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und Anzeiger Media» «ü> Aiytigrr). TAegrannwAdnss«: ßl^ I! gomwr^steL« .Tageblatt-, «iefa. vlr.». für die Königl. Amtshauptmannschaft Großenhain, das Königl. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat GrvLä. 241 Montag, 1«. Oktober 1911, abends. «4. Jahr«. Da» Riesaer Tageblatt erscheint jwr» T«, abend» mit Ausnahme der Sonn» und Festtage, vierteljährlicher vezn^prei» bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark SO Pfg., durch unsere Lräger frei in» Hau» 1 Mart SS Pfg-, bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark SS Pfg., durch den Briefträger frei in» Hau» 2 Mark 7 Pfg. Kuch MonatSabonnementS werden angenommen. - «uzetgen-Annahme für die Nummer des Ausgabetage» bi» vormittag S Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethe st raße SS. — Für die Redaktion verantwortlich: Arthur HSHnel in Riesa. In mehreren Zeitungen der hiesigen -legend (Riesaer Tageblatt Nr. 280 vom 8. Oktober. Weinböhlaer Zeitung Nr. 119 vom 7. Oktober, Nossener Anzeiger Nr. 238 vom 6. Oktober ist unter der Spitzmarke „Bureaukratenstückchen" Folgende» mitgeteilt worden: »In einem Nachbarorte Meißen» wollte eine HäuSlerfrau ihr Zicklein an einen Fleischet zum verhandelten Preise von 16 M. 50 Pfg. verkaufen, jedoch verlangt« der Fleischer infolge der wett auSgebreiteten Maul- und Klauenseuche noch von der Frau den Nachweis, daß der Stall seuchenfrei sei. Zu diesem Zwecke wandle sich die Frau an den Königlichen BezirkStierar-t, der ihr für die Untersuchung 15 M. aboerlangte, so daß die HäuSlrrfra» von ihrem Zicklein nur einen Gewinn von 1 M. 50 Pkg. erzielte." Demze-enüSer stellt die Königliche AmtShauptmannschaft Melken «ach Gehör des Herr« Königlichen BezirkStterarztes fest, datz der Vorgang, soweit er eine Natersnchnng seitens des Herr« Königlichen vezirkstierarztes zu Meitze« betrifft, sich überhaupt nicht zugetragen hat: Derselbe hat in den letzten Monaten niemals Veranlassung gehabt, wegen einer Ziege die Seuchensreiheit eine» Stalle» festzustellen, geschweige denn, daß er hierfür 15 M. Gebühr erhoben hätte. Darüber, ob und welche» tatsächliche Vorkommnis Anlaß zu der jedenfalls in den Hauptpunkten unrichtigen Mit- teilung gegeben hat, sind Erörterungen im Gange. Die Königliche AmtShauptmannschaft fordert die Bevölkerung hiermit auf, irgend welche Tatsachen, die diese Erörterungen zu lördern geeignet sind, insbesondere also den Ort und daS Gehöft, in welchem die bezirks tierärztliche Untersuchung erfolgt sein soll, anher mitzuteilen. Meißen, den 14. Oktober 19ll. Nr. 2464 o V. Die Königliche AmtShauptmannschaft. ES wird zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß Herrn vr. msä. vet. Georg kiegert, z. Zt. in Großenhain, bis auf weiteres bez. auf Widerruf die Befugnis erteilt worden ist, die dem Königlichen BLzirkStierarzt vr. Söhre in Großenhain nach den be stehenden Vorschriften obliegenden M»1tks«ch«»geu des Handelsviehes »orzunehmen, sowie die vorgeschriebenen Vescheinignngt« ausznstellen und daß der Genannte für diese Funktion in Pflicht genommen worden ist. Großenhain, den 18. Oktober 191!. 