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««d Anzeiger Median und Anzeiger). relegramm-Adrrfl« »H Vrrnsprechstell, ,r-g«b. t .Rt k» N-.SL für die Königl. Amtshauptmannschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröber. 73. Donnerstag, 28. Miir; 1N1I, abends. 35. Jahr». Da» Riesaer Tageblatt erscheint jeden Dog abend» init Ausnahme der Cann- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark VV Psg., durch unsere Träger irei in» Hau» 1 Mark 65 Psg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstallen 1 Mark 65 Psg., durch den Briefträger srci in» Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch MonalsabonncinentS werden angenommen. Lnjrigen-Annahme fiir die Nummer des Ausgabetages bis vormittag 0 Uhr ohne Gewahr. Preis siir die klcingespaltenc 43 vnu breite KorpuSzeilc 18 Psg. (LosalpreiS 12 Psg.) Zeitraubender und tabellarischer Sah nach besonderem Tarif. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestraße 5S. — Für die Redaktion verantwortlich: ArthurH 8 hnel in Riesa. >. -n ---------------- Im BersteigerungSlokal hier sollen Montag, den 1. April 1S12, vorn». I« Uhr, ein blauer Jackettanzug und ein Paar grcmgestreiste Hosen gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Riesa, am 26. März 1912. — Ter Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts. Nachdem die Ergebnisse der dteljährigen Einkommen- und ErgänzungSsteuereinschätzung bekannt gemacht worden sind, werden nach 8 46 Abs. 2 und 3 deS Einkommensteuer gesetzes vom 24. Juli 1900 und 8 28 Abs. 2 deS ErgänzungSstcuergesetzeS vom 2. Juli 1902 hie Beitragspflichtigen, denen die Steuerzettel nicht behändigt werden konnten, auf- gefordert, sich bet der Ortlbehvrde zu melden. Leut «Witz, 28. März 1912. Ter Gemeindevorstand. Nachdem die Ergebnisse der diesjährigen Einkommen- und Ergänzungssteuereinschätzung bekannt gemacht worden sind, werden nach 8 46 Abs. 2 und 3 deS Einkommensteuer gesetzes vom 24.. Juli 1900 und § 28 Abs. 2 des SrgänzungSsteuergcsetze» vom 2. Juli 1902 die Beitragspflichtigen, denen die Steuerzettel nicht behändigt werben konnten, auf gefordert, sich bet der OrtSbehvrde zu melden. Streun, en, am 28. Mär, 1912. Ter Geuitittdevorstaud. Nachdem die Ergebnisse der diesjährigen Einkommen- und Ergänzungssteuereinschätzung bekannt gemacht worden sind, werde» nach 8 46 Abs. 2 und 3 de» Einkommensteuer. gesetzeS vom 24. Juli 1900 und 8 28 Abs. 2 deS ErgänzungSsteuergesetzeS vom 2. Juli 1902 die Beitragspflichtigen, denen die Steuerzettel nicht behändigt werden konnten, auf gefordert, sich bei der OrlSbehörde zu melden. Oelsitz, am 26. März 1912. Der Gemeindcvorstautz. vertliches nnd Sächsisches. Riesa, 28. März 1912 —* Das vaterländische Schauspiel „Königin Luise" gelangte gestern abend im „Hotel Höpfner" vor vollbe- setzten, Hause zur Aufführung. Die Vorstellung begann mit einem stimmungsvollen Prolog, an dem sich ein fünf Akte umfassender ergreifendes Lebensbild der unvergeßlichen Königin Luise anschlotz. Die wahrhaft edlen Szenen de» Stricker und nicht minder d'.e vortreffliche Darstellung ge stalteten die Aufführung für alle Besucher zu einen, wirk lichen Genuß und hinterließen einen tiefen Eindruck. ES wäre überflüssig, das Spiel einiger Personen hervorzuheben, da jeder Spieler sich bemühte, sein Bestes zu geben. Die BühnrnauSschmückung und die Kostüme schufen zu der Ausführung einen stimmungsvollen Rahmen. Daß die Zuschauer mit dem ihnen vom Ensemble des Herrn Direktor v. Bastineller Gebotenen zufrieden waren, bewies der nach jedem Aktschlüsse gespendete reiche Beifall. —* Der Zweigverein deS evangelischen Bundes für Riesa und Umgegend hielt an, vorigen Montag in, Saale deS Hotels zum Kronprinzen einen Vortragsabend ab. Der Vorsitzende, Herr Pfarrer Friedrich, wieS in der Ansprache, mit der er die Versammlung eröffnete, auf den schweren Verlust hin, den der evangelische Bund überhaupt und insbesondere der sächsische LandeSoerein durch den Tod v. MeyerS erlitten habe, und mahnte eindringlich, im Geiste dieses teuren, um unsere evangelische Kirche hoch- verdienten ManneS weiter zu arbeiten als treue Mit- glieder deS evangelischen Bunde», der durchaus nicht, wie ihm von feindlicher Seite immer wieder vorgeworfeu wird, die konfessionellen Gegensätze in unserem deutschen