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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.03.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-03-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192603246
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19260324
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19260324
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-03
- Tag 1926-03-24
-
Monat
1926-03
-
Jahr
1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.03.1926
- Autor
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WmtWW «r k» MrtkMi. .Berit«. <S«»kshr»ch.» M«ch de» »nrlLnft««» mntz «ch« «rmittinuGe» »etr»«t die ««ftmitzntl «ms der AsM»«»« Mr in» BWiktztzenetzren LBHL» LEG» LL ^SL^.?8LAS WM »" VOM MO MIMDOHOO UODTOktN KrÄÄ *.L' 'L^L.°.?ÄLK"LL".Ä LL lagen blutbedeckt tu thre» Vette«. Anch -te Tochter »bar. latt« lag mtt einer Schntzwunde i« thre« Bett, neben ihr lag «tn Revolver. Man rtef sofort Hilfe herbei. Drei Glauchauer Arrzte legte« Notverßände an und ordnete» die Ueberführung der Tochter nach dem Dtadtkrankenhan» an. Mn« halb« Stunde nach dem Verbrechen gab der Vater Theodor varth den Geist auf, ihm folgte da» darauf der ISsährtM Kran» nach. Di« Untersuchungen find »ach tiu Gan«. Gl, werden dadurch erschwert, daß dte Tillertn »och nicht «emmhnmngdfädtg ist. Eovtel scheint tndesie« sicher zu sei», hast sie in einem Lastend geistiser Umnach tung geda»delt hat. «te di« Ermittelungen ergeben haben, find keinerlei samtltär« Zwistigkeiten de« verbreche» voranggegange» Im Gegenteil hatte sich die Familie über das Benehme» der Charlotte, die sehr Nervenleiden» »ar und debhalb seit Jahreswechsel ihren Schuldienst nicht mehr verrichten konnte, gewundert, bad st« am Abend so an regend geplaudert hatte. St« war auhrrordentltch begabt, grübelte oft und beschäftigte stch mtt allerlei getsttge» Problemen, dte ste zeitweise ttefstnntg machte«. Dazu ge sellten stch noch Wahnvorstellungen, dte ihr kein« Ruhe liehen. Au» thre» Tagebüchern spiegelt stch der Charakter eine» sensiblen, geautilten und von Ideen befangenen un- glllckltche« Menschenkindes wider, das mtt stch und den ungelösten Problemen fortgesetzt rang. In «tnem Anfälle aetfttger Schwäche dürfte ste denn anch dte Tat begangen habe«. Der Auftaub der Unglücklichen ist noch völlig un verändert, jedoch wird an ihrem Aufkommen gezweifelt. schlagen nnd später au» dem Hause geworfen worden, Obn, jede Barmittel hab, er stch ar,wimaei, gesehen, zu Just von Leip,la nach yretderg »u,stck»uk,br«u.B,i sttner amtlichen veriikbmuna bat er zuoeaebe«, dieBchtldenma seiner Ent- ' »übruug erdschtet zu bad^r. An« Nnlnlt m» Kaiittnaiiu». beruf, will er sich eigenmächtla «nd ob«, bestimmt«» Atel von Fretbrra ent fern» habe« »ud «tz Döbeln gelaufen sein. Bon dort sei er »am» »«eber »o» Freiberg zurück«^,bet. ,-*Dre»b«n. Undostonnie Totz. Am 12. 