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r«,e»«rschichte. In der gestrigen Verhandlung int Prozeß Hüffe»« »or de» «etch»»Ut»ürG«tcht Wies der Obermilitäranwalt zunächst den Einwand der Revisionsbegründung, daß das Oberkriegsgericht den Be griff der äußersten Not und dringendsten Gefahr, «uis den: die Annahine eines minder schweren Falles hervor ging, verkannt habe, als unbegründet zurück. Ebenso un- begründet und außerdem als Angriff aus die Beweis würdigung des Oberkriegsgerichts vor der Revisivnsinstanz formell unzulässig, f ei die Behauptung des Gerichtsherrn, daß die Entscheidung des Gerichts über die Frage des tätlichen Angriffs seitens Hartmanns nicht schlüssig wäre, llebrigens sei in diesem Punkte zn Ungunsten des Ange klagten entschieden worden, sodaß keinesfalls der Gerichts herr sich dadurch beschwert erachten könne. Als begründet erachtet der Obermilitäranwalt aber die Rüge des Ge richtsherrn, die sich auf das Vorliegen des Dolus even- tualis und die Frage der Anlvendung des Paragraphen 212 des Reichsstrasgesehbuches (Totschlag) bezieht. Tas Oberkriegsgericht habe als sestgestellt erachtet, daß Hüs- sener den Hartman» lediglich leicht verletzen wollte, um ihn zum Stehen zn bringen, andererseits aber sei im Urteil ansgesprvchen, Hüssener habe das Bewußtsein ge habt, daß er diesen Zweck auch durch bloßes Zugreifen mit der Hand hätte zu erreichen versuchen können, und daß er nur die Waffe gebraucht habe, weit er sie gerade zur Hand hatte, unbekümmert darum, welche Folgen da raus entstehe» würden. Darin liege ein Widersprach und das Urteil sei deshalb nicht haltbar. Der Obermilitär anwalt beantragte daher, das Urteil aufzuheben und zur weiteren Verhandlung an das Berufungsgericht zurück- züverweisen. Der Verteidiger schloß sich bezüglich der erstgenannte» Punkte dem Obermilitäranwalt an und suchte auch nachzuweisen, daß der gerügte Widerspruch in dem Urteil nicht enthalten sei; das Gericht habe viel mehr den Dolus eveutnalis verneint, indem es annahm, daß der Angeklagte den Hartmann nur leicht verletzen wollte; iu der Wendung des Urteils „unbekümmert da rum, welche Folgen daraus entstehen würden", seien die für den Angeklagten, nicht die für den Hartmann ent stehenden Folgen gemeint. Er beantrage daher, die Revi sion zu verweisen. Der Senat des Reichsmilitärgerichts beschloß nach halbstündiger Beratung: das Urteil des Ober kriegsgerichts wird, soweit der Angeklagte wegen vorsätz licher Körperverletzung mit Todessolge in idealer Kon kurrenz mit rechtswidrigem Wafsengebranch verurteilt ist, nebst den darauf bezüglichen tatsächlichen Feststellungen aufgehoben nnd an das Berufungsgericht znrückverwiesen. In der Begründung dieses Beschlusses schließt sich der Senat den Ausführungen des Obermilitäranwalts an und betont, daß es, ohne daß das Berufungsgericht sich deutlich darüber ausspricht, was denn eigentlich die Willensrichtung des Angeklagten bei Verübung der Lat gewesen, der Revisionsinstanz nicht möglich sei, zu beurteilen, ob die getroffene Gesetzesanwendung zutref fend sei oder nicht. Die Möglichkeit der unrichtigen Ge setzesanwendung sei nicht von der Hand zn weisen. So weit das Urteil die vorschriftswidrige Behandlung von Untergebenen betrifft, wird die Revision verworfen. Dentsche» «eich. Der »Kölnischen Zeitung- schreibt man offiziös au» Berlin: »Dir in der euglischen Presse v »breitete Nachricht über dir Zerstörung einer 60 Kiloimter langen, Deutschland gehörenden Trlegraphrnltnis in Echanlunz kann unmöglich richtig sein, da über «in solches Ereignis