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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.03.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-03-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191703204
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19170320
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19170320
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-03
- Tag 1917-03-20
-
Monat
1917-03
-
Jahr
1917
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.03.1917
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«KM in-dem nrenre mir oer i gar keinem Zus< rül »i « »her ni n« Ei (»tz«bMEtz!Ä»tzp MM» « «ls wenn letzt die sonstigen Vergnüg» sen Vergnügungen «rarbetten, und wie »tel metze wär« damit gewonnen, > hohen Löhne In Putz, Näschereien und ungen verpulvert »derbe«, von all die- ht» Ehr. vder wem» lnnerung, hü mit der Wilhelm »vor noch einmal nach dem Sägewerk htnauege., radelt. Auch Gertrud schiel» durch häusliche Michten feenge halt«», und Gilse wollte sich zu kurzem Alleinsein hinter dar dnnkle Grün de» WeihnachtSbanme» znrückziehen. Da sand sie hinter seinen tief hängenden Zweigen Doktor Jenssen stehe», in seinen Arme» hielt « eilt schluchz,»de» Mäd chen. „Und liebst Du Gilf« nicht mehr?' »Nein, mein Lieb, da» ist überwunden. Jetzt liebe ich nur Dich, und ich weiß, daß Du mir nie jene frühere Leidenscha t wirst Vorhalten müssen. Du sollst niemals fühlen, daß ich einmal andere Hoffnungen hatte. Willst Du daranfhi» mein Weib werden. Gertrud? Willst Dn e» mit mir versuche» und mir mit Deinem Frohsinn da» Hau» und da» Her- hell ma. cheu?' .Ja," sagte ste einfach. «To ko,nm zu Deiner Schwester rnara; st« soll »in» ihren Segen geben im Name» Deine» Vater», den auch ich so verehrt habe.' Gr legt« den Arm um sie und führte sie hinan». Gils, blieb allein. Sie war vergessen — vergessen die Zeit, da er sie be gehrt«! Sie halt« «»ja gewollt — und doch, wie schwer wäre»! .Da hörte st« Elfe» fröhlich jubelnd« Stimm«: „Taut« Trudel, Tante Trudel, wie himmlisch ist da»! Nun bist Du «in« Weihnacht»bra»t. Jetzt möcht ich doch, daß ich einmal springen könnte, so ganz toll vor lamrr Freude. Ader ko nun her, küsse mich tüchtig, dann ist «» «benso gut.' Sils« strich mit dir Hand über die Angen. Waren sie feucht geworden? Hatte da» Kind sie beschämt? Ja, auch st« mutzt« gehen, dem Brautpaar« Stück zu wün sch«,,. Sin Glück, da» st« selbst verschmäht hatte, konnte da» st» denn neidisch machen, «tn Stück in» «naeu Nest? Sie halt« hinan» gewollt, hinan» in W,l« und Leben I War sie schon flügellahm? Nein, noch nicht l 843,21 Zm tränten Elternhaus. Roman von E. v. Winterfeld-Warnow. 46 Gemeinsam hatten sie di« letzten Vorbereitungen getroffen Dam, bat Gils«: „Darf ich kommen?' — Indem großen, hohen Saale der „Stadtschnle,' so ge- ammt zu,n Unterschied von der Höheren Töchterschule, stan den zwei Rtesentaiinen. Vor Beginn der Bescherung war immer eine kleine Feier, bei der der Kantor Harmonium spielte, einige der Mädchen Gedichte anfsagten und dann von allen „Stille Stacht" gesungen wurde. Heute aber ertönt« vor dem allgemeinen Lied ein Gesang wie von einer Engel»- stimme „Vom Himmel hoch, da komm' ich Herl' Aus unsichtbarem Munde, hinter d«n Tann«nbä»nn«n