen iv-ordcn. Hatten die Verwundeten schon während der Fahrt Schüsse gehört, so wurden sie bald nach ihrem Eintrifsen am Bahnhof Augenzeugen des Kampfes -wischen der Bevölkerung und der Gendarmerie. Vom Bahnhof aus beobachteten sie, wie die Menge immer gegen die Gendarmen heranwogte, geführt von Studen ten, die mit blanken Degen die Bevölkerung anfeuerten. Auf dem Platze vor dem Bahnhof und zwischen den Speiseanstalten und Baracken, die für die Truppentrans porte dort errichtet sind, wogte der Kampf hin und her. Er war auch noch nicht entschieden, als der Zug gegen fünf Uhr nachmittags endlich den Bahnhof verließ. Daß es schon am Sonntag sehr stürmisch zugegangen war, hatten die Verwundeten daran gesehen, daß viele zerstörte Schau fenster mit Brettern vernagelt wurden. Beschlagnahme von Grundbesitz. Wie „HumanitS" aus Petersburg meldet, sollen die lokalen Ausschüsse berechtigt sein, zeitweilig allen Grund besitz über 125 Hektar zu beschlagnahmen. Die einstweilige Regierung forderte dis Bauern auf, alles Getreide abzu liefern. Gegen einzelne Fälle von Trunkenheit sei sehr scharf vorgegangen worden. Man sei auch klar darüber, daß noch sehr viel zu tun sei. Die Kriegslage. Von einem militärischen Mitarbeiter wird uns ge schrieben: Die allgemeine Lage steht nach wie vor im Zeichen unserer gelungenen Räumung an der Westfront. I» langen Berichten melden die Gegner das Vorrücken ihrer Truppen, „die lebhaften Kämpfe haben zu ihren Gunsten geendet", auch Gefangene sind eingebracht worden, jeder Ort, den sie besetzten, wird gewissenhaft mitgeteilt. In Wahrheit sind sie uur sehr wenig vorwärtsgekommen; noch am 17. Mär rückten die Engländer apf einer Breite von 55 Kilometern in einer Tiefe von nur etwa 3 Kilometern vor, am 18. haben sie dann noch weiter l.tt Kilometer gewonnen. Mit einer Bente an Geschützen wagen sie gar nicht erst zu prahle», und eine Zahl an Gefangenen geben sie nicht au. Daß unsere Truppen in Nachhutskämpnm ei» oder den andern Mann zurücklasse», ist möglich: im allgemeinen aber sind die Verluste des schwerfällig nachdrängenden Gegners erheblich höher gewesen. Die ganze Durchführung des Rückzuges ist ohne jede Störung durch deu Gegner, ja ohne daß er irgend etwas merkte, vor sich gegangen. Die Ge samtlänge der von uns aufgegebencn Front, alle Krüm mungen eingerechnet, beträgt zwischen Arras und der Aisne bei SoiffonS etwa 135 Kilometer. Obwohl die Franzosen durch die Vorgänge an der Ancrefront auf das Bevorstehende hätten vorbereitet sein können, haben auch sie rechtzeitig nichts gemerkt — ein Be weis, wie umsichtig die Bewegung von der Heeresleitung vorbereitet, wie geschickt von unseren Truppen durchgeführt worden ist Inzwischen lassen sich diese die Gelegenheit zu Tcilvor- stühcn nicht nehmen. Die Champagne und die Maasgegend bleiben nach wie vor die Gebiete frischester deutscher Unter nehmungslust. Im Südostteil des Waldes von Malancourt, auf dem Osthnng der Höhe 304, am „Toten Manne" haben sie Vorteile und 500 Gefangene durch frisches Zufassen er rungen, im Osten der Maas bei der Cbambrctte Ferme einen französischen Angriff zurückgewiesen. Unzweifelhaft trägt dieses Wechselspiel von Räumung und Angriff manches dazu bei. für die Franzosen die eigentlichen deutschen Ab sichten zu verschleiern. Wenn hier im Westen die deutschen Maßregeln den feindlichen Angriff verzögert haben, so werden im Osten die volitischen Verhältnisse wohl ähnliche Wirkungen Her vorbringen. Solange sich dort keine reinlichen Verhältnisse hcrauSgebildet haben, solange die revolutionäre Regierung »richt weiß, wie sie zu den hohen Gcbictigern des Heeres steht, und diese nicht wissen, wie ihre Truppen sich verhalten werden, solange sind große Angriffsuntcrnehmungen reckt unwahrscheinlich. In Italien aber scheint wieder die Kohlennot die Vorbereitungen der Heeresleitung empfind lich gestört zu haben. — Das Ergebnis dieser Betrachtungen ist, daß auch im 3. KriegSfrühjanr die „Einheit der Front* unfern Gegner» wieder einmal mißglückt ist. Knegsnachrichteu. Der österreichisch-ungarische Gcneralstoböbericht. Amtlichwird aus Wien verlautbart, deu 19. März 1017: Oestlicher Kriegsschauplatz: Nichts zu »neiden. Italienischer Kr iegsschanv»atz: An der küstenländischen Front rege Flicgertätigkeit und zeitweise lebhaftes Geschützfeuer. Im Etschtal wurden mehrere Ort schaften von einein feindlichen Luftschiff mit Bomben be legt. Südlich des StilfserjockcS eroberte eines unserer alpinen