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Di« vuchbruckerei vo» lortt» Messer Isgedlrll UebäSraf," sagtesie und Netz vor Ihre« mit Elfen- if unserer Seite, Für uns ist das mach- l sagen Kaiserin. Elisabeth, und was Maria Theresia wurde nachdenklich. Sie dachte an das Geschenk, das die Kleine begehrt hatte. „Sine Krone, Mama Kaiserin, eine Krone!" »rennt KSxig August darauf, sich enj. Di« Feit ist günstig. Später? Lowckier befand. Da» Wst^dtr Perreichifche HLizler- Graf Kdunitz. Lin Herr luHen Äste« AaßteK, sthlank And geschmeidig, mit einem feine», durchgeistigten Ge- „Nun, Kind, rasch, rasch, was willst Du haben? Eine Zuckerstange oder «me neüe Puppet Marie Antoinette aber wußte noch ^twas andres. Sie machte ein schlaues Gesichtchen. ,Hch habe Dich einmal drüben in dem großen Saale gesehen. Da saßest Du auf dem Thron und hattest eine goldene Krone aus das Haupt gesetzt; ach, wie schön warst Du da! Schenke mir doch auch eine Krone, Mama Kaiserin!" Maria Theresia strich mit zarter Hand über die blonden Löckchen ihres Lieblings. „Vielleicht, Kind, vielleicht später. Aber schau. Du mußt nicht glauben, daß es etwas so Schönes um die Krone ist, so ein güldener Reisen ist schwer, der drückt die Stirn wund." Langer zMiteM (T. Lang« und H. Schmidt) «afiemmflage» für RotatioSdrme. Der so sehnlichst erwartete Kurier aus England war im Lause des nächsten Tages in Men eingetroffen. Er hatte die wichtigen vom österreichischen Gesandten 1« London erhaltenen Aktenstücke in den Stiefelsohlen und -Schäften verborgen. Das war eine Vorsicht, die ihm Kaunitz geraten hatte. Behutsam trennte der Kurier seine Stiefel ausein ander, worauf die versiegelten Akten zutage kamen. Ohne mit der Wimper zu zucken, mit unbeweglichem Gesichte laS sie der Graf. Dann stieg er in seine Sänfte und ließ sich in die Hofburg tragen. Maria Theresia, die endlich einen Augenblick Zeit gefunden hatte, da sie Frau und Mutter sein durste, befand sich gerade im Kinderzimmer, umgeben von einer munteren Schar rotbäckiger Buben und Mädek, al ber Kanzler gemeldet wurde. Sie war in Erwartung der Nachrichten- die sie hören würde, ein wenig erregt, die Gefühle der Kaiserin überwogen die der Mutter. Verschiedentlich hatte sie an das gestern geführte Gespräch mit ihrem Kanzler gedacht. Kaunitz hatte, ob wohl gewissermaßen zum Krieges so doch auch wieder zur Vorsicht gemahnt, ja, verschiedenst^ und das war das, was Maria Theresia am meisten beschäftigte, M daß, Frankreich als Bundesgenosse zu erwerben- Pflicht? mehr als das, eine harte Notwendigkeit fei. Und als die Kaiserin klaren Sinnes die» erkannt war sie bereit, ihrem Billen die Tat fvlgen zu lassens König Ludwig war nur dem Namen nach de» Herrscher Frankreichs. In Wirklichkeit regierte dort die Maitresse des Königs, die Marquise de Pompadour. In ihren juwÄengeschmückten Händen lugen die Ruder, die das Staatsschiff lenkten. Maria Theresia sah ein, daß sie vor allem jene Frau ihrem Willen geneigt machen mußte. » Sie preßte die Zähne aufeinander und begann den Brief an die allmächtige Freundin des Königs auszusehen» Die Ueberschrist machte ihr Kopfzerbrechen. Wit sollte diese lauten? Die Fürstin stutzte und schrieb dann: -Liebe Marquise." 7 Dann reichte sie das Blatt zur Begutachtung an Kaunitz. Der laS, lächelte und schüttelte den Kopf.