hervor, erklang sie. Die kleineren Kinder dachte»» wirklich an «inen Weih- nachtZcngel, der ihnen die Mär verkündete. Die groß«» aller dings wußten, daß e» eine Frauenstinnne war; aber auch st« siaudeu in fast ehrfürchtiger Scheu und lauschten d«n glockrn- liaren, herrlichen Tönen. Al» sie nachher bei der Bescherung waren, fragt« «in Ilei- ner Blondkopf: „Tant« Linchen, singt der schöne Sng«l nicht vvch einmal wieder?' Die lachte und zeigt« auf Gilse, di« jetzt bei»» Verteilen oer Geschenke half: „Das ist der schöne Engel! Frage Ihn »na!, vielleicht singt er noch einmal.' Aber da« Kind schüttelte sehr energisch den Kopf. „Nein, Tante Linchen, da» ist Fräulein vrachmann von der Ziegelei. Was da gesungen hat, da» war der weihnacht»eng«l. Und dabei blieb e«. Gilse war über diese»» Ersolg glücklicher al» über d«n größten Beifallssturm, den st« von d«r Bühn« hirab «rrung«»» hatte. Die Feiertage sollt«» noch allerhand Aufregung«» für Etlf« bringen. Doktor Jenssen »var nun ich«» zu sehr Hau»- freund in der Ziegelei geworden, um tn d«n Festtagen Über» langen werden zu können. Klara hast« ihn etng«lad«n, und er war gekommen, trotz seiner Furch», daß d«r alt« Lauder »II Alüchtta über ibn werden würde. w entlvhnt dNrmmri n«n tn gar rE««« RdaDt «tchmr,. «dB, «richt »st ur»m,Uch«r, lau. MMLWA williger Aufnahme «npfohlen u»rtz«u. tu. V trn a. »».«««««St ward« st». von d« unver- tztstTMa1«ftÄ^d«r Könia traf am fväten ^achmtttaa!>e« 18. März auf dem westlichen Kriegsschauplatz »um vesuch sächsischer Trupp«» rin.^ ..,, , . da.» »nw«rd«n w«tblich«r, Ar- b ' i" k r äst «au f demLandefür die Industrie. Städtische Betrieb« »«sündigen fich am Vaterland, wenn ft« jetzt stoch immer Frauen vom Land« anstelle» oder gar durch Agenten anwerb«» lasten. Jeder Unternehmer »nutz sich sagen, datz « durch di« Einstellung von ländlichen Ar- bWAk'S,Nch V!bst7chLdigt.H«nn er »ntziebt der Land- wirtschaft di« Kräfte, di« für seine und seiner Arbeiter Er- näbrung zu sorgen haben. Di« Frau vom Land« ist für den Unternehmer «in« ungelernt« Arbeiterin wie jede an- der«, für die Landwirtschaft aber ist sie Facharbeiterin und unersetzlich Höchstpreis« für Eichenrinde usw. Am 20. Mär, tritt eine Bekanntmachung In Kraft, durch die die bisherig« Bekanntmachung betreffend Höchstpreise für Eichen- rinde, Aichtenrindr und zur Verbftofsgrwtnnung geeignete» Kastanienbolz vom 15. Februar 1616 ausgehoben worden ist. und gleichzeitig andere Höchstpreise für die genannten Gegenstände angeordnet werden. Di« neue Bekanntma chung entscheidet sich tn wesentlichen Punkten von den bis- berigen Bestimmungen. Die Höchstpreis« für Eichenrinde sind nach dem Alter und diejenigen für da» Hol» der zah- men Kastanie nach der Stärke obgestuft. Alle Preise sind frei Sisenbahnwaggon oder Schiff der Verladestation oder, fall» die Anlieferung durch Fuhrwerk erfolgt, frei Lager de« Käufer» berechnet. Für den Fall, datz der Verkauf frei Abfuhrplatz am GrwinnungSort erfolgt, sind bestimmte Abschläge von den Höchstpreisen fxstgesetzt. lieber die Fest- stellung vrr Meng« der verkauften Ware, sowie über sonstige Vertrag», und Zahlungsbedingungen sind eine größere Anzahl Ginzelbestimmunae» getroffen worden. Außerdem wird jeder Käufer zur Führung eines Lagerbuches verpflich