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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.03.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-03-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192603246
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19260324
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19260324
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-03
- Tag 1926-03-24
-
Monat
1926-03
-
Jahr
1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.03.1926
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u» »ES rteuerk,«pr»»tß. vdz. Berit«. Dem SteueraaSfchuß be» Reichstage» la, tn seiner gestrigen Sitzung öa» «en« »tenerkompromtb l» Form eine» AendernngSantrage» See Regierß«g»par» leie« vor. In der Aussprache darüber führte Abg. Dr. Hartz lSoz.) au», der neue Entwurf sei die völlige Preisgabe jedes sach lichen Gesichtspunktes und sein Ersatz durch «tn schlechte» Kompromiß zwischen den Interessen von Partat und Wahlkreisen^ Die Sozialdemokratie könne diese« San», promttz nicht »«stimm«». Wir haben kein« Lust und keine Neigung, die Steuerpolitik des Reiche» von Trier und München au» machen und st« bestimmen zu lassen, durch die Sondertnteressen der Winzer und Großbrauereten, Wenn da» Kernstück -er Vorlage, di« wirksame Senk««, der Vermögenssteuer, fällt, dann verlaugen wir statt der Senkung der Vermögenssteuer die der Lohnsteuer, Bet der Senkung der Verbrauchssteuern muh t« Vordergrund stehen die Znckersteuer. Abg. Dr. Vre^r IDn.s erklärt, seine Freund« könnten sich tn vielen Punkten der sozialdemokratischen Kritik an- schltebe». Der AbänderungSantra« sei ein vollständig neue» Steuerprogramm und das Eingeständnis aolftän. lüge» Bankrotts de» erste« Borlchlages. Wenn die Senkung der Umsatzsteuer nicht in dem vorher geplanten Umfang eintritt, dann mühte vor allem die HanSzinSftener auf 29 Prozent gesenkt werben. Der Redner richtet schliehltch an den Minister die Frage, welche finanzielle Wirkung der sozialdemokratische Antrag auf Senkung der Umsatzsteuer auf 0^ Prozent haben würde. Rcichssiua«,Minister Dr. Reiuhold: Für die Einbringung der Regierungsvorlage war der Gesichtspunkt entscheidend, wie wir au» der Wirtschaftskrise so schnell wie möglich herauSkommen. Wenn durch da» Kompromihprogramm der Regierungsparteien dieses Ziel nicht mehr erreicht werden könnte, dann hätte die Regie rung dem Kompromisse nicht zustimmen können. Nach meiner festen Uebcrzeugung wird durch das Kompromiß das Ziel der Regierung, der Wirtschaft Erleichterungen zu bringen, keineswegs illusorisch gemacht, wenn cö auch nicht in dem Sinne erreicht werden kann, wie nach dem ur sprünglichen RcgicrungSprogramm. Bon einer Demolie rung des Regierungsprogramms kann man jedenfalls durchaus nicht sprechen. Der ursprüngliche Regieruugsplau einer Umsatzsteuersenkung auf 0,S Prozent müht« leider iu»sgegeben werden, weil genaue Berechnungen ergaben, daß eine solche Scukuug in diesem Jahre und noch vielmehr im Jahre 1927 für die Staatsfinanzen sehr gefährlich wer den könnte. Eine Senkung aus Prozent würde bedeuten, dah wir allein ans der Umsatzsteuer für das Jahr 1927 auf 12S Millionen verzichten mühten. Auf anderen Gebieten könnten wir dann überhaupt keine Steu«rcrmLhtgungrn Eintreten lassen. Nuhcrdem würde dadurch für das Jahr l927 eine bedrohliche Finanzlage geschaffen werden. Für die Regierung ist es selbstverständlich, bah da» Steuer- mtlderungSprogramm ein einheitliches Ganze» ist. Abg. Dr. Fischer sDem.i: Zweifellos hat der ursprüng liche Entwurf dem Leitgedanken der Regierung mehr ent sprochen als der jetzige Abänderungsantrag. Da aber eine Minderheitsregierung besteht, muh man versuchen, eine Mehrheit im Hause für die Vorlage zu schaffen. Mit dem Kompromihantrag wird keineswegs die Tendenz der Re gierungsvorlage vollständig umgcstürzt. Das gröhtc Un glück für die Wirtschaft wäre cs, wenn durch die Uneinig keit innerhalb der Parteien zum 1. April überhaupt die Steuersenkungen nicht zustande kämen. Abg. Dr. Brüning sZtr.l schlicht sich im wesentlichen den Ausführungen des Abg. Dr. Fischer an, legt aber schärfsten Protest dagegen ein, daß in der dem Finanz minister politisch nahestehenden Presse scharfe Angriffe gegen das Zentrum verbreitet werden, al» hätte da» Zentrum das Regierungsprogramm sabotiert. Wetter weist der Redner die Annahme zurück, dah das Zentrum sich durch die Winzerunruhen in Bernkastel Lazu hab« be stimme» lassen, die Aushebung der Weinsteuer zu fordern. An eine vollständige Aufhebung der Sektsteuer werde nicht gedacht, sie solle nur in ihrer jetzigen Form beseitigt wer den, und das Zentrum behalte sich vor, die Wiedereinfüh rung der früheren Sektsteuer zu beantragen. Die Zusage des Ministers zur Unterstützung der ausgesteuerten Er werbslosen habe cs dem Zentrum ermöglicht, dem Kom- promih zuzustimmen. Abg. Dr. Mittelmauu sDBp.l betont, auch für den neuen Kompromihantrag der Regierungsparteien sei die Absicht bestimmend gewesen, hxr Wirtschaft zu Helsen. Die Volkspartci bchalte sich hinsichtlich der Aufhebung der Sektstcuer noch eine nähere Prüfung vor. Es sei nicht zu erstehen, dah die Deutfchnationalen die für weite Volks schichten außerordentlich bedeutungsvolle Senkung -er Ver mögenssteuer als belanglos abtun. Das Kompromiß ist eine Basis, auf die sowohl die Dcutschnattonalen wie die Sozialdemokraten treten können. Die Wetterberatung wurde darauf vertagt. * Berlin. (Funkspruch.) Im SteneranSfchnst d«» Reich», tag» wurde heute vormittag di« Aussprache üb« das neue Gtenerkompromih fortgesetzt. Abg. Hergt lDnat.f führte au», die gestrige vom Reich»- finauzminister gegebene Darstellung de» Gesamtbilde» der Finanzlage bedeute einen außerordentlich starken Rückzug der Regierung in Bezug auf di« Zahl und einen völligen Rückzug auch in Bezug auf da» Prinzip. Der Betrag, den Ser Minister nach seiner ersten Erklärung an Steuern Nach lassen wollt«, ist nach seiner jetzigen Vorlage um 1ö0 Millto» ue« geringer geworden. Das ist ein Fiasko der Regierung. Nach den unvorsichtigen Versprechungen die erst dem Volk gemacht wurden ist diese große Beschränkung deS ursprüng lichen DteuersenkungSbetrageL eine größere Enttäuschung für die Bevölkerung. Jetzt ist die Bah« ßret für Senktmg», wünsch« ans alle« möglichen Stenergeblete«. Kür un» steht aber im Vordergründe der Abba« der HauS»i«Sfte»«r. Darin sehen wir ein bessere» Mittel zur Ankurbelung der Wirt schaft als tn d«r Senkung der Umsatzsteuer. A«ch bei b«n direkte« Steuern ist eine Senk««« dringen» nötig. Wenn die MinderheitSkoalition eine EtnhettSvorlag« feftlegen will, dann muß sie sich vorher mit der Opposition von recht» oder links verständigen. Wir meinen, mit ber von recht». Wir sind heute und zu jeder Stunde bereit, die Luxussteuer und die Weinsteurr anfzuheben und die FufionSsteuer zu senken. Wir behalten uns vor, wenn die Steuersenkung«. Vorlage sich verzögert, in einem Initiativantrag dies« Steuervorlagen vorweg zu erledigen. Wir wollen eine Verständigung. Rcichssinanzminister