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RckhperRuG «gelegt. Erft al» die Aerzte km«, schlug er die Augen «f. Lr schien hierbei Riemande« zu erünneu. G» wnrde ein neuer Verband angelegt nnd blutstillend« Vittel «gewendet. Der Emherzog ertrug lautlos die groß« Schmerz«. Seine erste Bitte «ar. sei« Elter« von dem Borsalle in schonender weise zu verständig«. Der Trans- -ort konnte längere Zeit nicht bewerkftäliat werd«, weil lei» wag« in den dichten Wald gelang« konnte und die »erste darauf bestanden, daß der Transport auf eine» wag« erfolg« müsse. Es wurden nun Bauern geholt, die mit der Jag^esellschaft eine Reih« von Bäumen fäll« mußten, um den Weg frei zu machen. Nach mehrstündiger Arbeit war die» gelungen und der Erzherzog wurde, mit einem Mantel bedeckt, in den Wagen gelegt, auf welch« derselbe zu« Jagd kastell gebracht wurde. Die ganze Dorfbevölkerung «ar er schreckt in den Wald geeUt und bildete Spalier, al» der Zug sich de« Kastell näherte. Abend» wurden zwei Arader Aerzte gerufen, welche, um die Schmerzen zu Men, Morphium anwrndeten. Der Erzherzog ist, wie schon gemeldet, gestern gestorben. Uebcr einen sonderbaren Krankheitsfall be richtet die „Berliner Klinische Wochenschrift': Der Patient, um den es sich handelte, ein 44jähriger Schreiner, von dem bekannt war, daß er alkoholische Getränke, insbesondere de« Schnaps, sehr liebte, wurde zum ersten Male im April vorig« Jahres in das Straßburger Bürgerhospital eingeliefert, und zwar wegen eines Magenleidens; seine Krankheit äußerte sich in Appetitlosigkeit, Druck in der Magengegend, Kopfschmerz« rc.; eS bestand stark belegte Zunge, leichtes Zittern in den Händen. Diese letzteren Beschwerden wurden als AlkoholiS- imiS gedeutet. Nach einem Monat wurde der Patient be» beutend gebessert entlasten. Ende Dezember vorigen Jahres kam er zum zweiten Male ins Spital mit Erscheinungen einer sehr bedrohlichen Tuberculose verschiedener Organe, unter welchen er Ende Januar dieses Jahres starb. Bei der Sectirn fand sich im Magen ein Stein von cylindrischer Gestalt, 10 ew lang, 5 om breit, 4 em dick und von nur 75 § Ge wicht. Sein harziges Aussehen, sein Verhalten gegen ver schiedene Chemikalien und seine Verbrennbarkeit, fast ohne Rückstand zu hinterlassen, ließen auf einen Schellackstein schließen, und die Aerzte glaubten nicht* fehl zu gehen, wenn sie annahmen, daß der als Säufer bekannte Tischler die alko holische Schellacklösung, welche jene Handwerker zur Politur benutzen, systematisch getrunken habe, daß der Schellack sich im Magen niedergeschlagen und jene Steinbildung veranlaßt habe. In der That konnte nachträglich festgestellt werden, daß der Verstorbene seit langer Zeit regelmäßig die zur Po litur benutzte Schellacklösung als Surrogat für Schnaps ge nossen und sich deshalb vielfache Verwarnungen seitens seines Meisters zugezogen hatte. OettttcheS mw Sächsisches. Riesa, 7. September 1895. —* Der am 1. October d. I. in Kraft tretende Winter fahrplan der Sächsischen StaatSeisenbahnen bringt eine Ver mehrung der Zugsverbindungen zwischen Leipzig und Dres den. Man theilt uns hierzu mit, daß neue beschleunigte Personenzüge mit folgenden Fahrzeiten eingerichtet werden sollen: Ab Leipzig 10 Uhr IO Min. Vorm., in Dresden- Neust. 12 Uhr 2b Min. Mittags, ferner ab Dresden-Neust. 