tet. Der Wortlaut der Bekanntmachung ist bei den Poli zeibehörden einzusehen. — Erhöhte Hülsenfruchtpreise. Die ReickiS- hülsenfruchtstelle bat auf Anordnung des K. E. A. eine nachträgliche Erhöhung des Preise» für Hülfenfrüchte um 100 Mark für die Tonne vorgenommcn.i — Die Vergütungssätze fürNaturalver- pfleaung — sowohl für Offiziere, Sanitätsoffiziere und ober« Beamte, al» auch für Mannschaften und Unterdeamte — sind mit Rücksicht auf die Teuerung für die KrtegSdauer wir folgt erhöbt worden: Volle Tageskost mit Brot 2 M., ohne Brot 1,85 M. (bisher 1,80 M. bezw. 1,35 M.); Mit- tagSkost mit Brot 1 M>. ohne Brot 95 Pf. (bisher 72 Pf. bezw. 67 PH); Abendkost mit Brot 67 Pf., ohne Brot 62 Pf. (bisher 62 Pf. drzw. 57 Pf.); Morgenkost mit Brot 33 Pf., ohne Brot 28 Pf. (bisher 31 Vf. bezw. 26 Pf,). ' Nat ion al liberal er Landesverein. Der Geschäftsführende Ausschuß und der Gesamtvorstand de» Nationalltberalen LandeSvereinS für da« Königreich Sachsen hielten am Sonntag, den 18. März, in Leipzig Sitzungen ab. In der Sitzung des GesamtoorstandeS, der auch zahlreiche Dtitglieder der nattonalliberalen LandtaaSfraktion bei wohnte», wurde in einer sehr anregenden Aussprache, an der sich namentlich der 1. Vorsitzende, Geheim. Hofrat Pro fessor . vr Brandenburg, und die Landtag-abaeordneten Nitzschke, vr Sevfert, Präsident vr Vögel und Vr Zöphel be- teiligten, die Kriegslage, der Stand der Ernährungsfrage und die Neuorientierung behandelt. —KM. Deckung von Treibriemen bedarf. Wie das stellv. Generalkommando Xll. mitteilt, sind zur Deckung von Treibriemenbedarf in kleinem Umsang bei den Firmen: Gebr. KUnae, G. m. b. H., DreSden-Löbtau, Peter Sahn, Chemnitz, Muhlenstraße 5, Gebr. Honorö, Leipzig, Langestraße 85, AuSbefferunaSläger errichtet worden. Dort können Snenienstücke zur AuSbester»»ng von Treibriemen unter erleichterten Bedingungen entnommen werden. Die Ausbesserungsläger werden ferner die Sattler, soweit «S sich um Riemenreparaturen handelt, sowie die Brunnen- und Pnmpenbauer »nit Tretbriemcnleder versorgen. Die Errichtung weiterer Ausbesserungsläger bei Sattlermnungen ist in Aussicht genommen. Strehla. Die Ortschaften recht» der Elbe: Gohlis, Aschrpa, Lorenzkirch, Kreinitz und Jakobstal sollen mit Ein- «tzb-t sich dort wohn- durch Ga" ^bängr. Die : Frau, deren Mann tu» Felde steht, in einem Anfall« von Schwermut begangen sein. Die Familie war bereit» feit Freitag im Hause nicht mehr ge sehen worden. — Um einer nach dem Krieg etwa austre- tendrn Wohnungsnot vorzubeugen, sollen hier sofort vor» den zuständigen Armtern vorbereitende Arbeiten, wie Auswahl eine» geeigneten Gelände» für Familienwohnungeu, Bear beitung der Baupläne ufw. in Angriff genommen werden, damit nötigenfalls unmittelbar nach Frtedensschlutz und so- bald Bauarbeiter und Baustoffe verfügbar find, mit dem Bauen begonnen werden kann. Schneeberg. Sine im nahen Griesbach wohnende ältere Frau verlor vor einigen Tagen Wertpapiere im Ge samtbetrag« von ziemlich 27000 M.; sie wurden von einem jungen Manne au» dem genannte»» Dorfe gefunden. Ein ihm angrbotene» Findergeld von 1,70 M. lehnt« er ab und fordert den gesetzlichen Ftnderlohn. Zu berichten ist hierzu, daß die Frau allgemein al» in ärmlichen Verhältnissen le bend galt, da sie auch um