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gelegene Feuerhydranten durch den Einbau von Sperr" schiebern zwischen tzaupirohr und Hydrant für den Straßenreiuigungebetricb verwendbar gemacht werden. S« dui». Bei de» setzt serliggeftellt«« Erweiterung», bauten ber Papierfabrtk Sebnitz, würbe «In Fabrikschorn- stein aufgesührt, der mit 01,Sb Meter Höhe der zweithöchste Fabriksch»rnst«tn Sachsen» ist. Schandau, vootfahrten auf der oberen Schleus« bet Htnt«rherm»dorf werden an beiden vsterseiertagen, sa mt« Sonntag», am 14., 21. und 28. April und 5. und 12. Mat ««»geführt. Am 16. Mat (Himmelfahrt) beginnt der ständige Betrieb. Königstein. Der der Festung Königstein gegen- überltegende .Quirl", dessen Plateau im Kriegrjahre I86S von der Königl. Domänenverwaltung der Militärbehörde au» strategischen Gründen, überlasten wurde, ist bi» jetzt in den Händen letztgenannter Behörde gewesen und war sllr den Besuch de« Publikum» gesperrt. Da durch di« moderne Wastentechntk dieser Berg seinen strategischen Wert vollständig vrrloren hat, ist am Montag derselbe von feiten de» KriegSmintsterlum» dem Finanzministerium zurück gegeben und von der Forstrevierverwaltnng Königstein durch Herrn Forstmeister Strohmann in Ntkolßdors über- vommen worden. Löbau. Kurz vor 7 Uhr ertönte ein Lonnerartige» Sletöse, da» in der ganzen Stadt wahrgenommen wurde. Auf dem Hofe des Klempnermeistrr» Brückner jun. war ein autogentscher Schwettzopparat explodiert, wobei dem Meister die linke Hand abgerissen wurde. Di« SPerkstatt ist vollständig demoliert. Nur dem Umstande, daß mit dem Apparat auf dem Hofe gearbeitet wurde, ist rS zu danken, daß großer Materialschaden verhütet wurde. Chemnitz. Selten dürfte eine Ohrfeige von größe rer Tragweite gewesen sein, als jene, die an einem Sommerabcnde des vorigen Jahres der Chemnitzer Bäckermeister Schmidt einem Betrunkenen, von dem er in unflätiger Meise beschimpft wurde, verabreichte. Ter Meister war eben dabei, seinen Laden zu schließen, als der Betrunkene ihm mit Beleidigungen zu überschütten begann. Schm, ließ sich schließlich so weit hinrcißrn, seinem Beleidiger mit einer Ohrfeige zu quittieren. Ta ivurde der Verletzte durch eiuc Stimme aus dem Hinter gründe aufgefordert, sich fchnell hinzulegcn und der Gc- ohrseigtc kam dieser Aufforderung prompt nach. Ta der Bäckermeister die Worte gehört hatte und Wohl wußte, daß er dem Betrunkenen keinen ernsteren Schaden zu gefügt hatte, tnmmerte er sich uicht weiter um ihn, sondern schloß ruhig seinen Laden. Schnell sammelte sich aber eine größere Volksmenge au, in der sich die Mei nung verbreitete, der auf der Straße liegende Mann sei von Schmidt schwer mißhandelt worden. Tic Menge wurde immer größer und zerstreute sich auch uicht, als der Bctruntcne nach der Polizeiwache gebracht worden >var, vielmehr tobte der BolkShaufen bis gegen Mitter nacht vor dem Laden des Smidt, schlug das Schaufenster ein, beschädigte den Laden noch in anderer Weise und schließlich lam es soweit, daß einzelne Backwaren aus dem Laden auf die Straße hcrauSgeholt wurden. Unter den Leuten, die am meisten gegen den Bäckermeister tob ten, befand sich auch die Gcschirrsührcrschefran Kuni gunde Seidel, die einen alten Groll auf Schmidt hatte und die Stunde für gekommen hielt, an diesem einmal ihr Mütchen zu fühlen. Wegen ihres erheblichen Anteils an den Ausschreitungen vor dem Geschäfte des Schmidt sollte sic sich später vor dem Chemnitzer Schöffengericht verantworten. TieseS Gericht hielt aber Landfriedens bruch für vorliegend und erklärte sich