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Vermischtes. Schneefall im Harz. Wre der „Allg. Anzeiger" auS Schierke Im Harz meldet, ist dort in den letzten Tagen Schnee gefallen. Aufeine Mrne gelaufen. DaS englische Schlepp boot „Bothwell Natnak", das den mit Salpeter beladenen Dampfer „Santa-Theresa" schleppte, ist auf der Höhe von Terschelling aus eine Mine gestoßen und gesunken. 16 Personen sind ertrunken. Freitag morgen wurde die „Santa-Theresa" nach Nieuwediep ins Schlepptau ge nommen. SchlvereSAutomobilunalück. Der Autoomni- bu- der Linie Oppeln—Proskau rst Sonnabend nachmit tag in Szipanowitz bei Oppeln Infolge Verjagens der Nenest« Nachrichte« und Telegramme vom 14. Juni Ivro. 8«r Refiier«ngSkrise. ,)(Berlin. In brr gemeinsam»» Sitzung de« Vartei- Vorstände« und der Neickstagtzfraktion der Mebrheittz- foztaltfte« wurde einstimmig die Ueberzeuaung au«- gesprochen, daß. die Beteiligung der Partei an einer Regierung, die Elemente der Rechtsparteien enthalte, aus geschlossen sei. Nachdem die Unabhänaigen es abgelehnt Hütten, sich an einer Regierung zu beteiligen, die den Schutz der Republik und der revolutioniiren Trrunaens chatten der Arbeiter, Angestellten und Beamte» Nbecnehme. biitten st« die Verantwortung für «ine Situation zu tragen, in der nur die Bildung einer rein bürgerlichen Regierung möglich lei. Die RelchstagSsraktion der Deutsche» Voltsyartet tritt beut« nachmittag 4 Ubr im Reichstag« zusamm«n. Kleickzeitg tagt di« dentschnattonale Iraklio». Da« Zentrum wird am Dienstag vormittag, dl« D«m»krat«n wrrdrn am Mittwoch tagen. Wie einige Mütter sag»», wollen die Demokraten «rst die Stellung de» Zentrums abwarten. Die »Deutsche Tagestzta." bemerkt, wenn in der sozial- demokratisch«! Presse gesagt worden sei, Parteien wie die deutschnatlonale, wollten Deutschland gegen die Arbeiter regieren, so miste di« Deutschnationale Volkspartei nicht nur, da« Deutschland gar nicht gegen die Arbeiter regiert werden könne, sie würde auch gar nicht gegen die Arbeiter regieren wollen, schon weil sie wisse, daß die willige Mit wirkung der Arbeiterschaft nötig sei, um die deutsche Wirt schaft wieder in Gang zu bringen. In einem andern rechtsstehenden Blatte wird als bemerkenswert hervor» gehoben, die Weigerung cker Sozialdemokratie, mit der Drutschen BolkSpartei zusammenzuarbfiten, lehne von vornherein eine Einbeziehung der Deutschen BolkSpartei in di« Koalition grundsätzlich ab. Damit seien die Be- mübungen de« Zentrums, die Koalition durch ein« Er- weiter««» nach recht» von neuem auf die Basis einer trag fähigen Mehrheit zu stellen, gegenstandslos geworden. Die blutigen Vorgänge in Gleitvitz. )l Gleiwitz. Die AbttimmungSkommisston für Deutschland hat infolge der blutigen Vorgänge vom Sonnabend an die amerikanische, die englische und die italienische Botschaft in Berlin sowie an di« deutsche Re gierung in Ovpeln ein Protefttelegramm gesandt, in dem sie dringend bittet, für die Entkernung der bisherigen Be- satznngStrupoen Jorge zu tragen, da nur so dem ober- schleftschen Volke die ersehnte Ruh« gebracht werden könne. Die Franzosen haben sich bisher wegen der blutigen Tat nicht entschnldigt. Der Schüler Reh wurde gestern operiert; die Aerzte hoffen, ihn am Leben zu erhalten. (Siehe unter »Deutsches Reich-.) Rellolvtiou In Thrazien. )l V «karrst. Die Telegr.