milde Gaben ansprach. Jeden falls witd sich die Steuerbehörde um di« Angelegenheit be kümmern. P latten i. Erzg. Die Hausiererin M. Kölbl und deren Tochter wurden in ihren Betten liegend tot aufge- fundrn, während die im selben Hause wohnhafte W. Siegel unter Anzeichen einer Vergiftung in sterbendem Zustande im Bette lag. Alle drei Personen hatten am Abend zuvor von einem au» Trockrnblut hergeftellten Gericht genoffen; da» sich wahrscheinlich schon in verdorbenem Zustande be fand. wodurch die Vergiftung herbeigeführt wurde. Reichenbach (O.-L.) Scharfer polizeilicher Kon trolle unterzogen werden auf dem hiesigen Bahnhof und auf den Bahnhöfen der Dörfer in der näheren und weiteren Umgebung die Reisenden nach »nitgeführten Lebensmitteln. Die Revisionen Haven den Zweck, den kaufmännisch betrie benen Schletchl^nrdel zwischen dem Lande und den Städten zu unterbinden. Welche» Umfang dieser erreicht hat, geht an» den Preisen l-ervor, welche den Bauern seitens der Aufkäufer geboten wurden. So wurden für 1 Zentner Kartoffeln 50 Mark, für 1 Mund Butter 8—9 Mark, für. 1 Et 60 Pfennig gezahlt. Von RegieruügSseite ist aus- drücklich betont worden, daß man nur die Personen tref fen nml, die au» Geldgier oder Hamstergeist auf den Dörfern aufkaufen, waö sie nur erreichen können, während man über kleine Mengen, die in freundschaftlichem Ver kehr mitgcbracht werden, hinwegschen Null. Tie Polizei beschlagnahmte bei der Gastwirtsfrau Emilie Schubert aus Görlitz 12 Pfund Fleisch und Durst, ivelche sic mit sich führte. Auf Bahnhof Kubschütz wuröcn von oer- Gen darmerie kurz vor Abgang des Zuges bei einzelnen Per sonen 1 Zentner Sauerkraut, mehrere Stück Butler u. a. m. beschlagnahmt. Tie Inhaber der Sachen, fowre die Muern, ivelche die Daren iobue Marken) abgegeben ha- den, wurden zur Anzeige gebracht. Man gSht von der WrrennmlS aus, vah durch derartigen Schmuggel Lebens- mittender AUgemeucheu enrzogen werden. Greiz. Wie berichtet, sind auch hier pockenartige Er krankungen festgestellt worben, und zwar in drei zum Glück nur leichten Füllen. Eine Erkrankung kam in Greiz vor, zwei entfallen auf Nubachtbal. Grund zur Besorgnis ist nicht vorhanden. Alle Vorsichtsmaßregeln sind getroffen. Tagesgeschichlc. Deutsches Reich. Scheidemann verlangt sofortige Wahlrechtsreform für Preußen. Der sozialdemokratische Abgeordnete Scheide- mann fordert in einein längeren Artikel im „Vorwärts" die sofortige Einführung des allgemeinen, gleichen und di- retten Wahlrechtes für Preußen und beruft sich dabei auf den Reichskanzler, der eine Wahlrechtsreform, wenn auch erst nach dem Kriege, in Aussicht gestellt habe. Kunst uns Wissenschaft. Neuer Rektor der ThomaSschulc. An Stelle deS in den Ruhestand tretenden Geh. Studienrates Prof. Dr. Jungmanns ist der Oberlehrer an der Fürsten- und Landes- schule St. Afra in Meißen, Prof. Dr. phil. Karl Richard Litt«!, ein geborener Dresdner, zum Rektor der Leipziger ThomaSschule gewählt worden. tzUtt«rblt«t«tt«. ch.