deshalb für nicht zuständig. Tie Verhandlung vor idem Landgericht zu Chemnitz führte denn auch zu einer Verurteilung der Seidel u>egcn Landfriedensbruches. Gegen ihre Verur teilung legte die Angeklagte beim Reichsgericht Revision ein, in der sie geltend machte, nur auf eigene Faust ge handelt zu haben. Tas Reichsgericht hielt aber für ge nügend festgcstellt, daß bei jedem Vorfälle die Seidel als eine der Hauptbeteiligtcu eine anstiftende Rolle ge spielt habe und erkannte deshalb auf koftsnpflichtige Ver werfung der Revision. „Frb. Änz." Freiberg. Am Mittwoch nachmittag stürzte der im hiesigen Bürgerlichen Brauhause beschäftigte Brauer Paul Emil Erler von einem defekten Gerüste im Sudhaus« ab und verschied einige Stunden darauf an dem erlittenen Schädelbruche. — In der Nähe Freiberg« wird bereit» am 1. April eine neue Bergstadt erstehen. Zu diesem Zeit- punkte wird «ine Vereinigung der Stadt Brand (3300 Einwohner) mit der Nachbargemeinde ErbtSdorf (2100 Ein wohner) herbeigeführt. Dies« beschleunigte Bereinigung ist durch die Einwirkung der Oberbehörde erfolgt, da ErbiS- darf zu Lrinkwasser,wecken eine große Anleihe benötigte, die ihm vom Ministerium nicht bewilligt werden konnte. Die Brander Wasserleitung kann jedoch ohne erhebliche Schwierigkeiten auf Erbt»dorf ausgedehnt werden. Annaber g. Der 13 jährige Knabe Horst Günther machte sich an einer elektrischen Wäschemangel zu schaffen. Al» sich die Mangel in Bewegung setzte, wurde der Knabe an die »and gedrückt, wodurch ihm der Brustkasten ein gedrückt wurde. Er war sofort tot. Leipzig. Hier tritt am' 1. Slpril die schon vor Jahresfrist beschlossene städtische Biersteuer in Kraft. Ilm sich nun vor wirtschaftlichem Schaden möglichst zu be wahren, haben die Leipziger Gastwirte einen Mindest- bierpreis festgesetzt und zwar 15 Pfg. für J'.'z Zehntel Liter Lagerbier. — Tic Post Verwaltung will in Leipzig bezüglich der Paketbefördcrung usw. zum Automobilbc- tvieb übergehen. Am 1. April iverden bereits neun AutoS in Betrieb gestellt, und anr 1. Oktober folgen 18 weitere. In der Posthaltcrei werden dadurch etwa 150 Pferde überflüssig. — Tas älteste Gymnasium Deutschlands, die DhomaSschule in Leipzig, feiert im Herbst dieses Jahres ihr 700 jähriges Bestehen, zu der alle noch leben den ehemaligen Schüler eingeladen werden sollen. Tie Schule ist besonders berühmt geworden durch Johann Sebastian Aach, der hier lange Zett al» Kantor und Leiter de» Lchülerchor» gewirkt hat. Noch heute besteht ja dieser Thomanerchor, der au» den JnternatSschülern des Thvuea»stiftS zusammengestellt wie zu Lebzeiten Bachs jeden Sonnabend die berühmte Motette in der ThomaS- kirche und Sonntags die in den Gottesdienst eingelegte Kirchenmusik singt. Tie hervorragenden Leistungen des Thomanerchors, in den nur ausgewählte Schüler mit be sonder» guten Stimmen ausgenommen Werden, sichern ihm eine erste Stellung im Leipziger Musikleben. Her kömmlich ist seine Mitwirkung in den Gewandhauö- lonzerten und die Veranstaltung einer eigenen Musik aufführung zum Totensonntag. Cng verwachsen sind mit ihm seit Bachs Zeiten seine Kantoren. Tie letzten waren Ernst Friedrich Richter, ihm folgte von 1880—92 Pro- fcssor Wilhelm Rust aus der Tessauer Müfikersamilie stammend und bekannt als Herausgeber der großen Buch ausgabe, der jetzige Chorleiter ist Professor Gustav Schreck, ein gleich den meisten seiner Vorgänger be sonders auf dem Gebiet der kirchlichen Musik tätiger Komponist. Elsterwerda. Ein Gaunerstückchen, dessen Opfer «in Elsterwerdaer gewesen ist, hat sich kürzlich