10 Uhr 15 Min. Abends, in Leipzig 12 Uhr IS Min. Nachts. Beide Züge sollen nur in Wurzen, Dahlen, Oschatz, Riesa- Priestewitz (mit Anschlüffen nach und von Großenhain) und Coswig (mit Anschlüssen nach und von Meißen) halten. Durch die neuen Züge werden nicht nur vermehrte Fahr gelegenheiten zwischen den beiden größten sächsischen Städten, sondern auch gute PersonenzugSverbindungen zwischen Bre-lau und Leipzig und umgekehrt geschaffen. Letzterer Umstand ist von Wichtigkeit, wett seit 1. Mai d. I. in dieser Verkehrs beziehung auf der preußischen Staatsbahnstrecke Görlitz— Bre-lau eine erhebliche Verschlechterung der Tagesschnell zugsverbindung eingetreten ist. Die neuen Verbindungen werden folgende: Ab Breslau 3 Uhr 16 Miu. Nach«., ab DreSden-Neust. 10 Uhr 15 Min. Nach«., in Leipzig 12 Uhr 29 Min. Vorm., und in entgegengesetzter Richtung: ab Leip zig) mit Anschluß von dem 5 Uhr 45 Min. früh von Eisenach nach Leipzig verkehrenden Schnellzuge) Vorm. 10 Uhr 10 Min., ab Dresden-Neust. 12 Uhr 35 Min. Mittags, in Breslau 7 Uhr 56 Min. Abends. Der neue Leipzig—Dresdner Personenzug findet überdies in Dresden-Neustadt Anschluß an den 12 Uhr 33 Min. Mittags nach Schandau, Boden bach, Aussig, Teplitz, Prag und Wien verkehrenden beschleu nigten Personenzug. Durch den neuen Dresden«Leipziger Personenzug wird auch eine Fortsetzung des 7 Uhr S Min. Abends von Bodenbach und 7 Uhr 49 Min. von Schandau nach Dresden-Ältst, abgehenden sehr beliebte» beschleunigten Personenzuges hergestellt, da künftig nach einstündiger Pause in Dresden-Altst. 10 Uhr Abends die Weiterfahrt nach Leipzig (bisher 11 Uhr 45 Min. Abends) erfolgen wird. H— Am 4. Juni d. I., den 3. Pfingstfeiertag, Nach mittags gegen 2 Uhr verunglückte das 4 jährige Kind des Handarbeiters Gerstenberger in Gröba unter Umständen, die ein gerichtliches Nachspiel gegen den 19 Jahre alten Dienstknecht und Kutscher Friedrich Franz Hönemann zur Folge hatten. Der noch unbestrafte und sehr gut beleu mundete Angeklagte ist bei dem Fuhrwerksbesitzer Erdmann in Gröba bedienst» t und war an dem gedachten Tage mit dem Transport von Schlacken beschäftigt. Als der 2 spännige Lastwagen eine an der Dorfstraße gelegene, sehr lebhafte Ecke passirle, nahm Hönemann die Curve zu eng und das Gefährt riß einen größeren Puppenwagen mit dem darin befindlichen Kinde G's. um. Unglücklicherweise ging hierauf der Wagen über ein Beinchen des Kindes und infolge der schweren Verletzung «achte sich die Amputation nnterhast des Knies nothwendw, so daß der Nein« Erdenbürger zettleb«» ei« Krüppel bleibt. Der Angeklagte hcütr fich gestern weg« fahrlässiger KSrperverletzuna, begangen tu Ausübung sei«» Berufes, vor der S. Fertenstrafkaauuer de» Kgl. Landgerichts in Dresden zu verantworten. Obschon ei, hoher Grad von Fahrlässigkeit nicht vorlag, konnte ihm doch «ine empfindliche Strafe in Rücksicht auf den schlimm« AÜgaug des Unfalls «icht erspart bleib« und hiernach wurde Höuemanu zu 2 Monat« Gefängniß verurcheilt. — (Den Seschtrrführern eine ernste Mahnung zur Vorsicht I) — Nachdem mmmehr die letzten Reste des ehemalig« WaUher'schen Hauses in der Schulftraße beseitigt sind und auch da» Baugerüst des erstandenen stattlichen Neubaues ent fernt ist, hat diese Straße, wie vorauszusehen war, ei» recht vortheilhaftes Aussehen bekommen. Gegenwärtig ist mm städtischerseitS damit beschäftigt, auf dem bisher bebaut ge wesenen Platze Fahrstraße und Fußweg vorschriftsgemäß und analog dem angrenzenden Straßentrakte herzustellen. — Ein billiges Eoncert findet morgen lt. Anzeige i« Stadtpark statt. Das Entree beträgt nur 10 Pfg. Dem zufolge und bei der anhaltenden heiß« Witterung, bei welcher der Stadtpark immer noch mit den angenehmst« Aufenthalt