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«»k««n, gleichen, direkten und gehetmen Wahlrecht» sür Sachsen kommt am nächsten Dienstag in der Zweiten Kammer zur Beratung, von der sozial demokratischen Fraktion sind di« Abgeordneten girißner und Feäßdorf al« Redner bestimmt. Gleichzeitig wird über den sretfinnigen Antrag auf Einführung jährlicher Tagungen de« Landtag« mitberaten. —88 Wohl mehr al« 3000 Landwirt« au« allen keilen dr« Sachsen lande« waren am Freitag nach Dritten gekommen, um der Lande«verfammlung de« Bunde« der Landwirt« beizuwohnen. Selbst die Galerien de« großen Tivolisaalr« waren gedrängt voll. Unter den Erschienenen bemerkte man die Herren Ministerialdirektor Geh. Rat Wahl», Dezernent für Berg«, Forst- und Hüttenwesen im Ministerium de« Innern, ferner >mt«hauptmann Dr. Hart^nann-Dvbeln, den Vorsitzenden de« Lande«kulturrate« Geh. Oekonomirrat Dr. Hähnel- Kupprttz. Die konservative Landtag«fraktion mit ihrem Führer Seh. Rat Opitz-Treuen war fast vollzählig erschienen. Auch der Vund»«direk1or Dr. Hahn-Berlin, sowie Reich«tag«abgeordneter Thesredakteur Oertel waren anwesend. Der Vorsitzende de« Bunde« der Landwirte im Königreich Sachsen, Geh. Oekonomirrat Andrä-Vraun«dorf, begrüßte die Erschienenen. Sr verbreitet« sich über di« durch di« Teuerung de« Vorjahre« so ungünstig beeinflußt« Lage der Landwirtschaft, bezeichnet« di« äußer« Politik de« Deutschen Reiche« al« unbefriedigend und konstatierte, daß der Bund der Landwirte auch im letzten Jahr« wieder be friedigende Fortschritte gemacht habe. Gr schloß seine Aul führungen mit einem Hoch auf Kaiser und König. Nach flndrä sprach Reich«tag«abgeordneter Dr. Oertel, der in seiner Red« die letzten von Gehässigkeit und Erbitterung erfüllten Wahlkämpfe schilderte und gegen die Liberalen polemtsterte. Die Furcht vor dem schwarz-blauen Block charakterisierte Dr. Oertel al« ein« Kinderkrankheit und ver- arlellt« unter Verteidigung de« Standpunkte« der Konser vativen in Sachen der Finanzresorm die bet den verflossen«« Reichstagswahlen von den anderen Parteien in Szene ge setzten Finanzreformhetze. Sein« Aulführungen wurden von lauten Beifallsbezeigungen begleitet. — Eine Svnnenfinst erni» flieht am 17. April zot erwarten, der die Astronomen mit ungewöhnlicher Spannung entgegensehen. Die Mittellinie der Verfinste rung beginnt im nördlichen Südamerika und verläuft von Venezuela über Bvittsch-Guyana durch den Atlan tischen Ozean nach dem nordwestlichen Spanien und weiter durch Nvrdfrankreich, daS nordwestliche Deutschland, über dio südliche Ostsee nach Rußland hinein. In Venezuela <st die Finsternis bei Sonnenaufgang gerade zu Ende, und tu Sibirien beginnt sie gerade umgekehrt mit dem Augenblick des Sonnenunterganges. In Europa ver läuft die Mittellinie gerade über Paris und nahezu über Hamburg und Kiel, auch über Petersburg. Tas Natur- schauspiä wird auch für Laien der Beobachtung wert foin, da fast in ganz Deutschland neun Zehntel des Svn- nenkörpers oder mehr von dem Mond bedeckt sein wer den. In unseren Gegenden erfolgt der Eintritt zwischen 11 und 12 Uhr mittags. Die äußerste Grenze der Sicht barkeit erstreckt sich bis Afrika und Arabien. — Zur Re form der sächsischen Ersten Kam mer wird der „Köln. Ztg." aus Dresden geschrieben: Dle gewaltige Bedeutung der sächsischen Industrie wird natürlich auch von der Regierung nicht bestritten. Tie lHte Berufs- und Betriebszählung hat abermals darge- tan, daß die Bedeutung Sachsens als Bundesstaat ledig lich aus seine