-Agentur Damia« meldet ans Sofia: I« Thrazien bat Tewfik Bet eine revo lutionäre Negier»»» gebildet, die and fünf Türk« und vier Bulgaren besteht. Türkische Truppe» hab« die Grieche» bet Skauti geschlagen. Geßenrevolntion in Rntzland? >l Tokio. In Wladiwostok ist et« Mobkauer Funkkvruch aufgefange» worden, nach dem in Rustland die Gegenrevolution ausgebroche» sei. Trotzki set ermordet worden; Lenin befinde sich ans der Flucht. Eine neue Regierung soll sich unter Brussilow gebildet habe«. )( Paris. (Agenee HavaS.) In offiziellen Kreisen wird erklärt, man habe von der gemeldeten Gegenrevolution in Rußland keine Kenntnis. Außerdem geht au« der Um frage der Agence Havas in hiesigen offiziellen Kreisen her- vor. Laß seit dem 1l. Jnni die sranzösifchen Funkstationen ans Moskau nur unverständliche Radiogramme erhalten haben. Nock an« Sonntag abend wurden undechiffrierbare russische Funkfprüche aufgcfangen. Der Grtreideübersckmss Rumäniens. )( Bukarest. (Agentur Damian.) Nach Berechnung des ArkerbauminifterinmS wird Rumänien Getreide im Werte von S Milliarden ausführen können. Die Konferenzen »wischen Millerand u«d Lloyd George. )( PariS. Dem „Tcmps" zufolge steht das Programm für die Konferenz zwischen Millerand und Lloyd George in Bouloane im einzelnen noch nicht fest; es heißt aber, daß sich die Verhandlungen auf den Bericht der französischen und englischen Sachverständigen stützen werden, den diese nach der Konferenz in Folkestone über die Festsetzung der deutschen Entschädigungen ausgearbeitet haben. vr-hinberi werden. Sin« Vmckstrzung der LshlMer und Löhne, die von einzelnen Arbeitgebern versucht »vir», könnte nach Meinung der Betriebsräte de» Einzelhandel» die Kaufkraft der Mehrheit de» Publikum» nur «och Wetter schwächen. Nur et« Sinken der Lebe»«mittekvre»se würde einen Abbau der Löhne und Gehälter rechtfertigen. Die Betriebsräte de» Einzelhandel» wenden sich g« das lautende Publikum mtt der Bitte, nicht länger mit Deckung de» vor handenen Bedarf» zu warten, weil der erwartete Preis sturz auf keinen Fall emtreten kann. —* Kartosselversorauna. Auf di« Bekannt machung de» Rate« der Stadt Riesa in vorl. Nummer, betr. Anmeldung der Sartoffelversorgung für» nächste Kartoffel- Wirtschaftsjahr, set hiermit besonder» aufmerksam gemacht. —-Noch nicht betmgekehrte Kriegsge fangene. Die Angehörigen der au» England, Frankreich, Amerika, Belgien, Italien und Serbien bisher noch nicht zurückgekehrten Kriegsge fangenen werden aufgefordert, bi» spätesten» »um IS. Juni 1920 be» der zuständigen KrtegSgefangenen- heimnhrstelle — wenn im Orte eine solche nicht besteht, an die AmtShauptmannschaft Großenhain — die betref fenden Kriegsgefangenen mtt folgenden Angaben: Namen, Vornamen, Truppenteil, Dienstgrad, Tag und Ort der Gefangennahme, Gefangenennummer, letzte KriegSge- fangeneriadrcsse und Datum der lebten Stachrtcht des noch nicht hclmgekehrten Kriegsgefangenen anzumelden. Zu melden sind nur einwandfrei festgestellte Krieg-gefangene, nicht aber vermißte. — Aer-te und Krankenkafsen-Derbände. In dem Kampf, den d!« Aerzte Deutschlands mit den fünf großen Krankenkaffenverbänden führen, ist maq letzt dem Frieden einen Schritt näher gekommen. Am 81. Mai und 1. Juni haben bekanntlich in Berlin Ginignnasoerhand- lungen stattgefunden, deren Ergebnisse »um Teil auf ver- einbaruna, zum Teil auf Schiedsspruch beruhten. Die erstere erstreckte sich aus die freie Arztwahl, der letztere auf die Sonorarstage. Am 12. und 18. Juni trat in Leipzig der Beirat des AerzteverbandeS wiederum zusammen, um Stellung zu den angeführten Punkten zu nehmen. Nach vielfachen Schwierigkeiten beschloß der Beirat für den Fall, daß die Kaffenverbände, die ebenfalls am gestrigen Sonntag in Dresden tagten, den Schiedsspruch annehmen, folgendes: 1. Der Schiedsspruch über das Honorar wird angenommen. 