- „Ich wage Ew. Majestät - an die Stellung der Mmcquise zu erinnern. Die Anrede ist nicht verbindlich genug, bedenken Majestät, daß wir Anliegen haben." Maria Theresia strich die Ueberschrist auS und sann von neuem. Die Herrscher pflegten sich in ihren Briefen Mit dem Brudornamen anzureden. MS Maria Theresia an die Kaiserin Elisabeth geschrieben, hatte sie die An rede: ,Liebe Schwester" gebraucht. Marquise de Pompa- donr war de facto die Regentin Frankreichs. Also Aber das Wort Schwester jener Frau gegenüber wollte der Kaiserin nicht aus der Feder fließen. Endlich endlich hatte sie ein anderes dafür gefunden: Sie schrieb: -,Teuerste Cousine." Das genügte... Auch Kaunitz war zufrieden. Allein um die Wir kung des Briefes zu erhöhen, wurde dem Schreiben ein auf Elfenbein gemaltes Miniaturporträt der Kaiserin Maria Theresia beigelegt. Aber dem Porträt fehlte der Rahmen. Auch diese Schwierigkeit wurde nach kurzem Nachdenken erledigt. Es sollte in Brillanten gefaßt werden. So war es Ge schenk und Aufmerksamkeit zugleich. Kaunitz, strahlte über sein Werk. Er sprach davon, wie es der durch Russen und Franzosen verstärkten österreichischen Armee ein leichtes sein würde, Schlesien zurückzuerobern. Er sprach von einer Annäherung der Häuser Habsburg und Bourbon- ja er weissagte sogar eine künftige Familienallianz. Der Dauphin Frankreichs besaß einen im zarten Alter stehenden Sohn, der als Gatte für eine der jungen Erzherzoginnen in Frage kommen könnte, als passendste vielleicht für die kleine Prinzeß Marie Antoinette. .. Oestücttich einen neuen Bundesgenossen in Vorschlag ge bracht. Sie ließ durch den meldende^ Lakaien sagen, daß sie kommen würde, und wollte sich von den Kindern verabschieden. Selbstverständlich wurde sie von allen Seiten bestürmt, ihren Besuch nicht abzukürzem, Die kleine Marie Antoinette- mn kleiner , blond lockig« Engel und das hübscheste ihrer Kinder- hing sich weinend an das Brokatgewand der Mutter. ' „Du sollst bei uns bleiben, Mama Kaiserin, Lu sollst bei uns -leiben . . ." " Die Fürstin tröstete das schreiende'Kind, allein bei all ihrer Zärtlichkeit konnte sie ihre Ungeduld nicht ver bergen. -,Sei artig, ma petite/' sagte sie, „Tränen Verderben die Augen, und Deine Guckerln sollen doch schön und klar -leiben: Schau- morgen komme ich wieder und' bring Dir etwas recht Schönes mit. Was soll ich Dir schenken?" Die Kleine wischte sich mit den Fäustchen die dicken Tränen aus den Augen. Sie dachte über dar Geschenk Maria Theresia erhob sich mit stolzer Würde. Ihre Augen blitzten. ' -LSnig Ludwig ist der schlechteste der mit de« heilige»Oele gesalbten KönigeFrankreichS/'sagte sie. „Er ist in schlimm? Lüste versunken, Lüste, die mit Namen zu nennen mein Mund sich sträubt. Ich bin stolz aufs das kaiserliche Diadem, das ich trage- allein nicht minder stolz bin üh auf das andere Unsichtbare- auf meine Bürde als ehrbare Frau. Ich mag nichts mit Paris zu schaffen haben- Hören Sic wohl, Kaunitz? Ich mag nicht." — Kaunitz war verabschiedet. Er verbeugte sich vor seiner kaiserliche« Herrin, dann aber — er konnte eS nicht unterlassen, — fragte vir -um Abschiede: „Wünschen Em. Majestät sofort beim Eintreffen des Kuriers auS tzrglasid benachrichtigt zu werden, oder haben die Nacheilen, die ich mit Sehn sucht erwarte, für meine Kaiserin keine EKe?" -- Maria Theresia verstand. ' „Sie habe» Eile," sagte sie. „Bringen Eie mir sofort die Neuigkeiten." MS Kaunitz aber aus der Tür ging, murmelte er: „Und wir wenden unS doch noch an Frankreich Parole dhonneur! Erst durch Frankreichs Hilfe find nsir sicher, und vor dem harten Muß schweigt