1»R» «st >n L orga » »stw »,'hlich, Leich« a,landet neorb«n. DI« Tot, Ist etwa 18-20 Avirre al», von schmächtig«» «tot»» und IM Meter .aroh.gewesen. He. hat»« kl«inm.Mqnd, kleiii» Obre». Hände »ud Miße,.die Zähn» warm oollständt«. Au Tacken wurden »och »m . - - oben mtt Spike» versehe» Gummistrumpfbänder, sck» Di« Leich« m»d mnd dm» vararttdritteneii tverwetnug»»«- »and« längere Leit im Master ««legen haben. Sackdienlickr Mitteilungen zur Feftsttllmig der Versönlichkeit erbittet da« LandeSkriminalamt Dresden, Schiestgaste 7 HI. Zimmer 200, woselbst da« Lichtbild zur Einiichmanme auSliegt. * Pirna. KiudeSmord. Am Sattnabend nachmittag hat ein« hiesige 81 Intz« attelebig« Arbeiterin ihr neu«,- borenes K'«d kurz nach de, Sednr» in ein Luch armickelt nnd i» den Abort gewatt«. M» da« Kind nicht glatt dnrch da» «dlaltratz »t»a» versuch«« ste «» mit «tnem Besen dinunterzustetzeu. Aachhon, b»»ten da« Wimmern de« Kinde« »nd benackrichtiaten dj» Polizei. Di» »larmiert« Feuerwehr backt« da-» «Bachoohr auf, um da« Kind »« retten, dock stel es iu Li» Gotzh, und ertrank. Di« Mutter wurde als Pvlizelgesowgone hem Ttadttrankenhause zn-r- führt. Bautzen. Die IrstLen wirtschaftlichen Verhältnisse spiegeln fick deutlich in de« Zahl der Konkurs« in der Ober« lau sitz wi der. Im verfl/ffeueu Jahre sind nickt weniger als S13 Konkur-auträg-e gestellt worden, davon habe» 124 zur Eröffnung de« Konkursverfahren« geiübrt (gegen 87 im Jabrc 1924 nnd gegen 8 im Jahre 1928». Außerdem waren nock 108 Gesckäitsaujsickten zur Vermeidung de« Konkursoerfabreus «anhängig, die in der Vorkriegszeit zu meist Konknrssälle gewesen wären. Im Zittauer Bezirk waren 97 Verfahr/,-, anhängig, im Bantzner 77, im Löbauer 08 und on Kamener 56. Es ist dies in den letzten zwanzig Jahrcu die hülste Zahl, sie wird nur nock von der Zahl der Konkurseröffnung,,, im Jahre 1905 (mit insgesamt 137) übertraf;,,,. Im Jahre 1925 war das Ergebnis der Konkurse besonders unerfreulich. N cht ein einziger Kon kurs hat für die Gläubiger über 50 Prozent gebracht. La neuste in. Wenige Tage nach dem Brande de» Hintergebäudes des hiesigen BaimhokshotelS wurde der Besitzer Georg Pietsch wegen Verdachts der Brandstiftung Vein tziejzgeii Amtsgericht zugetiihrt und in UntcrsuchuugS- ba:t gcovmiuen. Ta ihm aber nichts »achznweisen war, mutzte er vor einigen Tagen wieder aus der Hast ent lassen werden. * Ehrenfriedersdorf. Ein Presse-Prozetz. — Der, gekraulte Stadtrat. Der Redakteur Joh. Weigert vom Thumer Tageblatt war vom Stndtrat und Buchhändler Telirich in Thum vor das Gericht iu Ebrensriedersdorf geuhicppt worden, weil sich besagter Stadtrat dnrch rin Humorvoll geschriebenes Eiugcmudt un Thumer Tageblatt angeblich beleidigt fühlte, in Wirklichkeit aber, um den Manien des Einsenders zu erfahren. Ter Kläger, der jede Krrtik seiner Handlungen als beleidigend anfirht und fick jede, also auch wie in diesem Falle, durchaus berechtigte Kritik verbittet, Halle sich aber iu feinen Aruhernngen zu einer Kritik bezgt. der Person des verklagten Redakteur- binrcitzen lassen, die dieien zur Widerklage zwang. I» der Verhandlung wurde viel Dreck ansgerührt, der, wie das Eingesandt luhnnptete, infolge der Zwistigkeiten zwischen dem eiupfindiameu klagenden Stadtrat und dem Stadt- -bauinclster di-e Straßen von Thum ziert. Da di« Kritik nirgends das zulässige Matz überschritten hat, wurde der Rhdnkreur ircige-vrochen, der Stadtrat Telilsch aber insolge dqc Wrdert.age zu 15 Mark Geldstrafe und Tragung der Wollen verurteilt. — Ter Herr Stadrrat sollte doch wissen, datz ern ausründiger Journalist seine