Dr. Reinhold: Ich freu« mich s^r, daß die Deutschnatiouale« di« Ver ständigung «vollen. Aba. Dr. Herat hat eigentlich das ganze Steuerprvgramm gebilligt. Die Senkung ber Umsatzsteuer ans «>/> Prozent war unser ursprüngliches Ziel. Wir mußten aber seststellen, daß es wegen feiner finanziellen Wirkung jetzt noch nicht zu erreichen ist. Im Regierung-Programm ivar die Senkung der Umsatzsteuer aus VH Prozent das Hauptstück. Ich halte eS auch volkswirtschaftlich für baS Richtigste, weil dies« Steuer probuktionS- und pretSver- tcucrnd wirkt. Unter dem Druck der Tatsachen mußten wir .wn unserem ursprünglichen Programm abwelchen, aber «» ist doch nicht so, -aß das Regierung-Programm jetzt zurück, aczoaen wird. Wir haben bedauert, baß wir di« Umstchftener dmcch »teuermtldernnge« auf »estimmtmi^eöww« etnVvri ttö«» der Wirtschaft «, erreiche«. Da» ist «in einheitlich«» Gesetzgebung»««»!, dessen einzeln« Teile »ich« voneinander getrennt «erd«« könne«. Abg. Höllei« lKomm.) protestiert dagegen, baß im Hetz, temvo di« Steuervorlagen tn letzter Stund« burchgepettscht werben. Der Reichskanzler liebäugelt mit den Sozialdemo kraten und nun bietet sich Abg. Hergt an. LiebeSbieste nach ber andere« Sette zu leiste», yettrre «ervandlunaen im Ausschuß haben jetzt aar keinen Zweck. Wir sollte« st« au», setzen, bis d«r neue Steuerraubblock zustande gekommen ist. Die Wettervrrhandlung wurd« dann auf Donnerstag vertagt. Lhmtg-rse-LittS Sieg. Die Schicksale der in Ehina kriegführenden General« sind sehe wandelbar. Vor noch nicht allzu lanaer Zeit wurd» General Lbana-Lso-Lin von den Lrnpv»n de» christlichen General« K»na nab»»,» entscheidend orschlaaen. Und jetzt hört man, daß eg der Besiegt« nach verbältnis- mäßig wen'gen Wacken verstanden bat. seine desorganisiert» Arme« wieder neu aufzuftellen, neu» Teuvvensormationen zu gründen, die Proviant, und Nachschndbedlnaunaen wieder aünftig »n reaeln. Sein Unteradneral L>, der ohne groß» Kamps» sein, Armee wiedrr bi» in di» numlttelbare Ncib» von Tientsien führen konnte, bat nun z» einen, entscheidenden Cchlaa ansgrbolt. In mebrtäa'aen Kämpfen gelang »S ihm, den Widerstand der Kno-Min Gchnn-Trnpv»» ,n brecken „nd in die Stadt selbst noruidrinaen. D e gegnerischen Truppen wurden »nm e isgen Rsschzug ge,m„i,g»n. Der dort amtierende Gouverneur Sun Tuen n„d General Lu Cbund-Lt» dabei, in überstürzender Flucht die Stadt verlassen. Tientsin ist fest in der Hand der mandschnrilchen Truppen. Somit ist die Stadt wieder in der Hand Cbang-Tso-Lin». Sein Grneral Li begnügt sich aber nicht mit diesem Erfolg, er bat seine Truppen bereits wieder in Marsch aeietzt mit den, Ziel: Peking. Da« Schicksal der nationalen Armee des vor kurzem noch sieareichen christlichen Generals Feng dürfte damit besiegelt sein. Chang Tso Lin wird „nnmebr versuchen, seine Erkolae weiter anStubanen. Man glaubt, daß er gemeinsam mit Marschall Wn Dei-Fu eine neue Regierung in Peking ein- setzen wird. Allerdings ist e» noch sehr zwelfelbaft, ob die Besprech»««»» »wischen diesen beiden Generalen zu einer Einigung führen werden. Au« den Kämpfen der letzten Monat« baden sie jedenfalls die Erfahrung geschöpst, daß es schier unmöglich sein dürfte, allein ohne Einigung di« endgültig« Macht in Peking und damit in Nordchina sich »u sichern. Eine solche Einigung dürfte daher der einzige AnSweg sein, der Tbina wieder Nobile Verhältnisse bringen könnte. Di« Kämpfe um Tientsin hoben die ausländischen Mächte veranlaßt, au» Schanghai neue Seeftreitkräfte zur