bisher keinerlei Nachricht hier «inge- gangen ist. Es könnt« sich nur um den Bahnielegraphen der nrurn Schantung'Elsrnbahn handeln. Wenn dort «ine Zerstö rung stattgesunden oder sonst eine revolutionäre Bewegung sich gezeigt hätte, würde dic» zwUfelloS »ach Berlin gemeldet wor den sein. In München wurde gestern dir 32. Hauptversammlung de» deutschen ApothrkertogrS unter dem Vorsitz de» Korplstab»- arztr» a. D. Dr. Salzmann eröffnet. Nach den Begrüßung», onsprachm seitens der bayrischen Regierung, bei preußischen Kultusministeriums, der Stadt München und Apothrkerkorporatio- nrn, wurde in die Tagesordnung ringrtreten und eine große Reihe den Apothrkrrstand betreffende Fragen erörtert. Ein stimmig wurde eine Resolution angrvommrn, die sich für dir Einführung einer ZwangSoersicherung der Apothrker, und zwar eine Alter» , Invaliden« und Hinterbliebenrnversichrrung aus dem Wege der NrichSzesetztzebung ausspricht. Eine längere Erörterung verursachte die Frage einer RrichSarznei rxc, bis schließlich mit großer Mehrheit rin Antrag des Vorstandes angenommen wurde, wonach sich det deutsch« Apolhrkertag grundsätzlich sür die Ein führung «iner ReichSarzneitaxe ausspricht, vorausgesetzt, daß dir Taxe mindesten» dir Höhr dr» jetzige« Durchschnittes der ver schiedenen Aeznkllaxen sesthält. Ferner sprach sich die Versamm lung sür «in« Beschleunigung der Neuregelung der Apotheker vorbildung au», wobei als Grundlage da» Retsezrugnl» eine» humanistischen oder Realgymnasiums zu wählen sei. Al» Ort der nächstjährigen Versammlung wurde Hamburg gewählt. Dir »Nordd. Allg. Zig." schreibt: Unser« Erklärung, daß di« Mitteilung über eine AuSrlnondrrsetzung zwischen dem Kai ser «nd dem Reichskanzler in der I esui trn frage an Erfindung beruht, genügt dem »Relchrboren* nicht. Er meint, wir dementieren nur, daß di« AuSrlnondrrsetzung aus Grund einer Vorstellung dr» evangelischen OirrkirchenratS rrsolgt«. Demgegenüber sei ihm nunmehr .schlicht und einfach", wie er will, gesagt: Dir Behauptung, daß zwischen dem Kaiser und de» Reichskanzler über dir Frage der Aufhebung de» 8 2 de» Je- suitengrsetze» überhaupt rin« Aulrinandrrsrtzuug stattgesunden hat«, ist ein« Lüge. I« vorgestern in Berlin stattgrhettrn sozialdemokratische« Versammln»»« ging es bei d« Debatte» Ster dl« sozialistische VißeprlstöoliMmchk ünßesst ksßßnft her. I» ter Verstumnü«» *» 3. Mchlkeise» kam «I zu Anon scharf«, persönlichen Zu- ammrnftoß zwischen de« Abgeordnete» Heine, der aus de« Sernstrinschm Gtandpnnkt steht, und Anteil, der sich in hef tig«, persönlich« Angriffe« grg« Heine erging und dies« ein« eitlen Gecken nannte. In seiner Red« protestiert« Heine u. a. grg« die von Betel ausgehende Verstümmelung der freien Meinung. Bei der khahl de» Delngirrten zn« Pnrtritag ««den a allen Berliner Wahlkreis«, mit Au»«ahme de» erst«, nur Gegner der Bernstriusch« Anschauung gewählt. Eß ist in Budapest allgemein sehr ausgefallen, daß unter s« zur Audienz beim Monarch« beruf«« zwölf Staat»« männe« — noch nie find bei einer ungarische» Krise so viele Berater zu Hose teschieden worden! - auch de« Führer der ÜolkSpartei, Gras Johann Zichy, sich befindet. Alle Ableug- »ungtvrrsuchr Helse» darüber nicht hinweg, jedermann weiß eß ganz genau, daß der stark christlichsozial angehauchte Thronfolger E-zherzog Franz Ferdinand dies« Brrusung veranlaßt hat, der überhaupt »och nie so sehr in Staatsgeschäft« hrrvorgrtreteu ist, wir während der gegenwärtig« Krise. Das Organ der Volks partei .Alkotmauy", da» diese Berufung schon laug« vorher an- gekündigt hatte, bleibt