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Wahrnehmung und Forschung in Zukunft nicht mehr ent gehn». — Der Centralverband deutscher Bäckerinnungen „Germania", der über 42000 Mitglieder zählt, begann am Montag in Köln die Verhandlungen seines von etwa; 500 Delegirten aus allen Theilen Deutschlands besuchten l3. Verbandstages, der mit einer internationalen Aus stellung für Bäckerei, Konditorei und verwandte Gewerbe verbunden ist. Es wurden dabei u. A. folgende auch für weitere Kreise interessante An träge angenommen: „Der geschäftsführende Vorstand wird beauftragt, an zustän diger Stelle vorstellig zu werden, daß dem Bäckergewerbe gestattet werde, in den sechs Sommermonaten in den Morgenstunden den Verkauf ungehindert zu betreiben. Die Ausnahmebestimmungen für den Frühverkauf dürfen aber nicht auf Kosten der Abendschlußstunde vorgenommen wer den." — Ferner: „Der Verbandstag protestirt von Neuem gegen die das Bäckergewerbe schwer schädigende Verord nung des Bundesrathes vom 4. März 1896, betreffend Maximal. Arbeitstag im Bäckergewerbe. Tie Ver treter der deutschen Bäckermeister stehen auch heute noch einmüthig aus dem Standpunkte, daß für den Erlaß dieser Verordnungen die nöthigen Voraussetzungen fehlten und erwarten nach wie vor schließlich eine gänzliche Auf hebung der Verordnung. Da aber nach den Erklärungen der Vertreter der Reichsregierung zur Zeit eine gänzliche Aufhebung der Verordnung nicht angängig erscheint, von denselben aber öffentlich anerkannt ist, daß namentlich die mittleren Betriebe schwer von der Ver ordnung betroffen worden sind, da aber anderer seits dieselbe Regierung durch die Erlasse der Verord nungen für das Müller- nnd Gastwirthsgewerbe, wo anstatt des Maximalarbeitstages eine Minimalruhezcit vorgeschrieben ist, selbst zu der Ueberzeugung gekom men zu sein scheint, daß ein Maximalarbeitstag sich nicht mit den Interessen des Kleingewerbes vereinigen läßt, fordern die versammelten Abgeordneten der deutschen Bäckerinnungen energisch, daß nunmehr das schon vor Jahren regierungsseitig gegebene Versprechen, die Ver ordnung mehr den Interessen des Gewerbes anzupassen- endlich erfüllt werde und empfehlen die Versammelten auch heute eine Abänderung in dem vor drei Jahren in Magdeburg beschlossenen und der Reichsregierung mit- getheilten Sinns. Da auch die zu der heutigen Versamm lung abgeordneten Bäckermeister einmüthig der Ueber zeugung sind, daß die oft hervorgehobenen Schäden, welche die Verordnung für das Bäckergewerbe gezeitigt bat, nicht nur fortbestehen, sondern in immer deutlicherer Weise in die Erscheinung treten, versprechen alle Abge ordneten, auch ferner mit allen ihnen zu Gebote stehen den Mitteln für eine Milderung resp. Aufhebung der Ver ordnung eintreten zu wollen." Der Antrag gelangte ein- stimmig zur Annahme. — Dt« abno»mt« Temparaturverhältnksse dieses Lommn», vor allen Dinge» di« häufizen Niederschläge und die onhastend niedrige Tempera ur sucht der bekannte Astronom Flammarion mit de« großen Masten Treibeis im Atlantischen Oeea» zu erkläre». Dies« Ansicht wird neuerdings durch dänische Schifftosfizierr bestätigt, dt« während der Reise über den Oeran rmter empfindlicher Kälte zu leiden hatten. Die Ursache dieser Kälte ist in der» großen Maste« von Polarei« zu suchen, daS in diesem Gommer weit südwärts in de« Atlantische» Ocran dineiogetrieben ist Norwegische FIschnsahrzeuge, dir Erde Juli von Island beimkehrteo, berich'eten ebenfalls, daß