Verstärkung der bei den Taku-Fort« liegenden fremden Marineformationri, zu entsenden. Da in dieser Gegend jetzt eine Entscheidung gefallen ist und di« geschlagenen Truppen sich schnell zurlickzieben, so dürften neu« Kamps« auSdleiden und neu« Verwicklungen Chinas mit den ang- ländischen Mächten in der nächsten Zett wenigstens „«wahr- scheinlich sein. Die Einigung der siegreichen Generale wäre sehr zu begrüßen. Tenn Cdina hat durch dielen ewigen Bürgerkrieg lehr zu leiden gehabt und bedarf dringend der Ruhe. Es ist auch ziemlich gleichgültig, wer von den sich brkämpsrndrn Generalen di« normalen Verhältnisse wieder verstellt. Die Hauptsache ist, daß e« irgend jepiandem gelingt, die tatsächliche Macht in di« Hand zu bekommen. Politische TagrSiwerficht. Beileidstelegramm des Reichspräsidenten an Dr. Frank. Der Herr Reichspräsident hat folgendes Telegramm an den österreichischen Gesandten Krank nach Wien gerichtet: «Die Nachricht von dem so unerwarteten raschen Ableben Ihrer verehrten Fran Gemahlin hat mich tief erschüttert. Gott tröst« Sie und die Ihrigen tn Ihrem Schmerz. In herz licher Anteilnahme v. Hindenburg, Reichspräsident." DaS badisch« Lehrerbildungsgesetz in erster Lesung an genommen. Der badisch« Landtag hat nach lebhaften Aus einandersetzungen das von -er Regierung vorgeschlagenc Lchrerbtldnngsgesctz, daS allgemein daS Sbiturtum mit Gor- kursen und darnach Fachbildung tn einer Lehrerbildungs anstalt vorsteht, mit 41 gegen 2k Stimmen bei einer Stimm enthaltung angenommen. Dafür stimmten Zentrum und Sozialdemokraten. Alle AbänderungSanträge ber Oppo sition wnrden abgelehnt. Die zweit« Lesung findet am Dienstag kommender Woche statt. Auslösung einer Ortsgruppe de» ^Sehrwols". Der- preußisch« Minister de» Innern hat mit Zustimmung der ReichSregterung die Ortsgruppe Elzcborn des Bunde» ^Wehrwols" im Kreise Pinneberg aufgelöst. Die von der Ortsgruppe und ihren Mitgliedern benutzten Militär waffen wurden gemäß -em Gesetz vom 22. März 1V21 zu gunsten des Reiches beschlagnahmt und eingezogen. Die Mitglieder waren durch den OrtSgruppenführer im Ge brauch vou Jnsanterlegewehreu und Armeerevolvern aus- gebildet worben. Riese«kommuuistenprozeß tu Finnland. Vor dem Hof- gericht tn Abo findet gegenwärtig, wie uns au« Helsingsor» gemeldet wirb, et» Prozeß gegen 400 Angehörige der kommunistischen Jugendorganisationen statt, die angeklagt ward« sind, weil st« trotz de» Verbote» jeder kommunisti sche« Bereinigung tn Finnland, sich In Kret». und Bezirk», orgautsattvuen zusammen geschlossen und zu« Umsturz ber bestehenden Staats- und Gesellschaftsordnung tu Ktnnland aufgefordert haben. Mehrere der führenden Funktionäre sitzen bereit» fett Monaten hinter Schloß und Riegel, Die Bedeutung diese» Prozesse», de» größten, der jemals tn Finnland stattgefunden hat, liegt nicht so sehr in ber mit Sicherheit zu erwartenden Verurteilung der Leiter ber kommuntstischen Jugendbewegung al» ber vom Gerichte a«S- zufprechenben Auslösung aller derartigen Organisationen. Etue Richtigsten««-. Neuerbtng« wirb die Meldung verbreitet, ber früher« deutsche Kronprinz sei in Unterhand lungen über den Ankauf eine» Schlosse» bet Lugano getre ten, daß dem ehemaligen deutschen Kaiser als künftiger Aufenthaltsort dienen soll. In amtlichen Kreise« ist nichts davon bekannt, -atz der Kaiser nach ber Schweiz überzusie- belu beabsichtige. „ LaudgerichtSpräsidot Spatz freigesproche«. Rach einer Meldung au» Weimar hat der ». Senat de» OberlandeSge» richt» Jena den Gothaer Landgericht-Präsidenten