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Frrttag, AH. April ISO«, abenas SS. Jahr« tr.-ß SS 61t Eine Tepeschse auS Oakland', 19. April, 10 Uhr »e 41. Erfurter und Mchrchr 117 nz. — Förster die bis jetzt noch auf den schlicßliclPn Erfolg der Feuer wehr gehofft hatten, haben diese Hoffnung jetzt aufge geben und fliehen in Verzweiflung vor den Flammen. le her nur eks l. schnell 2 Beilage zum „Riesaer Tageblatt" m 1,25 M -- ' 2,50 . Tsgesgeschichts. Derrtschs» Neich. Auf daß gestellt würben, gelang es der türkischen Polizei in Stam- bul, eine Druckerei zu beschlagnahmen, in der ein Italiener und ein Armenier seit Jahren Titres fälschten. Die Cchnl- lügen wurden verhaftet. Es wurden hauptsächlich Shares IW kanten der.Hauptgebiludi.' auf di »öl n. .--.er.n.'i?.'. ;.:.l.uoer . Angstgeschlrei der Verwundeten. Darauf kam das furcht- j bare Sinken und Heben, und man hatte das'' Gefühl, daß! man ein hilfloses Atiom in einem Strudel sei, der das! Ende aller Tinge bedeute. Hiervon erwache ich jetzt wie aus einer Betäubung und versuchie die Erinnerung an das Furchtbare zu samiuclü." Weitere Nachrichten melden noch: Unter zahlreichen anderen Gebäuden wurde auch! dass der Western Union and Po st al Telegraph Company, sowie das elfstöckige Gebäude der Union Trust Eympany mit Dynamit in die pust ge sprengt, um eine weitere Ausdehnung des Brandes zu verhindern. Tas Palace und das Grand Hotel sind ein geäschert. Tie meisten Theater, darunter das Columbia und das Orpheumtheatbr, sowie das Grand Opernhaus sind infolge des Erdbebens eingestürzt und dann in Brand geraten. Tie am' Strande gelegenen Schlappen der Sou thern Pacific-Bahn sind ebenfalls 'eingestürzt. Tausende von Donnen Kohlen sind infolge dessen in das Meer ge schüttet worden. Tie eingestürzten Gebäude sind meistens alte Holz- und Steingebäude, während die modernen Stahlbauten durch das Erdbeben weniger gelitten haben. Aus Sakramento ist die Nachricht eingetroffen, daß der Vorort Santa Rosa durch das Erdbeben zerstört worden sei. lieber LOO Personen sollen dabei ums 'Leben ge kommen sein. In Oakland trafen gestern Flüchtlinge aus anderen kalifornischen Städten ein. Tie Städte Santa Cruz, Mon- s tery, Gilroy und Hvllister sind zerstört. Eine Anzahl von Menschen sind umlgeSommen, die Zahl der Toten in Santa Cruz soll bedeutend 'sein. Wie verlautet, sind 200 Per sonen in Santa Rosa getötet und 10000 obdachlos. 120 Leichen sind unter den Trümmern des Irrenhauses in Ag new bei San Jose hcrvvrgezogcn, weitere 150 befinden sich wahrscheinlich noch unter den Trümmern. Tie dorti- ! gen Gebäude sind erheblich beschädigt, aber es sind keine , ' . . ' f' - Tie Schiffe j iin Hafen von San Franzisko sind unversehrt. ! General Funston telegraphierte gestern an das San Franzisko, daß die Stadt empfehle von zuverlässigen 're 50 Pfg- 30 , eere so Pfg. 3b , ere Pfg. U nach war die Stadt eine Trümmermasse. Tic Straßen waren voll fliehender Pente, die bcinpÄnblick der einge fallenen Gebäude sich des Umfangs der Katastrophe klär wurden und, ihr eigenes Entsetzen vergessend, sich an die Rettung der aus den Trümmern nach! Hilfe Rufenden machten. Mitten in der Rcttungsarbeit brachen große Feuersbrünste aus. Die Katastrophe kam'Unerwartet, wie ein Blitz aus heiter in' Himmel. Dienstag war ein ideal schöner kalifornischer Tag, heiter mit kühler Brise und farbenprächtigem Sonnenuntergang. Tie Nacht war still. Hunderte von Wagen und Automobilen brachten Gäste zur Oper, um Caruso in „Carmen" singen zu hören. Danach waren die .Hotels voll von fröhlichen Gesellschaften, die noch! beisammen waren, als das Fallen der Trümmer und die Entsetzensschreie an Stelle der heiteren Unterhaltung ertönten. Ich stand vor dem lolumbischen Gebäude, als die Erde zu wanken begann. Zuerst glaubte man, es sei eine gewöhnliche Erschütterung, dann begannen die Tach- l. Nun it d.m schwankten wie Pappeln hin und her. Drei Minuten da- Landen der Vereinigten Staaten