Quelle» nicht nennt -und datz e-i, Buchhändler, der gern Stadtrat sein will, sich -auch Kritik und zwar berechtigte Kritik grsallrn lassen mutz, ob er will oder nicht! tllübena u. (Heinrich Michl frstgenominrn.) Zu dem Raubmorde an dem Gutsbesitzer Buschbeck in Rüdenau wird von der Kriuiuiaiabteiluug Freiberg mitgeleilt, datz der als Täler brzw. Mittäter verdächtige Arbeiter Heinrich Michl vor einigen Lagen in der Gegend von Pilsen sest- genomme» worden sein soll. Zur Beruehmuug des Michl haben sich Freiberger Kriminalbeamte nach Böhme» begeben. Tie bisher von nichtamtlichen Stellen in verschiedenen Zeitungen gebrachten Meldungen über Li« Verhaftung der Gellruder Michl, ihr« vorzeitige Entlassung, oder auch über ihren Ausbruch aus dem Geianguis irgendein«» Grenzorlcs wäre» irreführend und entbehrten der tat sächlichen Unterlage. * Oelsnitz. Tie versinkende Stadt. Tor „BnrF- städtec Anzeiger" lädt sich aus OclSnitz i. E. melde»: Die Beunruhigung in der Stadt ist allgemein, zumal von Fach leuten uoch Senkungen von vielen Pietern iU Aussicht ge stellt werden. Bereits heule zeigen sich iu der ganzen Stadt Bergschäden iu Gestalt von schiesstehenden oder zer rissenen Geväiiden — man behauptet, datz 1» Oelsnitz kein einziges Haus mehr lotrecht stehe, nnd selbst vorsorglich aut Bergschäden gebaute Häuser, wie die Stadtapotdeke, weichen aus einer Seite bis zu 50 Zentimeter au« der Lot rechten —, eiugestürzten Mauern, zujammengebrochrnen Fahrbahnen usw. Selbst der St. Egidieü-Stollverger hohe Vlaoutt der Reichsbahn ist samt seiner Umgebung um mehrere Meter eingesunken, sa dax einige Bogen vollständig ausvctomert werden mutzten und di« Brücke ständig« Be obachtung bedarf. Ter Strutzenbau und die Wasserleitung kommen überhaupt nicht zur Ruhe, nnd di« neu«rliche Senkung des Ortsbachcs um 2,50 Meter aus 200 Meter Ausdehnung hat erreicht, datz die Keller der umliegenden Gebäude stündig unter Wasser stehen. Erst dieser Lag« mutzten die Bewohner «ine« sp brdwhten Hquse» von der Feuerwehr aus den Obergeschossen gerettet werden, wobei di« lagernden Warr» der in ihm unbergebrachten Geschäfte völlig vernichtet wurden. Di« kataftrophaien Folgen dieser Bergichäden werden darauf rurückgefühtt, datz mau die ab gebauten Becken unter den bewohnten Teilen de« Abbau- gebiete« widerrechtlich zu Bruche gehen lieft und die adge- baute» Strecken nicht mit Gestein wieder auffüllt«. Davet macht mau auch der AuisichtSbrhorde. dem Brrgamt, den Vorwurf entsprechende Schutzmaßnahmen rechtzeitig iu fordern Untertassen zu haben und dadurch ein« moralisch« Schuld an der drohenden Vernichtung de« Orte« zu tragen. Glauchau. Dte schreckliche Famtltentragbbte im Hanse deS «einst,rbenbesitzer» Theodor Bart- wirb noch in alle» «reisen der Stadt lebhaft besprochen. Zu der Mordtat, die zwei Menschenleben fordert«, «erbe» noch folgende Einzelheiten bekannt: Der Besitze, von Falk«» Weinstuben legte sich allabendlich «m 10 Uh, schlafe« und ließ stch um Dtttternacht wecke», um in feinem «etneeftau- rant nachts tätig zu sein. Anch am Sonnabend, »acht» gegen XI Uhr. wollte« dte ««Oehbrige» den Bat«, wecken, der noch fest schlief. Als die Anaehöriaen kn» darauf in b« vom Schlafzimmer eutternt lieg ende» «ohnnn« «eh- I« dtt