denn auch dabet, daß der Thronfolger otrse Brrusang direkt gewünscht habe. Für den Augenblick hat ie nun kein« ander« Bedeutung, als daß dadurch die Regierung»- ähigkeit dieser Partei gerade markiert worden ist; es ist ganz ausgeschlossen, daß der gegenwärtig« Herrscher den Gras« Zichy zur Kabinettsbildung ausersrhen werde, aber ebenso sicher wird angenommen, daß Zichy, wenn einmal Erzherzog Franz Ferdi nand an» Ruder kommt, der Mann der Zukunst sein werde. Vie Partei, dl« er vertritt, genießt auch unter d« NIchlmagya- ren «ine gewisse, wenn auch nur beschränkte Sympathie, und «» würde auch in weiten reinmagyarischen Kreisen nicht als Unglück betrachtet werten, wenn sich dte BolKpartei, wie ih, Führer, Gras Zichy, es immer gewollt, zn einer konservativen Partei umbildrn würde, der sich nicht nur zahlreiche parlamentarische Vertut» des «rbeingeseffenen alten Magyarentum», sondern auch sirjrnigen unter den Nlchtmogynen gern anschlössru, di« einer auftichtigm Vrrstäudltzung mit den wirklichen Magyar« nicht abgeneigt wänn Eine solche k.mservatioe Partei, in der schon durch den notwendigen Zuzug anderer Elemente der Utramon» taniSmu» stark au dl« Wand gedrückt würde, hätte In Ungarn eine schöne Zukuast, und ihre Bildung muß eigentlich über kurz oder lang »intreten, da die .liberale" Partei schon längst iu allen Fagm k acht uad ihr« Unfähigkeit, di« größeren Ausgaben »er ungarisch'« Politik zu lös«, gerade in d« letzten Jahr« zlänz«vd:r denn je an den Tag gelebt hat. Wie da» .Fremdenblatt" erfährt, hat das ReichSkriegS- mlnisterium angeordnet, daß di« Mannschaften de» dritten Jahr- gavgrS, di« gewohnheit-gemäß »ah d« großen Manöver» bi» zum 31 Dezember dauernd beurlaubt werden, im aktiven Dienst zurückzubehalteu sind. Dir Maßregel, die im -ollen Einklang mit dem Wrhrgrs-tz steht, bezieht sich aus sämt lich- Truppen des Heere», ausgenommen da» bosnisch-hrrzrgo- winische Dte B-rsügung der Krtegsverwaltung ist lediglich al» orovisorische Maßregel zu betrachten. Wa» definitiv bestimmt wird, hängt ton der Rückkehr des Kaiser» nach Wien und von der Gestaltung der Dinge iu Ungarn ab Dte Maßregel wurde vom ReichrkliegSmintsterium erlast«, weil durch di« nicht recht zeitige Erlrdigurg de» Rekrutenkomingen!» di« Assentierung in Ungarn nicht vorgenommen werden konnte. Eialien Mau hatte in Rom daraus gehofft, daß dir gegen dm Zar,»besuch der Sozialisten kein« weiter« Folge haben würden. ES scheint aber doch ander» kommen zu sollen. Ein Geheim komltee der Umsturzparteirn hat nach den L. N. N. soeben be schloffen, beim Zaren besuch im Oktober folgende» Programm durchzusührm: Verteilung von Flugschriften gegen den Zaren und gegen die russischen Zustände. Abhaltung von propagan distischen Kouserrnzrn. Demonstrationen vor allen russischen Konsulaten in Italien, Demonstrationen an allen Orten, wo sich der Aar zeigt. Für diese letzteren Massrnvrrteilung von klein« Pfeifen durch di« Partei. Dir Regierung sieht sich also einer sehr schweren Ausgabe gegenüber, denn «» liegt aus der Hand, daß dir Brü»kt«rung Rußlands durch einen Skandal bei der Anwesmhrit des Zaren in Rom einen sehr wenig er freulichen Nachklang in Italien» internationalen Beziehungen finden könnte. «nUanffnate». Eine Note der Pforte besagt in Beantwortung einer Note der österreichisch - ungarischen Botschaft, daß Edib-Pascha und Suleiman. Pascha mit dem Kommando über dir Maßnahmen zum Schutze de, Orieutbahnm und zwar letzterer zum Schutze der Saloniki» Bahnlinie betraut und die BahnhosSwachm ent- sprechend verstärkt seien, um ähnliche