auSzusprechcn, das auch in den weitesten Kreisen des deutschen Volkes Mitgefühl und Trauer erwecke. Gleichzeitig wurde der Botschafter angewiesen, auch die warmen Sympathien der deutschen Regierung auszudrücken. In Breslau erfolgte gestern die vom Verbände der schlesischen Metallindustriellen wegen des Lohnstreiks an- gedrohte Aussperrung sämtlicher gewerkschaftlich organisier ten Arbeiter aus ihren dasigen Betrieben, wovon über 5000 Mann hetroffen werden. Nach der „Saaleztg." wurden die verheirateten Char gierten des in Blankenburg a H. garnisonie-enden Batail lons von maßgebender Stelle ermahnt, darauf zu achten, daß die Putzsucht ihrer Frauen nicht überhand nähme, in keinem Falle aber zu dulden, daß solches geschähe auf Kosten einer guten Ernährung, da ungenügende Nahrung dem Körper nicht die Kraft geben könne, die der straffe militärische Dienst von ihm verlange. Der Kaiser hat den Prinzregenten Albrecht von Braun- O mir stincr Ve-tretung bei der Hoch; it des Königs Der Verleger der „Rheinisch-Westfälischen Zeitung" in ! Essen hatte bei dem Gewerbegericht 14 Setzer, die sieh an ! dem letzten Ausstande in der Druckerei der Zeitung be teiligt hatten, auf Ersatz des Schadens von 5800 Mark verklagt. Das Gewerbegericht verurteilte die Beklagten, den durch den Kontraktbruch entstandenen Schaden ;u ersetzen. Die Anhänger der Deportation in den Kolonien haben sich in letzter Zeit wieder gerührt. Unsere Kolonial verwaltung steht indessen jedem Plan, unsere Kolonien zu DeportationSzwecken zu benutzen, positiv ablehnend gegen über. Dies gilt für alle Kolonien, ganz besonders aber für Südwestafrika. Hier ist das Klima so gesund und zu- tiäglich, daß die Deportation alles eher als eine Strafe wäre. Auch haben die in der Kolonie ansässigen Farmer jederzeit nachdrücklich dagegen protestiert, Diebe oder Wechselfälscher oder Rowdies als Nachbarn zu bekommen. Eher könnte noch Deutsch-Guinea in frage kommen, aber die Deportation dorthin wird schon an der Höhe der Trans portkosten scheitern. Frankreich. Bei dem Bergarbeiterausstand in Frankreich kam es zu blutigen Ausschreitungen. ClSmenceau begab sich in das Streikgebiet. Der Direktor der Infanterie-Abteilung im Kriegs- < Ministerium General Mercier-Millon hat seine Entlassung nachgesucht, weil ein von ihm zur Beförderung vorge schlagener Hauptmann auf Veranlassung des sozialdemokra tischen Abgeordneten Messemy, der einen seiner Schützlinge befördert wissen wollte, aus der bereits gedruckten Beför derungsliste gestrichen wurde. Daß Kriegsminister Etienne, der einst zu den Anhängern Gambettas zählte und viele Jahre hindurch als eifriger Kolonialpolitiker in den Reihen der nationalen und gemäßigten Republikaner stand, jetzt in die Fußstapfen Andräs tritt, beweist, wie weit dis politische und moralische Versumpfung in Frankreich bereits vorgeschritten ist. Einzelne Blätter stellen fest, daß bei den tollen Streikunruhen die große Mehrzahl der Ver wundeten und schwer Verletzten den Truppen angehört, dis nur in geringer Zahl zur Verwendung kamen und vielfach zur Passivität verurteilt waren. Türkei. Die „Frankfurter Ztg." meldet aus Konstantinopel: Veranlassung der Londoner Polizei, die vermutete, gefälschte englische Bankbillets in Konstantinopel her- Zum Erdbeben in San Francisko schreibt uns ein Mitarbeiter der „Sächs. Zentral-Korresp.", der lange dort gelebt hat, folgende interessante Einzelheiten: lgum ersten Male seit den tausenden von Jahren, da Erd- I beben existieren, haben sie nun auch die „Wolkcnkratzer", I diese himmelstürmenden Häuser der Amerikaner betroffen. iMe der Draht meldet, sind u. a. auch die Häuser der »Zeitungen „Call" und „Examiner" zerstört worden. Bei- Ides sind Wolkenkratzer, die im GeschäftSoiertel liegen. Das .Fall" oder Spreckels-Gebäude steht an Ecke Market und Idritte Straße und ist bei 15 Stockwerken 90 Meter hoch, les ist wohl jedem Besucher San Franciskos bekannt, denn lä obersten, im 