2. Die Vereinbarung über die freie Arztwahl hat in der veröffentlichten Fassung bei der gesamten deutschen Aerzte» schäft eine schwere Enttäuschung hervorgerufen und ist dem gemäß von den meisten Aerztevereinen abgelehnt worden. Erft die von den ärztlichen Unterhändlern aeaebenen Gr- läuteruugen haben erkennen kaffen, daß die Kaflenverbände ein Entgegenkommen gezeigt haben und der Einführung der freien Arztwahl bei den einzelnen Krankenkassen freie Bahn lassen wollen. Indessen ist die Vereinbarung ohne verbindliche Auslegung in ihrer Bedeutung nicht über sehbar. Ebenso bleiben viele Punkte, die der Entscheidung bedürfen, darunter auch die durch den Kampfzustand ent standenen (w-e Einstellung schwebender Prozesse usw.) un erledigt. 3. Der Beirat beschließt, die kassenärztliche Tätig- kett wird zu den Honorarbestimmungen des Schiedsspruches wieder aufaenommen — ohne Abschluß von Verträgen; über solche darf nicht verhandelt werden, bis alle «Punkte erledigt und durch verbindliche Auslegung festgelegt sind. Zu diesem Zweck find Verhandlungen sofort aufznnehmen. 4. Der Vorstand des Leipziger Verbandes wird noch be stimmen, wann Ziffer 3 des Beiratsbeschlusses in Kratt tritt und gibt dann Direktiven an die ärztlichen Organisationen. -Gröba. Morgen, Dienstag, abend spricht Herr Lehrer Klemm in der Schule zu Gröba über das Thema: „Wie bewahren wir unsere Kinder vor den Gefahren der Schundliteratur und des KinosckmndeS." Herr Lehrer König hält ein Referat über Eltermäte. Der Besuch des Eltern abends. sowie der Ausstellung guter und schlechter Bücher, die von Mittwoch, den 16. vis Dienstag, den 22. d. M. geöffnet ist, sei dringend enwfohlen. (Näheres siehe Inserat in der Sonnabend Nr. d. Blattes.) - Gröba. Unsere Leser seien auf di« Bekanntmachung des GemeindevorttandeS in Gröba in der heutigen Nummer unserer Zeitung nochmals besonders hingewiesen. Di« Ein wohner müssen fick unbedingt morgen darüber klar werden, ob sie Anspruch auf Kartoffelliefernna seilens der Gemeinde erheben wollen. In diesem Falle müssen sie morgen ihren Bedarf bei der Gemeindebehörde anmelden und ein« Anzah lung leisten. Mit Rücksicht auf das große Risiko, das für die Gemeinde bei dem hohen Preise bestehen kann, muß die Forderung einer Anzahlung als berechtigt anerkannt wer den. Als Bedarf werden auf den Kopf 6 Pfund auf 44 Wochen, zusammen 2,64 Zentner, auf die Versorgungs zeit berechnet. Dresden. Wie in der letzten Pressekonferenz tn der Oberpostdirektion mitgeteilt wurde, sind kürzlich in Dresden allein an einem Tage nicht weniger als 1500 Schieber pakete von der Zollbehörde beschlagnahmt worden. Th« rm. Bei einem schon längst als Schleichhändler in Verdacht stehenden Einwohner wurden größere Vorräte an Fleisch, Schinken, Wurst, Zucker, Mehl, Getreide und Butter beschlagnahmt, die im Schleichhandel erworben und wieder abgejetzt werden sollten. Der Betreffend« wurde dabei abgefaßt, wie er mit einer größeren Anzahl Stücken Butter mit der Eisenbahn nach Zwickau fahre»» wollte. Steuerung auf der steil abfallenden Straße gegen evren Baumstamm gerannt, die steile Böschung hinabgestürit und hat seine 28 Insassen unter sich begraben. Etiva 12 Per sonen find schwer verletzt, ein Teil dürfte kaum mtt dem Leben kavonkommen. , Sport. FnssbaN. R. S.