Industrie zurückzuführen ist. Rach jener Aähkung fallen von der Gesamtbevölkerung 10,7 Prozent aus die Landwirtschaft, dagegen Kd,3 Prozent auf die In dustrie und 1b,2 Prc^ent aus H^del und Verkehr. Auch für die Staatsftnanzen kommt dieses Verhältnis ent sprechend zum Ausdruck. Ws 1831 die Verfassung er lassen wurde, aus der noch heute die Zusammensetzung der Ersten Kammer beruht, wurde fast die gesamte säch sische Staatseinnahme durch die Grundsteuer ausge- bracht. Rach dem ÄaatshauShalt für 1912—IS hat sich jttvch daS Verhältnis wie folgt geändert: Die Grund steuer ist nur aus 5013800 Mark jährlich angesetzt, und von diesem Betrage fallen lediglich etwa zwei Millionen auf die Landwirtschaft. Dagegen beziffern sich die son stigen direkten Staatssteuern auf 71065500 Mark. Bon diesen direkten Staatssteuern wurden 1V10 46 526 SOI Mk. oder 74,7 Prozent in den Städten und nur 15 727803 Mark oder 25F Prozent in den Landgemeinden aufge bracht. Das Verhältnis verschiebt sich jedoch noch weiter sehr erheblich zuungunsten der Landwirtschaft, ivenn man festhält, daß auch die sächsischen Landgemeinden fast überall außerordentlich srjark mit Industrie durch setzt sind. So fällt auch von ihrem Steuerausbringen der größere Teil aus Industrie und Handel und nicht auf die Landwirtschaft, die in Wirklichkeit nur einen sehr geringen Teil der Staatslasten trägt. Trotzdem hat sie gesetzlich in Sachsen den allergrößten Einfluß. Sie be herrscht durch die Erste Kammer die gesamte Gesetz gebung und kann die Arbeit der Zweiten Kammer für die politische Entwickelung des Landes vollständig wertlos machen. Sie besitzt aus Grund der 1831 unter ganz an deren wirtschaftlichen und kulturellen Voraussetzungen erlassenen Verfassung in der Ersten Kanrmer die Mehr heit. Ter König ernennt 10 Rittergutsbesitzer zu Mitglie dern auf Lebenszeit, 12 Mitglieder wählen aus «eigenem Rechte die Rittergutsbesitzer, außerdem gibt eS noch Vertreter von Lehns-, Reichs- und StandeSherrschaften- sodaß von den 48 Mitgliedern der Ersten KounMer min destens 27 Vertreter der landwirtschaftlichen Großbesitzer sind. CS gibt auch einige Industrielle und «inen Ver treter des Großhandels, die durch die Gnade des Königs berufen sind. Ein verfassungsmäßiges Recht auf Vertre tung in der Ersten Kammer besitzen Industrie und Han del nicht. Die Rittergutsbesitzer wählen aus eigenem Rechte 12 Männer ihre« Vertrauens, und außerdem find ihnen durch die Verfassung noch etwa 15 Sitze -»gebilligt. Handel und Industrie, die im wesentlichen die finan- Mlen Aasten deS Staates, tragen^ die allein Sachsen die Bedeutung al» Bundesstaat vurloihen, sind bei einer ungemein bescheidenen Vertretung aus die Gnade des -König« und da» «ohlwollen einer wechselnden Regierung angewiesen! Und das soll immer so bleiben. Eine Ver tretung au« eigenem Recht« und nach steter Wahl gleich der Landwirtschaft ist?der sächsischen Industrie bisher be harrlich verweigert. Die Regierung will an der ver fassungsmäßigen Zusammensetzung der Ersten Kammer nicht rütteln lassen. Handel und Industrie sollen -war die Lasten des Staate» tragen, sich aber von den Groß agrariern durch die Erste Kammer beherrschen und gesetz- gebevtsch betreuen lassen. Alle versuche au» den Kreisen der wichtigsten Erwerbsstände de» Lande» und aus der Mitte der Zweiten Kammer, diesen Zustand -u ändern, sind an dem Willen der Regierung zuschanden geworden. Man will die Erste Kanrmer in ihrem heutigen feudalen Bestände al» ein Zwinguri gegen eine etwa unerwünscht