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2. Beilage zum „Riesaer Tageblatt". Druck rmb Verlag von Lansme K vintesrltth in Ri«sa.1>— Mr die Redaktion verantworüichj: Herman« Schmidt i« Riesa. S8 Sonnabend, IS. März 1898, Abends. S1. Jahr- j Ei« französisches Urtheil über Herr« v. Bülow. Ein Artikel von .Whist", dem bekannten diplomatischen Mitarbeiter des .Figaro", beschäftigt sich mit der Person de» Staatssekretärs v. Bülow. Der Verfasser beginnt mit dem Fürsten BiSmarck, welcher .alle Fäden in seiner Hand hielt ! nnd ein rein absolutistisches Regiment führte. Tauchte eine ! Frage auf, welche die öffentliche Aufmerksamkeit Europas er regte, so bestieg Fürst Bismarck sogleich tapfer die Reichstags- tribüne und hielt eine große, stürmische Rede, und Jedermann wußte alsdann, woran er war. Die Beamten seiner Umgebung aber kamen aus ihren Bureaus nicht heraus, sie vermittelten höchstens zwischen den Gesandtschaften und ihrem großen Chef, der sogar, als die Zett des Niederganges seiner Kräfte kam, am Vorabend seines Sturzes noch den eigenen Sohn berufen wollte, um die Zahl seiner Freunde zu verstärken. Unter Caprivi athmeten die Bureaus wie von einem Alp befreit auf; auch er hielt Reichstagsreden, und die auswärtige Poltik legte er sogar in die Hände des Herrn v. Marschall, der sich bald zur Höhe des Staatsmannes erhob und durch seinen Tact, seine Manieren und seine Rednergabe, Fürst Hohenlohe stützte sich zunächst auf Herrn v. Marschall, nach dessen Sturze aber hat er zu einem jüngeren, kräftigeren Führer ge griffen, Herrn v. Bülow." Whist kommt nun auf den Kaiser und seine Art, sich seine Regierungsorgane zu wählen, zu sprechen. Sei Europa bisweilen auch über eine gewisse Wandelbarkeit des Monarchen erstaunt, so wisse er doch ganz genau, was er wolle; er gehe nur mit äußerster Klugheit vor, wäge ob, beobachte scharf, und habe »ft eine glückliche Hand in der Wahl. .Worum handelt es sich gegenwärtig in Berlin? Um einen Minister des Auswärtigen, der, bleibe er nun im Bereiche seines ihm zukommenden Refforts, oder sei es, daß er zu höheren Zwecken bestimmt ist, die deutsche Diplomatie geschickt zu führen versteht! Und fürwahr, Alles führt zu der Annahme, daß der Kaiser in Herrn v. Bülow den Schatz ge funden hat, den er suchte. Die Ernennung Bülows ist nicht improvisirt. Er ist, ein Mann von neunundvierzig Jahren, bewandert in allen Künsten seines Berufes in Folge der Er fahrungen, die er auf den verschiedenen, bisher von ihm be kleideten Posten gesammelt hat." Der Artikel giebt hierauf «ine längere Biographie des Herrn v. Bülow und fährt dann fort: „Seine Berufung auf den Posten, welchen er jetzt einnimmt, ist in Deutschland gut ausgenommen worden. Herr v. Bülow gehört naturgemäß der konservativen Partei «n, und man kann bei ihm von ausgesprochenen liberalen Tendenzen nicht reden, aber er ist — außerordentlich ver bindlich. In seinen Urtheilen, wie in seinen gesellschaftlichen Beziehungen zu den Politikern macht er keinen Unterschied zwischen Freund und Feind, und kultivirt diese liebenswürdige Verbindlichkeit mit Erfolg, seine Gedanken dabei mit Mäßigung und Unparteilichkeit äußernd. Alle Welt befand sich daher vom ersten Tage ab unter seinem bestrickenden Einfluß .... Weiter aber ist Herr v. Bülow auch unstreitbar ein orawrisches Talent; die Uebung der Rede giebt einem Minister des Aeußeren bekanntlich eine gar