jede Rücksicht.. Damit ging sie, allein noch im Korridor hörte sie die Kleine rufen: „Eine Krone, Mama Kaiserin, eine Krone!" Run stand sie im Arbeitszimmer, auf dessen mit Papieren bedecktem Tisch die Wachskerzen in silbernen Kandelabern brannten. Im Bannkreise des Tisches war es hell, aber der übrige Raum lag: in Dunkelheit. Im matten Zwielichte sah das blasse Gesicht ihres Kanzlers noch blasser aus denn sonst. „Sprechen Sie. Graf," sagte sie. , UM» IKaunitz sprach.: Es war eine lange und erregte Unterhaltung, die die Fürstin mit ihrem Kanzler führte. Dieser teilte seiner kaiserlichen Herrin die wichtigen Nachrichten mit, die er auS London empfangen hatte. Zwischen König Georg von England und König Friedrich von Preußen war zu Westminster ein Vertrag vereinbart worden. Der zwischen den amerikanischen Kolonien entbrannte Seekrieg zwischen England und Frankreich hatte den König Georg wegen seines Stammlandes Hannover besorgt gemacht. Daher war zwischen ihm und König Friedrich ein Bündnis zu stande gekommen. Der Preußenkönig stand also nicht mehr allein- er hatte einen Bundesgenossen, der ihm im Falle der Rot Truppen und Hilfsgelder versprochen, und wer konnte wisseiz. ob er über kurz oder lang nicht noch andere Freunde gewinnen würdet Man munkelte, daß der Großfürst Peter, ein Prinz von Holstein-Gottorp, der präsumtive Nachfolger der Kaiserin Elisabeth von Rußland, durchaus nicht die Ab neigung seiner Tante gegen den Preußenkönig teile, ja im Gegenteil eine wahrhaft schwärmerische Verehrung für ihn hegte. Wenn Peter einmal — das Wann war unbestimmt — den Thron bestieg, war die österreichische Allianz- deren Spitze gegen Preußen gerichtet war, ver nichtet ... Kaunitz sprach sehr Überzeugt. Er schilderte seiner Herrin die Weltlage, diese von allen Seiten beleuchtend, ja endlich gelang es seiner! Beredsamkeit-Maria Theresias moralischen Widerstand zu besiege« und sie zu überzeugen ¬ stehen fast all, a, ttge RußlaM- wi» Echhsen ynbvttifftz an den speiest zu Meiu Himmel, wer weiß, ob da nicht in Europa Kompli kationen eintreten- die unsere Revanche verschieben, um nicht zu sagen,' für tmmek verhindern." Maria Theresia erividerte nichts. Sie schaute "na ch.' tzmMch vor sich^hm, endlich Geinte sie: „Und wenq — ich sage, hören Sie wohl —, ich sage, wenn wir losschlügen, wüide wirklich Sie "erdrückende Uebermacht auf unserer Seite sei«- Änd wir wirklich stark genug, um dies Preußen zu demütigen und unschädlich zu machen? Werden wir wirklich siegen?" Kaunitz zuckte die Achseln. «Ich hoffe, Ew. MajeMt bestimmt mit Ja antworten zu können. Eins allerdings ist not-" ' ^r-llnd da? eine?" - -,Majestät, das ist, die BundeSgrnossenschast Frank reichs. Ich erlaubte mir neulich bereits den Fall an- zudcuten. Die gallische Freundschaft ist für uns unerläß lich. Ist.Frankreich aus unserer- also auf Oesterreich? Sette- sim> wir. für alle Fälle gesichert; dann sind wst so stark- daß wir einfach unbesiegbar sind. König Lud- Lechettel Visiten- verlob»»,»karte» Wechsel, Serke Ltrwlare, 3e»,»tS« Abise Abretz» «b GefchöftS- vrieftöpst, vrlesietftr» v-ftelietttt Broschüre», vilet« Drklirattmiea Do»sso>»»«S» nutz GiMiwmtsstriefe M»latzkarte» Etikette» «ller Art Fakturen, -l»,blätter Farmulare tu »tb. Sorte» »'BWkp, Ikine Promenade zu Fuß HntWähus, Np« M .aMufetzesi MM in alle» war er ein schöner Manu- der- was Woche Theresia -u Wiche« wüßte, die vollendeten re» HS WestrnanneS besaß. Nicht umsonst war er mit