liberalen Regungen nachgebende Zweite Kammer nicht aufgeben. Ter Geist unserer Zett verlangt jedoch immer dringender nach einer Beseitigung deS halb mittelalter- lichen Zustandes. * Gröba. Bei der htrflgen Sparkasse wurden im Mo nat Februar 4SS Einzahlungen im Betrage von 49 485 Mark 05 Pfg. geleistet, dagegen erfolgten 10S Rückzah lungen im Betrag« von 28795 M. 83 Pfg. Der Ge samtumsatz betrug im Monat Februar 282 SOS M. 40 Pfg. Neue Ginlagebücher wurden S8 Stück ausgestellt. Die Einlagen werden mit 8»/,'/, verzinst. Dresden. Tom Königs. Sächsischen Verein sür Lust schiffahrt ist es gelungen, mit der LuftverkehrS-Gesell- schaft ins Einvernehmen zu treten, um für den Frühling oder Sommeranfang den Besuch eines der neuesten Zeppe lin-Luftschiffe in Dresden in Aussicht zu nehmen. Vor aussichtlich wird der Verein auch im kommenden Monat oder spätestens im Wril wieder Flugunternehmungen veranstalten. — Tas Gordon-Bennett-AuSschoidungS- rennen der Lüste für Freiballons wird in großem Stile von der Randrennbahn in TreSden-Reick aus am 28. April stattftnden. Bautzen. WS am Bahnübergänge Hosena—Leippe an der LandeSgrenze ein Mterzug die Ueberfahrt passiert hatte, krochen drvi Kinder aus Hvsena durch die Um zäunung der ordnungsmäßig geschlossenen Schranke, um da» GleiS zu überschreiten, als plötzlich ein durch den Güterzug verdeckter Personenzug heranbraustc und die 7 jährige Tochter deS Landwirts Schneider aus Hvsena überfuhr. Das Kind war sofort tot. Kirchberg. Bei einem Geschäftsmann waren zwei große Korbflaschen Weißwein im Werte von etwa 150 M. gepfändet worden. Ms der Wein abgeholt und versteigert werden sollte, stellte es sich heraus, daß die Flaschen statt Wein — Wasser enthielten. Ob das Wasser schon vor her in den Flaschen gewesen ist oder nach der Pfändung erst an Stelle des Weines hineingebracht worden ist, ist noch nicht aufgeklärt. Chemnitz. Ter Musikmeister-Aspirant in unserem „Kronprinz" - Regiment, Herr Arthur Alwin Kappler, Wurde am Donnerstag zum Musikmeister des Infanterie- Regiments Nr. 10S in Bautzen gewählt. Bekanntlich wurde der bisherige Bautzner Musikmeister, Herr Steinbach, zum Nachfolger unsere- Meisters ASbahr gewählt, sodaß also zwischen Chemnitz >md Bautzen sozusagen ein musika- Kscher Austausch stattgefunden hat. Mittweida. AW Entstehungsursache des Groß feuer» im Orksteil Neudörfchen ist Brandstiftung ermittelt worden, und zwar hat der noch nicht 12 Jahre alte Sohn eines in Weinsdors wohnenden Steinbrucharbeiters das Feuer verursacht. Obers achs en berg i. B. Abgebrannt ist in vor- letzter Nacht das Anwesen de» Hausbesitzers Zimmer hier. Tabei ist auch die gesamte Habe des Mitbewohners Pelz, der nicht versichert hatte, ein Raub der Flamme» ge worden. Entstanden ist der Brand wahrscheinlich infolge von Unvorsichtigkeit der Frau Zimmers, die mit einer offenen Lampe vvm Oberbodeu Futter geholt hatte. Hainichen. Hier geriet ein Fvrmex mit seiner Cheftau in Streit. In seinem Jähzorn ergriff er eine Kaffeetasse, um sie seiner Ehefrau an den Kopf zu werfen. Tabei traf er sein 3 jähriges Söhnchen, das mit der Mutter aus dem Sofa sah, in daS Gesicht. Durch die Tasse wurde das rechte Auge de» bedauernswerten Kindes derart beschädigt, daß die Sehkraft verloren gegangen ist. Langburkersdorf. Tie hiesige Gemeinde hatte im Vorjahre beschlossen, den hier wohnhaften Veteranen mit einem Einkommen bis zu 700 Mark Steuerfreiheit zu gewähren. Dieser Beschluß ist jetzt erstmalig zur Aus führung gekommen. Der Gemeinderat