323 !oL Königliche AmtShauptmannschaft. UNtfr dem Viehbestände de» Gutsbesitzer» Arthur Eckelman« in Pausitz Nr. 6 ist die WlRisI- mmsl RImmwnwvmvI»« «»«gebrochen. Di« Königliche AmtShauptmannschaft bestimmt daher wegen dieses SeuchenfalleS den Gemeindebezirk Pansitz al» Sperrbezirk und den Gemelndebezirk Oelsitz und den sogenannten Orttteil Ren-Weida al« Veobachtnngsgebiet. Die weiter noch in Frage kommenden Orte Weida und Nickritz sind bereit» Sperrbezirke. ES gelten deshalb für den Sperrbezirk und für da» Veobachtunglgebiet die mittel» der Bekanntmachung der Königlichen Amlthauolmannschaft vom 7. Juli 1911 — stehe Nr. 156 de» Riesaer Tageblatt» — unter L und 6 bekanntgemachten Bestimmungen und Strafandrohungen. Soweit der Stadtbezirk Riesa in Frage kommt, wird da» Erforderliche vom Stadt rat daselbst angeordnet werden. Großenhain, am 18. Oktober 1911. 8267 a L. Königliche AmtShauptmannschaft. ' Fortbildungsschule in Gröba. »er Unterricht in der FortbildunaStchule in Gröba beginnt Donnerstag, den IS. Oktober, abends 6 Uhr. E» haben sich in genannter Zeit sömtliche fortbtlduugSschulpflichtkgen jungen Leute der Schulgemeinde Gröba im Zimmer 18 einzufinden. Beizubringen ist daS EntlaffNUgSzengUts von denjenigen Schülern, di« bisher eine answörtige Fortbildungsschule besuchten oder Oster» 1S11 aus der Volksschule ents lassen worden find. Eltern, Lchrherren und Dienstherren werden gebeten, diese Bekanntmachung den ihnen unterstellten fortbildungSschulpfltchtigen Leuten mitzuleilen. Gröba, den 11. Oktober 1911. Der Schuldirektor. - " ' ' '7 '""i" ' Börner. Freibank Seerhausen. Dienstag, den 17. Oktober, von nachmittags 5 Uhr an kommt frisches Rindfleisch, Pfund 40 Pfg., zum Verkauf. Der Gemeindevorstand. Oertliches mid Sächsisches. Rlesa, 16. Oktober 1911. —* Auf dem Ballonsüllplatz in Nünchritz fanden gestern zwei Vallonaufstiege statt. Früh 848 Uhr stieg unter Führung de» Herrn Dr. Korn, Berlin, Ballon „Riesa" auf. In der Gondel hatten noch zwei Herren au» Berlin Platz genommen. Der Ballon landete nach mittag» 422 Uhr sehr glatt bei Gotha. — 9^ Uhr vor mittag» unternahm Ballast „Heyden II" einen Aufstieg. in seiner am II. Oktober abgehaltenen Sitzung Stellung genommen. Der Sesamtoorfiand war der Meinung, daß die gegenwärtigen TeuerungSoerhältnisse, welche auch da» Verhältnis der Industrie zu ihren Arbeitern berühren, den verbündeten Regierungen Veranlassung geben sollten, da» System der Einfuhrscheine zu reformieren, um dem durch die jetzige Regelung de» Sinfuhrscheinwesen» gegebenen Anreiz zur Ausfuhr deutschen Getreide» entgegenzuwirken. Der Verband Sächsischer Industrieller wird daher bei den verbündeten Regierungen dahin vorstellig werden, daß sie Willen die Arbeit niedergelegt habe, nicht gehalten gewesen, da« Berbandsbuch dem Gesellen auSzuhändigen, aber ver pflichtet, daS Buch unverzüglich dem Obermeister der In nung zu übersenden. Letzterer hätte nach den Vorschriften de» Verbände» dem Gesellen sofort nach Erhalt de» Ber bandsbuch«» Abschriften aller in diesem befindlichen Zeug nisse ausgefertigt und dem Kläger übersandt. Da Be klagter eS unterlassen hat, da« Buch dem Obermeister seiner Innung zu übersenden, so hat er e« verschuldet, daß der Geselle