WM« rimzmklM Ms. Am Sonntag, den 21. bss, MtS. spendete der Hoch»»,« digfte Herr Bischof von Meitze« D. Dr. Christi»« Schreiber in unserer Gemeinde da» hl. Sakrament der Ur»»««, von weißgekleideten Mädchen wurde er am Tage zuvor gegen S Uhr nachmittags am Gartentor empfangen «nd unter Blumenstreuen in die Kapelle geleitet. Schon vor der Ka pelle bot sich dem Auge «in herzlicher Willkommengrutz. Rührige Hände hatten es stch auch nicht nehmen lasten. Weg und Hausflur in schöner und sinniger Weise mit Tannen und Girlanden zu schmücken; ebenso war unser kleiner, aber doch so vornehm wirkender Kapellenranm mit viel Liebe anSgeschmückt worden. Et» von einem der zu firmenden Mädchen vorgetragenes Gedicht und eine kurze SegenSan- dacht beschlossen den ersten Enipsana. Abends gegen 8 Uhr brachte dte „Cäcilia" nuferem Oberhtrten einige Lieder bar. Freudig überrascht von diesem Ständchen ermunterte er in begeisternden und zündenden Worten die kleine Schar, ihre Kräfte weiter dieser hohen und heiligen Kunst zu schenken. Anschließend fand dann die Vorstellung der Kirchen- und VeretnSvvrstände statt. Der Sonntag morgen — Frühlingsanfang — sah Len Hochwürdigsten Herrn schon frühzeitig mittels Auto nach Zeithain fahren, wo er ebenfalls mit großer Freude empfangen wurde. Daselbst las er um 7 Uhr tn dem fest lich hcrgertchtctcn Bctsnak deS FlUättlingsIaqcrs eine stille hl. Messe, bestärkte hierauf kil Firmling? in ihrem Glauben und salbte sie mit dem hl. Oet. Gegen !) Uhr traf er wieder in der St. Barbara-Sapell« in Riesa «in. Nachdem die Klänge des „Ecce sacrrdos" verklungen waren, zelebrierte Herr Kaplan Stukenbrock aus Dresden ein Hochamt, wäh rend dem die „Cacilia" die Pastoralmessc von Reimann mit OrckesterbegleituM sang, wozu sich das OrpheuS-Lrchcster in hochherziger Weise zur Verfügung gestellt hatte. Unter Ser bewährten Leitung unseres Licdcrmeisters Reinert kam das Werk in mustergültiger Weise zu Gehör. Sodann spen dete der Hochwürbigste Herr Bischof 122 Firmlingen das hl. Sakrament der Firmung, nachdem er ihnen und den zahlreich erschienenen Gläubigen in erareiftnden und zu Herzen gehenden Worten die Bedeutung des heutigen Tages und die damit verbundenen Pflichten und Aufgaben vor Angen gestellt hatte. Tedeum und Segen beschlossen die er hebende Feier. Nachmittags 2 Uhr fand in der Kapelle die ReligionSprüfnng der Firmlinge, darauf ein weiterer Emp fang der Kirchen- und BcreinSvorstände und die Vorstellung der Damen des Paramentenvereines statt. Die Gemeindefeier um 4 Uhr zu Ehren deS Hochwürdigsten Herrn im „Wet tiner Hof" legte erneut Zeugnis ab von der regen Teilnahme der katholischen Gemeind« an der Ehrung ihres Oberhirten. Schon geraume Leit vor Eröffnung der Feier war der von Herrn langer in liebenswürdiger und geschickter Weise fest lich geschmückte Saal dicht besetzt. Se. Bischöfliche Gnaden, begleitet von der Ortsaeistlichkeit, wurde vom MLnnerverrin durch Spalier im Borsaal begrüßt «nd im Saale selbst mit Spannung und feierlicher Stille empfangen. Er nahm zwi schen den geistlichen Herren und den Kirchen- und VereinS- vorstänben Platz. Al» Ehrengäste waren u. «.zwei Ver treter vom Stadtparlament erschienen. Das Programm setzt« ein mit einem „Militärmarsch" v. Schubert, der mit guter technischer Schulung von den 3 Söhnen deS Lieder meisters Reinert vorgetragen wurde, die den andächtig Lauschenden auch noch das „Ave Maria" v. Bach nnd baS „Ave verum" v. Mozart in schönster Form zu Gehör brach ten; und als sie znm Schluß noch etnmal ausgetreten waren, wollte der Beifall kein Ende nehmen. Einige Schulmädchen sangen dann unter Leitung von Lehrer Ottltck etn sinniges Liedchen. Hierauf begrüßte Herr Ricke« den Hochwürdigsten Herr« Bischof mtt herzlichen Worten und brachte ihm ehrer bietigste Grübe und die Versicherung unwandelbarer Lieb« und Treue der katholischen Männer zum Ausdruck. Seine frommen Wünsche für «in noch recht langes segensreiches Wirken des bewährten und hochgeschätzten Oberhirten klan gen auö in ein dreifaches Hoch, in baS die Versammelten stehend einsttmmten. Ferner feierte Herr Schmidt mit ker nigen Worten den Oberhirten alS den echten Diaspara- Bischvf, der sich tu seinem fünfjährigen Wirken die Lieb« und Wertschätzung nicht nur seiner Diözesanen, sondern auch weiter Kreise Andersdenkender erworben habe. Ganz beson ders begrüßte er ihn im Namen der „Cäctlta" und gelobte, daß «S stets erste und schönste Aufgabe der „Cacilia" sein werde, zur Verschönerung de» Gottesdienstes und zur Er bauung der Gemeinde ihre Stimm« zu erheben. Auch hier trat die „ELcilia* und -war sowohl »er aemtschte wie auch der MLnuerchvr, unter Herrn ReiuertS bekannter Leitung wiederholt mtt gutem Erfolge auf und sand in dem anhal tenden Beifall den Dank aller Anwesenden. Der unermüd liche Ltedermetster Reinert kann stolz sein aus seine Schar Sängerinnen und Sänger und auf seine -war noch im jugendlichen Alter stehenden, aber mnftkalisch sehr gut be gabten und geschulten 3 Jungen. Fräulein Lenker, dte eben falls tu liebenswürdiger Weise zur Verschönerung de» Abends beitrug, bracht« au» der Füll« ihre» Liederschatzes acht gewählte Lieber zu Gehör, bi« von den Anwesend«» mit lautloser Stille und grobem Interesse ausgenommen «ur- dm. Ste sang mtt grober Wärm« und Innigkeit, wie dies anch in dem herzhaften «nd anhaltenden Beifall »nm Aus druck kam. Die Begleitung, des von der Firma Zruner tu dankenswerter Weise »ur Verfügung gestellten Forster- Flügels, lag in dm Händen von Frl. Oms, Dresden, die sich ihrer Ausgabe in jeder Weif« gewachsen zeigt«. Nachdem noch «in Kind «in stunvolle» Glicht vorgetraam hatte, spra chen »ter weißgekleidet« und mit Kränze» geschmstckt« Mäd- Gen »ter anfprechmd« vlumenarlltz« »»b Mrmjcktm jede dem Hochwllrbtgst« Herrn Vischvs dm thre» Gruß mt- fpreckmtm Blummstrautz. Sodann kam dte »v» Herrn Namm Lr. Bmtfchka vor- Seuemmme Feier fss« di« SchulmtlaDmm — etwa 20 ML», idm und eöenso viel« Knabm —, «mb« Herr Pfarrer jede« ein paffeudes Buch zum Andenken und »ur «elehrung über- retchte un» herzliche Mahnworte färS Leben an ste richtet«. Auch gab er dem Wunsche Ausdruck und bat auch die Eltern hierauf btn-uwirken, daß diese Schulentlassenen stch voll- zählt« t« Jungfrauen- und Jnnamäunervereine wieder- fänden. Ein Schulpflichtiger wünschte den Entlassene» viel Glück fürs Lebe» nnd paffte ebenfalls, ste «llr bald tn dm ««nennten Veretnm wieder zu sehen. Her« Dr. Rentschka gab der versammelten Gemeind, dann »och in