erst Mitte Jak da« Fahrwasser rund um die Insel eisfrei ge worden, daß aber in mehreren großen Fjorden an der Nord- käste der Insel da« PolareiS landfest geworden sei, und r» lange Zeit dauern werde, bevor diese EiSmaflrn schmelzen würde». Aus Irland hat denn auch in den letzten Wochen sehr raue» und kaltes Wetter geherrscht. Mit dem Abtrriben de» Polar- eise« weit hin nach dem Süden bringt man sogar in Norwegen -ine Veränderung der Strömung auS dem nördlichen Polarmeere in Verbindung, die sich für die klimatischen vrrhältu'ste der nordischen Haibiost l recht ungünstig erweist. Herings- und Dorsch-Fang an der norwegischen Küste habe» sehr darunter zu leid«. — Dir große Bedeutung hygienischer Vorkehrungen er hellt au» den folgenden Zahlen über Veränderungen in den Sterblichkeit»- und ErkraukungSziffrru i« deutschen Heere. Beim Militär ist in den letzten 20 Jahren die allgemeine Sterblich kett um 54 v. H, die TyahuSperblichkeit um 85 v. H. herunter, gegangen. Durch allgemeine sanitäre Maßnahme» ist die Er- kravkuvgSstatistik in der Armee innerhalb 10 Jahren von 34,7 v. T. auf 11,2 d. T. Heruntergrd'ückt worden. * Stauchitz. Gestern wurde der Pferdejunge F. L. in der Scheune seines Dienstherr» in Ibanitz erhängt aufgefunden. Man vermißte ihn schon am Dienstag, glaubte aber, er habe sich in Folge einer unbedeutenden Zurechtweisung zu seinen hier wohnhaften Eltern be geben. , ' ' Wrinbähla. Einen guten Fang »achte der Förster Rentsch. Al» er dmch de» Wald ging, entdeckte hin Teckel- hüydchev in der Gtzend der sogenannten ,G,üorn Telle* »inen Snninchenbau, in de« sich sechs ausgewachsene Jl'istr befanden. DaS Hündchen hylft «io« nach dem andern heraus, obwohl r» von dem Raubzeug stark angegriffen und am Kopfe, sowie am Körper ganz ,«bU« wurde. Rentsch Hot die Iltisse grtödtet. Die nähere Untersuchung ergab, daß sie sich von Kani»cherfleisch genährt haben. Eie ziehen von eine« Kaniuchenbau zum andern, dk^e ausnehmend. Wen» «kn Bezirk aaSgeplündert ist, geht r» in einen arideren. , v'i Meißen, 12. August. Die dieser Tage berichteten Au. schnldiginigin kn der jüngsten öffentlichen Stadiverordnrtenstwmg -Wb»n Leut« ei», Erklärung der bethrilkgten Firwa .im Anzeigen. /teile He» hiesig« »Tageblattes* gezeitigt, Welche den An. ßchNPtznng« allerdings dem Anschein noch ast» Bob« entzieht. E» handelt sich um dir irkaua'r große hiesige Banfirma Otto grtödtet sich die den Gtadt von der genannten angerrchnete» hohe» Poliere 7S Pfennige, Maar« »nd Zimmerer 48 Pfennig», Arbeiter SS Pfennige). Nu» führt ad« die Firma an,»daß in, fragliche« Vanjahr« slSSV/ISSV) Arbeitslöhne und Material ans der größt« Höhe stand« und daß die Finna für diese Tage, lohasätz« laut Vertrag zu leist« hatte: Gestellung der Arbeiter, Tragung aller, gesetzlich« Kost« für Atter»., Invalidität»., Unfallversicherung re , Vorhalt« aller Geräth« und Gerüste («S handelt« sich um Konalbaulen bi» zn beträchtlicher Tiefe und um eine» Userma »erbau a» de« Lettisch), sowie der zu Brücken und Absperr«»« »öthig« Hölz«, Gestellnng d« «forderlich« Beleuchtung, sowie überhaupt all« SicherheitSmaß. regel», Haftung für all« an Gebäude« u. s. w. dnrch Ausgrab ung« und durch Naturereignisse entstehenden Schäden. Di« Firma führt an, daß sie an einen Hausbesitzer, außer Repara- turkostm, 20V Mt. zahl« mußte «ege» angeblich« Setz«» seine» Hintergebäudes, daß sie 7S2 W. für «ächttiche Beleuchtung a» dm Rath zahlte, die Folg« eine» GaSrohrbrucheS trag« mußte