in» Freien bietet, dürste das Eoncert zahlreichen Besuch» fich zu erfreuen haben. — Der Gasthof Pausitz geht demnächst in andere Hände über; er ist von Herrn Restaurateur Hettig in Großenhain käuflich erworben worden und wird von demselben am 1. Oktober übernommen und von da an brwirthschaftet werden. — In gestriger Abendstunde konnte man beobachten, wie au« den Fenstern der Mansarde eines Hauses in der Hauptstraße heraus Mutter und Sind mit dem ganzen Ober körper auf dem äußerst schräg abfallenden Dache lagen, um auf die Straße sehen zu können. Die einzige Stütze, welche den schweren Körpern geboten war, war die hängende Dach- rinne, auf welche sich denn auch die Mutter au« dem einen, der ca. 8—Sjährige Sohn aus dem anderen Fenster heraus stützten. Da« äußerst gefährliche Manöver war für die auf der anderen Seite der Straße gehenden oder vorüberfah renden Passanten gruselig anzusehen. Im Uebrigen dürften derartige Gebühren als grober Unfug nach de« 8 360 Abs. I I de« Strafgesetzbuchs zu bestrafen sein. — In der Reihe der 25 jährigen Gedenktage soll de« 6. September nicht vergessen werden, welcher zwar nicht al« Tag einer siegreichen Schlacht verzeichnet ist, aber doch ein wichtiges Werk geschaffen hat: die Jnvalidenstiftung für Deutschland. Au« dem Hauptquartier Rheims, 6. September 1870, war der Aufruf des Kronprinzen datirt, in welchem er hervorhob, daß vor allen Diejenigen, „welche durch Wunden und fast übermenschliche Anstrengungen gehindert sein werden, ihr ferneres Leben mit eigener Kraft zu erhalten", ferner die Hinterbliebenen der Tobten ein Anrecht auf den Dank der Nation haben. Der Kronprinz ries zu freiwilliger Hilfe auf, da die Staatshilfe allein außer Stande sei, die große Zahl der Invaliden und Hinterbliebenen zu unterhalten. Der Aufruf schloß mit folgenden Worten: „Diesmal ist Mir das Glück geworden, ein Heer in da« Feld zu führen, in welchem der Bayer, der Württemberger, der Badenser neben dem Preußen fochten und Ich darf Mich an die Herzen aller Deutschen wenden. Auch dies Liebeswerk sei gemeinsame Arbeit zwischen uns für das Vaterland und die Einleitung zu vielen einmüthigen, segenstiftenden Werken des Friedens!" — Der Monat August zeigt dem neuesten Berichte der Veterinärkommission für das Königreich Sachsen zufolge das selbe Seuchenbtld wie der Juli. Es gelangten 18 Fälle von Milzbrand, 11 dergleichen von BläSchenauSschlaz und nur 3 NeuauSbrüche der Maul- und Klauenseuche zur An meldung. Bis zum 15. August war da« Königreich Sachsen von der Maul und Klauenseuche völlig frei, die drei in der zweiten Monatshälfte zur Anzeige gebrachten Fälle waren aus Einschleppung zurückzuführen. Der Gesundheitszustand des Rindviehs ist im Königreich Sachsen zur Zeit ein befrie digender. — Die Mannschaften der Landwehr II. Aufgebots wer den daran erinnert, daß sie bis zum 31. März desjenigen Jahres, in welchem sie das 39. Lebensjahr vollenden, zu den Mannschaften des Beurlaubtenstandes gehören und als solche verpflichtet sind, gemäß Punkt 6 und 10 der im Militär paffe vorgedruckten Bestimmungen jeden Verzug innerhalb des Kontrolbezirks und Veränderung des Aufenthaltsortes dem Hauptmeldeamte innerhalb 14 Tagen schriftlich oder mündlich — eventuell auch durch Familienangehörige — zu melden. Ebenso ift erforderlich, daß alle Veränderungen der Hausnummern und Straßenbezeichnungen, sowie im Stand und Gewerbe, Verheiratungen, Anzahl der Kinder rc. ge meldet werden. Bei Unterlassung obiger vorgeschriebenen Meldungen muß gemäß