kurzen Wor te« bekannt, welche Ausgaben tn nächster Zeit zu lösen seien, vor alle« der dringend« Erweiterungsbau der Kapelle. Als »unmehr der Hoch «Würdigst« Herr Bilches die Bithne betrat, setzte, spontan etn gewaltiger uud nicht enden wollender Jubel aller Anwesenden «tn. Reben dem Dank zunächst Gott dem Herrn dankte er mtt bewegten Worten auch allen für den freundlichen und liebevollen Empfang «nd die tn so überaus herzlicher Weise erwiesene Teil- nahm« für ihn, nannte den heutigen Tag einen bedeutungs vollen für die ganze Gemeinde, denn er stand unter dem Zeichen der Religion und der Jugend. Der Vormittag mit feinen vier stark besuchten Gottesdiensten, besonders aber mtt der herrlichen UrmungSfrter war «in machtvolles Be kenntnis der Gemeind« zu Gotte-liebe und Trrue. Der Nachmittag brachte die Gemeindefeier. deren Mittelpunkt die SchulmtlassungSfeter war, mit dr« herzerquickeudm Darbietungen der Kinder. Der Nachmittag stand als» «nter de» Zeichen d«r Jugend. Wrtter fithrt« der Hoch, »är-lgste Herr Bischof etwa auS: WaS Int nuferem armen Volk mehr not als Religio«! Wahrlich, wir haben s am eigne» Leibe und in tiefster Seel« erfahre« und erfahren'» «och, wohin es geht, wenn man unserem Volk dte Religion entreißt. Mit Schaudern haben wir die Abgründe geiehe«. Oder kamen die furchtbaren Erschütterungen der letzten Jahre von Menschen, deren Denken und Handeln, deren ganzes Wesen von der Religion durchdrungen war? Nur die Religion bietet der Autorität das Fundament, daS sie notwendig braucht, um fest zu stehen. Nur wenn die Autorität ans Gott gegründet und von ihm gestützt wird, kann sie die Mcnichcn im Gewissen zum Gehorsam ver pflichten. Ohne Gott kann das keiner. Denn alle Men schen sind gleich und keiner hätte da» Recht, einem anderen zu befehlen, wenn dieses Recht nicht von Gott käme. Ohne Religio» gibt'ü auch keine wahre BolkSgemeinschast, denn überall do, wo keine Religion, keine Jenscitshofinung im Herzen sitzt nnd den ganzen Menschen beherrscht, macht sich der Egoismus breit, lind der Egoismus zerstört und zcr reißt jeglicke Gcmetnichnsi. Dir Geschichte beweist cS. Nur die Religion treibt zu hilfsbereiter Viebc gegen alle Menschen ohne Unterschied des Standes, der religiösen und politischen Ucberzengung. Der Vormittag hat be wiesen, daß cs in dieser Stadt eine Gruvvc gibt — Gott sei Dank, es ist nickt die einzige —die die Religion hoch hält und die darum mit beitragen wird zum Ausstieg unteres geliebten deutschen Voltes. Dabei arbeiten wir gerne und trendig mit jedem mit, der ehrlich mit uns arbeiten will. Alle Christen, denen ihr Christentum nock etwas gilt, müssen sich zu dieser hl. Atzöcit einig zusammenschlietzen. Wir schien die Nrbcrzengung Andersgläubiger, weil christ liche Liebe es uns geb!:.et und weil mir wissen, daß Volks gemeinschaft nur Tatsache wird aus dem Boden der Ge wissensfreiheit. Darum wird auch jeder aufrecht denkende Andersgläubige unserer nur.crbrüchlichen Treue gegen unsere hl. Religion, unserer treuen Hingabe an untere hl. Kirche mtt Achtung emgegenkommen. Unser hl. Glaube ist uns das Kostbarste, denn mir missen, waS wir an ihm haben, wir kennen seine wunderbare Kraft, sein« unver- gleichliche Schönheit. Katholiken, die nur dem Namen noch katholisch sind, winen das nicht. Aber sie wissen'-.