u. s. w. Die Firma glaubt hiermit uachgrwieseu zu hab«, daß der Rath in jeder Beziehung die Interessen der Steuerzahler gewahrt hat. WaS die angebliche Bevorzugung durch d« Stadtbourath Pflücke anbrlangt, so führt die Unna an, daß sich um die fragliche Arbeit weiter keine Wrißnrr Firma beworben habe, sondeim nur auSvLrttge Firmen. Die Erklärung spricht sich sodann scharf gegen die durch den gmonnt« Stadt verordneten hervorgeruseor Ehrverletzung au», sie richtet di« Frage an ihn. warum er sich nicht vorher Aufklärung verfchafft, Katt a» der Oberfläche häng« zu bleib«, uud schließt: .Ohne Uebrrhebaug dürfe« wir wohl behaupt«, iu 23 jähriger Tätig keit an der Entwicklung Meißen» mitgrarbeltet zn hab«, und nicht immer mit Gewinn für un». (ElekrizitätSwerk! D. B) Al» Dank dafür hätten wir aber auch eine solche empörende Anschuldigung von seit« eine» Stadtoerordneten nicht erwartet.* Döbeln. Wie sich herauSg,stellt hat, hat sich der Dienst knecht Merzky, der weg« SittlichkeitSvergeh«» veihaftrt wo-den war und dem daun eine zweimalige Flucht gelang, durch den Sprung ou» dem Fenster seiner Schlafstelle in Kleivbauchlitz di« Füße schwer verstaucht. Er liegt bei sein« Elter« in Nauu- dorf krank da, nieder und wird wohl nun kaum zum dritte» Male Gelegenheit zum Entfliehen hab«. Dresden. Die Stadt Dresden plant die Errichtung einer Trinkerheilanstalt aus dem städtischen Rittergute Klingenberg bei Freiberg. Für diesen Zweck ist nunmehr nach den Gutachten und der Besichtigung durch die Herren würde gestmm Lbentz »eg« 7 Uhr P der «Beiter. Giam» «M Gesa«. -Der > dtz-Deichsel eine» MegrlwagmS, d« «gekoppelt war, »efchwung«, »ar nnglüMch zu lieg«, daß dl« Räder ihm üb« Hal» und Beine ging«. Der TÄ trat sofort «in. D« Kutsch« trifft keine Gchnld. Eibau, 11. August. Recht trübe Aussicht« nöffu« sich d« Abnehmern von elektrischem Strom iu d« von dem ElektricitätSweek Eibau. Oberoderioktz versorgte» Ortschaft« »ach de« Konkurs üb« dir Firma »Actieugesrllschaft für EtttriettätS- Lrntrale»'. Danach ist jede Stund« mit der Möglichkeit zu rechn«, daß dem Ort Kraft und Licht entzog« wkd. Von dieser Sachlage ist di« Gemeinde durch folgende» Rundschreiben in Kenntniß gesetzt Word«: .Nachdem zu dem Vermögen der Aktiengesellschaft für ElrktricitätS-Eeutraleu in Dresden da» KonkurSverfahr« «öffnet worden ist, wird Ihn« hierdurch er. g«b«st mitgetheilt, daß der Betrieb de» EiektricltätSwnkrS zwar vorläufig «ud bi» ans Weitere» aufrecht «hatten werden wird, der unterzeichnete KonkarS.verwaltrr fich aber ausdrücklich da» Recht vorbehält, jederzeit dm Betrieb einzustrllm. Diese Mit theilung «folgt, da fich zur Zeit noch nicht übersehen läßt, ob der mtterzeichnetr Konkurs-Verwalter in Icke best«h«d« Berträge ei»tret« kann od« der« Erfüllung ablrhnen muß. Hochach- tungSvoll Rechtsanwalt Röhl, al» Verwalter im Konkurs« der Aktiengesellschaft für ElektricilätS-Centralm. Au» dem Vogtlande, 13. August. Infolge der anhaltenden Niederschläge ist dir Temperatur sehr zurückge- gaug« und fiel« gestern Nachmittag in der 5. Stunde Schnee flocken. — Infolge HlnzutritteS von Hirnhautentzündung vrr- schied am Montag in Markneukirchen der im 13 Lebensjahre stehende Willy Braun. D« älter« Bruder de» Gmonnt« hatte i» Juli mit einem Revolv« gesplelt, dabei war eine Kugel dem Knaben in den Kops gedrungen, aber Wied« «tsnnt Word«. Der Zustand Braun», d« man schon für gerettet hielt uud al» geheilt entlassen hatte, verschlimmerte sich am