keine andere Stellung erhallen konnte, wofür Er wurde geführt von Herrn Dr. Hofmann, Leipzig, außer dem nahmen noch einige Herren vom Leipziger Luftschiffer verein an der Fahrt teil. Die Landung erfolgte nachmittag« 404 Uhr glatt bet Artern. —* Au» der Veranda eines Restaurant» der Bahn hofstraße ist am Sonnabend nachmittag ein Fahrrad, Marke „Panzer", gestohlen worden. DaS Rad hat einen Wert von 150 Mk. —* Man schreibt uns: Einen recht glücklichen Griff hatte der Gewerbeverein mit seinem Rezitationiabend am Freitag getan. E» hatten sich Lehret! au» unserer Bürger- schule in den Dienst des Verein» gestellt und brachten ein reichhaltige» und gewählte» Programm in vollendetster Weise zum Vortrag. ES ist unmöglich, auf jede der 18 Darbietungen einzeln einzugehen, nur so viel sei gesagt, daß man in Herrn Frohberg einen Rezitator kennen lernte, der e» verstand, ernste und heitere Gedichte meisterhaft von der ihnen zustehenden Befugnis Gebrauch machen, die Geltungsdauer der Ginfuhrscheine von 6 auf 3 Monate herabzusetzen und die Anrechnung der Einfuhrscheine auf die Bezahlung von Kaffee- und Petroleumzöllen aufzuheben. Ebenso würde e» der Verband begrüßen, wenn durch zelt- weilig weitgehende Frachtermäßigungen die Verwertbarkeit der Getreides der östlichen Provinzen für den JnlandSmarkt stchergestellt würde. — Sobald der stärkere Güterverkehr auf den Eisen bahnen einsetzt, häufen sich die Fälle, bet denen auf den Frachtbriefen und auf den Frachtstücken seilen» der Versender die amtlichen oder Nebenbezeichnungen der Bestimmungsstationen der Sendungen fehlen oder letztere undeutlich und ungenau angegeben sind. Die Folge davon ist, daß Güter, die z. B. für Etllleben (Bezirk Magdeburg) bestimmt sind, nach EiSleben bei Halle a. S. oder umge kehrt und Güter nach der Station Frankettberg ohne die der Meister schadenersatzpflichtig sei. Dieser zahlte darauf hin 50 M. al» Schadenersatz im Vergleichsweg.'. — Außer den bereit« in voriger Nummer gemeldeten Verbesserungen in den Lohn- und Dienstverhält nissen der Gehilfen und Arbeiter bei den Königl. Sächsi schen StaatSbahnen tritt ferner für die Arbeiterschaft mit Beginn de» Jahre« 1912 eine Erweiterung de« jährlichen Erholungsurlaube« ein. Bisher wurden den Arbeitern mit mindesten« fünfjähriger Dienstzeit 3 Tag« und denen mit mindesten« zehnjähriger Dienstzeit 5 Tage Urlaub im Jahre unter Fortgewährung de« Lohne» bewilligt. Künftig können schon die mindesten« 3 Jahre im Dienste stehenden Arbeiter 3 Tage, die mindestens 5 Jahre beschäftigten Ar beiter 5 Tage und die mindestens 10 Jahre in Beschäfti gung stehenden Arbeiter 6 Tage bez. I Woche Urlaub gegen Lohnfortgewährung innerhalb jeden Kalenderjahres erhalten. Schließlich werden di« Dienstverhältnisse der Eisenbahn ¬ vorzutragen. Herr Krause zeigte sich al« ein begabter Sänger, dessen schöner Stimme man gern länger gelauscht hätte. Herr Kaltofen, den ja unsere Mustkltebhaber längst kennen und schätzen gelernt haben, hatte die Begleitung auf dem Flügel übernommen. So bot der Abend ein harmonisches Ganze«, einen wirklichen Kunstgenuß. Die zahlreichen Anwesenden folgten den Vorträgen mit Der- ständni» und größter Ruhe. Der Dank, den der