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Klr«brnno«bri'tzte- für Nies«. »etauste: OlgaMa^e, O. Lauterbach«, Schuhmacher« t. R. T. Johanna Margarethe, ». «. Echönhen«, Kaufmann» i. R. T. Beerdigte: Frau Erdmuthe Auguste Emilie Schäfer, geb. Kunze, E. F. Schäfer», Bahnfchafsner» l. «. Ehefrau «3. S. 2«. Heinrich Max Wink er, Lokomotivs. t. R. «hem. 33. 2. 20. Ema Elli, F. «. Reil», Briefträger« i. R L -. 1l. S. Des Ederbauern Franzl. (Schluß.) Im Herbst 1871 wurde er nach Bozen gebracht, blieb aber auch dort krank und lahm wie zuvor. Da kani 'einer TageS zu ihm eine Deputation auS Dölsach, nm dem inznnscheu zu so hohem Ruhme gelangten „Frunzi" das Ehreubiirgerdiplvin seiner Hcimathgemcmd^ feierlich zu iiberreichen. Es thut den Männern herzlich leid, daß sie den jungen Künstler in so betrübender Ver fassung antrafen, und als sie gingen, bli.b der alte Banerudoktor Obersteiner an seinem Lager zurück und sagte: „Du, Franzl, i moan, i tonnt Dir Helsen!" Defregger dachte, schlimmer könne es überhaupt nicht mehr werden; er ließ den Alten getrost seine Kur nach Baunscheidt's Methode beginnen — und nach vierzehn Tagen war er geheilt. Es soll hier gewiß keine Pro paganda für den Baunscheidtismus gemacht werden, der ja wissenschaftlich längst abgethan ist, allein wahr bleibt die Geschichte trotz alledem. Defregger vollendete nun zunächst in Bozen das Muttergottcsbild, das er für die Kirche von TDlsach be stimmt hatte, und dem er später noch eine „Madonna mit dem Kinde" folgen ließ, dann kehrte das Ehepaar nach München zurück. Auf die Wiener Weltausstellung von 1873 schickte er „Das Preispferd" und „Die italienischen Bettelmusi kanten", während auf der Berliner Kunstausstellung von 1874 sein berühmtes, dem historischen Genre angehörende Bild „Das letzte Aufgebot" das gewaltigste Aufsehen erregte. Das Gemälde, welches für die kaiserliche Gallerte in Wien erworben wurde, stellt eine Scene aus dem Freiheitskampfe der> Tiroler im Jahre 1809 dar. Nach dem die jungen Leute des Dorfes längst ausgerückt sind, um das Vaterland zu vertheidigen, ziehen jetzt auch die Alten, soweit sie überhaupt noch eine Waffe, sei eS s Flinte, sei es Sense oder Spieß, führen können, in den ! verzweifelten Kampf. Die todesmulhige Entschlossenheit der Schaar ist am machtvollsten in dem hünenhaften Anführer ausgeprägt. Noch erschütternder wird die Scene durch den Schmerz der dem Auszug zusehenden Weiber und Kinder. Der "oia^r erzählte einmal Louise v. Kobell, wie schwierig es sei, in Tirol passende Modelle — nicht so sehr zu finden, als sie zum Sitzen zu bewegen. „Es herrscht nämlich vielfach beim Tiroler Volk der Aber glaube, daß den, der gezeichnet oder gemalt wird, bald darauf der Tod hole. Sterben mag Keiner gern, und i so war ich ohne Modell, wenn sich nicht ein Aufgeklärter ' meiner erbarmte. Dieser fand sich meist in der jüngeren ! Generation. Als ich im Jahre 1873 eines Tages in ! Bozen spazieren ging, sah ich plötzlich einen Mann, der mir ausgezeichnet für mein projektirles „Letztes Aufgebot" paßte.' Ich bestelle ihn also in's Gasthaus „Viktoria", wo ich wohnte, und er kommt auch. Aber als er die Morgensterne, Spieße und Sensen in meinem. Zimmer sieht, da und dort einen Herumliegenden Anzug, den ich zum Malen brauchte, wird er scheu, denkt weiß Gott, was da geschieht, und ehe ich mich's versehe, rennt er die Stiege hinunter, läßt mich rufen und schreien, und ist auf und davon. Ein Zweiter kommt und sitzt Modell. Ich male ihn voll Aufmerksamkeit, da stürz! ein Weik unter surhbarrm Spektakel herzu und ichr :! „WaS, Du willst mit dem Landsturm gehen? Das thäl ich mir ver bitten," — und mir nicht- dir nichts, packt sie chn beim Kopf und nimmt Reißaus mit »hin. Ich war uuv froh, daß sein Kopf schon auf die Leinwand festgebannt war Wer den Wackern sehen will, findet ihu im „Letzten Auf gebot" in der zweiten Reihe. Er hat die Vozcner Tracht, ein wettergebräuntes, festes Gesicht und einen großen Hut auf dem Kopfe." Das Gegenstück zu diesem Bilde ist die 187? vollendete „Heimkehr der Sieger" in der Berliner Na- tionalgallerie. Die Scene ist wiederum eine enge Süd tiroler Dorfgasse, in der sich die Zurückgebliebenen ans- gestellt haben, um die siegreich heimtehrenden Männer und Jünglinge mit frohen Zurufen zu begrüßen. Und nun kommen sie, Trommler und Schwegelpfeifer an der Spitze. Hinter dem prächtigen Haur-tmann der juch ende Fahnenträger, in der Mitte gefangene Franzosen, ein eroberte Kanone und ein Adler. Alles freut sich mit jubelt laut oder innerlich. 