15. Stockwerk, befindet sich ein bekanntes lüestaurant und Cafch von dem aus man eine prächtige lüasstcht auf die Stadt hat. Market Street, an der ent- lüng sich das durch das Erdbeben entstandene Feuer fort- lictzte, ist die Hauptstraße der Stadt, nördlich davon liegt Ides GeschäftSoiertel, dos völlig zerstört sein soll. In iüm .befinden sich zahlreich- „Wolkenlratzm" und viels p-äcknstie löankgebäude. Am nördlichsten Ende des Giüchcilivmein-v: Iliegr „Chinatown", das berühmte Chineseiivtener Son ManciskoS mit seinen Opiumspelunken und allerlei selrsamen Verkaufsbuden, in dem eng zusammengedrängt, vielfach unterirdisch, ca. 10 000 Chinesen wohnen. Hier muß das Erdbeben furchtbare Verwirrung unter der auf wenige Straßen zusammengedr ängten Bevölkerung her vorgerufen haben. Das ebenfalls in Trümmern liegende Rathaus lCity Hall), nahe der Market Street, war ein prächtiger, üir 16 Millionen Mark errichteter und erst 1896 vollendeter Pau mit einer 100 Meter hohen Kuppel. Hier befand sich auch eine öffentliche Bibliothek von 160 000 Bänden. Der bei Absenduug der letzten Nachrichten brennende Küstcnteil liegt im Osten und Norden der Stadt, da diese auf einer 48 Kilometer langen und 10 Kilometer breiten Landzunge angelegt ist und daher von drei Seiten von Wasser umgeben wird. Südwestlich liegt der herrliche Golden Gale Park mit prächtigen Gewächsen und an der Nordwestspitzs der Halbinsel ist Lobos Point mit dem Sutro Hight Park, einem herrlichen vom Großkaufmann Adolf Sutro der Stadt geschenkten Park mit prächtigen Schwimmbädern, Aquarien, Theater usw. Von hier er blickt man — die Aussicht auf das Meer und die Farra- ione Inseln mit Leuchtturm ist reizend — im Meere die etwa 120 Meter entfernten Seelöwenfelsen, Seal Rocks, auf dem einige Hunderte Seelöwen ihr Spiel treiben. Sie sind gesetzlich geschützt und dürfen nicht getötet oder gefangen werden, daher gibt es sehr große Tiere bis zu 4 Meter lang und über 800 Kilogramm schwer. Zahl reiche Waffervögel, Pelikane rc. bevölkern ferner hier die Küste. Wie mögen die Seelöwen, deren Brüllen oft die Brandung übertönt, gebrüllt haben, als die Felsen unter ihnen zu beben begannen. Jeder, der die interessante Stabt mit ihrer herrlichen Umgebung kennt, wird ihr Schick sal aufs tiefste bedauern. Wir Deutschen haben dazu noch besonderen Anlaß, denn es leocn rn ^r„ Königin ds^ zerstört; 5 Personen sind getötet. Stillen Ozcans" oder der „100 Hügelstadt" an 50 000'- - - - - - Deutsche. „Frisko", wie es abgekürzt genannt wird, ver- dankt seins Entstehung der Anlegung der Mission San KrjeMepartenicut' 'aus Francisko de Dolores 1776 durch mexikanische FranciSknner- s tatsächlich zerstört sei mönche; 1835 wurde 5 Kilometer südwestlich der Mission ^nne Depeschje auO - da- Dorf Usrba Buena (gutes Kraut, d. h. Krausemünze) besagt noch: Es besteht in der Tat keine Hoffnung angelegt, woraus-, nachdem 1846 die Vereinigten Staaten nnHx, irgend einen Teil der Stadt zu retten. Diejenigen, das Land in Belitz nahmen, San Francisko entstand. Die - Stadt hatte 1848 erst 500 Einwohner, aber nach Ent deckung des Goldes wuchs sie in vier Jahren auf 34 476, hatte 1870 schon 149 473 und heute zirka 500 000 Ein wohner. — Ter Korrespondent des Ncwyvrk-Jvurnal sandte als Augenzeuge der Katastrophe folgende Schilderung: „Genau um 5 Nhr 15 Minuten s Der Kaiser hat den Botschafter in Washington Frei-j der Transvaal Consolidated Land and" ExplorationUn- wurde die Stadt wie eine Feder im Sturme herumge-f Herrn Speck von Sternbnrg beauftragt, dem Präsidenten j pany hergestellt, dis auch an der Konstantinopeler Böcke schleudert; einen Augenblick schien die Erde zu versinken, Zder Vereinigten Slawen seine tie'e und aufrichtige Teil- gehandelt werden. Von diesen brachten sie 12000 Sunes dann stiegen Gebäude auf in die Luft wie Ballons und i nähme an dem elementaren Unglück in den westlickn-n - in Umlauf. Züchtern in nur sortenremen, keimfähigen Quali täten wie bekannt.