Montag plötzlich und führ e zum Tode. Plauen i. B., 13. August. Ein Theil der Schiffchen stick« hat fich von den im deutschen TextilarbrÜer-Berbarrd bi», her organifirtrn Gchiffcheustick«» losgelöst uud hat rin« eigener» Verband vogtländischer Schlffchensticker gegründet. Der Leitung diese» neuen Verband«» kommt e» vor Allem daraus an, sich vollständig frei zu halten von politische« Bestrebungen «nd sich ausschließlich zu beschränk« aus die Vertretung der Interessen der Arbeiter, brzw. der Lohuverhältuiff« und auf Förderung Stadtbaurath Bräter und Hofvath Dr. Ganser das zum Rittergute gehörige vormalige Kästnersche Gut in Aus sicht genommen worden, nachdem sich diese beiden Herren übereinstimmend für die Verwendbarkeit des genannten Gutes ausgesprochen haben. IN den auf dem Gute befind lichen Gebäuden machen sich Umbauten nur in geringem Maße erforderlich, wenn ein durchschnittlicher Tagesbe stand von 15 Pfleglingen angenommen wird. Das Gut besteht aus einem Wohn- und Stallgebäude, einem Seiten gebäude mit Wagenschuppen und einer Scheune. Am besten eignet sich das Wohn- und Stallgebäude zur Unterbringung der Anstalt. Die für die Heilanstalt in Aussicht genomme nen Räumlichkeiten sollen bestehen aus einer Kvchküche mit Speisegewölbe, einer Waschküche, einem Bade und einer Wohnung für den Hausvater, ferner zwei Tageräumen, einem Schlafzimmer zu drei Betten, fünf Schlafzim mern zu je zwei Betten und drei Schlafzimmern zu je einem Bett. Ferner gehören noch zu den Aufenthalts räumen eine Veranda am Hause und eine Laube im Gar ten. Die Einrichtung und Ausstattung der verschiedenen Räume soll gut, aber einfach sein. Es sollen in der der heimischen Industrie. D« Verband wird infolgedessen von sozialdemokratischer Seite stark bekämpft und sein Borgest« al» Berrath bezeichnet. — Da» jüngst au» .Neuhof bei Plauen* gemeldete Unglück, wonach beim Einsturz einer Scheune fünf Personen grtödtet worden sein sollt«, hat sich nicht bei Plauen sondern bei Kuttenberg im südlichen Böhmen ereignet Leipzig, 13. August. Der Mitschuldige des Schlos sers Arthur Behnert, der Schisfsbauer Joseph Stroppe, der sich jetzt in der hiesigen Gefängenenanstalt befindet, machte über seine Betheiligung an dem Verbrechen fol gende Angaben: Er will seinen Spießgesellen Behnert erst am Abend vor Verübung der furchtbaren Thal in der Herberge zur Heimath in Weißenfels kennen gelernt haben. Mit diesem neuen Bekannten will er am näch sten Tage nach Leipzig gereist sein, wo beide die Herberge zur Heimath in der Seeburgstraße ausgesucht hätten. Von da seien sie in die kleine Fleischergasse gegangen, wo ihn Behnert beauftragt habe, nachzusehen, ob in dem Lory'schen Laden eine einzelne Person sei. Das sei der Fall gewesen. Bon seinen Wahrnehungen habe er Behnert der ihn von dem beabsichtigten Verbrechen unterrichtet, Hauptsache Holzbettstellen mit Strohsäcken verwendet wer den und nur zwei eiserne Bettstellen mit Roßhaarmatratzen (für selbstzahlende oder bessere Pfleglinge) sind vorge sehen. Die nöthigen Möbel sollen den Beständen des Stadt-Siechenhauses und des Stadtkrankenhauses Fried richstadt entnommen werden. Die Gesammtkosten in Höhe von rund 23000 Mark sollen den Sparkassenübcrschüsscn entnommen werden. Die Pfleglinge sollen in der Haupt sache mit landwirthschaftlichen Arbeiten im Freien be schäftigt werden. Für diese Arbeiten erhalten die Männer einen Stundcnlohn von 16 bis 22 Pfg. und die Frauen einen solchen von 10 bis 12 