1883 erschien eine stosfoerwandte Episode aus der Vorbereitungen zum Kampfe der Tiroler. Sir spielt i: einer Dorfschmiede, in der Sensen und Morgcnster'e. diese furchtbaren Volkswaffcn, geschmiedet werden. Ein junges Mädchen hat soeben Briefe gebracht, die -ec Schmied den um ihn versammelten Bauern vorlieb. Durch den Ernst und die Gros a^tigkeit der Ans- i fassung erheben sich diese Gemälde bis zum Range be- dentsamer Geschichtsbilder. Defregger strebte aber zur ; wirklichen Historienmalerei und brachte als ersten Versuch , auf diesem Gebiete 1878 „Andreas Hofer's letzte» Gang" (Museum in Königsberg) in lebensgroßen Figuren, ohu« ! jedoch volle künstlerische Wirkung damit erzielen zu könne» Ein kleineres, aber bei weitem besser gcratheneS Historienbild ist sein „Andreas Hofer in der Hofburg zu Innsbruck", das den Sandwirth darstellt, wie er inmitten seiner Genosse» die kaiserlichen Ehrengeschenke empfängt Ec malte es 1879 im Auftrage der österreichischen Erz herzoge als Geschenk für die Silberne Hochzeit des öster reichische» Kaiserpaares. Jc» Anschluß hieran sei gleich die dritte Schöpfung des Meisters auf dem gleichen Gebiete erwähnt: Der in Auftrage des bayrischen Staates 1881 für die New Pinakothek in München gemalte „Sturm der Oberlände' Bauer» auf den Münchener Rothe» Thurm am W-'.l- nuchtsmvrgen 1705", nach der Hauptfigur gewöhnlich dei „Schmied von Kochel" genannt. Im Morgcng'-uen suchen die oberbayerischen Gebirgsbauern du>ch das Thm des Nochen Thurmes in die Hauptstadt einzndringen, welche die Oesterreicher b-setzt halten. Das wuthende Feuern aus den Schie^chartcn nicht achtend, suchen Einige die Thvrflügel einzuhauen, Andere auf Leitern die Mauern zu erklimmen. In ihrer Mitte aber ragt die Riesengestalt des sagenhaften Schmied Balthes von Kochel empor, der mit einer gewaltigen Wezeudeichsel da; Thor eiiiziispreugen sucht. Das Bild ist eiu echt volksthümliches Heldengedicht, allein seine Dorsidyilen stehen doch wohl noch höher, als seine historischen Gemälde; jedenfalls hat sich der Meister durch sie am tiessteu im Herzen seines Volkes festgesetzt. Als die bedeutendsten seiner derartigen Sck-öpsaugen seien noch hervorgehvbeu: „Das Tischgeber" (1875); „Die gebissene Gans" (1875); „Wilderer iu seine: Scun- hütle"; „Zitherspieler auf der Alm" (18761; „Braut werbung"; „Abschied von der Leuner'.»" (1877); Das Tischgebet"; „Der Aufbruch zur Jagd"; „Die Brief- lqennn«'; „nnnmft zum Danze «W M M bekannte, zuerst auf der Berliner Kunstausstellung IWs in die Oeffentlichkeit gebrachte „Galontvroler". Von den späteren Werken nennen wirr ,S?nnttzM> ruhe" (1884); „Zur Gesundheit" (1885); „FeieraßM auf der Alm"; „Der Wahrsager" (1891); „Vor d« Tanz" (I8S2); „Die Ueberredung"; „Das Melker«,»' und „Die Märchenerzählerin". Außer den hier aufgezählten hat der mit groß» Leichtigkeit schaffende Künstler noch zahlreiche andere Ge mälde fertrggeftellt, die natürlich durchaus nicht alle o» der gleichen Höhe stehen. Auch muß zugegeben werde» daß m seinen Werken vor der psychologischen Vertiefung und der naturwahren Charakteristik seiner Gesielten di« Farbengebung häufig zurücktritt, so daß man ihn nicht ist erster Linie als Koloristen betrachten dors. Unerreicht aber steht er da in dec Wahrheit »wo Einfachheit feinet Schassens, wie durch die Bielseft ,wü seines Wesens w'cbei bald das Humoristische, bald das Idyllische und Gemüthvottr, und dann wieder das Ernste und Heroisch« in den Vordergrund tritt — aus allen seinen Bclderv jedoch spricht eine durchaus naive Natur und eine Herz- erquickende schlichte Lauterkeit des Wesens. Nie wird ei sentimental oder theatralisch. Deswegen haben Defregger's Hauptwerke eine selten« BolkSthümlichkeit erlangt und sind in allen Arten vor Nachbildungen massenhaft verbreitet worden. An An erkennung und Auszeichnungen hat es dem Künstler, dec sein Heim in der stillen Königinstraßc zu München, aw Englischen Garten, aufgeschlagen hat, nicht gefehlt. Ei ist Professor «n der Münchener Akademie, Inhaber der goldenen Medaillen von Wien und München, und 1883 wurde „des Ederbauern Franzl", der am 30. April seinen sechzigsten Geburtstag feiert, auch durch Verleihung des bayrischen Kronenordens in den Adelsstand erhoben Bestellungen auf das mit Ausnahme der Sonn- 'undDFesttage täglich Abends erscheinende „Kitsltt SlMtt M Anjeign" für die Monate MU" »al nnä Saul "MI werden noch von sämmtlichen kaiserlichen Postanstalten, den Landbriesträgern, unfern Geschäftsstellen in Riesa und Strehla, sowie in den Ausgabestellen bei Herren Pauk Holz, Ecke Poppitzer- und Schützenstraße, A B. 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