-V. 1 : Döbelner 8vort4Llub 1 1 rl. Sin von Anfang bis Ende überlegenes Spiel des N. S.-V, bei dem die ganze Mannschaft vorzüglich spielte. L« Döbeln ragte die Hintermannschaft hervor, besonder» der Torwächter arbeitete mit Glück und Geschick. R. S.-B. 4. A. gegen Nickritz 11:1. R. S.-B. eomb. : Solelverelnlgunst Jgd. 2:0. R. S.-V. Jgd. 2 : Nickritz Jgd. 1 0:6. Ergebnisse der Au-fcheidungSspiele der T»r»veret«« de» Niederelve-GaueS. In der 1. Klasse für Fauftball wurde der vorfäbrige Gaumeister, die 1. Mannschaft de» To. Lommatzsch, auch dieses Jahr wieder Sieger über Tv. Vlchatz 1862 mit 89:82. Auck in der zweiten Klaffe blieb die 2. Mannschaft de». Tv. Lommatzsch gegen Lv. Mügeln mit 80:68 Sieger. Im Scklagball siegte Seminar Ofchatz 1. gegen Seminar Oschatz 2. mit 117:60 Punkten. Sieger im Barrlanf blieb mtt 89:26 Punkten Tv. Lommatzsch gegen Tv. Riesa. Ktrchennachrichttrr. Rief«. Klosterkirche: Mittwoch 8 Uhr Abendandacht mtt Abendmahl (Beck). Der Einkauf do« Wolle, Lumpe» und Papier wird fortgesetzt. Abzugeben im Hotel Kronprinz. Der Herr, der Sonnabend abd. '/,8 Uhr Ecke Schützen-und Goeibestr. die braun« Weste aufkob, wird gebeten, selb. geg. Bel. abzngeben Goctbestr. 38, 2. Jagdhund, weiß u.braun (Schecke). Kenn zeichen Kropf. Geaen Beloh nung abzuaeben Fleischerei, Gröba, Riesaer Straste 2. Vor Ankauf wird gewarnt. Geldtäschch.Sonnt. früh gef. Abznb. Goeibestr. IVO, 2.r. Mblierlez Zimm od. ein». Schlosst, stickt für 'z. Ihr. (Wäscke steht zur Verfüg.) Polier Oswald, Neubau Elekt.-Berb.Gröba Einfache Schlafstelle frei. Zu ertr. tm Tageblatt Rtcsq. 46 Jahre alt. untermittle Statur, etwas vermögend, bisher ledia. Land lehrer, wkmsckt zwecks spät. Heirat Bekanntsckait mit Fräulein oder mit Witwe mtt höchstens 1 Kinde, bescheiden, wirtschaftlich, mit etwas Ver mögen. Alter nicht unter 30 Jahre. Vermittlung durch Verwandte erwünscht. Nur reelle und ausführliche, nickt anonyme Offerten unt.TIt ittl postlagernd Döbeln erbeten. Verkäuferin mögl. mtt Duchführa..Kennt- nissen. sofort od. I.Juli gef. Angeb. mit Gehaltsfrda. unt. 8 r 5300 an das Tabl. Riesa. Jüngeres kräftiges Mädchen als zweites Hansmädcken für sofort gesucht. Otto Schmids Kaiser-Wilhelm-Platz 9. Aelteres, ehrliches Hausmädchen für 1. Juli od. spät, gesucht. Job. 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Mit aller Kraft der Verzweiflung krallte er sich an einer der Stangen fest. — „Schmöling — Erbarmen l" Er fühlte, wie seine Kräfte nach ließen und daß er dem Druck dieses schweren Körpers nicht mehr lange ftandhalten konnte. „Lassen Sie loS — Ich reiße Eie mit hinab, wenn —* „Um mich oln Kerl iS dat tce» Schade mehr ! Wart, mti» Jung — nu fällst du krepeern !" Wieder warf er sich mit voller Wucht auf den Gegner. Wispel» Finger lösten sich, ein heiserer Aufschrei entquoll seiner Kehle — da» Wasser spritzte hoch auf, und dl, beide» Körper versanken in den Fluten. Roch einmal tauchte« zwei Köpfe empor ; bann ver schwanden sie von neuem, um nicht mehr an di« Oberfläche z« kommen. — Da tönten vom Kathrinen-Ktrchturm zwölf langgezogeve Schläge über den Hafen. Im MannschaftSlogi» erhob sich ein