in Hamburg abgespielt. Unser Land»mann, der seine hiesigen Ver wandten nach jahrelanger Trennung besucht hatte, wollte wieder nach Amerika zurückkehren. Im Zug, zwischen Ber lin und Hamburg kam er mit einem Fremden in» Ge spräch, dessen Reiseziel angeblich «bensall» Amerika war. Man suchte zusammen dasselbe Hotel auf und ging gegen Abend noch spazieren. Auf einem etwa» abgelegenen Parkwege sahen die beiden, wie ein vor ihnen gehender Herr ein Paket verlor. Der Reisegefährte hob r» auf und man fand darin eine größere Summ« Papiergeld. Unser Landsmann wie» da» Anerbieten seine» Gefährten, den Fund zu teilen, energisch zurück und der andere steckte nun da« gefundene Geld ein, um e« zu behalten, da sah man, wie der Berlterer umkehrte und suchte und schließlich auf sie zukam, um sie zu fragen, ob sie ein Paket gefunden hätten. Unser Land-mann erklärte, daß er nicht» an sich genommen habe; die Rede ging hin und her, der Fremde bestand darauf, daß die beiden da» Paket gefunden haben müßten, bi» schließlich ein Herr hinzutrat, der sich den Vorfall erklären ließ und sich dann al« Geheimpolizist legi- timterte. Während er nun unfern Land»mann kurzerhand visitierte und ihm seine Brieftasche mit Geld usw. weg- nahm, riß der Reisegefährte, der den Fund an sich ge nommen hatte, au». Da bat der Geheimpolizist den Ver- lierer, mit unserem Landsmann zur nächsten Wache zu gehen, er selbst aber setzte hinter dem Ausreißer her. Auf der Wache gab der Berlterer den Vorfall kurz bekannt und trat einmal au«. Während nun unser Landsmann seiner- seit« den Vorfall schilderte, wartete man vergeblich auf da» Wiederkommen de« Berlterer». Da mußte denn endlich unserer Freund die Entdeckung machen, daß er Gaunern in di« Hände gefallen und daß di« ganze Fundgeschichte in Szene gesetzt war, um ihm sein beträchtliche« Reisegeld, da» 1800 Mark betrug, abzunehmen. Bon den drei Gaunern fehlt jede Spur. Tetschen. Die Gendarmerie hat den Agenten Joseph Fritsche in Tscheche unter dem Verdachte, in der Bielaer Raubmordaffäre verwickelt zu sein, verhaftet. Vermischtes. CK. T er Dichter aus der Modellsuche. Wie eine ernste Auffassung des Tichterberufes und unermüd liche Suche nach den geeigneten Modellen und der nöti gen Stimmung den Poeten in unserer modernen Welt in harten Konflikt mit dem Strafgesetzbuch bringen kann, das illustrierte eine Gerichtsverhandlung, die vor kur zem in Paris stattfand. Angeklagt war der junge Dichter Ferri Pisani, der Sohn eines früheren französischen Gene rals, weil er auf einen Bekannten drei Revolverschüsse, die allerdings fehlgingen, abgegeben hatte. Unter fort- gesetztem Lächeln und Lachen des hohen Gerichtshofes erzählte er, ivie das Dichte« an all seinem Unglück schuld sei: >,Als ich zwanzig Jahre alt war, veröffentlichte ich nceiuen ersten Roman „Tie Verdorbenen", und da fing mein Trauern an. Nun war ich ein Dichter, der vor das Publikum getreten, und ich beschloß, ein berühmter Achter zu werden. Dieser Beschluß war mein Ruin. Ich schrieb dann zwei Dramen „Tas auf den Kopf gestellte Haus" und „Tie Frau und die Maske." Beide wurden im Theatre Maliers gespielt, ab^r dem Publikum gefielen sie nicht." Ter enttäuschte Lichter wandte dann dem un dankbaren Paris den Rücken, ergab sich in Argentinien dem einfachen Leben, kämpfte in Uruguay gegen die Re volutionäre, aber schließlich rief ihn wieder die Milse und zog ihn rvieder nach'Paris. Dr schilderte in beweglichen Worten, wie er im Quartier Latin „Lokalkolorit" ge sucht habe, „um einen Roman zu schaffen, vor dem die klassische „ALanon Lescaut" erbleichen sollte." Und dieses Lokalkolorit bot sich ihm dar in einer jungen Schau spielerin Georgette Meris. >,Als ich ihr begegnete, da fühlte ich, daß ein genaues Studium Lieser Frau ein unsterbliches Meisterwerk in mir hervorbringen werde. Ich habe es geschrieben; es heißt „Jean Louis, der Freudesucher"; bald wird cs erscheinen, aber es hat mich hierher gebracht. Ich verliebte mich bis über die Ohren in mein Studienobjekt, das ich wissenschaftlich beobach ten wollte und — wir zankten uns furchtbar. Ta ver zweifelte ich und bat, sie sollte mich heirate,r. Aber sie lachte nur, denn während ich ihr Herz um deS Tichtens willen studierte, zerriß sie meines langsam und metho disch, wie ein Schuljunge Papierschnitzel zerpflückt." „So zu lesen auf Seite 189 Ihre» Roman»," fügte der Vor sitzende hinzu. Und dann trat der Tritte in dieses Drama. ES war ein Akrobat namens Fred, auch ein Studienobjekt des Dichter-, an das sich sein erstes Studienobjekt an schloß. Georgette erklärte ihm geradeheraus, sie langweile sich furchtbar bei seinen Dichterstudten und Marron Les- eaut sei ihr ganz egal. I» höchster Verzweiflung rich tete der so mißverstandene Poet seine« Revolver auf Fred. ,Hch feuerte dreimal und fehlt«, den« Fred war ein Akrobat. Tann kam die Polizei." Al« Ferri zu acht Mo- naten Gefängnis verurteilt worden war, ging er mit dem triumphierenden Ruf« ab: „Ich werde im Gefäyg- ni» mein Meisterwerk schreiben!" CK. Ein Weltbund der Jugendwehr. I» fast allen europäischen Länder« hat in der letzten Zeit die Jugendwehr-Bewegung einen geivaltigen Aufschwung erfahren, überall ziehen an Sonntagen und freien Rach. Mittagen unter der Führung vo« Offizieren die Knabe« durch Wald und Flur, um auf fröhlichem Marsche und in frischem Kriegsspiel den Gedanken eines »vehrfähigen Vaterlandes zu pflegen und sich aus die Zeit vorzu bereiten, da man in Reih und Glied im wirklichen Heere seinen Posten wird ausfüllen/müssen. Jetzt tritt der Prä- sident und Begründer der britischen Jugendwehr, der sogenannten Peace Scouts, mit einem interessanten Vor- schlage an die Lesfcntlichkeit: in einem fesselnden Auf. satze, der in einer englischen Zeitschrift veröffentlicht wird, entwickelt Sir Francis Laue den überraschenden Plan, die Jugendwehren der einzelnen Länder gewisser, maßen zu einem Weltbund zusammenzuschließen. Tenn in allen Ländern ist die Liebe znm Vaterland und die Pflege der Hingabe an die eigene Nation eines der wich tigsten treibenden Momente der ganzen Jugendwehr- Lewegung, die ja weniger militärische als pädagogische und hygienische Ziele verfolgt, wenn auch die Waffe und der Krieg die abenteuerlustige Phantasie der Knaben er füllen mag. Und da diese Empfindungen in allen Ländern wohl die gleiche« sind, der Liebe zum eigenen Lande, patriotischer Lpfersinn, Pflege der eigenen Kraft und Erziehung männlichen Denkens das Walten der Jugend wehren erfüllen, wäre cs ohne weiteres denkbar, diese Bestrebungen nicht auf die Grsnzpfühle des eigenen Lan des zu beschränken, sondern sozusagen einen Weltbund zu begründen für alle Knaben, gewissermaßen einen neuen Ritterorden. Tie Ritterorden des Mittelalters, die I,- hanniter sind cs auch, die Sir Francis Vane bei der Begründung seines Planes als Vorbild vorschwebcu. Jede Nation soll ihrer nationalen Eigenart entsprechen und ihre Jugendwehr entfalten, und doch könnten dabei die einzelnen Abteilungen einem Weltrat der Jugendwehr, einem Lrdenstäpitel unterstehen, das manche Verwandt schaft mit der Organisation der Christlichen Ritterschaft