Vater- lande erweitert, sondern lediglich die deutsch-protestantischen Interessen zu wahren sucht, und zwar nach beiden Seiten hin: sowohl der atheistisch-materialistischen Bewegung, als auch den klerikal-ultramontanen Ansprüchen gegenüber. Herr Pfarrer Friedrich machte darauf aufmerksam, daß vom Zentrum deS Reichstages in nächster Zeit wieder der An trag auf Aufhebung deS ganzen Jesuitengesetzes eingebracht werden würde, gegen dessen Annahme sich der evangelische Bund um deS konfessionellen Friedens willen erklären müsse. — Den Hauptvortrag deS Abend» hielt Herr k. Winter aus Dresden über das Thema: Gottes- glaube und Weltübel. DaS uralte Problem, das die Menschen seit Jahrtausenden beschäftigt hat, wie das Vorhandensein de» UebelS in der Welt und das furchtbare Leiden, da» eS über die Menschheit bringe, mit der Liebe Gotte» in Einklang zu bringen sei, behandelte der Vor- tragende in fesselnden Ausführungen. Wohl seien auch schon die Frommen des Volke» Israel der Lösung dieser Frage nahe gekommen (Hiob und besonders Psalm 73), aber in völlig befriedigender Weise sei da» Problem nur auf dem Grunde des Neuen Testaments und des von Christus in die Welt gebrachten Gedankens zu beantworten, daß das Leiden ein Mittel zur Erziehung sowohl de» einzelnen Menschen als auch de» ganzen Menschengeschlecht» sei. Die Atheisten befinden sich im Irrtum mit ihrer Behauptung, daß da» Leiden sinn- und zwecklos sei. Der Kampf gegen da» Uebel, den der Mensch aufzunehmen gezwungen sei, diene zur Vervollkommnung de» Menschengeschlecht», treibe die Menschen zum Zusammenschluß und zur Gemeinschaft»- Hilfe, verhindere Erschlaffung der Kräfte und belebe die Hoffnung auf eine höhere Daseinsstufe, die un» nach diesem unvollkommenen Erdenleben erwartet. — Herr Pfarrer Friedrich dankte dem Herrn Vortragenden im Namen der Versammelten, die mit sichtlichem Interesse dem anregenden Vortrag gefolgt waren, und sprach zum Schlüsse den Wunsch aus, daß die Anwesende», soweit sie noch nicht Mitglieder des evangelischen Bundes seien, die große Sache des Bundes durch ihren Beitritt unterstützen (Jahres beitrag nur 1 M., dafür Bezug von zwei MonatSblättern) und auch unter ihren Bekannten für den Bund werben möchten. —* DaS gestern abend in der siebenten Stunde hier aufgetretene Gewitter scheint in hiesiger Gegend Schaden nicht ungerichtet zu haben. Das schwarze Gewölk war wiederholt von Blitzen grell erleuchtet, denen heftiger Donner folgte. Den Fluren dürfte der daS Gewitter be gleitende ziemlich heftige Regen sehr zustatten gekommen sein. Nach dem Gewitter machte sich eine ziemliche Ab kühlung bemerkbar. — Kinos bestehen in Sachsen gegenwärtig 300 bis 350 mit je 100 bis 800 Sitzplätzen und einem Wert von inkgesamt 5 bi» 6 Millionen Mark, ohne Be rücksichtigung der Filmproduktion und deS Filmverleihs. ES werden 1500 bis 2000 Angestellte mit einer Lohn- summe von über 2 Millionen Mark beschäftigt. An Steuern leisten die Kinotheater rund 300 000 Mark. — Der Kronprinz von Sachsen nahm gestern in Athen das Frühstück mit der königlichen Familie im Palast ein. Nachmittags besuchte der Kronprinz interessante archäologische Stätten. — Eine Mondfinsternis steht in der Nacht zum 2. April bevor. Sie beginnt 10,26 Uhr und dauert bis 12,2 Uhr. Sie ist unbedeutend, denn zur Zeit der Mitte der Finsternis wird kaum ein Fünftel deS schein baren Monddurchmessers vom Schatten der .Erde be deckt sein. — Die Entscheidung über daS Schicksal der sächsi schen Radiumquellen wird in diesen Tagen fallen. Die Brambacher Quelle gehört z. Z. einer privaten G. m. b. H. Wie von bestinformierter Seite verlautet, hat die Regierung jetzt entgttltig abgelehnt, die Quellen auf Staats, kosten zu erwerben. Sie hat mit der G. m. b. H. ver handelt, wonach diese verpflichtet ist, dem sächs. Staat daS Vorkaufsrecht zu überlassen, spwie eine hinreichende Menge radioaktiven Wassers nach Bad Elster zu transportieren, zur Verwendung der dortigen Bäder. Die Vereinbarung zwischen Bad und G. m. b. H. muß bi» 1. April die Ge- nehmigung der Stände erhalten, wenn sie wirksam sein soll. Infolgedessen wird sich der Landtag noch vor den Osterferien mit der Angelegenheit zu befassen haben. —88 Eine für das Ktnematographenwesen interessante Entscheidung hat das Sächsische OberlandeSge- richt unter