Pfg. Diese Arbeitsverdienst gelder dienen mit zur Deckung des Aufwandes für die Pfleglinge. Die Anstalt hat den Zweck, solchen männlichen Trunksüchtigen, die nach ärztlichem Ermessen heilbar oder wesentlich besserungsfähig sind, Heilung zu verschaffen, sofern sie sich nach ihrem Zustande für die Behandlung in der Anstalt eignen. Ausgeschlossen sollen verblödete oder sittlich entartete Trinker sein, denen die Anstalt nur eine Versorgung bieten würdet Plauen b. Dresden, 12. August. Da» «»gische Bor- »eh«« dn sächsischen Grubenvn Rottungen gegen die soztaldemo- krattsch« Berhetzung d« Belegschaft« hat wlntzsten» in einigen Bezirk'« den beste» Ersatz gehabt. E» ist ganz allgemein eine größere Beruhigung der Arbeiter eingetretrn, «nd ihre Be ziehungen zur soz'aldrmokrati'ch« Agitation sind sehr erheblich gering« geworden. In manch« Bezirken, so im Plauenschea Grrmde, ist, wie der .Köln. Atz.* geschrieben wird, die sozial demokratische Organisation d« Bergleute so zurückgrgang«, daß sie heute ohne Bedeutung ist. auch wird di« sozialdemokeolischr Presse wenig« gelesen, und die Versammlungen find äußerst schwach besucht. Mauch« Bergleute, die früher in der Organi sation Vertrauensposten bekleidet«, haben sich gänzlich von dn radikal« Politik loSgesagt und find ruhige Arbeit« geuordrn. Di« sozialdemokratisch« Wortführer ««»« da» .traurig« Zu. stände*, und sie woll« dir früh«« straff« Organisation wird« herstell«. DaS wird ihn« sehr sch«« werden, w«n di« Grubenvrrwoltungen nicht selbst de» Fehl« mach-n, ihn« durch in Kenntniß gesetzt. Beide seien dann hintereinander- in den Laden gegangen. Während Stroppe Schuhe bestellte, habe der später eintretende Behnert sich Uhren vorlegen lassen. Als sich Frau Lory einmal gebückt, habe Behnert die Unglückliche mit dem Hammer niedergeschlagen und ihr dann noch weitere Schläge versetzt. Stroppe selbst hat auch noch einen Schlag auf den Kopf der Frau ausgeführt. Behnert habe dann die Uhren, Ringe und Goldsachen zu sammengerafft. Darauf hätten die beiden sich entfernt und seien mit der Straßenbahn nach Wahren und von dort nach Halle gefahren, wo die beiden Raubmörder am nächsten Tage nach Theilung der Beute voneinander ge gangen sind. Ein jeder der Spießgesellen hat alsdann allein vagabundirend die Länder durchzogen, bis sie nach einander von der rächenden Nemesis ereilt worden siird. Die Verhandlung gegen die beiden Raubmörder wird vor aussichtlich schon in der nächsten, vierten Quartalsperiode vor dem königlichen Schwurgerichte in Leipzig statt finden. Nvs aller Wett. Bei Hildeshcim wurde gestern früh Schneegestöber beobachtet. Ferner wird aus Graz berichtet, daß seit Montag in Obersteiermark starke Schneefälle erfolgten. Auch aus weniger gebirgigen Gegenden wird Winterwettev gemeldet. — Eine grauenhafte Unthat ist gestern Nach mittag in der Jungfernhaide in der Nähe von Plötzen see entdeckt worden. Dort wurde in einer Schonung versteckt die Leiche eines kleinen Mädchens aufgefunden, welches in schändlicher Weise ermordet worden ist. Die näheren Nachforschungen ergaben, daß es sich um die neun Jahre alte Tochter der Bakeschen Eheleute aus Charlottenburg handelt. Das Kind wurde seit vorgestern Abend vermißt. Der Thäter ist unbekannt. — Eine schwere Betriebsstörung, die leicht verhängnißvolle Folgen hätte haben können, ereignete sich gestern Nachmittag auf der Niederwaldzahnradbahn. Als der Zug abwärts fuhr, versagte plötzlich ein Ventil, so daß der Zug mit