große Macht und unterstützt ihn in schweren Stunden, selbst für den Fall einer Ver stimmung des Monarchen.... Man sieht in Herrn v.Bülow den vorzüglichsten Vermittele! zwischen der Krone und der Volksvertetung." .Figaro" beleuchtet hierauf die bekannte vorrresfliche Debutrede des Staatsseeretärs über die auswärtige Lage und endet mit folgenden Worten: „Wir halten es nicht für unersprießlich, wenn man auch bei uns weiß, wie unsere furchtbaren Nachbarn (rsäoutablo8 voisios) über ihr Re gierungspersonal denken. Sie stimmen fast alle darin über ein, den Herrn Bernhard v. Bülow als den präsumptiven Nachfolger des Fürsten Hohenlohe zu betrachten . . . ." LaKeSgejchrHre. Deutsches Reich. Die Kaiserin hat, wie jetzt be- firmmt verlautet, die feste Abficht, den Kaffer auf der Reise nach Jerusalem zu begleiten. Die „Nordd. Allg. Ztg." meldet: Der Staatssekretär v. Bülow ist zwar noch bettlägerig, aber auf dem Wege der Besserung. Er ist an Erledigung der Geschäfte nicht behindert. Der Vorfitzende der Budgelkommisfion, Herr von Kar- dorff, beabsichtigt, die Weiterberathung des Flottengesctze» auf die Tagesordnung der Donnerstag. Sitzung nächster Woche zu setzen. Wie man in gut unterrichteten parlamentarischen Kreisen aonimmt, wird der Reichskanzler namens der ver bündeten Regierungen berm Beginn der Sitzung die Erklärung abgeben, daß die etwa erforderlich werdenden neuen Steuern zur Deckung de» Mehrbetrages der Flotten« Vorlage auf die leistungsfähigsten Schultern gelegt werden sollen. Hiermit wird die Mehrheit der Kommission sich zufrieden geben, die vorliegenden Deckungsanträge sür erledigt aosehen und in die zweite Lesung der Vorlage eintreten. Man hofft diese noch in nächster Woche beenden und am Dienstag, den 29. März, die zweite Lesung im Plenum beginnen zu können. Der Prinzregent Luitpold von Bayern vollendet heute fein fiebrnundfiebzigftes Lebensjahr. Die bayerische Ce ntrumß- frartion hielt es sür paffend, diese Gelegenheit zu einer Kund gebung zu benutzen. Sie erklärt durch rin Schreiben an das Präsidium der bayerischen Abgeordnetenkammer, daß fie sich an dem gemeinsamen Festmahl zur Feier des Geburtstages d.'S Regenten Luitpold nicht betheiligen könne. Die Ersetzung o - klerikalen Präsidiums durch ein liberales nöthige fie, mit de» gegnerischen Parteien nur im Hause sechst zu verkehren. Dir Partei veranstaltet ein besonderes MaPH i Vom Reichstag. Gestern wurden große Anstreng ungen gemacht, die suboentionirten Dampfer endlich in den Hafen zu bugstre«. Die Kommission hatte in Form einer Resolution beschlossen, de« Lloyd aufznerlegen, daß er farbige Heizer nur aus gesundheitlichen Gründen einstellen und außer Tabak, Häuten, Fellen und Wolle keine laudwirthschastlitben Erzeugnisse al- Rückfracht solle rtnführen dürfen. Den „Ge nösset? war das nicht genug, fie wollten überhaupt keine Kults auf den suboentionirten Schiffen dulden, der bauern, bund-freundliche Theil des Zentrums vertreten durch den neugebackenen Reichsboten Dr. Heim, wollte weder Getreide noch Flkiscb und Molkereiprodukte als Rückfracht zulasien, und Herr v. Levetzow fügte diesen Artikeln noch die „Wolle" als verpönt hinzu. Das war nun nicht nur der „freihänd lerischen" Linken zu viel, sondern auch die sammlungssreudigen Industriellen au» den Reihen der Nationalltberalen, ja selbst Freiherr v. Stumm, verloren fichtbarlich alle Lust, unter sol chen Umständen