Fälle, wir die bei der Station Zelenik« zu verhüten. Infolge der jüngsten srruud- schostlichrn Vorstellungen seitens der diplomatischen Stellen erlief die Psorte Befehle an alle Zivil-, Militär- und geistliche B« Hörden, dahingehmd, die Auiwüchsr de» mohammedanisch« Fanatismus und dir Au»schreitungm seitens der Truppen gegen dir Bevölkerung zu verhüten. Dte kompetenten Stellen werden für dir AuSsüdrung dieser Befehle verantwortlich gemacht. Wir verlautet, beabsichtigt dir Pforte wegen der von den Komitee» verübten Greueltatrn Im Sandschak Kirk Klliffe und der hier durch verursachten Moflenflucht von Mohammedanern und Christ« nach Konstantinopel bei den Großmächten und in Sofia ernste Beschwerden und Borstellunzen zu erheben, mit der An gabe, daß Beweise dafür vorlirgen, daß Bulgarien zu der Bandrnbewrguug nicht nur Bandevchrs» liefere, sondern sie auch in persönlicher und materieller Beziehung unterstütze. Zugleich werde dl« Psorte erklären, daß sie jedwede Verantwortung sür alle Folg« ablrhur. Lestern nachmittag sollt« iu Sofia ein« groß« versamm- luug zu gmst« der mazedonischen Sach, abgrhalt« werd«. Aus verschied«« Proviuzstädt« wird gemeldet, daß auch dort mazedonisch« Versammlung« in den letzt« Tagen stattgesunden hab«. Angesichts d« aus Mazedonien täglich riolausrndrn Rnchslchk« Über nnDsßüch vorgekomN«« Metze leie* wÜHft ßl» Lnsre^mg «ttgr d« «efii« Mazedoniern. D« Minister Petrow, der auf einer Rundreise t» Inne« des Fürstentmns begriff« ist, mußt« diese unterbrech«. Bei Pineki, 110 Kilometer von Konstantinopel «tfrrut, ist eine Komiteebcmde aUsgetaucht. Obwohl sür Konstantinopel tri», Gesahr besteht «md Maßregel» zu« Schutz« der Umgebung getroffen find, wurden doch verdächtige Bulgare» verhaftet. Wie aus Ädrtanopel gemeldet wird, verwüstete» KomUerband« di« Getreideernten in dm Lörsrr» Kavakli and Fmidsche im Bezirk Kirk Kiliff«, auch znstöck« fi« die Trlegraphmlinien zwischen mehreren Orte». Die Telegrophruverllndung "Kirk Wisse- Adrianopel ist wieder hergrflellt Word«. Die Eiawohuet der von Komiteebaud« umstellt gewesenen Dörfer im Bezirk Kirk Klliffe find geflüchtet.! »fg-emifte«. In dem diplomatischen Kampfe um Afghaniftan scheinen die Raffen zur Zeit dl« Oberhand zu hab«. Wau kann dies wenigster.« au» einem Bericht« schließ«, der! de« Reute» scheu Bureau aus Peschawar zugegavgeu ist. Danach veröff utlicht« der Emir vor einige» Tage» nachstehende sver» sügung: .E» ist zu unscrer Kenntnis grkomwm, daß ilnige treulose Person,n mit dem englisch«» Agmt« Verbindung haben und ihm Staatsangelegenheiten mlttril«, trotzdem sie vor eine« solchen verhalten gewarnt find. Diese« Personen wird bei Todesstrase besohlen, An derartiges Verhalten sofort elnzustellen." Im Zusammenhänge mit dieser Verfügung wird bekannt, daß der Emir etwa zehn Leute, die im verdacht standen, Beziehungen zu dem englischen Agenten zu haben, beseitig« ließ. Moham med Huffaiu Khan von Dakka hetzt, wir der Reuter-Bericht behauptet, di« Mohmouds durch seine Agent«-egen di« «g- tischen Offiziere aus. Er kaust ferner alle» gestohlene englisch« Gut zu guten Preisen auf. — General Falz Mohammed Aha», der von der englischen Regierung eine Pension bezieht, bat vor einiger Zelt den Emir um die Erlaub»!», noch Kabul zurück kehren zu Kursen. Der Emir verlangte, daß er vorher ihm den Treueid schwöre. Der General schickte sofort das schriftlich« versprechen der Treue und leistete dm Eid aus dm Karan. Daraufhin «ließ der Emir einen Firma», durch welch« er seiner Freude über die Rückkehr dr» General» Ausdruck