Matrose und tappte sich bi« Treppen hinauf, um die Deckwache abzulösen. — „Gchmöltng! — Schwifting l — Mensch, wo steckst öl» den« l 7 rief er laut, al» er den Alten nirgends fand. Aber «O orfolstt« ket«e A»tnwrt. MstM NN- ftGZEp Herr Wispel. Un morgen früh gah ick to de ol Herr Kapper und verteil ihm -at, un wenn he mi ok für min ganz Lewen tnsperrn datt. Awer min Modder het al recht hat. Erst gisst -at Prügel, denn Gefängnis, un toletz gatt dat ant Lewen l" Wispel war der Angstschweiß auf die Stirn getreten, aber er versuchte noch immer seiner Stimme einen festen Klang zu geben. „Lassen Sie -och diese Ammenmärchen, Schmifting! Hören Sie zu, ich gebe Ihnen zehntausend Mark; dann brauchen Sie nicht mehr zu arbeiten!" „Ick will Ehr Geld nich« Ick heff ml börch Se schon g'nng quäl« müten. Keen Nacht Hess ick mehr ruhig slapen kunt, keen Minsch Hess ick mehr grab in de Ogen sehn kunt." „Schmifting, so hören Sie doch! Zwanzigtausend Mark sollen Sie haben!" Wispel» Stimme nabm einen flehenden Klan« an. „Nee, ick will nich!" „Schwifting, Sie ruiniere» mich!" „Dat'S mt glick. Sc yefst ok annere rujiniert!" „Schmifting, ich gebe Ihnen, was Sie verlangen, soviel Sie wollen." „Nltz will ick l De Sok bltfft dorbt: Morgen früh sah tck to de ol Herr Kuyper l" Dieser tmmrr Wiederkehr ende Refrain de» Alten brachte Fritz Wispel außer sich: „Mensch — Sie —" Er rang nach Atem, die Kni« zitterten ihm. und seine Finger krampften sich zusammen. „Zum letzten Male frage sch Sie: Wollen Sie ober mosten Sie nicht! 7" „Nee, tck will nich!" Der Seemann wendete den Nücke» und ging davon. Kenchend vor Wut stqrrte ihm Wispel nach. Jetzt gl," GchmSttn» a» her Stele vorstbe«, wo ei» Stück de» «elsnber» au»»eh»b«n »ar, „m di« So»««» Rauen,«» zu ltbernehmrn. Da schoß blitzartig ei« toste« stübanti dvrch Mspel» Kops. HeimgefnuSen. Roman von Hc^n» Possendorf. (Schluß.) „Ick will Ehr Geld nich l De sifdusend Mark heff ick ok schon lang in de Nordsee fmeten; Le hesft mi to hieß in min Lasch brannt. Nu nu wert tck ok, wat G« für'« flechte« Kerl siiud, nn wat för'n Unglück dörch min Lügg geschebn i»!" „Schwifting, so nehmen Sie doch Vernunft an l Ich habe mich ja schon wieder mit Herrn Kuyper auSaefühnt und —" „Dat glöm ick Se nich mehr, Herr Wispel l" unterbrach ihn der Alte hart. „Und nu laten Se mi l Ick heff seggt, dat ick morgen sröh to de ol Herr Kuyper gab un «hm allen» verleit. Un dor bring Se mi nich wedder vu« afl" Wispel stieg das Blut in den Kops, und nur mit Mühe konnte er sich noch zur Ruhe zuftugen : „Und wissen Sie, wa» dann mit Ihne» geschieht? Wissen Sie, daß Sie eingesperrt werden Aber Schmöling schien unerschütterlich: ,Dat'» mt »ltk 1 Awer min Gewissen will ick wedder klor hrbb*n." „Ach iva» — Gewissen l — Die K»d doch kein kleine» Kind l Schmöling, ich geb« Ihne» — „Ick will nix vun Se!" Der Alte stampfte mtt dem Fuße auf. und während er bisher ziemlich ruhig gesprochen hatte, kam«» setz» die Worte immer überstürzter und aufge regter von seine« Lippen: „Mt» Lrbdag dün ick «n ehrliche» Minkch wcscn. Eenmol, a» ick noch'n lütte» Jung weer, Hess i.k log » — un denn ntch wedder, bi» Se kohm künd u« hefft ml » .isükrt mit Ehr'» verfitzten Sünnengeld. Un Se hesft vk to ml seggt, dat bt b« aanze Sack nt. Glimme» «er, «« dat dat alle»» keen Mtnsche« to Schaben »tflatz» b«ß» «at tck segge» schult, «u borb«hesft Se —* Mfpel »ostt« ttz« ettoa»