mit der Rechten in einem Gliede zu gehen. Graf. v. Posadowsky erhob sich zwar warnend, ließ Herrn v. Miquels Prograwmruf laut erschallen und erklärte, als das nichts half, daß die Regierung auf den Ausschluß der Wolle von der Rückfracht nicht eingehen könne. Aber auch nach dieser Erklärung wollten sich die Gemüther nicht einigen, und erst der erfolgreich etugebrachte Schlußantrag für die Debatte wachte dem Ausdruck der Meinungsverschiedenheit zwischen den Parteien der Sammlung ein Ende. Die „Ge noffen beantragten nun für ihren Antrag namentliche Ab stimmung, und der Abg. Barth war grausam genug, das selbe sür Herrn v. Levetzow» „Wolle" durchzusetzen, um die Zahlen der Gesammelten und nicht Gesammelten schwarz aus weiß nach Hause tragen zu können. Bei der ersten Ab stimmung wurden 211 Stimmen abgegeben; 172 gegen, 39 für den sozialdemokratischen Antrag, der also abgelehnt war. Dann kam die zweite Klippe; auch fie wurde glücklich um schifft, denn für den Ausschluß der Wolle von der Rückfracht stimmten 47, gegen ihn 1L7 Abgeordnete. Guglemd. Meutereien in Heer und Marine gehören in England nicht gerade zu den Seltenheiten und veranlassen übelwollende Gegner britischen Wesens immer wieder zu düsteren Weissagungen, die aber nie in Erfüllung gehen, da Heer und Marine, wenn es darauf ankommt, schließlich doch ihren Mann stellen. So geht es auch mit einem Falle, der sich am Sonntag vor acht Tagen auf dem Königlichen De- potschiffe „Marlborough" zu Portsmouth zugetragen hat. Ein Heizer war von der Marinepolizei wegen eine» Ver stoßes verhaftet worden, und in der Nacht stifteten dessen Freunde eine Verschwörung an, bei der schließlich 500 Mann vetheiligt waren. Diese 500 Mann fingen einen Mords spektakel an, zertrümmerten Alles, was ihnen im Wege lag, und nach einer halben Stunde kamen fie sogar mit der an greifenden Marinepolizei in's Handgemenge. Die Meuterer wurden besiegt, und die Hauptanstifter find mit Entlastung und Zuchthaus bestraft worden. Schön find derlei Vorfälle sicher nicht, aber die Tüchtigkeit des britischen Marinepersonals braucht man deswegen noch nicht anzuzweifeln. E» kommt dabei nur darauf an, daß die Vorgesetzten ordentlich die Zähne zu zeigen verstehen; und das scheinen fie in diesem Falle auch gethan zn haben. Türkei. Alle krankheitshalber beurlaubten Redifs, ungefähr 30000 Mann, erhielten Befehl, im Frühjahr ein zurücken. Nach vorliegenden verläßlichen Informationen wurde die militärische Besatzung von Makedonien, die au» 28 Ba taillonen mit 8 Batterien besteht, anläßlich der letzten Vor fälle in Djakova und Kotschana um 14 Bataillone mit 2 Batterien von der Operationsarmee verstärkt. Eine weitere Verstärkung ist bisher nicht erfolgt. Der bisherige Bestand der Hamidich-(Kurden) «Regimenter beträgt 58; 3 wettere Regimenter find in Formation begriffen. Asten. Zu den Vorgängen in Ostafien erhält die Wiener „Pol. Korr." folgende Mittheilungen aus Petersburg: „Die russische Krieg-Verwaltung hat Maßregeln ergriffen, die e» möglich machen werden, die im Amurgcbiete gesammelten Truppen in kurzer Zeit um zehn Bataillone und zwei Es- kadronen zu vermehren. Ueberdies sollen 6000 bis 7000 Mann über Odessa nach Wladiwostok geschickt werden. Aus Ostafien find in Petersburg Nachrichten eingelaufen, denen zufolge in Japan ein oberster KriegSrath unter dem Vorfitze des Kaiser» gebildet worden ist, dem sämmtliche