Zugrundelegung LeS folgenden Tatbestandes ge troffen: Der Kinematographentheaterbesitzer Zickmantel tn Chemnitz war am 16. September vorigen JahreS auf kurze Zeit aus seinem Theater abwesend. Seine erwachsene Tochter war während der Abwesenheit deS Vater» im Kino und leitete die Geschäfte, indem sie an der Kasse tätig war und auch sonst nach dem Rechten sah. An diesem Abend fand »un im Zickmantel'schen Kino eine polizeiliche Revision statt, wobei festgestellt wurde, daß sich im Apparateraume de» KinotheaterS nur eine sachkundige Person befand, während nach dem Chemnitzer Mustkregulatio stet» zwei sachkundige Personen tn dem gedachten Raume anwesend sein müssen. Die Tochter des KinobcsitzerS erhielt nun wegen Uebertretung der Verordnung des Sächsischen Mi nisteriums de» Innern vom 24. November 1906 eine Strafverfügung. Sie beantragte gerichtliche Entscheidung, erreichte aber nur in der Berufungsinstanz, daß die Geld strafe vom Landgericht ermäßigt wurde. Im übrigen wurde der Einwand, daß sie, die Tochter, nicht al» Ver treterin ihres Vater» angesehen werden könne, al» unbe achtlich verworfen. In der Revisionsinstanz vor dem Ober- landeSgericht führte die Angeklagte wiederum au», daß da» Landgericht zu Unrecht ein Vertreler-Verhältni» zwischen ihr und ihrem Vater angenommen habe. Sie, die Ange klagte, habe ihren Vater, den Kinobesitzer, in der Leitung des Unternehmens nicht unterstützt. Ihre Tätigkeit sei lediglich die eines ganz untergeordneten Angestellten und bestehe nur in gelegentlichen Unterstützungen, da sich Kino und elterliche Wohnung in demselben Hause befänden. DaS OberlandeSgericht erkannte auf kostenpflichtige Verwerfung der Revision. Es unterliege keinem Zweifel, das; die Be- stimmungen der Ministerialverordnung und des Chemnitzer MusikregulatioS auch für die Vertreter zu gelten hätten und mit Rücksicht auf die gesamte Tätigkeit der Angeklagten sei diese als die Vertreterin ihres ValerS und während deS letzteren Abwesenheit als die Leiterin des Kinos anzusehen. Das Verschulden, daß im Apparateraum nicht zwei sach kundige Personen anwesend waren, treffe daher die Ange klagte als die Vertreterin deS Kinobesitzers. — Der Verein sächsischer Gemeindebe amten hatte am Schluffe seines am 30. September 1911 abgeschlossenen Vereinsjahres bei einem Mitgliederbestände von 72l6 Personen ein VereinSveruivgen von 62787 Mk. 59 Pfg, wovon 8028 Mk. 94 Psg. der WercinShauptkasse, 32893 Mk. 85 Pfg. dem UnterstützungSstammfondS und der Rest den der Unterstützung bedürftigen Kollegen dienen den neun verschiedenen Stiftungen zugehvren. Bei 23842 Mk. Beiträgen der Mitglieder hat der Verein ins besondere 15 225 Mk. für seine Vercinszeitung aufgewendet. Zur Unterstützung an bedürftige Kollegen sind in 66 Fällen insgesamt 3610 Mk. verausgabt worden. Tros den. Tic städtischen Kollegien versammelten sich nachmittag im Vorbercituugsinstilut für das Natio- ual-Hygienc-Mnseum an der Grossenhainer Straße, nm einen Vortrag des Seh. Rats Tr. Liugucr über das National Hygiene Museum rntgcgeuzunehmeu. toxz. Tr. Lingner verbreitete sich zunächst über die finanziellen Ergebnisse der vorjährigen Hygiene Ausstrllnng, die mit einem Ucberschns; von 1 Millieu Marl abschloß, und legte dann den Plan des zukünftigen Museums dar. Tem Vernehmen nach kommt als Plag für das Museum der Botanische Garten am ttönigl. großen Karten in Frage, der an daS städtische Ausftellungsgrundstüch angrenzt. Tic Organisation ist so gedacht, das; eiu Verein gebil det werden soll, in dem sowohl der Staat wie die Stadt einen entsprechenden Einfluß erhalten. Ten Besuchern wurden dann noch hochinteressante Films vvrgesiihrt, wo rauf eine Führung durch die Verwaltuugsräume und Ateliers des Vorbcreitnnasinstituts erfolgte. - - Eine elektrisch augetrjcbeue Strayeuwasct maschine soll nach einem Beschlüsse des Rates zum Preise von 13 500 Mark angekaust werden. Tiefe. Maschine befindet sich bereits seit einiger Zeit im Probebetricbc des Tiesbauamtes. Ferner hat der Rat beschlossen, einen Automobi'svreng wagen für 18 500 Marl anzutaufen und die znm wirt schaftlichen Betriebe dieses 'Lagens erforderlichen beson ders leistungsfähigen Fiillstellen dadurch einzurichten, da st mit einem Kostenaufwandc von etwa 2000 M. 1ö günstig Anzeige« aller Art mteilWeste beste VeckeitW.