den diplomatischen Diensten de» Grafen rod» Re hohe Frau zpfri^en. Seiner Bemühung war pfl gelungen, die gv- fpaanten vwiehmtgen zwischen den Höfen Zu Men und Paris erheblich Hu millrettk. " Liebenswürdig reichte sie ihm die volle Hand, diie ßer Günstling an seine Appen führe« durste. „BeMnen SV, lieb« Graf," sagte sie und ließ sich auf -ep gepolsterten Sessel vor ihrem mit Elfen- Heinsignren aäsgckgten Schreibtisch aus Ebenholz sinken. Karmitz hielt Vortrag. Er sprach sehr gemessen, first ei« wenig Pedantisch Dabei zog er hin und wieder aus der Moppe, die er in der HaUd hielt- verschiedene Papiere- die er seiner kaiserlichen Herrin vorlcgte. Maria Theresia unteqeichnete sie entweder sofort, oder, firllS sie genaueren Einblick in da- Aktenstück zu nehmen gedachte- legte sie eS beiseite. Der Kanzler war zu Ende. Mit einer leichten Ver neigung trat er «tuen Schritt vom Tische zurück. Die Kaiserin bllckte auf, sie hielt noch den Federkiel spielend in der Hand nvd sei« . Nur die erdrückende Übermacht erfolgreich, mW känchfen wir, muß der Erfolg sicher sein, sonst ist eben alles verloren Er, der au» der Krone »v, Mvjestch den Edelstein Schlesien gebrochen hat.. — -Micht für immer, Kumitz," warf die Kaiserin ein, z,Schstsien erobere ich zurück..." -»And wmm- Majestät, wann?" «e Kaiserin beachtete den Einwurf nicht. Eie wiederholle: „Schlesien erobere ich zurück. Darauf habe tzh mir das Mott gegeben." rFS» wolle« wir es enllöfen, Majestät," rief Kaunitz. LSch hotte bereit« M«kich die Ehre, vw. Majestät zu fiaueS«: die Zeit ist nahe- uwhr als dÜS, eS G hohe Zett und der geeignete Moment gekommen, am mit de« Feind Abrechnung zu halten. Unser Heer ist treff lich gechstet- »er Swaäsäcket gefüllt. «» haben Bundes- genossen Gtwd«mq- die Meinen deutschen Reichsfürsten Goetheftraßr Nr. öd hält sich zur Anfertigung nach stehender Drucksachen bei sauberer Abführung und billigster Preis- firllung besten» empfohlen. Frachtbriefe Sebr«uchSM»U»ets«»,e» Frr»de»ie1tel Haus- nab Fabrtk- vrb»»»,e» Seburt»«rrri,e» v«chietiseiulad»o,en -Leit»»««, »»» -»«»tchtr KaflmschUber K«fte»«flchlö,e Kataw,e, Kmttratt» KoMobüch« -ab»ttfte», M«h»briefe chttteUmqe», Me»»S Mustrrbbcher, Natap Plakate Pr-zrmm»« drei-kurante Postkarte», Q»ittu»,eu Aibattnarke» Mrchmuwe» Speisen- »,b Sei«kart«l Steinte», Tmukartr» Stt«»v- Thmter» » b Kaunitz, der wo^ alles andere eher erwartet hatte denn diese Frage, machte ein erstauntes Gesicht. „Warum, Majestät, warum?" stotterte er. „Schauen'S, die Glasau ist eine geschickte Person; doch seitdem der Sohn fort ist, hat sie keinen ver ständigen Gedanken mehr im Kopf und macht eine Dumm heit nach der anderen. Ich kann mich nicht mehr auf sie verlassen. Gestern abend will ich mich in aller Elle um kleiden, um in die Oper zu fahren. Ich denk, «ei« Anzug ist aufs beste besorgt. Was aber hat die Glasau angegeben? Zu meinem grünen Brokatrocke hatte sie et« hellblaue Schneppentaille gewählt; und was da schlimmste wttr, die Sachen hätte sie mir wirklich avge^ MS sich jedoch Kaunitz verabschieden wollte, wurde er noch einmal von der Kaiserin zurückgerufen. -Lieber Graf, die Sache gehört freilich nicht hierher, aber mir flog eben der Gedanke durch den Kopf. Sie haben Ihren Diener, Franz heißt er, und ist der Sohn meiner Kammerfrau Glasau, nach Dresden rekomman diert. Ich bitte Sie, können Sie den Menschen nicht zu rückrufen?" — Amt,bl«tt — Frrnsprechstille Nr. A. Lelrgramm-Adress« r L Ta,«blatt Rlrsa.