Marschälle und Admirale angehören. Zum Chef de» Generalstabe» wurde General Kawakami, der im Vorjahre eine Studien reise im russischen Centralafien gemacht hat, ernannt. Ferner heißt es, daß sieben Divisionen mit einem Jstbestande von 150000 Mann in den Stand der Kriegsbereitschaft gesetzt werden sollen. Unsere Meldung sagt jedoch zum Schluffe, daß man in Petersburg die Lage tu» äußersten Osten trotz der auffälligen militärischen Vorkehrungen Japan» nicht al- unmittelbar beunruhigend betrachte." Südafrika. Nach einer Meldung des „Reuter'schen Bureaus" aus Pretoria vom 10. d. Mt». befürwortete der Präsident im VolkSraad während der Debatte über den Ge setzentwurf, betreffend die Kühlräume zur Aufbewahrung von Fleisch, die Vorlage, indem er darauf hinwie», daß man vielleicht stürmischen Zetten rntgegengehe, und betonte, daß Transvaal in Bezug auf seine Versorgung mit Lebensmitteln vom Auslande abhängig sei. , vertttches «ud Sächsische». Riesa, 12. März 1898. — Der einst so berühmte Silb erber gbau der Frei berger Bergwerke, welcher in der letzten Zeit ganz enorm zmückgegangea ist, bildete die Veranlassung zu einer lebhaften Debatte in der Zweiten Sammer. Während früher über 5000 Bergknappen mit fröhlichem „Glückauf" zur Schicht ein fuhren, ist jetzt nur «och kaum die Hälfte unter der Erde be schäftigt, um das Erz zu Tage zu fördern. Der ganz enorme Rückgang de« Stlberpreise« und der immer geringer «erdende Ertrag der einst so reichen Gruben habe« der Regierung Veranlassung gegeben, die Belegschaft «ehr und «ehr zu re- duciren, da die Aufrechterhaltung de- Betriebe» tu den Gruben für unser Land ganz bedeutende Opfer fordert. ES muß für jeden guten Sachse« ein schmerzliche» Gefühl sein, wen« er sieht, wie der alte berühmte Bergbau Sachsen» «ehr und mehr zurückgeht, und man darf sich thatsächlich keinen allzu- großen Jllusstone« hingeben, daß einst eine Zett kommen könnte, m der die früheren Verhältnisse wieder zu Lage treten. Die Gruben find abgebaut oder wenigsten- nicht mehr so ertragsfähtg wie früher. Der Preis de» Silbers ist reductrt, und deshalb wird es sür die Dauer wohl kaum möglich sein, den Freiberger Bergbau auch nur künstlich auf seiner Höhe zu erhalten. Die Abgeordneten de» Freiberger Kreises traten selbstverständlich in wärmster Weise für die Aufrechterhaltung de- Betriebe» ein: etneStheil» i« Interesse der Bergleute, anderntheil» im Interesse der alten Bergstadt Freiberg, welche allerdings durch eine noch größere Ein schränkung oder gänzliche Aufhebung de» Betriebe» in den Gruben eine ganz bedeutende Einbuße erleiden würde. Den richtigen Blick für die ganze immerhin schwierige Lage hatte jedenfalls Abgeordneter Justizrath Opitz-Treuen. Er führte in längerer Rede au», daß der sächsische Erzbergbau that sächlich sedr hohe Opfer erfordere und daß «ine Besserung der Verhältnisse in absehbarer Zeit wohl kaum eintreten würde, deshalb müsse man sich auch mit de« Gedanken einer noch stärkeren Abrüstung in den Gruben vertraut machen, denn die» erforderten die Interessen de» ganzen Lande», die ebenfalls nicht außer Acht gelassen «erden dürste«. E» könne unmöglich schwierig sein, die in Krage kommenden 2700 Ar beiter anderweitig unterzubringen. Der Redner wie» u. A. noch darauf hin, daß die Landwirthschaft stet« Mangel an Arbeitern zu verzeichnen habe und daß auch die Industrie unseres Landes noch im Stande sei, weitere