Detachements die beherrschende Felsspitze des Hohen Schneid. Südöstlicher Kriegsschauplatz: Zwischen Ochrida- und Prespa-See griffen die Franzosen abermals vergeblich an. Die deutsche Rnckzugsbewegimg. Amtlich wird aus Berlin gemeldet: Zögernd und vor- sichtig folgen die Engländer den Deutschen mit Kavallerie und schwächeren Abteilungen in das geräumte Gebiet nach. Vielfach beschießen sie mit großer Heftigkeit Ortschaften, die bereits geräumt sind. Auf Mauancourt feuerten sie nach der Räumung 200 Granate»». Die deutschen Sicherungen brachten den vorfiihlenden englische»» Patrouillen östlich Bapaume schwere Verluste bei und zogen sich dann befehls gemäß weiter zurück. Die Franzosen, die nach überein stimmenden Gefangenenaussagen zwischen Avrc und Oise sehr stark maskiert standen, versuchten stärker nachzudräugen, doch auch sie wurden überall von bei» deutschen Nachhuten im Schach gehalten und erlitten vielfach schwere blutige Verluste. So wurden einige Kompagnien zusammcnge- schosien, die aus Beaulieu vorbrechen wollten. Das gleiche Schicksal ereilte eine andere Abteilung bei dem Versuch, aus Noyon gegen Mont St. Simeon vorzugehen. Auch die Franzosen nahmen vielfach deutscherseits längst geräumte Dörfer unter Artilleriefeuer. Während die Ruckzugsbewe- guua planmäßig den gewollten Verlauf nahm, errangen bei Verdun deutsche Stoßtrupps nicht unwesentliche Erfolge im Walde von Mauancourt, an der Höhe 304 und am Toten Mann. Im Walde von Mauancourt wurden drei hinter- einanderliegeude Stellungen gestürmt und besetzt. Hier und an der Höhe 304 wurden die genommenen Stellungen gc- ltzu alle feindliche» Gegenangriffe gehalten. Am Toten Mann kehrten die Stoßtrupps befehlsgemäß mit Bente und Gefangenen in die AuSgangSgräben zurück. Die Franzosen erlitten vor allein auch bei den mehrfach wiederholten Gegenangriffe»» schwere blutige Verluste. Zum Luftangriff auf Frankfurt. Freitag um 8 Uhr 30 Min. erschien aus »oestlicher Richtung ein feindlicher Flieger über Frankfurt und warf, von den Abwehrgeschützen beschossen, 6 kleinkalibrige Bom ben ab, von denen eine auf dem Dache eines Hauses kre pierte, die übrigen in den Main »u,d das umliegende Ge lände fielen. Anßrr nicht nennenswerter Beschädigung des Daches und dem Bruche einiger Fensterscheiben wurde kei nerlei Schaden verursacht. Zum Borstok unserer Seestreitkritste. Nach Mitteilung des englischen PreffebureauS näherten fick feindliche Zerstörer um 12 Uhr 45 Minuten Sonntag früh der Küste von Kent und feuerte»» Granaten auf die Küstrnstndte. Personen wurden nicht getötet, drei Häuser leicht beschädigt. Aus Berlin wird gemeldet: Ter bei den Angriff unse rer Sccstrcitkräste versenkte englische Zerstörer gehört der L-Llaffe a»^ welche im FaLui.li-13 vom.Stapel gelaufen !8eili,ge-»pnn»„RiefaecTageMan-': «otattonSdruck und verkaa: Langer » »iutarttch, Utes«. Geschäftsstelle: GaethestratzeLS. vrrantwortllch für Redaktion: Arthur HLHnek, Riesa; für An^gnckaUr'wtlhelm.Ltttrlch, «taj» Der imemgeschl Linkte Il-Bootkrieg. Versenkt! Eilten» Telegramm der norwegischen Gesandtschaft in Paris zufolge sind die drei norwegische»» Dampfer „Ronald" (3221 Druttoregistertonnen», „Solferino" (1155 Brntto- regiftertounen) und „Alfred" versenkt worden. (Es gibt mehrere norwegische Dampfer des Namens „Alfred".) Drei amerikanische Dampfer versenkt. Reuter meldet aus London: Der amerikanische Dampfer Hegelnaueia <?) wurde ohne Warnuna torve diert. Ter amerikanische Dampfer Illinois, 58S5 To„ der mit Ballast von London nach Port Arthur bestimmt war, wurde versenkt. Der amerikanische Dampfer City of Memphis, SSSU Br.-R.-T., ist dnrch GeschüNfeuer versenkt worden. Der Dampfer war mit Ballast von Cardiff nach Newyork bestimmt. Unterschiedliche Behandlung durch Holland. Unser U-Boot „U. V. 6" hat kürzlich dasselbe Schicksal erlitten, wie „U. D. 80". Beide Schiffe sind jetzt iu Holland interniert, obwohl sie nach den holländischen Bestimmungen sreigelaffen werden müßten, da die Schiffe nur durch Nebel und Havarienot gezwungen waren, die holländischen Häfen anzulaufe». Unsere bisherigen Proteste sind erfolglos ge blieben. Dagegen ist der englische Dampfer „Melitta", der am 5. März versuchte, in Holland einzulanfcn, aber abge- wiesen wurde, einen Ta^. später unbewaffnet nachdem er wohl seine Geschütze auf Lee an «in Kriegsschiff abgrgebcn . balt«. in. ciurm bollündELkn Hssen aukaenommen worden.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)