gab, aber hiuzusügte, daß er nur diesem und nicht den Mitgliedern seines Stamme», soweit sie auf indischem Bodm sich uiedergelaffm hätte«, di« Rückkehr gestatt«. Aul dem Bericht de» „Rmterschm" Korrespondent« geht weiter hervor, daß die Schul« des Emir» iu Kabul,'eröffnet wurde. Diese Schule ist aber nur sür di« Söhn« von Boraksa! Emir». Dir Lehrgrgenstände find Persisch, Urdu, Arabisch, Englisch und Mathematik. Die Schüler sollen soweit vorberei tet w-rdrn, daß sie wichtige Posten bekleiden können. Dieser Bericht zeigt im Gruade nur, daß der Emir von Mißtrauen gegen die Engländer erfüllt ist, bei dem Umstande aber, daß England vertragsmäßig der diplomatische Verkehr Afghanistans mit dem Auslande zugefichert war, begreift man, daß der Reu ter-Bericht die vorstehenden Meldungen in Verbindung bringt mit einem Vordringen der Raffen in Asghankstan. Aus »Le» Welt. In Fulda hat ein großes Feuer das Magazin der Norddeutschen Wollkämmerei und die angrenzenden Stal lungen und Scheunen zerstört. Der angerichtete Schaden wird auf eine halbe Million geschätzt. — Osnabrück: Die Ems führt Hochwasser, weite Strecken sind über schwemmt. — Homburg v. d.H.: Bon einem Personen zug der Usinger Eisenbahn wurde gestern mittag unter halb der Saarburg am Uebergang bei Wehrheim ein Ein spänner aus Cransberg überfahren. 'Der "Lenker des Ge fährts und das Pferd wurden getötet. — Am Vesuv öff- nAe sich gestern mittag die im Jahre 1895 in 1100 Meter Höhe entstandene Eruptionsöffnung und warf große Lava massen aus, die in kurzer Zeit 400 Meter Weg zurückkegten und bis auf 850 Meter vor die Station der Drahtseilbahn gelangten. Bis jetzt besteht keine Gefahr. Die Bevölkerung in der Umgebung des Vesuvs ist jedoch beunruhigt. Die Behörden haben Maßnahmen zur Beruhigung getroffen. — Newyork: Ein Goldsucher, welcher bis zum Polarkreise vorgedrungen war, will Uebetteste der Andreeschen Nord polexpedition gefunden haben und hat Teile einer Ballon hülle aus Vancouver mitgebracht. Er erklärte, dieselben an der Mackanzie-Bai aufgefunden zu haben. — Immen stadt. Einen tragischen Tod fand der Lehrer Metz von Stein. Er begab sich früh g egest 5 Uhr auf die Entenjagd und wollte auf seinem Wege durch einen Stacheldrahtzaun schlüpfen. Dabei entlud sich das mit Schrotpatronen ge ladene Geivehr, und der Schuß ging dem Lehrer in den Unterleib. Später wurde die Leiche von dem Bruder des Verunglückten, Major a. D. Metz, gefunden. — München: Die Schwestern der verstorbenen Königin Draga sind hier angekommen nnd in einem bescheidenen Gasthofe abge stiegen. Sie wollen sich dem Vernehmen nach längere Zeit hier aufhalten. — Nach einer Brüsseler Meldung der „Köln. Ztg." fuhr in der Nähe von Namur ein Mann auf einen: Motor-Fahrrad an dem Ufer der Maas ent lang, prallte gegen einen Chausseestein und stürzte über das Geländer hinweg in das Wasser des Flusses, Wo er ertrank. - Chemnitz, LS. August. Pro 80 Kilo Wetz«, fremd« Sorten Mk. 8,80 bi» S,1ü, sächsischer Mi. 8,10 bi» 8,30, neuer Ml. 8, - bi» 8,10. Roggen, niederländ. siichs. Mi. «,8S bi» 7,-, preußischer Mt. 6,85 bi« 7,-, hiesig« Mk. 8.40 bi» 6,kV, fremd« MI 7,18 bi» Braugerste, sremle Mk. bi« —, sächsische Mk. - bi« Kuttnyerste Mk. 6,40 bi« 6,7:. Has«, inläud. ML 7,- «» 7M mwuiudüch« Mk. S.V0 bi» 7,U, neu« Mk. 8^0 «, 6,80. Erbs«, K-S- Mk. 10,- bi» 11,80. Lrdsen, Mahl- uud Futt«. Ml. 8,— tt, 8,50 Heu, alte« Mk. 2 80 bi« 3,80, neue« Mk. 2,- bi« 2,7ö. Stroh, Flegeldrusch Mk. 1,88 bl, 2,-, Maschwrudrusch Mk. 0,90 bi« 1.80. Kartoffeln, «I. 2,78 bi, 3,10. Butt« Pro 1 Kilo Mk. 2H0 bi, 2P0.