«« nach d«r M««, bemeßen illo aan» genau verfüorn.Dte» W-» ES darf wohl leben In gleicher l Nun weilt« er in Gilse» Nähe, und wenn anch anfang» > sein Herz in lantei» Schläge»» geklopft hatte und sein Blut j heiß zum Herzen strömte, so wurde er allmähsich ruhiger, al» . er merkte, daß auch sie ganz ruhig war. Sie »var sogar herz lich und freundlich. Und doch war sie ein« ganz ander« geworden. Erfühlte, datz st« durch viel Leid gegangen war und daß ihr Herz ihm ferner war denn je. Auch ihn» war st« fremd geworden. Ihr Lebe»» hatte sich doch mm schon z» lange in jener Welt abge spielt, die er nicht kannte nnd nicht verstand. Dagegen war Gertrud in all sein« ärztlichen Gorgen ein- geweiht. Er sprach viel mit ihr voi» sein«»» Kranken. Doktor Jenssen hatte gefürchtet, Gilse» Gegenwart würde Ihn abermals zurückwerfen tn sein« alten Zweifel und Kämpfe, und da» Gegenteil war der Fall. Gerade ihr« An- Wesenheit ltrtz ihn fühlen, wie tief Gertrud mit seinem Leben verwachsen war, wie jetzt «seine Lieb« einzig und allein ihr gatt, und »vt« seine Leidenschaft für di« schon« Gilf« wie «in schwüler Traum hinter ihm lag. Gilf« bemerkt« die Sinnes änderung de» jungen Arzte» wohl; sie freut« sich auch, daß die Schwester da» Glück finden sollte, da» sie «inst von sich gewiesen hatte. Und doch wurde ,»ihr schwer, sich darai» zu gewöhnen, datz sie nun auch von ihin vergess«»» sei. Leis« trat fi« hinter di« große WeihnachtStanne. Di« Feier heutt »var ergreifend gewesen für alle Teilnehmer. Zum er sten Mal« »var Elfe wieder in den unteren Räumen de» Hause». Doktor Jenssen hatte fi« aus seine»» Arm herunter- getragett. Und dann hott« da» lieblich« Kind mit glänzenden Augen unter dein Ehristbaum gesessen, hatte ernst und an- dächtig da» „Stille Nacht, heilig, Nach»' mitgesungen und war so glücklich und dankbar gewesen für all« Liebe, vatz alle davon bewegt war«», am meisten der Vater, der 1»» seinen» Kn»d« jetzt sein alle» sah, tn sein«,» arme»» Kind«, da» sür sein ganze» Leben an de» Folgen jener Nacht zu trage»» haben würde. Di« Licht« «ar«» «»»gebrannt. Still« herrscht» 1,» dein festlichen Zimm«. Else ruhte auf dem Ltegestuht, Eoa lieh sich von ihr die neuen Bücher zeigen. Klara war htnau»graang«,, um für da» Festmahl zu sorgen, u« tzem hzmr au«d. LUvu uud LIUeu» uiltuLiurn -Mttu. wird wahrlich in gan» (htropa gesteigerten Lebensansprüchen man lieber statt seiner in Kriegsanleihe angelegt« Tparkavltal kann entweder nach dem Kriege durch sein ZinSerträgn» einen dauernden wert vollen Beittag zum lausenden Einkommen bringen. E» kann aber auch jederzeit in» "kdarsssalle für gröber« An schaffungen, z. B. bei der Verheiratung, aber auch für Fälle der hiot, z. B. bet Krankheiten, wieder in Bargeld verwandelt werden. Wer deshalb jetzt so verständig, ist, seinen Kricgsverdienst möglichst weitgehend dem deutschen Reiche für hohe Zinsen zu leihen, der hat zeitlebens sür fich selbst den Vorteil davon. And dazu darf dann aikster- dcm noch das schöne Bewußtsein kommen, gleichzeitig dem» Vaterland einen wertvollen Dienst -«leistet zu. Haven. Die neue» Preise für 1V17/18. > Da» KriegSernäbrunaSamt, da» zu spät gegründet wurde, um für da» Wirtschaftsjahr 1916/17 erheblich auf die Preisgestaltung einwirken zu können, veröffenttlicht nunmehr, nachdem sein« PreiSvorlag« vom Bundesrat im wesentlichen unverändert angenommen ist, die neuen Preis- feitsetzunaen sür da« Jahr 1V17/18. Diese» geht in der Hauptsache auf die Forderungen zurück, die da» vielbemerkte Gutachten der landwirtschaftlichen Hochschullehrer al» not wendig