Spatz in dem Disziplinarverfahren, daß dieser gegen sich selbst bean tragt hatte, ««ter Uebernahme ber Kosten auf die Staats kasse fretgesprochen. Der Vorwurf einer parteiische« Hand- habnng der Dtenftgeschäfte durch LandarrtchtSpräftoent Spatz habe sich als vollkommen unwahr erwiesen: auch ander« Be hauptungen über ihn seien widerlegt. Die deutsch-spanische« HaudeiSoertragSvcrhaudlungeu. Der Außenminister erstattete gestern im KabineiiSrat über den gegenwärtigen Stand der HandelSvertragSverhandl««- ge« mit Deutschland Bericht. Im Anschluß daran wurde «in« offizielle Rote ausgegeben, tn der erklärt wirb, baß Spanten keineswegs ei« Einfuhrverbot für Farbstoffe plane, sondern di« Einfuhr «inzuschränken wünsch«, damit sich die spanische Farbent«b«strte entwickeln könne. F « «lbur öe» »le ist hEch» Veß«H-« krwsch. ruch.) Ueöer KrWsteabuaH»« m« ««» »ehr,««l«nil. -rößte«tetl» »hu« ve»»tzts«i». Gl» »eueS Kürfteu»rfiuh»»,«»»tzr»mttzr au. verlin. In parlamentarischen Kreisen verlautet, daß die Regierunasparteien beabsichtig,,,, da» vorliegende Kompromiß in der Fürstenabfindung nicht mehr abniändern, sondern ei« »«ük»«««« neue» Kompromiß anSzuardriteu. weiter hört man, daß die Absicht besteben fall, diese« Kompromiß neben den, sozialistischen Enteianungsaeieh gleichzeitig dem Volksentscheid« zngrund, zu legen. Dies« Pläne werden noch Gegenstand der Lrörterung innerhalb der Regierungsparteien und nach deren Einigung im Steuer- ausfchuß fein. Ger Samtzf ,ege« die Arvettslofigkclt. qn. V « rli n. In Verhandlungen »wischen dem Reich und den Ländern werden geaenwarttq neue Wege über- oriist, aus denen man der Arbeitslosigkeit ftener» kam^ De« LandeSarbeitdämter» sollen Staatsmittel zur «er- fsigmi« gestellt werden, damit »in reaer ArbeitSaustansch in der Weise stattfinden kann, daß Arbeitslose an« den Großstädten besonder« zur landwirtichaktlich«,, Früh, beftelluna herangrzog»,, werden. Po» den Mitteln solle» die Reisekosten der Arbeitssuchenden bestritte» «erden. Di« Mein,>„gen darüber geben noch sehr auseinander, ob man tatsächlich von einem bevorttebendr» Aufschwung der deut schen Wirtschaft und einem Abflauen Vier Arbeitslosigkeit sprechen kann. Gegenwärtig steht der sinkenden Zahl der Arbeitslosen in Berlin eine stark steigende in Westfalen gegenüber. Da» Bestreben des Reiches ist darauf gerichtet, keine ArdeitSgelegenbeit für die Ziele der Erwerbslosen- sürsorge unbenutzt zu lassen. Gr«f vethlen über die Fra«Ieufülschu«-e«. )l Budapest. Am Schluß der Debatte über di« Fronkenfälichnvgrn in der Nationalversammlung sprach al- letzter Redner Ministerpräsident Graf Betblen, der zunächst über seine Genfer Reise ausführlich berichtete. Aus die FölicknugSaffäre übergebend, sagte Graf Betblen, den Borwurf, daß die Regierung mit einer gewissen Oberfläch lichkeit und Leichtfertigkeit vorgegangen sei, als sie di« erste Meldung über die FälichnngSaffäre nicht ernst nahm, mntz ich zurückweiken; denn nach den vielen grundlosen Anzeigen, die der Regierung zu Hunderten zuaegangen sind, war Stebsis vollkommen berechtigt. E n gewichtigere» Argument gegenüber der Regierung ist die Frage, warum sie nicht an die Wurzel der Krankbeit Hand gelegt bade. Die Wurzel liege in Triano» und seinen Folgen, dein moralischen un kulturellen Niedergang Ungarns. FememordsUlltersrlchuilgSausfchutz. vdz. Berlin. Der Fememord - UnrersuchunaSauSichuß de» Reichstage» trat am Dienstag abend zu einer Sitzung znsammen, «nd nahm den Bericht de» Referenten Dr. Levv <So,.