- nicht zu ihrer Schande. Seit zwei Jahrtausenden steht die katholische Kfrche fest und »«erschüttert. Alles andere kank in Trüm mer. Von ihrer Kratt zeugt die ganze christliche Kultur, die katholischen Mönche gebracht haben, die ne auch heute noch hinaustragcn in die fernsten Länder. Auch die Kunst nimmt ihre machtvollsten Impulse aus der katholischen Religion. Schule und L-inentchaft sanden ihr« erst« Pflege durch dte katholische Kirche. Katholische Ordenslentc vermlichten sich seit jeher durch hl. Gelübde zum Dicns: an der leidenden Menschheit. Alles das sagen wir nicht zu unserem Ruhme, — eS ist ja nichts als Gnade Gottes — wir sagen eS nur zu unserer Bestärkung und weil aus all' diesem ein starkes Hoffnnngslicht für unser -eut'chcs Volk herans- lcnchtrt. Der heutige Nachmittag sieht unter dem Zeichen der Jugend. Ihr gilt unsere Hauptforge. ES find Kräfte am Werk, die die Jugend führen wollen ans Wegen der Gottes leugnung, der NeiigionSscindichast und Jemeitsverspotinng. Erschreckend sind für jeden, der noch einen Funken Liebe zu seinem Volke hat, die sich bereits zeigenden Früchte. Wir beklagen diese Irrwege ans das tiefste ans Siebe zur Jugend, auS Liebe zu unserem Volk. Alle Zeiten beweisen eS, daß die Jugend die Religion dringend nötig hat. Sie muß geführt werden durch Glaubenswahrheit, sic braucht Stärkung durch Glaubenskrast- Mir Golt ist's schon schwer, Sieger zu bleiben im Kampfe für heilige Ideale; ohne Gott ist's schier unmöglich. Darum ist es unsere heiligste Pflicht und Ausgabe, die Jugend im Geiste dessen zu er ziehen, der gesagt hat: „Ich bin der Weg, di« Wahrheit und das Leben." Dann wird der Jugendliche auch fähig sein, die in ihm schlummernden Leidenschaften zn bändigen und zu einem edlen, tüchtigen Glied der Volksgemeinschaft zu werden. Das Kind ist ein Gottesgeschenk. Schau es mit Ehrfurcht an. Heilige Elternpilicht und schwere Ellern verantwortung ist eS, das Kind Gott auch wieder znzusühren. DaS Kind ist Elternebcnbild! Könnten Eltern wohl untätig zusehen, wie ihr Ebenbild von Gewissenlosen und Irre geleiteten verdorben wird! Führt deshalb eure Kintz«? restlos unseren katholischen Jugendvereinen zu! Dte christliche, die katholische Erziehung unserer Augen» W wirklicher Wiederaufbau an Volk und Vaterland. Bel dieser Arbeit haben wir gegenüber dem Unglauben ge waltige gemeinsame Interessen mit allen anderen christlichen Religionsgemeinschaften. Den erschienenen Vertretern des LtaLtverorLueteu- kolegtum» widmete der Hochwürdigste Herr Bischof noch ein warme» DankeSwort und kam dann zum Schlutz. Di« feurige und begeisternde Rede hatte alle Anwesen den in ihren Bann gezogen, so datz sic schon zwischendurch wiederholt stark, am Schlutz aber mit minutenlangem Bei fall »«lohnt wurde. Am Montag stattete der Hochwürdiqste Herr Bischof noch einigen führenden Persönlichkeiten in Riesa Besuche ab. — So werden dies« schönen und ergreifenden Stunden den Katholiken Riesas noch lange in der Erinnern»« bleiben. — Nochmals allen herzlichsten Dank und etn .VergettS Sott* für dir treue Mitarbeit »nd aufopfernde Liebe z«r Verschönerung der Feier. R.
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