aufftellte, und ist al» ein Kompromiß zwischen den Forderungen der Erzeuger und Verbraucher anzusehrn. Die Preiserhöhung des Roggen» und Weizen» bedeutet die Erhöhung der Brotpreise, wie sie da» angezogene Tut- achten forderte; sie soll einer Verfütterung von Brotge- treide Vorbeugen. Da» Gleiche gilt von der Erhöhung de» Kartosfelpreises. Diese beiden notwendigsten BolkSnahrung«- mittel rverden also verteuert, »venu auch nur in geringem Grade, bleiben aber den» menschlichen Genuß reserviert und nehmen nickt den Weg in den Viebmagen. Kommt soweit diese Preisfestsetzung den Produzenten entgegen, einnial als VerhiuderungSmatznabme, dann al» Anrtizmittel, io bedeutet die angeordnete Herabsetzung der Viehpreise, wie sie gleichfalls das Gutachten der Professoren forderte, ein Zugeständnis an die Konsumenten. Die billigeren Vieh preise bedeuten billigere Fleischpreise; allerdings wird die Preisminderung von 20 bis 25 Prozent dein» Vieh dei» Beifall der landwirtschaftliche»» Erzeuger kaum ffinden und dürfte die Verminderung des Viehbestände» zur Folge baden. Doch darf es in der ErnäbrnngSvolink, die em Volk von nahezu 70 Millionen Köpfen versorgen muß, keine Einseitigkeit geben. Die brennendste TaaeSfrage ist »ucht, wie man diesem oder jenem Vorteile verschafft, son der,» wie man Nahrungsmittel zu einem Presie schafft, der bezahlt werden kann. Dabei scheint das Einhalten der mittleren Linie, wie sich die Vorlage de» KriegSernährungS- amtes befleißigt, ein gangbarer Weg zu sein. Auch die Herabsetzung der Haser- und Gerstepreise, sowie die erheb liche Höchstpreisminderung bei Runkelrüben, Kohlrüben und Feidmöliren, nm ihre», übermäßigen Anbau zu Un» gunstci, des Kartoffel- und Zuckerrübenanbaus entgegenzu- wirkeu, ist ei» beachtenswerter Schritt, zu dem man sich »ach eingehenden Beratungen entschlossen bat. Der Ver füttern,,g von Körner», und Kartoffeln wird Einhalt ge boten, nnd diese dagegen dem menschlichen Verbrauch zuge- sührt, da sie nun ja dort gewinnbringender« Verwertung finden. Die Frage der Milchpreisgestaltung wird in ver schiedenen Bezirken verschieden sein und fich nach den Weide bedingungen richten. (Die offiziösen Mitteilungen dr» KriegsernährungLamteS finden unsere Leser an anderer Stelle in vorliegender Nummer.) —* Jubiläum. Morgen, am 21. März, feiert der Statur,lsvorstand der Sachs. Bohm. DampfschiffahrtS-Gesell- schaft in Riesa, Herr Karl Bernhard Döring in Gröba, Altrvckstraße 22, sein 25jähr. Dienstjubiläum. Ain 21. Mürz 180!; trat derselbe als Kondukteur in die Dienste der S. V. D. G. und ist seit 1901 als Stationsvorstand in Riesa angestellt. Möge es ihm vergönnt sein, der S. B. D. G. noch recht viele Jahre seine Kraft widmen zu können. —r. —"Aufbruch des Moldaueise». Aus Prag wird bei einem Wasserstand von 256 Zentimeter über Normal Eisgang gemeldet. — Wegfall der Höflichkeitswörter. Da» „K. S. Mil.-Verordn.-Bl." meldet: Im Schriftverkehr zwi schen Militärbehörden, einschließlich der der Königlich Preußischen, Königlich Bayrischen und Königlich Württem- bergischen Verwaltung, sowie mit den Marinebehörden sind fortan Höflichkeitswörter, wie „beehrt sich ergebenst", „erge- benst", „gehorsamst" usw. nicht mehr anzuwendrn.
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