Kräfte zu be- schäftigen. Der Redner bat zmrr Schluß die Regierung, Er örterungen anzustellen, wie weit die Stadt Freiberg durch weitere Abrüstungen de» Bergbaues geschädigt werden könne und schlug eine event. Entschädigung der alten Bergstadt durch eine Verstärkung der dortigen Garnison, Errichtung von Maschinenwerkstätten der Staatsbahn u. s. w. vor. — Vom Landtage. Auf Antrag der ersten De- putation (Berichterstatter Hr. Oberbürgermeister Dr. Beck) beschloß gestern die Erste Kannuer, den Gesetzentwurf zur Abänderung des Gesetzes über die Lande». BrandverficheruugS- anstalt vom 1». Oktober 1886 in der von der Zwesten Kammer beschlossenen Fassung zu genehmigen. E» sprach dazu Hr. Kammrrherr Graf v. Rep-Zedtlttz. Sodann wurde derPersonal- und Besoldungsetat der LandeSbrandverficherungS- anstatt auf die Jahre 1898/99 nach der abgeänderten Vorlage bewilligt und der durch da» König!. Dekret Nr. 21 vorge- gelegte Entwurf eine» Gesetzes behufs Abänderung der Re- vtdirten Gesindeordnung für das Königreich Sachsen von» 2. Mai 1892 in Uebereinstimmung mit der Zweiten Kammer nach der Vorlage angenommen. Die Berichte zu diesen Gegenständen erstatteten die Herren Kammerherr Krhr. von Finck und Graf zur Lippe. Bei dem letzten Punkte wie-Hr. Oberbürgermeister Dr. Beck auf Grund der von ihm ange. stellten Erörterungen die bei der Berathung de» Gesetze» in der Zweiten Kammer vom Abg. Hofmann gegen den Rath der Stadt Ch.mnitz erhobenen Anschuldigungen, al» den Thrtsachen nicht entsprechend, zu,ück. — Die Zweite Kammer beschloß die Gesetzentwürfe wegen Errichtung der Amtsgerichte Aue und Jöhsiast (Kgl. Dekrete Nr. 28 und 31) unverändert nach der Vorlage anzunehwen, naLoem Hr. Abg. Crüwell im Namen der Bewohner von Jöhstadt der Regierung und der Finanzdepukation den Dank sür die wohlwollende Berücksichtigung ihrer Wünsche ausgesprochen und der Hr. Berichterstatter Uhlmann die Hoffnung daran geknüpft hatte, daß die Erste Kammer dem Votum im Interesse der betheiligten Bevölkerungskreise bcitreten werde. Meißen, 10. März. In der hiesigen Fürsten- und Landesschule fand am 7. und 8. März unter Vorsitz des zum Königlichen Commiffar ernannten Geheimen HofrathS Dr. Win- difch, Professors an der Universität Leipzig, die mündliche Maturitätsprüfung statt, nachdem die schriftlichen Arbeiten vom 19. bis 25. Februar gefertigt worden waren. Erfreu licher Weise konnte sämmtliche« 25 Abiturienten das Reise- zeugniß ertheilt werden. Es erhielten im Betragen elf I, zwölf Ib, einer II», einer III»; in den Wissenschaften drei Id. sieben II, sieben Ilb, sechs III», zwei III. Von ihnen ge denken 5 Theologie, 11 Jura, 4 Medicin, 1 klassische Philo logie, 1 neue Sprachen zu studiren; ferner wollen sich 1 dem Berwaltungsfach, 1 der Steuer, 1 den technischen Wissen schaften widmen. Die feierliche Entlassung der Abiturienten wird Montag, den 21. März, am GeburStage deS Gründers der drei Fürstenschulen, des Kurfürsten Moritz, stattfinden. Crimmitschau. In der Crimmitschauer Maschinen fabrik, Aktiengesellschaft, ist am Donnerstag früh ein Streit au-gebrochen ; die Arbeiter verlangen eine 15procentize Lohn erhöhung, die ihnen nicht gewährt wurde, worauf gegen 100 Mann die Arbeit niederlegtrn. Zwickau. Die Steinkohlen werden billiger. Di. Werke de- hiesigen Steinkohlenrevier» haben eine Herab setzung der Kohlenpretse von 6—8 Mk. pro Dopprtwagrn eintreten lasten.