Punkt 11 der Militärpaß-Bestim- mungen Bestrafung eintreten. — Der Parteitag der deutsch-socialen Reformpartei in Erfurt war seitens der Parteileitung für den 5. und 6. October d. I. in Aussicht genommen. Inzwischen sind die sächsischen Landtagswahlen, bei welchen die deutsch, sociale Reformpartei stark betheiligt ist, aus den 17. Oktober anbe raumt worden. LS ist deshalb nach der „Mittels. Ztg." aus dem Königreich Sachsen der lebhafte Wunsch laut geworden, daß der allgemeine Parteitag bi« nach dem Wahltermine ver schoben werde, um eine Störung der Agitationsarbeit zu vermeiden. Voraussichtlich dürfte der Parteitag zur Be wältigung seiner Aufgabe mehrere Tage dauern und die sächsischen Parteigenossen würden nicht in der Lage sein, in diesen entscheidenden Stunden so lange der Heimach fern zu bleiben. — Am 5. diese« Monats hat eine abermalige Aus losung Königlich Sächsischer Sraatspapiere stattgrfunden, von welcher die 3 "/<> Staatssäulden-Kassenscheine vom Jahre 1855 betroffen worden sind. Die Inhaber der genannten Gtaatspapiere «erde» hierauf «och besonders »lt de» Hinz»- füg« aufmerksam gemacht, daß die List« der gezog«« Ramme« i» der Leipziger geittum, de« Dresdner Journal u»d dem Dresdner Anzeiaer veröffentlicht, auch bei s ä»un t- licheu Bezirksftener-Einnaymen u»d Gemeindevorständeu des Laude» zu Jrderumn»» Einsicht ausgelegt werde». Mit dies« List« »erd« zugleich di« in früher« Terminen ausgrloost«, aber »och nicht abgehoben« Nummern wieder aufgeruf«, der« große Zahl leider beweist, wie viele Interessenten zu ihre« Schad« di« Auslosungen übersehen. Es können dieselben nicht genug davor gewarnt werd«, fich dem Jrr- tbume hinzugeben, daß, so lange sie Ztnsscheiae haben nnd diese unbeanstandet eiugelöst «erden, ihr Kapital ungekündigt sei. Die Staatskassen können eine Prüfung der ihnen zur Zahlung präsenttrt« Zinsscheine nicht vo«ehu»en und lös« jeden echt« Zinsschein ein. Da mm aber eine Verzinsung ausgeloster Kapitale über deren Fälligkeitstermin hinaus in keinem Falle stattfindet, so werden die von den Betheiligt« in Folge Unkennttriß der Auslosung zu viel erhobenen Ains« seinerzeit am Kapitale gekürzt, vor welche« oft empfindlich« Nachtheile fich die Inhaber von Staatspapieren nur durch regelmäßige Einsicht der Ziehungslisten (der gezogenen wie der restirenden Nummern) schützen können. * Strehla. Seit vorigen Dienstag Abend wird der Besitzer des hiesigen Schteßhause-, Herr Carl Schubert, vermißt. Derselbe war in letzter Zeit schwermüthtg und ver«uthet man, daß sich derselbe ein Leid angethan. Wer über den Verbleib Schubert'- Nachricht geben kann, ev. auch über dessen Auffindung, wolle solche nach dem Schießhaus Strehla geben (vergl. a. Ins.). Gohlis. Am 4. September a. c., Nachmittags in der 6. Stunde, brannte da« dem Hausbesitzer Ernst Schüller gehörige Nebengebäude Brand-Cat. Nr. 45 bi« auf die Um fassungsmauern nieder. Die im Seitengebäude untergebrachtc u Betten, Wäsche, sowie ein Schwein find vollständig verbrannt; Großzschocher, 6. September. Einen Beweis von der Ergiebigkeit der diesjährigen Rebhühnerjagd gab gestern eine auf hiesigen Fluren veranstaltete Hühnersuche, bei welcher von fünf Schützen nicht weniger al« 342 Hühner erlegt wurden. Lommatzsch. Die Mittheilung, daß hier und in de« Orten der Umgegend die Hundesperre angeordnet worden sei, bestätigt sich a'cht; es dürfte der Notiz eine Verwechselung mit Döbeln zu Grunde lieg«. Zwickau. Der socialdemokratische Reichs- und Landtags- abgeordnete Seifert, der