> über die Brbandlung de» Stoffes entgegen. Au« diesem Bericht ist beroorzubeben, daß, obwobl noch längst, nicht alle Akten eingegangen sind, die Akten bereits auf hundert Bände ongewachsen sind. Nach längerer Debatte wurde beschlossen; den deutfchnationalen Abg. Schäffer al» Korreferenten zu bestellen. Die nächste Sitzung wird erst End« April stattfinden. DaS Schweigegebot aufgebobe». Da» Kauimergericht hat laut Possischer Zeitung der Beschwerde de« Oberstaatsanwalt» ftattgegeben und den Beschluß des Schwurgerichts, der den am Feine-Mordprozetz Paunier Beteiligten die Gebeimbaitung der in dem Prozeß zur Sprache gekommenen Tatsachen über die Schwarz« Reichswehr «nd die Arbeiter-Bataillone auserlegen, aus- gehobem Hochverratsprozetz -ege» Kourumnlsteu. )< Leipzig. Wegen Vorbereitung zum Hochverrat, Vergebens gegen das Sprengstoffgesrtz. schweren Diebstahl« uno unbefugte» Waffenbesitzes Vaden sich vor dem StaatS- gerichtshof »nm Schutze der Republik der Eigentümer Lud wig GrauSmüller ««d zehn Genoffen a«S Gieße« zu verantworten. Ten Angeklagten wird zur Last gelegt, im Jahre 1923 von dem Kaufmann Wiehler in Butzbach 7 Zentner Sprengstoff durch Einbruch oestoblen und diesen zu Handgranaten verarbeitet zu haben. Auch wurden von Gieße» au« große Mengen Sprengstoff an andere Städte und Ortschaften geliefert, die für den im Herbst 1923 ge planten kommunistischen Ausstand Verwendung finden sollte». Die Perbandiung wird voraussichtlich mehrere Lag« dauern. Der Hamburger Aufstand vor dem Reich-gericht. )l Leipzig. Der 4. Strafsenat beschäftigte sich beut« mit der Druckschrift „Hamburg auf den Barrikade« t« Jahre Tie Verfasserin Ltarissa Reißner schildert in dieser Broschüre di« Ereignisse vor dem Hamburger Oktodrraufstaud vor» 1923. Das Gericht sab in der Schrift eine Vorbereitung »um Hochverrat «ud verkündete nach kurzer Beratung den Beschluß, daß sämtliche Exemplare einzuzieben und die Platte» und Formen unbrauchbar »v machen find. Die SSmpfe i« Lyrte». Xvari». Wie die Ageuc« Hava« an» Beirut le- richtet, haben di» «ufstäudtsche» «ataua augegristru. Sie haben »en Befehlhaber der Gendarmerie gefanarn aenommeu und getötet. BundeSauSschutzfitzuvg des Afa-vimdeS. vdz. Berlin. Am Montag sand zu Berlin im Industrie- beamtenhau« die »weit« Bunderausschußsitzung des Allge meinen Freien Angestelltenbunde» statt, die von de» angeschlossenen Organisationen stark beschickt war. Nach Erledigung geschästlicher Fragen berichtete Geschäftsführer Elltnarr vom Verbände sozialer Baubetriebe über die sozi alen Baubetrieb«. Nach seinen Ausführungen befindet sich die soziale Baubeweguna in erfreulicher Auiwärtsentwick- lv«g. A ls Ergebnis der sich anschließenden regen Erörtern« g konnte feftgeftellt werden, daß di« Bfa-Verbänd« dieser für di« gesamt« Arbeitnehmerschaft wichtigen Bewegung weiter hin ihr« vollst, Unterstützung leihen werden. Der Geschäft«- iührer de« Bunde» der Technischen Angestellten und Beamten, Ingenieur Schweitzer, berichtet« über die Gestaltung de« endgültigen Reichswirtschastsrat». Wenn auch, so führte der Redner aus, durch da« Eingreifen der freigewrrkschast. Uchen Vertreter einig« Verbesserungen des Entwurfes erreicht werden konnten, so befriedig« da« bisherig« Ergebnis keineswegs. Der Aka-Vund werd« auch weiterhin für die Forderungen der freien Gewerkschaften «intreten. Schließlich berichtete» noch Dr. Suhr und Göring von der Haupt- ^s^astSstelle der Asa über .Betriebsräte, Schule und
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