hat übrigens einen weiteren dankenswerten Beschluß gefaßt, indem er mit Rücksicht auf die Teuerung-Verhältnisse alte und gebrech liche Leute, insbesondere alleinstehende Witwen- von der Gemeinde-Einkommensteuer befreit hat. Auch dieser Be schluß ist jetzt bei Einhebung der Gemeindeanlagen erst malig zur Ausführung gekommen. Leipzig. Gestern nachmittag führte der Flieger Wiencziers von den Deutschen Flugzeugwerken eine» Flug über der Stadt Leipzig aus. Er umkreiste in Begleitung eine» Fluggastes die Äadt zweimal, besonders die innere Stadt, und landete glatt am Aufstiegsorte, dem Flug plätze Linbental. Ter Flieger Oelerich trat um 4i/r Uhr seinen geplanten Ueberlandslug nach Altenburg an, wo er mn 5»/, Uhr gesichtet wurde. Er wandte sich dem Exer zierplätze zu und ist nach einem Telegramm aus Alten burg kurz nach 5»/, Uhr mit seinem Passagier, einem Bau meister aus Altenburg, von einer großen Menschenmenge jubelnd begrüßt, glatt gelandet. — Tie im vorigen Fahre eingeleiiete, aber nicht völlig durchgeführte Bewegung der hiesigen Bäckergesellen zur Durchführung besserer Lohn- und ArbettSverhältnisse, insbesondere zur Besei tigung deS Kost- und Wohnungszwanges beim Arbeit geber, ist jetzt von neuem ausgenommen lvordeu. Tie Bäckergesellen erachten die sielt für gekommen, mit Unter stützung der allgemeinen Arbeiterschaft nunmehr ihre For derungen völlig zur Durchführung zu bringen, vermut lich soll- wenn eine Verständigung nicht erzielt wird, zur Osterzeit in den Kalnpf (Arbeitseinstellung und Boy- kott) eingetreten werden. Halle. Durch Polizeihunde wurde eine aus s^ihs Arbeitern bestehende Wildererbande ausfindig gemacht, unter der sich die Täter befinden, die den Förster Lentz in Neukirchen am Dienstag ««geschossen* und tödlich ver- wundet haben. ES sind Arbeiter aus Neukirchen, Beesen und Benkendorf. Tie Tagelöhner Wagner und Sohn ge- standen ein, den Förster, dessen Schüsse fehlgingen, nie- dergeskreckt zu haben. ttnft und Wissenschaft. 88 8u« Charlotte BastS« Künstlerleöen. Da« berühmte Mitglied der Dresdner Hofbühne Charlotte BastS will sich am 1. Juni d. I. in« .Privatleben- zurück ziehen. Sie will jedoch keine«»,g« der Kunst Valet sagen, sondern auch ferner in ihren besten Nollen in Dresden, Berlin usw. gastieren. Auch ein« amerikanische Gastspiel- reise ist für später in AuSflcht genommen. — Mit Charlotte BastS scheidet eine Talondame vornehmen Stile« und eine Liebhaberin vell Charme und Laune au« dem verband der Dresdner Hoftheater au«. Charlotte BastS kam al» blutjunge« Mädchen nach Dresden. Dem ersten, sechzehn Monate währenden Engagement in Gt. Petersburg, ihrer SeburtSstadt, war ein kurzes, nur Wochen dauernde» in Leipzig vorangegangen, und betrat Charlotte BastS die sächsische Hofbühne in einem Alter, in welchem andere kaum mit dem ersten theatralischen Unterricht beginnen. Einer angesehenen Künstlerfamilie entstammend, kaum den Kinderschuhen entwachsen, betrat die Künstlerin bei ihrem Vater, welcher damals da« kleine Rudolstädter Hoftheater und da« Ttadttheater in Göttingen leitet«, die Bretter. E» gibt nur wenige Schauspielerinnen, dle bei ihrer reichen Künstlerschaft eine so große Vielseitigkeit besitzen, wie Thar- lott« BastS. Wir bewunderten sie als märchenhafte» Rautendelein, al» frischen, kecken Vittorino in Renaissance, eine Rolle, die vorbildlich für alle Darstellerinnen wurde, deren anmutige Darstellung die höchste Bewunderung der beiden Autoren hervorrief. Wir sahen sie al» klug» stolze Gräfin in «Untreu-, al» echt Lessingschr Franziska, eine poesteumflochtene Ophelia bot sie un» so gut, als den tollen übermütigen Fahrenden Schüler in Cervantes «Ver botene Früchte-. Und wie verkörpert Charlotte BastS die Thakespearschen Frauengestalten! Die geistsprühende Bea- trlce, die poetische Viola, die wortreiche Rosalinds, daS trotzige Kätchen — welch eine Relhe reizvoller, künstlerisch empfundener und vollendet wicdergrpebener Gestalten. So sehr wir auch in Charlotte BastS die moderne Schau- spielerin verehren, ebenso entzückt uns andererseits das überraschende große Stilgefühl, das sie in all diesen ver schiedensten Charakteren zur Schau trägt. — Aus dem liebreizenden, schlicht natürlichen Vackfischchen von einst hat sich eins weltgewandt» seinpointierende Salondame entwickelt, deren temperamentvolle» Spiel einer großen Anzahl moderner Komödien zu dauerndem Siege verhalf. Charlotte BastSS Kunst ist immer vollkommen weiblich — vielleicht besonder» weiblich durch den leisen Zug an mutiger Ksketterie. Nie versagender guter Geschmack, der auch alle Toilettenfragen künstlerisch zu lösen versieht, hält sie fern von Effekthascherei und hohler Deklamation. Vor treffliche Sprachtechnik und gewissenhafte» Studium unter stützen die reichen Mittel, mit denen Musen und Grazien sie schon in der Wiege beschenkten. Sport. * Tas zweite Dresdner Sechstagerennen nahm am vergangenen Mittwoch einen recht vielversprechenden An fang. Unter großem Besuche ging der Start pünktlich abends kl Uhr vor sich. Tic fast gleichwertigen Mann schaften lieferten sich durch Stunden hindurch aufregende Kämpfe, konnten aber, eben, weil sie zu gleichwertig sind, wenig erreichen. DaS Tempo war stets äußerst scharf und hielt sich trotz der sich nötig machenden Neu- tralisationcn stets über 30 Kilometer. So betrug die Zahl der am ersten Tage gefahrenen Kilometer 770,510, also zirka 32 Kilometer in der Stunde. Tie Spitze hiel ten dabei Saldow-Lorenz, de Mara-Stabe, Miguel-Pou lain, Neumer-Großmann, Rudel-Pawke, Hübner-Arend, Ludwig-Rosellen. Marx-Finn haben bei den heftigen Käm pfen 2 Runden, Rosenlöcher-Techmer 15 und Gras-Röthig 21 Runden verloren. Ein Besuch des Rennens dürfte sich deshalb lohnen. Tas Rennen findet in der Ausstel lungshalle 11/12, LennSstraße, statt. Tie Bahn ist durch Elektrische mit Nachtwagenverkehr mit den Bahnhöfen und allen Stadtteilen direkt verbunden. * Ter Dresdener Rennverein eröffnet den Reigen seiner diesjährigen Veranstaltungen am Sonn tag, den 17. März, um weitere Renntage am 24. März, Ostermontag, den 8. April, Sonntag, den 14. April, 5. und 16. Mai (Himmelfahrt), Sonntag, den 2. Juni, 25. August> 1. und 15. September, 6. und 27. Oktober und Resormationsfest, den 31. Oktober folgen zu lassen. Vermischtes. LK. Tie ersteLotomotive'in Tripolis. .Am Montag morgen um 8 Uhr hat die erste Lokomotive in Tripolis aus dem neuen in Bau stehenden Schienenstrang unter dem Jubel der Italiener ihre EinweihungSfahrt angetreten, von der ein KriegSkorrcspondent des Corriere della Sera eine anschauliche Schilderung gibt. Tie Nacht über war unter der Aufsicht der Ingenieure fieberhaft au den Vorbereitungen zur Landung dieser ersten Loko motive gearbeitet worden, mit Hilfe sizilianischer Eisen bahnarbeiter wurde dann das Tampfroß in kurzer Zeit montiert, und als die achte Morgenstunde näher kam, stand alles zur festlichen Abfahrt bereit. Kurz vorher kam der General Frugoni mit einer Gruppe von Gaeeral- stabKoffizieren; der Chef de» BerpflegungBoesen^ Oberst