am deutsch-französischen Feldzug theilgenommen, hatte als Vorsitzender des ConsunwereinS in Schedewitz den Antrag gestellt, das Hauptgeschäft) sowie sämmtliche Verkaufsgeschäfte am 2. September zu Ehren des Sedanfestes zu schließen. Der Antrag wurde angenommen. "Darüber soll unter den Parteigenoffen Unzufriedenheit ent standen sein. Man will den Abg. Geifert auffordern, seine Aemter ntederzulegen, und ihn sogar au« der Partei aus« schließen. „Freiheit, die ich meine . . ." Markranstädt, 5. September. Ein Ereigniß von großer Bedeutung auf kirchlichem Gebiete ist die nächsten Sonntag stattfindende Grundsteinlegung zur katholischen Kirche in Markranstädt. In rein evangelischen Kreisen Sachsen können wenige Städte von 6000 Einwohnern neben der evangelisch-lutherischen Kirche eine katholische aufweisen. Auch bei uns wäre das nicht so bald gekommen, wenn nicht da fortschreitende Fabrikwesen Arbeiter aus aller Herren Länder, insbesondere aber aus Schlesien requirirte ländliche Arbeiter hierher verschlagen hätte, die zum größten Theile der katholischen Confessio» angehören. Die Kirche wird einen Kostenaufwand von ca. 60000 M. erfordern und nächstes Jahr vollendet werden. Auch dann noch wird Markranstädt keinen besonderen katholischen Geistlichen bekomm«, sondern bis auf Weiteres Filiale von Leipzig bleiben. Das Schulhaus ist projectirt. Geyer, 4. September. Die auch hier verbreitete Gepflogenheit, den Sedantag durch Abbrennen von Feuer werkskörpern und Abschüßen von Gewehren zu feiern, hat einer hiesig« Familie tiefes Herzeleid gebracht. Der älteste, ungefähr 18 jährige Sohn ist bei dem Abfeuern einer Waffe auf bisher noch nicht ganz aufgeklärte Weise schwer an der linken Hand verwundet und das Gesicht von Pulver ver brannt worden, so daß er schwerkrank darniederliegt. Frankenberg, 5. September. Im benachbarten Auerswalde wurde dce sonst würdig verlaufene Sedanfeier dadurch gestört, daß daselbst nach Schluß des vom dortigen Militärverein veranstalteten Feuerwerks eine in der Nähe des Festlokals stehende große Strohfeime, dem Ehrenmitgliede des Vereins, Rittergutspachter O. Ledig, gehörig, in Flammen aufging. Allgemein wird vermuthet, daß Brandstiftung vor- liegt, um das Fest zu stören. Schon im vorigen Jahre zur Feier des 25 jährigen Jubiläums des dortigen Militär- Vereins wurde ein Schurkenstreich dadurch ausgeführt, daß in der Nacht vor dem Fest die Schmückung der Friedenseiche verunstaltet wurde. Meißen. Am linken Elbufer zwischen Brockwitz und Kötitz in den dortselbst angepflanzten Weiden hatten eine männliche und eine weibliche Person ein idyllisches Lager auf geschlagen. Die Frauensperson war bei Vorüberfahrt eims Dampfschiffes mit Trocknen ihres Hemdes beschäftigt, wodurch der zufällig auf dem Schiffe anwesende DistrictSgendarm auf merksam gemacht wurde. Um die interessante Situation genauer in Augenschein nehmen zu können, ließ sich der Letztere bei der nächsten Haltestelle überfahren und begab sich geraden Weges auf das Lager zu. Hier traf er inmitten von Weiden die beiden Personen um ein kleines Feuer sitzend an und gerade mit dem Verzehren ihres Frühstücks beschäftigt. Nach Aufnahme ihrer Personalien stellte e« sich heraus, daß da« Frauenzimmer vom König!. Amtsanwalt in Dresden gesucht wurde, weshalb auch die sofortige Verhaftung der beiden Personen erfolgte. Meißen, 5. September. Im Gasthause „zur Sonne" versammelten sich gestern Abend etwa 40 Personen, meistens Geschäftsleute aus der inneren Stadl, aus dem Triebischthale