in den Zeiten der Kreuzzüge und mit den Freimaurern aufweisen würde. Denn in der jetzigen Form ist die Ju- gendwchr zu sehr der Gefahr politischer Einflüsse aus- gesetzt, die Teile zersplittern sich, Gegenorganisationcn entstehen; in Irland haben die Iren und die Unionisten besondere Jügendwchrcn aufgestellt, die einander natur- lieh befehden, und in Rußland herrscht zwischen der all gemeinen und der finnischen Jugendwehr erbitterte Feind schaft. Und diese Spaltungen sind naturgemäß eine Er niedrigung der ganzen Idee, die die Knaben zu einem GemcinsamkcitS- und Zusanunengehörigkeitszicl er ziehen wollen. Vor allem aber würde eine solche Welt organisation der Jugendwehr dazu dienen, in der Heran wachsenden Jugend Vorurteile gegen andere Nationen zu zerstören; man würde die Kameraden anderer Länder als vom gleichen Geiste beseelt auch als gleichberechtigt empfinden lernen. Ter Gedanke eines Zusammen schlusses nach dem Beispiel der Ritterorden aber würde auch der Jugendwehr viele neue Freunde gewinnen, vor allem unter den Knaben, deren Phantasie durch den Ge danken an eine Art Geheimbund oder Ritterbnnd an gelockt wird. Man würde in diesem Weltbund der Jugend wehren Rangstufen einführen, Abstufungen nach Groß meistern, Rittern, Brüdern und Knappen, durch die der Ehrgeiz der Knaben gesteigert würde und man müßte auch die ausbildenden Offiziere in aller Form in diesen Orden aufnehmcn. „Und das wäre," so schließt Sir Francis Vane, seinen Vorschlag, „in groben Umrissen unser Plan der „Wcltscouts", ein Plan, der alle Orden und Kapitel, die jüngsten Knappen und die ältesten Führer eng miteinander ^verbindet, ein Plan, der die einzelnen Rassen in gemeinsamer Dienstpflicht einander näher bringt und der vielleicht auch in weiterem Sinne dazu beitragen wird, in der werdenden Generation die harten Abstände zwischen den einzelnen GesellschaftSstufen zu mildern." CK. Eine moderne Legende. Es war elnmak ein kleiner Knabe, der barfuy durch die Straßen von Newhork wanderte, denn seine Eltern waren so arm, daß sie ihrem Kinde keine Schuhe kaufen konnten. Und der kleine Sullivan ging Winter und Sommer barfuß in die Schule, die Füße schwollen ihm an und bluteten, und im Winter schmerzten sie ihn oft so sehr, daß seine Augen groß und starr wurden, wenn er durch den Schnee marschieren mußte. Ter arme kleine Sullivan war sehr traurig und er wollte nicht glauben, daß diesen Tagen de» Unglücks einmal frohere Zeiten folgen könnten. Mer mit den Jähren wurde aus dem kleinen Sullivan ein junger Sullivan, der fleißig arbeitete und Geld ver diente. Und wenn es ihm so gut ging, daß er etwas ersparen konnte, dann kaufte er oft Schuhe für die armen kleinen Kinder, die barfuß gehen müssen. Und al- aus dem jungen Sullivan dann der große und reiche Sulli van geworden war, kaufte er in jedem Jahre von seinem vielen Gelbe 5000 Paar schöne warme Kinderschuhe und schenkte sie den Kleinen, die keine hatten und denen im Winter die Füße weh taten . . . Tiefe „moderne Legende" ist wirklich geschehen und jener barfüßige arme kleine Sullivan ist heute der berühmte amerikanische Millio när und Senator der Bereinigten Staaten. Und im Ge denken an die Rot seiner Kindheit gibt er alljährlich «in Fest, bei dem 5000 arme Kinder von dem Senator Schuhe und Stiefel erhalten. Dann teilt der Senator Sullivan seine Gaben selbst auS und sorgt dafür, daß die Schuh« nicht drücken. Bor einigen Tagen haben die Newyorker wieder wie alljährlich die» ungewöhnliche und rührende Schauspiel erlebt, da» zugleich «in schöne» Beispiel dafür