Vorsitzende am Schluffe den Mitwirkenden aussprach, fand den Beifall aller. — Donnerstag, den 26. Oktober, hält Herr Martin Lüttich au» Dresden »inen Lichtbtldervortrag. Weitere größere Vorträge sind in Aussicht genommen. —* Zur 4. Jagd de» Riesaer Garntsonreitverein» versammelten sich am Freitag 11'° Uhr vorm. 25 Herrin bet Neu-Oppitzsch. Von der Meute flott geführt, galoppierte da» Feld, den Teich bei Neu-Oppitzsch querend, über mehrere nicht leicht« Hindernisse nach Oppitzfch, von da di, Elb- i wirsen entlang über Fotbtrge nach Rittergut Giöba. Hieb konnte nach einem Galopp von 6'/, Ktlotnetern der Ehren master Oberst Deortent 25 Brüche verteilen. / Zur Frage der Ginfuhrscheine hat der Gesamtvorstand de» verbände» Sächsischer Industrieller Nebenbezeichnüng (Hessen) nach Frankenberg (Sachsen), Güter nach Gingen (Vaden) nach Singen (Thüringen) und anderen Stationen verschleppt und dadurch empfindliche Verzögerungen in der Ablieferung verursacht werden. Gibt e» doch im Eisenbahnverkehr viele gleichlautende oder ähn lich klingende GtalionSnamen; die Station Nepstadt gibt e» nicht weniger al» 37 Mal. Die Etsenbahnüerwaltungen haben deshalb ihre Güterabfertigung angewiesen, bet der Annahme von Sendungen nach Stationen mit gleichen und ähnlichen Namen streng darauf zu achten, daß tp den Frachtbriefen und auf den Frachtstücken die genaue und tarifmäßige Bestimmung»statlon angegeben ist. Bei Un stimmigkeiten aber werden die Frachtbriefe den Aufliefernden zur Richtigstellung zurückgegeben. — Ein Fletschermetster hatte, wie die „Deutsche Fleischerzeitung" schreib», seinem Gesellen da» Verband«- buch .de« Deutschen Fletscheroerbandc» einbehalten, weil er vertragSbrüchig geworden war. Der Geselle hatte den Meister daraufhin verklag». Da» Amtsgericht hat sich grundsätzlich auf den Standpunkt gestellt, daß der Metzger schadenersatzpflichtig sei, weil er . da« Verbandsbuch bet steh behalten habe. Er wäre, da der Geselle gegen seine» arbeit» und Eisenbahngehilfen auch noch insoweit verbessert, als vom 1. Oktober d. I. ab die Militärdienstzeit auf da» Lohndtenstalter in weitergehendem Maße angerechnet wird. Denjenigen Arbeitern und Gehilfen nämlich, die zur Er füllung ihrer Militärdienstpflicht au» dem Sisenbahndienst« auSscheiden, ist künftig bet späterem Wiedereintritt, sofern sie vor oder nach beendeter Militärdienstzeit um Wieder beschäftigung nachsuchen, sowohl die vorher im Eisenbahn dienste zugebrachte anrechnung»fähige Dienstzeit wie auch die Militärdienstzeit selbst ohne Rücksicht auf die Länge der vorausgegangenen Beschäftigung bet der Verwaltung auf. da» Lohndienstalter anzurechnen, während bisher in dieser Beziehung Beschränkungen bestanden. Die neue Bestimmung hat rückwirkende Kraft, sodaß da« Lohndtenstalter aller in Betracht kommenden Bediensteten, denen dl« Militärzeit nach den bisherigen Bestimmungen noch nicht angrrechnet werden konnte, neu festzusetzen ist. Der Mehraufwand, der der Sächsischen StaatSetfenbahnoerwaltung durch did vor stehend «rwähnten Maßnahmen erwächst, beziffert sich auf jährlich gegen Mfi Millionen Mark. * — Der Synode ist der Entwurf eine» Pfarrbe- soldungSgesetze» zugegangen. Larin wird bestimm^